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Dresdner Nachrichten : 15.10.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188510150
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18851015
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18851015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-10
- Tag 1885-10-15
-
Monat
1885-10
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1885
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Aolsioor' W>L<^ Sl)z»brigo Li folge, Xukreioiilluuxsu iilit.kt»»!! I.ve»lk.t>u. rcid«, Iktiii. Leiellirdtkl- *L»k!ar«tr. LS. He»e8te Vrv84kev -MkN irxonä «tnr,? -inuoneiren vill, erspart Li Io x,- lffükoie.iltun^, knrto unck Issbonspssgu, vsnn ^ er Limit doauttraxl ckis docke utenästs Mck L leistlloxLKIiigste ^lllloncon-Lxpyckitioll voo H Ullllolf )I0886, « Vre««lv», ^ltioarltt 1. I-elprlx, kratliaruievstr. 12. 6I,omoIt/, ,uu. ckohsimisstr. 24. m ^U8>vakl von 3 ^larlr an L.«»u>tt Hvriman» Xatlif. ködert koriMLiill, liönio Nr. 288. 30. Zahrgaog. Auslage: 40,000 Lrpl. rittlmtworUich« Redakteur iür Politisches vr. Lmil Blcrev ,n Dreiden Zunächst ein Wort an die „Rationalzeitung" und ihm: An hang: In dem preußischen Landtagswahlkampse ist den preußischen Nationalliberalen nichts Widerwärtigeres passirt, alsdaßdiealtpreu- l'iichen Konservativen sich anschicken, die Provinz Hannover zu er obern. Der Einbruch der Konservativen in Hannover bildet seit Wochen den Gegenstand schwerer Sorgen und lebhafter Klagen der Naiionalliberalen. Sie betrachteten bisher die Provinz Hannover als ihre Domäne, in der sie sich Höchsteris mit den Welten ausein ander zu setzen hatten. Und nun müssen sie cs erleben, daß die altpreußischen Konservativen alle Aussichten haben, ihnen eine ganze Anzahl Wohikreiic zu entreißen! Dieser schmerzlichen Wahr nehmung ist ein Artikel entsprungen, mit dein die Berliner ,.No ti on olzei t un g " die „Dresdner Nachrichten" anzapsen mochte. Unser Blatt hatte neulich geä»ß>rt, daß die Brannschweiger Regentichast des Punzen Albcecht von Preuße» nur das Ueber- oangsstadium zu einer Verschmelzung des HerzogthumS mit Preußen bedeute. Wir hatten von dein bundesstaatlichen Standpunkte ans, den wir allezeit unwandelbar vertreten haben, mit unseren Bedenke» nicht zurückgchaltcn, daß damit nur ein Präeedcnziall iür die An bahnung des Einheitsstaates geschaffen würde. Ter „Nat.- Ztg." beliebt es, darin „einen Angriff des PartikulariSmuS aus das bisner errungene, wahrlich nicht große Maaß staatlicher Einheit zu erblicken". Dieser Vorwurf laßt uns völlig kalt, mir werden unö auch ferner noch die Freiheit nehmen, für die volle Ausrcchterhal- tung des bundesstaatlichen Charakters Deutschlands einzutrereu. der uns allerdings durch das Vorgehen in der Braunschweiger Ange legenheit einer Gefährdung ausgesetzt erscheint. Wir wissen unS dabei aus dem festen Boden der Reichsverfassung und in Ueberein- stiminnng mit den höchsten Trägern der RcichSgewall und sprechen deni Berliner Blatte das Recht ab. auf unsere guldeutschc Gesin nung einen Makel zu werfen. Wenn die „Nat.