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L s L -» ^ « ^ Z L> Z um »W ttvr Königliche Lasel zn 23 Gedecken statt, an der Se. K oiligi. Hoheit der Prinz der Glieder lande tetlnimmt nnd zu der eine Anzahl Herren des Vereins .Hirschmaun". die anlaklich der Prüfungssnche für Schweißhunde stier «veilen, inil Einläduivz ausgezeichnet ivvrden sind. —* -Leine Königliche .Hoheit Prinz Johann Georg wähnte heule iniileu, >2»12 Uhr im Kaisersaale deS HauptGihuhvies der Li dun., des Deutschen Floltenvereins Land«s«>ustck)u4i «Nr das Königreich Sachten — bei. —* Herr >^st. Per-,rat Erhard, Prvscssvr der Ptzvstl und Elektrviechiiil und Proix'ttor an der König lichen Bergakademie freister«, beging gestern «I steavnndei nsiverter Frische seinen 70. «Geburtstag Der RSklor und die Mitglieder des Lenais der Akademie be grünten ihn uaniens des Prasessr>renkliUegiuuis nnd auch die LlttSenieuschait ipr.ich durch eine Aburdiinng istre Glück- wünsche aus. -Her^ «sehe, in rat Erhard, der au» eine <l , last re tauge Veltrtangkeit an der Akademie zurncksieht, war in den vergangenen beiden fahren Rektor der Berg- nlaöemie —* Herr Kliegsinniiiier Fr»r. v. -Ha u s e n iras gestern vormittag 7 Uhr 2'! Min. zur Besichtigung des Kasernen- baues und des Laniretts in Oschgtz ein und kehrte mit dem Zug !> Uhr > Min. wieder nach Dresden zürnst, —* E b e r I a n d c s g e r i ch i s ra t Simon so» in '.'«reslan ist zum Reichsgerichlsrat ernaunt wurden- -- Zu den Lliistwastlen, Der "Vorstand und der AuS- ichiist des >! v n s e l v a i i v e n 2' e > e i u s zu Elieninitz l.aben beichlvsien. im Hheuiuister Wahlkreise sür den t- a t i v ii a l i i l> e r a I e n sta » di - at e n L a u g I, a ui »i e r einzutrettn ' Die Haliung der «freisinnige» in den Ltichwastteu. Die Vertra»eiis»iä»iier der F r e i >'i n it i g e n Bv l kS- vaiiei des > und st. l ä n d lich e n Wahlk r e i s e s luibei, de» 'Beichlust geiaht, die Wahl der in diesen Kreisen aitfgesteUkeil tonseivativen Ltichivahl-statididate» zu ver hindern, demnach «ür die ivzialdemvkraiiichen zrandidaien einziitrete», 221 r fürchte», das, ei» solcher Be sch Inst sür die .freisinnige» in anderen LandcSicUen von sehr un günstigen .folgen iein wird. Im st st. und st st. l a n d l. Wahl! reise stehen z. 2«, Freisiiinige mit Sozialdemo kraten in der Lstichwahl, Die iviiiervaiiveil 22ähler dieser Wahlkreise lind durch die Art der Führung der Agitation bereits so verbittert, daß sie nur mit grösster Ueberwindung nie den .freisinnigen eiiiireien werden, Kviiiint aber nun mehr die '.Nachricht, das, in anderc» 22.il>!Ireüe» die frei sinnigen direkt sür den Lnzialdemokrateii stimmen, so ist z» besiirchieii, dast sich niele der 22abl enthalten, die viel leicht die 21 blich! gehabt baben, das Ovfer zu bringen, für den .freisinnigen ,u siiinmeii, Hharaktcrisiisch in auch, das, »in 2, i a » d i. 22a hilrei s e. in dem der Nativiialliberalc mit dem Sozialdemokraten i» der Ltichivahl sieht, die 2«er traueusutanner der «freisinnigen beschlossen haben, abzu- tehiie». für die Stichwahl eine Parole auszitgeben. frei sinniger Kandidat war in diesem Wahlkreise Professor Dr, Raksn aus Dresden, Die folge eines solchen Vorgehens kann auch hier leicht dazu führen, das, der Sozialdemokrat, der ungefähr gleichviel Lummen wie der Aationalliberale hatte, ,»!» Liege kommi. Die linksliberale „Leipziger Abendzeitung' sthreüst sogar, das; kein einziger ireisiuuiger Wählen im L-achienlande der Parole des -Herrn Oskar Günther, welcher den Eintritt für den nationalen Kgndi- daren einviahl. folge geben würde. Mit einer solchen direkten Anisorderuna zugunsten der Sozialdemokratie ein- '.»treten, dsirsie die freisinnige BoliSvanei sich am aUer- meisien ivohl 'eibik säwdeu, ' Die Neuwahl de, "Berireier ;ur Generalversamiti- lu»g der Ort---Kragte»lcisse siir de 22ahlveriode I!