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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 28.07.1910
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1910-07-28
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19100728024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1910072802
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1910072802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1910
-
Monat
1910-07
- Tag 1910-07-28
-
Monat
1910-07
-
Jahr
1910
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«F - t. - -e- «- r» « L -2 ^ »d ^v L E» r «» » 2 " Lissabon Ämilich wird aus Ma>.ao gemeldet: Die Port u niesen haben 1t Piraten gefangen genommen und fünf Frauen »nd drei Kinder, die aus der 2 »sei tzvtowan gefangen gehalten wurden, befreit. N e w » o r k. In einem amtlichen Telegramm aus Havana wird mitgeteilt. Sah die Regierung über die Znsurrckttv» des (Generals Miniet nur dir Tatsache ersahren Hai, das, dieser mit einem Dutzend seiner Leute ans unbekannter Ursache gemeutert und sich in das .innere geftüchict habe. Die Meuterer werden von der Laudvolizri und Miliz verfolgt. Dir Regierung erklärt ;wa>. dag der VortaU ohne Bedeutung sei. ES wird aber non der Oessentlichkeit daraus htngewiese». das, der Prüf!- den« den Veiuch »eines Lommersitzes ausgcjchobe» habe. INa» glaubt, das; die Regierung die Landung von Waffen vefürchtei. Die Gerüchte über Unruhen in der Provinz Pinar del Rio haben bisher keine Bestätigung gesunden. Tanger. El Mokri ist an Stelle von Sid Aisia oen Omar znm Nt i n i st e r des Auswärtige» er lannt worden. — Der deutiche tsirsandte Dr. Rosen ist ab aercilt. Oerlllcder und Zäckrircker. DieSden. 27 Zuli —* Le. Majestät der König unlernalii» gestern vor uiittag von Zell am Lee aus in Begleitung des Flügel adintaute» Majors v. Lckmalz mit 0 Führern eine Be Neigung des G > ostglvckners lll707 Meters. 2!ach Re nchligung der Ligniund-Tl>un Klamm und des Keiielscilies nahm der Monarch im Kesielfall Hotel ein Krühslück ein und ging dann durch das Kavrunertai über Mooserboden l lttnn Bieters, um dort zu übernachten. Heute übersteigt der König die "8>o Bieter hohe Risset und besteigt morgen den «B'vstglockner. Die Uebcrnachtnng znm Donnerstag nt aus der Erzherzog Zobann Hiitie jOO-a Meters in Bus sicht genommen. Die beiden silieren Prinzen mit dem Ge- heimen Lcgativusrat n. Stieglitz sollen bis zur Ltiidl Hütte. >»o sie vom Mittwoch zum Donnerstag libernachten wer den, dem Könige entgegenkommen. Bin Donnerstag vor mittag wird sodann gemeinsam die Rückkehr nach Windisch Matrei über Kals-Huten fortgesetzt. —* Le. Majestät der König hat ans Anlast seines Auf enthaltes aus dem Trnppennbnngsvlatze Bliengrabow mehrere Buszeichnungen verliehen. U a. erhielt der ">eneralinipektenr der Kavallerie »General v. .Kleist den Goldenen Ltern zum Grostkreuz des Blvrechts Ordens and der .Kommandant des Truppenübungsplatzes Blten- arabcuv ^as Koni'llrkrenz >. Klasse des BlbrechtöordenS. Desgleiclien ivurden sechs Offiziere des Ulanen Regiments 2lr. >n lLalzwedeli, dessen Ehes der König ist, durch Ordens verleihungen ausgezeichnet. * Lein 25 jähriges Ltaatsdieneriubiläum begeht am >. Bugun beim hiesigen Bintsgericht Herr AmtSgerichts- «ekretär Hilter. Der Jubilar ist seit langer Zeit als (Bund und Hnpvthekenbuchsührer tätig. — * Bcrlegung des HobneujahrSsestes? Namens