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Dresdner Nachrichten : 26.08.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740826
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740826
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-26
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.08.1874
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i-t« l«. *d»n- re<» viertellSdr. rq die , »V, Ngr-, dur. st »t Ngr. Stziteine Nummer» I Rar. Slusiage! 24800 »rpr. gllr die Nlllkglidc eilige- sandte« Manuscripte macht sich die Redactton nicht verbtudlich. Lnseraten-Annadme au»- Ilivt«: uoä Vxxler in Hamburg, ver- Nn. Men, Leipzig. Basti. BreSIau, tzrantsuli a. M. — Ituck. dla»», tii Äerli», Leipzig, Wien. Hamburg, stranlfur« a M.. Mliu- chen. - vaubo S c« in stcaillfurt a M. — r«. Voint t» llbemntk. — »«- >»». LuLtt«, Luilier ck La. t» Pari«. Tageblatt für Uiltcrhaltimg and Geschästsverkchr. Druck und Slgenthnm der Herausgeber: Eiepslh L Neichardt in Dresden. Derantwortl. Redacteur: Iltlms lleichnrdt in Dresden. 8»str»tewrr»e7>M»«ten strade IS anglnouimen dt»Ad.-»U>ir.S-!Nii!ag» dl» Mittage >-) Mir. In Neustadl! graste .iUoster- gasse s di« .aiidi!.« Udr. Der Raum einer ein ipailiaea Peiistzcill kostcz tä Psa. stiagesanst! ui« Zeile Ngr. Line Narai lie >!>r de» nachstiägigc istrstliei. »c>i der st>>n?>ri: iu rd nicht gcgelen. «uSwüriige Annonce»- Äusteäge »U!> nn» i.nbe- kanuien girüic» in ionea instest V. >ai: anr gegen P.nninee Zaliiu»; inarien ober stie liiNi. .' Zi.oe S!-r.^ bi: Zeilc 2 ! gii-st !.->!- -. I.! > lag- Nr. 238. Neunzehnter Jahrgang. Politisches. Die römischen Zeitungen besprechen nun doch die bevor- stehendeErnennung eines päpstlichen Nuntius bei dcr republikanischen Negierung in Niadrid, der mit dem päpstlichen Segen Mitte September über Paris nach Spanien ab- reisen soll. Wir sagten neulich (wie cS scheint sehr voreiliger Weise) der päpstliche Segen wäre doch wohl kein Lappen, den man zerreißen und beiden streitenden Parteien stückweise hinwcrfen könne. Nun. der Papst widerlegt eben unsere Ansicht vom Segen. Das an „Se. Maj. den christlichen Streiter Don Carlos" gesandte „Stück" vermeldeten wir den Lesern schon, ebenso, daß der Bischof von Urgcl der bissigste und geriebenste Zelot in der carlistischcn Sache, einen besonderen Kraftsegen aus Nom bei der Gelegenheit mitbcwuunen hat. Gern ließen wir die unabsehbare Äncrlennungsschlange weiter' schlafen. Jndcß ist zu constatircn, daß Oesterreich (s. geslr. Depesche) nunmehr die Anerkennung mit vollzieht. Also stchl nur noch Nußland zurück , und wie man meint, vereinzelt. Die Uebereinstimmung der Mächte ist ja erfreulich und wirkungsreich. Indes; uns war, und zwar von allem Anfänge an, nur darum zu thun, daß Deutschland in Spanien eine ehrliche, liberale, aufge klärte Politik verfolgen Wollten die übrigen Mächte diese nicht mit machen, so wurde Deutschlands noch sehr junger und von allen Sei Mitredacteur: Für bas Feuilleton: vr. Lmtt Ilnrtmnnn. Dresden, Mittwoch, 26. August 1874. Badegästen besucht, unter denen der Reichs- und Landtagsabgeord nete Günthcr-Saalhausen und Graf Wildiug, Besitzer der Standcs- hcrrschast Königsbrück in weiten Kreisen bekannt sind. Dresdner Familien sind nur wenige in Norderney, mehr Leipziger. — An Stelle des um das Polytechnikum hochverdienten Herrn