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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260422012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-22
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1926
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Nr. 1S7 Sette 2 — »Vreedner Nachrichten" — vonner^ag. 22. AprN IS» Dt« wettere Behandlung dieser dt« ganz« RetchSpolttik t« den nächsten Wochen beherrschenden Frag« scheint sowohl der Regierung als auch den Parlamentariern noch reichlich unklar »u sein. Schon wird, wie man hört, in interessierten Kreisen die Frage erörtert, ob sich der Reichstag mit dem Gut achten der RcichSregierung zufriedengeben müsse, oder ob nicht eine andere willfährige Instanz den verkündeten Br- schluss wieder umstossen könne. Da aber die ReichSverfassung hier eine Lücke enthält, die noch nicht anSgesüllt worden ist. obwohl sich Schwierigkeiten dieser Art schon wiederholt fühl- bar gemacht haben, dürsten solche Bestrebungen keine Au», sicht auk Erfolg habe». SS steht also vorläufig nur fest, daß die parlamentarische Erledigung de» Kompromisse» unmög- l ich geworden ist und das, das sozialistisch-kommunistische Ent» eignungSgesetz dem BolkSentscheid unterstellt werden must. Die Hoffnung, das, die Sozialdemokraten etwa noch in letzter Stunde aus den BolkSentscheid verzichten und das Kom promiss unterstützen könnten, mutz au» den an dieser Stelle schon aufgeführten Gründen jetzt auch dort endgültig aus gegeben werden, wo sie bisher noch Immer gehegt wurde. Auch würde damit noch nicht viel gewonnen sein, weil auch mit Hilfe der Sozialdemokratie die notwendige Zweidrittelmehr heit für das Gesetz noch nicht gesichert wäre. Dass aber auch nur einzelne Dcutschnationale einsprtngen würden, um Regie rung und Gesetz zu retten, ist ganz undenkbar, nachdem daS Kompromiss der Linke» zuliebe in allen Phasen seiner Be handlung immer mehr radikalisicrt und bolschewisiert wor den ist. Der Parlamentarismus ist also wieder einmal am Ende seines Lateins angclangt und die mit dem Stimmzettel be- waffnetc, gerade in solchen konkreten Fragen recht uncherechen- bare Wählermasse wird das entscheidende Wort sprechen müssen. Zwei Wege eröffnen sich der Regierung, doch cS scheint, dass sic sich noch nicht klar darüber geworden ist, welcher taktisch die gröberen Vorteile bietet. Die eine Mög lichkeit besteht darin, dass sie sowohl den Kompromissentwurf alS auch den EnteignungSentwurs der Linken, nach dessen Ab lehnung im Reichstage, gleichzeitig dem Volksentscheid unterbreitet. Sie ist dazu nicht gezwungen, wie man des öfteren in Presseerörtcrungen leien konnte, aber sie kann so verfahren. In diesem Falle ist damit zu rechnen, dass durch die Beantwortung mehrerer Fragen in der Wählerschaft eine grosse Zersplitterung eintritt, etwa so, dass zivöls Millionen für den kommunistischen Antrag, vugcsähr ebenspvtele für den Antrag der NcgicrungSt-arteien stimmen. Für die anderen Deutschen, die die Enteignung ablchnen, denen aber auch der Kompromisscntwnrf zu weit geht, kann die Parole auch im Volksentscheid nur auf W a h l e n t ha l t n n g lauten. Frei lich können solche Rechnungen ein Loch haben — man hat das bei der Hindenbnrg-Wahl und beim Volksbegehren er fahren —, aber man wird -och mit Sicherheit annehmen dürfen, dass keine Ser beiden Losungen die erforderliche Mehr- Keine Bindung an die bisherigen Richtlinien. London, 21. April. Im Qberhausc erklärte ViScount Cecil über die den englischen Vertretern in der Studien kommission des Völkerbundes zu erteilenden Instruktionen, die Vertreter Englands würden vollkommen srei von allen Verpflichtungen oder Erklärungen sein, die England vorher in der Frage der Ansnahme einer Macht in den Völkerbunds, rat abgegeben habe. Indessen wünsche die englische Negierung den möglichst baldigen Eintritt Deutschlands in den Völkerbund und in den Völkerbnndsrat. Weiter führte Lord Eccii in seiner Rede auk: ES sei kein Zweifel darüber, dass in der Frage der Einstimmig- keit die englische Regierung glaube, dass cS richtig sei, die Bestimmungen über Einstimmigkeit für Entschlicssnngcn deS Bölkcrbnndsrates ausrechizncrhaltcn bei solchen Massnahme», wo sie zurzeit bereits beständen. Zwei Fragen bedürsten so dann der Prüfung. Die erste ist die der ständigen Mit glieder. Wenn man in dieser Frage den Grundsatz ausgcbcn will, dass nur Grossmäihte ständige Mitglieder sein sollen, io muss man eine andere ebenso klare nnd für die Zukunft eben so zuverlässige Rcgclnng an ihre Stelle festen, andernfalls bestehe keine Möglichkeit, dem Anspruch dieses oder jenen Landes auf einen Sitz im Rat Widerstand zu leisten. Die Regierung habe den frühestmöglichen Augenblick für den Ein- tritt Deutschlands in den Völkerbund und in den Völker» bundSrat gewünscht und stehe fest aus dem Standpunkt, dass nichts unternommen werden darf, wodurch daS Wirksamwer den des deutschen Antrages beeinträchtigt werden könne. In den Instruktionen für die Märztagung hiess es. es wäre am besten, wenn Deutschland als Mitglied des Rates die volle Verantwortung sür jede weitere Veränderung im Rate über seine eigene Ausnahme hiiiauszutragcn hätte. Cecil erklärte, er halte auch jetzt noch an dieier Auffassung nachdrücklich fest, aber er wolle nicht so weit gehen, zu behaupten, dass die eng lische Negierung sich verpflichtet habe, keine weitere Verände rung in Erwägung zu ziehen, che Dcntschlgnd Mitglied des Rates ist. In den März-Instruktionen für Chamberlain und mich, io fuhr Lord Cecil fort, ist ans Spanien nnd andere Mächte Bezug genommen morden. Seit Erteilung dieser Instrnkiioncn ist eine neue Lage entstanden. ES sind die Er- eignisse in Gens cingctrctcn und eS ist eine Studicnkommis- sion eingesetzt worden. Die Vertreter Englands wurden an den Beratungen der Kommission srei von allen Bindungen oder Erklärungen teilnchmcn, die seitens Englands hinsicht lich der RatSmitgltedschcist abgegeben morden sind. Cecil er klärte, er glaube, cs bestehe keinerlei Gesahr, dass Spanien Die Völkischen gegen ein Vertrauensvotum. Schwerin, 21. April. Der Landtag lehnte mit 87 gegen 23 Stimmen einen als Vertrauensvotum gedachten Antrag der Dcutichliationalen und der Deutschen Volkspartci ab. dass die Erklärungen der Negierung gegenüber den ulti mativen Forderungen der Güstrowcr Landwirteversammlung der Auffassung des Landtages entsprächen. Gegen den Antrag stimmten alle Parteien ausser den Antragstellern. Ministerpräsident Freiherr von Brandenstcin gab nach Bekanntgabe de.z