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Dresdner Nachrichten : 24.04.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-04-24
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187404240
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740424
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740424
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-04
- Tag 1874-04-24
-
Monat
1874-04
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 24.04.1874
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». LL«. »,«»»»«. K»»tt i«r«L »verden zwar vewiMgt, hierbei ietoch dem Stadtrath Mißbillig ung darüber anSgesyrocl'cn, dass die Kosten jür Trottolriegung und Pflasterung ohne ticiicikigcS Gcl^kr und vtnir Weiteres au> eine ankere Position deSHaugbaitplaiicS verwieien worden. Die Einberufung der gemischten Deputation kür die städtische Lteuer- relorm bält der Rath iür setzt noch nicht tbunUch, da er meint, man müsse erst die Rcmltate der Verhandlungen der dem- nächstigen Ständcvcrsammluiig abnarten. DaS Collegium vc- harrr adcr trotzdem sei seinem 'Anträge, laut welchem e- den Stadtrath um kalkig sk c Eiiiberusung dieser Deputation bat. Der neunte rscrläst desFinanzauoschuise« über den diesjährigen Hauöhalipian keschäitigt sich mir den durch die Verlegung rcö sächs.-b0d»>. Gaketbabnuols veraniafften und vielfach verzweigte» Areal Geschälten. Au: dem fraglichen Areal, am Ilcbcrgangc der verlängerte» Pragerstrasic» sickt eS wild auS; Steinvausen und alle Gattungen von Schmutz, eln SteinnicSschupsin u. s. w. vräsentircn sich. Das Eollcgium sickt nickt ei», warum dieses Areal gerade als StcinablagerungSylatz benutzt werde» soll und ersucht den Stadtratv. schleunigst den Platz säubern zu lasse». Der zehnte Hauohaltbcricht desselben Ausschusses behandelt neun Positionen der Ausgaben. Im Feucrlöichncscn machen sich gegenüber dein Vorjahre bedeutende MehrauSgadcn nötl'ig. Die Besoldung der städtisct)«» Feucrwkhrmaiinschair kostet 3510 Thlr. mehr, die Bekleidung 200 Tl'Ir., die llnterdaltung der Wach stuben 5oo Thlr. mc»c n. s. w. Die Untcrstützungöbeiträge an verschiedene Fonds und Vereine betreffend, so war der Finanz ausschuß der Meinung. dem Verein zur Fürsorge für a»S den Straf- und Besserungsanstalten Entlassene die Unterstützung von 800 Thlr.. die er im vorigen Jahre erhalte». dicö Jahr nickt wieder zu gewähren, wurde aber durch die Herren Gotlschall. Richter u. s. w. verständigt, da» gerade dieser Verein der Beihilfe kbchst würdig sei. Das Eollegini» stimmte also dem Stadtrakh bei und genckmtgtc das ilntcrttützungSgeld. Für das vom Herrn AatkSarchibar Hcinze bearbeitete Repertorium der ticisemgen Sitzungsberichte wird ihm allgemeine Anerkennung und Dank ausgesprochen und hierauf ein Gesuch teS Stadtv. Gehl um Ent lassung aus dem Finanzausschüsse genehmigt. Aach einem bei nahe eine Stunde kauernde» Vortrag deS Stadtv. Hendel über die höchst verwickelten Rechtsverhältnisse deS StadtkrankenhauseS, nach welchem complicirten Vortrag taS Kollegium sofort einige RechtS- und Finanziragcn entscheiden sollte, kommt Stadtv. Opitz zu der sehr sachgemäßen Meinung, es würde besser sein, den Bericht dem Kollegium gedruckt vorzulegen. Lein daraus gestellter bl »trag wird sofort zum Beschluß erhoben. - Auch im Skadtvcrortiieten-Eollcginm