Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 11.08.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188208112
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820811
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-08
- Tag 1882-08-11
-
Monat
1882-08
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 11.08.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»r«» , , ein großer Balkon nach der Elbe hinaus btnjieht, sowie de« B»r« »immer-, ist besondere Sorgfalt verwendet worden. Das letztere, wo da- Muslkchor bei Tafel postirt wird, gleicht mit seinen Wänden, die mit Schilden» und Waffen aller Art in Stahl- und Bronce-Jmitation geschmückt sind, einer alldeutschen Maffenhalle, während der Speisesaal mit seinen Hirsch- und Ederköpscn. Kron leuchtern aus >d,rschhor» und Jagdgeräthen an die Säle de- Kal. Jaadschloffe« Moritzburg erinnert. Reiche Kafsettendecke. hohe alt deutsche Renaiffance - Lambris. reiche Thünunrahmungen. verbleite Butzenfenster verleihen diesen Räumen einen eigenen Reu. einen vornehmen und komfortablen Charakter. Das dritte Stockwerk, welches nur in dem Mittelbau der Elbfront und in den Eckbauten massiv aufgebaut ist und sonst aus Dachbodcnrüumen besteht, ent hält außer drei iin Mittelbau gelegenen Offiziers Wohnungen die Montirungskainniem und Bodenkammern. Der durch den hufeisen förmigen Bau von drei Seite» begrenzte Hof wird an der vierten Seite durch das Exerzierhauü abgeiclilvssen und bietet hinlänglich Raun, zur Ausstellung des ganzen Bataillons. Wir nur schon er wähnten, wird der prächtige Bau nach den diesjährigen Herbst« Manövern von^ dem 2. Fägerbataillon bezogen und vorher wahr scheinlich von Sr. Maj. dem deutschen Kaiser im nächsten Monat besichtigt. Entzieht dnS vielthürmige Bauwerk auch den Passanten der Brücken den Anblick der Loschwitzer Berge, io bietet es doch zum (Mick in sich selbst einen so gefälligen und charakteristischen Anblick, dass die Berbauung der erwähnten schönen Aussicht, die! doch cimnal kommen muhte, auf diese Art gern hinzunehmen ist. — Auf dem Rittergute Nöthnitz hat vom Mittwoch Nachmittag ' »t Uhr bis gegen den gestrigen Morgen hin ein be deutender Brand gcwiithek. der nicht nur die gelammte heurige Heuernte im ungefähren Gewichte von 30M Etr., sondern auch ansehnliche Getreidevorräthe total vernichtet bat. Unmittelbar unter dem rasch uin sich greifenden Feuer, das in dem Tachstuble eines über 70 Meter langen Wirthschastsgebäudcs durch Fahrlässigkeit entstanden sein soll, befanden sich in den Ställen nutzer ver schiedenem Fuugvieh nicht weniger als 70 Kühe, 13 Ochse» und 25 Pferde und es gab natürlich ein wildes Durcheinander, als diele Tbiere alle auf den Hof getrieben wurden. Autzer der Ritter guts- und Torfspritze kamen rasch nacheinander die Löschmannschaften aus fast allen benachbarten Ortschaften, sowie aus Dresden, und den vereinten Anstrengungen gelang cs auch schliesslich, nicht nur' die hart neben dem Feuerherd stehende Brauerei und Brennerei, sondern namentlich auch das schone Herrenhaus zu retten, welches aus dem 10. Jahrhundert stammt und vom jetzigen Besitzer erst in l neuerer Zeit unter grossen Kosten umgebaut worden ist. Die schön ^ und hochgewölbten Ltälle, über denen der riesige Dachstuhl abge brannt ist, stehen zwar noch, alleiir die Gewölbe sind voller Nisse und noch gestern Mittag herrschte darin eine fast unerträgliche Glutst. Der llrbeber des Schadenfeuers soll bereits in die Kgl. Gefangen-! anstalt eingcliefert sein. Man vernimmt, daß der Arrestat schon bei I einem früher stattgefundcnen