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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 09.12.1917
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1917-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19171209025
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1917120902
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1917120902
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1917
-
Monat
1917-12
- Tag 1917-12-09
-
Monat
1917-12
-
Jahr
1917
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»nriorr »,chri»lr> >,r.M Graincourt »tese, Htnsich« «n öer de«tschen Ataattzmänner c» tn ttK» »Atz nn-tOeföentt« sind »nd weil «ein trotz ti» öeften d,Ahtztt«ifse« M öen BeeHUnöete» keine Ratschläge Uber eine derartig praktische Frage geben kann. , N « b « » Envfthnung im »cknleetz dessen Skivsthnnng im Expose Gras Karolyi vermißt hat. erklärte Graf E-ernitz: Unsere Vczietznngen zu Spanien sind so ansgczetiynct. wt« sie überhaupt nur sein gibt keinen neutralen Staat, zu dem n»jr zieüungen unterhalten. Weiter saM ö«, Delegierte Lovasz» hat gestern eine geivlfi« ... ^ zwilchen den Anschauungen der Grasen Tttzza und «ndrass» einerseits und meiner Wenigkeit anderseits tn bezug auf unser Verhältnis zu Deutschland konstruiert. Ich glaube, daß tn diesem Punkte nicht d«, ge. rtnaste Gegensatz zwischen beiden Herren und mir bestellt. Wir alle wollen nur tu« waS wir alb im Interesse der vsierretchisch-uugarischen Monarchie gelegen anfeben. Aber wir glauben eben, dass eine Verstärkung des politische» und wirtschaftliche» Bündnisses mit Deutschland de» Inter essen der Monarchie entspricht- Wir alle haben den für mich und ganz ungemein wertvollen Eindruck erhalten, daß die Mehr heit der hohen ungarischen Delegation im groben und erNgs «Kossv V am Sonnabend aboub. Die Engländer wurdet, beiderseits von »» eböige tzüuhrrt Meter zurtzckg,drängt. Mehrfache Versuche des Feindes. nördlich von La Vacguerie Voden zu gewinnen, scheiterten. - Die am Monte Sisemol genommenen Stallungen wurden von den Vesten »xr itatieuischcn Besatzung gesäubert. Die Zahl der zeit de» «. Dezember bei der Heere», gruppe Ieldmarschall Conrad gemachten italienischen Gefangenen übersteigt l'iMl». Unsere Unterseeboote haben im englische« Kanal und in der Nordsee wieder isvt»> Tonnen versenkt. Trotz!» hat l«l> russisch« Konsulat« und diplomatische Missionen im Auslano« ausgel>oben, weil sie die Maxi «alUtenregierung nicht ane> kannten. Dt« englische Wahlrejorm ist vom Unterhaus! tu diitter Lesung angenommen worden. Gras Dzeruin gab im Ausschuß für nu-wärtigej Angelegenheiten der ungarischen Delegation eine Erklärung über bi« belgische Frage ab. Da» erste polni'che Kabinett ist gebildet a« Freitag vom Regent,chasGnit bestätigt worden. Durch einen Z u g z u s a m m e u s, o i> z.vi.chen Borna ! ^ bei Leipzig und Lobstädt wurden zwei Personen getötet und j westliche Entente mit allen Mitteln ver- zwölf verletzt, darunlcr vier schwer. - suchen wird. ——die r i c d e n S b c »t r c b u n g e n Rußland» können. ES c bessere Ve- MtuUter: Der Verschtedentzeit Settüch« m»d Sächsischer. sassung über sein Verhältnis zu anderen Ländern hat Wilson