Halit die Klage über das enge Georgen» or wider, die Gcmcintevcrtretcr empftuken mit leb haftem Bedauern die „unerträglich" gewordenen Verkehrsstör ungen l Stadtv. Strunz trägt für den VerzpaltnngSauösck'uff zu nächst die allerdings längst bekannte Verordnung des königlichen HauominlstcriumS vor, deren wir bereits gedachten. Referent verspricht lick vo» dein Hinweis aut Verbreiterung deS Taschcn- bergeS und der Sporcrgassc aber auch nicht viel — und tbeilt dann mit, taff der Rath nnnmchr einen ankeren Plan, dem tlcbclstankc abzuhel cn, habe cnkwcrse» und dem HanSministcrium überrcici e» lassen. Dieser Plan will von der Schöiicrgasic durch de» Stallhof nach dem Iagdthere eine Fahrstraße legen, diese Fahrstraße aSbl'altlren. um möglichst ivcnig Geräusch zu den Ohren der näckstgclegcnen Scblosibewohner dringen zu lassen und kann de» Fährverkehr so regeln, kan die von der Brücke ic. kommeiidcn Wagon durch das Gcorgentbor und die nach der Brücke :c. rollenden Wagen durch die Schbsscrgassc kakren. Aller dings wird hierbei der alte Stall odcr Burghof kan» zerstört werden, den Teich müßte man zweküttc», die hinteren, weinum- rankten Wände nicdcrrcißcn nnd ko den Totaleinkruck deS Gan zen bedeut nt vernichten. Neberkies bat kick rer Stadtratb auch darüber vergewissert, das! das Georgentbor hinsichtlich der Fuff-j varagen nach beiden Leiten bedeutend binankgernckt werden kann. Die Stadtbv, Lohrmann, Goktichalt n, Gon., von der Wichtigkeit der Sache durchdrungen, weinen, raff man die Ini tiative nicht allein den Bürgern überlassen müsse, und stellten den Antrag, den Stadtrath zu ersuchen, sich m!t einer Petition, die daö diesseitige Eollcgium mit vollziehen wird, an den König selbst zu wenden, welcher Antrag allicitige Annahme sinket. Nachdem noch über den Umbau der Schleuste am der Wciffcritz- strastc, über eine anderwcite Regelung des Honorars de» Ingenieur Saalbach für den Wasserwerkbau nnd über die Darleihung von 500» Thlr. an den Verein evangelisch - lutherischer Glaubens genosse» iür 'Armen- und Krankenpstcgc bcistimmcnd beschlossen' worden, wird die Erwerbung von Areal rccktS der Stricscncr Straffe zu Erbauung einer Vs. Bürgerichusc um den Preis Von 17,712 Thlr. genehmigt. Schiiefflich wird der Antrag von Strunz u. Gen. angenommen, bei»! Stadtratb anzusragen, ob, wie diesseits gewünscht worden, ai der gcuiischten Deputation sür öffentliche Gesünkbeikopstego cin '.'.Mitglied deS Dresdner Archstccten-Vereins herbeigezogen worden ist. Schluff nach 10 Uhr. — Von den vorgestern auf dem Marsche erkrankten Soldaten ber Meißner Garnison ist erstem wiederum einer gestorben. — Die warme Witterung bat nunmehr die schöne Magno- kienblüthe in der Weigt'ichcn Knnstm.rtnerci (Bautzncrstraße) zur Entfaltung gebracht. Garlensrcnnde inögen den Besuch dieses reichen Sortiments nicht versäumen. — Daß man sogar bei Hellem liebten Tage auf offener Straße nicht sicher vor Hochstapplern und Hochstapplerinnen ist. mag folgen der Fall beweisen. Eine ältere Dame geht am 23, d. M. Mittags durch vie Friedrichsallee; da naht sich ihr von der rechten Seite ein ältliches Frauenzimmer, das krank aussieht und nach einem Hospital fragt, wo man S umsonst hat! Die Dame giebt der ihr stark cnck den Leib rückenden Frau eine kurze 'Antwort und wendet sich rasch von ihr ab. Da