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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1919
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1919-09-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19190903014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1919090301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1919090301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-09
- Tag 1919-09-03
-
Monat
1919-09
-
Jahr
1919
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 03.09.1919
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^ GM». 2. «ept. y» Auftrags B» »,tch»W«PBntnt. Gert»«,» pefericrte 'tm Plenarsttzungösoal« -»»ehemalige« PgeAsttfchcn Herrenhaus«» ix» Hauptmann Gchm»d« «»er tzt« Bestrebungen de» Verein« „Siedlung»- und Urö«tt»gem«inschaft Neudeutfchlaub". «r ftch»t« u. a. au», dah die Wehrmacht in «in« Ard«K»u»aä.'t umgesdaltet werden müsse, Er habe den Anfang ««macht, ein Meßlungs- und «rbeit»korps zu dilben. Dir Siedlung», und »rbctt»g«melnschaft Ncudrutschland sei in dem nord- -»»tschen Braunkohlen- und Kaltreoier gegründat worden. Mit wahrem Frueretfer lttttlen sich die Arbeiter, unter chtzven viel« Unabliängtge und Spartakisten sind, dem Verein angeschlossen. Sein Ziel sei. den Arbeitern Siedlung», haimstütten durch ihr« eigen« Arbeit zu schassen, «etftisr Arbeiter und Handarbeiter ziehen dort am gleichen Vtra»m«. Nur das vollkommene Hanbtnhandgeven sühre ,tnn Ausbau. Durch den Verein sei eine Verpflichtung zu »euseittgrr Banhilfe der vereinSmitglieder gegeben. Dem »ngcl an Siaumaterlolien. der auf die Kohlennot zurück- thren sei, helse man durch Sondcrförderung von Kohlen »r die die SiedlungSdauten beliefernden Ziegeleien ab. Die Braunschioelger Regierung gebe Land her. das auf dem Wege de« Erbbaurechts aus D-omänengcländ« zur Ver fügung gestellt ist. stteich »nd Bundesstaaten zahlen Zu schüsse, durch die die Verteuerung der Miauten auS- aeglichen werde. Für jedes Haus kämen ungefähr Wlvil Mark in Krage. Ein viertel dieser Summe muhte von den Urbeitern durch eigene Arbeitsleistung aufgebracht werden. Da» Reichs-arbcitsniinislcrilini und da» ReichswirtschaftS- Ministerium unterstützten die Anstedlunqsdestrebnngen der Bergarbeiter mit besten Kräften, iilvi Augenblick sei «» nur müglich, die Siedlung im Rohlengebtet durchzuführen. Dies fei bedingt durch die dort allein möglich« Bauftossbeschaffun,, «vd dadurch, das, gerade in den Bergbaurevieren Arbeiter gebraucht werden. An den Vortrag schloh sich eine au»- gedehnte Debatte an. Ein Herr Goldbcrg, der sich alS An archist und Kommunist vorstclllc, bezcichn-ctc den Weg des Bortragendcn als den einzig mögliche». Es wurden in der Debatte eine Anzahl Vorschläge ^macht, wie man bi« An gehörigen der Reichswehr der Arbeit zustthren könne. Do wurd-c mitgetctlt. dah ein Freikorps der Arbeit gebildet sei, das vorläufig im Lanbes.ansstsllungSpa'rk ein- mmriiert sei. Km Schlußwort versprach Hauptmann Schmudc wettere Aufklärung über die Dicdluugsbcstredun- ge«. Sr steht auf dem Standpunkt, dah man selbst Hand an» iegen muh, und die Regierung nicht alles mache» kann. Nür über die Arbeit sei zur Siedlung zu gelangen. Da« .Interesse der Mittellosen stehe tm Vordergrund. Much»« »eiielbwrehi München. 