geh. Hofraths I)r. Schlömilch, welcher die erste Professur der Mache nder der Hosküchc — unseres königlichen Schlosses die Heiß wasserheizung cingcführt- Dieselbe wird bis in die oberen Etagen hinausgcführt und vereinfacht das Heizungsverfahrrn nicht allein, es cgalisirt es auch. Tic Art dieser Heizung ist eine sehr einfache. Im Parterre oder Souterrain des zu durchhcnendcn Ge bäudes liegt der Heißwasscr-Kcsscl, von welchem aus in den je durch matik am königl. Polytechnikum uicderlegt, um als Referent für! die Räumlichkeit vorgcschricbcnen Formen und Schlangcngewindcn Rcalschulmcsen in das königl. Cnltusministerium einzutreten, ist der hervorragende Mathematiker, Herr vr. Königsbergcr, Professor an der Universität zu Heidelberg, gewonnen worden. Derselbe wird, nach allerhöchster Entschließung, unter gleichzeitiger Ernennung zum geh. Hosraih zu Ostern 1875 sein Amt am Polytechnilum antreten. — Der königlich sächsische Landtag dürfte, wie wir aus gut informirter Quelle erfahren, ziemlich gewiß am 21. September a. c. ciubcruscn werden. Derselbe wird länger als etwa drei Wochen nicht zu tagen haben, da die nur mehr restirenden Steuerreformen keine Schwierigkeit bei den Verhandlungen voraussetzcn lassen. — Ueber ein am Sonntag Abend auf der Leipziger Pferdebahn vorgekommcncü Unglück erfährt das „L. T." Folgendes. Der um 10 Uhr Abends von Lindenau abgegangene stark besetzte Pferde- bahnwagcn hielt am Obstmarktc nn, um eincstheils Passagiere ab- steigcn zu lassen und andernthcils dasVorreiterpferd (von der katho lischen Kirche bis zum Obstmarke geht es dreispännig) abzusp-nncn. ten — auch im Innern — mißgünstig betrachteter Liberalismus > Als Eonducteur sungirle auf demselben der bei der Pfcrdebahn- nur vorwärts gedrängt und die Berliner Reichsregiernng hätte mohllgcsellschast angestellte Hilsskassirer Eschke. Der Bahnwagen begann, oder übel mit noch manchem illiberalen Zopf ausräuwcn müssen, um dem Strom dieser ihr oetroyirten „zu freisinnigen" Politik zu folgen. Vielleicht aus Furcht vor dieser Ans Hauung haben die heiligen Allianz- (vulxe. Reactions-) Mächte, sich entschlossen, mitzu machen. Dian hofft vielleicht, der deutsche Schimmel geht nicht zu sehr in's Zeug, wenn ein k. k. österreichischer und k. russischer bedäch tiger Rappe »üttrottct. Frankreich erfreut sich einiger Ruhe, seit seincmkant toreil,lo, die Nationalversammlung, den Mund hält, d. h. sich vertagt hat. Mac Mahon durchreist zwar die Provinzen und läßt sich von einigen im Troß mitgeführten ofsicicllen Journalisten beräuchcrn. Aber das Volk verhält sich kühl und nur die Psasfen und Bonzen beten, daß Mae MahonS Wünsche sich erfüllen mögen, — auf deutsch: daß sich die französische Regierung auf die liebe, gute römische Kirche stützen, die bösen Deutschen und Italiener hassen und hübsch reak tionäre innere Politik treiben möge — „zur höheren Ehre Gottes." Wer von uuscmLeseruseit vorigem Mai (Septcnnat) die Ereignisse in Frankreich verfolgt hat, dem wird kein Zweifel beigch», daß die Mac-Mahonads äußerlich bereits alle Symptome des Kaiserreichs copirt, und daß die Bonapartistcn ganz geräuschlos eines Tages die van Mac Mahon auSgesireute Saat cinheimsea werden. Ist cs wohl erhört, daß in einem angeblich republikanischen Lande bei einer Stichwahl der berüchtigte Bonapartift de Prevost -11,000 Stimmen erhalten