kommt ihr ein junges Mädchen von der linken Seite entgegen, ziemlich elegant angezogen, fragt nach einem 6>ii);- ckonlan-, wo sie ihre Fähigksttcn an den Mann bringen konnte; da ihr dies von der Dame nicht nachgewicicn werden kann, so bittet sie um ein kleines Almosen, Tie Dame sucht nun in ihrer Tasche nach dem Portemonnaie, das aber ist verschwunden. Vergeblich ist alles Suchen; merkwürdigerweise waren aber auch die Alte und das junge Maschen spurlos verschwunden. Das Portemonnaie enthielt 1 Thlr, 7 Ngr, Wir thciien dieses Geschichtchen niit, damit man sich von nun an vor ähnlichen Hochstavplcrn hütet. — Im Juli vorigen Jahres hacke ein auf kurze Zeit hier auf hältlicher Fremder bei Benutzung eines Aborts in einem hiesigen .Hotel dortselbst sein Portemonnaie mit einigen Tausend Gulden in österreichischen hoben Appoints nnd außerdem noch einigen höchst werthvollen, mit Brillanten besetzten Pretiosen liegen lassen. Er vermißte zwar kurze Zeit darauf sein Eigenthum und begab sich so fort in das betreffende Hotel zurück, cs wollte aber Niemand von dem Personale des Hoteliers den betreffenden Gegenstand gefunden haben. Die von der Polizei auf Anzeige des Falles eingcleiteten Recherchen führten ebensowenig zu einem erwünschten Erfolge, Jetzt endlich, nach so langer Zeit, soll es, wie wir hören, gelungen sein, diejenige Person zu ermitteln, welche damals das Portemonnaie ge funden und an sich genommen hat. Es soll eines der damals in jenem Hotel im Dienst befindlichen Zimmermädchen, die Tochter eines Hausbesitzers aus dem benachbarten Dorfe Bordorf, gewesen und dort sowohl ihre, als auch dis 'Verhaftung ihres bei der Unter schlagung des gefundenen Geldes und der Pretiosen mitbctheilig- ten Vaters bereits erfolgt sein. Der Versuch, die in dem Portemon naie befindlich gewesenen iverttzvollen Pretiosen zu vcrwerthcn, soll zur Entdeckung der Person geführt haben, — Z»m Gcblirttckage Sr. Majestät dcS Königs Albert fand, wie in allen hiesigen größeren Schulanstniten, ln Tagesgcschtchtc. Deutsches Reich. Die' im bayrischen Justizministerium eingesetzte Eommisslon zur Beratstuna der Frage über die Ein führung der Eivilebr bat ihre Beratbung geschlossen, nachdem sie sich kür die Einiührung vcrseldcn ausgesprochen hatte. Frankreich. Am Sonntag, den Ist. d., bat In Paris ein Danket der Aktionäre der NIzza-Cnneo-EIsenvahngescll'chait statt» der Krciizscstule c!n feierlicher Actus statt, der durch das Eoivinn ton ro--om vom Singechor cingejeitet wurde. Sodann sprach ,'icrr i'e. Grund cin kurzes, abor inniges Gebet, der Primaner PrätoriuS sprach übcr die Worte, die von den römischen Sena toren dem neuen Kaiser zngerufen wurden: 8io iolioior Angnsw, iimlior 'l'rajouo. Ihm folgte PHmancr Hcnsci, der in schwung voller Rede die ErrennunqSsccnc inGötbe'S Iphigenie behändeste. gesunden. Bei demselben hielt der a»s den Seealpen zu dieser Versammlung abgesanbte Devntirte Piccon eine Rede »i italie nischer Sprache, in der er in enthusiastische» Ausdrücken den 'Augenblick als nabe bevorsiebend darstelltc, welcher Nizza, die der Unabhängigkeit Italiens zuni Opfer gebrachte Iphigenie, seinem wahren Vatcrlandc ziirückgegeben wird. In der Pariser Presse hat dicie Rede sehr groffe Sensation erregt, Holland. Eine starke holländlschc Patrouille unternahm, wie vom Kriegsschauplätze ln Atchln amtlich gemeldet wird, am 17. d. eine Recognosclrung biS ans i!