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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 15.06.1926
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1926-06-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19260615028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1926061502
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1926061502
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1926
-
Monat
1926-06
- Tag 1926-06-15
-
Monat
1926-06
-
Jahr
1926
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«tgenen Bedürfnissen noch vereinbaren lieb, entgegen» ukvmmen. DaS Königshaus verlangte von seinem un» «ftrtttenen Prinateiaentnm soviel an Grundbesitz. Wohn, gebäuden. Lsivbiliar und Kapital, wie nach genaue» Berech. nungen zur Slusrcchterhaltiing deS WirtschailSapparaie« und »nr sachlich berechneten, in keiner Weise unangemessenen Unterhaltung der ^0 Familienmitglieder erforderlich ist. Werner wurde verlangt „IS Wohnsitz sür die selbständigen und Heranwachsende» Mitglieder des ehemaligen Königshauses sowie für die Unterbringung des Personals und der Ver- waltungSbeamten eine -ln,zahl von Gebäuden in Berlin und Potsdam so,nie verschiedene Grundstücke, aus die das Hoben» zollernliaiis ans Gründen der Pietät und der geschichtlichen Neberlieierung nicht verzichten konnte, z. B das PakaiS Kaiser Wilhelms l. Bet alledem handelt eö sich nicht um Grundstücke, die -er Staat vergibt, sonder» um rechtlich sestgestellten Besitz deS KönlgShanleS, Der 'Vergleich ging von dem Gesichtspunkt auS. bah »S dreierlei 'Besitztum der ehemaligen Königssamilie gibt. Ueber den G t a a t - b e i I tz ist überhaupt nicht gestritten worden Aus die Erträgnisse auS dem sogenannten K r o » v e r m ö g e n . also auf die sogenannte Krvnttdeikvmmißrente ld h. aus eine kapitalisierte Rente von 62,5 Millioneni hat das Königshaus ebenfalls verzichtet, obwohl Rechtsansprüche Vorlagen, die u a. von dem demokratischen RecbtSlehrer Schütting anerkannt worden sind, und obwohl sogar im Jahre 1818 im -ln sich uh der Nationalversammlung der bekannte Demvkratensührer Waldett die Rechtmäßigkett dieses BermögenSansprucheS de- stätigt hat. Sogar daS H a n S v e r m S g e n. daS Prlvat- vcrmögen. erhalt daS Königshaus nicht vollständig. Gin be» träebtlicber Teil davon, an Gütern. Kronsuwelen, Kunstschäyen usw. wird an den Staat abgetreten. Für diese Abtretung, die nach Feststellung deS vrenßiichen FinanzniinisterinmS einen Wert v o n 58 MiIIiv n e n M ark hat, erhält daS Hohen- zollernhanS die von der sinken so heilig beanstandeten 8 0 Pk i l l i o n e n M a r k GS handelt sich also nicht nm eine „Abfindung", sonder» um ei» kaufmännisch für daS Königs. bauS recht schlechtes Geschäft, das im allgemeinen wohl ein Privatmann nicht eingehen dürste, ohne daß man ihn mit Recht der Ueberschreiinng der Grenzen vom Gin gegen kommen zur Dummheit beschuldigt. Die Gründe für diese» Berzirht sind oben genannt. DaS Königshaus will ans die Notlage deS Staates, aus ideelle Knltnrsorderiinaen sowie aus die all gemeine WirtschasiSbedrängniS Rücksicht nehmen. Zum Dank dgsür beschuldigt man es deS Raubes nnd schamloser lin- bescheidenbeit! Dem KönigShanse verbleibt nach dem Vergleiche von der Vermögensmasse nur ein Sechstel, d. h. l7 Prozent in der Aus- Bedeulsame Erklärungen Senalor Borahs. Neu nork, lä. Iuui. In einer sür die internationale Oesfenilichkcir bestimmten Erklärung erteilte Senator Borah dem Biilkerdund. soweit „Amerika in Betracht komme", eine überaus scharse Absage. Der Fall Brasilien habe be« wiesen, das, die mehr und mehr rein europäische Praxis des Völkerbundes mit den Interessen Amerikas unvereinbar sei. Man werde sich in Amerika sicher freuen, wenn der europäische 'Völkerbund es sertia bringen würde, Friede und Ordnung ans dem europäischen Kontinent zn ge stalten und zu erhalten, aber ans die Mitwirkung Amerikas werde man verzichten müssen. iT.