>10'!2 nndei siir die gaiienniitglieder am 12. November dieses fahres in !> verssttiedenen 22al>lsteile». sür die Arbeit geber am in. Nooeurber in einer Wahlstelle statt. Es sind hierhin zu wählen 2W Vertreter der siasienmiiglieder nnd lOl Benerster der 2!rbrugeb.r, Der Verein sür iächsisitn' 2>oIIst»»vr hält seine lst, Haitploerianiniliing am ti. lind 7, November in der ailen Bergslad! frei Here, ah Tonnahend. den «>, "November, sin der im ..Dwoli" ein volkskundlicher 2Ide»d stakt, bestehend aus „.'sanglichen und mundartlichen Darbietungen. Marionetten theater, szinderspieien und der Vorführung einer Lhinnslube. Lvniuaq. den 7, November, schliefst sich die Hauptversammlung in der Äula des tsäginnasiums an. in der Herr Dr. lturc Müiler- 2eipzig über, .Die ovlkskunüliche Vedenrnng des volkstümlichen Dinoerliedes nnd ärinderipieles" sprechen wird, Nachmittags wird ein genieinschastliches Mittagessen im Kaufhaus die ab wechslungsreiche Tagung besihliesten, Amneldungeil für Logis »iw, sind an Herrn Rechtsanwail L, Täschner. Freiberg, Bahn- hofiiraste, zu richten, Waldcrholungsstätte Nächsten Lonniag wird auch die W a l S e r h o I ir ii g s sl ä l i e im Wetti n gründe gmchlvst'eu. Die 'Wieüercroffnniig wird im zeitigen früh- iahr erfolgen, — Tie wertvollen Prrzellangewiiine der V o > rerie d e r 22 aldcrbvl n n g s st ätte iitrd zurzeit in den Lchaittensterti der Koirigl, Manusaktnr tu der Lchlvststroste anözzestellt. Prachtvoll ist das zum 1, Preis gehörige Porzellan für 18 Personen: Kviiigsblait mit Blumen und schrägen Buketts, nnd der st. Hauptgewinn nn Werte von lOOst Mt,: ein vollständiges Taiel und statieeserviee für 12 Personen in Purpur mit indischer Blt'nieinnalerel, Auch im Lchanfenster der Firma An- liäuier in der König Fohanustrane stel.eu eine Reitze schöner anaeianfter Lchnin,' und «stebraiichdgegelistände, Lose >»i I Mt, lind dort nnst> überall, auch in der «'lcichaitsstelle t-orolinenitraste I. zu lsabe». —» Die glücklichen vtewinner des 80« VW Mark-<tjc> wiuues der sächsischen Lnnde-lvtterie sind ziu» grossen Teil Leute, die stein Berrntzaen besitzen, io dast man iaqcn kan.,, die einzelnen Teile des großen Eorvinues von Mark sind in gute Hände geiallen. der Hauptsache bleibt das vteltz in Leipzig, da die Spieler der Dcillvle zum.'ist in Leipzig nwhnen. Ein Zehntel des großen Loses ist »ach Grimma gefalle» Der glückliche Besitzer bed Loses ist .in dort bcdienstetcr Kutscher, der das Zehntel allein spielt. Sl» demselben Zehntel InUte bis zur letzten Ziehung ein Freund von ihm mit Anteil gelwl't. der aber ueuer^inas es rwrgezogen lnitte. aul das Mtsptele» zu verzichten Ein anderes Zehntel ist nach L e n g e n s e l d >. D. gefallen. —* Polizeibericht, 2». Oktober. Z» der HauSslur einet» Grundstücks der Dippoldiswaldaer Ltraße ist gestern abend eine Kassette an» Hartholz, 27X18X12 Zentimeter groß, silbergraiigelblich