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Dresdner Nachrichten : 10.05.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-05-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189005100
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900510
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900510
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-05
- Tag 1890-05-10
-
Monat
1890-05
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.05.1890
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Dresdner Molkerei Mr. Wild. Kalchllerkr.MH . Butter täglich 3 Mal frisch. -W« »r. LÄV. T. -i. Dr. Nachr. Sonnabend, Itt.Mai Idttttt in welcher der genannte Verein eintritt für: I> vollständige Besei tigung der Mietd- (de;. Nndramn »Steuer, sowie der Bürger- und Eiinvobncr-Slcner: 2> Abichafsung oder wenigstens Verminderung der indirekten Stenern, soweit dieielben ans Gegenstände des noth- wendigsten Gebrauches gelegt sind: 3) Veibelialtuna eüier beson deren Vorstcner der Griniddesiber in einer solchen Hobe, daß nicht nur eine tveiteie Verschiebung der Steuerlasten von den Schultern der Ansässigen aus die der Unansässige» ausgeschlossen bleibt, son dern vielinebr das trübere, vor Einführung der städtische» Ein kommensteuer und Echädnng der indirekte» Steuer» bestandene Verhältnis; in der Ve,Weisung der Lasten zwischen beiden Bevölte- rungsklassen wieder bergeslellt wird: l> im Uebrigen für den Er latz des Fehlbetrags durch Eihöhung der Einkoininensieuer. ledoch unter Ablehnung des Vorschläge-, dir Steuerbefreiung eist bei einem Einkommen von 500 Mk. an abwärts, statt wie bisher von t'-M Mk. an, cinlreten zu lassen — Der Diechlsausschuß bat noch N ewell über das Gestich des Herrn St.-V. Dhiel, ib» wegen seiner Unabkömmlichkeit vom Geschält au- dem Amte als Stadtverord neter zu cutlaue», berichtet und es wird darnach die erbetene Ent lassung bewilligt - Weit dem Beschliche des Rache-, in den von Heu» Privaius K H Funke von hier gegen die Studtgcmciube Dresden wegen einer Parzelle anhängig gemachten Rechtsstreit ein- zulreken, erklärt man >>ch einverstanden. — Einer Erhähuugder Tienstbczlige der Sleuerausicber und der Vielchcuer und Stätte- geldcontrvleure stimmt man zu. Der Dtalli halte beschlossen, die- ielleii vom I. Januar 18!» eiutrelkn zu lassen und der berichtende Finaiizauslchllß das Gleiche vorgeschlagcn. St.-V. Woknrka bat aber, unter.vmwcis daraus, bah fast allen Beamten in den anderen Branchen solche Zulagen bereits vom 1 Januar d. I. zugcbilligt worden seien, um die gleiche Vergünstigung sur die hier in Frage kommenden Beamte». Den Stadtverordnete» Günther und Schrot subrer Weigand war das zu Guiicher'scher Anlrag, tue Erhohlliig lrcren zu laisen. zum Besä!las deii RathS'ovilagen gemäß: rnr den dicsjälirigeu Untcrhalluiias au'wand betre's-S des GemeiudegrundUlirks Elbbcrg 7e etwas über 2oc' Ntt, eine Erhöhung des Honorars des Fenerwcbrarztes. eine Erhöhung der Lohne der B.Rean'ieher >» den sladtiichc» Eibsrei- bädern, ioirie die Uedernahine des Patronats über die Löbiancr Kirche ielteuS des R.nlws und die Gewährung eines PatronatS- gciehenkeS von ',.'>.