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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1926
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-04-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260422012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926042201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926042201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-04
- Tag 1926-04-22
-
Monat
1926-04
-
Jahr
1926
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 22.04.1926
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V«um,k»g. 22. UprN 1VLS Vresdaer Nachrichten Nr. 1»7 Seile 11 LövSLN-unr» FieurdLLsLLU Die Reichsbank Witte April. Zunehmende Devtsenansorderungen. Der Ausweis der NelchSbank vom 15. April zeigt eine» Rück» I«»g der gesamten Kapitalanlage an Wechseln und Scheck», Lombard» und Essekten um 155,8 Millionen Reichsmark aus MS,1 Millionen Reichsmark. Dieser Slückgang ist ausschließlich durch die Verminderung de» Essektenbestande» um li«5 Millionen' Reichsmark auf 8»,9 Millionen Reichsmark ver. ursacht, die sich au« der Ltnlvsung der Dollar-Schatz, anioeisungen am lli. b, M. ergeben hat. DI« Wechselbestände er-dhten sich um VF Million Reichsmark aus 1227,9 Mil- llonen Reichsmark, wobei »u berücksichtigen ist, daß erneut 50,4 Mil- lionen Reichsmark, die rediskontiert waren, in da» Portefeuille der RelchSdank zurückgckehrt sind. Die Gesamtsumme der welterbegebe- ne» Wechsel senkte sich insolgedesscn aus 279,1 Millionen Reichsmark. Die Lombardbestände »eigen eine geringfügige Erhöhung um 0,7 Million Reichsmark aus 8,4 Millionen Reichsmark. iln Neichsbanknoten und Nenteubaukschelnen sind insgesamt 840.« Millionen Reichsmark in die kaffen der Bank zorllckgcsloffe». Der Umlauf an RcichSbanknoten hat sich um 27l,l Millionen Reichdmark auf 2700.8 Millionen Reichsmark, der Umlaus an Rcnlenbankscheiiien um 755 Millionen Reichsmark auf 007,7 Mil lionen Reichsmark verringert. Die Bestünde der Bank an solchen Scheinen erhöhten sich entsprechend aus 560,8 Millionen Reichsmark. Die sremden Gelder »eigen eine Zunahme um 286,4 Millionen Reichsmark aus I007,t Millionen Reichsmark. Die Bestünde an Gold und deck«ng»fähigen Devisen verringerten sich um 2«2,9 Millionen Reichsmark aus I7SS,« Millionen Reichsmark. Diese Berminderung entfällt ledig, lich aus »en Bestand an deckungSsähigen Devisen, der um 208,0 Mil» lionen Reichsmark auf 278,4 Millionen Reichsmark zurlickging: sie Ringt zusammen mit der der Reichöbank obliegenden Einlösung der Tollar-Schatzanweilnngen und mit nicht unbeträchtlichen sonstigen Devisenansorderungen, die im wesentlichen -ns den leichten Gcldstand t» Deutschland, der »ur Rückzahlung von kurzfristigen AnSlandSkrcditcn Anlaß bot, zurückzusühren sind. Die Deckung der Noten durch Gold allein erfuhr eine Verbesserung von 48,7 aus 58,4 A, die Deckung durch Gold und ti-ltinoSsähtgk Devisen ermäßigte sich infolge der erwähnten Devisenabslüffe von S4,4 aus 88,4 H. Die Lage am mltteldeukfchen Äolzmarkk. Heute, mitten