Brande die Hand im Spiele gehabt habe.! — Was für Klagelieder sind nicht schon über den leidigen Schulstaub laut geworden! Tie Mime scheint nun endlich mit eurem Male ein Ende zu nehmen, und diese glückliche Hossnung ist keinem anderen als einem biederen sächsischen Dorfschulmeister zu verdanken. Herr Lehrer Sevdel zu Meinersdorf hat nämlich eine Kehrmaschine eonstruirt, welche im Stande ist, jeden Kehrbeien, auch die weiblichen, überflüssig zu machen, ohne geiuild- heilsschädigende Hebel der alten Kebrweise mit sich zu führen. Ta-! bei ist auch ein beliebig zu gebrauchender Sprengapparat, der mit einem kräftigen Wasserwrstäuber vortreffliche Dienste leistet. Die Kehrmaschine besteht aus zwei Nädern, einer Kehrwalze, einer »er- ^ deckten Doppeikapsel zur Ausnahme deS Kehrichts, einem Spritzeit-, zeug und aus Len Notlügen Stellungen, ist leicht beweglich und beguem, schon von einem zehnjährigen Kinde zu führen, kehrt vor und rückwärts, Ecken und Winke! gleich gut rein, Schwellen und andere Erhöhungen stören dabei nicht. Eiir Lokal von 150 O.riadrat- melern ist in 10 Minuten gereinigt. Die Kosten des Apparats mit Berpackung betragen 30 Nit. Die Lehrer der Konferenz zu Garns- dors haben sich bei den vorgesührtcn praktischen Versuchen in einem großen Saale von der Thälrgkeil diesem Apparates überzeugt und ^ erklärten das Ergebniß der Prüfung als ein „allseitig völlig be- ! friedigendes". - Der Solm eines hiesigen Fabrikanten, der gegenwärtig noch in Egvplcn weilt, schreibt folgenden Brief, welche» der „Borstadl anzeiger für Str-eien" veröffentlicht. Er lautet: Port Said, 20. Fuli. Meine lieben Ellern! „Meinen letzten eingeschriebenen Brief hoffe ich in Eueren Händen. Fch bin seit langer Zeit ohne Nachricht ven Euch, schreibe aber dies der Post zu, die in letzter Zeit r» El Mausura gar nicht und liier nur sehr unregelmäsüg arbeitet. Am Sonntag, den 10. d. M, bin ich als letzter der Dribunalsbeamten anu M. — wo die Situation ungemein bedrohlich wurde, gereist. Mir waren zwei »'rinnst-; mitgegebcn worden und icl, reiste »nt den nwe i-'-Iirri«'»--' I> n:..- ,r>. > zusammen, die auch zwei Soldaten iwt batten. Fu Abon Nlbir hätten wir bald das Schicksal io vieler Europäer gelheilt und sind nun, Tank der Kaltblütigkeit der Soldaten und einem günstigen Zufall, der unseren Aufenthalt abkürzen lietz, einen, sicheren Ddde entgangen. Anstatt Abends 0 Uhr in Fsmailia enünlreffen, kamen wir erst nach Mitternacht an und mutzten einen rag in Fsmailia bleiben. Abends setzte ich die Nene nach Port Said mit einem Kanal-Dampfer fort und mutzte das Dreifache lemblen, um nur forl-nkommen. Hier habe ick, mich gleich in's Hotel legeren müssen, La ich sehr leidend bin. Die Tribunale sind in voller Verzweiflung', ob wir noch weiter arbeiten, weiß nur Gott und hier zu ieiii, fast ohne Geld und krank, ist wahrlich lein Vergnügen. Meine Fonds haben gerade nusgereichl, um I I Tage in dem ziemlich irenren Hospital vornuszuhezahlen. Dann werde ich setzen. oh man mir bald meinen rückständigen Gebalt anszabll und wieder beschättigl, wen» nicht, werde ich suchen, umsonst nach Dickest zu kommen, von wo ans ich mit Euerer Hilfe nach Haus svmmcn kann, Egypten ist für lange Zeit, durch die H von Engländern, die uns Allen unwr Brod gmiommeu haken, ruinirt. Fu allen Landstädten sind luichterliche Gräuel vorgekommen, da die Herren Engländer wolil homrardirl, aber keine Trupoen. ans Land gesetzt Hatzen. Fn Eaute! sind alle zurückgebliebenen Europäer nietergemetzell nnd in Alerandrckcii sind am Tage des Bombardements die furchtbarsten