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Dresdner Nachrichten : 04.08.1903
- Erscheinungsdatum
- 1903-08-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190308040
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19030804
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19030804
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-08
- Tag 1903-08-04
-
Monat
1903-08
-
Jahr
1903
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 04.08.1903
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verugrgedvdn Miuitaadtu «»,»»< uni ^lUÜMS-N NM M^t 6n,U-°-n--bk ««I» m» M ^^Ortivpl. ULM NUlL-'L§n°rär. ,»>de» mibmimckttet; Manulmpte wrwcn ivlc niibl auIdkwLUll. «achrlcht»" »re«ve» Segrüudel 1856. M r»I»»»»8O>» I »vis vmpllvhlt II. Lip«»!»>i»ano, MIiinEliinon-h'adrilc. Verk»,s tu vre»«1»»r 1 dewnltr»-r»tr. 2tt, ^ Wlnpnliauu-Lr. ü, Uei»-tqer»tr. 41 (kiNtz. Klrtv»vQer»n.), tu 1-üdt»«r kjo1»„1»tr. 13 und t-vi tlvira U»x U»um»Qll. VrettEeu- an <1or lri>1kttni^»k!nkp kl. Haupt-SelchLstLsiellr! Martcnstr. 38. /lnreigen-türif. Nnnakme ron Snlündtounaen dt« nackuniliaa« s Uk>r. Sonn- und fteikHaz« nur BiarieniiraSk SS von n dt« V,l Mir Die l ivalNgeißnind- «eile tca. « Lttbem ro Psg. Sn- lündtaunsen aut der Vrtvatteile keile W Ltg : die Stvallioe Zeile al« .liin- peiandl" oder aui Tertlkiie da Pia. In Nummern nach So»»- und grier- iaaen l- de». riralliae iÄrund-eiien so. eo de» so und W Pta nach de- iondcrem Tarif. Üusivariiae Auf. Iräae nur seacn Porauodkjadlun,. Beleadlälter werdcu »>il ru Pia. d.rechnei. vernl-rechanichlub: «m< 1 Nr. u und Str. savo. IN«I»»i»o^ §Mits-Teppicd-Fabfllr v. I,on1» IlvIUet», ftlelenon. Mnr I*rlini»-Itain»iißsnri»-^ndrlkntv. Il»»a»rr»«lt„ I-rN»»»Ner« IN«» xe»Ick»i>»>, I>. Orü,,to» le»8vrl to >ekw»r» väer rotk Ouwmi, »uck io tt»a5 ua6 tt»v5 euwmirt. 1Vae^/^e»Tuu/«r een,/ 6aX»r»' /iaäa//. SrrklsuvkE krernkarctt I^eupolt, Dresden- VoatiMa r«n tl>0« iMiilsim Ilsiittiilin II. engiinlin elegsiilse kunig-, lisren- >1. ksleiittliiiis Slgnnnu» I'ürkvliss, »»vn»«»n v«n. -- zu,,, moasmini kedsii mul krims-ijiisilisisii ru diiiigsien kesirsn. ^ kW- 8ri.elir-i,-.--^v srs. Ml» ^)?^"Ä^dkstecbunaSaeschIch>e. Hosnachrichten.Ha»sbaltsplan der Stadt Dresden,! Muimaßliche Witterung: «Li«,.« >4 4 Ißtlh L V*»* Tyltütl- Deutsche Slädieansslellung. Tullinger-Konzert, „Ter blaue Banen". Lvtlerielisle.! Kühl, trübe, regnerisch. 4s» -»InAIIsl 4 »I4red» Die ungarische BestechungSgeschichte. Daß treu ergebene, aber übereifrige Freunde mehr schaden kennen, als die erbittertsten Feinde, würde sich wieder einmal in drastischer Anschaulichkeit erweisen, wenn der ungarische Minister präsident Gras Khuen-Hedervary an dem ungeheuerlichen systema tischen Bestechungsverfahren, durch das die Obstruktionspartei besiegt werden sollte, wirklich völlig unbeteiligt ist. Vorläufig liegt die Angelegenheit, die Ungarn in seinem tiefsten Innern auf- wuhlt und eine schwere KrisiS herauszubcschwören droht, noch in der Hauptsache im Dunkel. Unbestreitbar kest steht bis jetzt eigent lich nur zweierlei: einmal die Tatsache, daß an einem Mitglied der ObstriiktionSpartei. dem Abgeordneten Zoltan Pap, durch Ver mittlung eine- früheren Anhänger» derselben Partei. Dlenes, ein BestechungSversuch gemacht worden ist: Pap hat znm Beweise die 10000 Kronen, die ihm gegeben