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Dresdner Nachrichten : 15.10.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189010155
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18901015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18901015
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-10
- Tag 1890-10-15
-
Monat
1890-10
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1890
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Pros. Dr. vagen vom Welnhold in Chemnitz bei ,k.i -^75' ÄW kf.-v 7 «>-7 traten. Vroirkte^wurden eingereicht von den Firnikn Seinen» u. HalSke. Kummer u. Co., und Schlickert u. Co.: die DeuticK Edison- Compagnie hatte ihre Anerbieten zurückgezogen Aus dem Bericht drS Venn Oberbürgermeisters entnehmen wir Folgendes: Dir allen drei Firmen gestellte Ausgabe besagt in der Hauptsache Folgende-: ..Für die Centralstation bitten wir in Betracht zu rieben auf dem linken Cldusrr den städtischen Straßenbaubos an der Löbtaurr Straße, aus den« rechten Etvufer die städtischen Wiesen zwischen der Leimiger Straße und dem Elbslrom. der. den städtischen Mineralöl Lagerhof an der Gcoßeiihaiiiersliaße. Wir wünschen die Versorgung der Stadt mit Gle»bstrom und nelnne» an. daß hierzu in der Mitte der zu versorgende» Stadtthcile mindesten- eine größere Akkiiinulatoienstatwn erforderlich sein wird. Dazu geeignet erscheinen »nS aus dem linken Elbuser ein städtisches Griindstück an der Breitestraße, ans dem rechten Elbufer ein solches an der Nillersttaße. Die Lainvenzabl, welche iiir daS Projekt al-S maß gebend betrachtet wird (17.000 in der Altstadt und 8000 in der Neustadt", soll gleichzeitig brennende Lampen darstellen, wdatz asio die Zahl der inslalllrten Rampen nur etwa 25 Proz. höher sein kann, da erfahrungsgemäß me mehr als uiigc'abr 80 Prozent der installirle» Rampen gleichzeitig brennen." Die Abgabe der Vor lagen mit Plänen und Koste»c»»chlägeir wurden bis Ende Mai d I erbeten. Dieser Dermin ist mir von Schuckerl u. Co nicht vüulliich eingchalten. in der Verzöacrung aber kein ausreichender (Bund gesunden worden, auch die Vorlagen der letztaedaEten Firma eingehend in Betracht zn ziehen »nd tachveritandiger Begut achtung zu uiikelsteUcii. Alle drei Firmen haben daS po»> 'R'allie snr dieEeiitralslttiv» aus dem linke» Clbuier voraeicblagene OEuird- stuck als dazu geeignet anerkannt. Siemen- u. Halske. ebenso wie Sehnckert m Co. prviektiren die Ausriislung dcS LLerkes mit Akkn- nmlatoienbatterlecn der Firma Kummer u.Co. aber sind die'Akkn- niiil.itoien .ein neuer unbekannter Faktor. Wenn man zngiebt, dag zwilchen der Verwendnua im Kleinen und der Verwendnua im (Bosen ein gewaltiaer Unterschied vorhanden ist". Sic bemerke», technisch seien icne Apparate höchst werthooll. die pekuniäre Seite könne aber noch nicht mit der Klarheit beurthcilt werden, die zur Anieanng >o hoher Summen, wie hier in Betracht kommen, er- wrderttch >ei. Deshalb wird von der Firma die Anwendung von 'Akkumulatoren nur in beschränktem Maße bcz. vrrsnckSiveiie em pfohlen. Die beiden anderen Firmen nehmen keinen Anstand, die Akkumulatoren als einen weienlliche» und erprobten Faktor für das Werk zu empfehlen und iibeinehmen sür dieselben eine zehn- >a!»ige Garantie. Siemens u. Halske beanspruchen in den neuesten Proiekken bei Verivendiing von Akknniiilati'reiibakierieen für 25.000 gleichzeitia breniiendc Lampen istl.riOO installirle) tlDanipstnaichtne» von ze 450 Pserdekrästcn und 3 Tvnaiiioniaschinen zu 320.000 Volt Ampere. Schlickert Co. aber 3 Tampfiiiaschinen von je M las 370 Pierdekräsien und 3 Tunamoinaichinen zu 32>i.0M Volt- Ariipere und stummer u. Co bei beschränkter Anwendung von Akkumuiatorenbalterieen 4 Danwnnaiclnnen von je 200 Pferdekrästen r>nd 2 decgleichen von je '>80 Pserdekräite», sowie 8Dr»ia»ivS von io 78.7>>0 Volt-Ampere und 4 dcralciche» von je k«>2.500 Volt- Ampere. er>. 