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»r.»»» - SM« » - SS »rugl jedoch, da» der Bruder hierru nicht zu bewegm sei, mndinann deffen NamenSunterschrtst und stellte seinen «er dann so lange zufrieden. bi- der Wechsel von dem an» Acceptanten nicht eingelöft wurde, de», die Fälschung an am. Viehweaer ist nachträglich voll befriedigt worden lerichtSliof ertonnie in strasmildernder Rücksicht darauf» ngeklagte nicht von der Absicht auSgeganaen war, stch einen vielmebr^nur einen »orllbergrbenden lltzrmögrnlvortbeil geblichen den Tag und der dah der dauern »u . Strafkammer »elmehr nur einen vorübergehenden Vermöaen-vortheil , aus 4 Monate Gesänanih.—Don der BemiunaSinstan» : V.) wurde der erstinstanzlich vom Schöffengericht Betrugs zu 2 Wochen Gefängnih und 60 M. Geld« weitere 2 Wochen Gefängnis, verurtheilte Gastwirts scher und Gemeindevorstand Waschneck aus Kleinluga kostenlos gesprochen. Der Angeklagte hatte an eine verw. Gutsbesitzerin mer angeblich unter falschen Vorspiegelungen eine Kuh für 64 Lblr. verkauft, wodurch die Käuferin insofern vermögen-rechtlich geschädigt sein wollte, als das Thier nicht, wie verabredet, neu- melken gewesen sei und dieserhalb anstatt 10 bis 18 Kannen Milch pro Tag nur 6 Liter Milch geliefert habe. Der Gerichtshof zweiter Instanz unter Vorsitz des Herrn LandgericktSdirektor Stöckel fand namentlich nicht für erwiesen, dah Waschneck von der Absicht auS- gegangen sei, sich einen rechtswidrigen VermögenLvortheil zu ver schaffen. — Ebenfalls freigesprochen wurde die erstinstanzlich vom Schöffengericht wegen Beseitigung abgepfändeter Gegenstände zu 3 Tagen Gefängnis verurtheilte Schaffners - Ehefrau Emilie Wll- helmine Stephan gcb. SchöpS aus Rathmannsdorf. Der ,,ProareS du Nord" . rlecher «r. Da» Spioninen I wir 1870 an Kreutzen hl um uns von Neuem aus»»! an diesen schönen lentbalben, wo sich un lebt. .Einige dieser Sp , wie Geschäft»»« Heines an. und kostbare Spionen- daß dis MMardrn, die sen, »um Theil dazu dienen, nur m weit größerem Riaß- ichS der Fall war. Deutfch- schen Touristen und besonders I,at reichlfchen Ueberftuß: man findet and wo eS befestigte >nd mtt Mustem versehen und isende. Sie bieten ihre Maaren von solch niedrigen Preisen, dah Gusniv abhlcr au» Ptena we^en RMiigunHi U>/> a«»e» dt« Dienllknechtc yranj Rudolph Silli» au» Sapolla, itrnit Aibtn Weier aus Äraßburuk, de» WirlhimaslS- aillilse» Bruno mahle au» Kesiclidorh dle Dicnstinaqd ckmiile Schuster au» Ober- dcrmsdorf. du« «lichemnlldchcn Thcreie Ittaru Sturm au» Weiht» und da» viudernilld' Rkl, Cruest. gricderikc ftlelscher au» Peslcrwld weueu elusachen und de», schwere» Dlcb- Uudl» und Hehlerei; >2 qcaeu de» Haudarbclier und Kolporteur grledr. Aua. Lehmann au; Dresden wegen Nnterlchlaauun. I2>/, „egen die Näherin Auausle Marie Mllqltch un» Dresdeu locpeu schivcren Diebstahl». » NachmiiluaS gcacn den SleUinocherlehr- linu Hermann Annnki Mihbuch oue Grohdtilinaunsdors wcpen schweren Diedstul,!» und porsählicher »ärperverlepuna. k> acaeu den HandluugSuehilic» Oslar Wilhelm Curl rieilpseniina au« Bcrnsladt wepe» Unterschlapuu». — gertinslraflammer V. iBeinInnacn). !> NI» Hauploerdandlunu in Prtvatllaaiachcu der »ammerjunaferElise Glercke »cacn die Köchin Dora Bilisan wegen Beleibt,,»»». Ni in Privalklagiachc» de» Dtensilnädchen» Louise Hamann gcaen die »inberpärincrin Alma Schmiedel hier II in Stragachen ge»?» Marie Panitne Ncudcrt hier wegen wc,ic>, Beleidigung. >l in ^ Beriibung arohen Utting». Elbhöhe in Dresden, 10 August, Mittags: 12 Cent, über 0. TafttSsteschichte. Deutsches Neich. Die Zahl der Schiffs« nfälle an der deutschen .