2. Sept. Km Verlauf der Verhandlung erörtert der Vorsitzende die Zustände bei der Soldateska de« Gym nasiums und stelle fest, daß der Angeklagte ein wahres Schrcckcnsrcgtinent ausübte. Wer ohne Erlaubnisschein Sa» Gymnasium verlieh, wurde erschossen. Sehr eingehend gestaltet sich das Verhör über die ein zelnen Verleitungen der Geiseln. Der Angeklagte erklärt dazu, dah die Fcstnalnncn nach Rückfrage beim RcvolutlonS- Iribunal erfolgt seien. Es wird im Anschluß daran fest- gestellt, dah mehrere der Geiseln den Agenten des An geklagten Gelder bis zu '-»URO Mark für ihre Befreiung an geboten lurttcu, dah jedoch erklärt worden sei: „Ein Prinz in naserer Hand ist jetzt ei» Diamant!" Die Mißhandlung der Geiseln wird auch weiterhin alS äußerst brutal und gemein bezeichnet. Das Kellerloch, iN bem die Geiseln untergebracht loaren, wird in einer Abbil .düng dem Gericht vvrgcsührt. Es war rin niedriger, finsterer Raum von nur zwei Meter Höhe, vier Meter Breite »nd vier Meter Länge. Der Vorsitzende bezeichnet,: dies als einen Raum, wie er Nicht einmal (tzaleerensträs- lingcil zustcmutct würde. Km Anschlnh an die Vernehmung dtS Hauplangeklagten Seidl wird noch festgestellt, däh -er Angeklagte bereits am Morgen nach der vlutnocht mit falschen Papieren und in Begleitung seiner Krau zunächst nach Ober bauern floh nnd dann auf Umwegen nach Leipzig, Gera und Böhmen gelangte. Es wird dann in die Vernehmung des zweiten Angeklagte» Schicklhoser leingetrsten. Der Angeklagte gibt Auskunft über seine ver schiedenen Krankheiten, die während -er Krtcgszett ins .Lazarett und später zu seiner dauernden Beurlaubung führten. Ucber seine Aufgaben im Luitpold-Gymnasium gibt er an. dah er gewissermaßen Flurunterofsizier gewesen sei. Er habe zunächst Len Aufpasser gespielt, dah nichts aus -den Räumen an Kleidungsstücken und Nahrungsmitteln entfernt werde. Dann sei ihm infolge seiner Tüchtigkeit die Aufsicht über die Wachen »nd schließlich das Oberkom mando über die ganze Mannschaft übertragen worden. Der Angeklagte war mehrmals in Amerika und einmal in Kndicn. Km Anschluß an die Vernehmung gibt der Sachverständige Prof. Dr. Merkel sein Gutachten über Schicklhoser ab. daß er zivar geistig minderwertig. aber doch für sein Tun verantwortlich sei. Schicklhoser war ein Alkoholiker und hat sämtliche Geschlechtskrankheiten, die cS überhaupt gibt, mehrmals durchgemacht.„(vegen diesen Teil de» Gutachtens erhebt der tgdnftsjäo» )at ^»rebtiid-Ulatt.I Ueder Aasaabea »aöZuKändiglettea de» KlrcheatageS ai» et»«» »««»»de» Ui»«tcht»»» »ertchtete» Oberktrchenrat k>. Mveiler, Berlin, Präst- d«»t De. Böhme, Dresden, und Ptissio»»direktor U. »chretder, verlt». «»» den eingehenden Dar- legungen der Redner lei folgende» erwähnt: Der Dku.sche Evaugelllchc Kirchenta» nimmt dt« Ausgaben der Deutschen Evangelische« Kirchenkonfarenz auf. wie sie grundlegend srftgestellt worde» sind »ei der Gründung der Konferenz lm Kahre ISöl »nd der Gründung des Deutsche» Evan gelische« Kirchcna»»schusseS im Kahr« IVO». Du Kirchen» »a« ergänzt und erweitert diese Ausgaben dahi». daß er di« Förderung und die Vertiefung de» gesamten kirchlichen und religiösen Leche«» de» e»angelischen Deutschlands al» sein Ziel ansieht. Indem hiernach der Kirchentag einen Möglichst engen Zusammenschluß der deutschen evangelischen Landeskirchen und ein« Förderung de» gesamten deutschen Protestüntismu» auf allen Gebieten seiner LcLensbetätt- gun« erstrebt und di« Vertretung dieser Interessen nach austen übernimmt, lehnt er einerseits die Verflüchtigung seiner