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Dresdner Nachrichten : 26.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-26
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1874
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LoF. Oiu-tou, R»»t»ur. I. Range«, '(Valssadausstr.. rrlockrtokisll«« 14. 8eRe d, —- Slr. IllttAood, «4u »a. Xugait IS74. Aufwand in Kleidung n. s. w. etwas auffällig wurde. so wusite! Der Kapital» zur See Werner Ist narb dem „Rb. K" In er koch bei seinein Arbeitgeber und im Publiknin allen bösen Eins zum Besuche seiner daselbst zur Kur wellenden Familie zu Sctiein dadurch von sieb abzuwcntcn, das; er voraab, von seine» längerem Anienlhalte clngclroffcn. woblbabcnten Eltern Zuschüsse zu erdaitcu. dass er !u der letzten Die „N. B. Ztg." sclneibt...^Eliten Nachrichten zufolge be reit seiner llmgcbnng veilpiegelte, er habe-rooo Tlstr. geerbt, j gcgnct der Bankgcsctzcntiruls In »laßgebcudc» preußischen Rc- wolle in Gci-nina eine große 'Buchbinderiabrik anlegeir und man gicrnngSkrciscn so entschiedener Opposition, daß schon lebt sicher zweifelte so wenig an scincr Ebreiibaskiglcit, daß cr eine Gesell- anziincmncn iü, der Eniwnrs werke in vorllcgcudcr Fassung schatt junger Veu'e unicr dem Naim» Immergrün sliileu. als ihr nicht au de» Relcbötag gelange». Vorstever und baisiiee iuugircn lonocke. Kurz, das ganze Pu- Dao RcichS-Eisenbabnamt wird fortan in Ausübung seines NuisichtorechlS über die Eiienbabnc» niebt erst abwartcu, bis Bcsei'wcrrcu cingcbcu, iouderu bat neuerdings die Anordnung getroffen, daß sanunlliebe EiicnbahnvcrwaUnngcn die bei ibncu cingeiaulcucu Besel wcrden unter Angabe der darauf crtbciltcn Bescheide bei dein Amte cinrcichc». (scheu so ist von derselbe» Stelle jetzt eine skatislischc Auiuadme über die Zahl der Beschwer den und ibrer abdelfendcu (snlscheidungc», sowie über die Zeit dauer bis zum (sjutritt der Abdilic augeortnct worden. Es ist damit cincKontroic über dcnEIsciibahnbetrleb angeorduct, welche ibrc gute» 'Wirtungc» ffir daö Publikum sicher niebt vcrieblcn wird. Ferner wird demnächst zum erste» Male der Wlnleriabr- piau der (siscubabncn durch dag RcicbS-Effc»bahnai»t fcsigcsleUt und cS soll dabei in erster Linie das Interesse dcS rebende» Publikums hinsichtlich möglichst bcguemcr und schneller Beiör- dcrung, namentlich durch Herbeiführung praktischer Anschlußzügc biikum in Gliinma abntc niebt, daß es au ibi» einen tcusiischcn Verbrecher in seiner Niitle l' e> Jahr gcbegt halte und er wäre auch von dein Bcrdaebk, den Mord seines Brotherr», des Bucb- binterS(sieIchorn, verübt zu babe», srei geblieben, wenn nicht ein Dienstmädchen diese» Mord gleich nach der Thal »n deckt batte unter folgenden Umständen: In der Stunde des Mordes, Nachts zwischen l l und 12 Ubr, schliefe» Eichhorn in einer Kammer unten, seine Mutter und Schwester'in einer Bodenkammer, zwei Lebrlnigc in einer andern Bodenkammer »eben der Bodenkammer des bctr. (Niesten. Die ((tage war vcrmictbet an eine Proiesfors tvittwe, welche mit ibrer Tochter und ihrem Dienstmädchen zur Zeit aut einige Wochen verreist war. (ganz unerwartet war dieses Dienstmädchen an demselben Abend in km Legis zurück gekehrt, alö der (Nieste sich in einem WirtbShanS befand, und batte sich zur Ruhe gelegt. Dasselbe hörte de» Gesellen nach l l ... Nbr die Treppe