beweist in seiner Vonchau, daß er keine Ahnung von der r u s s i s ch e n P ? >! cli e hat. Noch weniger kennt er das aegeuwürngc Verhältnis zwischen De st er re ich-! lkngarn und Deutschland. -- Das ./Neue Wiener j Tagvlatt" schreibt: Für uns irätte Witivn sich gar nicht an-j zuslreiraen brauchen. AVer er hat eS vielleicht auch gar nicht beabsichiigt. und nur zum russischen Fenster hineuisprccheu wollen, aus dem ihm trosteln manu. - Die keine Ahn >l n g v v n er sich ei »mischen will, in der Politik WiifvnS ine Lust entgegenschlägk. die ihn .Reichspost" schreivi: ärUIsvn hat Europa, in dessen Verhältnisse Man hat letzt nur die Wahl, ob der Unwissenheit, der unklaren Phantasterei oder der Bosheit die Palme gebührt. »WTB. Ageuee Havas ineldrt ans Nennvrk: Eine brasi lianische Mission »ras in Nenvork ein. um über eine militärische Mikioirkung Vrasiliens an, Kriege mit Deuisäi« lanü zu beraten. Tie Werbung von ÄanSdowneei Brief in Amerika. ..Dailv Chrvnicie" meldet aus Neunvrk: Obwohl Lvid LanSdvmnes tatsächliche Vorschläge eine Verhältnis mäßig ri.de-legte Kritik finden, ist die Befürchtung zu be merken. daß er einen sofortigen Waffenstillstand und sofortige Verhandlungen im Sinne hat, die Deutschlans in eine vorteilhafte Stellung bringen würden und DeuUärland ermöglichen, zu sagen, daß es Sieger sei. Das ist für Amerika ein unerträglicher Gedanke. Trotz dem besteht die Neigung, über die tatsächlichen Vorschläge nachzuoenken und sie als solche für vernünftig zu halten, ob gleich man hinsichtlich ihrer Wirkung gegenwärtig ziemlich nervös ist. Ein teilender Geschäftsmann, der alle Teile Amerikas gut kennt und der kein Freund Lord Lansdoivnes ist. erzählt, daß das gewöhnliche Volt wahrscheinlich im Ein klang mit Lord Laiisdownes Vorschlägen stehe und daß die» Gefühl wachsen werde. Die englische Wahlreform. Das englische Unterhaus hat die W ahlreform- Vorlage in dritter Lesung angenommen. Durch das Ge setz erhalten io gut wie alle Männer, die ein Mindcstalter von 21 Jahren erreicht haben, sowie alle Soldaten und! Scelnce von einem Mindestaller von IN Jahren das Wahl-! recht. Außerdem werden die Frauen von Nt» Jahren ans ^ wärtS wahlberechtigt. Auch die WahlkreiSeinteitung wird rrnter Zugrundelegung der Einwohnerzahl abgeän- drrt. tW. T. B.» Stt OVO streikende englische Munitionsarbeiter. Die ./»lene Zürcher Ztg." meldet: Der seit einigen Lagen ausgebrochenc Streik der MnnitionS- und Acre» planarbeiter im E o v e n t n hat bis setzt seine Erledigung wicht finden können. 5 II n N l> M an» feiern. Der Ne-^ gierung bereitet dieser Zustand große Sorge wegen der ge-! ringsten Störung in der MnnitionSfabrikation. zu durchkrenzcn. Ich bin fest überzeugt, daß mir hier noch ans große Schwierigkeiten stoßen werden, die wir eben werden überwinden müssen. Wir wollen sofortige», wenn möglich allgemeinen Frieden. Wir wollen nicht versuchen, Nußland vvn den anderen Alliierten abwendig zu machen, aber der Weg zum allgemeinen Frieden kann wohl nur über Nußland führen, weil Rußland der einzige Staat ist, der zilm Frieden geneigt ist. Die Fricdcnsbedingungcn. unter denen wir heilte zn unterhandeln bereit sind, sind vollständig bekannt. Sie