>W Schritt südlich vom reih'Aula l Kraton gegen die Position der Atchinescn, muffte sich indessen Von Sette» de- Lehrerkollegium» trat Herr vr. Heger auf. um I» der Hauptsache kle Jetten -u schildern, «nter denen König 'Albert seine Ingcndjahre und einen Tbeil seines ManncSaltcro verlebte, hieran einen Vortrag schließend übcr atmoipbärische Erscheinungen an unserem Sonnenivstem. Die Feier schloß »>lt Eborgeiang unter Leitung des Herr» Kantor Otto. - Die hiesige Tiedge-Stiftung hat ihren IahrrSbe- rtcht über ihre Wirksamkeit i»> Jahre 1873 veröffentlicht. Von den Zinsen des StittungSvrrinögenS sind iiebennutdreißig Ehren gaben mit zusaimnr» 4700 Thlr. zur Vcrthcllung gelangt. Wir finden unter de» Empsängcrn die WittwrunddicHmtcrvIIcvencn deS Malcrö Moritz Müller, dev MaierS Enhubcr, Schmidtioii'0, GcnclII'S, des Licdcrcomponiste» Zöllner, des Kupferstechers Walther, tc« Kapellmeisters Heinrich Marschner, des Malers Eberhard Wächter; außerdem Maler, Bildbauer, Dichtcr und Kupferstecher. Ucberdleö hak die Stiftung durch den Maler Robert Sesdemann l» DrcSden die Bildnisse Lulher'S unk Me- lancl'ton'S anSfübrcn lassen und sie der Kirche der Landgemeinde z» Lcuba in der sächsischen Oberlausitz gewidmet. auS deren Mitte der Wunsch, diese Bilder in ihrem Gotteshauic zu besitze», an die Stiftung gelangt war. DaS Vermögen der Stillung be ziffert s!ä' letzt ans 100,133 Thlr. — Heute Abend läßt sich im Victoria »Salon brr fürstlich SonderShausensche Kammervirtuos, Herr Pohle, Bruder beS hies. Kapellmeisters Pohle, aus dem Waldhorn hören. Der Genannte soll eine außerordentliche Fertigkeit aus seinem Instrument er» langt haben. Man siebt, daß Direktor Schinieder innncr bemüht ist. seinem Publikum auS ailcü Branchen der Kunst Neues vor- zuführcn. — Heute Abend trägt in der im gelven Saale deS Gewerbe» Hauke» stattstubendrn Versammlung des Bezlrtsvereinö der Wils druffer Vorstadt und der Frirdrievstatt Herr Vr. Hohlselb übcr die Bildungsanstalten von Kindergärtnerinnen vor. Wie wir hören, veabslchtigt der genannte Verein auch die Abhaltung eine» FrühllngSfcsteS zum Besten de» Frtedrlchslädler Kindergarten». — Daß OelSnitz der Sitz einer Amtshauptmannschaft wird, ist nach dem „Boten a. d. B." am 18. d. durch Vollziehung der nöthigen Contracte bestätigt worden. — In Wolkenstein ist am vergangenen Sonnabend ein Steinbrecher Namens Wolf aus GroßolberSdorf, Vater von sechs Kindern, in einen, bei der Hüttenmühle gelegenen kleinen aber tiefen Teich« ertrunken, — Am 22. d. Vormittags nmrde in Chemnitz das 3jähng« Mädchen des Bahnarbeiters Neuther am Neustädter Markt und Ecke der Linienstraße von dem Pferde eines Kohlengcschirrcs so un glücklich getreten, daß es sofort eine Leiche war. — Im Steinkohlenwrrte der Altgemeind« zu Bockwa bei Zwickau find am 21. Vormittags zwei Häuer, Namens Fuchs aus Heßlau und Oueck aus Planitz, in bösen Weitem umgekommen, Beide hinterlafsen Familie. — Verlautbarungen im HanbelSrcgister. Der Gesellschattsvcnrag der „Dresdner WcchSlcrbank" ist abgcändcrt und die Einlage der Slctionäre ber genannten Gesellschaft aus 1,500,000 Tblr. bcrabgcle'st worden. Die bisherige Firma: „E. A. Prinz zr." lautet nun „E. A. Prinz". Eingetragen die Firma: „Marie