«<>> a >t- g,ubnibau. — Gegen die vom Natlic unter dem 18 Fein. v I. erlassene Bekanntmachnng ilbcr den Verkehr mit Kuhmilch, welche n. A vo,schreibt, das: volle, nicht avgeral'm.'e B.ilck, nur in Verkehr gebracht werden dars, wenn sie mindestens 3 Prozent Fettgehalt Hai. ist vom landwirchschaüuche» Kieiseereni Tiesden und euer Anzahl Landioirkben »nler Bezug nahme daran', dag rnr Vollmilch nu Tncckncbilitt ein gröberer Fettgehalt als 2,7 Pro;, nicist gewährleistet werden könne, bei der teln. tzossenllich sind bis dabin die letzle» Vorbereitungen zur Er- lchliebung dieier Ralurichondcit fertig geworden. Mit der Edmunds klamm hat die sächütch-vobmische Schweiz ein Schaustück erste» Range» gewönne». Bereits bisher war der hinter HerrnSkretlchen adzweigcndr Edmundsgnind eine» der lieblichsten Tbäler me» Eduard Lconhardi und andere Landichasker als M . wie oft habe» Eduard Lconhardi und andere Landichasker die Bäume, ^elie», Wasserfälle und Brücken desselben als Motive für ihre Gemälde vcrivrrthct! Indessen war der Grund nur etwa 1» Mi nute» lang für Fußgänger vafsirbar. dann bürte die Weltgeschichte auf. Jetzt bat, ans Anregung des böhini'che» GcblrgSvereiiiS, namentlich de» Hern, HolzbändlerS Elar. der Besitzer jenes Landes- tiieiles, Fürst Edmund Elarv in Teplitz, in rnvorkommendsler Weise dielen reizenden Grund lies hineln alle» Naturfreunde» zu gänglich gemacht. DaS war nur unter namhuslen Gcidovsern der fürsil. Clarv'sche» Verwaltung möglich. Man vainrt die Brücke über die Kalnnitz beim Fvrslhause und betritt alsbald den augen blicklich mit allen Reize» deS Frühlings gelchmücklen hochpoetischen EdmundSgrund und durchwandert ihn etwa 25 Minuten lang. Der Weg schlängelt lud dicht an der rauschende» Kamiub hi», bei icder Wendung eine tunliche Ucbcrraschung bietend. Um ihn weiter zu führen, Uetz Fürst Elarv zwei längere Tunnels durch da» Gestein 'selben: ihnen schließen sich später »och mehrere Tunnels an, lämmllich von italienischen Stcinarbeilern bergeslellt. Nach dem 2. Tunnel stellt man am sogenannten Hohl, cinem »lehrrle Meter hohe» künstlich geschaffenen Wehr, über welches die Kamnitz einen Tbcil ihres Wassers abgicbt, wahrend der andere The» genant wird Der Wanderer besteigt ein geräumiges Boot und genießt min eine 25 Minuten lange Boolsahrt in einer geradezu herrlichen Natilriccnrrie Hohe Jenen ragen senkrecht zu beiden Seiten himmela», sie lasse» nicht einen Fuß breit Rom» zu einem Wege,- der Fluß wird bald eingeengt, bald verbreilerl er sich leicharlig; well gehend und schl eßlich ward ein! die Bäume lassen o»t kam» das Sonnenlicht ans de» Wasserspiegel ihohmig vom l. Juli d I. ab ein- fallen: tickeS Schweigen benscht in der Waldeinsamkeit, d>e um ; erhoben — Ferner bewilligt ma» j durch den Rudcrschlag leise »ulerbrocheii wird. Nach 25 Mimte» Bovtsalnl gewinnt maii das User wieder z hier ist ei» siatiliches aiiierikauiiches Blockhaus erbaut, das vo» Herrn Hotelier Hetschel in bekannter vorzüglicher Weise beivirthlchastel wiid und das aller hand Ersrischmige», sogar warme Svenen lueiet. Hier z» sitzen bei einer Tasse Kasfce oder eiuei» echten Pil'ner ist ei» walner Gotiergen»!;. Der NaMmenud ietzl aber dc» Ärg »och ein Stück sort, eliva 2t>MliiuIci> durch mehrere Tunnels und bei ivüd durch- mid überciiiandev geichichkelen Felten vorüber sder log. Feslnng), bis er zur Sliiuinersdorser Brücke »ciaugl. Weiler geht es vor läufig im Kamultzgruude stromaufwärts noch nicht Wer nur wenig Zeit hat. gehl wieder zum Blockhaus zurück, macht die Heimfahrt aus dein Boote und erreicht auf dem früheren Wege Herrnsk>elschen. Ter Weg von der Elbe durch den Ed»»»idsgr»nd biS zur S tluimeiS- dvrser Brücke und wieder bis zur Elbe zurück eifoiderl cimchlietzlich der beiden Boolfahrle» etwa 2 Ltmiden. Der Aufeuthali. de» Polen v. KoSciclStl. der Freismiilgen Richter, Rickert und Dr. Koulgl. Kicisliailbtinaniischaft Vorslellmig erhoben worden. Von der letzteren ist. unter Befmwvrlmig der laiidwlrthichafllichcn Vor stellung. die audeiweile Eriväguug der Sache augeorduet. zugleich aber verlangt wenden, das; noch die Sladwcrordueieii mit ilirein Gulachleu gehör! weiden Iür den beuchieiwen Rechlsailsichilß reieuc! St.