(lüste während des Jahres 1881 betrug 230. In 137 Hüllen fand Strandung, in 0 Fällen Kenteri» g, in 20 Fällen Zri- lammenstoß statt. 32 Schisse sanken nnd außerdem erfolgten noch 32 andere Unfälle. Da bei den 20 Znsamnienstößen 52 Schiffe be ll,eiligt waren, so betrug die Zahl der von Unfällen betrogenen Länge im Ganzen 202. Total verloren gingen 101 Schisse nnd 8!> Personen verloren daü Leben. Unter den verunglückten Schissen waren 174 deutsche. In Hamburg herrschte am 4. August ein bedeutendes Unwetter, verbunden mit einem außergewöhnlichen Hochwasser, so daß die nusgegangeiien Secschisje zum großen Theii an der Unterelbe liegen bleiben, oder in Kurhaven vor Anker gehen mußten. Glücklicher weise sind Unfälle von Belang nicht gemeldet. Die Passagiere für Helgoland mußten in Kuxhaven verbleiben, wie auch das dortige tägliche Dampfboot „Teil" »icbt nach Helgoland anslaufen konnte. Bezüglich der verbreiteten Notiz, daß die KriegSiniilistcriaiinstnnz ans einen Antrag aus Genehmigung zu nochmaliger Zulassung eines Schülers zur Eins ü h r i g - Fr e i w i l i i g e n p r ü s n n g ent schieden habe, daß Schüler grundsätzlich nur einmal zu dieser Prü fung zngelassen werben sollen, geht jetzt dem „Liegnitzer Stadtbiatt" von zuverlässiger Seite die Mitlheiiung zu, daß eine solche generelle Entscheidung überhaupt nicht ergangen ist, vielmehr der sz 10 der Pttisungsordnung vom 28. September 1875 noch vollständig in .straft ist, nach welchem Examinanden, welche nicht bestanden haben, stcb wiederholt zur Prüfung melden dürfen, vorausgesetzt, daß die selben noch vor dem l. April desjenigen Kaiendcrjnlnes. in welchem die betreffenden Aspiranten das 20. Lebensjahr vollendet, abgchalten werden kann. Mit dieser Maßgabe darf daher die Peüsung mehr mals wiederholt werden. ^ In Mnnz wurde den Nachbarn des Theaters ein sonderbares Schauspiel geboten. An einem der angrenzenden EnsäS entwickelte sich zwischen mehreren Zivilisten nnd Osfiznen ein Streit, der zu einem förmlichen S1 raßentamps auSartcte, wobei die Eivllisten das an, Tbenter ansgehünste Bnuinateriai, Backsteine nnd Schntt- stücke, als Wiirsgeschone benutzten. Nach etwa balbstündigem stampfe machte das Erscheinen des Rondcossiziers nnd eines Schutzmannes dngem nächtlichen Skandal ein Ende. Ans Erlangen ging zu.» dritten deutschen Sängcrfest in Ham burg ein B i cr - Extra z u g von der Franz Ericksischen Brauerei ab. ES ist dies unseres Wistens der erste Bier-Extrazng, der von einem Ausgeber an einen Adressaten gerichtet, ans den deutschen Bnlmcn abgclassen wird. Der Stich einer giftigen Fliege hat wieder ein Men schenleben venrichtet. Ein bei der Berlin-Hamburger Bahn ange- stelllee Heuer »rann cwpsnnd am Sonntag Abend beim Passiren der Otnlian Wittenberge einen äußerst heftigen Schmerz ans der rech te» Hand; dieselbe, sowie der Unterarm schmollen alSbald heilig an. Auf Veranlassung des LolomotivsührcrS wurden zwar sofort Umschläge gemacht; trotzdem war bei der Ankunft in Berlin auch schon der ganze Arm bis zum Schulterblatt in Mit- leidemch.ist gezogen. Ein aut dem Bahnbosc sofort zu Rathc gezo gener 'Arzt tvnstatirte cine Blutvergiftung durch einen Fiicgenstich und ordnete die Uebersrilirnng des Patienten nach einem Kranken- bame an. Alle hier angewandten Gegengifte nnd sonstigen Mittel "wiesen sich aber leider als zu spät nngewendct, und schon am nächsten Tage gab der Unglückliche seinen Geist ans. In Remicheio ist am 7. August