Enrffe verübt morden. Eueren Brief bitte ich bis ant Weiteres unter meiner Adresse an dos deutsche Konsulat m Port Said zu richten :c." - Der seit dem 7. Fnli von. der lücngeu Staatsanwaltschaft steckbrieflich verfolgte Musikus Friedrich Oskar H a uvt, aus denen Habbaftwerdniig wüten der Kauert. Oberpondiieclion zu Dresden eine Belohnung von ho Mart gesetzt worden i>>. hat bis heute noch nicht crgrinen werde» tonnen und es scheint, dasi er 'enren Plan, nach Nuplaiid ans zuwandern, dnrck'gefülnt hat. Haupt gilt als einer der schlauesten und rafstnirlesten Verbrecher lind unsere vigilanle Eriminalpolizei halte mit besonderen Schwierigkeit.n in kämpfen, ehe es ihr gelang, den Bursche» als den Urheber einer Neue Slrairhaten zu eimitteln und zu verhaften. Kurz nach Beginn seiner Untersuchungshaft simnUrte H. einen lranktza'tcn Zustand, int m er angatz, eine Nähnadel vei- fchluckt zu haben und die beabsichtigte Täuschung gelang ihm noil kommen, denn cs erwlgle seine Ueberfnbrung in das Sladllraiilcn-' ba»P uno von dort aus ergriff er in ei nein unbewachten Moment die Flucht. Zweifellos ist Haupt mit jenem Betrüger identisch, der unter dem Namen Noberl Fenn bei dem Poskamle Pirna ver telegraphischer Postanweisung !«, Mwk erhob und bei der Post- crpeditioil zu Weesenstein aus ähnliche Planier unter dem Namen Otto Eichhorn Go M. zu erschwindeln verwichte. — DeichG e w c r he v c r e i n wi K omot a u (Böhmens will der Stadl Dresden nächsten Sonntag eme» Besuch abstatteu und gegen Mittag liier ciulrcffcil. Fn Heibig s Restauration (Tbeater- platzs ist Zusamiueniuus!. daraus Partie zum Waldichlötzchen, Weitzcr Hirfcli, Lo'clnvitz, Blasewitz :c. Mentag früh Glotzer Gar te». Zoologischer Garten, Mnwiun-Besiich. Nachmittags Goldne Hohe, Plane,Ocher Grund. Dienstag Besichtigung der inneren Stabt und Nachmittags Abfahrt. — Die prophetische Waldspmne bat ihre Arbeit begonnen, denn seit gestern trüb sielst man ihre Gewebe in Mannsböbe an den Bäumen, ivo-s als ein sicheres Zeichen für einlrekenoes andanernoes schön e s W eile r gilt — Ans Leipzig wird geschrieben: Nachdem der hisiierige erste Observator an dm hiesigen Univecsilätssteriiwarte, Dr. Kadis laus We ureck, durch Niinislcrialverordiiuiig seiner Stelle cnttbüi'-ni worden, wurde Dr. Bruno Peter, der bisherige iweiü Otzwivator, zum ersten, Privatdoecut Dr. Paul H arzer aber au Steile des Ersteren zum zweiten Observator ernannt. — Kein Schornsteinfeger mehr. Fu den „Nlouats- blültcrn für Grundlesitzer" leien ivir ^ „Für das stleinigen der Schornsteine, das beule noch wie vor Olims Zeilen durch Scho,»- steinfcger besorgt wird, bat sich die Firma Snllwasch» und Beliow in Neustadt bei Leipzig ein neues Verfahren patentsten lassen. Das- i Seit« , - ckeo l>. 1882 igrn «e»«n. fo daß stein «imnündenden , ^...fahren nur »ortheil- ndem die betreffenden Kanäk dnrch da» Slusbl, »» 'Niemand bekstigen. Aus die erung-anlagen und Oefm soll iußem. indem die betreffend , . Nketchzeitig mit vom Ruh befreit würden. In 20 «Sekunde» . Reinigung estrcö SchonrsteinS vollzogenrvrrdenkönnen. Eine Maschine, deren Anschaffungükosten aus 5500 Mark berechnet werden, erfordert zur Bedienung drei Mann: einen Maschinisten, einen SchUruchsührer und einen Rußabfänger: sie bedarf pro Stunde für 35 Pf. Coakö. Bewährt sich dicse neue Erfindung, so kann sic allerdings sehr segens n namentlici reich wirken und würden tlich die gröberen Städte von der Rutzkalanntät künftighin weniger zu leiden haben. DaS neue Ver fahren rvird zunächst eingehend geprüft werden müssen. Eine dies bezügliche