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Dresdner Nachrichten : 13.02.1887
- Erscheinungsdatum
- 1887-02-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188702134
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18870213
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18870213
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 21-22 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1887
-
Monat
1887-02
- Tag 1887-02-13
-
Monat
1887-02
-
Jahr
1887
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.02.1887
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W irr)« Rücksicht aus da» Urtheik tzer Menge verkheldigt habe, und hoff« detzdalb. daß Tie mein« Stimme einiges Gewicht beilegen werden, wenn ich Sie bitte, jetzt dem im Krene ausgestellten Wahikandidatc» ihre Stimme zu geben, der sich ffir Beivilligung d«S Sevrennat» LuSgesprochkn dal. Se. Heiligkeit der Papst hctt, wie eS Ihnen ja auch bekannt sein wird, der Centruiiisparlei den Wnnich auSivrechen lassen, sie möge »ür da» Srptennal sliiiunc». und hoffe ich. daß dirs die Katholiken deSKrenes sicher hierin deivegen wird. Wählen Sie darum den Herrn Fabrlkh.sitzer Brauer, dem auch ich meine Stimme geben werde". — D>e Aussichten >ür die Kandidatur de» vom nationalliberalen Verein vorgeschlaacnen Herrn Kommerzirir- rath Häbler in Gwßschönau im l. tächs Wahlkreise werden von Tag zu Tag günsli^eie. Dir Consrrvativen haben diese Kandi datur bekanntlich mit Eifer mit zu der ihrigen gemacht. Bereit- wurden 2640 Untertchrttten für den Hübler'scheir Wahlansrui ver öffentlicht und eine große Anzahl Name» steht noch für künftige Veröffentlichungen in Aussicht. Hierzu brnigt die freisinnige -Zittau« Morgenjeiluiig" in einem Aurin »in ihren Kandidaten Buddederg folgende charakteristische Erittaininnz: „Laßt Euch nicht Unterichrriten für den Gegenkandidaten aboreiie». verweigert die»e, berui! Euch am da- geheime Wahlrecht! llebrigeiis bindet die Unterschrift nicht. Trotz gegebener Unterschrift kann Jeder wählen wie er will." Daß er das kann, ist wohl richtig, daß aber die Nichtachtung und Unverdindlichkeit eine! geleistete» Unterschritt, eine- gegebenen Wvr'eS von^emm Pceßorgan öffentlich gelehrt wird, das ist doch ein t'-rr'e- Stück und muß einen ehrliche» »nd lautere» Charakter bele. >gen. ganz davon abgesehen, daß durch derartige Bekhunrgci! das 9lc<u!-gef>ihl und die Chrenhaftigkert untergraben werden. Dem Freisinn ifi letzt Alles mölgich! — In Sachen de- Austritt- des Herrn Holz Händler Anders ans dem Refornivereiil befindet sich ein Inserat aut der 16. Seite dieieS Blattes. , . — Montag am 2t. ds. ist bekanntlich der Tag der Reichs- tagwahl. Es wird Jedermann gut lhnn. so nüh wie niöglich sich darüber Gewißheit zu verschasfen. wo kein Wahllokal sich be findet n. k. w. Deshalb fei da- Augenmerk jetzt auf die Ecken- und Plakatsäulen gerirhiet, an denen da- Berzeichniß der saiiririt- lichen 74 Wahlbezirke von. Sladtrath veröffentlicht wrrd. Die Ab gabe der Stimmzettel hat in der Zeit von PormittagS 10 Uhr bis Nachmittags 6 Uhr zu eriolgen und zwar pelirsiitich. Cs ist un glaublich wie viele Menschen noch liiimcr der Meinung sind, sie könnten ihren Walilzeitel durch irgend Jemand »ach dem Wahllokal schicken und dort abgeben lassen. — Wiederum haben wir von einem schweren Verluste zu be richten. den nincre Stadt erlitten hat: vorgestern erlag einer der hervorragendsten und angesehensten Industriellen Dresdens. Herr Kommerzienrat!) E r n si V avs einer langen und schmerz