4 Daiiipimasclnneii von ;e 580 Pferdekmite», 1 dergl. zu N50 Pserdekrästcn. Hierbei kommt ferner in Betracht, daß zur Austiellmig der AkkumnIalorenbaNerieen in der Pegel nicht neue ko'isoielige Baulichkeiten, wie zur Ausstellung der Ga--bel>ä!ter. geänderten Planungen. obwoLl dieselben bet einem Bauarnwand« von W7.7V» Mk. die Kostenanschläge erheblich übersteigen, genehmigt und »ur Deckung der Kosten di« für den Neubau gestifteten Fonds, im urbrigen einen Dbcil de- dem Bürgerhospital. zustehenden BermögenS. bewilligt hat. — Im April d. I kam bekanntlich der Roth den Stadtverord- nrten mit dem Vorschlag der Begründung der Stelle eines Schul- kvmmtssar-, fand aber keine Zustimmung; die letzteren lehnten die Vorlage ab und gaben dem Rathe zur Erwägung anheim, ob nicht zur Beseitigung der in der RakhSvorlage gedachten Uebel» stände eine Abänderung deS OrtSlchulgesetzeS angezeigt sein möchte. Der Vorstand de» Schulamtes bleibt aber dabei, daß daS letztere die nöthige Verbesserung nicht herbeisühren könne und der Statt, schließt sich Dem nach neuerlichen Crwägungen an. Er bleibt daher bei seinem Beschluß stehen und will den Stadt Schulkommissar als Grmeindebeamten in Gruppe l de- BcsoldunaSvlanes aiigestellt wissen und zwar mit eine»» Jabresgehalt von 6000 Mk. — Da die Straßcnbenennungen „Mtthlhosgasse" und „Mühl- gäßchen" häufig nnieinandcr verwechselt werden, so soll noch einem Beschluß des Ratlies die ersleie Straßenbenennuiia von jetzt ab in Wegfall kommen und die wenigen Gc»»dilucke. welche an der vom Freiberger Platze »ach der 'Aniienstmße führenden Gasse liegen, sollen ln'S Künftige de» Grundsliicken am Freiberaer Platze zu- gezählt werde». ES giebt allo von letzt an eine Müvlbofgasse nicht niehr. — Der Entwurf siir das laut GewerbegerichtSgesetz vom 20. Juli d. I. zu sorniiililende O r tsge setz für das G ewerb e- gericht zu Dresden weicht von dem siüherrn Statut wesentlich ob. Als Arbeiter im Sinne dieses Gesetzes gelte» die im sicbenic» Dheil der Gewerbeordnung bezeichne len Gesellen. Gehilfen. Fabrik- arbester und Lehrlmge sowie Bettiebsbeaintc. Werkmeister und mit hvheien technischen Dienstlcistlinaen betrauten Angesteltten. deren Jabresverdienst an Loh» oder Gehalt 2»ö(> Pik. nicht übersteigt. Außerdem ist das Gewerbe,zericlst für die Entscheidung gewerblicher Streitigkeiten der Haiis-Gewe, betreibenden. welche die ßiohstosse oder Halbfabrikate geliefert erhalten, mit den Arbeitgebern zuständig, ioicrn sie nicht für »reinere Unternehmer arbeiten oder sich als selbstständige Geiverbetteibciide nach 8 14 der ReichSgewerbeord iiiing anaeineldet hoben. Die Gcweibegerichte sind ohne slilicksicht ans den Werth deS Streitgegenstandes zuständig tue Streitigkeiten : lieber de» Antritt, die Fortsetzung oder die Auslöiuiig deSArbcils Verhältnisses, sowie über die Aushändigung oder den Inhalt des Arbeitsbuches oder Zeugnisses, über die Leistungen und Ent schädigungsansprüche ans dem AibeitSverlmIlmsse, sowie über eine m Beziehung ans dasselbe bedungene Convenlionalstrasc, über die Berechnung und Anrechnung der wm den Arbeiter» zu leistende» KuinkenperiichcruiigSbcilläge. DaS Gewerbeczerichl besteht aus einem Vorsitzenden, mehreren Stellvertretern deiselben. deren Zahl der Rath bestimmt und IM Beisitzcndcn. Znm Mitglied,' eines Gc- werbegerichtS soll nar bernsen werden, wer das 30. Lebensjahr vollendet, in dein der Wahl vorangegaiiczenen Jahre siir sich oder leine Familie Ariiicnnnicrslützang nnS