poliert, innen rotbraun, mit Ein sal). reich mit Neusilber beschlagen, ans dem Deckel das ver schlungene Monogramm dl. sl. oder auch O. >s. i» erbrväie- nein Zustande leer an »gefunden worden. Zie siamuik ,weisellos von einem Diebstahle und isl vom Täter »ach Entleerung dort hingestellt worden. Der Geschädigte ist niibetanitt, und die Kriininalabteilnng ersucht uni sachdieu-. liche Mitteilungen. — Zufolge eines B l >i t st u r z e S ver schied vorgestern ans dem Bi schoss Plaste ein älterer Ar- heiter ans Köstichenbrvda. Ans bisher noch linausgeklär- ier Ursache fiel gestern »»chniittag ans der Martgrasen- straste ei» Kutscher vom Bvcke des vvn it»u geleiteten zweiipäiiiiige», mit Briketts heladene» Lastwagens ans die L>iraste herab, ivvbe! er vvr das eine Sivrderrad zu liegen kam, das ihm über beide "Beine hinweggina. Man brachte den L ch >v e r v e r lesti e n in ein in der Nähe befindliches -Hans nnd übersiihrie ihn von liier ans im Unfallwagen ins «friedrichslädier Krankenhaus. - * D a s :» e n >i e n d e S r o st e n l> a i n e r P a r - s v r e e j a g d v e r e i n s iand gestern nachinitlag, wie üb lich, ans dem Gelände bei statt re itth statt. Eine besondere 'Auszeichnung erfuhr Ser Bereit« durch da» Erscheinen des Königs. Er traf i» Begleitung der Herren Geueral- adiiitant v. Nküller und Major Meister im Automobil aui dem Reunplaste ein und zog alsbald zahlreiche Offizier.' und deren Damen ins Gespräch Auch der Ehe» des Genc- rattlat'eS Oberst Freiherr v. Lindcma» und der komman dierende General „er ^Artillerie v. Kirchlich waren bei dem Nennen zngegeii. Die 2iesnllate der Ne n n e n waren folgende: Grostenhainer Zagd-Rennen: l. Major Erich von Arnini <1. Ul.Meg. I7j, 2. ZNttuieister Gontard. ll. Ober- lenkiiant v. Zvernois. 2!öder Zagd stieniien: t. Maior Erich v, 2Irnini. 2. Oberlei'.inaiit Lulzberger ii. «feld--lrt.-Neq 2kr. >2i. !. ükittmeister o. 2lr»im. Zagd mit Auslauf «Ehrenpreis des Königs». An der Zagd nahm auch die Reit schule mit 18 -Herren teil. Einige Neiter trennten sich von ihren Pferden, un-d einer der gesiürzten Offiziere zog sich Berlestungeu z», die ärztliche Hilfe erforderlich mach te n, 1. Rittmeister v. ".Arniin, 2. Leutnant v- Viüller, st. Leutnant Hveniiina O'Earoll, l. Oberlentiiaiit o. Watz dorf. .'>. Leutnant d. Ncs. Kapp. 2«o» den Neitichiilern ivur- den die LelltnaiitS Merz l.. Scheibe 2.. Becker 3-, Burg- dorü st. De» Liegern wurden die errungenen Preise vom König Merreichi. - * Durch den ti Uhr Ist Min, «ins dem -Haiiptbahnhose einiref'eiiSen Pcrso>,e»ziig wurde heilte früh ans dem Bg hi« Hofe Pirna ein aus MühlSdvrs bei Lohmen ge bürtiger iniiger Mann tödlich ü b e r ia h r e n. "Bei dem Toten Vorgefundene Auszeichnungen lassen auf selbstmör derische Absicht schlichen. - s Landgericht. Bctrngsprozes, gegen Bergmann in Lachen "Bombastuswerle. ist. Dag.s 2lls erster Zeuge er- icheliit Direktor D n t i ch in a n n vom Dresdner Bankver ein. Er gibt an. dast die "Bank IW7 den "Bombanusiverken ein Darlehen oon :!!>«X»» Mart gegeben hat, weist aber nicht anzugeben, ob Hochmullr bei den Unterlmndlniigen zu gegen war, »Hochiiiiith hak bekaniiilich gestern behauptet, dast hin'er ieinein sliücten die vvn ihm zuerst gegebenen stvvstv 'Mark hinter die :!>!