Arbeit am Reich Gottes zu einem äußeren Zweck- verband, andrrfeit» den Ausbau einer Neichsktrchc ab, erstrebt vielmcbr die Erfüllung seiner Ausgaben unter Wahrung der Selbständigkeit und des BckcnntniS- standes der einzelnen Landeskirchen. Als unmittel bar« und mittelbare Aufgaben und Zuständigkeiten des Kirchentages kommen u. a. in Betracht: die übernalionaie Vertretung des evangelischen Deutschland» und die Wah rung de, sttllich.religiösen Weltanschauung der evangelt- schen Kirche der deutschen Reformation, di« Vertretung de» cvangeltschen Deutschland» gegenüber dem Reich und den Sinzrlstaatrn. sowie im Verhältnis zu anderen Religions- gemeinschastc». ferner die Kvrdsrung und Sicherung einer einheitliche» Entwicklung der Landeskirchen, insbesondere in bezug aus die Verfassung der Gemeinde- und Sunodal- Kirchen-Orgauisation. dt« Erhaltung des evangelischen volkStum» bei der Kirche, die innere und äußer« S cher- ftellung de» geistlichen Amtes, di« Ausgestaltung der geist- «Ichen Kunkttonem. di« religiöse BoikSerziehung. die christ liche LiebcStätigkvit, di« Förderung der MissionSbestrebun- gcn usw. Km Sinne dieser AuSsührungen war. der ver- sammlung eine Varlage. unter-reitet worde«. deren ein gehende Besprechung unter Stellung von Abänderungs anträgen nunmehr erfolgt«. - ->> Kn der RachmtttagSfttzung wurde zunächst der für die Prüfung der Vorlage Aber die Aufgaben unb Zuständig keiten de» Kirchentage» gewählt« Ru»sch«ß gebildet, dir Zahl der Mitglieder nner-e auf 2« erhöht »nd den Mit gliedern de» KIrchenauSschnsse» bas Rocht eingeränmt, an den Beratungen de» 8n»flhufs«S tetlgunehmen. von Oberbürgermeister Bl st» er, der beurlaadl ist. »var ein BegtüfjungStelegranrm elngelanfen. Der Kirchentag befaßte stch darauf mit bet Vorlage übet die " UeberuaHme bet Fürsorge für Be deutfche «mmgeNfche AnolaUdSdiafportz d»rH be» Klrche»ta». Der erste Berichterstatter war Geh. Oberkonsistorialrat Dr. Kaplcr» Berlin, dessen Dalegungen iu folgenden Sätzen gipfelten: Dt« ktchltch« Fürsorge für Lie deutsch« etmngelische AuSlandSdiaspora müsse trotz de» politischen Zusammenbruche» «usere» Vaterlandes und trotz der eigenen schweren Lage der evangeltfchen Kirche im neuen Deutschland planmäßig fortgeftthrt werden. Sie bade durch die veränderten Zettoerkiältntffc sogar erhöhte Bedeütung gewonnen und neue Ansgaben erhalten. Den hterau» stch ergebenden vermehrten Anforderungen genüge die liS- hcrlge Organisation der Diasporafürsorgc nicht. Die künf tigen Ausgabe» seien nur zu lösen, wenn e» gelinge, die vorhandenen Kräfte mehr als bisher planmähig zusammen- zufassea und s» zu höchstmöglicher Wirksamkeit »n briugcn. Zur Erreichung dieses Zieles empfehle cs sich, grundsätz lich di« Fürsorge für die AuSlandSdiaspora. soweit sie der organisierte» Mich« zuchinglich ist, auf den Kirchentag zu übernehmen. Kür die Deckung de» Geldbedarfs komm,» in Betracht die dem Deutschen Evangeli'chcn KtrchcnauSschaß für Diafporazweckc zur Verfügung stehen den ober noch zufliestenden Mittel, die vorausflch'lich ohne weiteres für die Diasporafürsorge des Kirchentages werben nutzbar gemacht werden können, ferner eigene Sinnalinxn des Kirchentages, insbesondere ans etwaigen ihm von den Landeskirchen zu übereignenden Kapitalien oder o»S den von ihm unmittelbar zu veranstaltenden Kollekten, endlich lausende Beiträge der Landeskirchen. Mtlberichterstatter war Geh. Konststorlalrat