Abstimmungsergebnisses namens der Staats- regicrung eine Erklärung ab. dass daS Staatöministerium nicht mehr in der Lage sei, die Geschäfte der Regierung weiterzn- stthrcn. Der Ministerpräsident erhob dann in einer in scharfem Tone gehaltenen Rede schwerste Vorwürfe gegen das Ver halten der Völkischen. Von seiten der Demschnationalen und der Deutschen Volkspartet wurde dann beantragt, die Auflösung des Landtags auf die Tagesordnung einer am Donnerstag einznbcrusenden Sitzung des Landtags zu setzen und die N c u w ahlen «chon am 20. Juni vorzunchmen. Die Sozialdemokraten stimmten diesem Antrag zn. Diese Vorgänge sind die Folge des seit einiger Zeit in Mecklenburg herrschenden Konflikts zwischen dem Land bund von Mecklenburg und der Negierung. Dieser Streit kam in der Presse in heftigen Erklärungen und Gegen- erklärungen der beiden Parteien zum Ausdruck: eine grosse Landvolkversammliing in Güstrow hatte vor kurzer Zeit unter dem Einfluss völkischer Führer, vor allem des Relchstaasab. geordneten von Gracse, Forderungen in ultimativer Form an die Regierung g 'stellt. Miiiisterp.ässdcnt von Rran- benstciu sprach gegenüber diesen Forderungen einem BcrnkS- paad das Recht ab Forderungen in ultimativer Form an die Negier«»« zu richten. heit von 20 Millionen Stimme» erreicht. Damit aber wäre» beide Gesetz« adgrlehnt. denn die gleichfalls in der Preis« wiederholt aufgrtauchte Behauptung, -ab in einem solchen doppelten Wahlgange derjenige Entwurf Ge- setze»kraft erlang«, der absolut dir meisten Stimmen auf sich vereinigt, trifft nach Artikel 70 -er RetchSverfassung nicht zu. Die Folge der so geschaffenen vag« wäre, dass überhaupt kein Gesetz »ustawdckäm« und dab sich dann für die Fürstenhäuser zur Austragung der Streitfälle wieder der ordentliche Rechtsweg eröffnen würde. Die Sozialdrmokratte hätte dann durch ihr Intransigente» Verhalten im RechtsauSschub gerade da» herbet-eführt, wa» sie mit allen Mitteln de- kämpft hat. Der andere Weg wäre der. dab die Reich»regterun« unter vorläufiger Zurückstellung de» Kompromtbentwurf». dessen so- fortige Erledigung ihr eine Niederlage einbrtngen mübte. zuerst da» Sntcignnngsgcsctz behandelt und abwartet, bi» sich dieses im Volksentscheid totgelaufen hat. Diese Lösung birgt zwar die Gefahr in sich, dab unter Umständen der Antrag die notwendige Stlmmenzahl erreicht und mit der Annahme der radikalen Enteignung die Staats- und Präsidentschaft-- krise beraufbcschworen wird. Diele Aussicht scheint irdoch ge ring. besonder- wenn In dem einsetzenden Wahlkamvse die grosse Masse der Verhetzten nnd Verärgerten, die sich im VolkSbrgehr gedankenlos etntrug, durch eine wirksame Auk- klärnngSaktio» über die wahre Bedeutung ihre» Votinn» be lehrt wird. Nach dem Scheitern des Volksentscheids wäre dann die Sozialdemokratie von neuem vor die Frag« ge- stellt, ob sic durch ihre Mitwirkung nicht wenigstens daS in der Fürstensrage Erreichbare sichern will, oder sie müsste durch eine endgültige Ablehnung offen zugebcn, dass eS ihr mit der ganzen Aktion nicht um die Sache, sondern nur um die Hetze zu tun war. Eine parlamentarische Ann-'-me deS KomoromisscniwiirseS und damit die reichSaek'v"''" der Auseinandersetzung mit den Fürsten wäre allerdings auch dann nur möglich, wenn