sind die, daß wir weder Annexionen noch Kompensationen fordern, daß wir auf dem Standpnnkte stehen, daß ebenso wie Rußland auch wir daS souveräne Recht der Negierung in Anspruch nehmen, unsere inneren Angelegenheiten selbständig zu reaeln. Wenn Ruß land wirklich den Frieden will, und e» ist kein Zweifel, daß es tbn will, so ist es in der Lage, seinen Standpunkt der westlichen Entente klar zu machen. Aber erreichen werden wir einen ehrenvollen Frieden nur, wenn die Parole gilt: Durchhalten! «W. T. V.» Besuch Graf Czeruins in Berlin. Der österreichisch-ungarische Minister des Aeußerrn Graf (5 zerni n wird am Sonntag in Vcrli n etntrefsen und im Hotel Adlon Wohnung nehme». In seiner Be gleitung befindet sich LegationSrat Graf Colloredo-ManSfeld und der Gesandte Varon Wicsencr. Srsf kzerrrin über die belgische Frage. Der Minister des Acußeren G ras Ezcrnin hielt im Ausschuß für auswärtige Angelegenheiten der ungarischen Delegation am Freitag vormittag eine Rede, in der er n. a. sagte: Der Delegierte Lovaszn hat mich gefragt, ob ich in der Lage sei, im 'Namen des Deutschen Reiches eine Erklärung bezüglich Belgiens abzugebcn. Ich kann aus diese Frage selbstverständlich nur mit Nein antworte». Ich berufe mich jedoch aus die Acußcrung des Herrn v. Kühlmann, der klipp und klar er klärt hat, es gebe kein FriedcnShindernis außer Elsaß Lothringen. Wenn man gtaubt, daß Unklarheit über diese Frage bei der Entente den Krieg verlängere, so verneine ich dies kategorisch. Die Ententemächte müssen sich über den Standpunkt Deutschlands in dieser Frage vollkvmmen klar sein. Der Delegierte Lovaszn bat ferner den Wunsch ausgesprochen, ich möchte in irgendeiner Form aus Deutsch land einwirken, damit eS sich in der belgischen Frage klar äußere. Ich kann ihm in diesem Punkte nicht Folge leisten, Aas erste volnlscbe Kabinett. Die polnische M i n i st e r l i st e ist vom Regent schaft »rat am Freitag vormittag bestätigt worden. Zu Ministern wurden ernannt: Präsidium Jan v. Kuchar- z ewsk i, Inneres Jan Stecki, Justiz Stanislaus Buko w i e ck i. Finan.zen Jan Kanin S te c z k o w s k i. Kultus und öffentlicher Unterricht Antoni Ponikowski, Ver- pflogung Stephan PrzanoivSki. Ackerbau und Krön güter Joseph Milkulowski Pomvrzi, Gewerbe und Handel Jan Zaglenisznv, soziale Fürsorge und Ar beitet schütz Stanislaus S/ aniszewsk i. iW. T. V.l Rcichotagsersatzwahlcn. Nachdem die Reichstagsersatzmahtcn sür öen nerstoi- lenev Abg. Dr. Vasscrmann im Wahlkreise Saarbrücken und sür den ousgcschtedenen Abg. Schisser im Wahlkreise Neuhaidensleben Wolmirstedt vollzogen und Professor Dr. Herwig «Saarbrücken» und Guiniiasialöircktor Dr. Drittel »Nciihakdensleben« gewühlt worden sind, stehen noch die Er satzwahlen im Wahlkreise Vonn-Rhcinbach für den bis herigen Vertreter Iustlzministcr Dr. Spahn «Zentr«. im -Wnhlkr-ise Vantzen-Kainenz für den verstorbenen Abg. Gräfe «Hosp. d. Koni«, im Wahlkreise Koblenz-St. Goar sür den verstorbenen Abg. W e c l st c i » iZentr.s, im Wahl kreise Nagnit Pillkallcn sür den verstorbenen Abg. Gott schalk lkons.i, im Wahlkreise Tübingen-Reutlingen für den ausgeschiedenen Vizekanzler Dr. v. Paver «Fortschr. Volksp.» und im Wahlkreise