ossenilichen Mittel» nicht empfangen oder die empsangene Armcninitersliitznna erstattet hat und in dem Bezirke des Gerichts seit mindestens 2 Jalnen wohnt oder beschäftigt ist. Die Wahl dec Beisitzer criolgt ans 3 Jahre. Die Wahlhandlung findet iinlcr Leitung der vom Ralhe zn be stimmende» Wahlausschüsse in 3 Wabbiblbeiluiige» statt, deren für jede Wohl vom Ralhe sesigestcllt werden. Ten Bei Nellen. Derjenige Netter. Hunden aus den welche» bek oer Setze >u- " df wdl anlangt. voll»! Inem zweiten HI odann glückte stimmen ! Bezirke .4 j' L nölhig. iöndcin bereits vorhandene Keiler-. Erd- oder Obergeschoß-! Ober" wird für jede Sitzung, an welcher ,ie ans ergangene Ladung online bianchbar sind. Eine solche Llano» winde sür Altstadt in Tbei! nehmen, der Betrag von 1 Mk. 50Psg »nd. d.iserir sie zwei oen städtische» Gehauden an der Mauer, eine zweite inr Neustadt! oder mehreren am einander folgenden Terminen beiwohnen, snr -oieuenht in der Realschule oder unler der an der Ritte,große ziijdeir zweiten und irden folgenden Dernuii der Betrag von >50 Psg. ^erbauenden Markihalle Platz finden können. Dein Racke wird i als Entschädigung a»S der Stadtkasse gelvährst. Tie Abgabe von > -t »ach alledem und i» Anbetracht der rückbaltlosei, Cinviehtinia! Gutachten erfolgt durch Ausschüsse, welche außer dem Vorsitzenden 'wlcher Anlagen »ettens dcS Pros. Weiuhold darüber jedenlalls j örG GewcrbegenchteS oder dessen Stellverlrelcrn ans mindestens 4 ...' - r »> - ;.!!i > - <!d- ?' !. i- l' , - t i . DZ!',- ' ^ kem Zioci-el beigehen, daß daS Dresdner Werk ans bctricbSlech i chcn »nd tiiianzieUen Glliuden ans ausgiebige Verweiidliiig von - Ackii,!!il!atoieii einziieichten sei. ES wird nutto nnbcbcnklichereinen kTit — stehen Beschluß fassen können, als. wie früher schon von der Stadt ^ Hannover, so nenerdings auch von der Stadt Düsseldorf die Enich- ^ ^-Stung eines Elektrizitätswerkes unter Verwendnua von Gleichstrom A ui'd AkliiiMilaloien be'chlos'en worden ist. Tie Projekte der Firma « ^ e: ''ummec n. Eo.. welche sür das Dresdner Werk AkkumulaW reu nnr in bcwluäirltem Maße angewendet wissen will und deshalb be- ^^t.acbtlich inelir Btaiäniirnkrast braucht, werden deshalb jedenfalls >n zweite Linie zu stellen icttr. Konstalirt wird ferner, daß der LL Beeart ,ür die Maichiilenanlagc nach dem Kostenanichlage von SSstguckcrt n. Eo. kcinesivegS geringer ist, als der Bedarf nach dem «L Z « Kosteiianschlag von Siemens n. HalSle. obwohl der Sachverständige "D-^die Stärke derErfteren als »iigeiiüqend bezeichnet. Auch dieAkk»- Sk n!"l-ttorei»lukioue!i werden von Lchuckerl u.Co höher als von rKp — ,7 Siemens u. Heu-gke vcramchiagt. Ob >ür daSAitstädlcr Hotthcater ^ ^ besondere'.'lkkttmnlatoreiitstattoii hcrznstellen ist oder nicht, »inß der Zukuntt Vorbehalten bleiben. Vorerst hat die Geiiercildircktioii der Königl Hotstheaker deni Rathe noch gar kein Verlangen nach -2 .clekln'cher Stromliefernng zn erkennen gegeben. Eo ist auch nicht 7^ 5---Gm,ßer Betracht zn lassen, daß im König!. Hostheater schon jetzt. ^ -wenn auch nur in beschränkter 2lusbrhnnng. elektri-che Beierich- L» — ^ tniigeeinrichlungen beste! c». Ta die konkurrirenden drei Firmen. ^ ebcu'o wie der Sachverstäudige darin einig sind, daß bis letzt dir ^ R Sudor Akkumulatoren am besten sich bewahrt haben, io können «^-.Ä^'.