der letzte der dorttgen Veteranen, Herr Johann Friedrich Berger, zur großen Armee ab gegangen. Derselbe war l?32 zu Eininghausen geboren, trat im >,ahre l8i2 in ein BergiicheS Infanterie-Regiment ein, nahm Tbeil n,i der Schlacht bei Bclle-Alliance, stürmte mit in erster Reihe den Montmartre, das Fort Isiu. Ein schre ckt ichcs U n glü ck ereignete stch dieser Tage in Roichniitz in Anhalt. Die Frau des Lnndwirths storber wollte, da es ihr belmsü Znlereiluna des Mittngnialstes znstillig an einer kleinen Snantität Ptehl selilte, aris dein Schranke ihrer Mutter ihren Bedarf decken. Die Mutter machte sie ausdrücklich daraus ausmcrksani, daß sie nicht eine falsche Düte, in welcher sich statt Mehl Arsenik befinde, nehmen solle. Trotzdem vergriff sich Frau störtzer und nahm cmstatt des Mehls einen Eßlöffel voll Arsenik und mischte ihn unter die Speise. Trotz des sonderbaren Beigeschmacks aßen sümmtlichc Familicnglieder, mit Ausnahme eines zwvlsmtnigen stnabcn, der abwesend war, davon. Die Folgen waren schreckliche, denn nach furchtbaren Schmerzen und Leiden starben der Landwirth, seine Frau, drei Kinder und ein zum Besuch anwesender Eousin. Nur der stnabe nnd dessen Großmutter blieben leben. Lcstcrrcich. Die zu Ehren der Kaiserlichen Gäste am !>. d. in Ischl veranstaltete Fcstvorstcllung ist glänzend verlaufen und war ',»lO Uhr beendet. Kaiser Wilhelm saß mit der Kaiserin Elisabeth in der Hoflogc, der Kaiser von Oesterreich mit der Erz herzogin Valerie in der anstoßenden Loge. Bei der Festvorstellung im glänzend dekorirten Theater kamen zur Darstellung „Dos Tage buch" und „Das Versprechen hinter'»! Herd" mit Flau Lucca und Sonnenthal. Die allerhöchsten Herrschaften zeichneten die Schau spieler wiederholt durch lebhaften Beifall aus. TaS Theater war während der Auffahrt und Abfahrt des Hofes von großen hoch- rufcndcn Menschcmnaffcn umgeben. Nach dem Theater wurde der Thce in der KaiscrI. Billa genommen, wo eine Militärkapelle spielte. Aus Stockcrau wird der ,,N. Ir. Pr." unterm 8. d. ge meldet: Zwischen Rußbach und Wolspassing wurde heute Vormittag im Straßengraben ein sterbender Handwerksburschc anfgefunden. Derselbe, aus vielen Wunden blutend, tonnte noch vor seinem Tode einige Angaben machen. Diesen zufolge ist der Ermordete ein Schuhmachcrgcselle aus Boskowitz Namens Vincenz Weiß und sein Mörder der aus Wien mitgereistc Schnhinachergeselle Franz Folinik aus Lobositz, der ihn mit einem Schuhmacherhainmcr erschlug. In Olmütz ist Generalmajor König, Kommandant der 0. Inß- Brlg., einem Schlaganfall, von dein er dieser Tage betroffen wurde, erlegen. Frankreich. Bei einem Fest, daS am Sonntag im Tulcricn- garten zu Paris stattfand, wurden zwei Männer, die, um das Ein trittsgeld zu ersparen, über die Mauer klettern wollten, durch die Berüurunä der Leitungsdrähle für das elektrische Licht getödtet. Der Senat nahm den Tbeil des Budgets, welcher die indirek ten Steuern betrifft, an. Dann wurde das Dekret verlesen, durch welches die Session geschloffen wird. Pierson'S Filiale, Pragerstrabe, auSlieat, den Sänger und den Pl,ot«grapben al»Jäger darstellend, zu fernen Füßen »wei geschaffene Rehböcke. Glücklrctwr Sänger - er darf Böcke schießen — daS dürfen wir Journalisten nicht. Daß die Aufnahme auch als Bild vorzüglich, versteht sich von selbst, sie ist in dem Teich-Hansstängl« schen Atelier aesertiat. -ß Zwei höchst elegante große Photographien in neuem Format sind gegenwärtig vom Kgl. Hofphotographen H ö s s« r t, hier, bei Arnold am Altmarkt ausgestellt. Sowohl