Nicderbarnim für den ver storbenen Abg. Stadthage n lUnabh. Soz.j aus. Eine weitere NeichstagScrsatzwahl ist im Wahlkreise Essen für den zum Ministerialdirektor in Aussicht genommenen Abg. Arbeiter,ckretär Gicsbcrts zu erwarte», dessen Mandat mit der Ernennung ohne weiteres erlöschen würde. Als Kandidaten sind aufgestellt in Vonn-Rhcinbach Rechts anwalt Henry, Bonn tZentr.s, in Tübingen-Reutlingen Notar Schees, Stuttgart «Fortschr. Volksp «. an Stelle der ausgeschiedenen beiden Juristen sonach wieder zwei Juristen: ferner in Koblenz-St. Goar LandtagSabg. Ge ncralleutnant z. D. Frhr. v. Stcinäcker, Bopvard «Zentr«. In diesen Wahlkreisen ist der Burgfrieden gesichert: anders liegen die Verhältnisse in Bautzcn-Kamenz, wo bereits drei Kandidaten ausgestellt sind: Iustizrat Hcrrmann. Bautzen «kons.i, Glaicrmeister Wctzlich, Dresden «Völkische Vereinig.« und Kaufmann Pudor, Leipzig «Fortschr. Volksp«. Für Nagnit-Pillkallen ist ein Kandidat noch nicht aufgestellt. Abg. Giesbcrts dürfte erneut kandidieren, da er voraussichtlich nicht zum Mitglied des BundesratS ernannt werden wird. Droben. 8 Dezember. Maj. b„ « » n«a. sowie Ihr« Königl. Hoheiten .Vrtnz und Prinzessin Ioha»« Georg »erde» öer heute äv,„d 8 Uhr tn der Technischen Hochschule statt, findende« Winckelmann-Feter beiwohnen. Ähre Könial. Hoheit die Frau. Prinzessin Io Han« Georg beging heute die Feier ihres Nai»,»»- »ag«A. Aus diesem Anlasse brachte die Kapelle de» Krfatz- Balatllons tze» Schützen-Reglinent» der Prt«»«sftn eine Moraenmusik. Mittags cmpstng sie die Dame« und Herren des Dienstes zur Entgegennahme der Glückwünsche. Um l Ubr sa«d bet de« Prtnzlichen Herrschasten Famtlientasel statt, an der S«. Majestm der König mit Ihr,« Königl. Hoheiten de« Vrtnzesslnne«Töchtern. Ihre König!.Hoheiten Prin,«ß Mathilde und Prinz Max teilnahmen. Der König hat genehmlgt, daß der Verlagsdirektor vskar Neumann in Brüssel und der Herzoaltchr Forst, melster Zimmerman« in Trachenberg «Schleste«! da» preußische Vcrdlenftkreuz sür Kriegshtlsc annehmen und tragen. —* Ordeusauszeichnnngen. Es wurde verliehen: die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrrchtSorden mit Schwertern dem Oberförster G r a s e r auf Zöblttzer Revier, die Mtlitär-St.-HeinrichS-Medaille tn Silber dem Wald arbeiter A. Stein ert aus Hirschbcrger Revier, die Friedrich Angust-Medatlle in Silher am Bande für Kriegs dienste dem Rcviergehilsen K. Mechler aus Brunndöbraer Revier, die Friedrich-August-Medaille in Bronze am Bande sür Kriegsdienste den Waldarbeitern M. Kemve, A. Richter. A. Gühler, O. Göhler auf Nassauer Revtrr. V. Ehrt und M. Ehrt aus Neinhardt-dorser Revier, das Eiserne Kreuz l. Klasse dem Oberförster Graser ans Zöblttzer Revier, dem Revirrgehttsen K. M c ch l e r auf Brunndöbraer Revier, da» Eiserne Kreuz 2. Klasse dem Oberförster Weißwange aus Franken- berger Revier, den Förstern Niedner aus Etbcnstocker Revier und WiescnhUtter aus F-ischbacher Revier, dem HilsScxpedicnlen E st l e r beim Forstreniamt Scharlda«, den Waldarbeitern B. Endler aus Lcngeselder Revier, W. Poller ans Thnmer Revier, R. Mteth auf Weißtgcr Revier, K. Weigel aus Grünhainer Revier. daS Kriegs- verdtenftkreuz