Professor v. Mirbt, Güttingen, der die Fürsorge für die AuS- landsdiaspora als etue Angelegenheit bezeichnet«, die das ganze Volk angehc. Die Uebcrnahme der Fürsorge durch den «trchcntag sei zugleich ein Zeugnis für den Glauben an die Zukunft des ocutschen Boltttum», für Li« Zuversicht, daß die zerstörte« Gebiet« der AuSlandSdiaspora wieder neu erstehen werden. Der an dritter Stelle vorgesehene Bericht muhte auSfallen, da Geh. Kirchenrat Professor v. Rcndtorff, Leipzig, erkrankt ist. Kn der nun folgenden Aussprache dankte General- upcrintcndcot Reinhardt» Danzig, für die Zusicherung, Gkchefwrät Ptof. k>. Utk» e. Berlin. MM»«te bB ^ tm Namen de» Wustao AdoK-verchO» uud sagte dessen fre». dtge Mttarbett zu. Dr. Sp^tcker, Verftn, trat für die Interessen der Vertriebenen ein. Sie wollten mit deü übrigen Deutschen dgs Unglück teilen, erwarteten aber daß sich da» kleinere Deutschland tbrer anne? astor Fltedner, Etjeuach, Letter de» dcutf cgrltsattvnSwerke» in Spanieu, kennzrtchnete die sche Gesinnung der evangelischen Spanter unb bat um wet tere Hilfe. Gesandter a. D. v. Stieglitz, «lasewttz, sagte nameng der vereinigte» Gotteskasten Unterstützung in der Kraxe ber AuSlandSdiaspora zu. - Geh. Konststoriqlrat Prof, I>» v a u m ga r te n, Kiel, Mitglied -er deutschen KricdenSdelegation, hotonte die Natwendigkett einer gesun den Fortentwicklung d«S BölkrrirchteS. — Krau Kruken- berg-Eonz.e. Kreuznach, wünschte, dah diejenigen, die al» Auswanderer hinausgeheu, sich mit den Feinden ver» ständigen, aber doch deutsch bleiben. — Missionsdircktor l>. Schreiber, Berlin, bat um Htls« für di« Fürsorge um die Gräber der Gefallenen, die einer internationalen Kom mission in Genf übertragen werden solle, da wir nach dem FriedcnSvertrag kein Recht dazu haben. — Ter Vertreter des Bundes Deutscher Iugendvereine Llassen, Hamburss, empfahl, für den Dienst der AuSlandSdiaspora auch Offi ziere hcranzuztehen. Nach einem Schlußworte des ersten Berichterstatter» wurde die Vorlage einstimmig angenommen, wo» leblmften Beifall auslösre. Nächste Sitzung heute, Mittwoch, vormittags si Uhr. Angeklagte Protest, weil, wenn daß die zur Abtretung gelangenden evangelischen Gemein- da« bekannt würde, «r in ganz München blamiert sei. > den des Ostens nicht al« AuSlandSdiaspora gelten sollten. Sertllchtt m»d SSchftfcher. Der «etch-GrSfibe«t, der Reich-wehe- «»d »er Reich-wterschaft-wiarster i« Lechz«-. Der Retchsprktstdeitt Ebert und Retchswehrminlster Noske sind gestern, Dienstag, vormittag zum Besuche der Leipziger Messe tm Sonderzug. »on Dresden lom mend, dort eingetrosscn, nachdem der Reichswirtschastsnnni strr Schmidt bereits seil Montag in Leipzig weilt. Mir ihnen kam-rn u- «. der sächsische Minister dcS Innern Uhlig und der Minlüerialdirektor im Ncichswirtschaftsamte Müller. Die «taste wurden am Bahnhöfe vom Ober bürgermeister Dr. Rothe und den Vertretern des Mehamted empfangen und sodann i« Kraftwagen nach dem Meßamte geleitet, wo offizielle Begrüßung stattsanb. Der Ober bürgermeister wies in seiner Ansprache auf die Bedeutung der Messe für die Volkswirtschaft hin und erklärte, dah -er Besuch des Reichspräsidenten als ein Beweis dafür auf. zufassen sei. daß anch die Rcichsrcgterung die Bedeutung der Messe richtig einzuschätzc« wisse. A»f die Begrünung des Oberbürgermeisters führte R-tchspr«side»t Ebert folgendes auS: Gern and freudig Hab« ich der Einladung Folge