konnte, gegen den Republikaner Aubcrt, der es mit aller Anstrengung auf 27,OM Stimmen brachte! Für den orleauistischcn Eandidateu Missette stimmten MM Wähler. Einen sehr unangenehmen Eindruck ergiebt ein Deöavcur der offic. „Nordd. Allgem." in der Schulfraae. Biele Matter — auch wir — hatten nach der „Trib." den Anfangs-Wortlaut der neuen Falschen Schulregulative gebracht, und daran leider zu hosfnungS- sclig) die Meinung geknüpft, man werde die Hähern Schulen wenigstens confessivnelvs erklären. Dem ist nicht so. „Die ange führten Steilen siad erfunden und das ofsie. „Blatt" ist ermächtigt, die Eornefsion-.losigteit für ganz unbegründet zu erklären." Das also ist der vielgcrühmte Liberalismus des neuen deutschen Reiches! In dcr Miiitairfrage retteten die Nationallibcralen allenfalls den Schein, wenn sie der uolhwendigcn äußern Macht jene innere er quickende Freiheit opferten. Nun, in der Schulsrage stehen keine fremden Trnppenpopanze vor der Thür; sie verringert, auch wenn sie liberal entschieden wird, unsre „Macht" keineswegs, lind doch soll sie illiberal enden? Trottet vielleicht Rußlands und Oester reicht) Rappe oder ein Obercensistvriakpferdchcn auch hier neben dem oentschen Schimmel einher, ans daß er nicht sich zu frei suhle? Tie Eonfession der VollSschule hat einen Sinn, ganz besonders und in unserer leider sehr ungläubigen und rcligionskaltcn Zeit. Aber höhere Schulen? Soll vielleicht jede einzelne wissenschaftliche Doctrin künftig gleich lieber nach Mühlcrschen Regulativen geistlich approbirt werden müssen im deutschen Reich? Heißmasserrohre laufen, welche alle zu heizenden Zimmer, Eorridore u. s. w. berühren und zuletzt das Wasser dem Kessel immer wieder zuführcn. Die Röhren sind permanent vollständig samutt dem Kessel luftleer und mit Wasser gefüllt. Der Kessel wird mäßig ge heizt und das durch die Hitze erwärmte und erhitzte Wasser circulirt nun fortwährend von selbst nach oben durch die Röhren bis wieder zum Kessel. Die Einrichtung existirt hier bereits nach unserer ncu- lichen Beschreibung, angelegt durch Herrn Ingenieur Hartwig hier, in dcr Pianoforte-Fabrik von Nönisch in Neustadt. — Der Victoriasalon, jene so massenhaft frcguentirte Quelle des Vergnügens, wird in verjüngter und verschönter Einrichtung am 3. September neu eröffnet werden. Näheres darüber in einer unserer nächsten Nummern. — Am lctztvergangencn Montag Abend in der 7. Stunde wurde ein gegen zwei Jahre alter Knabe, der einzige Sohn eines in Pieschen wohnhaften Bäckermeisters, von einem bei dem Mohnhause desselben vornbcrfahrendcn Steinsuhrwerk überfahren und infolge starker Verletzung am Kopfe sofort gctödtet. Wie man sich erzählte, nachdem hinreichend lange Zeit — etwa 4—5 Minuten — zum iwar das Fuhrwerk ruhig im Schritt gefahren, der Führer desselben Locales ,md Sächsisches. — Gestern früh traf Se. Majestät dcr König Albert, von Schloß Achsel» kommend, in Dresden ein und fuhr Nachmittags bereits wieder nach genanntem Jagdschloß zurück. Dcr König nahm die Vorträge der hier anwesenden Herren StaatSministcr entgegen. — Der Gemcindevorstand Saupc zu Gruben erhielt die silberne Medaille vom Verdienstorden. — Einer Bekanntmachung deS Gencralpostamts vom 22. d.M. zufolge tritt vom 1. September ab für diejenigen Pückcreiscndungen nach Paris, welche auf Verlangen der Absender auf dem Wege über