dem zum Heeresdienst einberusen gewesenen Oberförster Schwede auf Steinbacher Revier. —* «in ReichsgerichtSrat über «nsere Sriegs»trtsch«st. AuS Leipzig wird uns geschrieben: In der Gesellschaft sür soziale Reform hielt Reichsgerichtsrat Dr. Neukamp, der Verfasser de» Buche» „Die Ausschaltung deö Handels durch die Kriegswirtschaft" einen Vortrag über die lieber- spannung de» KriegssozialtSmus. Die Sriegs- verordnungen schädigten, ohne cs zu »vollen, den redlichen Kausmann. Selbst dem Juristen und Verwaltungsbeamten sei es schwer, sich mit der Unzahl der Kriegsverordnungen auch nUr oberflächlich bekannt zu machen. Die Landes- auSsuhrvcrbvtc seien verfassungswidrig und ungesetzlich und verschärften den Gegensatz zwischen Statt und Land. Die Beschlagnahine von Postpaketen in Bayern stehe mit de: Rcichsversassung und dem Postgeheimnis in Widerspruch Scharfe Kritik übte der Redner an den Kriegsgcsellschasten, die sich mit den Leistungen des freien Handels nicht messen könnten, nnd bei denen man auch ost die fachmännischen Kenntnisse vermisse. Dr. Neukamp forderte, daß Höchst preise für das ganze Reich einheitlich festgesetzt und dte landesrcchtlichcn 'Ausfuhrverbote sofort airsgehoben werden müßten. Die Kriegswuchergesetzgebung sei so anSzu- gestaltcn. daß nur wirklicher KriegSminher, und nicht der ordentliche .Kaufmann getroffen werde. DaS KriegS- wirtschastsrecht sei so zu gestalten, daß den Gewerbe treibenden der nötige Rechtsschutz zuteil werde, und wenn der Gewerbetreibende zu Unrecht geschädigt sei, da» Reich Schadenersatz leiste. Die Kricgsgesellschaften seien «inzu- schränken und nur für solche Gegenstände zuzulassen, die sich für eine zentrale Bewirtschaftung eigne». —* Eisenbahnunsall. Gestern. Freitag, vormittag» gegen 8 Uhr, hat sich zwischen den Bahnhöfen Borna b. 8. und Lobstädt der eingleisigen Linie Kieritzsch-Geit hai n ein Eisenbahnunsall ereignet. Infolge bedauerlicher Verstöße mehrerer Bediensteter gegen die Vorschriften ist der vvn Kieritzsch kommende Personenzug 3IW< mit dem Gütcrzug 7475 aus freier Strecke zusammcn- gcstoßc n. Durch den Anprall wurden vom Gütcrzug ein Wagen zertrümmert und vom Pcrsonenzug zwei Wagen stark beschädigt, dir Lokomotive des Güterzuges entgleis»? mit einer Achse, außerdem wurden beide Lokomotiven stail beschädigt. Von den Reisenden de» PrrsonenzngcS wurde« der a>4 Soldat eingezogene Beamte des Licht- und Kraft werkcS, Richard Ackermann, wohnhaft in Naunhof, und die Tochter des Gutsbesitzers Arno Schilling aus Piegel bei Kieritzsch getötet. Weiter wurden zwölf Personen verletzt, darunter vier schwer. Die Schwerverletzten sind Maurermeister Hermann Seidel aus Leipzig. Max Dille ans Pegau, Soldat Hunger und Soldat Ruschke. Acrztliche Hilfe war schnell zur Stelle, auch trafen die Hilfszüge »nt/ dem Arztivagcn baldigst ein. Die beiden erstgenannten Verletzten wurden mit dem Arztwagcn nach Leipzig in daS Lt.