«»«»>> 'Mark Bankgeld rangiert wor den sind,» Hochmnth Hai sich später dem Zetigen gegenüber »ehr ersiauiii über die Zurücksetzung geansteri. Berg- m a n ii bemertl hierzu, dast bei einer "Beratung der „Freunde" H. mit der Einräumung der erste» Hispvthel für die "Bgiil einverslandcn gewesen sei. Die Zeugen La milt lind Mod es wiisen davon nichts. — Zeuge Kans inaiili K ü l> n - 9!ürnberg, Znhaber eines Ervortgeschasts sür tosmeti'che Artikel, trat st»M7 mit den BombaituSwcrken in Berbindung und übernahm nach einer eingehenden Prüfung der Artikel den Exrwrt. Zeuge hält die Präparate der "Bonibcislilswerke, trotz der Verdächtigung durch die Konkurrenz, für die allerbesten, Zm Zannar 1M8 bahnte er den Export nach Dänemark, Schweden, Norwegen, Eng land nnd Finnland an. Das Geschäft litt jedoch durch Zeitungsnachrichten über die Verhaftung Bergmanns und die Diskreditierung -er Bowbaituswerke durch Veröffent lich,ina der „Geisterge'chichten". Mit einer russischen Firma liatie Zeuge einen größeren Auftrag abgeschlossen. Nachdem die Zollschwicrigkeiien beseitigt waren, liefe» bei dem Auf traggeber eine Anzahl anonnme Briese ein. die nach feiner testen Ueberzeugnng von der Konkurrenz herrührten. Nnrer allgemeiner Spannung des Publikums erzüliki Zeuge über den Inhalt der anonymen Briese, deren Originale er durch Ueberlistuuq des Verfassers in die Hand bekomme» habe: „Der Empfänger möge sich hüten, mit einer Schwin de lgesellschast wie die Bombastnswerke in Verbindung zu trete». Die BombastilSwerke müßten zu Eirunde gerichtet werden: ihr Direktor "Bergmann werde sein Leben im Gefängnis beschließen. Die Boinbastnswerke arbeiteten mit Personen, die nach Bedürfnis Meineide schwüren, nnd batten Rezepte und Präparate von der zkonkurrenz ge höhten. Der Briefschrribcr habe Helfershelfer selbst in den höchsten Kreisen, um allen Gegnern an Hals und Kragen zu gehen. Um die Ausfuhr zu hintertreibe», seien VOM Rubel bereitgeftellt." Da bereits zwei Lage nach der Ver haftung Bergmanns ausführliche Berichte darüber in rus sischen und dänischen Zeitungen erschienen, svlgcrt Zeuge, daß die Konkurrenz dahinter gesteckt habe. Durch ZektuugS nvtizen seien den BombastnSwerken vvn der Konkurrenz selbst in Afrika Schusierigkekten bereitet worden. Sonst wäre das russische Geichäst ein glänzendes mit 1 Million Rubel Umsatz und mindestens 10 Prozent Reingewinn geworden, auf das Bergmann im vergangenen Jahre mit «Sicherheit hätte rechnen können, um so mehr, als der Di rektor der Medtzinalbehvrde in Petersburg die Präparate der Bombastnswerke als die weitaus besten aus kosmeti schem Gebiete anerkannt habe. Allerdings sei eine teure Reklame notwendig gewesen, um der Konkurrenz zu be gegnen: doch hätte den größten Teil der russische Vertreter übernommen. Zeuge hatte Abschlüsse in Rußland» Finn land, Dänemark. Schwede», "Norwegen, Belgien und Amerika gemacht und hätte sich zngetraui. die Bombastns- werkc allein z» halten, wenn nicht Hochmnth den Konkurs beantragt hätte. Endlich weis, Zeuge noch zn berichten, daß der russische Vertreter der "BoinbasinSivetle vvn der Kon Iiirreiiz eine „fürstliche Anerkennung" erhalten habe, liebe, das Verhältnis zwischen Däbrist nnd "Bergmann bemerkt Kühn, daß D. der gewandte Geschästsinacher und Geschäfts iiihrer war, 'Betgmann aber das entscheidende Wort hatte "Bon ernstlichen Meinungsverschiedenheiten zwischen beiden hat Zeuge nichts gemerkt. — "Nach einer kurzen Pause er klärt der Verteidiger, daß er ap, die Zeugen