-U.j Aufhebung -er brasilianischen Barschaft in Gens. Berlin, in. Juni. Wie das „B.T" aus Genf meldet, wird die Negierung Brasiliens die Botschaft, die die erste Ver tretung dieser Art war, die ein Grohstaat in Genf errichtet hat, demnächst a u f h c b e n. Mcllo franco wird in den nächsten Tage» nach Buenos Aires znrüttkebren. Lessings intimes Kolleg. Hannover, 15. Juni. Am Montag nachmittag nach ö Uhr erschien Prof. Lei sing in Begleitung einiger Freunde vor der Technischen Hochschule Hannover, um sich tu seinen, in einem Seitenflügel gelegenen Hörsgal zu begeben. Die Hörerschaft, nämlich drei Personen, darunter seine eigene Frau, war die gleiche geblieben. Bor der Hoch schule hatte sich eine zahlreiche Menschenmenge aiigesammelt, die interessiert das Kommen Lessings, aber auch diewiever- lassen dastehende Hochschule betrachtete. Mehrere Schutzpolizisten waren zur Ausrechterhaltung von Ruhe und Ordnung anwesend. Die Siudcuicu waren gemäsi dem in der vorigen Woche erfolgten Strrikbeschlusi sämtlichen Vorlesun gen serageblieben Der Streik erstreckt sich bekanntlich auch aus den Dienstag. Heute will Pros. Hessing nach Berlin fahren, um nochmals mit dem Kultusministerium und auch dem Staatsministerium Fühlung zu nehme». Die ursprünglich aus Montag an beraumte Sitzung des Proiesiorenkollegiums der wertungSziffer. ES stehen für die odengenannten Bedürfnisse 3 Millionen Mark jährlich zur Verfügung. Angesichts der Sr- Haltung von Gebäuden, Park». Inventar, der Aufwendungen für Höhn«. Gehälter. Pensionen und Steuer» gerade kein er. schlitternder Betrag. Eine Gesamtabrechnnng würde folgen. deS Bild ergeben: Von einer Gesamtmasse von 18S» Mil lionen Reichsmark erhält der Staat Werte im Betrag von 87S Millionen Reichsmark, das K,«»g«ha,S 18» Mil. lionrn Reichsmark. Darunter befinden sich zum groben Teil Objekte, bt« keinen realisierbaren oder verzinsliche» Der. mvgeuSwer» barstellen. Trotz dieser von dem gewiß unverdächtigen preußischen Kabinett im Oktober l!W auS guten Gründen anerkannten, für den Staat sehr gtinstigen BergleichSiiiiterlagen hält man eS setzt plötzlich bei den Linkspartei»» sür anaebracht. den Recht«, boden überhaupt zu verlassen und. Im Widerspruch zu der feierlichst behüteten Verfassung, «in Ausnahmegesetz gegen einen bestimmten KreiS von Staatsbürgern mit dem Ziele der Enteignung z» fordern. Und daS. obwohl der Staat in kciner Weise geschädigt wird, sondern bei dem von den sozialistischen Ministern seinerzeit gebisitaten Vergleichs, entwürfe gewinnt, d. h. recht beträchtliche Vermögenswerte über seinen Anspruch hinan« zugesprochen erhält. Gin solche« Vorgehen muh tn der jetzigen Krisenzeit schwerste Vcnnruhs- gnng schassen. Schon fordern radikale Gruppen eine Gr- Weiterung der v«rsass»ngSwibrige» Enteignungen auf andere Gruppe» von Staatsbürgern und aus die „tote Hand" der katholische» Kirche Unmittelbar nach der Revolution habe» Männer wie der nachmalige Reichspräsident Vbert, Wolsgang Heine und David im Vewusitsetn der grundiätzlichen Gefahren sich In der Frage der Fürstenenteignung den Anfragen von Soldatcnräten gegenüber entschieden und eindentig dagegen gewehrt. auS reinen Rechtsfragen politische Machtsragen zu machen Sie wusiten. basi diese Dinge die Grundfragen der Staatlichkeit überhaupt berühren. Heute verlangen die Sozlaldemokrctte» von der Deutschen VulkSpartet