^ehe auch nnr von der Firma Müller n. Embeck in Hagen. Wejl- r-sairn, als den Patentinhaber» und Fabrikanten, bezogen werden. Osteringcr ist der ebenfalls zu Ungunstcn von Scbnckert n. Co. be stehende Kostemmtersthied beziialich des Kabelnetzes, dessen Be itaudtheile von Siemens u. HalSkc selbst geliefert werden, wäh lend Schlickert u. Ev. die Kabel von Fellcr und Guilleaume be ziehen. Unbestreitbar ist. daß die Ausführung dcS Schuckert'fchc» Werkes eine wesentlich höhere Kapitalanlage erfordert, als die A'iSnchruilg der Vorlagen von Siemens u. HalSke: daß aber ein solcher Mehraufwand ilirumgänglich nvthig sei, um. wie Pros. Weiuhold bemerkt, ..ciwaS größere Sicherheit gegen Störungen" und „etwas größere Gleichmäßigkeit der Spnnnnng im Leitmigs- netz zu crzicleu''. ivird von dem Sachverständigen nicht behauptet. Tie itädn'chcn Kollegien werden die Fragen zu bcanlworkcn haben, ob sie ferner noch wie bisher der Firma Siemens u. Halske ver trauen, oder der Firma Schuckeit u. Co. sich zürnenden und mit diestr beiiurs Verrragsabschillpes weiter verhanvelt sehen wollen. En dankbarer Ecinnernng an die von der erslercn der Stadt Drcc-dcn seit 5 Jahren schon geleisteten hochschätzbaren Tiensle und an die Anerkennung, die alle ihre Vorlagen von sachverständiger Seite bisher hier gesunden haben, sowie im vollen Vertrauen daraus, daß sie die bei dem Betrieb eigener Elektrizitätswerke ge wonnenen vielMrigen Erfahrungen dazu benutzen wird, das Die-tdiicr Weik nicht nur solid, sondern auch in jeder Hinsicht bc- triebstiichttg herzustcllen. fällt eS mir nnmöglich, einen solchen Vvi'chlug zn machen, ich würde auch einem solchen Vorschläge, wenn er von anderer Seite erfolgen sollte, nicht zustuiiinen können. Nächst der Wahl, der mtt der Ausführung des Werks zu betrauenden Finna möchte aber auch Beschliißsasiniig erfolgen über die Vcnng- barmaelmng dcS Anlagekapitals. Daß dasselbe wesentlich höher gegrinst'» werden muß. als früher, wo zunächst nur die Versorgung der 'Altstadt mit eleklruchem Strome gcplanl war, wahrend jetzt die Versorgung der Neustadt der elfteren aris dem Fuße folge» soll, kann nicht Wunder nehmen. Pro». Weinhold schätzt die Kosten des auSgchauIcn Werks uns rund 2' s Mill. Mark, bas ist etwas niedriger als die Schuckerl'jchen Kostenanschläge und wesenl- lich höher als die Kostenanschläge von Siemens und Halske und empfiehlt, um sicher zu gehen, wohl auch >n Rücksicht aus den wetteren Ausbau des Werkes 3 Mill. Mk. anzniichmcii. Schon in Comcanenr der von mir oben dargelegten Ansichten liegt sür mich, und ich hossc auch für die städtischen Kollegen, kein ge nügender Grund vor. das Anlagekapital inr das Unternehme» ,ctzt schon zu 3 Mill. Mk. anzrmchmen. Sollte das Röbbelen'scke Unternehmen, eine große Anzahl der auch in der weiteren Um gebung von Dresden gelegenen Ortschaften von einer Stelle ans mit elektrischem Slrome zn versorgen, ln'S Leben geinten werden, was wenigstens nicht außerhalb des Bereiches technischer Möglich keit zu liegen scheint, so würde dasselbe ebenso wie ein von mch- reren Seilen, namentlich auch von Kummer u. Co. in Aussicht ge nommenes Preßlust - Untemehmen kür Dresden, dem Dresdner Elektrizitätswerke recht wohl vienstvar gemacht werden können, dadurch aber nach Befinden anlagen des letzteren ei dieser Unternehmung die . , , trizitälSwerkeS abhängig zu machen, wird wohl Niemand empfehlen wollen, eS läßt sich ja auch z. Z. noch gar nicht abieben, ob nicht der elektrische Strom als Motor der Preßluft Konkurrenz zu machen im Stande ist. Auch bei voller Würdigung der zu erwartenden weitere» Fortschritte der Technik dürste daher der Beschluß sich rechtfertigen, zunächst ein Anlagekapital von '2'/, Mill.Mk. sür daS Dresdner Elektrizitätswerk verfügbar zu machen. — Der Neubau des B üraerhospitalS ist wieder etwas in die Nähe gerückt, da der Rath die vom Architekt Schubert ab Beisitzern bestehen, weiche von Fall zn Fall je zur Hülste ans iach kundigen Arbeitgebern und Arbeitern nom Rathe bem'en werden. — Zur Einiegiiniig der irdischen