der jetzige Entwurf in entscheiden- den Punkten nach den Wünschen der Rechten re vidiert würde: denn nur volle Unterstützung der Sozial demokraten oder der Deutschnattonalen unter gleichzeitiger Aushebung deS Fraktionszwanges ans der opponierenden Seite und Abkommandierung der notwendigen Zahl von Ja- sirgern kann die notwendige Zweidrittelmehrheit sichern. Welchen Weg die RcichSregierung in ihrer Bedrängnis auch etnichlagen mag. dringend erforderlich im Interesse de» StaatSwvhleS ist eS. dass sie schnell und entschieden handelt. Der Zündstoff, der mit der Fürstenhehe ins Volk getragen wurde, muh auSgcräumt werden. Parlamentarische Manöver, um durch allerlei Winkelzüge jetzt noch die Durch führung deS Kompromisses mit einfacher Mehrheit zu er schleichen. sind nutzlos und schaffen nur neue Unruhe. DaS Parlament hat versagt, und das Volk mutz sprechen. Je früher, desto besser! sich in dieser Angelegenheit irgendeiner Täuschung hlngebe. Obwohl eS für ihn persönlich eine Entlastung bedeuten würde, wenn er an Händen und Fühen gebunden nach Gen? ginge, so würde eS doch keine günstigen Folgen haben, wenn von vornherein bekannt wäre, dass die britische Regierung in ieder Frage ihre Entscheidung gefällt habe und dab eS zweck- loS sei, sich aus Erörterungen cinzulassen. Ein Ergebnis könne nur im Wege von Vereinbarungen erzielt werden, «ad. Der lschechische Fragebogen zum Oslverlrag. Bcncsch beschönigt seine überhebliche Einmischung. Prag, 21. April. Zu den Kommentaren der Berliner Abendblätter über den Fragebogen Benesch' in der Angelegenheit der deutsch-russischen Verhand lungen schreibt die offiziöse «Prager Prelle": Die Berliner Blätter sprechen von einem f t » g i e r te n T a t b e st a n d alS Ausgangspunkt deS tschechischen Schrittes. Es ist selbstver ständlich, dass das tschechische Minifterinm des Acusseren nur zu solchen Informationen Stellung nehmen kann, die eS tat sächlich erhalten hat. Wenn diese Informationen der Wirk lichkeit nicht entsprechen sollten, ist eS überflüssig, sich über die darcuiS gezogenen Schlussfolgerungen zu beunruhigen, die die Tschccho - Slowakei in Form eines Rechtsgutachten» aus gesprochen hat. Die Angelegenheit wird übrigen» erst dann vollständig beurteilt werden können, wenn der Text de» Vertrages selbst bekannt geworden tst. Wenn die Berliner Presse aus dem tschechischen Schritt etne Verletzung der internationalen Gepflogenheiten kon struieren will und von einer Einmischung in inuerdentscke Verhältnisse spricht, so nehme sie zur Kenntnis, dass cS sich um keine Einmischung in deutsche Verhältnisse handelt. Die Tschccho-Slowakci hat ihren Standpunkt als Antwort auf eine Anfrage bckanntgcgcben, wobei übrigen» betont wurde, dass eine nene Krise im Völkerbünde bcrvoracrnfe» werden würde, falls die Informationen ans Wahrheit beruhen sollten. Die Tschecho-Slowakei hat daher in dem Bestreben gehandelt, einer Krise vorznbcugen, und damit auch im Interesse Deutsch lands lii und der übrigen Staaten. lW. T. B.s Aalrowslii bei Drland. Paris. 21. April. Briand bat heute nachmittag den russi schen Botschafter Rakowsks empfangen, um mit ihm über den dentsch-russischcn Vertrag zu konferieren. Im späteren Verlauf deS Nachmittags sprach der rumänische Botschafter am Quai d'Orsan vor. Die siattgefnndene Aussprache bezog sich, wie von zuständiger Stelle mitgeteilt wird, gleichfalls aus den deutsch-russischen Vertrag. lT.