Anregung ist bereits bei dem Vorstande des Leipziger Hausbcsitzer-Bereinü gegeben. — In vielrir Wonnlräusern hiesiger Stadt und zumal in solchen, welche mit Gaüeinrichtung nicht versehe» sind, werden nach Eintritt der Dunkelheit Hausflur und Treppen gänzlichnnbe- leuchtet gelassen. Fn einer anderen Anzahl von Häusern sind zwar im Allgemeinen Einrichtungen für Beleuchtung getroffen, letztere wird jedoch nnd insbesondere wabrend der Sommermonate nur sehr ungenügend gehandliabt, indem die Lamvcn viel zu spät angebrannt, oder auch noch vor 10 Uhr Abends bez. vor Schluß der Hauütlnste wieder ansgelöfcht werden. Dieses jedenfalls aus falsche Sparsam- keitLrückffchien bernbende Verfahren hat schon wiederholt zu argen llnzuträglichkeiten geführt. Nicht nur, das, Leute, welche ein fremdes -Hauü betreten müssen und mit der Lage der Gänge und Treppen nicht vertrant sind, der Gefahr sich zu stoßen oder zu stürzen, aus- gesetzt werden, auch Dieben und obdachlosem Gesindel wird, wie die Erfahrung lehrt, dadurch willkommene Gelegenheit geboten, un beobachtet und unbefugt sich einzuschleichen. Fa es ist leider schon wiederholt vorgekommen, daß Frauen nnd Mädchen, welche ahnungs los in die finstere Hausflur eintraten, unsittlichen Attentaten ver steckter Mannspersonen anSgesetzt wnrden. Fn anderen Großstädten wie z. B. in Wien bestellt die Einrichtung der Beleuchtung der Hansslnren nnd Treppe» schon längst allgemein, und wird cs hoffent lich nicht erst einer behördlichen Anordnung bedürfen, diese Sitte auch bei u»S in Dresden überall einzuhistgern. -- Der immer rührige T u r n verein zu B lase >vitz bietet nächsten Sonntag seinen Mitgliedern, sowie denn Freunden einen besonderen Geinip durch eine Eptia-Daiuvsschifffahrt mit Musst in die Sächs. Schweiz. Fn Rathewalde sowie »ach der Rückfahrt im Göthegarleii zu Blasewitz findet Ball statt. Die Abfahrt erfolgt still, 5 Uln von Dresden, um 6 Mir von Blasewitz. — Fu de» jetzigen Nächten vollzieht sich am nordöstlichen Himmel eine Reibe von großen Sterns ch n uppenfülle n. Fn größerer Anzahl als gewöhnlich werden, falls Heller Hinunel eststrcten sollte, die leuchtenden Meteore sichrhar sei», da die Nächte bis zum 13. August nicht vom Monde erhellt sind. Da die Erscheinung in der Regel zwilchen dein 10. nnd 12. August beobachtet wurde, ist dieselbe nach dem aus den 10. fallende» Heiligen der L a u r entius st r o in genannt worden. Die Beobachtungen können bis znm Fahre 830 ii. Ehr. zurück verfolgt werden. — Bon SIries e n schreibt man dem Ellsthalholcn: „Die vom Gemeindcratl, beschlossene Maßregel, diejenigen Steuerzahler, bei welchen die Psändung erfolglos gewesen, öffentlich allsznbängen, dürste auch für die hiesigen Grundbesitzer iuiofeiii von Pc»ll>eil sei», als sic hierdurch in die Lage gesetzt werde», heim Bermietben von Wohnungen sich durch Eiuffchlualime der betieffeudeu Liste vor Perlust zir schützen. Hoffentlich gelangt diese Maßregel recht j bald zur Ausführung und wird daun der K»civc»l>esuch Deujeni- > gen gründlich verleidet sein, welche die Ehre haben, aus die be treffende Liste zu komme», die aber jetzt in gewissen Restaurants zu dem seinen und gebildeten Publikum gezählt werden. - - De» Strieseucr Wirtbeu allerdings wird diese Erwcrl'Sheschräntuug" keineswegs willkommen sein. — Leipzig, 0. Ülugust. Am Sonntag und Montag hat all-! hier der Verband der S ch n e i d e r-Korvoratlo»en Saclnens, der sächsischen Herzogtlüinicr und Thüringens unter dem Vorsitz des Herrn Ed. Schneider ans Dresden getagt. 