in seine Kammer l inanfgeben . bald daran» mid wo irgend thnnllch durch Einführung von Ezstrazügc», dcrück- Jemanden in Schube» am der knarrenden Treppe bcrnntcr.! sicbtigt werden sa'lcichen. lauscht noeb eine Zeit lang, gebt endlich in der Furcht Vor Dieben die Treppe binnnter. hört im Keller ein ('lechzen, eilt ans den Heß und rmt den im Hintcrbansc wrbnendcn Schul- aufwärter zu Hilfe. Beide rinden die Hoftbür von innen ver riegelt und eine» kurzen An'cnthalt. Im Keller liegt Eichhorn! suchen, und die Dritten endlich sagen, der König benutze die Zeit ermordet in den llntcrboscn und einerNacbtjackc. Zunächst wird j der Bcrsaillcr Kammer-Ferien, der Abwesenheit Mac lieber die Meise deö Königs von Balern nach Frankreich liegt Massenstosf vor. Die Einen lassen ib» die Schlachlscltcr von Metz besuchen, die Andere» wollen wißen, der König gedenke die Kaiserin Elisabeth von Oesterreich aus der Insel Wight zu be tör (Nieste, aut den die Hanclcnre nock' keinen Bcrdacbt batten, z» Hille gcrnien, um den Leichnam anS dem Keller herauf zu tragen, der kommt auch gleich denn und leistet seine Dienste. Dcr Arzt aber, der w.ilncnk dessen bcrbeigenncn wird, schöpft Berkachr, schickt ans die Wache und laßt sofort den Gesellen arrekirc» und nun rindet man in der Kammer des nickstowürdigcn Gesellen mehrere Diebe- und Mordinslrumentc: ein Tcrzcrol, einen mit >'< Kugeln geladenen Revolver, einen Armüemmer, Dietriche, eine Falschmünzerei, bintbcsteckle Kleidungsstücke, »eben seiner Kammer in einer Schlippe einen blutigen Dolch. Der Buchbinder Eichhorn hat über :,z> treils redliistc Dolchstiche empfangen. Tags darauf ans seinerHait voracstihrt und befragt: Ob er die (.'eiche kenne: ob er keine Bcrmnkbnng daoon hätte, wer der Mörder gcwestm: wozu er die Fnstrnmcme in seiner Kammer gebrauche: weder die Blntstec.e i» seinen Kleidern; ob er trüber'bestraft und in llntcrst'.chnng gewesen w..rck anlwor tete er mit rer großien stlnl'e und Fassung, ohne irgend ein Ge ständniß verlauten zu lassen, behauptet auch unter Anderen, daß er nie'bestrast und nie in Untersuchung gewest» >cl. Aus Danzig, seinem Geburtsorte, wird aber osfsticst bald darauf berichtet, daß er wegen wiederholten Einbruchs st Fahre Zuchthaus verbüß! hatte, daß er von seinem Baker, einem ganz unoescholienen Buch Vinter daselbst, in seinem >-!. Iabre verstoßen sei, daß man ihn überhaupt ine ein Subjekt halte, dem Astes znznkrancn wäre. Einige Monate zuvor, wie aus den Festungen bekannt ist, wurde der Postdireetor Bebr-md Abends bei ie.ncr Rückkehr ans einer Restauration, nabe bei Grimma, von 2 Manbcrn angestrstcn und l.n» daS Geld und die Ubr abverlangt: alö er beites bereitwillig verabreicht, wird er erdolcht und für rodtgchaltcn in den Graben geworfen. Nachdem die Nanbmörder kavoraeeilt waren, kommt aber derselbe zur Besinnung und kriecht am Händen und Füßen in die Nestauralien znrü.t. Was die Diebstähle betrink, so hat sich von rer Easse deeGesellschaft Immer-eün niehlS borgcfunden. Zur selben Zeit sind einem ankern Gcldeinncbmcr gegen llOTl'lr. äestohöc» worden. So haben auch in Grimma im vorigen Jahre Mabon'ö und dcr Minister, um daö Versailler Schloß, stir dessen Stil der König eine große Vorliebe hat, zu besichtigen. Die (feisteren haben bekanntlich richtig gelatben. Bereits beim Besuche bcr Weltausstellung