-Ztg." aber behaup tet, mit der Betonung unseres bundesstaatlichen Standpunktes hätten wir jetzt „unsere wahre Gesinnung" verrathen, so weiß jedes Kmd in Sachsen, daß wir uns allezeit zu diesem Standpunkte be kannt haben; eher könnte man von einem „Verrathen der wahren Gesinnung" bei den Nationcilliberalen sprechen, wenn die „Nat.-! Ztg." von ..eine«, wahrlich nicht großen Maaße staatlicher Einheit ^ i» Deutschland" spricht. Dos beißt denn doch de» Einheitsstaat pro-^ tlamiren und dagegen werden wir uns wehren, so lange unsere Feder noch schreibt. Wenn endlich die „Nat.-Ztg." die „Dresdner Nachrichten" als das „Organ der konseivativen Herren Ackermann und Genossen bezeichnet, bei denen der Partikularismus unter der dünnen Hülle des Konservativismus" hervorbrechr, so mögen sich diese Herren selbst gegen den letzteren Vorwurf vcrtheidigen. Wir sagen nur, waS ebenfalls in ganz Sachsen Jedermann weiß: die „Drcsdn. Nacbr." sind weder das Organ des Herrn Ackermann noch sonst Je mandes, sondern ein nach allen Seiten hin unabhängiges, selbststän diges Zeitungsunternehmcn, das allerdings infolge seiner gntsüch- süchen und reichstrenen Gesinnung dem cinhcitssiaatlichen National- libcralismus in Sachsen erheblichen "Abbruch thut. Von der Ber liner „"Nat.-Ztg." aber, die in ihrem Abendblatt »ationallibcral zu Bette geht und in ihrem Morgenblatt halbsortschrittlich wieder auf- nehl, weiß man nur, daß sie in dieser Doppelmaske geschäftig nur dem Manchcsterthumc und dem Mammonismus dient, die noch überall der Freiheit, dem Rechte und dem Wohlstände der Bürger wie der Bulker das Grab geschaufelt haben. Als gäbe es keine Großmächte, keine Staatsnoten, keine diplo- mamchen Pressionsniittcl. leine Flottelideinonslrationeil — setzen die Kleinstaaten des Balkans ihre kriegerischen Rüstungen fort. Ob die Dignntarinäcnte ihnen droben oder ihren Größenwahn verspotten, einerlei: die Griechen und Serben lassen marschiren. Der türkische Kuchen ist nun einmal durch die Bereinigung beider Bulgarien an geschnitten, folglich wollen Griechen und Serben auch ein Stück davon abbeißen. Je nachdrücklicher die Großmächte ihren feste» Enffchluß verkünden, den Berliner Frieden möglichst unverletzt zu cchalien, desto ungestümer wird das Drängen der Kleinen und die allmächtige Diplomatie sängt an zu zweifeln, ob sie stark genug ist, die Kiemen zum Ruhehalien zu zwingen. Bereits tragen sich die Machte mit oer Erwägung, mit Ausiührung ihres GesammtwillenS und Macbtipruches dw Pforte zu betrauen. Das sagt: die groß- mächliae Diplomatie ist mit ibrem Latein den Serben und Griechen gegenüber zu Ende. Tie Pforte zieht daher an ihren bedrohten Grenzen starke Truppenmassen zusammen. In Belgrad erwartet man. daß König Milan am Donnerslage sein Kriegsmanisest erläßt. Doch richtet sich der Vergrüßerungsdrang Serbiens zunächst nicht gegen die Türkei, sondern dekcn Fürstenthum bischen Handstreich ... ^ . Drogomanpaß. um ihn in Veitheidigungszustand zu versetzen. Wer den wirklich da hinten, weit in der Türkei, die Völker aus einander- schlagcn? Als sicherstes Mittel, allen kriegerischen Verwickelungen vorzubengcn, empfiehlt man von Petersburg auS