worden sind, aus den Tisch des Abgeordnetenhauses niedergelegt, während der Vermittler Diencs mit seiner Provision in Höhe von 2000 Kronen verduftet ist. Und das zweite positive Moment bildet das Geständnis de» Grafen Szapary. des Gouverneur» von Fiume, daß die 12000 Kronen, mit denen DIcncS operiert hat. von ihm berrühren und in der Absicht gegeben worden sind, die durch die Obstruktionisten herbei- geiührte verhängnisvolle inncrpolitische Krise zu beseitigen und so dem Ministerpräsidenten einen Dienst zu tun. Was sonst von der KorruptionSgcschichte an Einzelheiten, über den Umfang der Be- srechllngsassäre, über die Bestecher und die Bestochenen, erzählt wird, ist zunächst nicht viel mehr als das Produkt von Verdachts momenten, subjektiven Ueberzeugungrn, von MntmaHungen und Kombinationen, von parteipolitischen Gehässigkeiten und Klatsche reien. Ob eS jemals gelingen wird, die volle Wahrheit zu er mitteln, so daß das Lswpvr aliqrüä karrst — Hängen bleibt doch immer etwa» — nicht wirksam werden kann, erscheint schon beute recht fraglich, zumal Graf Szapary, bis aus weiteres eine der Hauptpersonen des ganzen Dramas, sich auf das erwähnte de- und reumütige Geständnis beschränkt und in sehr wichtigen Punkten mit beharrlicher Konseguenz seine Aussagen verweigert hat. Zwar ist eine parlamentarische UntersnchungSkommission eingesetzt worden, die sich allem Anscheine nach redliche Mühe gibt, einigermaßen dos wenig erbauliche Dunkel zu erhellen, und der Budapest« Reichstag hat eine zehntägige Pause eintreten lassen, um inzwischen a» der Hand positiven Material- die politische Tragweite der „Enthüllungen" zu ermessen und Stellung nehmen zu können: aber voraussichtlich werden auch nach dieser Pause, am 10. August, der Geheimnisse noch so viele übrig bleiben, daß der AuSgang der Geschichte nicht so bald abzuschcn sein wird. DaS politische Interesse konzentriert sich Vorläufig ln der Frage, ob und eventuell wie weit der Ministerpräsident Gras Khuen- Hedcrvary an der BestechungSangelegenheit beteiligt ist. Zunächst fehlt auch die leiseste Spur eine« strikten Beweises, daß der gegenwärtige Leiter der ungarischen Politik um die Aktion seines Freunde» Grafen Szapary gewußt hat, ge schweige denn, daß gar, wie vielfach behauptet, von ihm die Initiative zu dieser Aktion auSgegangrn ist. Gras Szapary hat unter Abgabe seines Ehrenworte» vor der UntrriuchungS- kommission versichert, daß der Ministerpräsident keine immer wie geartete Kenntnis von dem Bestechungsversuche gehabt hat, daß er vielmehr anS eigenem persönlichem Entschlüsse gehandelt, ohne daß auch nur die Freunde der Regierung irgend etwas davon gewußt hätten. Gras Ahnen selber hat bereits in der letzten Parlaments- sitzung seine Unschuld beteuert. AlL ihm dort Franz Kossuth zurief, em Ministerpräsident müsse sein wie Caesar» Weib, nicht einmal der Verdacht dürfe auf ihm haften, und als er angekündigt, wenn Gras Khuen auf seinem Platze bleibe, so stelle er sich in die Reihe derjenigen, die die Regierung unmöglich machen, da erwiderte der also Verdächtigte, daß er natürlich vor der Kommission erscheinen, der Aufforderung aber, zurückzutreten, nicht entsprechen werde, da er sich hiermit « de« gegenwärtige» «ugeublick» nicht nur gegen sich, sondern auch gegen da» Land vergeben würde. Es liegt vor der Hand kein zwingender