zu Paris im Jahre l8i>7 hatte bcr König die Absicht, die Knnslsehätzc bbn Paris nnb Versailles zu besichtigen, konnte aber dieselbe nicht verwükliche», da daS plötz liche Ablcöen dcS Königs Otto von Griechenland die sosortlgc Abreise nach München nötblg mackste. Dcr ehemalige König Franz II. von Neapel hat den Straß burger Bahnvos passirt und ist nach kurzem Aufenthalte nach i Paris wcilergcsahrcn. In Eolbcrg haben die Stadtverordneten in außerordentlicher ! Sitzung ani Antrag dcS Niagislratö veichlossc», de» Fürsten ! Bismarck, ialls tcmstlbcn noch ein Seebad vom Arzte verordnet werten sollte, nach Eolbcrg cinznlatcn nnb demselben iür kiesen Fall von Selten dcr Statt eine Wohnung zur Vcrsügnng zu stellen. Die FleischpreiSirage geht in den süddeutsche» Piovinzstättcn einer ganz znsricdcnstcllcntcn Lösung entgegen. In Negcnöbnrg wird das Pid. gnlcö Mastochscnflcisch bereits zu I.', Kr. abge geben «18 Kr. --- !> Ngr.i; man will dort die Ursache dieses Pre'Srückgangcö in dcr Evncnrrenz dcr Freibank finden. In Nüenbcrg haben Bürger dcr VorstadtGeßstnhosMastochst» erster Onalikött angetanst, geschlachtet und gesunde», daß sic daS Pst. Dchscnstcisch. stir daö sich die Metzger bisher 21 Kr. bezahlen ließen, unter Einrcchiumg der vollen Mannesnahrung zu 17 Kr. vertan en können und dock' noch -I<> Gld. am Ochse» verdienen. ic setzen deSbab das Sehlackstcn sort, und in anderen Stadt- kbeilcn wird dieses Beispiel uaebgeahmt. In Folge kessen haben die Metzger die Preise bereits aus 20 Kr., in Gostenhoi gar aus lk» Kr. herabgesetzt. Oesterreich. Den Haupttreffer der ungarischen Prämien- loosc mir 200,000 sl. gewann, wie der Agramcr Zeitung anö Sißck geschrieben wird, ein Eondnctcnr der Südbahn. er Kronprinz Nudols ist jungst volljährig geworden. Nach zranostistlnigcn stattgcinndc». Das Cltlcs bäust inan ani den den öfierrnclstschen HanSgcsttzen wird ein Kronprinz mit Ist, ein BnchbinLcrgcsellen ans Danzig. Nun, die Untersuchung wird vom Gericht in Borna geführt und seiner Zelt pmbtizirt wer den, waö daran wabr ist. Nur hier soviel als Beitrag zu den Beweisen, wie gefährlich eie n> b'schränkte Freizügigkeit ist. A n S d c r (? a n s i tz. 2!. August. Seit Jahr und Tag war die südliche Lausitz in dcr Gegend von Bcrnstadt nndHirscb- lelde der Schauplatz zahlreicher m'wailiamer Aorvgig'lignngcn. Biädchen und Frauen, welche des Abends einsame Wege gingen, wurden von einem Kerl angchalten und gcmißbranclst; dergleichen Fälle waren endlich achtzehn vorgckommen, wovon drei Folgen gehabt haben sollen, als endlich ter MiNtbäker cmkcclt und ding fest gemacht worden ist. AlS nämlich der herrichastliche Mcnger Gabler von Bnrkcrskon cines Ta cs zu einem Schneider mit Ncparatnrarbeiken ans ein 'Nachbarkeri gekommen, hat ihn dort ein Opffr erkannt, woran: er alcba'd der Erstninalbei'örke abgc- ticicrr worden ist. Dcr Mensch M ist -!2 Jahre aik, verheirathct und Vater von 7 Kindern. — Zn Wintersdori bei Ciltenbura war kürzlich die Kirchenglocke zersprlnizen. Der dortige Geistliche wandte sich Namens der Gemeinde zunächst an den Herzog von Altcnbnrg, um denen Vermittelung iür ein Gestich an den deutschen Kaiser bittend, daß dicicr z» einer n.men Glocke von tcm Kanoncnmctall etwas an die Gemeinde schenke. In bereitwilligster Wege hgt dcr Kaiser der Gemeinde Ecntw.r französische Kanone» ge