30 Telegirlc waren nn- weseud, außerdem einige 50 Fachgeuoffeu. Die wichtigsten Beschlüsse waren i die Annahme eines Normal-z.ehrplanes für Schncidei-Fach-. schulen »ach dem Muster der Ehemuitzcr. die Genehmigung eines! Statut.' stir das „Heim", aus dessen Fond «gegenwärtig 3000 Ni.), alte und invalide Schneidergeietleil unterstützt werden sollen, und der Anschluß an den Eenlral-Berhand deutscher Schneider, der i» Berlin seinen Sitz bat Dagegen soll cs jeder Fniiung und jedem Verein deS Verbandes überlassen bleiben, den Anschluß cm den aus dem Magdebuiger Hnndwerkcrlag hervorgcgaugcncn allgemeine» d.»Ischen Hand» erkerbund l erbeizusülneu, vinie daß der Praviuzinl- Perban- als sostoer demselben beitreten will. Das ffieserat des Obermeister Baitb aus Dresden, über das vom Neichotaiizieranst beransgegebene ffiormal - Fiinnngsstalnt, betonte zwar sein scharf, daß das Gesetz vom Fnli v. F. deni Ausblübcu der Fnnuuge» große Schivierigkeiteii enlgegeiislclie. weil eü den vielen Berpslichluugen gegenüber den Fnniingen z» wenig Rechte gewähre, es wurde trotz-! dein die Gründung neuer Fnnungen und die Anvassnng der be netzenden au das neue Gesetz emvioble». Fm Ilcbrigeu bleibt es mit den: Fahresheilrag, nnt der Berbandszeitittig, mit dein 'Vorort, welcher Dresden ist, mit der Zusammensetzung des 'Vorstandes lerster Vecsu cndcr Ed. Schneider, zweiter mH dritter Bartl, nnd Emmrich - Dresden n. s. w.) beiin Alte». Tie Di'ätigleit der Dresdner Herren für die Ausbreitung l des Verbandes, der letzt ea. 1200Mitglieder zählt, wuroe von allen Seilen lobend anerkannt. Für den nächsten 'Verbandstag wurde, aus de» Wuu'cb des dortige» Bürgeriueisleiü, die Statt Sayva, gewählt. Die hiesige» Schneider halten sich in der Mehrzahl von de»'. 'Verbände stru . sie stetzen, wie ganz offen erkiäil wurde, nicht auf dem Standpunkt orligatoriichckr Giiiungen. — Gegen den «cüi'leii Kederlnindlcr Fneobi, in ivcgen linier,chle.guug ruid be- trügeiiicheii 'Banf.iolls ein Slectbriet erlaffen worden. Das G e bl> nrvt' r cl' e Fallifscment ist dadurch verwickelter oder viel leicht auch vereiu'acbtzr »vorden, daß Geb-Hardt'ü Schwager und Proturrst, Fickert "in., der schon bei Auetrucb der Katastrophe ,'chw.r krank w-:r, genorbe» iß. — Der Nendnitzer freiwilligeni F e u e r w e !> r. we!»l:e am Sonntag il'.r 25jahriges Bestellen ge- reieil liat. in bei tic'er Geleneniieik ein Schreiben ver Amtshaupl- mann'ci a't -ngegr.ngen, welches ihren tüchtig-.» Leistungen aner- teuucndes Kob zu Tliert werdeu ließ. Das wird ihr um ,c> wohlcr gel!»in habe», als fcbon rviederbolt »m dortigen tZemeinderath von ein r s'leo'.ganis'tioii derielheii wegen ihres schwachen Bestandes die Rede gewNen ist oder, wie sich dcr Hanplmann Sparig ansge- krüelt bat, ,ckbr zinveilen '.'lnieindiurgen g-nvoiden sind." - Fn Voll»! arsd o >'» ist NM l. August cii zeillietige Bürgenneifrer zu Attenberg, Heir K e li m n n n . als Genieindevoruand eingemiesen und vnpsiiel-ket worden. Die Stellung ist in dem Orte, wo sich so viele schroff entgcgensteb-ende Elemente 1-egnden, leine leichte. Bei dem Evinmers, der zu Ebren des »eiien (Keineintevorslandes ge-j halten wurde, hat dieser erstark, daß er „die gmoene Mittelstrniie"! wählen würde. Der frühere Gemeindevorstand Kuhn hat hier iiw Keipzig eine Restauration angeiang-n. - Fu einer Maschinensabril in E r i in m i t s ch a u brach am 7. ds. viki'lich icke ei'eine östeile eines indes, ivodnrch der 22 Fahre alte Schlosser So. ans Würzbnrg ubwer am Kopse verletzt wurde. — Fn M c i ß e n werden schon jetzt die Vorbereitungen zu de» Empfangsfeierlishk'ckteiM'euu