in der EinschnittSzeit, zeigen sich kraß dt« Folgen der langen Wirtschauskrise und de» Kapitalmangel». Kleinere und gröbere Werke in den Hauptprodukttonsgebieten de» Ostens sowohl io Deutschland als auch in Polen stehen entweder ganz still oder schneiden nur einen Bruchteil de» normalen OuantumS ein. In- s-igeiessen ist auch in den Versteigerungen im Walde tu letzter Zeit eine Anpassung der Rundholz» an die Schnittmaterialpretse erfolgt. Die» gilt jedoch ln der Hauptsache nur siir geringere Sorten. Zu hochwertigem T i s ch I e r m a t e r > a l geeignete» Rundholz wird nach wie vor hoch bewertet. CS sind sogar bei einigen Ber- sleigerungen die Preise für wertvolles Rundholz iktefer und Fichtes ttwaS gestiegen. Handelt e» sich nicht um hochwertige« Material, so gehen die Versteigerungen im Walde vielfach ergebnislos aus. Dell» sind überhaupt keine Käufer vorhanden, teils werden von den Forstverwaltungen Zuschläge wegen zu niedriger Gebot« nicht er teilt und entweder im Wege des freihändigen Verkauf» oder durch wiederholte Anberaumung von Versteigerungen Versuche »um Ab sah gemacht. Di« lange Dauer des Zollkrieges mit Polen und die verhältnismäßig geringen Quantitäten, die durch die bei dem Ministerium für Ernährung und Landwirtschaft arbeitende kom Mission zur Einfuhr sreigegeben werden, stützen den deutschen Markt. Man nimmt allgemein an, daß, wenn die Bautätigkeit ln der nächsten Zeit nur etwas einsctzt, die Preis« anziehen müssen Die seit etwa zwei Monaten im Gegensatz »ur vorher liegenden Zeit sestzustcllende leicht anziehende Nachfrage au» Ver brauch erkreisen hält an, jedoch nur ln geringem Umfange, da sie hauptsächlich zur Deckung de» notwendigsten dedarfc» erfolgt, nachdem die Vorräte verbraucht sind, vielfach be gegnet man der Ansicht, dast in absehbarer Zelt besonder» in guter liescrner Stammware erhöhte Nachfrage und Anziehen der Preise kinirclen must, weil in Polen sich die gesamte polnische Mühlen tndustrie aus den Export nach England und Holland eingestellt Hai and nur schätzungsweise etwa 10 Prozent de» normalen Einschnittes in Polen für den deutschen Markt vorbereitet ist. Die Polen hoben «lies gute Holz, welche» sich zum Einschnitt von guter Stammware «ignet, runo nach Deutschland geschickt, und auch au» diesem Grunde ist sgr da« Jahr l»28 selbst bcl Beendigung des Zollkriege» von Polen ln kieferner Stammware nicht viel zu erwarten. Von ver schiedenen Seilen ist bereit» oorgeschlagcn, nach Beendigung de» Zollkriege» die Elnsuhr von Polen zu kontingentieren. lieber die Marktlage in nordischen Hobeldlelentst folgendes zu berichten: In der Zeit vom Dezember 1035 bl« un gefähr Mille März 102« konnten nordisch« Hobeldielen nnr zu ge drückten und verlustbringenden Preisen abgesctzt werden, wa» feine Ursache darin hatte, daß einige Bremer und Lübecker Importeure sich anscheinend unbedingt Absatz verschossen mußten. Nachdem nun -ber diese Posten, die sich teilweise In schwachen Händen befanden, abgcsteßen sind und die Importeure elngescben haben, daß sie sich