schenkt. Selbstverständlich herrscht über ticstm Gnadcngct in Winterodbrf greßc Freuoe, eie sich auch dadurch aussprach, daß, als daS geschenkte Mekau autam, cs durch die Schulkinder unter Gesang von der Bahnstation abgcboit und feierlich am Piarr- vauie ausgestellt ward, woselbst der Geistliche eine cnlsprechende Rede hielt. Das Metall wird jetzt zu Glocken umgegosscn. — Aus bis jetzt noch unermittclie Weise ist in der Nacht -um 23. d. M. in dem (.'ehmann'schen Gu.c zu Dssig beiMittweida Feuer ausgebrochcn und gedachtes Bc'stcti u:n mit den eingebrachten Ernte- sorräthen ein Nanb der Flamme.: geivorden. — Am 19. August hat sieb die achtzig Fahre alte HandarkciterS- wittwe Heinrich in Borna aus Lebensüberdruß, wie man annimmt, auf dem Boden ihres Hauses erhängt, — In Leisnig hat sich am 21. früh dcr fünfzig Jahre alte Tuchmachcrgeselle Michael in seiner Wohnung erschossen. Er hintcr- läßt eine zalilreicbc Familie der Beivege rilnd zu der entsetzlichen That scheint Lebensüberdruß zu sein. — Verlautbarungen im H and e l ö reg ister. Die von dcr Firma: „A. Vuillaumc Lstilkwc" Herrn Johann Anglist Schalter erlbeilt gewesene Procura ist erloschen. — A ii g e kündigte cri ck? t öv c r b a n d i n n g e n. Heute den 2i'>. Ang. Vormittags 9 Uhr: Hanviveihandlniigwider den Zimmcriebrinig Johannes (.'oniS v. Hoher gen. Drcolcr von hier wegen Dicbstaris. — Tüittcrung-s-Bcobachtung am 2.',.Augnst, ÜlbcntS 5 II, Baromttcrnant nach Otto E Bösol'dt hier:WParis.Zoll L. sscit gestern ,ll (.'. gestiegen». — Thermometer nach Ncanmnr: I I Grao über Null. — Die Sehloßthnrmsahne zeigte West- Wink. Himmel trübe, — Glblüilic j,r Dresden, 2ü.August, Mitt.: 133 Cent.unter0. simpicr Erzherzog erst mit 18 Iabrcn volljährig. Demgemäß tritt der Sohn 2 Fahre »rüber in seine Rechte als dcr Vater, der jetzige Kaiser, weicher damals nicht alö Thronfolger galt. — Die Ilebcischwemmungcn in Kärntben und Wie» lassen serttaucrnt nach. Dcr Schaden ist beträchtlich. Frankreich. Dcr „Rapvcl" meidet: Der Minister tcö Innern erließ eine Special Instruktion an die Präscctcn zur Ver hinderung des WaßenperlaniS an dlc Earlistcn. Svanicn. Puheerda iährt sort, den Earlisien energischen Widerstand zu leisten. Die Rckriitirung zur üiciiauhhcbnng schreitet in den Provinzen in größter Ordninig sxrt. Die Herren Carlisten bemühen sich redlich um die allgemeine Verachtung. Dcr „Gouverneur" von Biseava — natürlich der von Don EalloS ernannte — bat einen Erlaß von sieh gegeben, worin cr befiehlt alle ZcltungS-'Eorrcspondcntcn, gleichviel wel cher Nation sie angeboren, zu erschießen. Bei Aiar hat sich enb- lich eine carlistischc Strcifpartie das Vergnügen gemacht, eine Coeomotivc mit voller Damvikrait dem init Reisenden gelullten Madrider Postzugc cntgegcniahrcn zu laßen. Ware die Maschine 'nicht glücklicherweise entgleist, so hätte es ein furchtbares Unglück Kzeacben, Da sich kein Militär auf dem Postzugc befand, war das Bubenstück ans reiner Freude am Bösen anSgesoimcn. Italien. In Perugia ist die Prinzessin Maria Bonapartc Valciiüni, Tochter des (.'ncicn Benapartc gestorben. Amerika. Von dem Gonvernenr von Pennshlvanicn, j Harlramt. welchen die revublikanischc Staats-Eonvention zum nächsten Präßdenlen der Vereinigten Staaten von Amerika bc- ! stimmt bat, ist bisbcr so gut wie nichts bekannt geworben. Er