Elsaß-Lothringen iveitcrgesandt werden, ein neuer ermäßigter Tarif in Kraft. Beispielsweise beträgt für ein 3 Kilogramm schweres Packet ohne Werthangabe von Dresden nach Paris, für welches der Absender bei der Beförderung über Elsaß-Lothringen gegenwärtig 28 Sgr. imFrankirungsfalle zu entrichten hat, das gesamnitcPorto re. vom 1. September ab nur 18 Sgr. Die Postanstaltcn werden über den neuen Tarif auf Nachfragen seiner Zeit nähere Auskunft zcben. — Wie uns einer unserer im Seebo.de Norderney zur Kur «eilender Redacteur mitthcilt, liegt dcr kgl. sächsische Gesandte aus Berlin, Herr v. Nostiy-Wallwltz, der in Norderney an einem hef tigen katarrhalischen Fieber erkrankt war, immer noch sehr leidend in Norderney darnieder. Auch seine Gattin erkrankte an demselben! Ausstcigcn gewesen war, alsbald seine Weitcrfahrt von Neuem und E. befand sich augenblicklich am Vorderthcil des Wagens, um über das Gitter hinweg einem Fahrgast noch ein Billct auszuhändigen. Da versuchte ein anderer Passagier beim Kutscher vorn und inmitten der Fahrt vom Wagen herunter zu springen. Dcr Eonducteur, noch neben dem Wagen vorn hergehend, sucht Dies zu verhindern und warnt den Fahrgast überdies. Dieser aber läßt sich nicht be- dort zwischen einigen Soldaten und mehreren Civilisten abspielte. daneben hcrgegangen und der Knabe auf der anderen Seite aus dem Hause hernusgclaufen gekommen und in das Fuhrwerk hineinge- laufen, so daß dcr Gcschirrführer erst Kenntniß vom Vorfall bekam, nachdem das Unglück bereits geschehen war. — In der vorvergangcncn Nacht wurden die Bewohner dcr Camenzerstraßc durch einen Exccß in ihrer Nachtruhe gestört, der sich wegen, von seinem Vorhaben abzustehen, drängt sich vielmehr nach! Einer der Civilisten schien einen blutigen Kopf davon getragen zu dem Schutzgitter, öffnet dasselbe und springt rasch herunter, jedoch) haben. Natürlich rannte auch bei dieser Gelegenheit wieder viel so ungeschickt, daß er in die Pferde hineintaumelt. Der Eonducteur, Publikum zusammen, bis endlich Polizei dazu kam, welche dasselbe Dies gewahrend, eilt rasch hinzu, fängt den Mann auf und null ihn auf festen Füßen stehend erhalten; statt dessen wird er von dein zerstreute und die Excedentcn abführte. — Vorgestern Nachmittag in dcr 5. Stunde bewegten sich herabgcsprungencn Fahrgast umfaßt und zur Erde geschleudert, wieder zwei jener unliebsamen Fuhrwerke mit Pulver beladen und Im selben Augenblick ein fürchterlicher Satz des Wagens, daß die unter Gendarmerie-Aussicht die Bautzner- und Schillcrstraße ent- Passagiere gewaltsam von den Sitzen emporgcworfcn werden, dann noch einer, und nun hält der Wagen still. Allgemeines Entsetzen bemächtigt sich der Paffagiere und Alles steigt aus, um zu sehen was eS gicbt. In wenig Augenblicken war die Sachlage festgestcllt, dem pflichteifrigen Beamten waren beide Räder des Bahnwagens über beide Beine, kurz oberhalb des Fußes gegangen und hatten die Füße buchstäblich von den Beinen abgeschnitten. Man setzte den Unglücklichen einstweilen auf dcnPferdcbahnwagen, von wo er dann mittelst Siechkorbes nach dcr wichsten Polizeiwache und von da «all dem städtischen Krankenhause transportirt wurde. Während des Vorfalls selbst und während alle Fahrgäste und hmzukommmiden dem Acrmstcn hilfreich zur Seite standen, war es dem Menschen, welchem die dircctc Schuld an dem ganzen Unglück