die Rückgängig machung der bulgarischen Vereinigung. Tenn sie allein ermnthigte die anderen Baltanvölker, Ersatzansprüche anzumelden. Logik »nd :n, aber ie Bul garen mre -Vereinigung nicyl am, evimioweing wouen sie sich von üirew Fürsten Alexander trennen. Die Anwendung von Gewalt aber würde erst recht die Explosion beschleunigen. Alle Kunst der Diplomatie sollte überhauvt nur daraus gerichtet sein: den allzu rapiden Zusammenbruch des Türkenreiches zu verhindern und räu berische Hände von der Trümmerstätte fernzuhalten. Statt dessen wird von ihnen der morsche Bau der OSmanenhcrrschaft al« der Eckstein deS europäischen Friedens betrachtet. Die innere Lebens kraft ist dem Türkenreiche doch entschwunden nnd der einzige Rechts- kitcl desselben ist die brutale Gewalt, die Eroberung. Vor 5 Jahr- hunverten landeten die Türken zuerst in Europa, sie eroberten vom ^ hundert " das ... . . ... ^ . und Schwäch« verfallen war. bildete Konstantinoprl doch eine weithin vuSIiüitrn für «kn I.-i. kriobrr: SLdwrkwind mttvcrkr Stärke be< durch- Ichuiilliäi uiiltkerer Bewölk»»«, »hur »xslUiliäie i>!irdrriä.lä«k. remvrratur wenig »erä»dcrl. ikhoraktcr der Witterung im Laufe «eg Tage» wechselnd. Dresden, 1885. ToilNel'stllg, IZ.Letbr. sichtbare Kulturstätte und sein Sturz in die Hände der Barbaren ries in ganz Europa ein Echo tiefsten Schmerzes und der Trauer wach. Wie cm mnvidcrffchlicher Strom ergossen sich die Türken über die Balkanhalbiwel. über Ungani und die Donau. Jabrbunderle herrschten sie in diesen Ländern; welche Spuren der Kultur haben sie dort zurückgclassen? Mühsam ringen sich seist die von der herrichail bestellen Völker höheren Kullnrstuicn entgegen dem Abieaeln der Türken aus Europa würden jene gottgeiegnelen Gefilde ihrer wirihschaftlichcn und kulturellen Bestimmung zurück- gegeben werden können. Siatt dessen wird die Türkei von den Großmächten als Exekutor des Gesammtwillens Europas in's Feld geschictt. Selbst türköche Siege werden keinen Dauer versprechen den Zustand herbeistihren und gar erst türköche Niederlagen! Am meisten stützt sich die Türkei uns die Hille Englands. Lord Salisbury hat unzwköclliaff am goldenen Horn einen großen diplo- matischenZLrff'la errungen, als er durch Sir Drnininond Wolff. den schlauen Sohn des Rabbiners aus Bokhara. einen Vertrag mit dein Sultan abichlvß, kraft dessen die cayplöchcn Verhältnisse zu beider seitiger Zufriedenheit geordnet werde». Der Sultan ist aöo der egyplöchen Sorgen ledig und erhall wcientlich durch englische Hilfe den europäischen Arm frei. Dieses cnglijck-Iürköchc Einvernehmen, um nicht zu sagen Bündnis«, ist den Russen namentlich sehr verdäch tig geworden. Sie sprechen bereits die Vcrmullmng ans. daß der bulgaröche Handstreicy das Werk Englands gewest» sei, um Ruß land in Europa z» engngiren und von der Verfolgung sturer Er oberungen in Kleinasien abzuzichcn. Und nun ermesse man, was dabei hcrauskonintt, wenn die drci Kaistrmüchte die Türkei zu einem Feldzüge gegen die Ralkanstaalcn crinulhigen. der weicntlich im englische» Interesse liegk i Man wird da noch ganz wunderliche Uebcnaschiingen erleben. Mit