war General.Auditeur von Pcnnsvlvanicn und wurde dann im ! Herbst 1872 zum Gonvernenr desselben Staates gewählt. Aber ^ ani Gcilvccncnr Hartranst kommt cs zunächst auch nicht an. nicht ikbr irren, wird da» K. Hostveater ehevaldigst von der seit» sameien Darbietung Notiz nehmen. Der Verfasser soll Neuling sein, der Name Marlcw keine», bekannten Dichter zum Versteck dienen und Ist vielleicht auch wirklich der Name de» Autor». h Uni a» de». Tage von Scban, der auch in diesem Jahre gebührendermaßen iciilich begangen werden soll, der großen n»d lolgenreiehen Thatc» uincrer vaterländischen Krieger recht lebhaft und mit dankbarer Freudigkeit sich erinnern zu können, dazu dient unter anterm ganz vortrefflich die von uns schon nach ihrem Er scheinen cinvsvblenc Schrift dcS Vekanntcn Iiiacndsehrittslellers Schiilklrcktor Peter »> ann: „Der denks cl, - sranzösischc Krieg in den Jahren 1 870 und 1871. jLeipzig bei Klinkhardt, Preis io Ngr.i. Wenn der Verfasser in seinem Vor worte sagt: „In den »Annalen der Geschichte sind und bleiben die vollbrachten Großtbalcn für alle Zelte» mit Flammenschriit verzeichnet; baß sic aber alich in der Brust icbeö Einzelnen im Volte iort und iort begeisterten Wicdcrball finden, dazu will ge genwärtige Schrill einen Beitrag mit liefern", so kan» man »ach genauer Einsicht !» dieselbe sage», daß sie den angegebenen Zweck nicht blos bei tcrIngcnb, sonbcrn auch bei bcm gercistercu Tbelle tcö bentschcn Volkes vollständig zu erreiche» im Staute ist. r In E. E. Meinhold'ö Verlag erschien ein Heitchcn „Dcr Gcsangnnterricht nach Noten", welches in praktischer Kürze daö Nöthlgsie über die Elemente des S ingcnö enthält. Der Ver fasser. Fr. John, seit einer Reihe von Jahren (Nsanglchrer, bietet durch die Zttsanuncnslellnng des „Nothwcndlgsten mr den Gcianginitcrriehl" nicht nur dem Lehrer eine wesentliche Erleich terung beim Unterricht, sondern hat eö auch verstanden, durch faßliche Darstellung ein Auch zu schaffen, dessen Bcnntzling sich bei den Schülern vortheiltzalt bemerkbar machen wirb. Der billige Preis ilN- Ngr.i ccinöglicht dlc allgemeine Einführung. -j- Gegenwärtig ist das von uns schon srüvcr erwähnte Por trait Sr. Majestät deö Köylgö Albert vom Maler Winkler, wel ches die hiesige Kgl. Hosbuchtruekerei vvn C. E. Meinhold und Söhne in Ocliarbendruck hat auoiührcn lasse», so weit vollendet, daß bereits Snbscrlptibncn angciwmmcn werten. Der niiö bvrgclegte Oeßaibcnkluck ist bestens gelungen, die Farben zeigen sich irisch und schäbigen keineswegs - >vic das bei Ocl- dniekvbrtraito häufig gesunde» wird — die Zeichnung. Daö Bild ln ovalem Golbrahmcn macht einen sehr angenehmen Eindruck. Die SttbscrihtionS-Beringungen sind, sc nach dem mehr oder weniger wcrthvollcn Rahmen, verschieden, >,» Ganzen aber sehr mäßige. s Vom 9. Sevtbr. ab lebt die Wiener komische Oper wieder ani. Herr H a s e m a n n hat vorläufig de» Pacht iür ein Fahr abgeschlossen, nach einem Jahre wird cr. falls das Theater verkamt oder weiter verpachtet werden soll, unter übrigens glclehcn Beringungen das Vorrecht untcr den Eoncurrciitcn haben. Dcr neue Pachter soll mit Frau Lncc a und Herrn Wachtel in Unterhandlung sichen und die Absicht hegen, mit Letzterem in einer seiner beliebten Partien die Saison zu eröffnen. Den Vcr- irag mit Frau Pattl, welche im März zu einem 1<» Vorstel