der > sächsischen Handelskammern und in deren Bnstrage richtete die Handelskammer Leipzig an das Ministerium dcS Zniiern erneut das Gesuch, dafür besorgt zu sein, das; daS "ohneujahrssen, falls der bisher als Hohneujahrstag ge leierte o Zannar nicht selbst ans einen Lonntag fällt, aus den darannolgenden Lonntag verlegt werde. — DaS Mini sterium hat liech keine Bestimmung über eine etwaige Ver legung getroffen. ^ Zur Reichsversicherungsordnnng. Die Handels- ! a ni m e r Dresden beabsichtigt, zu dem dem Reichstag vorge legten Entwürfe einer Reichsocrsichernngsvrdnnng ein- > eben» Ltellung zu nehmen. Lie fordert deshalb, da von der BersicherungSordniing fast jeder Industrielle und .Kauf mann betroffen wird, eine schriftliche 'Befragung also zu umfänglich würde, hierdurch ihre Bezirkseingeiesienen ans, ihre etwaigen Wünsche zu dieser Vorlage mit ausführ licher Begründung umgehend, spätestens aber bij> zum ! >. Bngilst einznreichen. Der Entwurf selbst kann in der Kanzlei der Handelskammer, Ostra Allee b. eingesehen werden. Vom Rathausbau Mit der nunmehr heivirkten Ausstellung der beiden als Wappenhalter dienenden L ö w e n i i g iir e » vor dem Portal der Ringstrastenfront hat das RathanSgevände einen weiteren bemerkenswerten Lchmucl erhalten. Die Inschrift aus dein Wappenschild»! zur Linken lautet: „Willst Du was schasse», tue es nicht l ohne Rat, doch vorwärts bringt Dich nur die frische Tat," ! Bui dem anderen dagegen liest man: „Der ist kein Bürger, j Ser die eigene Lvrge vergiß» nicht in der Not des Allge meinen," Zm Publikum ivird freilich, wie sich ans den diesbezügliche» Beuszerungen entnehmen lägt, nicht ganz mit ilii'echi über die erschwerte Lesbarkeit dieser Sinn- ornche infolge der hierfür zur Anwendung gekommenen ateiniichen Berfalbnch''taben geklagt. --- Ltistung. Der im Januar d. I. hier verstorbene '5e>( Oberjnitizrat Richard Opitz, der hiesige Wohltätig- .'itsaunalten letztivillig in so reichem Maste bedacht hat, hoi in hochherziger Weise auch eine Lumme von 10 000 Mk. vusgeiehi zur Begründung einer Lüftung zwecks Unter stützung hilfsbedürftiger Witwen von Dresdner Rechtsanwälten und die Verwaltung der Ltistung Sem Dresdner Bnwaltvercin übertragen. -* Die Handelskammer Dresden hält morgen vor mittag I I Uhr öffentliche Gesamtsitznng ab. * Bäckcrqeicllcn-Verbandstag. Zm Laale des Hand we>lervereinsbauies in Ebemnitz fand Lonntag nachmittag der i. Bundestag des Zweigbnndcs .König reich Sachsen vom Bund der Bäcker. sKondi- tor-s torkelten Deutschland» sLitz Berlin» statt. Dazu waren erschienen Vertreter der Ortsgruppen Lhem »ttz, Döbeln. Dresden. Frankenberg, Freiberg. Meerane, Meiste», Oichatz. Raöeberg und Riesa. De» Verhandln» gen wohnten als Vertreter de» Rate» der Ltadt Assessor Dr. Wetnick.', alS Vertreter der Gewerbekammer Ehem- nitz drrcn 2. Vorsitzender Bäckerobermetsier Ttebel. seiner r'andtogsabgevrdueter Obermeister Biener, die Meister Wen dt und Bienert au» Dresden und der Vor sitzende des Deutschen Bunde» Wtschnövski au» Berlin bet. LandtagSabgrordneter Obermeister Biener hielt einen Vortrag Uber: Das Handwerk und seine Bedeutung, sowie der Vorteil eines berusstreue» und bcrusosreudtgrn Nach wuchses. Im weitere» Verlaufe der Verhandlungen wurde folgende Resolution angenommen: „Der vierte Zweig- buiidestag iKünigreich Lachsen» beschliestt, mit allen Srüs- ten dafür