bei Reueinkäufcn nicht so eindecken konnten, wie In den letzlen Monaten mikaust wurde, hat sich der Markt zusehends geklärt und gefestigt so daß die Preis« »m etwa 5 Prozent angczogen haben. Die Lage auf dem Laubholzmarkt ist nach wie vor sehr gedrückt. Aber auch hier besteht die Aussicht, daß eher eln Steigen -IS ein weiteres Nachgcben der Preise zu erwarten Ist. Die Abgabe der Gebote aus Auktionen und Submissionen erfolgte in bfclem strühsahr im allgemeinen wieder vorsichtiger. Sie Mehrzahl der Käufer kalkuliert und rechnet wieder. Sofort verarbeitungsfähige Eichen- chnillwaie wir- eher verlangt als geringe» oder frische» Holz ötwaS Nachfrage bestellt nach erstklalsizcr Eschen-, sowie Ahorn-. Dirken- und Pappelichnitlware. Zuianimciisaffeiid kann gesagt werden, daß annehmbarer weile der lielste Sland der Krise überwunden ist and daß es den Aiüchctn hat al» ob eine der Schwere der Krise an- cvoßte langiainc Besserung bcvoritcht. Die Marktlage hat sich in en letzten Wochen leicht gebessert Die Ermäßigung de« NelchSbank- »SkontsaycS dürste belebend wirken und die Zahl der wankenden airmcn in der Holzbranchc ist zweifellos im Rückgänge begriffen. Leider ist der B c I ch ä s t i g u n g » g r a d besonders bei der >äch tischen Industrie noch wenig zufriedenstellend, so arbeiten , B. die lächst-chen Slnhlfabrtken meisten« nur verkürzt, mit ver- ringerler Belegschaft. Auch der Baumarkt läßt infolge Kapttalnot stark zu wünschen übrig, was schon aus der Zahl der heute noch bc- >'chä!»gungslosen Nauhandwcrker hervorgeht. Die Aussichten aus emc neniienSwertc Belebung de« BaumarktcS sind recht ungstiistig zu beurtcllen. Berliner Schlich- und Nachbörse vom 21. April. Im weiteren Verlause der Börse war die Tendenz ungleich mäßig, vorwiegend aber weiter abgcschwächt. Von außen her fehlte eS an Anregungen. Die Spekulation schritt eher zu Verkäufen teilweise zu Vlankoabgabcn. Eine Sonderstellung nahmen Sprit- werte ein. Die Aktien beS Ostwerke-Schultheiß-KonzernS letzten ihre Steigerung sprunghaft fort, und zwar Schultheiß von >68 aul 17t, Lstwcrkc von 142,5 aus 148,5. Kahlbaum blieben mit 98 nach 005 etwas ,»rück. Kcrlichlivcile verlautete, daß die Frage einer Aendcrnng des InlercffengcmeinschastSvertrageS in ein neues Stadium getreten sei und vorher möglicherweise eine Fusion Os» werke-Zchiiltftclß unter eventueller Verschmelzung der Kahlbanm A. G. ln die Lstwerke prosckttert werde. Die Aktien der Darm- liädter Bank büßten 4^L ei» aus das Dementi des AktlenvcrkaufS „ach Amerik». Frclgabcwertc blieben augcbolc», u. a. Stöhr t2t nach 127. Gold Pfandbriefe kaum verändert. Landschaftliche Pfand briefe höher, desgleichen Neckar- und Rheln-Maln-Donau-Gold- -nlelhe und Noggcnwert«. Zur Geldmarkt- und Börsenlage. Die Direktion der Disconto-Gesellschast, Berlin, führt in ihrem Monatsbericht vom 15. d. M. n. a. aus: Am Lause des Monats März und auch der ersten April- ivvche war die Entwickelung an den deutschen Effektenbörsen weiterhin non einer außerordentlich festen Stimmung bc- herrscht