Beinck, Sr. Mai. des Deutsche» Kaisers begonnen. Die neue Straße, welche zur Albiechtsburg über das Torf Meüa führt, soll in einen wahren Kaub- und Bliimcugang verwandelt werden. ^ - 'An der Halle'ichcn Straße in Leipzig ging am Mittwoch Vormittag ein einspänniges Kutschgeschirr durch, rannte ans dem Brühl an ei»cn Brunnen derart a», daß das Zeug zerriß nnd dcr 'Wagen zertrümmert wurde. Glücstich.'ripeise gelang es bald, das Pferd auszuhalten, ohne daß Pcrscmen verletzt wurden. - Am -1. d. M. versuchte die in der Blcchspielwaarc'usabrik von Otto Kiiäb-che» i» Zöblitz beschäftigte Anna 'Arnolddurch Genuß einer' Ouantität Scinveicliäure ihrem Keben ein Ende zu machen. Sic erreicute iln Ziel aber nicht, liegt vielmehr, gualvolle Schmerzen! leidend, iclnver irauk darnieder. 'An ihrem Auskommen wird frei lich gizwck eit. Ein unglückliches Lievesverhällniß soll sie zum Selbstmordversuch getrieben haben. Der Kisticher auf dem Nitlergute Zeh men mit 'Namen Hennig vernnglückte am 0. d. dadurch, daß er über einen dicht am 'Wege liegenden großen Stein fuhr und bei dieser Gelegenheit so unglücklich vom Ktstschertzocke siel, de.tz er mit dem Kopfe aus den Slei» anfschlug und ihm die Räder über die Füße gingen. Aerzt-1 licye Hilfe »mßte sofort in Anspruch genommen wcrderr. j offfzi«, mann v. auf rndorj Draht Riefq »u . Vernrlinren nach Anzahl Extrazüge August verzögerten Ernte, besonder« .eute von einem Aufheben be arbeiten »ur Kaiservarad« ihren waren mehrere Generalstabs, um in Gegenwart d«S Herrn AmtShaupt- ch den Ätladeplah abzustecken. Das Tenain 'w Flur und müssen die Bäume an de», ' auen werden. Der Platz wird c von Herrn Baumeister Förster- mUtelbar daran zu stehen. Dem fallen für den Tag der Parade rtne. sehr große angemeldtt fern. Da- varade, « uni s-Praufltzer Wege umgeh» umspannt und kommt die erbauende Tribüne unmil arade — hiesige Johanniter« Slnzalil Extrazllge hier angemeldet fei Hospital soll als Lazarett» für die Offiziere dienen ' — Wie die Autorität der Gemeindebeamten ge« bühreude Wahrung findet, beweist folgender Fall. Der Cigarren arbeiter Wilhelm aus Sachsenburg erschien am 26. Avril dS. Fs. bei der kgl. Anitühauplinaniischaft in Flöh» und erstattete eine An zeige gegen den Gemeindevorstand Schlegel in Sachsenbura dahin, daß dieser ihn am 2t. April, als er sich von ihm in feiner Wohnung eine Auskunft habe geben lassen, alsbald an der Brust gefaßt und zur Stubentlnstc hinausgrworfcn habe. Außerdem habe sich dcr Gcmcindcvorstnnb auch in angetrunkenem Zustand befunden. Diese Behauptungen Wilhelm's waren aber alle erlogen. Wegen falscher Beschuldigung und Verleumdung wurde Wilhelm nun vom Land gericht Chemnitz unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 2 Jahre zu 3 Monaten Gefängniß verurtheilt. — Chemnitzer Blätter weisen neuerding« auf die Thatsache hin, daß nicht nur in Neapel, sondern auch in Lo " , .... -zrcye vertrauenSfeliaen zur Ader lassen. Als irigalsk», London 8.1'., . aarcn bestelle und auch keinen Menschen bezahle. , ondon eine große An zahl von Jndustriertttern «xistirt, welche vertrauensseligen Fabrikanten und Erportcuren nur allzugern ein solcher Schwindler ivird ein gewisser E. Albcrty-Strcet bezeichnet, der eine Menge! erhalte, aber gar kein Geschäft habe und Darum Vorsicht! — F» Einsiedel ertrank ein 17 Fahre alte« Mädchen in der Nacht, nlü es, eben vom Tanz nach Hanse gekommen, noch einige auf dem Zaune hängen gebliebene Sachen holen wollte, im Zwönitz- bach, in weichen es >n der Dunkellnit grrathen sein mag. — Aus der Kohlengrube Morgenröthe bei Wurgwitz