O.uelücr"; Inhaberin: Marie Louise beredet. Ouctffrr in Bautzen; Procurist: Herr Ernst Ludwig Richter, hier. Die vo» der Firma: „Günther u. Rudolph" Herrn Oswald Tlttcl erweist gewesene Procura ist erloschen. Von der Firma: „Hermann Gmclncr" ist Herrn Wilhelm Plaff, hier, Procura er weist worden. — Versteigerung am 85. April in dem Gerlchtö- amtc Klrchbcrg: Johann Dittrlch'S Mühlengrundstück In Wilkan, I5.3E» Thlr. — Oefkentllche Gericht»sltzung am 18. April. Der Baron Hcrrmann von Oppen in KessrlSdorf hatte eine» Ar beiter Namens Friedrich 'August Manne, welcher sich durch die Eigenschaft anSzeschnct, welche man „Runkscrei" zu benennen pflegt. Der RistergutShcrr endlich durch die ewig gröber werden den Insinuationen Manne s, cincS ländlichen Soclaldemokratcn, aufgebracht, warf ihm bei einem der häufigen Rencontre in das Gesicht: er zMau»e> habe auch im Zuchthause gesessen. Manne ist zwar schon wegen EigenthumSvergeben bcstrast, hat aber 'Ansenthalt in Waldhcim noch nicht gehabt. Er wollte deshalb AliSknnit, wer der Verbreiter jenes lästerlichen Gerüchts sei. vom Baron erfahren. rückte demselben vor das Quartier und machte solchen Scandai, daff sich Herr von Oppen genöthigt sah. sc!» HauSrcck't zu gebrauchen und Ibn die Treppe binnntcr auf den Hof zu führen. Der dörfliche Tölkc wehrte sich natürlich gehörig und daS Ringen zwischen den aristo- und demokratischen Gegnern endete mit moralischer nnd physischer Niederlage des Letzter»; c> siel nebmlich zu Boden und concentrirtc sich dann rückwärts. Herr von Opycn rief ihm noch einen „albernen Kerl" nach und Manne ging klagen; ec gab an, Opyen habe ihn die Treppe binabgcworicn und ec (Mannes sich eine Körperverletzung dabei zugezogcn. Urkhcil erster und zweiter Instanz: der Kosten sür den Kläger Manne, l Tl'lr. Strafe tür von Oppen. — Der Kaufmann «Kohlenhändler) Earl Gustav Hänsel hier iah im 'August vorigen Jahres in der Flcbiger'sche» Restauration und sprach sich da mit anscheinend großer Sachkenntnis) übcr die Kreiichaer Badeactien- nnd die Klcin-Opitzcr Stclnkohlcn-Gescli- ichait laut vor einer sehr ansehnlichen Gesellschaft a»S, „Ja", ries er, „der Herr Advocat Richard Schanz ist VerwaltungSrath, er hat die Gelder der Gesellschaften zu verwalten; bei Kreischa sollen 8200 Thlr. baar, bei Klcin-Ovttz 4000 Thlr. baar da sein; sic schien aber! Herr Schanz muß sich darüber verantworte»; Erörterungen müssen angestellt werden." Man drauckit nun gerade kein großer PstfstkuS zu sein. um zu erratbcn, welche Gründe cs waren, weiche Herrn Advocat Schanz veranlaßten, gegen den — ihn abwesend änklagenden - Hänsel den Gerichts weg zu betreten. Hänsel wurde in erster Instanz zu 20 Tblr., in zweiter und letzter aber zu 50 Thlr. Strafe verurtheiit. — Die Verhandlung I» Privatklagsachen vr. meck. Edmund Welier'S wlder Earl Heinrich Thomas hier fiel aus. — DlcObsthändlcrin Johanne Ehristianc Art hat ihren Stand auf dein Aiitonopiatze, nicht weit von Wilhelm Heinrich Sichert, einem Grünwaarcn- häntlcr. Diesen hat sic nun einmal, aiü er gerade nicht zugegen gewesen Ist, „iaulcn Kerl", „Bummler" genannt. Deshalb vacb LandbanSstraffc 'Nr. N citirt, meinte sie. ec (Siebcrts habe sic auch cin „schlechtes Mcnsch" genannt. Darauf nahm aber weder taS GerichtLamt noch das Bezirksgericht, trotz der Vcrtbcitigniig des Advocat Gcriach, Rücksicht, sonder» erkannten der Art 2 Thlr. Strafe zu. — WitternnstS-Neovaehtuns am 28. April, Abd. 5 U. 