haften Krankheit. In dem Dakiiigcichiedencn verliert nicht blos seine Familie ihr inniasr geliebte- Oveebauvt und die große Schaar 'einer Gehilfen und Arbeiter einen allezeit für rhr Wohlergehen treu lorgenee» Chci. sondern auch die Stadt Dresden einen Bürger, der ihr zur Zierde gereichte. Ter Zweig dt'- Gewerbsieißes aber, in welchen! Ernst KavS nnrkte. der Plaiiv>orrebau. büßt in ihm crnen seiner ersten und beiten Vertreter ein. Wenn der Pianororke- bau Sachsens und insbeiondere Dresden- sich im Auslande, in allen Staaten Enrov»-. >n Amerika und Australien eine- so großem Ansehen- eure»!, so ist dies zu nicht geringem Tlieil^der Intelli genz, Tüchtigkeit. Unermüdlichkeit und der ilrenge» Solidität deS Verewigten zu danken. Kavs ist c»> Beiveis, daß es auch in unseren Zeiten eine,» strcbiaiiren Manne gelingen kann, sich aus den bcicticiden'lcn Aii'änge» zanr Leiter aroßer industiiellerElablisse- mcnls cirworzuarbeiten. Emst Karl Wilhelm Kaps. Kgl. sächk. Kommerzicirraih. Conilhnr und Ritter :c., iil in Döbeln im De zember 1826 geboren, er erlernte dort bei einem kleine» Meister das Tlicbierhandweik und ging, noch beendioier Lehrzeit. mit den be scheidenste» Mitteln anl die Wandelichaik. Er arberrcte zrinächst in mehreren Städten Teiiischland- alS Geicll i» Tn.bleiwcrksratte» und kam dann auf der Wanderschaft auch nach Kopenhagen und Stockholm. In letzterer Stadl trat er zuerst demjenigen Zweige der Tischlerei näher. »> welchem er später io Hervorragendes leisten sollte. Er arbeitete der einem Jnsllumentei'macher und lernte dort den Ban der Pianowrlc kennen. Sofort war es ihm klar, daß hier sein eigentlicher Wirkungskreis lag. Er ging zu seiner Aus bildung und Bcrvollkomninniig darin nach Paris, wo c- ihm ge lang. bei dem bernlnnren Erarü Arbeit zu finden : dann kam er zu Baisselet »ack Mar'eitlc und durchwanderte Spanien. Portugal und einen Tkeil Italiens. In Turin wurde er berufen, ein Instrument der Herrogi!', von Genua, einer >achsi>chen Prinzessin, zu stimmen; diese rand Gefalle» an dem intelligenten Landsmann und gab ihm ein Emvfeh!imgsichre>ben an ihre königlichen Verwandten in Dresden mit. Kavs kehrte »ach Drc-den zu rück und erhielt :n F>!g? dcss.'n dnich die gütige Vermiitcluilg des llönigSbaii e- darleyensweise die P.sittcl zu ieaier rnablirnng. Er ha te ' r- Glück und di. Hobe Ci.r. 'ein erites Pianmv an den damaligen Kronprinzen, rwicrii jetzige» König Albert, z» verkavien, und Wi rde an ce-nind dessen, aüo schon iin ersten Jabre ieiner Etablirung :r,m Hoslie'eiamcn ernannt. Durch raitle»c Thätiglert und Encrg'e gelang es ihm. damalige riite Werkstatt ni der Schefselgasse m einer tteinen Fabrik da elbsl z» vergröß-rn. Die sorkwahrende Erwetteinng 'eines Absätze- veraniaßle ihn in der Seiiuiicnskiaßk eigene große Ft brikaevarioe zu baue». Er legte nn» sinn Haiiviaugenmc k «ins den Jxrort seiner Jnslntmenle nach dem Anstande und begründete die Fabrstaiion der kleinen Flügel. d>e er ni großen Mengen nach allen Landern ansiütuke. Nachdem er vvn Sr. Maieslal dem Kon g Albert n i: dem'.'llbrecht-orden dekorirt. von der Kgl. schwedischen Müsikal-'Akadcmie in Stockholm die goldene Medaille Intoris et nilions und wegen seiner Verdunste äl- Juttamilgiied auf de> Weltausstellung in. Amsterdam den Holland. Eivilverdienstordcn crhatt.ir, wurde er in, Jabre 1883 znnr Kgl. »achi. Coiiimerzieiiralb ernannt. An weiteren Auszeichnungen er hielt Emsi Kav- da- Conniunkreu; de? svanl'chen Jiabellen- oidens und das Comrynrkrenz 1. Klasse des