-Iakob-KrankcnhauS befördert, während die beiden Sol daten im Garnisonlazarett zu Borna Aufnahme fanden. Durch den Unfall wurde die Strecke gesperrt, der Personen verkehr wurde durch Umsteigen ausrcchterlialten. Nach mittags gegen l Uhr waren die Aufränmungsarbeitcn be endet. so daß der Verkehr »vieder ausgenommen werden konnte. Kunst Md Wissenschaft. Mitteilung der Königliche» Hofthcater. Für Hans Psitzners Spieloper „Das E h r i st e l f i e i n ", deren Ur aufführung in der neuen Bearbeitung nächsten Dienstag im Königlichen Opernhaus siatfinüct, beginnt der Kartcn- ncrkaus morgen, Sonntag, vormittags !c>11 llhr, i» der Lesehalle und im Invalidcndaiil, sowie von Montag ab an der Opernhausckassc. Mitteilunft d«v Ncsidrnztin-aiera. Mit neuer AuSstaitnng am Mittwoch nachmittag > >> Ilbr ilraussüliruiig des Märchens „WaS Sie Muhme erzähl»" von Earl Witt, Musik von Friedrich »orolano, zum Besten des Pcstalozzistifts zu gewöhn lichen Preisen r* Literarischer Bereis. Nächsten Dienstag, nachmittags tthr: Pros. Dr. Heinrich Ischaiig: Der nalkSkundlich-sprach- wijscnichaiiljche und dichterische Wert Ser heimischen Mundart. Mit grammovhonischen Borsührungcn. tHesellschaf« skr Literatur und Kunst Nächsten Mittwoch «vricht von adends Uhr an im kleinen Laale der Kauimann- schait der erste Dramaturg am Königlichen Lchanspielftausc Tr. .Karl Walls über die .jukunit der deutschen Bühnen. r* Weihnachtooratorium. Lonnabend. den 22. Dezember, fin det in Ser K r e u z k i r ch c ein« Bolksaufführung des Weihnachts- oratorium« „Die Geburt k h r i st i" von H. v. Herzogen- berg durch den Kreuzchor und Bgchnerei» statt. Toukünstlerverciir. DaS < '<>i»,orte> u-rnsso in A-Moll von Bach, das den ersten AufführungSabend er- öffnete, wird trotz seiner gehaltvollen Schönheit verhältnis mäßig selten gespielt, weil ein moderner Flügel neben Violine und Flöte im Concertino bei der gebotenen kleinen Besetzung zu aufdringlich klingt: die Komposition ist eben auf den schmiegsamen kleinen Cembaloton berechnet, der im übrigen mit einem zweiten Generalbaßklavier auch im Tutti vertreten sein müßte. In der gestrigen Besetzung konnte darum diese Musik trotz der sauberen Ausführung, vm die sich Hagen als Leiter nnd Fehling, Peschck und Henbe als Solisten verdient machten, nur innerhalb gewisser Grenzen zur Wirkung kommen. Das an zweiter Stelle gespielte Klarinettenguintctt von «Neger, aus dürf tigsten Mclismcn mit unheimlicher Fingcrsertigkcit zu Banbwurmlängc entwickelt, war. abgesehen von ein paar phantastischen Momenten im Vivace, bodenlos langweilig. Werk 14«! Man könnte auch sagen Schema k' oder 8 ll: „Es wird sortmusiziert." Beglückend ließ Mozart den Abend ausklingcn. Melodische Perlen wie das Anckunta «rrnrio«, dieses F-D-nr-Divertimcntos sind selbst bei ihm nichts alltägliches. Kaiser. WarivaS, G n e u s,. Svitzner. .senke». Starke, Lindncr und Bloch miv gaben Reger was Rcgers und Mozart was Mozarts ist. I-'. 8. s* Die Weihnachtsaiisstcllung im Sächsischen Kunst» verein stellt eine Bildersammlung dar, die durch Wert, 'Namen der Künstler und übersichtliche Hängung auch für den Beschauer genußreich ist, der zunächst kein Kausbcdürs- nis befriedigen will. Anderseits braucht niemand, der'» dazu hat, »ich einen Wunsch versagen. Werke »amlraftcr Dresdner Meister, wie Kuchl, Bracht, Bander sind neben den Jüngeren Hegenbarth, Dorsch. Becker, Körner, Altenkirch, Schindler. Meyer-Buch- wald, Hahn, Cilio-Iensen. Hettner. Dietze, um