Dorsch, UntersilchnngSrichier Baron O'Bnr», Reibisch nnd Brau», sowie die Ehetente Lexa verzichte«. Der Staatsanwalt ist damit einverslaiideii. — Verteidiger D r. Fleischhauer richtet dann an den Zeugen Kühn noch einige Fragen be züglich der anonnmen Briefe, Der "senge hat selbst nur die mit dem Ausdruck der .Kvitkurreuzsirma versehe ne» "Briesumichlägc in der Hand gehabt, als Beweis, das, die "Briese von der Kvninrrenz herrührten Zeuge schützt den Wert der "BombastuS-Rezepte Anfang 1008 aus üOvtillll Ml, Nun erscheint der vielgenannte Zeuge, der 35jährige Kann»»»» Georg Mar Tabritz: er soll im allgemeine» zunächst nur über die Kundgebungen der Bombasins Rezepte Auskunft gebe'z. Der Zirkel umsastte 10 Personen. Die Sitzungen sanden anfangs regelmäßig statt, später mir dann, wenn die manifestierte Intelligenz den nächsten Dermin bestimmt hatte. Sobald die Sitzung vorher icst- gestell, war, sei "Bergmann immer in Traneezusiand ver fallen, manchmal leicht, manchmal schwer. Eine Täuschung sei ansgcichlvssen. Die Glaubenslehre habe Bergmann in IG. Jahren abschnittweise in, Traiieczlisiand »iedergcschric- be». Die ,Fortsetzung habe sich stets sinngemäß a» das Voraiigegangene angcichiossen, ohne dast B. das Bora» gegangene gesehen »nd gelesen habe. — Durch eine Zivi- ichcnbeinerlung stellt der Sachverständige, Professor v o n Schre n ck - N o tz i n g , fest, daß Bergmann angegeben hal, er habe den bereits niedergeichriebenen Abschnitt der Glaubenslehre vor einem neuen Trancczuilande gelesen. Aus eine «Frage de» Sachverständigen, ob die Kundgebungen Bergmanns nicht etwa Aeusternngen des icllasendc» Mediums gewesen seien, bemerkt Zeuge, dast die Kund gebungen im Zirkel als Geistesäusterilngen gegolten haben. Zwischen dem Sachverständigen und dem Zeugen entspinnt »ich dann eine AnSeinaiidersetznlig über die ivissenschastliche Seite des Spiritismus. Däbritz gibt an, dast Bergmann mitunter ei» verträumtes Wese» zeigt: getragene Musil mache einen überwältigenden Eindruck auf ihn. Die soge nannten LuzindaKundgebungen, denen der Zeuge mit unter beiwvhnte, seien in Halb-Tranee erfolgt. In jeder Tief-Dranee lmbc Bergmann das Erinnerungsvermögen verloren und sei nachher völlig erschöpft gewesen. Ans eine Frage des Sachverständigen Prvsessors Dr. Henne berg gibt Däbritz zu, daß in den Sitzungen des Zirkel» und auch außerhalb in Gegenwart Bergmanns viel über die Herstellung der Rezepte gesprochen worden ist. Es sei möglich, daß das "Medium ans der Unterredung vieles aus dem technischen Gebiete gelernt habe. Hiermit wird die Vernehmung des Zeugen unterbrochen. — Jetzt wer de» einige K n n d g e l> n ii g e n d e r G c i st e r verle s e n: Im Mai l!W, sagt das Medium, daß jetzt die beste Zeit für Herstellung von Mund- und Zahnmasier sei. Gute Ver treter und wirksame Nellameschikder seien unerläßlich. Weiter qibt das Medium Maßnahmen in einem Prozesse gegen die Konkurrenz: ITctt snsiiüa! In diesem Zeichen werden wir siegen! Fort mit Salyeil n:rd Salol aus allen Präparate». BombastnSmerkc, Potschappel. Das war eine Kitnügebung Luzindas, die Bergmann in Halb-Trance er hielt. "Weitere Kundgebungen über die Herstellung non Mnnbwasicr und Mitteln zur Erlangung von vollem Haupt und Barthaar und frischer Gesichtsfarbe hat B- nach eigener Angabe in „nüchternem Zustande" verfaßt und nur durch Luzinda genehmigen lassen. Weitere