vortugtki. CbnstusordenS. Die Kaps che Fabrik war n: ikiic» gewerblichen und gesundheit lichen Einrichtungen als inusterhci'l betanur : selbst die Soziatdemv- kratcn haben die- nnerkaniii. Seinen 'Arbeitern war er ein gütiger und sorgender Cbcs; bekaniir war. m-e er stets ein warmes Herz und eine offene Hand bei fremdem Leid; hatte. Unzählige Woht- kbaten hat er «wie cn. Tein Konie'valorium hat er wiederholt Stiftungen gemacht. Kap- earenie sich d--c allgemeinsten Werlh- 'chätznng seiner Mitbürger. Ec hintcrläßt eine tte-gebeugte Wiltwr und zwei lrgnernde Sohne, der nikcre derselben war schon seit Jahren im Geschäft thatig und »ülutc letzt die Renen »iS ferne Ausland aus. die der schwer kranke Vater inchi mehr »rachen konnte. Als dessen letzte Erkrankung eure vcdeiillicbe Wendung nahm, riei er seinen Sohn an- dein fernen Marokko telegraphisch herbei, lliuii i rdet der unermüdlich tl>akige Mann Rubc iiir küble» Grabe. Sei hm, dein Guten und Liebe», die vrrde leicht, llavo pla anim LNViWk Mr-^.i7» §?<! ermitteln, >n einem Zimmer de» obeesten Stockwerke» M Gcvrgenstmße zu ansaedrochrn und zwar wadricheiirlich Raume der Dienerschalt und griff rasch ui» sich. Alle wurde» schleunigst geweckt «nd verlieben eilig ihr« Zimmer. . einer Panik ivar nicht die Rede, r» ging Alle- derhältnibmäßig ruhig vor sich. Die Jeuerivehr war rakch bei der Hand, hatte aber Muvr einzugreisr». Ein Wenühenleden ist glücklicherweise nicht ariahrdet gewesen. Der in Schandau befindliche erste Direktor de» Hotels, Herr Rudolf Send,», wurde telegraphisch von dem Ereignch verständigt und reist« mit dem Morgen - Schnellzuge nach Berlin. Weitere telegraphische Mitthellungrn lese man unter .Neuesten Telegrammen" »ach. — Zwei große Militärkonzerte auf den Eisbahnen de» Großen GartenleichS und den Carolasee» hatten silr gestern Nach mittag die Pächter derselben, die Herren Gasse, Vater und Sohn, angekundigt und in ganzen Colvnnen pilgert« gestern die junge Welt hinaus, sich am Schlittichubiadren zu «lustigen. Namentlich die jungen Damen kamen, die Schlittschuhe entweder ofsen oder verhüllt am Arme tragend, m ganzen Lchraren ange- walzt: wer es ganz eilig hatte, fuhr sogar in einer Droschke hinaus. Andere, dir sich etwa- Witter ausgemacht batten und ganze» Züge Mit enttäuschten Mienen Znrückkommendcr begegneten, witterten llnrath und kehrten um. Ach. es war nicht«! Da- erträumte EiS- irst ivar >m buchstäblichen Sinne zu Wasser geworden. Der Wind ivar die Nacht vorher umgeschlagen und früh 7 Uhr laS man an der Elbe bereits 1 Grud Wärme vom Thermometer ab. Um 11 Uhr Vormittags war es klar, daß nicht gefahren werden konnte. Das Wasser trat m breiten Fläche» aus das Eis derau«. So viel enttäuschte Gesichter bat man lange nicht beisammen gesehen, wie gestern .Der Trompeter von Säkkrngrn" nrit seinem .ES wär so ichön gewesen" wurde unzählige Male cltirt. Die jungen Damen, die so enttäuscht waren, machten e« wie die Staare. die am 7. Februar in. Große» Garten am Teich« eingetroffen waren, aber inzwischen vcrichwiinden sind; sie zogen eilig ab. Sie, nämlich die Staare. weide» aber alsbald wird« komme», während sie, d. h. die jungen lchlittschiihlnstigen Damen, sich wohl mcht so bald am Teiche wieder einfinde» werden. — Ein Bild echt turnerischen Lebens und StrebenS entwickelte vorgestern Abend der Allgemeine Turnverein anläßlich seines 4L. StistuiigSiesles im großen mit der Büste Jadn'S und den Vereins'ahnen geschmückte» Saale des »Tivoli". Die Betbeiligung war eine äußerst rege. Deputationen sdmnitlichrr