geleistet, nicht nur deshalb» weil -damit einem HerzenSwanschc oo» mir ent sprochen wurde, sondern weil ich diesen Besuch alS «in« hohe Pflicht angesichts dir Bedeutung der Leipziger Muftmermeff« an gesehen hav«. Ich freue mich, baß Mau hier tn Leipzig gleich «ach dem Zusammenbruche wteder an die Arbeit gegangen ist, an die Ardet«, die nicht nur «in« solche für Sie Innenwirtschaft, sondern anch für de» «alt-andel ist. Tie Leipziger Mustermesse sali der «elt zeige», ma»De»tschlaub vermag. D« die «rdett »te Quelle aller Kultur ist. so wird dle «elt bald Mieder erkennen, was Deutschland in kultureller Hinsicht zu leiste» ver mag. Die Ä-elt wird «ber auch erkennen, daß sic deutsch« Kndustrt« und deutsche« Handel nicht entbehren kann, sic wird einsehe«, »aß es eine Torheit ist, den «ersuch z« machen, Deutschland «,» fried licher Aibttt auszuschaltcn. Di« «elt braucht die deutsche Indu strie. Bon alle« Hemmnissen, die sich unserem «tederansbau ent- gcgensteNrn, mllssen wir vor allem rtnß tiberwtnden lrrnen, dab ist die « « r » » g th « i t, die sich noch in Ivette» Kreisen geltend «acht, «besingt unk dir-, dann können wir getrosten Schritte» wetter marschirren. Direktor des MehamteS Dr. KS-ker anb «tue» q* schiehtltchcn Ueberblick über die Messe, wobei er ». a. daraus hinwies, dah im Jahre ISIS nach einer damals aufgemachten Statistik durch M» Aussteller MNM Arbeiter beschäftigt wurden. Weny man jetzt M00 Aussteller zugrunde lege, könne man schätzen, daß 12MM0 Arbeiter mittelbar durch die Messe ihr Brot sänbe«. Nachdem Geh. Kommerzienrat Rosenthal über di« Bedeutung der Messe für den Export» gesprochen hatte, gab -er sächsische Minister des Innern d Uhlig dem Bedauern des sächsischen Ministerpräsidenten G Ausdruck, nicht selbst auf der Messe erscheinen zu können. Er übermittelte dem Mehamt und der Stadt Leipzig die Grüße der sächsischen Regierung. Hieran schloß sich ein Rundgang des Reichspräsidenten durch verschiedene Metzhäuser, während stch Reichswehr- minister NoSke mit dem Oberbefehlshaber von Leipzig Oberst v. SchSnfeks im Automobil nach der Ulanen-- ka ferne in Leipgig-Möckern begab. An «inen hier vv» ' Oberst v. Schönsels erstatteten Vortrag über die allgemeine Lage schloh stch ein <tza»g durch die Unterküuste -er RetchSwahrtruppen. Der Besuch endete mit einer Besicht! gwnq des Wasserturms, von dessen Höhe sich ein Uebcrblick über die Stadt Leipzig bietet. Gegen 1 Uhr mittags begab sich der Rcichswehrminiskcr von der Ulanenkasernc nach der -.Harmonie", wo er wieder mit dem Reichspräsidenten .zu sammentraf. r Kunst «nd Wissenschaft. s Dresdner Dheaterspielpl«» fsir he»te. Opern- hauS: „Der Freischütz" 17s: Schauspielhaus: ^RoS- merSholm" l7>: Residenz-Theater: „Jungfer Son- uenfchein" sN«>: Albert.Theater: „Der Schwarz künstler" s^8),- Eentral-Theater: „Eine Ballnach!" f7i. ß F« Bolksmohl-Theater wird setzt alka-sn-lich pon einer Schauspiel-Bereinigung, dtcstchDresdner Volks bühne nennt unb au» Mitgliedern de» LandeMheaters, -es Albert-Theaters und verschiedener auswärtiger Stadt- kühnen besteht, das Brleuxschc Tcndcnzdrama „Die Schiffbrüchigen" aufgcsührt. Die Schiffbrüchige« de- Stückes sind allerlei an den Klippen und Brandungen deS LiebeSl«benSH>cscheiterte, tnsonbcrhett solche, die durch ober auch ohne eigene Schul- in jene furchtbaren Krankheiten verfallen sind, die im Bolksmuud hczcichuenderwxise: alk „geheime" bekannt — oder