-U.j Was ifl in Paris vorgegangen? Zeitweilige Verhaftung eine» badischen LandratS in Paris. Berlin, 21. April. Wie au» Karlsruhe gemeldet wird, ist der Landrat des Amtsbezirkes Karlsruhe, Schal ble. der sich vor einiger Zeit zu einem kurzen Urlaubsaufenthalt nach Parts begeben hatte, dort verhaftet worden. Landrüt Tchatble hat die Nachricht von seiner Festnahme in einem Briese an die Karlsruher Dienststelle mttgeteilt. Ueber die Gründe der Verhaftung enthält der Briet keine Angaben Landrat Schaible ist während de» Krieges VerwaltungSchef für Flandern gewesen, und man hält cö tn Karlsruhe nicht für ausgeschlossen, dass die Verhaftung mit der Tätigkeit d«8 LandrateS während des Krieges im Zusammenhang steht. * Der neue an den Fall NathussuS erinnernde Fall Schaible bedarf bringend der Ansklärung. ES handelt sich bet der obigen Meldung um etne Nachricht beS offiziösen W. T. B. Während nun aber die T.-U. von unterrichteter Stelle in Karlsruhe erfährt, dass Landrat Schaible wieder ans der Hast entlasscn sei und sich ans dem Wege nach Karlsruhe befinde, gibt das W. T. B. abends ohne einen Zu satz eine Meldung deS „Karlsruher Tagebl." wieder, nach der sich die Meldung von einer Verhaftung beS LandratS Schaible -icht bestätige. Der deutsche Botschafter sowie bav deutsche Konsulat hätten heute nachmittag bestätigt, dass Land rat Schaible nicht verhaftet tst. Auch ein deutscher Ministerialrat, der zurzeit wegen der Wirtschaftsverhandlun- gen in Parts weilt, habe Gelegenheit gehabt, heute nachmittag andrat Schaible zu sprechen. — Nach de» Informationen an den Karlsruher amtlichen Stellen muss also doch eine Ver haftung Vorgelegen haben. Man kann sich doch schliesslich In Karlsruhe die Angaben nicht aus den Fingern gesogen haben. Die Vernehmung Solzmanns am Mittwoch. BerN». 21. April. In der heutigen Sitzung de» Kutt-ter. Prozesse» erklärte der Angeklagte Holz«««», er sei «ach Berlin gekommen, um hier ein Bureau zu gründen, da» t» der Zeit der Inflation den Geschäftsverkehr zwilchen Deutlch. land nnd der Türket vermitteln tollte. — vors.: Die sollen Ilch dem russischen Handelsvertreter gegenüber dann »ur Lies«, rung von Nassen verpsitchtet haben. Eine deutsche Wassenstrma wollte die Gewehr« an Rustland aber nu, liefern, wenn etne Sicherheit von 800000 Dollar aestellt würde, wa» auch durch dt« Sowietregierung geschah. Diese» hob« Akkreditiv soll ihnen dann den Nus eine» besonder zablungt. fähigen Manne» verschalst haben. — Hol,mann: Die Sache war korrekt, sa mehr al» korrekt. In dicker schweren .steil, al» viele Dentsche ihr Geld l«S Ansland verschoben, habe ich 800 000 Dollar brutsche« Firmen znr vrrlüanna aestellt. di, damit arbeiten konnte». — Vors.: Sie sollen aber an de« Zustandekommen de» WafkengeichäfteS tatsächlich kein Ioler- ess« gehabt haben, sondern nur daran, bast Sie recht lang« i« Nennst der Zinsen oon 880 080 Dollar bliebe«. Holzmann wird dann über keine Beziehungen zu den Wechsel- gtranten Tobbtnt und Worowfkt betragt. — Die Ver handlung wird dann durch eine Paule unterbrochen. Mit Rücksicht auk den schlechte» Gesundheitszustand Kutill- ker» tritt der in der Strafrechtspflege seltene Fall ein. daß ein anderes Gericht mit den Anwälten sich in den Saal begibt, in dem der Hauptprozest gegen KutiSker letzt verhandelt wird, um hier die Vernehmung deS KutiSker vorzunchmen. Nach der Paule wird der Angeklagte Grleger vernommen. Er hat IBS eine Srsatztreibrtemenfabrtkin Tempel hof gegründet. 