mit dem Ergebnis, das, die Aktienkurse durchiveg sehr ansehnliche Erhöhungen erfahren konnten. Hauptursache für die lebhafte Efscktennachsragc war wiederum »eben der vom Markte der sogenannten Frctgabewerte ausgehenden Be lebung die Uebcrfüllc am Geldmarkt, die große Geldbeträge der börsenmästtgen Anlage zuslicstcn ltest. Nach wie vor handelt cs sich dabei zum nicht geringen Teil um Gelder, deren Vcrivewdunq tm Produktionsprozeß die Absatz stockung unmöglich machte bzw. deren Festlegung in Ge schäften an der Besorgnis, nicht ausreichend liquide zu bleiben, scixfttcrte. Wie bet Ic-der länger andauernden Aus- wärtsbcwegiinq es der Fall z» sei» pflegt, zeigten sich auch jetzt immer weitere .streife des Piiblilnms bereit, aus ihrer so lange der Börse gegenüber bewahrten Neservc hernuszulrete». Dies nicht etwa nur in dem Sinne, dast, wie stets, die Haiisse- sttmmuna die Schar der Mitläufer vermehrt: eine kräftige Wirkung wind mau vielmehr der Tatsache bcizumessen haben, dast in zunchmcudcin Maste Tlvidcndeuausschütiungen von befriedigenden Nentabilitätsverhältnissen und auch von dem Willen der Verwaltungen, den Aktionär davon profitieren zu lassen, ZengnsS gaben. Je mehr mir »ns der Wiederherstellung normaler Vorkriegsbegriffc und -anschgiinngeii annähcrn, er weist sich der Grundsatz d c r N e n t a b i l i t ä t wieder als entscheidend für die Gestaltung der Ver hältnisse am Kapitalmarkt. Auch die Beträge, die von den Banken infolge vielfach verringerter anderweitiger Kreditanspriiche für Bürscnzwecke zur Verfügung gestellt werden können, haben eine beträcht liche Vermehrung erfahren. Die vorliegenden Zwcimonats- bilanzen gebe» allerdings erst die Möglichkeit, diese Ent wickelung bis zum 28. Februar d. I. zu verfolgen. Bet sechs Berliner Grostbanken beliefen sich die in Ncports und Lom» bards angelegten Mittel am 3t. Oktober 1925 aus IMF Millionen Reichsmark: am 31. Dezember 1925 auf 121,9 Millionen Reichs mark: am 28. Februar 1926 auf 184,8 Millionen Reichsmark. Allerdings betrug die letzte Ziffer, die inzwischen eine Ver. mehrung erfahre» haben dürfte, erst ein knappes Viertel des entsprechenden Betrages vom April 1914. Von größter Bedeutung für die Börse ist sodann die Tat sache, dast das N ebergreifen billigerer Zinssätze von kurzfristigen Geldern auch auf den lang fristigen Geld- und Kaptalmarkt sich immer stärker durchgcsetzt hat. Dies hat einmal dazu geführt, dast die Banken mit Erfolg daran gehen konnten, wieder in ländische Anleihen aufden Markt zu bringen. In welchem Umfange eine Belebung des inländischen Emissions geschäfts cingclreten ist, geht daraus hervor, dast die Summe der etwa in den letzten zwei Monaten ans dem inländischen Kapitalmarkt begebenen festverzinslichen Emissionen lohne Pfandbriefe) bereits die sehr stattliche Höhe von 850 Millionen Mark erreicht hat, von der indessen nur ein Bruchteil der Privatwirtschaft zngefloffen ist. Bei dem starken Anlage bedürfnis des Publikums waren di« hcrauSkvmmenden Neu- rmisslonen sofort vergriffen, obwohl fast