Bruderverenie waren «schienen. Als Vertreter der Stadt waren die Herren Bürgermeister Bönilck, und Stadtratb Gradowskr, zuaegen. Ein »lhwuiigvoller Marsch der Kapelle der Pioniere »»irr Musikdirektor Schubert'- bewährter Leitung und der Vorirag der Vcrkin-sänger- schast lLicdernieist« Herr Pitt) .Hoch Deutschland, hoch mein Vater land" leiteten die Feier ein. Nunmehr ergriff Herr Oberlehrer Dr. Herrmann von der mitten im Saale errichteten Nednerbühne. um die sich die Turncrschast im Halbkreis gruppirt hatte, da- Wort zu einer herzlichen Begrüßungsrede. Redner wies nach, wie der Allge meine Turnverein, der erste derartige in Dresden am 12. Februar 1btt4 gegründete Verein, jederzeit eine rege Theilnahme und Mitar beit an den Knlturzwccken des Vaterlandes betdätigl habe und wie der Verein trotz mannigfach« Anfechtungen mit seiner Deove .All zeit aufrecht und immer dahnsrei" als enr in jeder Beziehung wohl geordneter dastehe. AlSdan» nahmen 17 Herren, die sich um die Tnrn- tache IM Laufe der Jahre verdient aemachl iind in den erstenEntstrkiingS- Jadren dem Vereine als aktive Mitglieder angrhört haben, au» beson der- rciervirtenEhrensitzenPlatz und erhielten in atvdabctischerReihe»- iolge nach ein« feierlichen Ansprache de-.Herrn Dr. Herrmnmr, der cm schwungvoller, mit Wärme und Jnniateit von ,«l. Margarethe Le»ick. Schülerin des Kgl- Konservatorium-, gesprochener Feitgruß vorariSgegcnrgen war. Diplome ausgcbändigt. Mittelst dies« im Namen des TurnralliS verabreichten «chriitstücke wurden die Herren .Ho'ickrelür Ai. Treßler. Dr. med. E. Friedrich. Kassirer Jäger, Maler Jähnig, Oberlehrer Kellner. Kommiisionsrcttd Korb. Kalku lator Lehnivnihl. Pnvatus Magnus. Goldichläger Müll«, Ober- sleuerkontrolenr Pohlink. Bnchdrnckercide»tz« I. Reichardt. Schul direktor N. Reichardt. Brmiddirekwr Ritz, PrivcttuS Saupe. Lehrer Schilbarth, Turnlehrer Ailke, Professor Dr. Zcibig zn Vererns- ällesren ernannt. Herr Tr. Herrnra»» führte hierbei aus, wie der Verein den Herren VereinSälteslen Liebe, Freirndschast und Dank barkeit drete und dafür die geistige Mitarbeiterschaft derselben an dem Verrni erbitte, deren Mitglieder, zumal die jüngere», »derzeit leuchtende Vorvilver m ihren BereinSältei'ten erblicken würden. Nachdem jeder Einzelne dein Heryi Verein-Vorstand Hanbschlaa ge geben butte, sprach He-r Prosesso» Dr. Zeibig in praziier, lurnerr- scher Weise den Geianimtdaiik der Vereinsältesien ans. Allgemein« Gesang beendete dielen feierliche» Aktus. Nunmehr folgte eine Ne'be recht unietbaltendtt Vottührungen. Zunächst «freuten zwei GcsaiigSvorträge von Frl. M. Len ick die Fesltheillichmrr. .Der Wi!d'„iig" von Tauben und „Er ist'-" von Schumann, wurden io lebkatt cipvlaudirt. daß die jugendliche Sängerin von Neuem am- treten mußte Auch dem Verem-mitglied Herrn Strobel ward für seinen humoristiichen Vortrag wohlverdienter Beifall. Von den exakten und gediegenen Leistungen der Turncrschast zeugten 3 Nummern, die viel zur Erhöhung der Fesrstininiung beitrugen Klntechlen schloffen. Sämmtliche unblutige Darbietungen waren nebil den gewandten Eingängen meisterhafte. Der »olgende Reigen der Turnerinnen, von der Tnrnlchrcrm Frl. Pöy'ch angeführt, bot ein anziehendes Bild, da- durch die geichmuckvollen Kostüme der ciu-s»hre»dc>r 32 Turnerinnen erhöhten Reiz iand^ Ilederraschende Leistungen, chvabre Akrobatenkün'te. zeigte zum Schluß des ersten Tdeile-chic Bortimierschait am Prerde. dasNenomince des ältene» Dresdner Tnrnvereins in glänzender Weile bewahrheitend. Nach kurzer