Fri. Diacono, wt« Herr Bulß — letzterer im Kostüm des Rattenfänger — sind sprechend ähnlich wiedcraegeben und die Bilder fesseln die Vorübergehenden wiederum, wie alle die aus dem künstlerisch sorgsam arbeitenden Höffert'schen Atelier hervorgcgangencn. Pauline Lucca erhielt vom Kaiser von Oesterreich daS goldene Verdienstkreuz mit der Krone. -ß Wie amtlich gemeldet wird, ist Professor IosesIoachim zum Dirigenten der Aufführungen der Königlichen akademischen Hock,schule für Musik in Berlin, unter Beilegung des Charakters als Kapellmeister der Königlichen Akademie der Künste ernannt worden. ff Neuert, das ausgezeichnete Mitglied des Münchener Gärtncrplatz-Theaters, begeht am 28. d. M. sein 2'üähriges Schau spieler-Fubiläum. An genanntem Tage wird eine Novität aus der Feder des Jubilars in Scene geben. Neuert ist bekanntlich Ver fasser des „Prozcßhans'l" und Mitautor des „HerrgottSschnitzer". DaS neue Nolksstück führt den Titel „Im Austragstnbt". ff Ta die Verhältnisse in NUrnberg es als vollständig un geeignet erscheinen lassen, den diesjährigen Iournalistentag in Nürnberg abzubaitcn, siebt sich der engere Ausschuß des dcutichen IournaiiUcntages veranlaßt, die Generalversammlung zu vertagen. ff „Maria Stuart" von Schiller ist nun auch in's Griechische übersetzt worden. Der Ucbersetzer heißt Aphentulis: der Verleger ist Wilberg in Athen. ff In Gondershausen fand eine Gedenkfeier für Joachim Raff statt. In der kleinen thüringischen Residenz wird die Pflege der Tonkunst hochgcbaltcn. Unter andern Meistern verkehrte der leider zu früh verstorbene Joachim Raff, eng befreundet mit dem Hofkapell- meistcr Max Erdmannsdörfer, dort ost und gern. Mehrere seiner bedeutendsten Werke, z. B. die Lconorcn-, die Alpensinsonie, das Streichscxlett, das Streichoctctt. die bis jetzt noch uncdirte Thüringer Suite erfuhren als Manuskript hier ihre erste Produktion durch die von Raff hochgeachtete Hostapcllc. Die Nachricht von dem jähen Tode des Künstlers erregte daher die innigste Tbcitnahme und Hof- tapellmeistcr Schröder veranstaltete am 3. August im „Tonkünstlcr- verein" eine würdige Gedenkfeier für den verblichenen Meister, in welcher mw Rassische Werke zur Aufführung gelangten: das Strcich- guartett „die schöne Müllerin", die große Klavier-Niolinsonate in ,V-ä»>' und die Sinsonietta für Bläser. ff Die einst gefeierte Sängerin Sophie Cruvelli, eine deutsche Bauerstochter Namens Krnwei ans Bielefeld, seit Jahren mit dem Grafen Vigier vermählt und in glänzenden Verhältnissen lebend, hat durch verschiedene Zwischenfälle ihr ganzes großes Ver mögen eingcbüßt und cs wird auch das Palais, weiches das Ehepaar in Nizza bewohnte nnd wo cs alljährlich Festlichkeiten gab, demnächst veräußert werden. ff Ein Sänger, der einen berühmten Namen hat nnd keinen Gebrauch davon macht, ist sicherlich cine Seltenheit. Herr Max Alva r i>, der gegenwärtige Gast der Kroll-Oper in Berlin, ist in dieser cigenthümlichen Lage. Er ist der Sohn von Andreas Achenbach, bat aber in bescheidener Verschwiegenheit den rllustren Künstlernamen deS Vaters hinter einen Pseudonym versteckt. ffFclix Dahn in Königsberg bat an den frübcren Direktor des lensen» de« Rheines an, und zwar »u solch niedrigen Preisen, daß unser« Fabrikanten und Geschäftsleute ganz unmöglich eine Konkurrenz eingeben können. Die Muster und die niedrigen Preise verbergen das eigentliche Reiseziel. In Wahrheit aber durchforschen die Reisen den Frankreich nur, um sich Notizen über unsere Armee und unsere Festungswerke zu machen. Selbst einem unfruchtbaren