nur Anmeldungen mit Sperrvcrpslichtung berücksichtigt wurden. Man wird dies doch als beweiskräftig dafür anschen müssen, dast es sich hier zum überwiegenden Teil um Daucranlagcn handelt, bah mit anderen Worten bet den bctressenden Geldern ein Hinüver» mandern vom kurzfristigen Geldmarkt aus den Markt deS langfristigen Anlagekapitals slatlgeiunden hat. Dennoch sollte man sich hüten, die genannten Ziffern a l s M a st st a b dafür zugrunde zu lege», daß etwa in den letzten Monaten die inländische Kapital- bildung einen so austervrdeiitlichc» Aufschwung erfahren habe. Eine solche Annahme stände in einem zu großen Wider spruch zu der Tatsache, dast die i» der Gesamt Wirtschaft vor handene Leistungssähigkeit bei eingeschränkter Prvdnltivn und stärkster Arbeitslosigkeit schon seit Monnte» nur zu einem Teil ausgenutzt wird. Echte volkswirtschastliche Kopftalüberschüsse aus lausender Arbeit wird nur eine Periode voller Aus nutzung aller vorhandenen produktive» st röste liefern können. Eine derartige Ueberlegung wird schließlich zu dem Resultat führen müssen, dast die augenblickliche Gestaltung der Verhält nisse am stapitalmarkt erst ei» Ansangsladinm darstellt und dast eine Besserung der allgemeinen Wirtschaftslage, die eine verstärkte Nachfrage nach Betriebsmittel» anölöst, leicht eine Veränderung der Geldmarltlage herbeifnhre» könnte. Einstweilen ist der Grad der allgemeinen Wirt« schastöstockung. namentlich in den Schlüsselindustrien, noch sehr beträchtlich. Tie Meldungen der Arbeits ämter lassen erkennen, dast wohl in d-cn ländlichen Bezirken eine Besserung eingctreten ist, dagegen in den Bezirken mit Bergbau und Eisenindustrie die Erwerbslosigkeit entweder gleich geblieben oder sogar hier und da noch etwas gestiegen ist. Es muß in diesem Zusammenhang immer wieder darauf ver wiesen werden, daß gerade die im Gange befindlichen organt- satvriichen und technische» Umstellungen innerhalb der Groß industrie zunächst die schwierige Lage deS NrbcitSmarktes hier und da noch vergrößern, und dast die günstigen Wirkungen für die Gesamtheit erst später sich durchsetzen können. Sofortige Erleichterungen erwartet man dagegen u. a. von der end gültigen Ausgabe der Politik der Anhäufung von Steuer- rcserven, wie sie die Negierung eindeutig proklamiert hat. Bezeichnenderweise führt baz neue Sleucrgesctz vom 81. März 1926 den Namen „Gesetz über Steucrmildcrungen zur Erlcich- tcrung der Wirtschaftslage". Was die Lage der übrigen Industriezweige betrisst, so sei darauf verwiesen, daß in manchen Teilen der Textilindustrie sich die Saiionbclebnng neuerdings in wesentlich verbesserten Auftragseingänge» geltend macht. Außerdem aber können die Erleichterungen nicht verkannt werden, welche die Wirtschaft in ihrer Gesamtheit aus der allgemeinen Senkung der Zinshöhe zieht. In ber Verbilligung der Kreditkostcn steckt eine sehr wirksame Hilfe für das Dnrchhaften durch die Schwierigkeiten der Gegenwart und darüber hinaus auch für die Ilebermin- düng ber Depression selber. Abgesehen von solchen mehr