einer Schonungslosiakeit, gegen welche die Ungani und Czcchen noch als wahre Musterknaben erscheinen können, witthe» die Russen gegen das Demschllmm in ihren drei Oststeprovinzcn. Sie sind jetzt draus und dran, die Nationalität, Lvrache und Re!: gion der Deutsche» in den baltischen Proviinen Kurland, Estylanü und Livland anszurotten. Sie schonen dabei weder Litte noch Recht, sic brechen feierlich cinaegangenc Staatsvcrträge und in dein schnödesten Undank für die Wvhlthaten. die der ruisische Staat Iah. Hunderte hindurch von den Tentichen dieser Provinze» empfangen hat, wiilhen sie dabei nm dem blinden Hasse von Barbaren gegen höherstehende Kulkurvölkcr. Jene Provinzen sind von Denlichland aus kolonisirt und civiiisirt worden und obwohl sich bei den Nachkom me» der heidnischen, thcils slabischcn, tbcilö fii'nöchlektiiche» Ureinwoh ner die Sprache und Sitte ihrer Vorfahren erhalten hat. prägte sich doch der Charakter der höher gebildeten deutschen Eroberer auch den Unterworfenen nns. Tic Oststeproviiizci! waren die geüttststen, wohlhabendsten, ruhigsten und treuesten des weiten Zarenreiches, Sic rieselten ihm ihre besten Bcan>t"n und Offiziere, ihre Gelehr ten. Lehrer und einen großen Thcil ihrer Intelligenz. Das gerade hat ihnen den Haß der Russen zngezogcn; bliiwwüthend haben sie die brutalste Ruffisizirnng der Ostseevrvvinzcn in Angriff genommen. Man säubert alle Behörden von deutschen Beamten, ohne doch ent sprechend russische zur Hand zu habe». Man trägt die Korruption des russischen Bcaintentlmms in eine Verwaltung, die sich lnsber durch Redlichkeit auszcichnele. Man lockt sogar die Nihilisten in die Lstieeprovinzcn. weil diese als geeignete Werkzeuge erschein«», Ordnung und Sitte über den Hausen zu werst». Man wirst durch Er lasse alle beschworenen Verträge über den Haufen, vermittelst wel cher den Oststeprovinzen der Fortbestand ihrer eigenen Verwaltung und Gerichtsbarkeit, ihrer deutschen Umgangs- und Geschättssvrgcbe und ihrer protestantischen Religio» zugcsichert wurden. Die Rnisi- fizirnng der Oststeprovinzen wird aber gleichzeitig dem deutsche» Reich gefährlich. Das Deutschst,um i» den Oststeprovinzen ist ein höchst vcachtenswerther Faktor im Kampst. de» Tenlschland mit den Sloven ailszufechtcii bat. Haben die Russen in den Oststeprovinzen mit dem Tcutjchl! im und dem Pivteslaimsmns ansgeränmt. io sicht der Russe auch schon durch unsere eigenen Fenster und Thüre». Zur Wahrung des Friedens mit imstrc» östlichen Nachbarn ist die Erhaltung eines neutralen Gebietes zwöcben nns gewiß von großer Wichtigkeit. Ein solches bilden die Lstieeprovinzcn, so lange sie, obschon unter russischer Herrschaft stehend, ihre deutschen Einrich tungen behaupten. Wir aber, die große mächtige deutsche "Nation, müsten die dcntschhetzecifche Zcrstörnngswnly wester walten und schalten lassen! Brüssel. Im Kohlenbergwerk Bois Dulue brach gestern Feuer auS, wobei kl Arbeiter verbrannten Athen. Es verlaute!, dem Kriegsministerium leien elf Mstt zum "Aiikaui von Kriegsmaterialien überwicstn worden. Tie Berliner Börse setzte in Folge ungünstiger aus Tinten-! wärtiger Notinmgen