Panie rüstete man sich zum Rundgang mit Begrüßung, wie die'Pvlonai'e aus gut Deutsch in Ser Tanzorünnng benannt war. lieber 200 Paare nahmen an diesem Eröffnungstan; Theiß Nur ganz allniälig ward die Zahl der Tanzlu'ttgc» eure germgcrc, denn Jeder wollte sich an dem Gadenianz bethriligen. der mannigfache llebcrraichungcn bol. Bis zu später Stunde hie» der anlinirte Fest- dall die Tanzenden in bester Stimmung beisammen — Bo» morgen ob befinden sich die Geschüttslokalitäten des Iuweircrs Heinrich M a u in dem Neubau dn Banbank für die Residenzstadt Dresden, Moritzstraße II, Fronte der König- Johaiimttaßc. Wie von diese,» siets aus der Höhe der Zeit stehen de» Ge'cbäsle nicht ander- zu erwarten war. hat dasselbe Alles aus- j geboten, um den neuen Verhältnissen gerecht zu werden und de» ! gurr» Rr>f zn bewahren, den es sich in eiiiem Zeitraum von 55 ! Jahren erworben hat. Nicht allein die Ausstattung der drei mächti ge» Sct>ar»c»st« nt eine äußerst effectvolle, sondern es imvonirt — Im Anschluß a» senien gestern erwähnte» Jnspektion-Helnch j auch nicht weniger das Innere durch die lange Reibe der dann au' >«. - m .—>. - ^ ^„tAttcii. kunstvoll geschnitzten, in Schwarz gehaltenen Spiegel ei Stadt Plauen i, V. begab vch Se. Cicetlenz Hen Slaats- üiüiister v. Noll itz-Wall Witz auch nach Zwickau, woselbst sich Herr Kreishauptmann Freiherr v. Hainen am dein Balmho'e znnr Em pfange kmgks»ndrir baue und dein hoben Gaue da- Geleite nach dem Hotel zur Paff, dem Adtteiacanartier Sr. Exccllenz, gav. Sc. Exccllkirz vechrte die Kgl Kieis!'anv:ma»nichan mit tenrem Beinchc ngd ließ sich d>e vei'aiiinietten Mitglieder dieser Behörde vorltellen, nrhur die Kanzlei-Lokalüate» m Anaenicheii! iind sprach mir meh ren Kaiiztcibeaiiitcn. Herr Knushanvimann Freiherr v. Hauien and Hcir^Lbrrvü-aermkister Streit geleiteten da»» Se Excellenz ah der St. Äcaricnkirche. wo>elb'r sich Herr Snvcrinlcndei» Meyer dHeriPaurath Tr MvtticSznr Vc'grußnng und Frihrnng Sr. Ey- üerrz eingefunden hatten. Darnach crfchicn Ir. Erccllenr am dem R'athhause. woiclbst sich im 'SessonSzgnn.cr die belolderci, Rätdc zur Itellung eim'anden. begab sich g . .... . . . schranke mrt den manmg'achiten Erzeugnissen der Silbnindustrie. Sicherlich bildet das Man sche Geichäst noch mehr alS zcilher eine Zierde unserer Stadt und gehört zu deu ersten dn Branche in ganz Deutschland. — I» der gcslem Nachmittag 3 Uhr unter Vorsitz des Herrn AmtShauvkinann v Metzich staitachabtcn Bezirksauöjchuß- sitzung der Amtehanptmaniischatt DreSden-Neustadt wurde an erster Stelle der Einspruch de- Strinmetzgehrtsr» Friedrich Wilhelm Stephan m Stricren ivrgrn Nichtausnadme in die ReichStagSivahl- ! liste für Stririri, verbandeltt Di«« Einspruch, der die vorzeitige ! außergewöhnliche Sitzung deS BezirkSau-schuffes veranlatzk halte, ist von allgememem Interesse. Bekanntlich findet die »achtle Rricbs- tag-wodl am 2l. d. M. statt. Betreffend« Stephan, dn am 20. gebäude d« Kgl Amrshanptmannschan zur Besichtigung der Expe- dikioiiSlänme und Vorstellung des Personals mrd von hier aus mittelst Eguipage nach den Tiefbanichachten des «zgebirgüchen 3teinkohlcnhnuvereinS. wo die Herren Bergrath Ovve und Berg verwalter Arnold die Führung übernahmen. Se. Excrllenz ver weilte hier längere Zeit, sch eingehend vom Betriebe de- Werkes sniormirend und betuchte daran» die chemische Fabrik von I. E. Devnent. woselbst Heir Fabrtkdirektor Ne»ß die ausgedehnten, rmisterhastcn Anlagen dem Hohen Gaste vorrührte. Se Erceltenz be uchte dann »och die