stimmungSmästigen Momenten sieht sich angesichts der Ent wicklung am Markt der festverzinslichen Werte und der Senkung des ZinsniveauS die Börse rein rechenmästig ver anlasst, eine allgemeine Umbewertung der Aktien vor- zunchmen. An dem Maste, wie sich ein Ausgleich zwischen der bei der Mehrzahl der industriellen Unternehmungen für den Aktionär zu erzielenden Rentabilität und dem landesüblichen Zinssatz vollzieht, ist auch der kursmästigeu Bewertung der Aktien ein entsprechend veränderter MaststaV zugrunde zn legen. Für die Aufwärtzbewegung der letzten ^vchen und die mit ihr erfolgte Korrektur der zu Anfang deS AahreS vor handenen Unterbewertung ist dies« Ueberlegung von sehr ent scheidendem Einfluß gewesen. Der Kassa markt lag bei minimalen Umsätzen uneinheitlich. Während u. a. Norddeutsch« Eisenwerke aut die günstige Bilanzier. Slfentllchung 5, Dortmunder Aktienbrauhau» 5, Gothanl« 65 ge wannen, büßten Fraustadt-Zucker 5, Hindrtch L Ausfermann, Ver- einigte Inte 8, Nositzer Zucker 3,5 ein. Am Psandbriesmarkt ge> wannen alte Hnpothckcnpfandbriefe 5 bi» 15 Psg., landschaftliche Gold-Pfandbriefe bis 0,50 Psg. Amtliche Berliner Produklenpretse. (Getreide u. Oelsaalen für 100» alles andere sür lvl> in NM.) »t. April «. April w»«,»». mär», pvmmerscher Mal ... Full...» Sepl. Roggen, märk, pommerscher Mat ... Juli » - - - Sepl. . . . «erst» ... Füller- . . . ommer« 304-302 305-3085 »0.5-2985 302.5 302 2585-2b«5 27t 175-180 »77 182 19455925 195,5-2035 LI-199 2035-203 1985 199 N7-714 M 715 wint.-u.-Futter- 175-lN l?5 193 Aaser märt». «oeNpr. Mär» Mat. Juli Mal» wa^gonsr. Berlin Juli . . . . IN-703 194-704 Sl. April «. «pro 38.00 40,75 38^5-40.50 75.75 27.75 25.1.0-77.50 11^5-11.50 >1.25-1150 1250-125512.00-1253 Weizenmehl Roggenmehl weizenkiel» Roggenklei« Rap» .... — - Leimaal ... — — viktoriaerdlen 32.00 39.00 37.00-39.00 Ei. Speileerbsen 27.50 30.00 27.50-30.0. FuNerrrbien . 73.0>—27,00 73.00-23.00 27.00 25.00 27.00 -75.00 22.00 - 24.00 22,00-74.00 29.00 32.00 29.00 32.0a U.75-12.75 U.75-I2.75 14,00-14.50 14.00-l4.50 Seradella, neu» 38,00 - 42.00 3b.3o 38,42 Rapskuchen 14.50-15,00 14.50-15,00 Leinkuchen . 18.80-1920 >8.80-19.20 Tr°-K»mchn>h»> 9.80-10.10 9.80-10.10 S-yalchrol . . 19.50-20.00 »9.50-20.00 lorsmelaff» Z0<70 - — jVartolleMochea 1520-15^01520-15,50 pelulchken Ackerdodnen . Wichen . . . Lupinen, blau» Lupinen, qeld« Berliner Provuktenbvrje vom 21. April. Im Produktengeschäsl nimmt dle schwächere Tendenz ihren Fort gang. Neuer Weizen wird mit prompter Abladung zu erhöhten Preisen etwa» mehr angebvlen Die Käufer zeigen sich aber nicht bereit, mit ihren Angebote» nach oben zu gehen, da Amerika und England wctter rückgängige Preise meldeten. Lei Beginn de» ami llchcn Verkehr» hielt sich Weizen etwa t29> M. niedriger. Im Termingeschäft bewegten sich die Rückgänge zwilchen 1.50 und 2,50 Mark. Roggrn recht lustlos und in ähnlichem Umlange wie Weizen schwächer. Gerste ts« wcsenlUch billiger zu haben, hat aber so gut wie keine Käuser. Auch Hafer in Uebereinstimmung mit der all