zuzuschreiben ist. gelungen, sich unbemerkt aus dem Staube zu machen. — Die Universitätsbehördc in Leipzig hat die Genehmigung der Statuten eines ncugcgründcten katholischen Stndentenvereins unter dein Namen „Teutonia" ertheilt. — Nächstes Jahr im Mai findet hier in Dresden und zwar im Ccntral-Schlachtviehhofe eine internationale Pferdeausstcllung mit Vcrloosung undPrämienvcr- tHeilung statt, für welche schon jetzt manche Vorbestimmungen getroffen worden sind. Den ersten Impuls zu diesem Unternehmen gaben die Herren Graf Wilding, v. Mangold, Hauptmann Schall- bcrg in Heisenberg und der Dircctor des hiesigen Eentral-Schlacht- vichhofeS Koch. Sc. Maj. König Albert hat bereits als 1. Preis eine Summe von 2000 Thlr. gestellt ; auch unsere städtische Behörde und dcr Pferdettichtcrverein in Meißen und Lommatzsch werden Preise stellen. Loose sollen 20,000 Stück, ü 3 Mark, auSgegebcn werden. Die Prämien werden zumeist aus edlen Pferden, vollstän digen Geschirren rc. bestehen. Mit dieser Pferdeausstellung soll zu gleich eine Ausstellung von. Wagen, Fahr- und Reitutcnsilicn ver bunden werden ; die letztere wird aber, des beschränkten Raumes wegen, nur von sächsischen Producenten beschickt werden können. — Niemals war wohl der kleine GcrichtsvcrhandlungS-Saal mehr angcfüllt, als gestern. Eine sehr große Anzahl Zuhörer mußte abgcwiesen werden. Es handelte sich nämllch um zwei bekannte Damen der hiesigen Dcmimonde, die Schwestern Olb recht, welche auf einer Kunst- und Jndustricrcise in Böhmen (Teplitz) eine grö ßere Zechprellerei ausgeführt hatten. Trotz dcr beredten Verthei- dignng des Herrn Adv. Kuntzsch, wurde die ältere dcr beiden Schwe stern, Anna Emilie O. zu 1 Jahr Gefängniß, die Jüngere Helene Bertha zu 8 Monate Gefängniß verurtheilt. Wir bringen morgen Ausführlicheres. — Wie dcr „Bors. Cour." erfährt, beabsichtigen die Fleischer in Berlin durchweg mit dem 1. Januar a. f. eine allgemeine Preis herabsetzung des Fleisches durchzusührcn. ES geschieht damit nur einem Drängen des Publicums Genüge, das sehr wohl darin be gründet ist, daß die Preise des Schlachtviehs bereits um 25 pCt. lang und gingen nach Schlesien, um ihre Ladungen an dortige Berg werke abzugeben. . — Vor einigen Tagen ist ein auf einem Neubau in der Oppclstraße beschäftigter Handarbeiter ungefähr ein Stockwerk hoch herabgestürzt und hat dadurch nicht unerhebliche Verletzungen, namentlich an dem einen Arme davongetragcn. 0 — Auf der Pricßnitzstraße war am Montag Abend kurz vor 10 Uhr ein arger Scandal, dcr von einem viehisch betrunkenen Menschen verübt wurde. Vier handfeste und wie cs schien, recht vernünftige Männer bemühten sich vergebens mit dem Fortführen des Trunkenbolds; unter rohem Brüllen und Schimpfen behauptete er den Platz. Die Drohung mit Herzuholen von Polizcimannschafi half auch nichts und da Nachtwächter zur Zeit noch nicht im Dienste waren, so mußten sich die zum Thcil bereits schlafen gegangenen Umwohner gefallen lassen, eine volle Viertelstunde lang Zeuge der rüden Scene zu sein. — i-. Dtc Ercursioil der Mora ln ten Garten Sr. Maj. des KbnIgöAlbcrt zu Strebten zählte zu tcu lohnendsten und genuß reichsten während dieses Sommers. Von prächtigem Wetter be günstigt, erfreuten sich die Thcilnehmcr derselben an kein fröh liche» Wacböttmm und Gedeihen alter daselbst angepflanzten Bäume und Sträuchcr, die fast ohne Ausnahme recht tüchtig hcrangcwgchscn sind. Unter den zahlieicl'cn Conifcren glcbt cs Prachtcremplare von Nlnoa d-victinonnia. -Irani-aria oxaelsa und imhi'icata, Onprassiig I^cnvsonii. Ooilrn-; vnocloia, 0,'vptoivc-ria elogans !