hat am 8. d. Abends der Häuer Waurich aus Drüben durch plötzlichen Hercinbruch einer Gebirgsmaffe Arm- und Beinbruch erlitten. — Fn der Engclstraße inPlaucn i. V. stürzte auf einer abschüssigen Stelle ein Handwagen um, durch den die drei zu dem selben gehörenden Arbeiter Bertholet, Bunge nnd Bromnitz mehr und weniger schwer verletzt wurden. Lebensgefährlich sind die Ver- letzungei^zuni Glück bei keinem der Genannten. — Selbstmorde. Dcr seit dem 5. d. aus Criinmltschau verschwundene Zeugmacher Tr. L. ist im Harthwalde erhängt aus- gesunden worden. Fm Olhcrnhaucr Slaatsforslrcvicr erhängte sich der .Holzdrechsler Dicnegott Müller aus Rothcntbnl. In Kotten- grün hat sich ein junger Mensch 'Namens Strobel daS Leben ge nommen, wie man lagt ans Kummer darüber, daß er zu einer mehrwöchentlichen Militärdienstübnng einircffen sollte. — Landgericht. Der Droschkenkutscher Emil Lehmann aus Bühlau fuhr am 8. April, von der Wcttinerstraße kommend, über den Postvlav nach der Mnricnflrnße und in dcr Nähe des Hotels znm goldenen Ring pajsirte um dieselbe Zeit der Postschaffner Richter, einige Packcte bei sich führend, die Dircetionslinie der Droschke. DaS Geschirr earambolirte dabei mit dem Beamten und letzterer stürzte auf das Pflaster, wobei er sich Hautnhschürsuiigeii am linken Schienbein und am rechten Oberschenkel, abgesehen von einigen anderen geringfügigen Eontusioneir, zuzog. Nach den Ver sicherungen von Zeugen ist nun der wegen sahrlälsiger Kör perverletzung vor die l>>. Fcrienstraskammer verwiesene Ange klagte aus dem gedachten Kreuzungspuiikte der vvlizeilicbe» Be stimmung entgegen im sogenannten schnellen Trabe gefahren. Tein 'Anträge des Herrn Slaatoanwaltsassessor llr. Stobwasser gemäß, wurde der Angeklagte in strafmildernder Rücksicht zu einer Geldstrafe von 30 M„ die im Uncinhriiiglichkcitsfalle mit 1 Woche Gesängniß zu suhstituiren ist, verurtheilt. — Die Cigarrcn- arbeitcriu Elisabeth Maus versuchte sich, wie aus mehreren von ihr geschriebene» Briefen hervorging, unter Bezugnahme auf ein mit dem Adressaten vorher gepflogenes und nicht ohne böse Folgen gebliebenes Verbältniß, von letzterem unter Androhung eines Hebels widerrechtliche Vermögensvortheile zu verschaffen, und cs crfolg'e dieserbalb die Verurthcilung dcr Angeklagten wegen versuchter Erpressung z» 2 Wochen Gesängniß. — Fda Antonie verehl. Lindncr, eine unter sittenpolizeilicher Aufsicht stehende Dirne dcr verrufensten Sorte, machte am Svätabend des 15. Fnli die Belanntschast mit einem Handwerksgehilfen, der den ganzen mühsam verdienten Wocbentohil bei sich trug. Einige Zeit daraus entdeckte letzterer zu seinem nicht geringe» schreck, daß feine gelammte Baaischait im Betrage von angeblich etwa -10 Ni. ans der linke» Hosentasche ver schwunden war und der auf die Linduer gefallene Ticbstahls- verdacht erschien auch begründet, denn in dem Besitz dcr dieser Person befand sich ein Zwanzig-Markstück, das nach dem Zu geständnis; dcr Angeklagten vorher im Besitz ihres vorüber gehenden Verehrers gewesen war. Dagegen bestritt die Diebin entschieden, sich noch mehr Geld angccignct zu haben und der Gerichtshof gelangte schließlich auch nur insoweit zur Vernrtlieilnng des bereits 45 Mal polizeilich nnd auch wieder holt eriniinei! vorbestraften Weibes, infolge dessen unter Ausschluß milocruder Umstände auf I Fahr Zuchthaus, 3 Fahre Ehreurechts- verlusk und Steilung unter Polizei-Aussicht erkannt wurde. - Amalie Tbereie Weiß, ein ans Meißen gebürtiges, 25 Jahre altes nnd bereits zweimal wegen Diebstahl vorbestraftes Dienstmädchen, war seit