in ihren agitatorischen Forderungen zur Regserungkl'Ildung. daß die Deutsche Volkspartei revolutionärer sein soll als die Reoo- IiltivnSmänner von 1018. Dieses Auftreten hat mit Politik nichts mehr zu tu», sondern ist Demagogie in unverhillltester Form. DaS deutsche Volk wünscht tn seiner überwiegenden Mehrzahl in der Frage der Vermögen«»,,Seinandersetzung mit de» Fürstenhäuser» die Wahrung von Recht nnd Sachlichkeit. ES hat kein Interesse an der Aufrührnng leidenschaftlicher Instinkte nnd einer Nenentsackmng der unter dem segens reichen Einfluß deS Reichspräsidenten beruhigten inner- politischen Gegensätze. Hochschule, für die der seinerzeit vom Professorenkvllcglum an den Kultusminister gerichtete Brief und die in der Preise er- schienen« Stellungnahme deS Kultusministers Becker zur Debatte stand, wurde im letzten Augenblick abgesagt. Das Aeichslrabirrekt zur Wahl Dorpmüllers. Berlin. 15. Juni. Das NeichSkabinett tritt heute zu einer Sitzung zusammen, tn der es sich vor allem mit der Wahl Dr. DorpmüllerS zum Generaldirektor der Deutschen Reichsbahn befassen wird. Die Wahl war bekanntlich durch den Verwgltnilgsrat der Reichsbahn noch vor der Vetsetznng Oesers vollzogen worden. Das Kabinett teilte damals mit. daß es zu der Wahl erst nach der Beisetzung Stellung nehmen könne . DaS soll nun heute geschehen. Es ist aber nicht an;«» nehmen, das, das Kabinett bereits heute zu einem Abschluß seiner Sieratungen kommt. Man erhebt zwar keine Einwen dungen gegen dt» Persönlichkeit DorpmüllerS und gegen seine technische Befähigung, doch will man vor allem die grundsätz liche Seite der Angelegenheit erörtern. Die Mitteilung von der Wahl DorpmüllerS ging dem Reichskabinctt in einer Form zu, die den Schluß zultesr. daß der VcrwaltungSrat die Bestätigung lediglich alS Formsache betrachtet. DaS Kabinett scheint nun aber der Ansicht zu fein, daß von einer Formalität nicht die Rede sein kann. Die Bestätigung der Wahl durch den Reichspräsidenten müsse vom Reichskanzler gegc-ngezeichnet sein. ES handelt sich also um einen Akt der NegierungSpolittk. Hinzu kommt, daß die Reichsbahn auch nach ihrer Umstellung in eine Gesellschaft im vollen Besitze des Reiches bleibt, daß also der Verwaltungsrat seine Tätigkeit lediglich als Treuhänder des Reiches ausüben kann. Die Reichsregierung betrachtet deshalb das Vestätignnqsrecht nicht als rein« Formsache, sonder» als eine Angelegenheit, bei der ihr entscheidendes Bestimmungsrecht znsteht. Der Ministerrat. der um 1 Uhr beendet war. beschloß, vor einer endgültigen Stellungnahme zur Klärung gewisser sach licher Fragen mit dem Vorsitzenden des VerwaltungSrates der ReichSbahngcsellschaft. Herrn v. Siemens, ln Verbindung zu trete». Kommunistische Äofsnurrger, zum Volks entscheid. DaS Presseamt Sachsen des Jungdeutsche« Orden» schreibt uns: „Seit Wochen nnd Monate» wtrh durch eine grenzenlose, snstemaiisch betriebene Hetze ei» großer Teil unsere« Volkes durch die Linkspresse. Versammlungen, De- monstrationen usw. sür de» Volksentscheid ans Fürstenenteig» »«na mobit gemacht. Um was es geht, bürst» jedem politisch Denkende» klar sein, der das Vorgehen und die KampfeSwetse der Sozialdemokraten nnd Kommunisten verfolgt. Daß wieder einmal engste Parteiintereste,«Politik unfcr Volk rücksicht». los in Ichwere politisch» Konflikte von unübersehbarer Trag, wette zu stürzen droht, ist da» arsahrvollftr Moment beim ganzen Volksentscheid. Mit welchen Mitteln von den Link«. Parteien gearbeitet wird, haben die letzten Wochen bewiesen. Besonder« interessant dürste »S sein, festzusteNen. wa« dt« Kom- muntsten selbst al« ihre schärsste Waffe im bevorstedenbeu