1021 wurde die Fabrik in eine Aktiengeielsicholt umgewandelt und ihr die Westdeutsche Terttlriemensabrik an. gegliedert: dazu kam auch noch die Treibrtcmmlabrlk von Piek tn Berlin. Anfang Dezember 1028 bot KutiSker Grieger V0 000 D o l l a r schä tz e an. von denen Grleger 10 000 „ ungünstigen ZinSbcdingungen übernahm. MM har Grleger gleich bezahlt. Gricger gibt an, sein Geschält habe sich damall in günstiger Lage befunden, aber eS fehlte an wert* ""adigen Zahlungsmitteln, und dl« Ledrrrechnungen mussten mit Devisen bezahlt werden. Im Januar und Februar IW war durch die hohen Zinken die Wcchselschuld GrlegerS schon auk 4M MO Mark angewachsen. die Grleger bei der Staat», bank rinlüste. Dazu musste er bei KutiSker neue Kre dite ausnebmen. Am ll». März war der Saldo schon ans fast eine Milli»» angewachsen, und KutiSker verlangte dafür die Haftung aller Grleger gehörigen Gesellschaften. AlS Grleger sagte, er werde nun Konkurs anmelden müssen, riet istm KutiSker da. von ab und bot thm Sanierung an. Die Mehrheit der Grleger, scheu Gesellschaften, die Grleger aus eine Million schätzt über- lieh er KutiSker für 827 080 Mark, die er aber nicht aal, gezahlt bekam, sondern die zur Abdeckung der Schulden der mechanischen Treibrtemenkabriken bet KutiSker dienten. Der nun vermögenslose Grleger blieb nur noch kurze stell Direktor des Unternehmens, er wurde dann durch den Baron v. Kohl abgelöst. Auf wettere Fragen erklärte der Auge- klagte Grteger: Ich wollte nur die Firma aufrechterhalten und gab daher mein ganzes Vermögen hin. obwohl ich dem Namen nach Direktor war und mir jedes Vermögensrecht ent. zogen wurde. Ich durfte längere Zeit hindurch nicht einmal meine eigene Post öffnen. — Bors.: Nur Wechsel durste» Sie weiter unterschreiben. — Gricger: Die Wechsel waren ja silr meine Firma, und Ich hatte an der Stein-Bank dal grösste Interesse. Selbst StinneS hatte bet der Stein-Bank Kredite von S btS 7 Millionen ausgenommen. Ein Schwächeanfall Iwan Kutlökcrs macht eine Berhand- lungSpause erforderlich. In seiner wetteren Vernehmung nach der Pause ver sicherte der Angeklagte Grteger, die von ihm Unterzeichneten Wechsel hätten nur einen Betrag erreicht, für den die Gesell schaften der Mechanischen Trcibrtemcnfabrtk gut waren. E» waren etwa drei Millionen. Die Verhandlung wird am Donnerstag fortgesetzt. Offener Bruch zwischen Killer und Vndendorff. Berlin, 21, April. Tie „Deutsche Tageszeitung" gibt etne Meldung aus München wieder, wonach zwischen General Ludendorfs und Hitler ein vollständiger Bruch zn verzeichnen ist. Hitler habe keinen Parteigenossen den Bei tritt tn den Tannenbergblind verboten, der die Fort setzung deS Frontbundes ist und unter Leitung deS Generali steht. Durch da» Bcitrittsverbot. daS Hitler erlassen hat. nete deutlich dessen Gegnerschaft zu Lubendorsf tn die Erscheinung. Das Aakionalfesl in Italien. Rom, 21. April. Heute wurde