gemeinen Tendenz im Preise nach unten gerichtet. Mehl allgemein ruhig. Futterarttkel ohne größere Veränderung. Im weiteren Ver laufe wurden die ersten Kurse für Weizen Geld Mai- «nd Sep- temberlieferung sogar 50 Pfennig höher. Frankfurter Abenöbörse vom 21. April. Die Abendbörse zeigte ein« Besserung der lustlosen un- schwachen Haltung. Neue Abgaben in SchissahrtSaklten hielten die Stimmung gedrückt und förderten aus» neue die rückläufig« Be- wcgung. Dkc Abschwächungcn erreichten l bi» SA. Die Abcndbörse schloß lustlos und schwach. Hapag 125, Norddeutscher Lloyd 124. Farbenindustrie 144,75. Deutsche Anleihen: Kriegsanleihe 0,420, SchutzgebietSanleihe 5,9. Bankaktien: Berliner Handelsgesellschaft Ultimo 150,5, Darmstädter Ultimo >27,5, Deutsche Bank Ultimo 128. DiSconto-Gesellschast Ultimo 122, Dresdner Ultimo NLV, Reichs bank 141, Ocsterr. Eredit 7,12. Montanaktien: Ludern» Ultimo 8tH, Deutsch-Luxemburg Ultimo 98, Geilenkirchen Ultimo 05, Har- pcncr Ultimo 107,5, ManSsclder Ultimo 90,25, Phönix Ultimo 78,75, Rhcinstahl Ultimo 93,75, Nombachcr Hiitte Ultimo 86,5, Laurahülle 38, Kalt Westercgcln 129. SchisfahrtSaktien: Hapag Ultimo 128, Norddeutscher Lloyd Ultimo 125,25. Industrieakticn: Adler-Werke Kleyer 54.5. A. E. G. Ultimo 108, Daimler Ultimo 84,5, Th. Gold- schmück 8t, Holzmann 7725, Karlsruher Maschinen 50,5, Lech-Werke 95, NütgerS-Werke Ultimo 8t. Thüringer Elektrizität 7820, Siemen» L HalSkc 122, Stuttgart Zucker 61.5. Ehemnlsicr Produktenpreise vom 21. April. lGctrcldc und Oel- laatcn sür 1900 Kilogramm, alles andere für lOO Kilogramm in Reichsmark.! Weizen 300 bis 808. Roggen, hiesiger 180 bi» 100: niederländischer und preußischer 100 bis 200. Sommergerste 215 bis A». >w.l«r SIS bi, SSO. Mal« 198 bi» 206: Sinquantln SM bi« SSO. Weizenmehl 48 bi» 50. Roggenmehl I» bt» Weizenklet« 41,5. Noggeokler« 12. Stimmung ruhig. Louhp«. 21. April. Devisenkurse. lSchlußst Neuyorl 480,18, Montreal 485.4», Amsterdam 1S,,3. Pari» 145,58, vrüffek 18556, Italtenn ISN,88, Berlin 20,4250, Schweiz 28,17,78, Spaniel, 83,77, Lissabon 2,58, Kopenhagen 18,80,50. Stockholm 18.I62-'', OSlo 2L5750. HclsingforS 193,12, Prag 184.06. Budapest 27,75. Belgrad 278, Sofia 873, Rumänien l2,56. Attxn 80850. konltantinopel 908, Wien 34,40, Warschau 4750, Buenos Aires 45,28. Alerandrlen 075Z, Rio de Janeiro 606, Hongkong 2/S>/,^ Schanghai 2/10"/,,. Yokohama l/11d/„, Mexiko 2/0»/«, Montevideo 51,28, r«alpara«so SOM. Renyork, St. April. Devisenkurse. sAnsang.i London 4,88,25. ParlS 3.85. Brüssel »59,50, Nom 4.02578. Madrid >4,87, ver« l9,31, Amsterdam 40,lt, Kopenhagen 20,15, Prag 2,06,25, Berlin 28,80, Wien l4M, Budapest 14,06, Belgrad 1,7628, Warschau 10,50, OLln 21,7, Stockholm S6.7, HelsingforS 25S. Bukarest 41, Sofia 72. U»gr«e«»« Deutsche Lredit^luftalt, Leipzig. Di« Dividende fkx da» Jahr 1028 in Höh« »ou 8 X gelangt laut «ekauntmachuug tu, AnzelgenteUe »ou jetzt ad zur Auszahlung. Di« SemeiuschaftSgrupp« Deutscher Hypothekenbanken gibt tut Anzeigenteile bekannt, daß di« ihr angchörcnden