Anlaß vor, dieser Erklärung, die der Versicherung der Unschuld gleichkommt, Zweifel entgegen zu stellen, ganz abgesehen davon, daß man dem ungarischen Ka- binettschef doch «in sehr geringes Maß von Besonnenheit und ein außergewöhnlich schwach ausgeprägtes VevantworÜichkeitSbewutzt- sein zuerkennen müßte, wollte man annchmen, daß er den Impuls zu einer Aktion gegeben, durch die die ganze Obstruktionspartei mit dem Mittel der Bestechung zum Schweigen gebracht werden sollte, und daß er wirklich den Glauben gehabt Hab«, eine solche Mion könne ohne jede Gefahr der Entdeckung und drS Scheitern» durchgcführt werden. Andrerseits kann ja nicht bezweifelt werden, daß von vornherein einzelne Verdachtsmomente, die gegen den Ministerpräsidenten zu sprechen scheinen, vorhanden sind. Graf Szapary, der al» Motiv seiner HandlungSwets« außer der Liebe znm Vaterlande auch die persönliche Anhänglichkeit für den Mi nisterpräsidenten angeführt hat, ist dessen intimer Freund; al» solcher ist er von seinem ständigen Wohnsitze Fiume sofort in die Hauptstadt übersiedrlt, als Graf Khuen an die Spitze der Re gierung berufen worden war. Seitdem haben die Freunde unauf hörlich in engster Fühlung zueinander gestanden und al» Gouver- »«r von Fiume war überdies Gdaf Szapary dem Ministerium deS Innern, also direkt als Beamter dem Ministerpräsidenten ugterslcllt. Weiter wird von den Gegnern des leitenden Staats mannes darauf verwiesen, daß dieser von Kroalien her den Nus genieße, in seinen Mitteln nicht besonders wählerisch zu sein und daß er dort Erfahrungen gesammelt habe, die das Szaparysche Verfahren doch nicht als allzu riskant erscheinen ließen. Um eine ganze Partei zu bestechen und die hierbei erforderlichen Provisionen, wie sie z. B. Dicnes beansprucht hat, zu zahlen, dazu gehört Geld, sehr viel Geld. Das, so meinen die bösen Zungen, hat Graf Khuen in Hülle und Fülle. Er gehört allerdings zu den reichsten Magnaten der ganzen habsbnrgischcn Monarchie, sein Vermögen wird auf zwanzig Millionen veranschlagt. Für die jenigen, die den Kabinettschef unter allen Umständen persönlich für die Korruptionskampagne verantwortlich machen wollen, bildet schließlich auch das Ehrenwort, mit dem Graf Szapary die Un schuld seines Freundes beteuert hat, kein Gegenargument; der Be griff des Hwangsehrenwortes, wird gesagt, sei gerade im unga- rischen Parlament nicht ganz fremd, jener Begriff nämlich, daß man in gewissen Fällen einer vis vrajor, einer höheren Gewalt, ein falsches Ehrenwort geben oder auch sein gegebenes Ehrenwort brechen dürfe, wie ja z. B. der Abgeordnete Pap sein DieneS ge gebenes Ehrenwort ohn, Bedenken in dem Augenblick gebrochen habe, als er im Abgeordnetenhause die gegen ihn verübte Be stechung enthüllte. Das unparteiische Urteil wird dergleichen Ver dachtsmomenten jeden Wert absprcchen, jo lange sie nicht durch beweiskräftige Fakta eine materielle Grundlage erhalten, und die Erklärung des Abgeordneten Olay, eines Mitgliedes der Unab- hängigkeitspartei, in der Untersuchungskommission, es erscheine ihm vom politischen Gesichtspunkte eine Unmöglichkeit, daß der Ministerpräsident von den Bestechung»»ersuchen keine ' Kenntnis gehabt habe, entbehrt so lange der Beweiskraft, als sie lediglich der Ausfluß rein subjektiver Ueberzeuguugcn ist. DaS krampfhafte Bemühen der politischen