hervorragendsten Etablissements von Schede witz, Bockiva und Planitz, bez Camsdori Bei Herrn Kreishaupt- mann Freiherrn v. Hausen fand zu Ehren Sr. Exccllenz ein — DaS kgl. Mmistcrlilm deS Innern hat die von der evange lischen Schulgemeinde zu B a u tz e n nach Höhe von 570.000 Mt. beschlossene AuSgabc von Schuldscheinen, und zwar von 740 Stück «manden. begab scb dann nach »ach dem Dienst- d. M. da-»ür die A uSü bu n g des Wa h l rech ts nothwendige 1 iSi, zu 500 Mk. und 1000 Stück zu SV Mk. zu 3' , Proz. genehmigt. — Ein Dresdner Kaufmann, welcher In dn Nacht z»m Sonn- z» Berlin gc'chtaien hotte ' nach 6 Uhr zm» dies« Zeit bereit» abend imContinental-Hotel . rheüt uns mit., daß daS Fcu« daselbst gestern sruh Ausbruch gekommen ist. Er selbst betäub sich zu Alt« j25 Jabre) «reicht, war in die Wahlliste für Striesen nicht ausgenommen worden, weil er nach dem Ge'ttz die Wahlberechtigung, die das 25. Leben-iahr vorausirtzt. nicht erreicht hat. Der Herr Vorsitzende ging von der Voraus'etzi>ng auS, daß blvS e>n solch« in die Wahlliste eingetragen werden kann, der lhatsächlich wahl berechtigt ist. Ta Stephan diese Vorbedingungen nicht «füllt hat. pflichtet der Herr Vorsitzende dem Gutachten de- bktrc-ffenden Ge nu indevorstandes bei. daß Letzt«« berechtigt gewesen sei. Stephan in die Wahlliste nicht auizunrymen und seine Ausnahme zu verwei gern. Nach längerer Bnathung pro und contra ward der Rekurs verworfen. — AlS Wablflugblatt cmpfichlt di« .Rordd. Allgemein. Atg." eine von einem wiittlcindngischen Major o.D. v. Trölnch enrworsnre Karte der französischen Festungen und TmppeiislkLungrn. »Im Kommissionsverlag der Kgl. Hosbuchdruckrrer .Zu Gultrnberg". Slullgor». erschienen). , .Der soeben «schienen« siebente Rechenschaftsbericht d«4 L«- ein« gegen Armen»oth und Bettelei in Dresden ent- lwlt eine ringcdkiid« Darstellung der Wirkiamkeit de» Verein» im Jabre 1886. Darnach zählte der Berlin am Jabrrstchliisje «755 Mitglied«, uni« denen sich 3660 männlich« und 1096 weibliche 252 Herren und 3k t.7«L ein» l Von na arm« Scknrttind«. 18«j Mk. 11 Mg Zuschuß für statte und da» Uednge sür Bürrau- und Berwaltung-« he Geschenke tand gesicht, '' mog- sür Svei!una arm« Schulkinder, 1813 Mk die ÄebeitE " , . aukwgnd. Die «Selammtausgaben betrugen 3X106 Mk. 2 deren Bestteituna die Mitglicdrrbeiträae von 27.276 Mk. reichten. Der Verein wurde nur durch außerordentlicl und durch die Zinie» srüber« lleberschüffe in den Stand seinen wachsenden Ausgabe» gerecht zu werden. ES ist selten mög lich. de» Eriolg solcher mildthütiaen Bestrebungen auch ziffennäßig nachr»we„cn. Im vortiegrnd«, Falle können dafllr auch positive statistische Tbatscrchen angcsübrt werde». Die Anzeigen wegen Vetteln» und Landstreichens waren nach de» Berichten der Kgl. Polireidirektion in Drc-den in deni Jahre 1879 unmittelbar vor d« Einführung der neue» städtischen Armenpslcge und vor Be gründung des Vereins gegen Armcniiotv und Bettelei in Dresden vi- ans die Zahl <591 gestiegen, erreichten aber im Jahre 1889 nur die Höbe von 347l. 188l :3Ä9. 1882:3116.188-1: 3138.1884 : 2815. 