'Barometerstand nach Otto L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll I'/-- L. sscit gestern gestiegen '/- L.>. — Thermometer nach Ncaumur: Ist Grad übcr Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Nord- Wind. Himmel: leicht bewölkt. — GIdhöste«nDrevden, 28.April, Mitt.: 23 Cent. nnterO, Italien. Der Vlies an die kati beklagt sich bitter über die ber schöne Versprechungen setncn argen Ministern zu A! verleiten lasse. Eine Stelle .Monde" dringt die letzte vnspra» Vereine von Rom. Der belltae de» later chwäche de» Kaisers von Oesterreich, liachc, aber In der Prari» sich von ' Bbctt derKff iseu gegen die Mche vor dem bei O ien Feuer derselben zurückzicben. Nachdem die Re- cognoöcirungktruppcn Verstärkungen a» sich gezogen, wurde rin Angriff aui die icintlicycn Stellungen versucht, der jedoch mit einem Verlust von 8 Torten und s> Verwundeten aui holiändst schcr Seite zurückgewiesen wurde. — Von drei Staaten an der Westküste von Sumatra ist die Urkunde, tn welcher dieselben die holländische Oberhobeit anerkennen, unterzeichnet worden. ^ ie Arrlhe einer Rede zeigt in charakteristischer Wrise, wie der Papst selbst die Freiheit der Kirche versteht: „Hat inan nicht der katholischen Kirche den Schutz, den Vorrang und die Achtung Atter versprochen« Alles daü ist Lüge! Denn ist e» nicht dem Ersten, Beste» erlaubt, einen Lehrstuhl für verkehrte Lehren zu errichte», Gott und seine Religion zu lästern u»v die Priester zu schmähen?" Da habe» wir also die authentische Er klärung. daß zur „Freiheit" der katholischen Kirche der Vorrang gehört und das Recht, den Gegnern Schweigen zu gebiete». Spanien. Der (artistische Conimandant von Gulpuzcoa, Ce- vallo», bat die Slädte St. Sebastian, Renteria und Zrun In Biokakczustand erklärt und bedroht Jeden, welcher dielen Orten Lebensmittel zuiührt. mit der Tvdcöttraic. England. Ein neues amtlichco Telegramm de- VicekknkgS von Indien enthält die willkommene Nachricht, daß der jetzt zu übcr- sevende Ertrag der FrühsahrSernte die gehegten Erwartungen be- beutend übcrtreffe. In den Bezirken von Bhagulporc. Monghyr, Sontbal Pergunnaho und Ehota Nagpore war die Ernte auö» nahmswetse reichlich, wa- ber ärmem Bevölkerung wesentlich zu Statten kommt, in Garun und Ehumparnn weniger, in Tirhoot hatten Hirse und Hülscnfrücbte stark durch die Dürre gelitten. Im Allgemeine» zeigt sich da- Getreidennardot für die Loralmärktc genügend, doch erwartet man demnächst eine Erschöpfung der Privatvorräthe ln dem Bezirk von Rajshaye. An einigen Orten hat ber Verkauf von Getreide au» den EtaatSspeicbern schon be gonnen. Die Zahl ber 'Arbeiter bei den HIlföarbeiten nimmt zu. doch hat sich die Lage der Bevölkerung nicht verschlimmert. Der Vlcegouverneur Sir G. Campbell — bekanntlich kein Gan- miinlker — berichtet, er sei der Lage nunmehr Herr unv hoffe, die HmigerSnotb abzuwenden. Seiner Anzeige nach bewähren sich die nunmehr verbesserten Beförderungsmittel zur vollständigen Zufriedenheit und bl» Ende Mai wird voraussichtlich der Ge- treldcvorralh der Regierung an die einzelnen Distrikte verweilt sein. Die neue Eisenbahn nach Durbungah — ein vor der Hand provisorischer Bau, dessen Vollendung mit großen Erwartungen