Gegner des Grafen Khuen, diesen -um Hauplangeklagten zu machen und als solchen zum Sturz zu bringen, erklärt sich znm Dell wohl aus der pein lichen Lage, in die sich die Unabhängigkeitspartei selber versetzt sicht. Graf Szapary hat in der Untersuchungskommission u. a. bemerkt, die Bestcchungscktion sei ein „natürlicher Gedanke" ge- wesen. Wer die Mitglieder einer Partei bestechen will, muß sie von vornherein für befähigt halten, daß sie der Versührungskunst deS Goldes zugänglich sind. In de« Tat sind ungleich hand greiflichere Verdachtsmomente für die Bestechlichkeit der Obstruk tionisten, als für die angebliche Schuld des Ministerpräsidenten als Bestechers vorhanden. Der flüchtige Dienes, der den Ab geordneten Pap mit 10000 Kronen von der Verwerflichkeit der Obstruktion zu überzeugen suchte, gehörte früher der Unab- hängigkeitspartei an, und er mußte wohl auf Grund seiner par lamentarischen Erfahrungen zu der Annahme gekommen sein, daß Brstechnng-manöver bei ungarischen Volksvertretern der radikalste» Richtung von HauS aus keineswegs aussichtslos sind. Der Abgeordnete Pap hat sich bestechen lassen, um die Be stechung anS Tageslicht zu bringen; aber er sowohl wie andere Mitglieder seiner Partei haben vor der Untcrsuchungskommission ausgesagt, daß daS Bestechungsverfahren noch an mehreren anderen Angehörigen ihrer Partei erprobt worden sei, ob ohne oder mit Erfolg steht dahin. Fast möchte man daS Letztere vermuten, denn es ist auffällig, daß sich bisher kein »vcitcrcs Mitglied der Ob- strukkionSpartei, an das mit Bestechungsanträgen herangetreten worden ist, gemeldet hat. ES bleibt daher abzuwarten, ob sich schließlich nicht die Enthüllungen, die von den Obstruktionisten als de» scheinbar Unantastbaren und Unnahbaren auSgiugen, aus diese selbst erstrecken werden; dann würde das Ende vom Liede sein, daß auf die Anflagebank, aus die man die Regierung verweisen wollte, an erster Stelle die Auflager als die am meisten Kom promittierten gehören. Druhtmeldurrgen vom 3. August. INacht» eingehende DevesGen befinde« sich Seite 4.» Berlin. lPriv.-Tel.j Der amtlich« „Reichsanzeiaer" schreibt: Se. Hobest der Herzog Ernst von Sachsen-Altenvurg blickt am heutigen Tage auf §ine bOjäbrige Regierung zurück. Mit den Bewohnern der unter seinem weisen Zepter blühenden alten- buraischen Lande nimmt das gesamte Vaterland herzlichen Anteil an diesem Gedenktage, der den Lebenswerken eines ehrwürdigen deutschen Bundesfürsten gewidmet ist.- Gern erinnern wlr uns heute der Verdienste, die Se. Hoheit sich in den ganzen Jahren seit der Reichsgründung durch seine Haltung als Landesfürst, wie M Felde und >n nationaler Sache erworben hat. Wir begrüßen den hohen Jubilar mit ehrerbietigen Glückwünschen und mlt der Hoffnung, daß er noch viele Jahre der Liebe seines Volke» »nd der Verehrung der deutschen Patrioten erhalten bleiben werde. — Offiziös nnrd geschrieben: Bekanntlich hat die chinesische Re gierung aus Verlangen der Mächte durch ein auch ln daS Pekinger Schlußprotokoll Art. 5 aufgcnommcnes kaiserlich chinesisches Edikt vom 25. August 1901 die Einfuhr von Waffen und Kriogsmaterial nach China auf die Dauer von zwei Jahren ver boten. lieber die Frage der eventuellen Venängerung dieses Verbots ist unter den Vertretern der Mächte in Peking keine Uebereinstimmung zu erzielen gewesen, vielmehr