niedriger ein. Aniangs war die Haltung au ermäßigtem Niveau ziemlich fest, später ermattete die Haltung; de, «ettkstkTelearammkVtr„DrrsvnerMchr."vom14.Octobcr. Berlin. Die Ernennung des Staatssekretärs Grastn .Hatz feld t zum Botschafter in London, die Erncnnnng des Grastn Münster znm Bolschaster in Paris erfolgt im November. — Dem Bundesrath ging eine Vorlage zu über den vom 1. d§. Mts. ab erfolgten Ersatz der von den Pvstbehorden gemachten Auslage» behuts Entschädigung der von Unfällen betroffenen Arbeiter. — Ter „Krenzzeitnng" wird telegraphisch berichtet, Deutschland, Ruß land und Oesterreich gebe» i» der orientalischen Frage einig vor. Die Nachrichten von ruisisch-österreichöchcn Differenzen wegen der Komvenlationssrage für Serbien seien uiirichlia. Serbien gab dem türkischen Vertreter befriedigende Aufklärung über seine Rüstungen, dahinaebend, daß dieselben nicht der Psorlc gelten sollten. — Ter römisck?Konespondent der „Germania" bestreitet, daß die Karolinen- froge einer Kardinalskommissio» unterbreitet worden sei. 8 Berlin. Gegenüber der Nachricht einiger Blätter über eine angebliche Erweiterung der Befugnisse des kaiserlichen Gesundheits amts zu einer beaufsichtigenden und leitenden Bebörde für das Medizinal» und Veterinärwesen in allen deutschen Staaten, erfährt die „Nordd. Allgem." von verläßlicher Seite, daß im genannten Amte hiervon nichts bekannt ist, ebenso stien Mittheilungen über eine angeblich bevorstehende Personaländerung in der veterinär- ärztlicken MitglicdSstelle mit größter Vorsicht aufzunehmeiu Berlin. Der Konkursverwalter Werner, der sich entleibt hat, bat 07,000 Mark anvertraute Gelder unterschlagen. — Gegen den VerlagSbuchhändler Preuß wurde wegen Erpressungsvcrsuches bei Prof. Graes verübt, Erhebungen angcordnet. Preuß ist flüchtig geworden. Wien. Hiesige Blätter melden, in Belgrad verlaute. König Milan werde morgen ein Manifest erlasse» und die Ueberschreitnng der Grenze anordnen. Die serbische Armee würde die bulgarische Grenze überschreiten Bulgarien sendet eiligst Truppe» nach der ! Schluß war wieder etwas fester. Spekulative Banken, iowie öfter reichiiche Bahnen, namentlich Elbethal, waren auf ungünstige Dirn ! dendenichätznugen hin malt. Deutsche Bahnen vonviegeird fest, j Montanwerthe gefchäfrslos. Der Aassaverkebr war still, eine matte Tendenz vorwiegend. Von Industrien verloren Ziminermann und Lolbrig je 1 Prozent Äor^ österreichischen Prioritäten waren Gele Prioritäten relativ belebt, Silbervrioritäten angeboren. Privaidis kont 2>'Z Prozent. Die hiesige Zeichnungssteüe für Dresdner 3> vroz. Bnubank-Obligationen berücksichtigt die Zeichnungen bis zu 45.000 Mail voll, mährend "Anmeldungen über 45,000M. 50 Pro. erhalten. Der CourS stand Ol Prozent bez. u. Gd. Die Zeichnungen der canadöchcn Anleihe sind befriedigend ausgciallen. Bei einer Anzahl hiesiger Bankffrine» und Redaktionen landen gerichtliche Recherchen bchu>s Erriirnng der Urheber der an der Börse ver breiteten Lcrilaatlichnngsgeiächte statt. Stettin, lt. Lclobrr, Siaäiu. i Mir. cr-ietrciscwarko. Weizen sesi, loc» ,5»>—Is7. vr. Oktober-November I.Z7.UU, Pr. A. rU-Mat rW.k,». :!!»