Hülle dcS verstorbenen Geh. CoiNliiercienrathcS. B a n kd ire k k r> r S W a n n > cb a s s halte sich gestern Nachmittag im Trancrhansc ans der Reodenzstraße in Blascwitz eine hochaiiichilllche Vrr ammlimn von Männern aller BeriifSklassc:'. c>ngefn»den. Das lraitte Heu» dcS Cittisthlasenen vermochte nnr einen Dheil der Dianerverianimliuig onsznnehmeii. io daß Vieler Blicke vom Parke ans nach dem Garienpavillo» ! schweiiten. wwelbst der über und über mit herrlichsten Blumen j und Palmen bedeckte Sarg Ausstellung gesunden hatte. Aus die schwarzen Trapirungeu warte» silbrnie '.'lrauleuchlcr ihr malles ! Licht lind eine große Abtheilnug der BerrdignugsgcjeUschafl ..Pietät" ! hatte Paradcausstclliiug genommen. Von den zahlreichen Blumen- I spende» fielen in Soudeiheil 0 große Fäche>valmcn ans. die in weitem Umkreise um den Sarg ausgestieltt Wochen waren. Ans der ttlnstien Dlaiiervcristuiuiilnng seien genannt die Herren Mch. Räche Tr. Diller. Schinndel, Commereienrath Hnltzich, als Vrusiheiider des Aittsichisrathes der Sächsischen Bank, die Direktoren der Säcb'st Bank. Konsul Henichkel und MackowSl», die Konsuln Arnstadt und Mcnz. Coiiiniercieiiralb Günther. Geb. Hoirath 'Ackermann. Rcichs- tagsabgeordneter Tr. Mchncrt. Hofrath Damm, ReichShankoircktor Edler, die Tireklorcn der Landsiändiichen »nd Handel-Hank Berg mann und Sciwrt. Lbermcdizinalralh Dr. Stclzner »nd mehrere andere Aerzto, Lens.il Simon. Rechtsanwalt LeSk» u. Ä. ni. Be sonders zahlreich waren die BcrniSgcnvssen des Verslruheuen ver treten. Ehe der Diener der Kirche aus Grund des Bibelworlcs „Ich weiß wohl, was ich für Gedanken über Euch habe. Gedanken des Friedens und nicht des Leides, daß ich Euch gebe das Ende, dessen Ihr wartet", die großen Verdienste und den edle» Chaialter deS Verstoibcnen schilderte, hob der Friedhvischor „Selig sind des Himmels Erben" weihevoll an. 'An zweiter Stelle sprach Herr Commereienrath Hnltzich im 'Namen des Vcrwattuiigsratbes. der Direktoren »nd Beamtender Sächsischen Bank und zugleich ii» Aufträge der Sächsischen Handelskammer. „Wie könnte ich Dein vergessen, ich weiß, was Tu mir bist" hob der Herr Redner an und zeigte, wie der Verstorbene snr die tzroße Familie der Säch sischen Bank ei» väterlicher, lccucr Fii.r>orger geweicn sei. Tic Sächi. Bank iei dem Verstorbenen eine 'Arbeitsstätte gewesen, in deren Tienst er sei» reiches Wissen und Können gestellt habe. Nachdem Gebet und Segen geiviochen worden waren, erklang der Scdluß- geiang: „Wo findet die Seele die Hcimalh. die Ruh' ?" Während der ganzen Feier Hollen die Kirchenglocken von Striesen und der Iobannesparvchie ihren Trauergruß zugcrusen. — Heute such 8 Uhr 37 Min. wird der Doppelung nach Hameln mittelst Schnell zuges überführt, um morgen daselbst beigcictzt zu werden. — Wie bereits kurz erwähnt, celcbrirtc am Sonntag in Pirna Bischof Tr. Wahl erstmalig in seinem neuen'Amte unler Assistenz der Herren Militärpfarrer Manz, Hoskaplan Klein, Prvgßiiuiasial- Tirekior Halm und euml. tlnml. Riedel aus Dresden eur seicrllchcS Ponlifical-Anit mit nachfolgende,» Dcdcum, dem sich im Wetteren dann der eigentliche Jirmnngsalt mit vorausgegangener Anipracbe des Bischofs aiischloß. Abends 0 Uhr solgte wieder Gottesdienst mit Predigt des Lbcrhirleii und Abends 8 Uhr im kleinen Saale des Adler-Hotels ein geselliges Zusammensein des „Katholischen Bülgervereins", welchem Herr Biichof Dr. Wahl ehenfalls seine Gegenwart schenkte. Die Bearüßnngsworte des .Herrn Planers Picwka heamworicle der dttchöstiche Ehrengast mit einer iängcren Ansprache, in welcher der Redner den durch inniges Festhatten an der Rcligtonsgciiieiisichast zn errichtenden Danun gegen die heran- brauieude