Lande ent stammend, wo das Leben mühselig ist und tue Ärmuth stellenweise dem Boden anhaftet, sehen diese Leute, indem sie Frankreich bereise», mit jedem Schritt den Reichthum, den Vorzug der Landschaften und die unerschöpflichen Quellen. Ihre Begierde entstammt und ihre Lüsternheit wird gereizt. Sie finden den Wein besser als das Bier und der Champagner gefällt ihnen ganz besonders. Dagegen haben die Pariser einen lächerlichen Geschmack gesunden an dein deutsche» Bier zu einem Franken das Liter, und die deutschen Bierwirthschasten mehren stch tagtäglich auf den Boulevards und in de» Hauptstraßen im Centrum der Stadt. Sie sind gefüllt mit Deutschen, die ihr Geld von Berlin erhalten und sich vom Morgen bis Abend in ihrem Kauderwelsch über Uugehöligkeiten gegen Frankreich unterhalten. Diese Wirthshüuser sind die Vereinigungspunkte, wo sich die Be wohner der Spreeuser versammeln, ihre Beobachtungen machen und ihre Meinungen austauschen. Was zum Teufet müssen denn auch die Franzose» ihr Geld in solche Häuser tragen? Diese Neigung zum Hopsenprodukt, woher komnit sie denn? Thalsache ist sic, da m Paris mehr Bier als Wein getrunken wird. Uebrigens aber, wenn wir das auch zugcben, können denn unsere eigenen Wlrth- schasten nicht genügen? Sollen wir bezahlen, um uns dafür aus spioniren zu lassen, das scheint doch der -Höhepunkt alles Leichtsinns zu sein! In den Provinzen scheinen die Deutschen eine besondere Vorliebe für die Nähe der Kasernen zu haben, wenn sic ihre Wob Illingen wählen. Mit der unschuldigsten Miene der Weit drängen sie sich in die Kasernen und wissen innere Soldaten an stch zu ziehen. Sic machen den Cantincn Konlurrenz, indem sie ihr Sauerkraut auskramen und ihre Getränte anpreisen! Sie gehen mit ihren Kameraden Geld aus, was sie von ihrem Laude enipsangcN. Unsere Ossiziere unterhalten stch mit ihnen, ohne daran zu denke», daß ihre sorglos hingeworfenen Worte sorgfältigst gesammelt und den Reisen den hinterbracht werden, von denen wir oben sprachen und von denen man denkt, daß sie dorthin kamen, um ihre Muster nnzupreisen. Aber alle Aussagen werden gesnmmcft, mimnicrirt, klassisizirt und weiter befördert. Man braucht sich nicht erst bezaubern zu tassc», um zu ahnen, wohin sie gesandt werden. Nutzland. Mit dem Packetboot „Ircwnaddi,", welches die indo-chinesische Post für Frankreich vermittelt, ist in Neapel der japanesische Prinz Arisugawa cingetrossen, welcher sich aus besondere Cinladung des Zaren nach Rußland begiebl, um den Krönung s- seicrlichkeitcn in Moskau beizuwohncn. — Wie lange der gute Prinz stch in Geduld wird fassen müssen, dürste ihm wohl nicht einmat der Zar selbst sagen können! Am 2. August fand in der Regiments-Kirche der chamownitischcn Kasernen in Moskau die Trauung des Fürsten W. E.... w mit einem Fräulein M P. D.... tsch statt. Nach der Trauung stiegen , » >,» die jungen Eheleute in eine der bcrcitstehenden prachtvollen Egui ! Nntionaltbeaters, Herrn Stahl, welcher deS Erstcrcn Roman „Der I vagen und fuhren »ach Hause. Die junge, hübsche Frau strahlte Kampf um Nom" unter dem Titel „Die letzten Gothen" für die ! vor Glück und Freude. Unterwegs näherte stch plötzlich dem Wogen, > Bühne bearbeitet und dessen Bewilligung dazu eingcholt bat, als in welchem die jungen Vermählten saßen, ein Herr Z. (gewesener j Antwort auf die ersten beiden bereits im Druck fertigen Akte ein j Schreiber) und ersuchte den jungen Ehemann, auszusteigen, da er! Schreiben zugchcn lassen, in welchem er ihn, trotzdem er im ihm cine Mittheilung zu