-V Scbii'l'ührer Tr. Uiiurh. Er 'ichrt aus, daß inan der Königl. Kreishanblniann'chaft nicbk beislnniilen tonne E? I> ibc sich durch die angeslelllen Erörlernngeii eigcbe», daß zahlreiche Milchlieferaiiten — Landivirlhe — slclS Nttlch imk 3brozen!>aeiil Jettgehalk liefern und das: nur erst durch die Milchhändler die Milch geimgwerihlgcr an Jeilgehnlt gemacht ivcide, weshalb inan keme Veranlassmig »ehincii könne, dergleichen Manipnlalionen zu liiiker- flühen. Daß eS bisher den Milchhändlern nachgelassen gciveseu fei, stiafloS die Milch durch Wasserznsatz zu schwache», sei ci» ' Uebelsland, der nicht länger geduldet werden könne. Da in Dresden täglich 70—80,000 Liter Milch verbraucht würden, >o könne man leicht berechnen, welch' bedentender Gewinn von den Zwischen händlern durch den erlaubten Zusatz vo» Wasser erzielt weide. Die Jälle, daß von Kühe» überhaupt eine Milch von clwaS weniger als 3 Pror. Fettgehalt gewonnen werde, seien nur ganz vereinzelt. Auch Sl.-V Hvsralh Dr. Osterloh verwendet sich warm für die Bestimmung i» der Rathsbekannkinachling und bittet unter Hm- inan nach der Bootsfahrt am Blockhame in beliebige, Länge niinint, > ist natürlich nicht mit eingerechnet z auch darf man nicht auf das! Jährbook lange zu warten haben Um das Boot stets borznsi»den. bat Fürst Elar» von Hetichels Hotel ans ein Tcleblwn in den Grund legen lasse». Der ganze Ausflug läßt sich alw ganz ge-j iiimhlich g» langeic» Soiimiertagen vo» Dresden a»S als N ick ^ iiiittagspartie nittcriichmcii. Wer elwaS »ichl Zeit hat und ciiien anderen Rückiveg nehincii will, steigt von der Sliininersdoner i Brücke entweder lmtS »ach Sliimncrsdois oder rcchs nach Johns ! dvrs empor. Der Ausstieg dauert etwa > 2 Stunde, hat nur einige wcmgcr steile Parlicen und kann auch von Damen recht wohl gcinachl werden Er ist zudem höchst lohnend. Namentlich er- ölsiiet sich von JvhnSdorf aus ein köstlicher Rückblick aus die Berge der sächsischen Schweiz und ein Voiblick aus Noscnbcrg und andeic böhmische Baialtkupvcn. Von Johnsdors oder Sliimnersdors nimmt man den Rückweg nach HerrnSkretichen. Für den Eintritt in die Klamm und für die Bootsahrl sind M Psg zu cnlrichken. die auch zur Bemitznng der Rückfahrt berechtigen. Die>cs Eintritts geld ist nicht zu hoch gegrinen, dg die Herstellungskosten des schwierige» Weges der sürsll. Elaru'iche» Kasse cmc Ausgabe von , vielen Zchiitumenden von Guide» verursacht haben Jedermann weis darauf, wie wichtig die Frage für die Allgemeinheit und wie bezahlt gewiß gern cm Einlritt-Sgeld. das ilmi 10 großartige Natur- heiliam der Genuß guter, alio unverdünnter, Milch namentlich anch ^'chönheiien erschließt. Für Vcicmc und ganze Oleiellichatten treten iür die Kmdcrwelt sei, darum, den Sladtrath in dem von ihm I Erliiawgmiae» ein. Voreiit sind 2 Bo,Ne im Gonge, bald werden's kundgegebcnen guten Streben kräslig zu unterslütze». damit das! vier lein. Zmückgekehrt nach Hennskretichen labl inan sich an den planmäßigc Verpanichen und Dausen aushöre oder doch ans das! Genüssen, welche Küche mW Keller des Holels Heischet vielen und Mindestmaß eingedämmt werde: solchen Lculen gegenüber, die das j wer dann in Schöna noch ein Vieneislnndcheu Zerk har, ebe der geichaftSmätzig betrieben, iei eine entsprechende Beslrasnng nnr zu s Zug koiniitt, erauickl sich in der» Bahiihmsreilmiraitt an einem billigen. Das Eollcgimn erklärte denn auch nachträglich einsliinmig GlaS I. EiilmbKhcr Ervorlbieres. das dort »1 vorzüaiicher Onal>- ieine Znsthiniiung zu der erwähnten stadlrälhlichen Bekaniilmachnng voni 18. Februar v. Jahres. — Nach Becndignng der Tagesord nmig brachte St. V. Buchhändler Winter einen von ihm als dring lich bezeichiictcn Antrag ein. in welchem der Rath erincht werden sollte, baldigst die Vereinbarungen über die Tariferinäßigiiiigen ans den Linien der alten Pscrdebahngescllichast zum Abschluß zu bringen.