esnzntrete», dast an den drei hohen Kesten eine vollständige Ruhezeit gewährt wird nach Art der Dresdner Verhältnisse. Buch ist eine Regelung der Sonntagsruhe nach den Beschlüssen des Hanplbnttües zn erstreben. Der Miiidcstlohn soll »eben freier Ltatio» in grösteren Ltädten 8 Marl, in kleineren Orte» 7 Mark wöchentlich betragen." Der Antrag, den List des Zweigbundes nach Ehemnitz zu vertegcn, wurde salle» geiasscn. Die Versammlung beschloß aber, dast Ehe »nutz Vorort sein solle, sobald der aeschäslssührende Vorstand in Dresden versage» würde. Nachdem Wsschnövski (Berlins in sehr beifällig anfgenvmmener Weise über Lvhnbeivegn» ge», Streiks und Bonkotts referiert batte, wurde durch Zn- rils die Vöahl des VvriiaiiöeS vvraenommeii. Ans der Wahl gingen Winter lEhemnitzl, 2. Vorsitzender, Dlpp man» lEhemnitzj, 2. Lchristführer, Talchmann (Kranken- bergi, 2. .Kassierer, Elanst sLeipzig», Nebel sRadebrrgl nnd (Bildner lEhemnitzj, Beisitzer, hervor. Der nächste Zweig bnndeStag wird in Riesa siattsinde». — An de» König winde ei» Huldignngstclegramm abgesandl. -* Die chiucsischr Ltudienkommisstou in Leipzig. Eine ans mehreren höheren chinesischen Zustizbeamten bestehende Ltndienlvmmissivn besuchte, wie schon kurz ermähnt, gestern das Reichsgericht. Das „L- Tgbl. berichtet darüber: Unter der Kühlung des (steh. OberregterunasratS Dr. Dclbrü ck ans Berlin erschien in der gestrigen Sitzung des ReichSgerichtS die chinesische kriminalistische Llndienkommissivn, die z» diesem Zwecke von Berlin nach Leipzig gereist war. Die Kommission besieht aus sieben Herren, von denen drei in elegantestem chinesischen Na- tioiialkvstnm einhergehcn. De» Zopf haben sie, offenbar um ihn nicht zu gefährde», unter der Zacke verborgen. Die anderen vier Herren waren enrovaisch frisiert und euro päisch gekleidet. Die Hauptpcrsvnen sind der Oberstaats anwalt vvn Peking und der OberlandeSgerichtspräsident vvn Mulden Ein anderer Herr, der zur (stesandtschast ge- hört, ist fürstlicher Abstammung. Alle sprachen Deutsch oder Englisch. Zwei vvn den jüngeren nnd europäisch geklei deten Herren sind Dr. jnr. Der eine, Dr. inr. Lso Dich»» Tschon, hat im Dezember v. Z. in Berlin promoviert, wo bei ihm der andere Dr. jnr. opponierte. Dr. Tichou hatte bereits «stelcgenheit, in Berlin die inneren Einrichtungen des Amts-- nnd Landgerichts in Berlin kennen zn lernen, nnd arbeitet setzt als erster Ehincse am .Kammergericht. Die chinesischen Herren folgten mit großem Interesse der Ver handlung gegen den des versuchten Betrugs angeklagteu Engländer Leslie Elarkc ans London, der sich durch seine Beiiiühnngcn n»i die Unterbringung der Millivnenmechsel öes Prinzen Zosevh von Braganza des versuchten BetrngS schuldig gemacht haben soll »nd die Aushebung des ihn ver urteilenden Erkenntnisses durchsetzte. Als der tstertchtshof sich zur Beratung des Urteils zurückgezogen hatte, unter hielten sich die Elnneien lebhaft mit dem ReickSanwalt Dietz, der sich in (stemcinschast mit (steheimrat Delbrück bemühte, ihnen die Besonderheiten des vorliegenden LirassalleS a»S-- cinandel znietzen. ES zeigte sich hierbei, das; sie mit unserem Ltrosprozest schon recht vertrant sind. Die jüngeren Herren gaben den anwesenden Vertretern der Presse bereitwilligst Antirwri ans verschiedene Kragen. Nachdem die Kommission noch zwei kleinere Strafsachen angehört hatte, verliest sie den