Kamps um den Vvlktentschrid anseben. In der „Arbeiter, stimme" Nr. 13« erschien unter der Ueberschrist „Zum Ski. Juni 30 Millionen" ei» Artikel. a»S dem folgende Stelle festgehalten zu werde» verdient: . . Politisch fällt der Bolksentscheld in eine außerordentlich günstige Situation. Die letzten Enthük. lungen über dir inonarchlstilchen Pläne lNotverordnuna usw.j haben dir monarchistische Gefahr ossen gezeigt, die wirtschaft liche Situation ist nicht günstiger geworden, und die Vereint, gung der Reaktionäre zu einem einheitlichen festen Block ist bisher nicht gelungen. Ihre Disserenzen untereinander wer de» u»S nützen. Ihre Parolen haben keine Durchschlagskraft." Dürsten diese trockenen Sätze nicht manchem Zweifle, di« Augen öffnen, worum eS letzten Endes bei dieser bolschewt- stischc» Mgchtprobe geht? Die Notlggc und die Uneinigkeit weitester Schichten unseres Volkes als die besten Waffen im Kampfe um de» Auftakt zur Boischeivisteriingl Der Zusammenschluß aller staatverlmltendcn, rechtlich denkenden Kräfte unsere« Volkes zu einer Abwehrgemeinschast gegenüber dem Ansturm der geeinigte» marxistisch-bolschewi- stijche» Welle — deren Sieg den Zusammenbruch nicht nur der Rechtsgrnndsätze unseres Staates, sondern der Verfassung überhaupt bedeuten würde, ist daher die bringende Notwendig, keit deS Tages. N. vr." Oertliches un- Sächsisches. Für Sie Regulierung der Spree. Im Landtage ist von der deutschnationalen Fraktion ein Antrag H o f m a n n. G r e l l i» a n n eingegangcn. die Regie rung zu ersuchen, angesichts der sich jährlich oft mohrfach wiederholenden verheerenden Neberschwcmmungen der Spree und der dadurch entstehenden großen Ernteschäden, bi« in Form von Steuererlassen auch für den Staat einen hohe» Verlust bedeuten, unverzüglich im Nahm«» der Erwerbslosen. Unterstützung Maßnahme» zur Regulierung der Gprs« tn An griff zu nehmen und die erforderlichen Mittel bereitzustelle». Ueberfatt auf otne« Stahlhelm«». Ein Leser unseres Blattes schreibt unS: „Der ReichSbannertag ist ruhig verlausen, so sage» dke Blätter. Leider stimmt das nicht ganz. Ich möchte nur kur» eine Episode, die mir selbst passierte, streifen- Ich bin Stahl- Helmer, bi» bekannt und geachtet, auch unter metnen Gegnern, die meine politische Meinung nicht teilen, al« ruhiger, be sonnener Mann, denn meine Meinung tst: ein anständiger Mensch bleibt anständig, wenn er auch nicht die Meinung hat. die ich habe. Leiber bin ich enttäuscht »vordem Al« ich am Sonntag, Z8 Uhr abends, den Pirnaischen Platz überquerte, wurde ich von RetchSbannerleuten überfallen. Ohne dak ich den geringsten Anlaß gab. wurde Ick beschimpft. Man ries: Bluthund, reaktionäres Bleb. schlagt daZ Luder tot. du deutsches Mistschwein usw. Nur durch mein ruhige«, sachliches Auftreten gelang es mir. die rasende« Menschen vom Leibe zu halten, und so tst es vielen Kameraden ergangen, die ihr Abzeichen am Nock trugen. Ich Hab« aber noch nie erlebt, baß ein Relchsbannermann. -er seine Meinung zur Schau trug, von un« tn dieser Weise an gegriffen worden wäre. Es tst dann kein Wunder, wenn man seinem politischen Gegner die Hochachtung versagt, auf die er dock auch Anspruch haben will." ? " Suche« Sie Personal? Anruf r 25881 u. 24831 0N»„U. Dr»»»», ». u«». Amerikanische Absage an den Völkerbund. Kunst un- Wissenschaft. s* Mitteilung der Sächsischen StaatStheater. Opern haus: Donnerstag, den 17 Juni. AnrechtSreihe V. ..Die Hochzeit des Mönchs" von Alfred Schattmann mit Friedrich Plaschke. Eurt Taucher. HgnnS Lange, Paul Schössler. Eugenie Virrkhardt. Eva Plaschke-v. d. Osten. Elisa Stünzncr. Adolph Schoepsltn. Will» Bader. Rudolf Schmal