cntgegengeschen wurde - ist seit einigen Tage» fertig und arbeitet zur Zufriedenheit. AuS Kalkutta sind bisher 240,000 Tonnen Getreide in die nothieidenken Gegenden auSgettWrt worden. Die Gesammtzahl der durch die Noch herbeigeiührten und als solche sestgcstcllten Todesfälle beläuft sich jetzt aus 81, mit Einschluß der früher gemeldeten. Amerika. Präsident Grant hat gegen den Gesetzentwurf, die Vermehrung deS Papiergeldes betr., sein Veto eingelegt. Er erklärt, die Vermehrung dcS Papiergeldeo verletze die Grundsätze einer gesunden Finanzpolitik und die von dem Congresse ange nommenen Garantien über daS Verhältnis) der gesetzlichen Zah lungsmittel. Der Präsident empfiehlt dringend, daS Gold wie der zum gesetzlichen Zahlungsmittel zu machen, sowie, zur Vor bereitung der Wiederaulvahme der Zahlungen in Gold, Staats noten anzukausen und einen Vorrath von Gold aiizusammelm DaS Veto de- Präsidenten findet allscitige Zustimmung. Das Repräsentantenhaus wird voraussichtlich daö Gesetz In einer, mit den Ansichten deS Präsidenten Grant übereinstimmenden Fassung annebmen. Zwischen den Demokraten und den Republikanern in Arkan sas Ist eS zu Thätllchkclte» gekommen, wobei mehrere Personen verwundet und eine gctödtet wurde. Die Unlonötruppen schritten ein nnd brachten die Kämpfenden auseinander. Ae«illeton. die vorigsährige Weltausstellung und durch die ordweslvahn ist uns Dresdnern Wien weit nähex Srstere» I L)ic prawrooucn neuen >pwicio mir «spcgciaicn, in Könlgöschloß zur Zierde gereichen würden, klaffen und die wenigen Gaste, welche sich der exquisiten iche erfreuen, werden buchstäblich von müßigen Kcll- -h S. D österreichische gerückt worben. Elftere- Institut ist mit Hinterlassenschaft von iv Millionen Minus entschlaien. Die weiten, jetzt von den üppigsten Baumgnlppcn umgebenen SluSstcliungSgebäude, mlt- sainmt ber kostbaren Rotunde, stehen öde und verlassen. DaS Nordwestbakminstitut dagegen fährt unablässig fort de» intimen sächsisch-österreichischen Geschäito- und Vergnüguiigö-Verkehr zu fördern. Wer einmal den bequeme» Eouricrzug auf der coulantcn Nordwcstbcibn, der an Billigkeit und Schnelligkeit nichts zu wün schen läßt, benutzt hat, wird nie mehr anders alö Abends 8 von Dresden über Iungdunzlau fahren, um früh 0 in Wien aufzu- wcvaen. Wien: Wir haben alle Lad liebenswürdige, heitere, groß artig bewegte Wien von 1873 in der Erinnerung — und wie schaut eö jetzt dort auS. Nicht ohne Mehmuth lühit man aus Schritt und Tritt allüberall die verwüstenden Folgen ber lieber- ipecnlatlon. Die prachtvollen neuen Hotelö mit Spcisesälcn. welche jedem von Leere Wiener Küche nern umschwärmt, deren Tritte laut wicdcrhallen in den weiten vergoldeten Räumen. Die Geschälte stehen ebenfalls still, man wird vortrefflich und schneit bedient, kauft die geschmackvollsten Gegenstände, theilS Neste der Anöstelilmg, thcilö nach berühmt gewoitenen Mustern imitirt, billig genug. Slvcr ctz fehlt der lustige Zng, die Anregung. ES Ist. aiS wenn Wien einen großen 'Aschermittwoch, eine Gcneralöuße in Sack und Asche beginge. DaS Holvprrnhciuo unicrbilanzirt mit ca. 200,000 Gulden. DaS Häuslein der Logcnabonnenten schmolz im Vcrhältniß von 30 zu 0. Dav Durgtbcater spielt vor lccre» Bänken, dem Stadttheatcr und die komische Oper, denen vollends djc altcrglcblge Einwnrze- iung