Verhandlnngssaal und liest sich dann in einigen (ste- richtsschrelbereieli die Bureaneinrichnrng erklären. Hieraus begab sich die Ltudienkvmmisslvu in das neue Rathaus und daS P o l > z e i a m t. Oberbürgermeister Dr, Titt- rich empfing die Kommission. Im Polizeiamte schloß sich Ltadtra! Di. Weber an Es wurden die Sitzungssäle, das Archiv, verschiedene Kanzlei- und .Kanenraume, im Polizei amt das Meldeamt sowie die Einrichtung der .Kriminal- abteilnng in Augenschein genommen, auch eine Auffahrt nach dem Rathaustnrm unternommen. Vom Polizeiamt begab sich die Kommission in das V ö l k e r m u k e n m . wo Proieisor Dr. W c n l c die erforderlichen Erlänternngei' gab. Die Mitglieder der Kommission sprachen sich allseits sehr befriedigt über das Gesehene aus. Die Rückreise nach Berlin erfolgte abends. —* Als Hauptgeschworcuc für die diesjährige Livnngspertode des Schwurgerichts wurden heute vor mittag uachbenanntc Herren ausgelost: Albert Berthold. Rentner in Blaicwitz: Paul Joachim Dolch. Privatus in Meisten: Hermann Gräfe, Baumeister in Dresden: Paul Uurasch Buchbindermeister in Dresden: Freiherr Friedrich Otto v. Svörcken, Königs. .Kammerherr. Rittergutsbesitzer nnd Major z. D. in Berbisdorf: Georg Jank, .Kaufmann, Hoflieferant in Dresden: Moritz Fährmann, Fabrikdirek tor in Dresden: Heinrich Karl Schmidt, Privatus i» Berg gießhübel: Guido Wünsche, Kausmann in Radeberg: Otto Wahle, Generalmajor z. D. in Dresden: Osmar Iung- hans, Gutsbesitzer in Eulitz: Richard Ottomar Winkler, Gutsbesitzer und Gemeindevorstand in Kleinnaundorf: Gustav Ernst Bartelde», priv. Baumeister in Wasewitz: Arttzur Rotk«, üantmitr» und Obstziichter in Hofterwttz: Gustav Adolf Bnrkhardt, Kaufmann. Stadtrat in Pirna: Rudolf Edmund Schreiber-Bischofs. Rittmeister a. D-, Rent ner in Dresden: August Wilhelm Krebs, Gutsbesitzer und Ortsrtchter ln Pnpstdori: Anton Ruetz, Korvettenkapitän a. D in Blasewitz: Albert Bruno Rockftroh. Kaufmann tn Weinböhla: Karl Gasterstädt. Fabrikdtrektor tu Grüditz: Karl August Ehrtstmann, Gutsbesitzer in Reick: Han» von TrdmannSdorff, Oberstleutnant z. D. tn ObrrlvAnttz: Paul Otto Peter, Kunstmaler in Loschwitz: Ludolf v. Bofle. Generalmajor z. D. in Blasrwltz: Paul Hauber, Baum- schultndesitzer in Tolkewitz: Benno Hultzsch, Kaufmann tn Dresden: OSkar v. Hagen, Generalmasor z. D. In Losch, witz: Ernst Otto Böttger, Fabrikbesitzer tn Loschwitz: Richard Ltppmann, Fabrikdirektor t» Grüditz, und Karl Hugo Glanstnitzer, Fabrikbesitzer in Radebeul. —* Paketverfand »nter Nachnahme In den Kreisen des Publikum» ist eS. wie aus verschiedenen Anfragen her. vorgeht, noch nicht genügend bekannt, dast vom l. Januar Nl > ab zur Versendung von Pakete» und Karten mit Nach nahme »»r noch die hellbraunen Formulare mit an. hängcndc'r, vom Absender vorztt sch reibender P o st a n weis n » g zngelasse» sind. ES wird daher daraus hingewiesen, dast vo» dem erwähnten Zeitpunkte ab die Be nutzung der neuen Formulare, deren Herstellung auch durch die Privatinüustrie erfolge» kann, zur Bedingung gemacht wird. —* Sonderzüge, Zur Vogelwiese treffen nächsten Sonntag Sondrrzttgr von Ehemnttz-Hatnichen und von Leipzig Wurzen in Dresden Hauptbs. ein. und zwar ersterer 7 Uhr Ul Min. »nd letzterer 7 Uhr 20 Min. Die Rückfahrt des Ehemnttzer Zuges erfolgt abends K Uhr so Mi», und die de» Leipziger Sonderzuges 1l Uhr Id Min. Ein jähe» Ende »ahm der gestern abend von den Flugtechnischen Werten Rrichelt ». .Kühne geplante Probe fl iig. Trotz de» stark böige» Windes, der zeit weise eine Geschwindigkeit von 12 Lekundenmetern er reichte, unternahmen eS die beiden Konstrukteure, mit ihrem soeben fertiggeslellten Monoplan II, in der sieben te» Stunde aus dem westlichen Heiler ansznsteigcn. Der tadellos anspriiigende und kräftig durchziehende Motor versprach das Beste. Kanin aber hatte der Aviatiker Reichest auf dem Eindecker Platz genommen, als der Wind plötzlich umsprang nnd mit voller Wucht von hinten auf den Apparat drückte. Leider brach in diesem gefährlichen Attgenblickc das linke Lansrad, so dast sich die Flug- »laschlne, mit ihrem linken Flügel ausstauchend, bei einem erneuten Windstoß ü b c r s ch l n g und den Führer unter sich bcgrn b. Die von den herbeigeeilten Zuschauern ge hegten Besorgnisie um das Leben des wagemutigen Avia- tilcrs erwiesen sich glücklicherweise als unbegründet: er konnte sich mit eigener Krast aus dem Wirrwarr der zer- rissenen Fäden l>e>Vorarbeiten, und als er gar mit gut an gebrachtem Humor versicherte, er würde demnächst tn eine Lebensversicherung eintrelen, brachte man ihm herzliche Ovationen dar. Der Apparat selbst erwies sich, wie eine von seinem Koiistrnkteur jvsort vorgenommcne Prüfung ergab, bis aus kleinere Beschädigungen als unverletzt. —* Lnftschissahrt. Der am Sonntag srüh 8 Uhr in öst licher Richtung »vm Küllplatz Nünchritz b. Weistig aus. gestiegene Ballon „Riesa" landete mittags t Uhr I> Min. sehr glatt bei Branna in Böhmen. Die dem Riedersächslichen Verein für Lustschisfahrt angehörtgen In sassen waren die Herren Walter Thörncr s Führers, Schmarzkopfi und Defregger vom phlisivlogischcn Institut ni Güttingen. —* Kein Trinkgcldzwang sür MübcltranSporteure Zn einem dem Amtsgericht Dresden auf Ersuchen vvn der hiesigen Handelslannner erstatteten Gutachten sprach sich der '. Ausschuß ans Grund der eingezvgencn Erkun dig n n g e n dahin ans, das; eS im Möbeltransport bei W o h n u n g S n m z ü g e n in Dresden zwar tm allgemei nen üblich sei, den Arbeitern »nd Packern ein Trinkgeld je »ach dem Umfange der Arbeit nnd den Vermvgcnsvcr- hältnissen deö Umziehenden zn geben. Es besteht jedoch kein H a n d e l s g e b r a n ch, der den Möbeltransporten, berechtige, einem Auftraggeber, der den ausfübrendeu Leuten kein Trinkgeld gegeben habe, ein solches ohne be sondere Abrede in Rechnung z » setzen, dies selbst dann nicht, wenn der Mvbeltransportrur es seinen Leuten v e r l a a S in e i s e bezahlt habe. —* Polizeibcricht, 27 Z»li. An der Ecke der Bautzener und Lömenstraste wurde am Sonnabend eine ältere Händ lerin beim Ueberschreitcn der Straße vvn einem Kraft fahrzeuge Hingerissen. Man brachte die Frau so gleich in die Tiakviiisienanstalt, wo scstgcstcllt wurde, dast sie außer mehrfachen Hantabschürfungen eine Verrenkung der rechten Schulter erlitte» hatte. Dem Führer des Kraftfahrzeuges ist ein Verschulden nicht beizumessen. — Bei einem am 21. Zuli >010 scstgenommcnen Anstreicher F. ist eine schwarze Glanzlcinwandtaschc, enthal tend 2 scharf geschlissene Stemmeisen, l Dreikantfeile, I starkes Tiebeleisen. mit der eingeschlagcnen Bezeichnung K„ sowie ein kurzes Stearinlicht vorgefunden worben. Er kann sich über deren Erwerb nicht ausweisen. Das Werk- zeug ist offenbar in der Zeit vom 20. bis 