Institute für da» Jahr 1028 ein« Dividente von 8^ verteile», dt« von jetzt ad zur Auszahlung gelangt. * Leipziger Ereditbauk. Die 7V. Hauptvrrfammliru». in der 2S Aktionäre ein Aktienkapital »ou 482 780 Reichsmark vertraten, ge- nehmigte den GeschäsStbericht und die IahreSrechnung für 1025, wo nach eine Dividende von 6A zur AuSlchiUlnng gelangt. Ueber die Aussichten erfahren wir, daß da« Effektengeschäft sich erheblich gehoben habe und daß sich t« übrigen im neuen Jahre das Geschäft zufriedenstellend »„lasse. 8Nig« Gold-Hypothekar-Auleih« der Hansabrcruerei Lübeck. Laut Inserat in vorliegende, Nummer bringt dos Bankhau» G e b r. Arnhold, DreSden-verlin, obige Anleihe zum Kurse von 03>Lzum freihändigen Verkauf, Die Anleihe, die aus Fein gold lautet, wird an erster Stelle hypothekarisch sichergeslellt. Sie ist fünf Jahre unkündbar und wird tm Falle der Auslosung mit 102 A zurllckgezahlt. Anleihe der Stadt Mülheim lRuhr). Ein unter Führung de! Bankhauses Gebr Arnhold, Dresden-Berlin, stehendes Konloriium, dem die Firmen Barmer Bankverein HinSbcrg, Fischer ck Eomp., Düsseldorf, L. BehrenS L Söhne. Hamburg, Deutsche Effekten» und Wcchselbank, Frankfurt a. M., Hardy L Eo., G, m. b. H„ Berlin, I. H. Stein, Köln, StrauS L Eo„ Karlsruhe, Süddeutsche DiS- kontogesellschaft, Mannheim, angchörcn, hat von der Stadt Mülheim eine 8?Lige reichSmündcistchcre Anleihe van 4 Millionen Reichs mark aus Felngoldbasi» übernommen. Die Anleihe gelangt zum Kurse von 04)^ A zum Verkauf. Die Einführung an -er Berliner Börse wird baldmöglichst beantragt werden. * Compagnie Laserme Tabak- und Cigarettensabrlke», Dresden. Dle Hauptversammlung, dle von zehn Aktionären mit 820 Aktien und Stimmen besucht war, genehmigte den Abschluß siir 1025, der nach 228 315 Reichsmark Abschreibungen und Abbuchungen einen Verlust auSwcist von 370585 Reichsmark, zu dessen teiliveiscr Deckung nur 7250 Reichsmark Reserven hcrangczogcn werden können. Auf die Steuergesetzgebung und Ihre Auswirkungen führt cs die Verwaltung in der Hauptsache zurück, daß der vrlrleb chlicjstich ganz stillgclcgt werden mußte, zumal der erhoffte Zu» 'ammcnschluß der Industrie nicht zustande zu bringen war. Anfang diese» Jahre» wurde die nun bereits seit 1802 bestehende Gesellschaft zunächst versuchsweise als Handelsunternehmen weitergcsülirt, doch zeigt sich setzt, daß sich damit ein Gewinn auch kaum erzielen lassen wird. Der einzige Lichtblick Ist der allerdings sehr wertvolle und aussichtsreiche große Grundbesitz der Gesellschaft, der schon jetzt aus 45 000 bis 48 000 M. Ertrag laus Grund ber bisher ersolgten Vermietungen) rechnen läßt. Ueber die Tilgung des Verlustes, der zunächst vorgclragcn wird, hat die Vcrmgltung bestimmte Bc- schlüge noch nicht gefaßt, doch wird cvent. au eine Akt!ciiziisgmmcn» legung, die sich wohl im Ausmaß von 2 : t empfehlen dürfte, gedacht. Die Mieterträge würden eine recht gute Verzinsung aus das als dann nnr 850 lDO M. betragende Aktienkapital ergeben. Der Vor-
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