nau«. Otto Sigmund. Ernst MenervlbcrSleben. Heinrich Hermanns. Musikalische Leitung: Fritz Busch: Spielleitung: Waldemar Staegemann. Anfang >68 lkhr. Schauspielhaus: Mittwoch, den 10. Juni. Anrechts, reihe tt, wird zum letzten Male in dieser Spielzeit „Zwei mal Oliver" von Georg Kaiser gespielt. Spielleitung: Georg Kiescni. Anfang */?8 Uhr. s* Zur Dresdner „Tnrandot"-A»ffiil,rung. In einer hiesigen Zeitung waren Bedenken gegen die zu eilige 'Vor bereitung der Erstanfsührung von PncciniS „Tnrandot" lau! geworden. Zu ihnen nimmt nun Generalmusik direktor Busch in einem Schreiben Stellung, dem wir folgendes entnehme»: Die Besetzung der Partien ist schon seit Wochen bestimmt, die musikalische Vorbereiii"'a btt allen Solisten v v l l st ä n d i g abgeschlossen. Da die Aus führung erst für Anfang Juli vorgesehen ist. können also die Bübnenprobe» genau im richtigen und üblichen Zeitpunkt be ginnen, obne daß irgendeine Verkür'nna oder Ucb"rhetznng cintrcten könnte. Ich darf sagen, daß ich »n mancher Auf führung, deren Onalüät von keiner Seite bestritten worden ist, weniger Ruhe der Vorderen»»» gehabt habe, als in diesem Falle. z* Opernhaus. Der BelcuchtungSobermeistor Johanne« Imbiel Im Opernhaus kan» am lN. Juni a»1 eine SZtibrige Dienstzeit bei den vormaligen Hoi- und jetzigen TtaatSiheatern zurUckblicken. Noch ein kostbares Weber-Dokument in der Städtischen Rücherei. I„ der Städtischen Bücherei zu Dresden, wo Direktor Dr. Löckle mit seinen getreuen Hellern eine tn ihrer Anordnung und Vollständigkeit vorbildliche Weber» Ausstellung ins Werk gesetzt bat. über die wir bereits näher berichteten, ist seit gestern ei» äußerst kostbares Dokument aus der Weber-Zeit zu sehen. daS die in Dresden lebende Musiklehrerin Th. Sewell. eine geborene Chilenin, die übrigens noch Schülerin '^arg Schumann gewesen ist. der Städtischen Bücherei , Versügung gestellt hat. ES bandelt sich um eine im . dcSjahre Webers (1826) bei T. Trautwein tn Berlin erschienene Schrift, die den umständ. lichen Titel trägt: „Nachrichten anS dem Leben und über die Musik-Werke Earl Maria von Weber», mit dem sehr ähn- lichen Bildnisse desselben" «sw. Bei dem Bildnisse handelt eS sich um einen wertvollen Kupferstich von Iügel tbet Schlesinger). Interessant ist der Umstand, baß der Verfasser der iin altertümlicher Weise, tn zwei Kolonnen gedruckten) Schritt, der, auS einzelnen Stellen zu urteilen, ein guter Mnsikkenner und mit dem Lebenslauf Webers wohlvertraut gewesen sei» muß, bisher nicht ermittelt werden konnte. Er ist jedenfalls nirgends angegeben, und auch mit Hilfe ein schlägiger Nachschlagwerke, wie Holzmann-Bohatta usw-, konnte er noch nicht ermittelt werden. f* Der Jahresbericht der Deutschen Schillerstiftunft An« Weimar wird uns geschrieben: Der Verwaltungsrat der Deutschen Schillerstiftung gibt seinen, vom Generalsekretär Dr. Heinrich Lilicnfein bearbeiteten 06. Jahresbericht anS. Die fortschreitende Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse im Jahre 1035 hat sich nicht zuletzt in den Kreisen der Dichter und Schriftsteller empfindlich auSgeivirkt. Wenn auch die Stiftung dem Ansturm der Not nicht tn dem Umfang be- gegnen konnte, wie eö wünschenswert gewesen wäre, so konnte sie doch, dank der verständnisvollen Unterstützung, die ihr von amtlichen Stellen, wie von bewährten Freunden im In- und Ausland« zuteil wurde, ihre Zuwendungen gegen über 1024 mehr al» verdoppeln. Der MelchSprästdent hat die jährliche Beihilfe aus dom Dispositionsfonds von 10 0lX) Mk. an' 15 000 Mk. erhöht. Die deutschen Länder und die Freien Städte stellten sich fast vollzählig mit Staatsbeiträgen rin. Ferner erfuhr die