^Bei seiner Begründung der Dringlichkeit stellte er sich ans die Seite der Gesellschaft und vries deren dadurch nach seiner Meinung bewiesenes Entgegenkommen, welche Anichanmig aber nach dem Murren im Saale von einer großen Anzahl nicht getlieilk wurde. Ter Antrag fand denn auch mchl die genügende Zustim mung und konnte ioim! nicht cüimai zur Debatte gencllt werden z damit ist konslalirl, daß sich die Stadtverordneten mit der Haltung deS RalheS in der Angelegenheit einverstanden erklären. — Für die Zwecke der Feric»k 0 l 0 nieen übersendet unS heute ein hervorragender Bürger unserer Stadt die namhafte Summe i wendet werden. tät verzapft wird »nd nach dem Pilsner Bier crsl recht vorzügsich bekommt. — Herr Baron von Tanchnitz, Mitglied der erste» sächsischen Stäildeknniiner. Besitzcc des Rittergutes Kleinzschocher, hat in Folge der Verwertliung eines größeren Areals zu Bgnzwecken sich veranlaßt gesehen, de» Betrag von 30.000 Mk. als rin Ge'chenk zm» Besten von Kleinzschocher darzirbringe». Von diesem Betrage hg! der hochherzige Scheiikgcber. der durch seine HcrzcnSgüle sich ein bleibendes Gedächtnis; begründet hat, dem Kirchenbaufonds 20M, Mk. überwiesen »nd die weiteren 10,00'i Mk. zur wwlligen Bettheilnng an würdige Arme mW a» bemalute Diene, der Ge meinde zur Beifügung gestellt. Nach dein Willen des edlen Sven derS soll auch den armen Milchfrauen i» Kleinzschocher, welche täg lich, bei guter» »nd schlechlem Weiter, mitcr manchen Mühen und Beschwerden den Weg zur Stadl machen müssen, eine Gabe znge- von 10 00 Marl. Er bittet ausdrücklich seinen Namen zu ver schweigen Indem wir dic'e Willensineiiinna ehren, können wir »ns nichi entbreche», wenigileuS die Worlc de-S betr. UeberreichnngS- ichreibenS mitzntheilen: »In der Ueberzengmig, daß e-S kam» eine bessere Wohllhätigkert geben kan». alS solche für die Zwecke der Jcrienkolonieen, erlaube ich mir :c." Ans diesen Worte» und der Handlniig selbst spricht ebenso hochherzige Gesinnung, als klare Er- kcnnlniß des segensreichen Wirkens der Ferienkvlvnicen — Die großen Hebungen der S a >1 i t ä t s t r n p p e n ans dem Heller bolen vorgestern Abend nun ersten Male Gelegenheit, das elektrische Licht im Dienste der Sanität z» beobachten. Kurz vor 9 Uhr überstrahlte daS Bogcnlicht einer Batterie von 80 Ele menten das unwert des Arttlleric'chießvlatzeS gelegene Gefcchlsfeld. Eine halbe Kompagnie Grenadier, ' ' " Der seit 10 Jahren in der Biichdinckerei vo» I. B Hirich- seld i» Leipzig bcsibästigle Schlisiietzer Eduard Krngcr erhielt die große silberne Medaille Ziir 'Treue l» der Arbeit" Die gleiche Auszeichnung wurde dem Brnckengeldeinnchiiier in Riesa, Thomas, der 40 Jahre lang bei der Bahn brichiisligt ist Fortsetzung des örtlichen TtzcileS ans Leite t und V. und Tagessteschichte. i Deutsches Ncich. lieber den Kaiser wird anläßlich der Ver lesung der Thronrede geschrieben : Sein Gesicht ist sonneiiberbraiint, ! wie kaum ci» andc>cs in der zahlreichen Versammliiilg war, und »och um rimge starke Töne diinller. als das de-S Punze» Heinrich, waren schon vorher emgetrosfeii! der rechts vom Monarchen »eben dem Throne stand. Wie Kaiicr zeislreulc» uch schweigsam im weiten Umkreise. Ten Sol da len fiel die Aufgabe zu, Verwundete zu markrren. Bald daraus en'olglc der Anmarsch des von einer Anzahl Offiziere bez. Aerzten begletteten iind mit Fahrzeugen anSgerüsteten, vollständig koinplele» SaiiiläiS Tetachemciits. Das