lungen umiassenren Gastspiele bekanntlich hier eintreffen soll, hat Herr Haicmanii nntciscrtiat. I. Sucher wird Kapellmeister. -j- Der W icnc r „M ä n n c rg c s a ngv er c i n" hat eine Kunst- und Vergnügungsreise nach — Venedig angctrctcn. DaS Munlclplni» jener Statt hat ein Festprogramm entworsen mit Gontelsahrt, Illumination u. s. w. und cs steht de» Sängern ein enthnsiastischer Empiang bevor. Tagcsgcschtchtc. Deutsches Nciest. Gra» Hatzstldt, der deutsche Geschästs- cräger in Madrid, dürste in diesem Augenblick bereits ani seinem Posten wieder angclangt sein. Dcr deutsche Kaiser bat jetzt die Vorstl'läge dcr den ihm be-! ienigcn Nummern, die auch in weitesten Kreisen populär werden Feitilletvik. II. Königliches Hostveater. 23. August. Bereits zum achten Male und mit ungcschwächtcr Anziehung bcschrittcn cbegestern „Die Feltnngcr" pon Edm. Kretschmer die Dresdner Hostnäbne in verhältnis-mäßig kurzer Zeit, (stoch ehe eine stattliche Zahl anderer Bühnen mit dem Stntircn dcS Mer kes willig ist, bar dasselbe hier die Feuerprobe bestanden. Viel- i ickst geziemte cs, zunächst ans den inngen, icurigxn, talentvollen Eoinvonistcn hinznwciscn, oder aus seinen Librctsistcn Lstoscnthal. Indcß auch dem Publikum, icincm edlen und anstancrnden Geicbmack gebührt Ei re und Anerkenntnis!. Das Werk ist iwel' poetisch, düster, in den Ebören irellich von zwingender Mackst, aber cs will doch ein sinniges bcgcistcrnngöiähsgcö Llutitorinm, und dieses wird cs sich in allen nilisiksrcnndlichen Städten er werben, neben Wagncr'ö Musikdramcn, denen die Folkungcr zu nächst wahlvcrivantt sind. Dieser Tage erscheint in dcr renoin- miricn Veriagshantluiig von F. Kistner in Leipzig der Auszug, binnen Kurzem auch die Partitur im Stick). Ta wird cs den Kunstfreunden leicht sei», die mit großem Talent festgcbaltcnc Ginndstimmung der Folkungcr, ihre anspicchenten reizvollen na tionalen Ehorlicdcr, die sein empsundcnc Rolle dcr schwedischen Prinzessin und die eckst dramatisth-el'aractcrislischcn'Particcn der Männcrrollcn zu cvnsiatircn. Die Orchcttratlon ht, wie schon hervorgeboben, eines Meisters wcrth mid bat Krctschmar die Svmvathie dcr hiesigen Tenkünstlerschast im Sturm erobert. Möge das schöne Werk, daS keine Eonccssion an denUngeichmack mackst und doch keineswegs schwer oder bc remdlich wirkt, sondern viele schöne Erinnerungen bleibend gewährt, einen sicgrciehm Weg machen. Zn wünschen ist, daß die VcrlagShantlnng die- ciiscucn Spczialksmini'llio» über die Umwandlung dcS Berliner Zeughauses in eine preußische Waffcnhalic gcnchmiak. Demzn- »olge werten alle Ncbcnränmc hcscitlgt und ebenso das Wafsen- bepot stir das stchcntc Heer, soweit cS bisher im Zcnghanie eine Stätte iand, verlegt und die gcsainmtcn nnvergkeichkick) schönen Räume lediglich den Wgncmainmlnngcn, nach historischer Ent wickelung geordnet, cingeräumt. Im Erdgeschoß wird ein Ge- ,'chülz-Mnseum errichtet. Die Ente, daß Portorico von Spanien an Deutschland ab getreten werden soll, bietet sämmtlichcn englischen Blättern Stoff dürsten, einzeln drucke, Dcr nationale Aufschwung Dcntsch- laiidö wird schließlich der echt deutschen Mnsikpoesie in diesem Werke günstig sei» und dasselbe allerorten im Vatcrlantc shmpathisch begrüßt werken. Wenigstens in Dresden haben sämmtliche sremdc Opern der letzten Jahre minder durehgcgrlffe» alS