Kundgebungen Luzindas beziehen sich auf die Reklame, u. a. ein Auer bieten der Berliner Straßenbahn, „Diese Reklame ist zu empfehlen! Luz.", lautete die Antwort. Aus einen Vor schlag, der Kundschaft Probcpakete zu senden, antwortet Litzinda kurz: „Recht so!" Luzinda konnte aber auch hnmv ristisch sein. Als der Zirkel unichlüssia über die Her stellung eines Brechmittels war, gab Luzinda bereitwilligst Auskunft, fügte aber warnend hinzu: „Ich gestatte Euch, das Mittel zu bereiten, das Geniesten des Brechmittels ist Euch aber untersagt!" Ganz besonders interestant ist eine Kundgebung, in der Luzinda befiehlt, der Gräfin Montig noio b»Ok> Mark zn senden. Es heißt darin n, a,: „Sendet iosvrt 4000 Mark an Eure, eigentliche Königin Lnisa. Flo- In der Mitteilung über die erste Sitzung der Orts gruppe der I >i t e r ii a t i o ii a l c » M uiikge i e lliä, ast !>! versehentlich weaaesallen. daß -Herr Dr. E. Ilmseid cttken aui Lvitta gestützten Vortrag aber Sperontes gelsg!- i.'n lui:, e-' Erkrankung Giampietros, Aus "Berlin wird uns ,ciegrapiti'ch -leuieldet: Während der „estrigen Verstellung n Mciropol Theater erlitt der Darsteller Georg Giam- pieiro, der di' Nolle des „Kranken Mannes am Bosporus" ivieire. einen plötzlichen Nernenansal!, Die Vorstellung wurde einen "Augenblick unterbrochen und dann mit aude rer "Besetzung wcüergeipielt, - * D e r S e n a t d e r U n i v e r i i i ä t Eainbridge lwi das Angebot der Firma Lchrocder n, Eo„ zur Errich tung einer deutsche» Prosesinr WOOO Psund Sterlittg zu sti'ten. angenommen. Der neue Lehrstuhl wird den .Namen Schrnescr Profesior'hip oi German süiireit. Galerie Arnold. i Ter besondere Vorzug, der seit Jahren die Veran staltungen in unseren beiden Dresdner Kunstialons aus gezeichnet Hatz bestand bisher darin, dast in ihnen in der Regel LoiiderauSstellungeu dargebvten wurde». Aus diese Weite wurden die Dresdner Kunstfreunde mit dem Schaf- »en einzelner Künstler oder zusammengehöriger Gruppen von Künstler,, bekannt und hatten oft Gelegenheit, einen Einblick in die Entwicklung der verschiedenen Person lich testen zu gewinnen. Nur in verhältnismäßig seltenen Ausnahmesällcn wurde von diesen für einen Privatunter nehmer am meisten geeigneten Grundsatz abgegangen nnd der Versuch gemacht, eine Ueberncht über ein größeres Ge biet der zeitgenössischen Produktion ausznrvllen. Man überließ diese "Aufgabe mir Recht den großen Lommer- Ansstellnngcn im städtischen AusstellungSgebäude oder be traute die Leitung des Sächsischen Kunstvereins mit der Inszenierung einer aui einen bestimmten Zweig der Kunst sich erstreckenden Ausstellung, die dann wie die heurige, io glanzend gelungene Große Aquarell-Ausstellung nach einer möglichsten Vollständigkeit strebte, wie sic bei der räumlichen Beschränkung des PrinatsalvnS von vornherein ausgeschlossen ist. Es kann daher iniiiierbtti als eine Art Wagnis er scheinen, daß die Galerie Arnold eine «.Dcuttchc .Kunst- aitsstclllnig" angekündigt hat. in der die besten deutschen Maler der Gegenwart vertreten sein solle». Denn wenn auch die schönen Läle und Kabinette der Elaleric Platz genug enthalten dürsten, um eine Ausstellung von dem Umfange der üblichen Svmmersctiaii in der "Berliner Sezes sion uiiterziibringen, so kann es sich der Fülle der sähr- 'ichen deutsche» "Bilderprvdnkiion gegenüber selbst in dieser mit Räumen reichlich