21. Juli au» einer Arbeitsstelle gestohlen worden, um bei Einbrüchen vcr w endet zu werden. Die Eigentümer werden ersucht, sich umgehend in der Kriminal-Abteilung, Zimmer ,87. zu melden, wo auch die fraglichen Gegenstände zur Ansicht aus» liegen. —* Die Feuerwehr wurde heute vormittag nach Hal be in »raste 5 0 gerufen, wo in einer im Kellergeschoß befindlichen Malcriverkslatt Teer beim Anwärmen Uber gelaufen und in Brand geraten mar. Ein Regal und ver- leinen bisherigen Wohnsitz Agnetendors zum I. Oktober äieses Zahres vollständig auszugeben. Der Dichter gedenkt. . ntweder sich in Grunematd oder an der Riviera dauernd »ieüerziilasseii. Der Weggang Hauvtmannö von Agneten dors wird von der Gemeinde aus das herzlichste bedauert. e-:- Professor Dr. Mar Bchcim-Schwarzbach. der durch 'eine Werke über die innere Kolonisation bekannte Histo- >iker. ist in München im Alter von 7l Zähren gestorben. 7* Das Ehrlichschc Lnphilishcilmittcl im Friedrich; nädtcr Krankenhaus in Dresden. Wie Professor Dr. Wer- lhcr, Oberarzt am Stadtkrankenhaiis Frieürichstadt, mit- leilt, bat Geheimrat Professor Ehrlich das neue Arsen- Prävarnt illoo» ;nl Ausvrobicrung aus der äußeren Ab leitung des Kricdrichstädtei Krankenhauses zur Versügung gestellt Es werden dort, so schreibt Proieisor Dr. Wcrther des weiteren, nicht alle Fülle von Snvhilis damit behan delt, iondein aus Wunsch Ehrlich» nur besonders geeignete Fälle Paralme und Tabes sollen nicht damit behandelt werden: die gerade vom Pnbtiknm bei diesen Krankheiten gehegten Hoffnungen gut Heilung sind noch nicht berechtigt. Tie bisher mit Substanz 000 injizierten Fülle des Prö- iksiors Alt in Uchtspringe werden noch beobachtet. Dagegen lind die Erfolge bei maligner und tertiärer Lucs in die Augen springend. Die Versuche müssen solgende Punkte auskiärcn: I welches die größte Dosis ist, welche ans ein mal ohne gefährliche Organschädigungen gegeben werden kann. Die Dosis soll alle >m Blut und Gewebe befindlichen Spirochäten töten, wie cs beim RUcksallfieber mit der Ober meier,chcn Spirochäte »ach Beobachtungen Zverseus in Petersburg der Fall ist. Der zweite Punkt ist der, ob noch: nachträglich ld. y. nach Woche» und Monateni toxische Schä digungen am Herzen oder an de» Nerven austreten. Dies 'cheint nach den bisherigen Beobachtungen nicht der Fall zu sei», wenn man von Todesfällen absieht, welche bei mit hereditärer Lues behafteten Säuglingen nach der Znjektion vargekvmmen nnd bisher in der Tagespresse nicht erwähnt mvrden sind Diese sind infolge der Durchseuchung wenig wiüerstandsiahlg. Die Einipritzungen selbst machen am Ort der Einspritzung — noch unseren Erfahrungen — keine nennenswerten Schmerzen. Nicht minder wichtig ist die dritte noch offene Frage: ob und in welchem Zeiträume und in welcher Art Rückfälle nach einmaliger Znjektion er folgen. Zur Beantwortung dieser Frage gehören streng- genommen Fahre, eigentlich ein Mcnschenaiter! Immerhin haben wir an der Beobachtung der Spirochäten und der Wasiermannichen Leroreaktion Hilfen, um schon früher zusammen mit der klinischen Beobachtung mit Wahrschcin lichkcit ein Urteil abziigcben. Der Umgang mit Raubtieren. Von H a n n s Fu ch s. Wen» man mich immer sehr erstaunt aiisieht, weil ich niemals Hehl daraus mache, dast ich die Katzen als schöne, kiuge nnd graziöse — auch geheimnisvolle Tiere liebe, tröste ich mich iminer mit