daS Nattonalfest der Grün dung RomS gleichzeitig mit dem früher am 1. Mai begange nen Fe st der Arbeit und dein Kolontaltag in ganz Italien durch zahlreiche patriotische Veranstaltungen, Um züge und Illuminationen gefeiert. Mit besonderem Ge pränge wurden sie in Nom begangen. Um 10 Uhr vormittags fand auf dem Kapitol eia Kolonial-Fe stakt statt. Sofort nach Beendigung de» Festaktes fuhr Mussolini, begleitet von dem Gouverneur von Rom, im Auto nach dem Kolosseum, wo sür ihn und sein Ge folge «ine Tribüne errichtet war. Dort nahm der Diktator eine Generalparade über die Jugend RomS und die faschistischen Gardisten der ganzen Provinz ab. Tausende von Schülern und Schülerinnen, die faschistische Kinderverctntgung, die Jugcndwehr. die Pfadfinder, die Hochschüler und andere hatten mit ihren Bannern Aufstellung genommen. DaS ganze Viertel um daS Kolosseum war durch einen Kordon von Militär und Miliz abgcspcrrt, hinter dem sich eine ungeheure Menschenmenge drängte. Nahe der Tribüne hatte eine Ab teilung von farbiger Kolontal-Kavallcrte und ein Kamclretter- korpö Aufstellung genommen. Mit ungeheurem Jubel und mit der faschistischen Hymne begrüsst, nahm Mussolini aus der Tribüne Platz Zwei Stunden lang defilierte die Jugend RomS vor dem Diktator. Gegen 2 Uhr zog etne unübersehbare Menschenmenge «« Palazzo Chtgt vorbei und brachte Mussolini brausende Ovationen dar. Im Laufe des Nachmittag» fanden Stnzel- festlichketten statt, die dem Wiedererstehen de» alten RomS nnd deS dem modernen Verkehr angevassten neuen RomS gewidmet waren. So wurden neue Strassenbahnltnlen eröffnet nnd die ersten Svitzbackenschläge zur Frcilecmng de» MarcelluS-TheaterS und deS Trajan - FornmS getan. In den Stadien fanden Sportfeste statt. Die Stadt widcrhallte von Musikchören. Auf der Piazza Eolonna spielte eine städtische Kapelle u. a. auch Stücke von Händel und Wagner. Bei Beginn der Dunkelheit wurde die ganze Stadt prächtig illuminiert. Nm 18 Uhr abends fand im Palazzo Cbigi ein Empfang statt zu Ehren der anSlcinbischcn Delegierten beim Jntern"«ionasen La"dn'irtsch"ktsichcn Institut. Belgische Kundgebung gegen Mussolini. Brüssel, 21. April. Während einer Arbcitcrkundgebung in La Louviere, an der auch Abgeordnete und Senatoren teil- nahmen, wurde eine Puppe, die Mussolini darslelit« und mit einem schwarzen Hemd bekleidet war. auf einem schwarzen Hemd bekleidet war, auf einem Scheiter« Haufen verbrannt. Der belgische Innenminister ba! sofort eine Untersuchung ctngeleitet nnd erklärt, dass er di« verantwortlichen Behörden zur Verantwortung ziehen werde. Brüssel, 21 April. Die belgische Regierung hat dem hiesigen Botschafter von Italien ihr Bedauern wegen der Kundgebung zum Ausdruck gebracht, die eine Gruvv« junger Leute tn La Lonniere veranstaltete und die sich gegen den Regierungschef einer befreundeten Nation richte«?. l«ab.j Slurm und FeuersdriinNe «n Iavon. Tokio. 21. April. Der gestrige Sturm hat an vielen Orten in Miltelsapan FenerSbritnstc verursacht. Zwei Fabriken «m» 800 Häuser wnrdcn zerstört. Etwa 20 Mensche« wurde, getütet. 00 Ftscherlahrzenge werden »ermisst. (W. T. v.j Englands Haltung in der RatskommWon. Die mecklenburgische Regierung zurüügetreten.
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