Licht zahlreicher, vorzüglich konstru- irkcr Blendlaternen diente der ansgedehnten Kolonne io lange als Wegweiser durch die im Rücken deS hclcnchieicn GcsechlSseldes gelegene Landichast, bis sich plötzlich die elektrische Sonne um ihre Are drehte und aus seiien eiilseniten Platz ihren Lichtschimmer wau. ans welchen die Berbandszelie mit fabelhafter Schnelligkeit errichtet wurden. Ebenso schnell erglänzte von diesem Punkte ans ans einem hohen Maste, von welchem am Tage die Flagge des Rothen Kreuzes hcrabweht, eine große, weithin sichtbare, rothe Laterne. Kaum ivar die Aufstellung deS Detachements in Front! hat, erfolgt, lo schwenkten auch rchon die Stützen desselben nach dem! wra iS, sechtsielde ein, ihnen aus dem Fuße folgte» die zur Ausnahme > loiimig eiiizclncr Worle mW Sntzwenduiigcn vortheilhait in's Gc- d. i Beiw.indele» besirminteii Wagen. Dann löste sich die Kolonne wicht. DaS erweckt den Anschein innerster Antheiliiahnie deS vor auf! an der Spitze von 12 Mann starken, je 3 Träger- und ' lesenden Monarchen an Dem, was er liest. Man fühlt cs unzwei- llieferbe Rotten zählenden Mamilchaftsguippen marschirten die j dentig heraus, daß der Kaiser von dem Inhalt der Thronrede und P Uumilb'nfiihwr nach alle» Richtungen ans das hell beleuchtete! der Fassung ihrer Gedanken genau unterrichtet ist ; man kühlt auch, illewchlc-sc ld. Ta. wo die Lenchtkrasl des elektrischen Lichtes »nt l daß er sie nicht so vcrlelcn wurde, wie er sie verliest, wenn er nicht dem liefen Nachtdunkel verschwamm, sorgte die am Leib des! mit jedem Satze vollkommen einverstanden wäre. Dadurch wirkt Führers befestigte Blendlaterne dafür, daß Keiner der am Boden j die Thronrede im Mmwc des Monarchen wie Alles, was ans der befindlichen Verwundeten " ^ Wilhelm I. es that, bedeckte Wilhelm II. vor dem Beginn der Vcc leimig der Thronrede, die er ans der Hand des Reichskanzlers! eiitgegennahm, das Haupt. Tann las er mit laittcr, deutlicher ^ Stimme. DaS Organ des Kaisers ist nicht ein besonders volles, gesättigtes, wenn man es vergleicht mit den als vorrngsweise schön bekannten Organen unserer hettihiilkesten Sprechküiistlcr, dazu bat es emc» zu Helle» Grnndton, aber es grebt krättig an. und eine mnslcrhast deutliche Anssprache ersetzt mehr als reichlich den etwaigen Mangel an Tiefe und Vollklang. Ter Monarch hat von reiner kaiserlichen Mutter, der er im Uebrigen außerordentlich ähn lich siebt, nicht das eiiglijche labiale r geerbt z er svricht ei» gntturgleS r, das aber durch starke Vibration energisch auSgebildet' ist. Man merkt, daß der Kaiser vor großen Tnibpcnkvrbern gelernt sich weithin veriielnirlich zn mache». Mehr noch als die rein sic! , chlicke Tentlichkcil fällt bei dem Kaiser die ausdrucksvolle Bc- hilrlos liegen blieb. Ei» flüchtiger! Ueberzcngung heraus geboren ist: man verfolgt »nd nimmt in sich siümnielten Kameraden nmgclegt. dann! aus jedes Wort, und Alles prägt sich fest ein, fester, als wenn man daS Gefühl haben müßte, cs werde hier nur einer vorgeschric- bencn Form genügt. Der Kaiser hatte während der Vcrlening die Linke aus den Knam des Küraisienäbels gestützt 1 in der Rechte» hielt er die Thronrede, deren Text auf die beiden Innenseiten des Papierboaens io verlheilt war, daß ein Umblattcrn nicht »öthig wurde. Mit äußerst starker Betonung »nd mit gehobener Stimme las der Kaiser die Stelle, die davon bandelt, daß er und seine hohen Verbündeten berufen und Willens seien, jedein Versuche, an der ReichSordnung gewaltsam zu rütteln, mtl unbeugsamer Ent schlossenheit entgegenzutrete». DaS starke Hervorheben diese- Ge danken- erschien im Zusammenhang mit der Thaksache, daß auf dar Sozialistengesetz