machen habe. Der junge Fürst stieg aus ! ^ ^ - ----- - ! und versicherte, indem er sich bei seiner jungen Gattin vielmals ent- ^ ! schuldigte, baldigst zurückzutehrc». Es vergingen fünf, zehn, fünfzehn ^ Minuten — der Fürst kehrte nicht zurück. In Thrüncn aufgelöst, . . zurück. In , fuhr die junge Gattin endlich allein nach -Hause. Doch auch hier war von dem Fürsten kcine Spur. Man begann nun überall in der Stadt zu suchen und zu fragen, doch vergeblich - der Fürst mit einer dramatischen Bearbeitung des Romans nicht einverstanden sei. doch alisnumtclt, die Idee zum Austrage zu bringen. Es heißt, die szenischen Anordnungen sind effektvoll, die Sprache edel und schwungvoll. Das Werk soll im Buchhandel erscheinen. ff Fräulein Havcrland ist — so wirb der „Franks. Ztg." mitgetbeilt — plötzlich erkrankt, und.'ffiußtc aus diesem Grunde die erste Ausführung der neu cinstudlrtcn „Karlsschüler" verschoben nnd mit ihm die ganze Mitnist seiner ihm angctrnuten jungen Frau werden. „Ta diese Vorstellung zum ersten Male den erwarteten im Betrage von ItO.OOO Rubeln waren vcrichwunden. Der Fall kräftigen Zug frischen Schaffens im neuen Theatcrjahr offenbaren j wurde endlich der Polizei gemeldet, dock ist cs auch dieser nickst ge sollte, ist dieser Aufschub doppelt zu bedauern. Frl. Haverland ist I lungc», der beiden Schwindler — des Fürsten und seines Spieß-! schon in der vergangenen Saison wiederholt von plötzlichen Er- gescllen — habhaft zu werden. Türkei. Die „N. Fr. Presse" meldet anS Konstantinopel: In der Sitzung der Konferenz am 8. d. M. bei Said Pascha kam Lord Tuffen» mit großer Entschiedenheit aus die absolute Noth- weildigkeit zurück, eine Miiltürkonvention abzuschiießen, welche die Bedingungen der Cooperation mit der Türkei feststellt. Die tür tischen Tcicgirten verlasen eine Deklaration, welche die Antwort ans diese Frage und die Aufforderung, Arabi Pascha als Rebellen zu erklären, enthielt. Said Pascha und Assim Pascha legten die Unmöglichkeit einer Cooperation mit England dar und verinngten für die türkischen Truppen volle Aktionssrcihcit. Sie schlugen vor, die englischen Truppen mögen Alexandrien beschützen und dort Polizeidiensic verrichten, während die Türken gegen Araln Pascha ziehe», wenn Araln Widerstand leisten sollte. Bezüglich der Pro- Uaniation gegen Arabi betonten sie die Gesährlichkeit derselben, da dann Arabi Pascha ins Innere des Landes ziehend Alles verwüsten würde. Auch sei cs schwer, ihn als Rebellen zu erklären, bevor man gesehen, welche Haltung den türkischen Truppen gegenüber er cinnimmt. Endlich fügten sic bei, der Sultan habe Server Pascha zum Kommissar mit unbeschränkter Vollmacht ernannt, um an Ort und Stelle jene Proklamation zu erinjjen, weiche die Umstände krantnngen befallen worden, gerade in Momenten, wo dies recht störend empfunden werden muhte, was uns mit ernstlichen Besorg nissen für die reguläre Entwickelung unseres Repertoires erfüllt. Wir glauben deshalb eine doppelte Besetzung möglichst aller ihrer Rollen aufs Lebhafteste befürworten zu sollen, was nach unserer Berechnung recht gut geht und sich als probates Mittel empfiehlt, solch' empfindlichen Repertoire-Störungen vorzubcugcn." Danach scheint Frl. .Haverland in Frankfurt nicht „zuverlässiger" zu sein, als wie sic in Dresden war. ffRichard Voß, der Autor des Mannheimer Prcisstückes „Lliigia Sanfclicc" und der ans der Frankrurter Dramen-Konkurrenz mit Erfolg nn'ö Licht getretenen Tragödie „Die Patrizicrin", welcher, sonst in der 'Nähe von Rom lebend, gegenwärtig in