Kretschmers Folkungcr. -j- Von dem königlichen Ministerium dcd Enltuö undZstfcnt- liehen Unterrichts ist Herr Organist und Seminar-Oberlehrer Hering in Bautzen in Anerkennung seines verdienstlichen Wirkcnö ans dem G biclc dcr Musik »nd alö Mnsiklehrcr das Prädlcat zu langatbmlgen ('cilartstcln, welche für nnö nur insofern In- j „Nlnsikdirector" ertbcilt worben. icrcsic haben, alö sie knrchblickcn lassen, daß cö den Engländern gar nicht angenehm wäre, wenn Deutschland nach derartigem Besitz trachtete. Nickst dcr !«>., sonder» der 20.September ist sürden Stapcl- ani deö Panzerschiffes „Friedrich der Große" in Aussicht gcnom- men. Es wird mit großem Ester an dem Schiffe gearbeitet, um 'S zu dem bestimmten Termin iür taS Ablansen fertig zu stellen. -I- IInter den säst zahllosen Einsendungen von drematiseben Arbeiten, die uns sertwährcnd gemacht werten, taucht unerwartet ein srapvant talcnivollcS Werk, eine Tragödie sin Versen noch tazni au», deren Autor wolst ungenannt Ist und sich hinter dem Namen Marlcw verbirgt. Der Titel ist „Ca Pi toi in"; die Handlung ist spannend: die Verse zählen zum Schönsten und Gedankenreichsten was die neutre Zeit hervorbrachte. Wenn wir Vermischtes. * Ein Schwindler der geriebensten Gattung stand diese Tage vor tc» Schranken tcö Petersburger Bezirksgerichts Fvan Agahoff Babast'ß, aus bcr Stadt Schnja gebürtig, wurde von den Bcbördcn in Wien an Rußland anogelicicrt, weil cr sich in dcr österreichische» Hauptstadt, die cr zur Zeit dcr Weltaus stellung mit seinem Besuche beehrt hat, de» ihm nicht gebühren den Titel eines pcisischcn Fürsten belgcltgt hat, und als ein an» Sib ricn entsprungener SträMng erkannt worden ist. Babajcff. ein schöner Mann von seinen Manieren und gewandtem Beneh men, lebte früher in Kaiikasicn. Später trat cr in den inssischcl. Residenzen Moskau und Petersburg aus und wußte als angcb' Fürst Gochczajskh Freunde zu finden, denen cr nach und nacr. colest'aic Summen Geldes entlockte. Endlich wurde cr entlarvt, vor Gericht gestellt und zur Dcportirnng nach Sibirien vcrnr- thcilt. Von dort entkam er glücklich und flüchtete sich nachEcn- tral-Aslen, wo er als außerordentlicher Gesandter des Schah von Persien. betrank mit einer Mission an de» Gcncralgonvernenl von Tnrkestan. General v. Kauffmann, austrat und ani großem Fuße lebte. Er brachte sich auch weiter glücklich durch Rußland durch und kam bis Warschau, wo er wegen völligen Geldmangels nicht weiter konnte. Er wandte sich an die jüdischen Wechsler und lanv zwei von ihnen bereit, mit ihm ein Geschält zu machen. Babajcff bocumcnliite sich als Prinz von Persien, und versprach, sei» Haiiöhosmcistci', rer mit seine» Geldern direct »ach Wien gefah ren. werte ihnen dort daö Zehnfache rer geliehenen Summe ansbczahicn. Zur größeren Sicherstellung sollten sie ans seine eigenen Kosten selbst mit nach Wien reisen, um kort ihr Geld in Enipiang zu nebnien. Die Juden willigten ein, zahlten die ver langte Snnnne nnb fuhren mit. Alan war schon nahe dcr öster reichischen Grenze, alö in das Coup», in dem sich Badascff mit ihnen besaut, ein neuer Reiscgeiährte cinslicg. Eö war ein pol- niskvcr Gutsbesitzer, der eben i» angeheitertem Zustande von einem GntSvcrkansc nach Hanse snbr und baarc ffo.ooo Rubel bei sich hatte. Er hatte dies Babajcff gesagt, den cr alS ausge zeichneten (Nsclischastcr rasch lieb gewoinicn batte, und man trank bald fröhliche Brüderschaft, wobei Babajcff bcm Polen un bemerkt ein narkotisches Mittel in sein Glas zu ichmnageln wußte. Inzwischen schliefen die beide» Juden den Schlaf rer Gcrecksten, und dcr Gutsbesitzer iolgtc mit Hille dcr genossenen Spirilnoscu und einer leichten 'Narkose bald ihrem Beispiele. Für Babajcff war es nun an der Zeit, sich dcü Geldes zu bemächtigen. Er iiibrtc den Griff geschickt anS und machte auf dcr nächsten Station Lärm. Dcr Gniöbcsitzer, ans dem Schlafe geweckt, suchte sein Geld, aber schon kamen die Gcnsdarmcn und nahmen — die Heiden Juden gcsanacii, die ihnen der „Fürst" alö die Thätcr bezeichnctc. Babajcff mußte zwar mit nach Warschau zurück, damit man seine Aussage protokollarisch aninchmen könne, aber cr wußte dcr betreffenden Behörde so sehr zu imponiren, daß cr anstandslos nochmals seine Reise nach Wien cintrctcn konnte, während die beiten Juden im Polizcigcsängniß in War schau znrückhchaltcn wurden. Zn Wien erreichte endlich dcr Arm deS Gesetzes Babajcff dennoch, cr wurde, kaum dort angeiangt, vcn einem russischen Offizier erkannt und aus dessen Veranlassung verhaftet. Die gegen ihn gerichtete Anklage bcscvränktc sich jedoch nur daraus, daß cr sich von der Stras-Eolonie, die ibm in Sibirien zum Anicnthallc angewiesen worden war, widerrechtlich enlscrnt habe. Slus die Frage tcö Präsidenten, ob er sich schuldig bekenne, antwortet dcr 'Angeklagte mit „Nein" und begründet dies damit, daß er in Sibirien nicht nach dem ibm gerichtlich zucrkanntcn Strasorte, dcr im Tobolkcr Gouvernement liegt, sondern nach einem viel cnticmtcren im Osten Sibiriens gebracht wurde. Da cr im» nicht gesetzlich verpflichtet war, an dicicm Orte seine Strafzeit zuznbringcn, habe er die. erste beste Gelegenheit zur Flucht benutzt. Trotz dieser schlagenden Einwendung schloß sich doch dcr Gcrichtöbos den Aussübrungc» des Staatöanwaltö an und sprach Babaseff schuldig. Er wurde abermals zur Dcpor- tirnng nach Sibirien, sowie zu vierzig Knntcnhicbcn vcrurthcilt. * In einem französischen Provinztbcatcr gab cS allabend lich Klagen gegen die übermäßig bohcn Hüic der Damen, die den hinten sitzenden Herren den Anblick dcr Bübnc und dessen, was daraus borging, benahmen. Lange wußte der Direktor nicht, wie er den Zinchern zu ihrem Rechte verhelfen sollte, ohne die In- sehezinnen zu beleidigen, biö ibnE endlich dcr Gedanke kam, aus die Theaterzettel svIgcndcS Aviso zu setzen: „Die Dircction des Theaters ersucht die hübschen Damen, ihre Hüte abzunchmen. Die alte» und häßlichen können dieselben auibchaltcn." Von die sem Augenblicke an bliebe» alle Damcnhütc in ihren Schränken, sa einige alteIungicrn kamen sogarvöllig barhäuptig ins Tbcaicr. * E1 n Börs cnspiclc r. Unter den Perioucn, welche bei der letzten Lignitation an dcr Pariser Börse ihre Differenzen nicht bezahlten, war auch cin Spanier, welcher vier Millionen verloren. Dcr Spanier nannte sich Härtens, cr war Eaisircr in dem reichen Commlffionc Hause Aclain u. Evmp., und hatte In Vieser Stellung die Summe von lOMIliionc» veruntreut. Einen Thcll dieser Summe sandte cr an Don Carlos und daö Ucbrlge ver,lor cr an dcr Börse. HartcvrS wurde nickst sestgenommcn und cS gelang ihm nach Spanien zu ff^tkommen.
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