1885: 2706, 1886: 2530. Ganz entsprechend haben auch die Be strafungen abgenomnien. — Infolge EiStldirbunge» oberhalb Blasewitz ist nunmehr der Elbübergang zwischen Loschwitz-Blascwitz sistirt worben. Anrtfetzuug de» lokale« rvette« Lette ». raieSqeschtchre. Dealschetz Reich. In Mühlhausen bat der Bürgermeister Mieg-Köchlin die ihm angebotene Kandidatur mr den Reichstag ange nommen. der FranzöSling Lalance trat von der Kandidatur zurück. Don dn Staatsanwaltschaft war gegen L»lancef eine Äiiklage wegen Vergeben im Sinne der 88 130 und 131 des Strafgesetz buches. begangen durch Veröffentlichung seines Wahlprogramme- «hobrn wurden. Der bekannte Paris« TimeS-Correipondcnt Ovvert ergeht sich in seinem letzten Briele in Lobrede» üb« die friedliche Gesinnung Frankreichs und will nicht begreifen, warum man den Vcrsiche rnngen Dentfchlands, daß cS de» Frieden nicht stören will, mehr Vertrauen schenke, als Frankreich. Die Antwort aus diese Frage hätte eigentlich dem Scharfsinn deS genannten Correlpondenten nicht schwer fallen sollen; da er aber vorzieht, sie nicht zu geben, so wollen wir sie ihm bereitwillig erkheilen: Mo» traut den deutschen Friedcnöversichcrungen, weil Deutschland Elsaß-Lothringen besitzt, also keinen Grund hat. eS zu erobern, während Frankreich seit 16 Jahren täglich erklärt, es müsse und wolle Slraßbura und Metz wievernrhmrn. Seit sechzehn Jahren fordert Frankreich Eliaß- Lothnngen, rüstet sich für die Wegnahme von Maß-Lothringen, und seit sechzehn Jahren bereitet sich Deutschland für eine Abwehr dieses drohende» französischen Ueberiallcs vor. Ter bisherige Reichstagsabgeordiiete Kays« wurde, wie der »Voss. Ztg." telearovbirt wird, m Halle am Donnerstag Nachmittag 2 Uhr bei seiner Ankunft ans dem Bahnhöfe polizeilich sistirt, weil er im Verdacht sieben tollte, als Wahlkandidat der sozialdemokra tischen Partei ein« geheimen Verbindung anzngehören. Beider Durchsuchung fand man bei ihr» drei Briefe, deS dortigen Wahl- komiteeS und eine Nummer der Zeitschrift „Die Gleichheit", die ihm polizeilich ubgcnommen wurde. Um 6 Uhr wurde er wieder ireigelassrn. Der einzige Abgeordnete von Elsaß-Lothringen, der für da- Sevrennat gestimmt. Baron Zom von Bulach Sohn, vntheidiat in seinem Wahlaufrufe seine Abstimmiina: »Nach langem und ernstem Nachdenken habe ich mich entschlossen, für daS Sevtennal zu stimmen. Diese schweren Militärlasten sino unvermeidlich, wenn unterem theuren Hcimathland die Schrecknisse eines grausamen Krieges «spart bleiben sollen. Uns« Land in ein einziges Schlacht feld verwandelt. . . welche Fülle von Unglück und von unheilbarem Elend! Mehr als 100,000 elsaß-lothcinarsche Soldaten — und unter ihnen wie viele Familienväter - würden unter Waffen stehen! Brüder würden ihre Brüder hinmetzeln! Wir Alle auch Ihr. sind bereit. Alles auszudieten, solchen Jammer serrrzuhalten. Als Maß- Lothringer werde ich durch die Liebe zu meinem Vaterland ver pflichtet. das Scptennat cinznnehme». welches uns — die feierlichen Erklärungen der Regierung im Reichstage verbürgen es — den Frieden erkalten wird. Ais Katholik gehorche ich dem Wunsche Sr. .Heiligkeit des Papstes, daß die kathoiiichen Abgeordneten für da- Ccvtcnnat stimmen sollen. Der heilige Vater will den Krieg ver hindern und de» religiösen Frieden in Deutschland wieder Herstellen." Der badische Lehrcrvereln fordert in einem Ausrufe die Lehrer auf. vollständig an der Wahlurne zu erscheinen und nur solchen Kandidaten ihre Stimme zu geben, welche für das Seplennat stimmen. „Lassen wir dabei", heißt es in dein Ausritte, „alle andern Rücksichten, politische Gesinnung. Parteistcllung. Persönlichkeiten, in den Hintergrund treten, verschließen wir überhaupt allen fremden Einflüstcruiigeir. welche »nS von der Erfüllung uns«« heiligen Pflicht abwendig machen wollen, uns« Ohr!" In München ist der Erzgießer Ferdinand v. Miller an einem Schlagansall gestorben. Der Verstorbene war am 18. October 1813 geboren. Rach Vollendung