in das Wiener Lebe» ichlt — beide sind ja »eugegrüiibet — können sich wahrscheinlich dauernd gar nicht Hallen. Unv nur daö Earlthcatcr. dieser heitere, großstädtische, lebensfrohe Ausdruck dcS ächten Wienerthnmö zieht noch volle Häuser und macht brillante Geschäfte. Betrachte man nun die» Theater als da» letzte Mittel, sich künstlerisch z > erholen, zu lachen — odcr trifft Direktor Ia » nerdaS Verdienst, durch siete Schlagfertig- kcit, wunderbares Ensemble und cin sensationelles Nepcrtoir das Publikum cmzuzichen, genug — unser früherer Landsmann macht iortwährend die ansehnlichsten Geschälte. Freilich -- eine Welt stadt wie Wien, welche an Alter den andern Weltstädten zwar Nachsicht, aber an Leichtsinn nnd Unersättlichkeit sie säst über flügeln möchte, sicht sich im heutigen Carltbcatcr im Spiegel. Vir. Alphonsc, la Femme de Elaude, Andräa — das sind Pro bleme, die in Wien leidenschaftlich intereisiren müssen, weil alle Sci'wunghaitigkcit kcö Empfindens und die becannleu Schatten seiten der sozialen Zustände iu Wien wie ebcnioviel Zündstoff vorhanden sind. Jauner bat durch die rrsolnte Erkenntnis) dieser Parallele WIenö mit Paris sein Theater regcncrirt und bedeutend gehoben. Wohl hat auch die Wiener Poffe im Earliheatcr noch cinc Freistatt: Komiker wie Knaak, Madras, Eppich und 'Blaset finden sich in der Weit nicht wieder vereint. Aber die einaktigen LuNspielbluctleii sind vcrstlebt, verweht. Stall Ihrer zog DmnaS, 'Angler, Sardou In daö Earlthcatcr. Und wrcAndräa mit Frau Hedwig Raave dort gesehen hat - Protcuö Jauner spielt ganz meisterhaft den berühmten Polizeipräscctcu — der be greift mit einem Schlag die nervöse Spannung durch dies starke, cutsetzenvollc Stück. Wim warb Weltstadt, eS brauchte'Aiffregung — und Herr Jauner war mit Vergnügen bereit, ibm diese schär- ier noch alö sie Paris besitzt und setenmUS künstlerisch weit voll kommener zu bieten. Und dasselbe Publikum, welches heute übcr Andräa bitterlich weint, über die hübsche heczenowarme Kleine. AndrSa-Raabc, die so groß spielt, wenn sie Ihren geliebten Gatten an eine coauette Tänzerin verlieren soll — dasselbe Publikum strömt morgen in König Kantaules, allwo Knaak und Blasel dieses selbe Publikum verspotten, wie eS sich verstohlen und lüstern in'S Theater drängt, um die obscöne Geschichte des König Kan- daules zu sehen, der, mn seinem Freund GvgcS zu beweisen, wie schön sein Weib ist, letztere in natura «hinter der Scene) dem kritischen Freunde zeigt. Der Stoff, unfaßbar frivol, ist mir überwältigender Mache komisch ausgcstattct »nd zwingt zu homeri schem Gelächter. - Matt und mücc nehmen sich die andern Theater a»ö. Man Ist muthioS »nd da» ist schlimm. Die koinlsche Oper ist miffrcgiert worden durch Barbier, Martha, Diabolo — iautcr Stücke, die in der kaiserlichen Oper odcr sonst schon weit besser gehört wurden. Die erste Neuheit. Leo DelIbcs' rei zende komische Oper „Io roi >' a ckii" «Der König hat'S gesagt-, bewies nur. daß man mit diesem außerordentlichen Erfolg hätte früher kommen müssen. Die DeiibeS'sche Oper wird dauernd, in Wien wie in Deutschland, im Rcyertoir bleiben nnd daö durch sie verbreitete Entzücken an der geistvollen, melodiösen, formvollen deten'Musik, ist völlig begreiflich. Ob diese Oper den drohenden
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