Deutschland weilt, und soeben auch Dresden besuchte, bat nach der Ä. Ztg. ein neues Ltück „Pater Modestus" vollendet, welches er einem Kreise von Freunden vor- gelescn hnt. „Pater Modestus" behandelt den in jüngster Gegenwart i pielendcnKamvt zwischen Kirche, Kloslerund Staat in Italien. Indem Hanse einer römischen Fürstin bilden sich zwischc» Vertretern der verschie denen Richtungen die Konflikte, aus deren Krisis der Sieg des geistlichen Fortschritts über die Herrschaft des Dogmas hcrvorgclst. Der Pater selbst zu blindem Gehorsam erzogen, wird durch die Einwirkung der Vcr- erhcischm. Die Vertrete, Deutschlands, Italiens und Oesterreichs hältniffe, in die er alS.Erzielier eines Prinzen versetzt wird, durch schwere zeigten sich der türkischen Erklärung günstig. Duficri» nnd Roailles, Kampfe zu einer freien rcligioien Aiiichannng gebracht. Die Rolle dieser interessanten Figur ist äußerst wirksam gestaltet. Ueherbaiipt ist das Stück markiger und innerlich kräftiger, als die bisher be kannten des Autors. Voß hat offenbar Fortschritte gemacht und zu den früheren Vorzügen leidenschaftlich pulsirendcr Diktion und theatralisch wirksamer Secnit diesmal den inneren rein künstlerischen Vorzug eines harmonischen Aushaus der Handlung zu erringen ge wußt. Das Stück wird demnächst in Truck erscheinen und verdient die Beachtung und Gunst der Theater. waren wenig befriedigt. Man baut auf eine 'Verständigung. Ein l erlassener Iradc verfügt, daß Christen als Aerzte, Apolbeker und I Miiitärbeamte die Expedition nicht mitmache» dürfen. Der Irade macht einen schlechten Eindruck. Cgyplo». Alis Port Said wird dem Neuter'icben Bürcau unterm 4. d. gcmeide,: Arnbi's Truppen haben das Telegraphen- amt besetzt und legen die Einkünfte aus den Zöllen nnd anderen Steuern in mehreren Bezirken mit Beschlag. Sie haben sich auch der Kohlen aus den Doninneiilaiidereie» bemächtigt, aber dieselben " H-rmtt-kite'' ° infolge der dringlichen Proteste der Domäiientoininissare wieder zu- j Lzrriiriikiirv. rückerslattet. Ter Gouverneur von Port Said bat cs den Ei»-' * E i s e n b ab n r n d sch e i b c n aus Papier. Der Firma wohncrn untersagt, ohne Pässe die Stadt ,zn verlassen Obwohl die i Fried. Krupp in Essen sind, wie die Elberfelder Zeitung berichtet, Stadt unter der Herrschaft der Soldaten nnd Polizei Aradi's bleibt, seitens d.r Berlin-Anbaiter Nabu Eisenbahnrüdcr in Auftrag ge ist die Ruhe nirgends gestört worden. Deutsche Kriegsschiffe begleite» geben, deien Radscheiben ans Papiei »Nissen bestehen. Bei der die durch de» Lnez-Knnai fahrenden deutsche» Handelsschiffe und l vcngeschriebeiicii Konstrnktion ist die Nabe ans Gußeisen, an welcher der deutsche Befehlshaber der Station ist angewiesen worden, im ! die Radscheibe befestigt ist, während der Radreifen durch Ringe und Falle der Gefahr Scesoldntcii in Port Said zum Schutze des kaiser- Schrauben mii der Radicheibe aus Papiermasse verbunden wird, lichen Konsulats zu landen. ! Dem Fabrikanten ist vorgeschrieben, das« die Papicrmasse ebenso fest Ciiglniip. An Londoner Docks svideiten fanatische Mobamc- ivie Holz sein und den 'Witteiiingsverhältnissen widerstehen muß. dancr die inohainedanischen Las eure ans, an der Ausiiistnng der Die Belgisch Märkische Eisenbahn hat solche Räder seit längerer Transportschiffe »ach Egnpten nickst mit Helsen. Die Lnceare > Feit versuchsweise im Gebrauch. Dieselben smd von der bekannten ! Fit-,,,« v, d. Zopen ». Cbarlier in Deutz bergeftcllt, welche die verließen die Arbeit; das Hospital Schiff „Emtbage »miste in Folge deffen englische Seeleute Bei dem am !