<-. Ta9 grbßtcnthcilS von Pelargonien gebildete Blll- incnpartcne vor dem Palais, üppige Blattvflanzcngrupvcn von Oaima. ölu°a. Dracaena, Malia. ein frischer, grüner und sauber gehaltener Raientepplch und vor allen Dingen taS allerliebste, auö den mannichfachslen Florblumen znsammcngeslcUte und von einer nette» Teppichclntanimg umgcdcnc Blninenvotpourri an dcr Mcrgcnscile dcö Palais erfreuten und befriedigten allgemein. Ter ivohlgcpfiegte Garten steht unter Obhut des Hvfgärtncro E. Melchior. — Tcp im gestr. Bl. erwähnte in Leipzig prämiirte Garten plan rührt von Herrn Hcktor Eck in Blascwitz bei Dresden, nicht In Löbtau, her. — Eine l'icr auf der Griniacrlirakc wchnhaitc BeamtcnS- wittwe war Im Laulc des vorigen Monatö einige Wochen von hier verreist. Vor ihrer Abreise von hier hatte sie einen Thcil ihrer Garderobe, darunter auch ihr Pelzwcrk, in einen Koffer ver packt, letzteren natürlich gehörig verschlossen und daraus in eine zu ihrem LoglS gehörige Bodenkammer gcsicltt. Als sic nach ihrer Rückkehr von dort' nach ihren Gardcrobcsliicken wieder Nach sehen wollte, fand sic zwar den Koffer, der sic irnbcr verwahrte, noch aus seiner alten Stelle, er war auch »och gehörig ver schlossen, allein von ihrer Garderobe fand sich darin auch nicht mehr daö kleinste Stück vor. Biö jetzt hat man den Spitzbuben noch nicht ermittelt. — Ter hiesige Damenschneider Herr S. Chronk-zez hat daö Diplom I. 0lasse für das von ihm während dcr kürzlich erst hier stattgchabtcn Ausstellung von Muster Schncitcrarbeitc» im Gc- wcrdchauö ausgestellte Moircc-antiguc Kleid vomKlcidermachcr- Evngrck erhalte». Dem Arbeiter, welcher es gcuäl t bat, wurde „ehrenvolle »Anerkennung" zu Thcil. G r i m m a, den 21. August. Durch die tttzigc Freizügig- gesunken sind, während die Preise des Fleisches n.ch auf dcr alten Hone beharren. und Thür geöffnet. insofern sic keine Wanderbüchcr oder scug- — Wie in Berlin, Nürnberg :c. geht man auch jetzt in Chem ...... nitz damit um, eine Genossenschafts-Schlächterei zu errichten, da die Fleischer keine Anstalt machen, die hohen Preise, besonders des Rind fleisches, ans ein den Vichpreisen entsprechend billigeres Maß hcrab- zusctzcn. Man erwartet, daß sich das Fleisch dadurch um 40 Pro-! und wcibrict'cinlich ccnt billigte stellen werde nissc vorzuzcige» brauche», wn ohne Weiteres In Stätten und anderen Orten and dcr Fremde cinwaiidcrn und sich fcitictcn zu können. Wie verderblich eine solche Volkofrcihcit iciii kann, bat in letzter Zeit die Stadt Grimma erfahren, intcm vor wenig Woche» von einem eingcwandcrtcn Bnchblndergcseltt» ein Mmi , vor einigen Monaten daselbst von tcmsclbcn . wdaiifali, auch ncöcnbcl mehrfache Diebstähle —h„,-ch >,!» ! verübt worden sind. Der Buchbinder Eichhoni in Grimma halte — Gegenwärtig' mr° -Mch die F,rma KaM i..»Zal,r «»Arbeit gehabt und so lange behalte». ttebel c leichzeitig. Das reizende Seebad ist jetzt von gegen 1000 dem vorderen Tlieilc — dein Compler über dem Annen Shore und ^ er' ein fertiger Arbeiter war mit wenn er auch dnrch seinen
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