nunmehr endgiltig verzichtet zu werden scheint, verständlich Die Kaiserin Eugenle fuhr Mittwoch von Wiesbaden nach Bad Schwalbach und besuchte dort daS Hau-, in welchem sie 1864 zur Zeit Ihre- höchsten Glanzes gewohnt und den Besuch König Wilhelm - und zahlreicher anderer Fürsten empfangen hat. — So vergebt der Ruhm der Welt. Der Senioren-Konvent de- Reichstags trat Dienstag Mittag seiner ersten Sitzung zusammen. Seiten« der Konservativen grhr. v. Mantruffrl und Gras Kleist-Schmenztn devutirt. V widern ihn die Träger nach den möglichst nahe herangcfalircncn Wagen, die nun fortgesetzt den Verkehr zwischen der nächsten Ver- handslation und dem Gesechtsielde vermitteln. Nach einer reich lichen Stunde war die Aufgabe erledigt und der Kampsesplan von de» Verwnndelen geräumt. Der vom Kommandeur des Train bataillons taktisch geleiteten Nachtübung wohnte u. A. auch der um die Entwickelung de» LaniiätSwcsenS hochverdiente General arzt des 12. ttächs.) Armeekorps, Dr. Roth, bei. — Ter Uiikerirchnikr des 2. S 0 nderzuges nach Elsaß- Lothringen, Herr Kaufmann Alexander Riedel. Freibergerstraße 37 hier, oiebt bekannt, daß die Fahrkarten bei dreiwöchiger Giltig keit eiirichlicßllch der Beiträge für den Schmuck der Kriegergräber und Fcstlichkeilen für 2. Kl. 60 Mk., für 3. Kl. 40 Mk. kosten. Der Preis ist ungemein billig: bei Rundretse-BilletS würde er reichlich das Doppelte kosten Bethrlllgen kann sich an der Fahrt jeder ehemalige Soldat liebst Angehörigen und Freunden, die Rückfahrt kann beliebig angelrclen. sowie unterbrochen werden. Anmeldungen zur Theilnaiimc an der Fahrt nimmt der Unternehmer bis zum 10. Juli entgegen. — Am morgenden Sonntag wird Vermuthllch die EdmundS« klamm bei tzerrziskretschen da- Ziel zahlreicher Wanderer . . ..... »ae Banmbach. der Sozialdemokraten Singer. Die Kommission des preußischen Abgeordnetenhauses zur Bor- beiathuiig der Sperrgeldervorlage hat dasselbe letzt angenommen. Verändert ist nur 8 3. der die Vereinbarung zwischen dem Minister und den Bischöfen betrisst. Diese Vereinbarung soll nach den KommiislcmSvouchlägcn bezüglich de« Verwendungszweckes und des Geiaiiimtbelrngcs der Diente ein für alle Mal erfolge». Im Einzelnen bleibl die Verwendung den Bischöfe» überlasten. Kommt eine Vereinbarung »icln zu Slnnde. io können die Bischöfe hilfs bedürftigen oder verdienten Geistlichen Zliwendunarn mache». Das Eeiilrnm slinniile für die Voilaae: doch behielt sich der Abg. Windlhorst die Annahme oder die Ablehnung im Plenum vor Gras Bismarck hat sich über Hannover »ach London begeben, von wo aus er gegen Ende des Monats nach FriedrichSruh znrück- kehien Wird. Rach Itlägigem Ausenlhalte daselbst beabsichtigt er. sich zur längeren Enr in Bad Königstem anszuhalten. Es wirb aulhentilch versichert. Herr v. Kusserow, der preuhisctn Gesandte in Hamburg, habe behus- Berheiralhuna einen sech-wöchi gen Urlaub erbeten, der ihm vom Kauer mit dem Ausdruck des Glückwunsches bewilligt worden sei. Die Behauptung, der Geiandic sei entlassen, iei unwahr, und die Ander,lnna, Kusserow siebe mit dem vieldeibivchcnen Artikel der „Hamb. Nach»." in Beziehung, entbehre ledcc Ihatsachlichen Unlcrlage. lieber die Einnahme von Kilwa wird noch über London ge meldet: Kilwa winde von den Tenlichen am vorige» Sonniag ohne Blutvergießen oder Widerstand cingeiwimnen. Außer längs des MecreSnserö wurde» leine starken BettIieid>g»ngSwerke vorge- siinde». Die den licken 2>HOie bombardirlen die Stadt am Sonn abend. wodurch einige Hutten, sowie d.i-S Hanptgnarlier der Ans ständischen in Brand gesteckt wurden. In der nämliche» Nach! brach eine Fettersbrniisi ans, während welcher die Rebellen die Stadl