Flnth der Umsturz-Agitation ganz beionderö hervvrhob. Am Montag Pornuttag wurde vurch den Biichof in der katholischen Schule noch die Ezamuiation in der Neligivnslchrc vvrgciwnunen. Tie Zahl der diesmaligen Firmlinge, unter denen sich auch mehrere Erwachiene befanden, betrug 85. — Neuerdings werden wieder Untersuchungen vorgcnommen. ob sich nicht im Äeorgcnthore die Herstellung einer zweiten Durchfahrt bewirken läßt. Soviel es den Anschein hat. liegen da für die Verhältnisse des Mauerwcrkcs nicht ungünstig. Etwas Te- sintliveS ist aber noch nicht festgestellt. — Von Mitte Oktober an darf In Sachsen auch das weib liche Rehwild gelchvssen werden. In Folge dessen wird von jetzt ab mehr von dieser beliebten Wildpretiorte ans den Markt kommen. Außer drn KrammetSvögeln, welche noch bis zum 15 November Schonzeit genleßen, darf in Sachsen nunmehr alles Haar» und Federwild geschossen werden. — Nicht unerwähnt mag hierbei bleiben, daß dle Lach-sorellen, Martinen und Schnevrl vom 15. Oktober bis mit 14. Dezember Schonzeit haben. — Am Montag Vormittag verunglückte «in Kutscher welcher beim Ausfahren au» einem Gehöfte in der Annenstraße zu nabe dem Tdorpfeiler gefahren war. Er ging neben dem Roll wagen her und wurde an das Gewände gedrückt und förmlich ge mangelt. tzr soll bedeutende innere Verletzungen erlitten haben und wurde in das Stadlkrankenhaus gebracht. — Die Hetz, agden, welche gearnwärtig bei Großenhain abgehalten werden, dehnen sich oft ans ziemlich weite Strecken aus und nicht immer nehmen dieselben den erhofften Verlaus. Ver gangene Woche z. B. wurde einem Hirsch bei Pausmühle die Frrtheit gegeben und erst bei Oberau konnte die Meute das Thier erreichen und erst nach den waidgerecht die Tödtung de- es vergangenen Mittwoch bei Großdobritz das Moritzburger Re vier (Thiergarten) zu erreichen und hier zu verschwinden; bei einer solchen erfolglose» Hetze wird sodann dle Jagd durch den Piqueur abgedlasen. A» einer Hetzjagd nehmen gewöhnlich 30—40 Herren, zuweilen aber auch Damen Thell. Sobald das zu hetzende Wild in Freiheit geletzt worden ist und die Hunde (eine Koppel zu 25 Stück) die Fährte ausgenommen haben beginnt die Jagd, welche an die Reitkunst der Theilnebmendeir die schärfsten Anforderungen stellt und so lange währt, bis dieselbe ab oder Halali geblasen wird. — Heute stirdet hier eine Konferenz der Vorsitzenden und Se kretäre sämmtllcher sächsischer Handels- und Gewerbekam. merii statt, in welcher folgende Gegenstände zur Berathung ge langen sollen: Festlegung des Osterfestes. Wegfall deS Hohen NeiiiabrSfelie» und die Zusammenlegung der beiden sächsischen Bußtage mit dem Bußtage der anderen deutschen Staaten: die geplante Liiianimenkunst der deutschen und österreichischen Handels- kammer-L-ekretäre im Jahre 180l, Stellu»a»abme der HandelS- nud Gewerbekannner» gegenüber der bevorstehenden Kündigung bezw. AbianfenS mehrerer Handelsverträge: gemeinsame Drucklegung der Fvrmnlare sür die ZnschlagSerhebnug und Vermehrung der Mitgliederzahl der sächsischen Hanvelskammrrir: Abänderung der Wahlordnung sür die sächsischen Handels- »nd Gcwerbekammcrn; Vorstellung gegen die von der Vostvnwaltnng geforderte Gewähr leistung sin Fernsprechverbindunacn von Städten. — Die Sitzung ist eine geheime. — Im A l b e r t v e re i ii wird Herr Dr. Pusinelli eine An» zahl Vorträge über Krankenpflege «nd erste Hilfe bei llnglücköfällen bntten. Dieselbe» werde» vom 28. Oktober nb icden Dicnstog und Freitag Abends von ti—7 Uhr im Carvlahausc slalltinden und es können hierzu diejenigen Damen des Vereins, welche sich an den Vorlesungen bclheiligen wolle», aus de» Name» lautende Eintritts karten im Gcschäslslvkale des