>, anfiielnnen. im Mansionlwnse in London abgehaltenen Banket hielt der Staatssekretär des Krieges, Cbilders, eine Rede, in welcher er ankündigle, daß von »ivrgen ab täglich Truppen in Alexandrien gelandet weiden sollen. Nach demselben ergriff der Premier Gladstonc das Wort und sagte: Die englischen Strcit- kräfte sind nach Egypten gesandt worden, um die großen Interessen unseres Reiches z» wahre» ; ja, daS sage ich feierlich deren-ilisiiten Welt, cs sind die Interessen, welche wir an diesem Thoic baten und welche nicht alle europäischen Staaten mit nns thcüen. Egnpten ist das iiiicnthelirlichc Thor sür den Handel der beiden Heinisphäien; dieses Thor soll offen und daS Land friedlich sein. Wir führe» nicht Krieg gegen das egyptischc 'Volk, wir wollen dastVbe befreie» aus der llnterdrückung, wir wünsche» nicht, die fortschreitende Frei heit Egyptens zurückzudläugen, wir wünschen vieimelir ein freieS nnd glückliches Egypten. England gebt dort hin mit reinen Händen, nicht mit geheimen Absichten und l nl vor den übrigcn Nationen nichts zu verheimliche». Wir haben ei» Reckst daraus, Das zu fordern, was sic uns gewahren, ihr Vertrauen und ihre guten Wünsche. Die Proklamation des Sultans brandmarkt den Führer der egyptischcn Militürpartei als Rebellen nnd Verbrecher, crwäbnt die freundlichen Beziehungen mit England iind erklärt die Absicht der Pforte, daS Ansehen des Kbel-ive zu unterstützen. Fr»illttoll. ff Daß Heir Hosopcrnsüiigcr Dccarli gut trifft, ist bekannt ; meist aber doch »nr Note». Daß er aber auch als Nimrod gut »treffen kann, zeigt cine allerliebste plwtographijche Ausnahme, die i» Radscheiben ans Paviermnssc von der Fabrik der Gebr. Adt in Forback, bestehen. Diese Räder haben sich ans das Vortrefflichste bewährt. Es mag liiiizrigefügt werden, daß der Gebrauch von vapiernen Waggomädern auf amerikanischen Bahnen von Tag zu Tag allgemeiner wird. In den ersten zehn Monaten des vergangene» Jahres hat cine einziges amerikanische Firma 7720 Srück solcher Räder hergeslcilt. Der bekannte Direktor der Ncw-Iersey-Bntni, Herr Pullmann, nach welchem die langen ameritnnischcn Waggons Piillmaiiii-Earö benannt worden sind, lobt die Haltbarkeit dieser Räder sehr. Er sagt: Während das beste Cisenrad nicht über 50.000 englische Meilen zurücklegt, haben einige Pnpierräder meiner Waggons 400,000 Meilen gemacht und einige wenige sind nach 500,000 Meilen noch im Betriebe. * Ern neuer Beweis für die Kugelgestalt der Erde. Dufour und Farcll haben auf dem Genier Sec beobachtet, daß die Bilder von Schisse» und den nmliegenden Bergen ^ welche stch auf der Wasserfläche spiegeln, verkleinert crülieineii. Sie schließen mit Recht daraus, daß die Oberfläche des Sees konvex gekrümmt sein müsse, um du verkleinerte Wirkung einer Konvcxlinse hervorzubringen. Offenbar ist diele Beobachtung nicht allein am Genfer See^sondern an allen größeren Masselstächen zu machen und daß die Miatsnche bisher nicht erkannt wurde, erklärt sich daraus, daß die Verkleinerung des Spiegelbildes nickst sein bedeutend ist und datier bei der meist be- wegte»Ol erfläck e größererWnffeiinaffen leielstüberleben werden konnte. Abends eingetrosfenc Börsen. Pari» iProdnNrili. w. Angnil. iLiiani!.» Wrizcn Ananit 27."c>, Novkmtcr d,cl>,i>-.r 2>'.7.",. rnlihi, Ci-Niln« Aunnil ei,7>'>, Innnni AVI» Si.zr,, rnlNg. NiNni AIN'.IIN 7!!,»». IttNNNl NrrN 7N.IN. i>«M»i>, Ainsler!»»» iPrntnIicni, >». Algins!. ILchlnI:.) Melzcn Novcnibcv M 00 Rogncn . Lciolicv 17>>,c>n, M-irz >70,so