gänzlich räilmlen. Wißiimnn rückle vom Süden mit 1Ä» Man» indanesuchcr Trnbben ein und nahm am Sonntag Morgen niedlichen Besitz von dem Orte. ES heißt, daß unter den vier Rebellenführerii grobe Uneini itei! hecrichte. Tie einzigen Verluste waie» zwei Schildivacheii M-sior Wißmarin'-; und ein Briluch- Jndier, welche alle dre> ermordet wnrden. Tic britisch-indischen Lade» wurden von den Rebellen vor dein Abzüge theliweise gc- blünderl. Die Briliich-Jndier waren von den Ailssländiichen ge waltsam in der Stadl znrückgehaite» worden: bei deren Rückzug vcrNeckken sic sich in dem hohen Graie luiiier der Stadt und kehrien nach deren Einnahme zurück. Das englische Kriegsschrss ..Turgnoiie" ist mit dein Konsul Beikelen »nd I»>0 nothleidendcn britisch-indischen llillertho.mil, zumeist Frauen und Kindern, nach Sansibar zurück- gelehrt. Es wnd geglanbi, dag die A»»ländischen versuchen werden, Kilwa wieder zu besetzen, weshalb Wißma»» dort bleibt, um eine wirksame Verlheidignng »n orgaiiis>>en. Die „Turgnoiie" brachte auch den erslen Leutnant der „Earola", der gefährlich erkrankt ist, zurück. — Kilwa canch Krloai >s! der wichttgsie Platz des illdlichen KnslengehictS. Es ist der O>>, an weichem am 21. Seplcmtzer 1888 die beiden denlicheii Geiellicharlsbeamie» Krüger und Hesse von den Aufständischen eunordel wiiideii. Tie im Süden meist schlösse und zerklnttele Krisle ist hier nicht mehr so steil, sondern von einer sclnilglen Ebene begleitet, die sich säst in der ganzcn Länge der Saiisibarer K»Ne sortlctzt. Weiter im Süden ist das Termin schwieriger, und hier gerade liegen einige der besten Hase» der ganzen Ostküste. die noch gänzlich in den Händen der Aufstän dischen sind, vor allen Mlkindani und Lindi. Gegen sie weiden vermulhlich die weitere» Ilitternchiilliiige» deS ReichSkviiiinissars gerichtet lein, sobald in der Umgebung von Kilwa keine Gefahr mehr droht Bei», Battcrie-Ererciere» des 2 Feld-Artillerie-Regiments am dem KngoOang in Wüizburg iiulzte vlotzlich beim Hindcriiißnclmien ei» Geschiitz, ani welchem sum Mann saßen, um. Kanonier Gold bach von itzeinändeli, dessen Brustkasten vom Geschütz eingedrückt wurde, blieb sofort todt, die Kanoniere Strobel, Elblot und Bauicwciii kamen mit iiiibedcilteiidc» Verletzungen davon, ein Kanonier wurde weggeschleudert. aber nicht verletzt. In Fürth wülhetc am Mittwoch ein großes Feuer in den Jndiiuriewerkslättcii von Ammersdoerser und vaaS Drei Häu'er blaniiien gänzlich, ein viertes Ihcilwrise nieder. Ein Feuerwehr mann verlor hierbei daS Lebe». Tic Lchnlmmchergeselle» i» Berlin haben bis auf Weiteres über 55 Wcikilätteii die Sperre verhängt Mehrere Hambmger Firme» haben der Haseiibolizci Dampfer zn, Versiigmig gestellt, mit denen dieselbe alle Wasserwege ab- battonillir!, »in d>e neu angenommenen Lenle gegen die ansslän- digen Eiversühlec z» schütze». BrS jetzt ist die Polizei in 13 Fällen eiiigei blttten und Hit melnere Berhafinngcn vorgenoiimien. Aus dem Lande streiten wilwährend größere Patrouille» umher. Der Verein der Hainbnrger Spediteure hielt eine Sitzung ab, rn welcher der Ausiland der Ewersniircr als koreo wazanro erklärt und be schlossen wurde, die Ewersührer-Baasen bei der Beseitigung des AiiKt»ides energisch zn »»terstützeii. Ter Ttreik der Elgarcenarhetter in Ranen ist beendigt. Eine L-'Imerhöhnng wurde den Arbeitern bewilligt. Die Urheber des Streites wurden dauernd entlassen. 