Stiftung tatkräftige Förderung vom ReichSmInlsterlnm de» Innern, vom thüringischen Ministe» rtum für Innere» und Wirtschaft und vom thüringischen Ministerium für Volksbildung. Die vom preußischen Minister für VolkSwolilsahrt genehmigte Geldlotterie brachte einen Reingewinn von 80 000 Mk. DaS Deutsche Nntionaltheater in Weimar überwies als einzig« deutsche Nühne wiederum eine» Anteil ans seinen Schiller - Aufführungen. Zu den amtlichen Spenden traten solche des „WcimarbundeS deutscher Frauen und Mädchen", deS Gesellig Wisienschgftlichcn Vereins ln Neuoork und der H.-u.-R.-Bogelstein-Stiftung in Neu ners. sowie privater Geldgeber des Auslandes. Die am >7 Juli 1025 verstorbene bekannte Erzählerin Marthe Renate Fi'cher, die die Stiftung lange zu ihren Schutzbefohlenen zählen durfte, übertrug ihr testamentarisch die Nutzung ihrer -verke. Die Gesamtsumme der >035 gcivährtcn Zuivenh'inaen betrug rund 84500 Mk. lgege» 16 100 Mk. im Voriahre). Am 2l. und 32. April fanden im Schillerhau» zn Weimar die Gencralkonserenz und die ordentlich« Generalversammlung statt: letztere vollzog die erforderlichen Neuwahlen für den Verwaltungsrat. bestimmte Weimar wiederum zum Vorort und erließ u. a. an NeichSregierung. ReichSrat und Reichstag eine Kundgebung für Verlängerung -er «rHeberrechtli lx» Schutzfrist auf 50 Jahre. s* Beginn der Deutschen Schillerbundsestsptele 1«««. Die diesjährigen Festspiele des Deutschen Schillerbunde« tn Weimar nahmen mit einer Begrüßungsfeier im Deutschen Nattonaktheater ihren Anfang, in -eben Mittelpunkt et» Bortrag Gocthescher Dichtungen von Ludwig Wüllner stand. In der Vorstellung von .„König Lear" wird ebenfalls Ludwig Wüllner den Lear spielen. s* Die Se^ssto« im Deutschen Vühnenverel«. Den ver band Berliner Bühnenleiter beschäftigt« die bunb den Austritt der Arbeitsgemeinschaft Reinhardt—Barnowsky— Robert neu geschaffene Konstellation in mehrstündiger Sitzung. An den geschäftlichen Direktor des BühnenvereinS, Rechts anwalt Arthur Wolfs, der die Sezession mitgetetlt hatte, rich tete -er Verband ein Antwortschreiben, das als eine offiziell« Erklärung des Verbandes Berliner Bühnenleiter zur Sezession Reinhardt—Barnowsky—Robert gelten muß, da e« veröffentlicht werben soll. Man beruft sich darin auf die Satznngsvorichrtst, daß der Austritt nur nach einer Kündigungsfrist von einem Jahre zulässig ist. und spricht seine Hoffnung ans, daß die Sczessiontsten ihre Austritt»- erklärungen znrücknehmen werden. Neue Dramen von Sternheim und Pirandell». DaS neueste Lustspiel Carl Stern Heims „Die Schul« von Uynach" ist von Max Reinhardt für seine Berliner und Wiener Bühnen erworben worden. — Lntgt Pirandello hat einen neuen Einakter vollendet, der den Titel „Der Mann m t t L c r A l « i» e tm Mund" trägt. s* Ein deutscher Denkmalpflege«««. Der diesjährige Denkmalpslcgetag wird vom 20. bis 22. September in Bres lau stattfinden, wo aus diesem Anlaß gleichzeitig eine Aus stellung von Werken der Holzskulptur und der älteren Malerei an» Schlesien eröffnet werden wird. An die Tagung sollen sich mehrtägige Studiensahrten anschlicßen. s* Enthüllung einer Ernst-Mach-Nttste. Im Wiener RathauSsgalc wnrdc die Büste des NatnrsorschcrS und Philo- svphen Prvf. Dr. Ernst Mach, der von 1805 bis 1003 an der Wiener Universität lehrte und >016 gestorben tst. enthüllt. Die Büste, die von dein Wiener Bildhauer Heinz Peter stammt, steht in dem der Universität zugekehrten Teil de« RathansparkeS. Die Festrede hielt UntversitätSprofesior Dr. Moritz Schlick, der gegenwärtig den Lehrstuhl Ernst Mach» an der Wiener Universität innc hat.
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