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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1909
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1909-03-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19090324015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1909032401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1909032401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1909
-
Monat
1909-03
- Tag 1909-03-24
-
Monat
1909-03
-
Jahr
1909
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 24.03.1909
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auf dem M«istbegünstigung»prtnztv beruhen, während alle aus anderer Basis beruhenden Verträge mit dem obigen Datum von selbst erlöschen. Hierdurch wird es der Regierung ermög licht. den am 3l. d. M. ablausenden Handelsvertrag mit Ser bien zu verlängern, falls es zu einer sriedliche» Auseinander setzung mit Serbien kommen sollte. Die Zwischenfälle a» de« serbische« Grenze. Berlin. lPriv. Tel.) Das österreichische Krieg-Mini sterium stellte i» Abrede, das? bei Le» Zwischenfällen an der serbischen Grenze mehr als ein Toter zu verzeichnen sei. Auch vom Tatze des Reserveleulnantü Fuchs erklärt die oberste österreichische Militärbehörde keine Kenntnis zu haben. Dieser Angabe gegenüber kann -er Wiener Korrespondent Ser „Boss- Ztg." mitteile», das, er Ginsicht nehmen konnte in die vom Regiinenlskominando dein Bruder des gefallenen Offiziers gesandte Todesanzeige. Gr wird verständigt, das, sein Bruder infolge eines Schusses in den Unterleib gesivrben ist. des Mtlitär- lerie - n » d beilagt die Deutscher Reichstag. Berlin. lPriv.-Tel.» Die Beratung Gtato wird fortgesetzt beim Kapitel Artil W asfenwe s e u. — Aba. W i l l lZentr.) nenerdingS bei den Werkstätten in Straßburg oorgetoin- meiien uiirsangreichen Arbeiter-Giillassungeii. Gs seien davon sogar teilte bekrossen. die dort schon bis zu lö Zäh ren in Arbeit standen. Dabei besiehe nicht einmal Ar- beilsinangel: es iverde nur z» viel an Privatbetriebe ver geben. Schwer verleb, fühlte» sich die Werksiätten-Ar- beiter durch das Verbot, in den Werkstätten französisch mit einander zu reden. Das sei ein Gingriss in die bürger lichen Rechte, gegen die der Kriegsminister einschreiten müsse. Abg. Beek er-Köln iZenn.i führt ebenfalls Beschwerde über Arbeiter-Gntlassnngen. Bei der Wieder- einstcllnng solle man wenigstens die verheirateten Ar beiter bevorzugen. — Oberst Wandel: Sv sehr wir auch ans Ersparnisse bedacht sind, so sprechen doch solche Rück sichten bei der Fürsorge für die Arbeiter nicht mit. Ich iann nicht zugeben, das; die Gntlassnngen so iimsangre,ch sind. Gibt's in einem Betriebe wenig zu niii. so müssen Arbeiter allerdings entlassen werden und an einer anderen Statte Arbeit suchen. Und da tann cs Vorkommen, das; ne angemessener Ersah sür die Spannung. Der badisch« Bevoll- ,nächtigte nimmt et» moralisches Rrservatrecht für Süddeutsch, land in Anspruch, auch », schließt sich dem „Unannehmbar" von Bayern und Württemberg an. Die 20 Mark seien ein Aus gleich der Produktionskosten in Süddeutschland und Norddeutlch- land. Seine Regierung müll« daraus bestehen, das, der Mo nopolentwurf Gesetz werde. Auf ein« Anfrage, wt« sich denn der preußisch« Vertreter stelle, erllärte der Staatssekretär, er fühle sich auch als preußischer Vertreter. Di« Auffassung Preußens decke sich mit der de» Buiüxsrat». daß da» Monopol der beste Weg sei. Sei dieser Weg ungangbar, dann steh« Preußen mit der Mehrheit de» Bundesrats aus dem Standpunkt« voller Pa- rität der einzelstaatlichen Brennereien. — Wettrrberatung morgen. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Kommission sitr die grobe G e iv e r b e n v v e l l e begann heute die Beratung der Bestimmungen über die Hausarbeit. GS wurde u. a. beschlossen, Lohnbücher und Arbeitszeit«», di« in den Hän den der Handarbeiter bleiben, obligatorisch einznsühren, serner derb die Vorschriften über die Anshängnng der Lohn, tafeln nach Benehmen mit den Beteiligten erlassen werden sollen. Weiter wurde auch den Lanbeszentralbchörden und Polizeibehörden Besugniö gegel>en. Lvhntascl» für HauS- arbeiter vorzuschreibeii. Endlich wurde beschlossen, das. Sonn- und Festicigsruhe, entsprechend den Bestimmungen der 88 l05t> bis wüst, auch für die Hausarbeit cingesührt werden soll. Berlin. (Piiv.