Goethe, der die Hauskatze eine herab- gckommene Prinzessin aus der Löwe» königlichem Geblüt genannt hat . Auch mit Weininger, der die Katzen liebte, und die Hunde nicht leiden konnte. Und init dem grvsten Franzosen Baudelaire, der in seinen Gedichten und in seinen Tagebüchern so viel Schönes und Feines über die ! Katzen und ihre Art gesagt hat. Plan ist also als Katzen- srcnnd iinmcrhtn in guter Gesellschaft .... Und um cs nun vorweg zu sagen: ich glaube daran, dast zwischen Katzen und einigen Menschen gewisse geheim nisvolle Zusammenhänge der Snmpathte bestehen, die Katze und Mensch eng miteinander verbinden. Und ich kann weiter sagen, das, diese Zusammenhänge zwischen den I Katzen und mir bestehen. Ich brauche mich nur in ein Gast haus zu setzen, wo eine Katze lebt —: sicher, dast sie mir nach einer Weile schnurrend und schmeichelnd Gesellschait leistet. Sie findet mich sicher unter allen Gästen heraus. Oder bet einem abendlichen Gange durch stille Straßen treffe ich vor Türen und Torwegen irgendeine kleine Miez, die mit mir schön tut und sich gern streicheln läßt. Ich habe mir schon in mancher Nacht ohne Ruhe und Schlaf seltsame Dinge mit allerlei schweifendem Katzenvolk erzählt. Aber es sind nicht nur die Hauskatzen, mit denen ich Freundschaft geschlossen habe. Ich erinnere mich genau, dast ich schon als Kind im Zoologischen Garten immer wie der die Käsige der Löwen, Tiger und Leoparden aufsuchte, dast ich mich an diesen schönen Tieren» vor denen es den Meinen immer graute, niemals satt sehen konnte. Woher diese Vorliebe kommt, weist ich nicht. Jedenfalls ist sie da. Und manchmal, wenn ich in mich hineinhorchc, glaube ich, diese Neigung ist ein Erbteil aus alter Zeit: aus meinem nielgewanderlcn Gcschlechte, so denk' ich mir, hat einmal einer in der Beschäftigung und im Umgang mit diesen Tieren Glück und Befriedigung empfunden. Das zittert »»» in mir »ach. Und heute gehe ich nicht durch eine» Tiergarten, durch eine Menagerie vder durch die Zwinger einer Lchanstellnng, ohne mich mit irgendeinem Raubtier anzufreundc». 'Bald ist es ein Luchs, bald ein Löwe, bald ei» Leopard, bald, allerdings selten, ei» Tiger. Also immer eine Katze. 'Niemals ei» Wolf, ein Bär, ein Schakal oder ei» Fuchs, was bet der Namcnsgemeinsamleit doch so nahe lüge. Man fragt mich oft, wie ich cs ansangc, dast diese wil den Tiere sich von mir streicheln lasten, dast sic mit mir freundlich ijud und behaglich schnurren, wenn ich mit ihnen spiele. Es sind keine besondere» Kunstgriffe dabei, und dast ich die Tiere hypnotisierte, wie mir neulich jemand sagte, habe ich selbst noch nicht bemerkt. Bei meinen Lier- freundschasten fange ich immer mit einem langsamen Rund gange durch die Raubtterhäuser an. Und dabet finde ich schnell »nd leicht die Tiere, mit denen etwas zu machen ist. will sagen, die, denen eine Beschäftigung erwünscht und au. genehm ist. Zch sage mit gutem Grund Beschäftigung, den« ich bin überzeugt davon, daß die Tiere hinter ihren Gitter stangen meistens die gräßlichste Langeweile haben. Und wie cs Menschen gibt, die sich freuen, wenn man ihnen die Langeweile vertreibt, so begegnet man auch oft genug Tieren, die für Zeitvertreib und Unterhaltung dank bar sind. Ich glaube, das grüßte Geheimnis für de« Umgang mit Raubtieren — und heute hat wir Herr Feldman«» der
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