sollen sich mehrere der Vertreter gegen eine Verlängerung ausgesprochen tiaben. Da jedoch die chinesische Regierung die Aufhebung des Verbots er- starbt, und zur Verlängerung des Verbots gemäß Art. 5 deS SchlußProtokollS nur Ke Unterzeichneten S'gnatarmächte ver pflichtet sind, so ist auch wahrscheinlich anznnchmen. daß das Verbot nach Ablauf der zweijährigen Frist infolge Nichicrncuc- rung einstweilen slillichweigeud außer Kruft mit. uns daß auch die Mächte die von ihnen eriasicncn Verbote der Ausfuhr von Waffen und Kriegsmaterial nach China alsbald anshcbeu werden. Für Deutschland ist das entsprechende Verbot durch die allerhöchste Ver ordnung vom 0. August 1900 ilaut Reichsgc'ctzblatt Seite 7d!0j ergangen. — Gegenüber neuerlichen Angriffen gegen die An- sicdlungskommijsion wird der „Rat.-Ztg." von bervor- ragender Seite aus der Ostmark geschrieben: Die Ansiedluna . kommission wird sehr mit Unrecht wegen ihrer größeren Ankunft von deuischen Latifundien in ver Provinz Posen angegriffen. Für jeden Kenner der Verhältnisse waren diese Ankäufe eine nationale und volkstvirtschaftliche Notwendigkeit. Diese im fürstlichen Besitze oder im Eigentum von außerhalb wohnenden Magnaten befindlichen Herrschaften werden von Verwaltungen ge leitet, die für dcutschnationale Pflichten und höhere Volkswirtschaft- liche Aufgaben weder Verständnis noch Neigung besitzen. Die Begriffe und Unterschiede von deutsch und polnisch sind diesen Leuten vollkommen gleichgültig. Die Masse der Gutsmsasscn ist polnisch, nur einzelne Beamte sind deutsch. Die ganze Dienst- spräche ist polnisch. Bei Vergebung von Aufträgen werden die deuischen Gewerbtrcibendcn nicht berücksichtigt, ebensowenig wird für den deutschen Schulunterricht gesorgt. Dem Einfluß des Polnischen Klerus und seiner verhetzenden Propaganda wird in keiner Weise gesteuert. Die natürliche Folge ist, daß ans diesen Latifundien in deutschem Besitze nur polnische Stimmen abgegeben werden. Berlin. Die „Hohenzollern", „Nymphe" und „Sleipncr" sind am 29. Juli von Mo nach Dronthenn obgegangen, am 30. Juli dort eingetroffen und am 3. August von dort nach Mcrol in See gegangen. Kiel. (Priv.-Tel) Nach dem »Flensburg Avis" übersteigen im Konkurse des Pastors Jacobsen- Scherrebek die Passiven 700 000 Mk., denen geringe Aktive» gegenüberftehen. Cottbus. iPriv-Telü Im hiesigen Bahnhofsgebäude erschoß sich der Posidircktor Hauptmann a. D. v. Tr. aus Senftenberg. Köln. Die ,,Köln. Ztg." meldet aus Petersburg: Laut Be richt einer chinesischen Zeitung drangen jüngst in Peking 300 Räuber in den Sommerpalast der Kaiserin und raubten Gegen stände im Werte von 100 000 Taöls. Es sind auch Eunuchen daran beteiligt. Bis jetzt sind von den 200 Räubern nur sechs fcstgenommen. Köln. sPriv.-Tel.s Einem Petersburger Telegramm der „Köln. Ztg." Zufolge verlautet, daß die Russen eine neue Eisen bahn von Ehorb.n durch die Valumündung bauen. Es bc stätigt sich, daß die Russen in der Junbakoi Material für eine schmalspurige Bahn und 800 Gewehre ousgeladen haben. Der- selbe Gewährsmann behauptet, daß, einem japanischen Blatte zufolge, in der ganzen Mandschurei dieRusscnBaracken bauen. Auch nach anderen straiegischen Punkten sollen sie in bedeutender Anzahl Gewehre befördert haben. Breslau. Der König von Sachsen übersandte dem Obervräsidium 1500 Mk. für