der Bavaria erhielt er den persönlichen Adel. Er war wiederholt bayrischer Landtaasabgeordneter und von 1874 bis 1881 Mitglied des deutschen Reichstags, wo « der Eenlnims-Fraction angehörte. Oesterreich. Eine Meldung auS Rriinn. welche neulich von der Verbostuna des Leikomischlce GastwirthS I. Tichy wegen des Ver dachts der Thäterschatt bei elf Raubmorden berichtete, erregte allent halben bedeutendes Aussehen. Indessen bedarf diese Nachricht einer kleine» Korrektur. Es ist nämlich nicht ganz sicher, ob d« Verhaf tete auch wirklich elf oder gar dreizehn Morde verübt bat: im Gcgcnlhcil, es ist nicht einmal zweifellos nachgcwicsen. daß Tichy auch nur einen Mord aus dem Gewissen bade. E» iil in die!« Hinsicht gar nichts erwiesen. Blos die ländliche vor pewnli be schuldigt den als rabiat bekannten Gastwirlh vielfacher Blutver- brechen und die langwierigsten Untersuchungen können «st «geben, ob die Lcitomischler Bolksitimme Gottes Stimme ist. Tichy wurde in ganz Lciwmischl und Umgebung nicht ander- genannt alS der „Wirth von der Mördergrube". Vor Jahren wurde nämlich m seinem Hause eine Magd im Streit mit einem Knecht «schlaaen. und daher stammt dies« Name. Sein Gastln» galt alS da» Eloo rado der Liede und gab deshalb den Familienvätern der Stadt zu vielen Aergernissen Anlaß. Außerdem war Tichy ol» Wilddieb be kannt. Niemand getraute sich jedoch, dem rieienstarken Manne rnt- gegenzutrcten. Er wäre im St tendc» mit der stachen Hand nach und nach da« Bild Tichy'S zu .. immer etwas Böses geschah, schrieb man dem „Mörderwirth" die Tbäierscdait ru. Vor vier Jahren wurde ein auS «schein Hause stammender Gymnasiast aus einem Kornfeld« mit durchschossener Brust ausgcfuiiden. DaS Gericht sagte, dn junge Mann habe sich selbst gemordet, das Volk: „Er ist in der Mvrdoivna" (der Mörder grube) getödtct worden, und der „Mörderwirth" ist der Thater." Ein Jaoc zuvor realisirte Tichy einen Schuldschein von 10,000 fl Die Leute nagten: „Woher hat er sich dieselben verschafft?" Denn es war evident, dag der „Mörderwirth" Niemandem eine solche Summe thalsächlich geborgt haben könnte. Und lo «fand die Ävlkemcinung dem gesittchlctrn Gastwirlh stet» neue Miffrlhaten. Die Verhaltung Tichy'S, seiner Frau und eine» gewissen Eyotie- Betrug» durch falsche Zeugenschast und Untersuchung zieht sehr den Beschuldigungen, die Men Tichy «hoben werden. Iin Armenvetsvrguna-Hause zu Garsten starb ein Pfründner. Namen» Don«, vulgo .Brritenhuber-Han-." An dem Manne war blos der Rücken berühmt. Er hat nämlich in seinem Leben, da» ei aut 60 Jabre brachte. 30.000 Ruthen- und Stockst,eiche davon- getroaen. (Das ist doch wohl nicht zu glauben» Ünaarn. In dn Sitzung de» SaniläiSau-schuffe- tn M«ga «klärte Pn'domcdicu» v. Kalliwoda dir ausgetretene Epidemie für asiatische Edolera. Am 8 d ist dort «ine Person «krankt und eme gestorbem Tag» daraus sind drei Personen erkrankt und zwei ge storben. Am >0. d. ist eine Person ertrankt. Gegenwärtig befinden sich elf Patienten im Cholerahv-pilal. In Maro»-Basc>rdety wurde dir Kaff« de» Platz-Kommandos ausgeraubt. Gewaltsame Spuren wurden nicht bemerkt; r» fehlen 8126 st. Die Tbäter sind spurlos verschwunden. jdrankreikti. Die Heranziehung der vierten Bataillone der französischen Jniantnie-Re^meuter an der Grenze, von der in der nowSky erfolgte wegen Betrug» durch I Werbung zur falsche» Zeugenschast. Dir weite Kreiie und deschättigt sich auch mit letzten Zeit vielfach die war, erfolgt in Konsequenz de» be-
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