80 Arbeiter der KöniaSberger Malzmühle wurden am 1. Mai entlassen. Als sie zur Wiederaufnahme der Aibcil >11 die Mühle kamen, winden Gendarmen regnirirt, welche sie zur Umkehr nöthig- tcn. Keiner dieier Arbeiter ist wieder angcnommeii worden. Ocstcrreich. Der nttczechiichc Ezesknklnb bcjchlvß, den denlich böhmischen Abgeordnete» für die Delegationen, der Vertretung für die gemeinsamen Jnicressen Oesterreichs und Ungarns, einen Ko», viomiß anznbicleii, indem er denselben vier Mandale einräiimt und dem Anstichen deS KlnbS der Jniigczecben um Ueberlassniig eines Vcandals siir die Dclegalionen cntlvricht. Die dcutich-böh- loischc» Ahgcordnclc» beichlossen hicraiif einstimmig, daS vom Ezechentlnb anacbotcnc Eoiiivromiß für die Delcgatioiiswahlen aiiznachnrcil AlS Kand daten wurden Plener, Diuß, Bärnreithcr und Scöhr, als Enatzinaiin Sleginund ausgestellt. In der Maichineniabrlk Danck in Prag stellte die Di"ktion selbst nm die Mittagszeit die Arbeit >11 säiimitiichcn Werken ein, weil die Arbeitecichai! von den streikenden Arbeitern bedroht wurde »nd Gcwallthäliakeiteii befurchtet wurden. Bei Ruslon meldeten sich im Ganzen 170, welche ebenfalls bedroht wurden und selbst baten, die Arbeit entstellen ;» dürfen, was Mittags von der Direk tion zngcstande» wurde. Den für die Arbeitenden Nahrung und Getränke hcrhebchnssendc» Trägern wurden die Körbe entrissen und die Bierkrüge zerschlngen. Die ans der Fabrik gehenden Ar beiter wurden verhöhnt und aiigespiecn, einzelne sogar gcwürgl. — In der Ejcchiich'Mälirischeir AlttengelcÜichast wurden die Ar beitenden gleichfalls durch die Streikenden zur Arbeitseinstellung gezwungen. Etwa 500 Streikende liintagcrten so lange drohend die Fabrik, bis die Arbeitseinstellung erfolgte. Nunmehr herrscht Ruhe. Das Ergeh»»; der gemeinsame» Wiener Miliislerkonferenjen bleibt km Heciesenoldkrn»; im Ordinarium und Extra-Ordinarini» von rund II I Millionen Gulden, wodurch dasErfordcrniß für das laufende Jahr nm 2 bis 3 Millionen überstiegen wird. Aus Rcichcnberg vom 8. Mai meidet nnser Eorrcspondenk: „Die Arbcitcrbeweaiiirg »n Iiergcbirge, diesmal aber unter den Arbeiter» der Textilindustrie, ist ansiS Neiic mit aller Schärfe her- vorgetrelen. Zur Zeit streiken die Arbeiter der Liebig'ichen Fabri ken in Swarow, der Fabriken <sä»»iilliche Spinnereiens von Maut ner in Schumburg, Naumann in Teisendorf, Klinger in Jnngbunz- lan rc. Auch hier selbst kriielts in den größten Fabriken und kann jeden Augenblick ein größerer Arbeilernnsstand ansbrechen. Die Forderungen der Streikende» sind ganz gleichmäßige: lOslündigc Arbeitszeit und tOproz. Lohnerhöhung. Die Fabrikanten der Trx- lilbranche in, Taiinwalder Jiiduslnebczirk erklärten, bei den be stehenden Verhältnissen auf eine Lohnerhöhung zur Zeit nicht ein- gehen zu können. Daß Mililärdetnchciiienl in Dannwald wurde um 1 Eonrpagnie Jäger von Gablonz aus verstärkt. Die Situation ist bisher ruhig. Donnerstag Morgens begannen die Weber in der Fabrik von F. Schmitt in Jierthal zu streiken, zogen in die Spinnerei und erzwangen auch dort die Arbeitseinstellung. Ein Svinnmeister er hielt einen sscblag aus den Kops, mehrere Spindelichnuren wurden zerschnitten. Hierauf zogen die Streikenden gegen die Druckerei, zemorten daS Hofthor und erzwangen auch hier die Arbeitsein stellung. Die Arbeiter wandten sich sodann nach Semit, erzwangen dort Bier und Schnaps und kehrten hierauf nach Jlertbol singend zurück, um hier im Hotel Bier zu begehren. Die Jabnkfeuerwehr ist auSaerückt. Abends zerstreute sich die Menge in die umlie genden Dörfer. Bon Reichcnberg sind Abend» Waggon- abge- aangen, um ein Bataillon Militär sofort von Tumau au- nach Jserthal zu dirigiren. Ungarn. Das Ende de- Pester Bäcker-Au-ftande» ist bevor- stehend. Tie Meister haben die Forderung der Gehilfen: vierzehn- stündigr Arbeitszeit in zwei Schichten, zumeist angenommen. Lurch
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