einige der bekanntesten Namen zu nennen, vertreten, und zwar ist durchgängig nur Fertiges und Reife» von künstlerischen Qualitäten zu sehen. Manches noch nicht aus gestellte Bild ist darunter und vieles kündigt von neuem die Berechtigung de» guten Rufes seine- Schöpfer». Eine Sondcrsammlung ist non Wilhelm Claudius bei einander, dem gemütvollen Schildere! von Hails und «barten, der da» Wirkliche poesievoll und farbenschön zu machen weiß, ohne seine Stofflichkeit und Form zu ver gewaltigen. Alle» blü-ht und leuchtet und glänzt in einer freundlichen Sonne und zeugt von frischer Lebensfreude lund geschmackvoller Behaglichkeit. Zwei Humoristen auS München sind zu tbaste. der geniale Linienkünstler Gul- bransson und der Spieberverspötter Eugen Kirch ner. deren Zeichnungen und farbige Blätter den Erwerbern und Besitzern dauernde Bergnüglichkett verheißen. Aus die SondcrauSitellung von Gemälden Albert Spcth- mann» lMünchcn«. dte außerhalb der Wcihnachtsschau steht, wird noch näher einzugehcn sein. !?. 2. !* Goethes „Mitschuldige" als Oper, komponiert vvn Mary Wurm, soll im Leipziger Neuen Theater zur Uraufführung tommen. Wissenschaftliche Stistungen. Zugunsten der Tech- Nischen Hochschule in Darm stabt wurde von dem Stadtrat und Fabrikbesitzer Will» Schachthier in WeißenfelS eine Stiftung von ««»NM Mark errichtet, deren Zinsen zur Belohnung wisscnschastlichcr Arbeiten auf dem Gebiete der Pcrpierstoff- und Pavierfabrikatton dienen s ollen. — Der von der juristischen Fakultät der Uninersität Heidel - b e rg zum Ehrendoktor ernannte Rudolf Mossc stiftete der Fakultät zum M». Geburtstage Mommsens l«k»s»«>» Mk., aus deren Zinsen Studierenden Stipendien zu gewäh ren sind. s* Fronttheater. „Das Deutsche Dheateradreßbuch 1817/18" iVerlag Oesterhcld u. Co. in Berlin« bringt eine besondere Abteilung, in der die Theater an den Fronten und in den besetzten Gebieten mit Angabe des Personal» aufgeführt sind. Die Zusammenstellung wird auch nach dem! Kriege ein wichtige» Dokument bleiben. Ebenso wie an den Fronten hat sich auch die Zahl der im 4. Krieg-sahr tn der^ Heimat spielenden „reisenden Gesellschaften, Gommer- und ständigen Wintcrbühnen". trotz dein Kriege beträchtlich ver mehrt. Biele Bühnen, die in der letzten Spielzeit geschlossen blieben, haben den Betrieb wieder ausgenommen. 1* Ei« Opernhaus i« Christiauia. Wie bereits ge meldet. hat ein norwegischer Kunstfreund. Chrestoffer Hann ewig, eine große Summe zur Erbauung eine- Opernhauses in Christiauia gestiftet. Nunmehr haben auch in Kunstkretsen Sammlungen für das Betriebskapital dieser Oper stattgefuuben, dte mehrere Millionen ergeben dürften. Die Hauptstadt Norwegens, die bisher keine ständige Oper hatte, wird sich also tn Bälde nun auch eine- solchen Jnsti- tut- rühmen können. Wlmklmaun. Zur 2NN. Wiederkehr seines Geburtstage« a,n v. D e z c m b er. AIS Goethe ein Knabe war und LesstngS reise Werke noch nicht erschienen waren, schenkte Wsnckelmann der Welt seine „Geschichte der Kunst des Altertums", dte die deutsche Kunstwsflenschast begründete, der Aesthetik dte zuverlässigen Grundlagen schuf und dte Munderwelt betz
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