Vereins gebührenfrei in Empfang nehmen. Eo weit der Platz reicht, ist auch Lehrerinnen der hiesigen öffentliche» Schule» nach vorheriger Anmeldniig gestattet, an de» Vorleumgen Dheil zn nehmen. -- Wir erhalle» solgende Zuschrift: „Der Unterzeichnete sieht sich ans besonderen Gründen zn der Erklärung veranlaßt, daß die ihn bettessende, ohne sein Varmissen emgesandte Notiz in Nr. 285 d. BI. der thattächllchen Griinolage entbehrt, indem eS ihm weder eingefallen ist, »och jemals einfailen wird, ein sog. „Juki lüum" zn feiern. G. S t i e s e l h a g e n. Oberlehrer. — Der 1 Dresdner F r a^i c n b i l d u » gS - V e rc i n vcra»- slaftet heute i» Meinhold's Sälen eine Abendnnterhalttlng von musikalische» und deklamatorischen Vorträgen. — Von einem mit 1000 Stück Ziegeln beladene» Wagen brach gestern Vormittag aus der Marie »brücke die Vorderachse, wobei der Wagen umstürzte und die Ziegel auf das Trottoir fielen. Man mußte einen Waaen berbeivolen und war der Fuß verkehr so lange gesperrt, bis die Ziegel wieder anfgeladcn waren. — Die Lausitzer Maschinenfabrik Iheilt »ns im Anschinß an die jüngst erwähnte Probe deS F e n c r l v j chd a i» p s e r s für Chile noch mit: Die Bestellung ersistgle von Chile ans direkt an die Lausitzer Maichineiisabrik und iit der GesaininlpreiS mit voller 'Ansrüstniig ea. 35.000 Pik. Der Lieferung sind 3000 Meter Schlauch der besten O.»nlstät beigegeben: bei 9 Atmosphären Druck in den Schlauchen zeigten sich dieselben noch so dickt, daß an ver schiedenen Stellen der Schlauch vollständig trocken blieb. Dieser Dompser iit daS fiinsle Fahrzeug sür Fenerlöschzwecke, weiches nach Cbilc von der genannten Fabrik geliefert wurde. Die Tainof- seuerspntzcii der Lausitzer Maschiiiensabrik werden auch bei Hoch wasser zum Anspninpen der Souterrain u»d Kellciränme benutzt. So bet bei den letzten zwei Uebcrichweiniiuuige,, in der Stadt Posen eine Dnmt'ssi'neispritze vier Wochen Tag und Nacht gepumpt. Die Lcisttmg ist dabei eine ganz enorme. Cur Souterrain von 10 Meter Länge. 0 Pieter Breite stand 2 '.vieler hoch unler Wasser und war mit Waaren gestillt: die Dainpsfenersvritze pumpte ca. >00,000 Liter Wasser in Er Stunde» auS, wodurch snr ca. 20.000 Mk. Waaren gerettet »»irden. Ebenso bat in Prag bei der letzten Uebcl'chweiuinnng eine Tamptseueripritze der Lausitzer Maschinenfabrik Tag und Nacht gearbeitet. — Auch sür Dresden würde eine solche Spritze bei Feuer- und Wassergesahreir sehr viel Nalionaleigeiithnm erhallen. — Die Tapisserie Mannfaklnr von C. Hesse. Königl. Hof lieferant. beai»a. wie bereits erwähnt, NI» Sonntag die Feier des öojährige» Bestehens ihrer Firma. Ein Grschailshaus wie das Hesse'ichr'. das neben seinem Eontor- und VerlauiS'Personcil jähr lich ea. 800 Menschen beschäftigt und in iciiicni Genre wohl kann, am hiesigen Platz überbolen werden lau», darf an einem solchen Ehrentage an Beglückwünschungen und ttcbcrraschnngcn schon etwas 'Außergewöhnliches erwarten. Aber 'elbsl solche Erwartungen wurden noch nnr ei» Bedeutendes überlrosscn. Vom frühen Morgen an bis spät in die Nacht hinein wurde den EhefS des Hauses, den Herren Gustav und Mai' Hesse, c»ie solche Fülle von telegraphischen, 'christlichen und inüiidlicheii Beglückwäiiichimgcn, wie sie. sich nnr in ganz seltenen Fällen anznhänfen pflegen. Obenan diesen ehren de» Auszeichnungen stände» die Begrüknngcn durch den Nach zn Dresden, durch die Dresdner Kaiifinanitichaft und eine große 'An zahl hochgestellter Persönlichkeiten. Nickst minder überraschend und berzlilh gestattelen sich die festlichen Kundgebungen von Seilen deS Geschäfts Perionais. Dasselbe empfing ihre Chefs am Eingänge der Geschäfts-Lokalitäten, um sie