die Ueberschwemmien in Schlesien. — Kultusminister Dr. Studt tras heute nachmittag hier ei» und besuchte das von Hochwasser betroffene archäologische Institut der Universität, sowie andere von der Flut beschädigte Gebäude der Stadt. Hieraus unternahm der Minister eine Fahrt durch den Landkreis Breslau. Frankfurt a. M. Die „Franks. Ztg." meldet aus Kvn- stannnvpel: Der gestern hier anyckommene Gouverneur der Osto manbank Auboyneau hatte bald nach der Ankunft eine mehrstündige Unteriedung im Bildiz. Obwohl die Türkei die Frist für die Zu stimmung znm Uiiifikationsvroiekl nicht ausdrücklich verlängert dal, kann die Frist, dadurch daß die Piorte die Unterhandlungen forst führt, stillschweigend als prolongiert gelten. Die anderweitige Angabe, das englische Syndikat habe auf die Garantiefrage ver zichtet. ist bisher unrutrefsend. Doch glauben maßgebende Krciie, daß, wenn der Sultan die im vorigen Jahre von Babington Smits auSgearbeiteten Modifikationen zum Stenwelgesetz akzep tiert, sich eine Mehrrinnabme von etwa 180 000 Pstind istcrling ergäbe, und daS englische Syndikat aus der Garantiellausci nicht bestehen würde. Frankfurt a. M. Wriv.-Tel.) Hier wurde der Kongreß deS Weltbundes für Tierschutz und Vivisektion unter Beteiligung zahlreicher Ausländer eröffnet. Nürnberg. sPriv.-Tel.s Im Zenlralbohrchof überfuhr gestern nachmittag ein einlaufcnder Leerzug daS Haltesignal und stieß mit einem ausfahrenden, dicht besetzten Vorortzuge zu- sammen. Ein Wagen des letzten Zuges wurde völlig zertrümmert, mehrere andere Wagen, sowie beide Lokomotiven beschädigt. Von den Passagieren des BorortzugeS wurden vier Personen schwer, zehn leicht verletzt. Stratzburgi. E. sPriv.-Tel.s Beim Ausflug einer Straß, burger Volksschule nach der Burg Nicdeck stürzte ein Knabe ab und fand den Tod. Wien. (Priv.-Tel.) Ans Savbulch bringt da» Fahrpersonal die Nachricht, daß aus der Strecke Suscha-Kalvaria der galiziscben Ostbahn vor der Station Stronie von einem Nachtzuge sich 12 mit Steinen beladene Wagen los rissen und 30 Kilometer rückwärts sausten. Dabei stießen die Wagen aus einen Personen zug. den sie förmlich zermalmte». Hierbei sollen 30 Personen getütet worden kein. . . Budapest. sPriv.-Tel.s Die parlamentarische Untcrsuchmgs- kommission beschloß, die Grafen Alexander Teieki »nd^Michacl Karolyi. sowie den Journalisten Maday, den Sekretär Szaparys und mehrere sozialistische Führer zu vernehmen. Redakteur Arthur Singer erklärte, daß er niemals mit jemandem im Nationalkasino über die Bestechung konferiert habe. Er sei fest überzeugt, daß der Ministerpräsident Graf Khuen der ganzen Sache fern stehe. Pari». lPkiv-Tcl.) Wie im .Matin" aus Petersburg berichtet wird, hat neuerdlng» in Ttflls ein Zusammcnstoß mit den Truppen und anSständlaen Arbeitern der Kaukasus-Eisen bahn stattgefunden. wobei 20 AnSständigr getötet wurden. Der Ausstano in Baku ist noch immer nicht beendet. - Pest- Iii der parlamentarischen Untersuchnngskommission er- Narte Graf Alexander Telekr, daß er und nicht der Schwager des Mmistcrprasidcnien Julius Telcki von Dienes aus dem Staats- gesänams ein Schreiben erhielt mit der Bitte, sich für seine Be- gnädig»ng zu verwenden. Abg. Polonyi weist aus die Blätter- Meldung hm, nach der Dienes von einem höheren Beamten de«
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