«« u ftil-, loco IN.W—Nil.äli, pr. Lctobcr-Novrmbcr Nl-'/i». br. Av.il-Moi ltl.U». Nüböl nnberändcrt, loco —, vr. Lct.-Aov. N>. vr. Äeril Nioi »«!,:> e Spiritus flau, loco i!7,9ii, vr. Lrlobcr-Novrmbcr 28M, Pr. Noueuibcr-TeclMbcr :!8,m, Pr. April-Mai 40,411. Pccrolcum 8,0». LresIau. 14. Lctobcr. Nachm. iGeireidciuarkli. Lpiliius Pr. Ml Litte >un Proc. pr. Lctobri-Novcmdcr NM, Pr. Noucmpcr-Tccempcr :>7M, pr. Avril- Mai 3SM. Weizcn pr. Lcioder —. No««cu pr. Octoder-Noscuiber 104,0», ! pr. Nvvcmbcr-Lcccmber l.DM. pr. Avril-Mai .42M. Nflbö! loco pr. Octodcr- November 45>M, Pr. Nov.-Tec. —, pr. Aprtt-Mni 47M. Zink um,aplos. — Wetter: Prachtooll. ! graiikiurla. M.. 14. October. lkretit LA!'/ . Ltaaivbali» 2L2. Lom- ! bardcn 104. Gaiizier 177. lkiNipter i>S'Iproc. u»«ar. cüoldrenlc 77,Ü1. i iOolldardbad» —. Diöconto —. Tarmstädicr —. Rnlii». ! Wicn. II. Lctobcr. Crcdi« 277,7». Slaatsbabn 270,:»'. Lomiiardcu 02?,70. ' Nordwestb. Ni2,0-,. Marlnoten Ol.W. u»«. Trcbit 279,00. — g-rsi. ! Baris, it. Lctobcr. Schluii. Rente 79,»2. Anleilie 1»?,42. Italiener 91.40. ! LtaalSdaiin:»>»,»». Lombarde» 2Ü7,L0, bo. Prioritäten —. Spanier L6> i Lest. Woidrcnle —. E«i,plcr 7>2i.OO. Lttomane,, 482. «esi. i Loudon, 14. Lllobrr, Born,. II N. I» Min. ckonsols 100,12. Italiener 92,4.1. ?urteil Ni.lii. Nugarn 77,11. Spanier WM. ikauptcr (AM. Nilksc» 199,2»—92,12. tkrie 19,00, zweite grie 7»,62. Lake Spore 80,00. geurrol- Pacific 4i,12 Ncm-Nork Erntral I0>,2». ttanaLicr Pacific 47M. — Tcudcnz: Ämcritanischc bkflcr ani 9!cm-Aork, sonst matt. London, 14. Oktober. Schlug. Wcizc» rulfi«, fteti«, unverändert. C„gl!schcr Wcizcu gcriugc Preieerböi,,:,,« «ezaiilt. — Wetter: Natzlalt. Lokales unv LächilickicS. — Sc Maj. der König wird von nächstem Sonntag ab mit Ihren Kgl. Hoheiten den Prinzen Georg und Friedrich August für einige Tage in Wermsdorf Aiiwnthatt nehmen. Zu ven in den dortigen Forsten avzuhallendcz Jagden sind bereits mehrere Einla dungen ergangen. — Ter Kourierzug, mit welchem vorgestern früh Ihre Mai. die K önigin in Dresden nnlaugke, sollte bereits um ff! Uhr cm- tressw, hatte aber eine Verspätung von 40 Minuten in Folge eines zwischen Herlasgrün und Netzschkau entstandenen Maichiucndefektcs. E Eine aus Rcichcnbach i. B. regnirirke Hilssinaschine mußw dcn Zug ^ weiter sühre». — Ter k. k. österreichisch-ungarische Gesandte und bevollmäch tigte Minister am dänischen Hoic, Freiherr v. Fra n cke»ste l?. welcher früher in gleicher Stellung in unserer sächsischen Rcsidcii- wirkte, ist Montag Bormittag von Wien in Dresden cingclrossen — Herr Postralh Sta ig er in Leipsig wurde in derlei!"... Eigenschaft nach der Kaöcrl. Overposldircktion in Dresden verüb' — Steuerinspektor Siegmann, bisher in Grunberg, crhüt. , den rothcn Adlcrvrdcn 4. Kl. — Bor Ol Jahren hob Se. Mai. der Kaiser den Sprössling ! eines hvcharislokratischen. mit der vreußsickien und deutschen Kriegs geschichkc eng verknüpften Geschlechtes, den Generalleutnant z. D. Friedrich Wilhelin Ludwig Fürchlegott v o n B o n , n ans der Dause — gestern Nachmittag wurden die irdischen Ucberreste des mit