vo» dort in die mit Blumen geschmückten Eontors zn geleiten. Hier erfolgten Ansprachen durch den Aeltesten des Hauses, Vortrag von Dichtungen, Ueberreichuiig von 'Adressen und zweier prachtvoller Volioluicin re. Nach Been digung dicicr Feierlichkeit und nachdem die Herren Gebe. Hesse gedankt und zugleich dem Wunsche Ausdruck gegeben hatte», noch lange mit ihrem derzettigen Perionalc arbeiten zn können, vereinigte ein Festfrübslücl Ehcss und Personal zu einem längeren herzlichen Beisammensein. — Der biesige deutsche Krieger-Gesangverein hält übermorgen, Freitag, im Saale deS Tivoli sei» 10. (Llistuirgssest nb. — Herr Prof. Louis Moutchai hält im Laufe dieses ÄlnlerS noch acht Vorlesungen in französischer Sprache im Saale des Thimch»tzvereins ab. Tie Vorträge zerfallen in Rcci- tationen und Besprechungen von Werken von Chateaubriand, de Vigich, Gautier. Delnvigne, Beranger. Viktor Hugo :e. — Tie Gesellschaft „Alhiira" veröffentlicht soeben ihr rcich- baltigcs Wiiiiervrogramiu. Neben acht Vcranügungen im engeren Rahme» bietet dasjelbe zwei größere Bälle, einen Maskenball, ein kleineres und ein großes Eviiecrt unler Mitwirkung erster kü»sl- lcrischcr Kräfte. Tie Festlichkeiten finden theilweise im Königl. Belvedere, theilweiie im Hause des Neustädtee Casinos statt. — Tie Bewegung für die im Monat Dezember slnitsiirdcudr Wahl dec Stadtverordneten in Leipzig verlpricht eine sehr leb hafte zu werden Tie durch den Aii'chlnß der Vororte bedeutend gewachsene sozialistische Partei wird alle Hebel in Bewegung setzen, um für sich Eriotge bei den Wablcn zn erringen. Doch auch ans anderer -Leile ist man nicht müßig. So fand eine Besprechung von dreißig Vertretern von hiesigen Vereinigungen der Ordiinngs- pnrleic» verschiedener Richtung zum Zwecke engeren Ziisgnimen- schlnsseS für die Vorbereitung zu den Sttidlverordnelenwahlen statt, deren Verlaus ein vollslanbig besriedigendcr war. Es wurde zu nächst zur weiteren Vorbereitung der Angelegenheit cm engerer Ausschuß von fünf Perlviie» gewählt. Bei eiilinülhigem .Haiidin- handgrhen der Ordiiuiigsvarleien kann denselben der Sieg bei den Stadtveiordiielciiivahlen nicht streitig gemacht werden. — 'Am 10. d. Nachts gegen 12 Uhr ist in dem dem Handarbeiter Johann Birk in Zescha gehörigen Hanse Feuer entstanden, durch welches dieses und die angebante Scheune total eingeäschert worden sind. — Gestern ist in Schneeberg der neuerbaute Schlachtho) unter entsprechenden Feierlichkeiten übergeben worden. — 'Am Freitag ist die dreizehnjährige Stieftochter der Hcmd- arbelterS-EIiesran Jser geb. Bräner in Milden«» plötzlich ver. storben. Ter Tod deS Kindes sott in Folge von Mißhandlungen Seitens der Stiefmutter eingetreten sein, indem letztere vas Mädchen mit einem Holzpantoffel gezüchtigt und auch früher schon des Oef- teren unmenschlich geschlagen habe. Die Rabenmutter wurde an, Sonnabend durch dre Gendarmerie verhaftet und in daS Amts gericht Annabera eingeliesert. — AuS Leipzig schreibt man: Die Zahlung-stockungr-An. aelegenhcit des hiesigen Banunternebmers Herrn Schmtd — Be- sitzerS des prachtvoll nusgestntteten Cais Bauer und anderer großer Gebäude — hat eine für die Gesammtheit der Gläubiger ungünstige Wendung dadurch erfahren, daß einige Gläubiger aus den Vorschlag eines Moratoriums von zwei Monaten nicht emgeaangen londern Klage gegen Herm Schmid erhoben habe». Hie um nicht einzelne Gläubiger zu begünstigen, nnng des Concursversahrens gestellt werden. — Ein treuverdienter Beamter, der ebenso im Kreise seiner Berufsgcnossen wie des mit ibm in Beriibruna kommenden Pablr- sinc>, habe». Hieraus mußte, er Antrag ans Erösf-
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