vielmehr in ihren Folgeersichct- nungcn noch reckt unbekannt — find. In diesem Sinne für anschauliche Aufklärung zu sorgen, ist Zweck und Ab- ficht des Stückes und seiner Ausführung. ES ist selbstver ständlich, daß Stücke dieser Art weniger vom literarischen, als vom volkserzlcherischcn Standpunkte aus benrtetlt seln wollen, und in solchem Betracht kann den „Schiff brüchigen", die allerdings nur «ine kolloqrrienretche S»e««n. reihe, nicht aber eine wohlcntivtckeltc, geschlossen« Hand lung aufwcisen, ein recht günstiges Zeugnis ausgestellt werden. Der heikle Stoff ist mit würdigem Ernst, «nter Vermeidung aller Anstößigkeiten und Lüsternheit«« be handelt; seine Moral ist tn eine «tndrsngliche, abei: nicht aufdrsngltche Form gekleidet, und Be BümaNsch gesMteten Schulbeispiele für die üblen Folgen mangeln»«, AKfkkärun» auf sexuellem Gebiet« vermögen zu erschüttern, ohne zu verletzen oder Hoffnung»!«» nlederzrtfchmettern. Was das Stück beabsichtigt: eine Warnungstafel mit bitterernster In schrift zu sein am Lebensweg« junger Vrnte, — das findet ln ihm eine geschickte unb »um mindesten nicht k««stwtdrtge Erfüllung. Die Ausführung im Volksivohl-Theater war — abgesehen von -er mehr al Haltung — recht gut. ''s,le Muttert. Lts-L > o r »a nn lSmtnej USßrO eit ihre Ausgabe«, w-hreud Ra-ercch Norden lBrä« iigam und junger Gattes und Johannes Glaser (Schrott- gcrvatcr) ihre Mollen wentger trügest, al» vielmehr von -i-n n getragen wurden. Die Besucherschaft stand sichtlich im Banne des Stückes und zollte seiner Darstellung lauten Beifall. —ckt. t «t» Dresdner Leiter de, THMri»ger SelkShachschule. Dr. rünzel, bisher wissenschaftlicher Hilfslehrer an der Drei- önigschuie tn DreSden-Nenftabt, wurde zum »c schdftdsührer der Thüri»ger «olk» Hochschule »ach Jen» berufen. Er ist ber Nachsolarr »on Proseflor Dr. Nvhl, der als Professor der Philosophie nach GöNinge» geht. t Dl« »alerte E»il »ttch«« drreitet anldßltch der Herbst- festsptete »er Pilchsischrn Landedoper ein« An»»«liuna»v«rrnstaltuna unter dem Titel „Theater" vor. Bei dieser Gelegrnhett wird «. «. zum erstenmal ösientlich da» Mwpcnwerk „Tdeatrr" fDreS den«» Oper »nd Schauspiels von Charlotte vcrend und R. H. Kaemmerrr «ezeigt «erdrn. Besonderem Interesse dürfte eine KoUektton von vtlbntSplaftike» de« Kammersängers Throdor Lattcrm,«» brgegnen. Die Vrdsfaung ftndrt am Sb. Sep tembcr statt. Dlr künstlerische Leitung liegt tn den Händen de» Herrn N. H. Sacmmerer. t Klel«« K»«ßnachrlchte». Der Maler Paul Leuteriyist am 28. August tn München gestorben. — Professor Emil Rudolf Weiß, »er Berliner Maler nnb Lehrer an drr Unter rlchtSanstalt dr« Staatlichen Kunstgewerbemuseums d,t einen Ruf al« Direktor brr Badischen Kunftgewrrbeschule nach Karlsruhe erhalten. — AlS Direktor de» Kunstgewerbemuseum» tn Darm- ftadj sit -re bisherige Dtrektionalasslftent rm Posener Katser- yrtcbrtch-Museum Dr. <H«org Hanpt berufen worden. — Die Direktion de» Leipziger Städilschrn Museums hat au» den Mitteln der Htntzc^Litftung Kliuger» Bronzrkvpf dr» Leipzig«! Hifto riker» Karl Lamprechi augekavst. — Der Direktor des Kaiser-Friedrich-Museum» in Berlin, Dr. Theodor De«m ler. Hai etue» «usnachStutigart al» Nrnrralblrrkior der würiiemberaischen Kunstsammlungen abgelehni. — Der Wiener Städtischen Sammlung lst Makart» velgemälde „Der Frühling" auf fünf Jahr, leihweise aberkaffen worden. s Die BottSH«chsch»lbe»eg»«g. In