dein l l. März bis zu dem 10. Fnli bei dem, aus der Ammviislraße woimliaslcn Bäckermeister Wilhelm beschäftigt und vergriff sich anfangs 'Füll an dem im Keller lagernden Vorrath ihres Dienstherr», bestehend aus Meb.1, Zucker und Butter, im Wertbe von 5 Mk> Die gestohlenen Artikel wurden von ihr an eine Hausbewohner in verkauft, wie denn auch die Annahme nicht auogctchlosseil erscheint, daß die Diebin von der Käuferin zu dem Langfiiigerinnuöver nuge- siistet worden ist. UebrigeuS fanden sich bei Durchsuchung dcr Habseligkeiten des ungetreuen Mädchens noch 2 Psnno Chokoladen- konsekt im Wertbe von 2 Ni. vor, weiche» die Weiß cbensails der Herrschaft entwende! und zur fortgesetzten Befriedigung ihrer Nasch- gclüste in ihrem Koffer devonirt hatie. Dem Anträge deS Herrn Staatsanwalt Vieariatsralh Lnfft gemäß wurde die Angeklagte z» 5 Monaten Gefängnis! nnd 2 Fahren Ehrcnrcchtsverlnst verurtheilt. - Sobald dcr am 4. Fnli 1847 zu Sebnitz geborene Weber Ernst Wilhelm Schlenkrich anninimt, daß er momentan nicht beobachtet wird, macht er von der Gelegenheit znm Stehlen Gebrauch und so kommt cS auch, daß der dem Betteln und Müßig gang ebenso wie dem Mausen ergebene Patron »ur in ganz bc- icheidenem Grade dcr goldenen Freiheit thcilhastig wird. Als Schlenkrich am 13. Fnli das Dorf Mügeln als Bettler durchzog, culdeckle sciu Scbarshlick hei dem Gute des Ortsrichtcrs Pahlitzsch eine zum Trocknen ausgehängte NianncSschürzc im Wertbe von 75 Pt. und dicse war auch, da er die Lust für rein hielt, schon in der nächsten Minute in seine!» Besitz. Allein der Rächer schlief nicht -, ebc es sich der unverbesserliche Langfinger versah, hatte man ihn beim Kragen und das Enoe vom Liede war die Vcrurthcilmrg des wiederholt rückfälligen Diebes zu 8 Monaten Gesängniß nnd 3 Fahren Elneiircchlsverlnst. — Dcr in dem zur Fohanneskirche gehörigen Garten befindliche Borrnth von Evlicu reizte zwar nicht den Appetit, wobt aber die diebischen Gelüste des Handarbeiters Karl Emil Dbcilbar an und in dcr Erwägung, daß Cpheublättcr in den Blumcngcschästen ein gesuchter Artikel sind, machte sich D-, mit einem Trägkorb ansaerüsiet, aus die Socken und brachte den Gegenstand seiner Wünsche nach vorherigem Uebcrsteigc» des Gartcnznnncs büschelweise in Sicherheit. Der ivcgen schweren Diebstahls vor die 4. Ferienstrafkammcr verwiesene Angcklngcc wurde unter Annahme mildernder Ilmslände zu 5 Monaten Gesäng- niß vcrnrlheilt.— Vor dcr 2. Fcricnstraskammcr unter Vorsitz des Herrn Landgerichtsdirektor v. Mangoldt hatte sich gestern dcr Schmied Friedrick, Hermann Grnndmann aus Ncudörschen wegen Privat- Urknndenscilschung zu verantworten. Anlage und Vertheidigmig war von den Herren Staatsanwalt Stein und Rechtsanwalt Krause vertreten. Grnndmann schuldete dem Zeugen Viehwcg, Fnbaber der Firma Hering u. Kretzschmar, mit welchem er schon feit Fahren in Verbindung stand, eins Summe von ca. 500 Mark, war jedoch beim besten Willen nicht in dcr Lage, den Gläubiger zu befriedigen und es suchte sich dieser daher zunächst dadurch zu sichern, daß er de», Schuldner das gelammte HandwertSzeug der Schmiede gegen Rück kauf und leihweise Ucherlassun, „ahkaiifte".Lnrchverschiedciic Umstünde in cie Meinung versetzt, daß nach Lage der Lache immerhin seine Fvldening gefährdet sei, drang schließlich Viehweg darauf, daß ihm von dein ,n Leipzig domicilirenden Bruder des Angctlagten, Ernst G„ ein Wechsel ausgestellt wurde und der Angcfchuldigtc erklärte sich auch beritt, für die Erfüllung dieses Verlangens zu wirten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)