den höchsten Orden geschmückten Pathe» deS tasierlichen Helden grelles auf dem weiten Ncuslädtcr Friedhof zur ewigen Ruhe be stallet. Hunderte von Menschen umstanden die große Tvdrenhalle, in welcher ein prächtiger Katafalk, umgeben von einem reichen Blattvflanzcnschmuck und beleuchlcl von dem Kcrzcnglanze silberner j Girandolen errichtet war. Ein herrlicher Blumen-und Palmen ^ schmuck, sowie mehrere Lorbcerkrünze verhüllten fast den kostbaren i Sarg; auf ihm ruhten auch der Helni mit dem iveißen Roßschweö, der Degen, die Schärpe und cm mit den zahlreichen Orden des Entichlaiencn bedecktes Kiffe». Unter der stattlichen Trauerver- iammlung beffrnd sich neben dem Bruder des Totsten, Maior v. Bonin, und der Schwester, verw. Baronin v. Warburg, auch Ar, slarchi Bey, der türköche Gesandte in Paris, welcher bereits am Sonntag auf telegraphische Nachricht von Wiesbaden aus an daS Sterbelager geeilt war, ferner waren Sc. Exc. Gencrallcistnant und Stadtkommandant v. Fnacke, Graf MontS, der Hüter des gctange- nen Kaiser stiavolcon III. ans Wübelinshöhe. Oberst v. Götz u. s. w. anweieno. Nack dem Gesänge des vom Friedhofssängerchor vorgctragenen Liedes: „Was Gott thut, das ist woblgelhan!" hictt Herr Diakonus Rüger unter Zugrundelegung von Psalm 62, 2 die ergreifende Trauerrede, m welcher er namenttich auch der hohen j Verdienste des Entschlafenen in den Kriegen l86l. 1866 und i h870 71 mit dem Hinweis gedachte, daß er nn Jahre 1876 nach fast 40jähriger Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand getreten sei. Das eiserne Kreuz 4. Kl., welches die Brust des tapferen Soldaten zierte, sei dem tiesvetrauerte» Totsten für ieiire erfolgreiche Thätig- keit während des deutsch-französischen Krieges 1870 71, an welchem v. Bonin als Regimentskommandeur Thcil nahm, verliehen worden. Nach einer Reihe von Jahren sei es ihm dcichicden gewesen, den Abend 'eines Lebens ungetrübt im Kreise seiner Geschwister zu ge nießen, die ihm bis zu den letzten Stunden des schweren KampieS für daS Leben in rührender Hingebung zur Seite standen. Nach dem Schlußgesanac setzte sich der von der „Pietät" geleitete Kon dukt unter den Klängen des von der Kapelle des 2. Grenadier-Rc giments intonirten Chovin'schcn Trauennarichcs von der Todtcn- halle aus »ach der neuerrichteten neben der Ruhestätte desBaroiiS v. Warburg befindlichen Gruft in Bewegung. Dem Sarge folgte mit dem Ordenskiffen des Verstorbenen ein naher Verwandter Deutschland cingcführten, cinjubringen. Paris. Grevh theilte m dem gestcrn abacbaltenen Minister- rathe mit. daß er beim Ablauf ' -—- ---- » für die Präsidentschaft ' zusammen, damit vor" mhig iS. desselben, Herr v. Warburg, Leutnant des preußischen 5. Jägerba- taillonS aus Görlitz. Die Abendsonne neigte sich zum Scheide», von der nahen Albertstadt herüber ertönten kriegerische Hnriiersig nale, die so oft den tapferen Offizier zu Kampf und Sieg geführt und die sanften Klänge des LiedeS: „Wie sie so sanft ruben!" vermischten sich mit dem Rauschen deS herbstlichen Laubes, als der San» langsam in die Grifft hinabsank!
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