Stzomnitz fand eine Tag«ng der sächsischen Bolk»hochsch u l- Männer statt, dl« »u» allen Teilen Sachsen- gut besucht »ar. Bei dieser Tagung betonte Geh. Rat Apclt als Ver treter de» Kultusministerium», dah die sächsische Regierung dieser Bewegung sympathisch gegenüberftche «nd dah sie um Zwecke -er Förderung dieser Bewegung ein« größere umm« von der Volkskammer angefvrdert habe. Im wetteren verlaus« der Verhandlungen wurde beschlossen, alle Volkshochschulen unb alle für Volksbildung arbeitenden Verbände, sowie di« i« Frage kommenden dcrusllchcn Ver einigungen z» einem Verbände zusammenzuschließen. s «igurjaüSs»», der isländische Dichter, dessen Drama „V«rgEhwiit-undsein.Wetb*v»r einigen Jahren in b«r Berliner BolkSbühn« starken Etndrvck machte, ist ln Svpenhklgen im Atter vvn Stz Jahren an einem Herz- letden aestyrben. s- Die «kte Reichsgreaz«. Dte geoqraphischc Verlags Handlung Earl Flemming und E. T. WtSkott hat stch mii den angesehensten übrigen Kartcnvrrlegern Deutschlands lv Verbindung gesetzt, um eine gemeinsame Vereinbarung über die Beibehaltung der alten Reichsgrrnze auf allen deutschen Karten hcrbcizustthrcn. Diese Vereinbarung ist erfolgt und in irgrndeiner Form wird hinfort die vor dem Weltkriege vorhanden gewesene deut sche Reichsgrenzr auf den meisten deutschen Karten erschei nen, um unserem Volke und namentlich der Heranwachsen den Jugend ständig vor Augen zu hatten, wieviel grützlr»- teils rein deutsches (bebirt uns durch den Frieden von Versailles widerrechtlich geranbt worden ist. s- Wyrte Goethes zur politische» Lage. So manche» Wort unserer großen Dichter, das wir beute wieder lesen, klingt uns ganz anders ins Ohr, alS einst unter glück- lichcrcn Sternen. Wie wir alles, was wir tun. heut« mit einem inneren Zwang auf dir Schwere der .-seit beziehen, so stellen sich auch bei der Dichterlcktüre häusig die ver--. blüfsendsten Beziehungen zu unserer politischen Lage ei», woraus wir teils Bestätigung der Wahrheit, teils Trost für die Zukunft schöpfen können. So wenn wir im Goethe fol gendes lesen: Zum Schmackrfriedcn: ,^sch lnrbe töricht getan, mich ntciuen ärgsten Feinden zu stellen, da ich doch vermuten konnte, sic würden nicht glimpflich mit mir «m gehen." „Gvtz von Berlichingen", 4. Akt. — Z« Erz bcrgers Finanzproblemen: „Die Finanzen selbst, deren Etnfluh man für so wichtig hält, kommen viel weniger in Betracht, denn wenn es dem Ganzen fehlt, so darf man dem einzelnen nur «bnehmen, was er mühsam zusammen gescharrt «vd gehalten Hatz und so ist der Staat immer reich genug." AuS „Dichtung und Wahrheit". —- Zur Heim kehr unskre-r Kriegsgefangenen: „Doch selig sind die Tausend«, die starben / Den bittersühen Tod von FeindeShand, / Denn wüste Schrecken und ein traurig End« / Hat dev Rücköehrenden statt deS Triumphs » Ein feindlich aufgebrachter Gott bereitet." „Iphigenie", 2. Aus zug. — Zur AüSwanderungSfrag« und Kapital flucht: „Glaubst Du sErzbergeB, dah Du Ne all« er reichen wirst? Hört man nicht täglich, dah die Furcht sic hte- und dahin, sie an» dem Lande treibt? Die Reichsten werden ihre Güter, sich, Ihre Kinder und Freund« flüchten: der Arme wird seine nützlichen Hände -cm Nachbar zu- brinaen." „Egmovt". «. Aufzug. — Zu Deutschlands ukunft: „Wenn man so oft «ntcrzuqehe» fürchtet »nä immer wiedei gerettet sieht — da» gibt et« Zutrm»,»." us „Stella". a » 4 ch
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