aiisgestatteten Galerie doch immer nur um eine bescheidene, höchst subjektive Auswahl handeln, die zudem, wie leicht erklärlich, von so manchen Zufällig keiten abhängig ist. Man wird sich also »ich« wundern, daß die vor kurzem erüsfnete, dem Schassen der deutschen Maler der Gegenwart gewidmete Herbstausstellung trotz ihres inr ein Privatunteriiehmc» höchst beträchtlichen Um fanges viele Lücken anfweisr. und daß sie neben einer Reihe ansgezeichuetcr Arbeiten auch eine Anzahl solcher enthält, die aus einen höheren Knnsiwert keinen Anspruch machen können und bloß als gefällige BerkansSstücke passieren müssen. Man weiß doch, daß der Kuusthandel dergleichen Bilder nicht entbehren kann, so daß man sich auch in diesem Falle wieder einmal mit dem alten Trost wort: „In Wagnis voluik«sv Kitt osck" zusrieüengeben muß. DaS Iahrmarktmäßiqe, das so leicht solchen Veranstaltun gen eigen ist und iogar in neuerer Zeit in den Ausstellungen der Berliner Sezession einznretße» droht, ist zum minde sten glücklich vermieden, das Durchichnittsniveau aller Ehren weit und die Ausstellung bis ans einige Ausnahmen, in denen die Bilder z» lies hängen, weiträumig und ge schmackvoll. Bis aus Stuttgart, das gar nicht vertreten ist. und Dresden, das durch da» neueste Paradestüct der Akpcn- malerei Eugen BrachtS, durch einige nette Kleiiugleiie» Wnlsgang Müllers und das den Pastellen und Radierungen Otto Fischers gewidmete Kabinett des Oberstockes nicht hinreichend repräsentiert wird, sind alle größeren deutichen Knnstplätze an der Ausstellung beteiligt. Am glänzendste» schneidet Berlin ab. Das kommt daher, daß Max Licbcrmann eine Anzahl seiner neueren und neuesten Schöpfungen beigesteucrt. vor allem seinen schon seit längerer Zeit bekannten und bereits im ehe maligen Kunst'alo» Arnold gezeigten „Limion und Dalila", durch den er den Beweis erbracht hat, daß auch vvn einem Naturalisten Akte vvn vollendetster, beinahe akademisch wirkender Kvr> kthcit nnd sorgfältigster Diirchiiilirnug ge malt werbe» lönnc». Die sich im leidenschaftliche» Rin gen nach einem ganz persönlichen Ausdruck »nd in dem Erfassen eines starten Augeiiblickseindrucks dokiimeii tierendc Eigenart Lieberinanns kommt allerdings in diesem seinem Meisterstück nicht recht zur Geltung. Weit stärker «charakterisieren ihn der gleichfalls nicht mehr neue „Schweinemarkt", der zu den stärksten Stücken seiner mitt leren Periode gehört, die auf der vollen Höhe seines heuti gen Könnens stehende, unglaublich farbige „Iudciigasic in Amsterdam" mit dem Gemüsemarlt, ein paar Ltraiidizciie» von Nordwijk nnd Schevcningen und die wunderbar be wegte und trotz aller Farbenpatzerei streng ziisainmenge- hattene „Brandung" von diesem Jahre. Mar Stevv a der ein ähnliches Thema, einen „Sturm in Nordwüt". be handelt hat, bleibt trotz aller an ihm gewohnten Routine hinter seinem Vorbild Liebermauu weit zurück nnd bietet auch mit seiner ihm eigenen romantischen Zanbrr- szcne aus „Tausend und einer Nacht" nicht mehr als ein iemlich unklares Feilerwerkskiniststsick. "Auch von LvviS orinth, der meisten» versagt, wenn er sich nicht in der oder jener Weise als Fleischmaler betätigen kan», hat man viel Interessanteres gesehen, als seine nur durch einige rote Flecke in den Kostümen der Schlittschuhe sahrcn- Lcu Damen belebte „Eisbahn". Bon den übrigen Ber linern hat Arthur Kamps mehrere wie immer gut ge-