-Tel.) Dir verstärkte Geschäfts - o r d n » n g s k o m m i s s i o n setzte heute die Verhandlung über Iden Antrag Dr. Iunrk (natl.) und Müller-Meiningen (Freist Volksp.) über die sogenannten kleinen Interpellationen fort. Bei der Abstimmung wurden zunächst die vier ersten Absätze im wesentlichen nach dem Anträge angenommen. Dann wuroe über den stillsten Absatz abgestimmt, der die Bestimmung über die Befristung der sür die kurzen Anfragen zu verwendenden Zeit enthalt, also damit diese Anfragen erst zu kurzen Anfragen stempelt. Durch eine Mehrheit aus der Linken und dem Zen trum wurde festgestellt, das; siir die Erledigung der kurzen An fragen an zwei Sitzungstngcn in der Woche je 60 Minuten ver wendet werden dürfen. Nachdem so das Prinzip festgelegt war, stimmte das Zentrum plötzlich gegen den ganzen Absatz und machte durch diese Ablehnung den ganzen Antrag unannehmbar. Es war also hier wie bei den vorhergehenden Verhandlungen der Kommission: Obwohl in sämtlichen einzelnen Fragen die mit etwas weniger Lolin vorlieb nehmen müssen. Die j Mehrheit mit Hilse des Zentrums gebildet war, stimmte dieses - .......... plötzlich gegen die sämtlichen Beschlüsse und brachte damit den ganzen gesetzgel>erHchon Gedanken zu Fall. Preußischer Landtag. Berlin. lPriv.-Tel.) Das Abgeordnetenhaus führte die Beratung des Eisenbahnetats zu Ende. Minister v. Breitenbach erklärte u. a., das;, da der Etat voraussichtlich zum l. April sertiggcstclll sein werde, er sich für ermächtigt halte, die etatmäßige Anstellung von Beamten und die Fnangrifsnahme der vorgesehenen umfangreichen Arbeiten nach Masmnbe des Etats so weit vorzniiehmen, als das zur Ainrechterhaltiina des Betriebes einer geordneten Ver- irmltiing erforderlich ist. — Nächste Sitzung Freitag. Der deutsch-portugiesische Handelsvertrag. Berti n. lPriv.-Tel.) lieber die wichtigsten Be stimmungen des deutsch-portugiesischen Hand clever träges, denen Entwurf gegenwärtig dem Bnndesiirt zur Beschlußfassung vvrliegt. schreibt der „ist. Pol. Tagesdienst": Der Vertrag ist mit einjähriger Kündigungsfrist aus acht Fahre at>geschloi'scii: er läuft also, wie die meisten unserer Handelsverträge, bis znm Fahre 1917. Es ist ein Tarifver trag mit Meistbegünstigung, in dein Portugal seinen ge samten derzeitigen Zolltarif Deutschland gegenüber gebun den liat mit der Ginschränkung, das; Portugal berechtigt ist, sür eine bestimmte Anzahl von Artikeln diese Zollsätze bis zu einer festgesetzten Grenze zn erhöhen, wenn eS gleich zeitig sür bestimmte andere Artikel die geltenden Sätze cr- müsiigt. Unsere Ausfuhr erreicht also aus diese Weise neben der unbedingten Meistbegünstigung eine Sicherung sür die Zukunft gegen unberechenbare Tariferhöhungen. Deutsch- land gewährt Portugal die reine Meistbegünstigung. Da neben räumt Deutschland Portugal sür die Wein«, welche anS der Provinz Dnvrv und von der Fnsel Madeira stam men und mit Ursprungszeugnis versehen über die Häsen von Porto bez-w. Fnnclial ausgesü-hrt sind, den ermäßigten Zollsatz von 20 Mark pro Doppelzentner ein, der Italien gegenüber kür Marsala gilt. Außerdem sind im inneren Verkehr Deutschlands mir die vorerwähnten portugiesischen Weinmarken berechtigt, die Bezeichnung .^Portwein" bezm. „Madeira" zn führen. Es ist also ein Markenschutz auf diese Weinarten zngcstanden, wie er in Portugal schon jetzt ans Grund der Madrider Markenschutz-Konvention und be sonderer Vorschriften gilt und in Dcutschlgnd durch das neue Weingcictz näher bestimmt wird. Arbeitszeit ist schon ans 8 Stunden stz Min. gesunken. Wür den wir weiter herabgehen, so würden wir die Privai- industric schädigen. Arbeiter mit gröberer Familie werden nach Möglichkeit berücksichtigt werden. Herr Will erwähnt zwei Fälle, in denen Arbeitern der Ge brauch der französischen Sprache verboten worden sei. Beide Fälle sind im Beschwerdeweg erledigt worden. Schikanen gegen Arbeiter traben nicht Vorgelegen. — Abg. Bohle sSoz.i führt Beschwerde über Lvhndrückcrei in Sieqbnrg und Sk ras; bürg und Uiire>telmäkigkeiteii in den Straßburger Ltz-erkstatteii. — Oberst Wandel: Wir sorgen für die Arbeiter, so gut wir können, auch die Angrisse der Sozialdemokratie werden uns daran nicht hindern. — Abg. Arning knall.> beschwert sich darüber, -an die amtlichen tztzerkstätten in Leppstadi durch Lieferung von Lcderzeng an Offiziere den Handwerkern Konkurrenz machen. — Abg. Zu beit iSvz.s bespricht die Lage der Pulverarbeiter in Srmndaii und bringt zahIrcich^Beschwerden gegen die Ver- nmltung vor. — Abg. Schwarze Lipv'tadt und Schir me r lZentr.l besprechen ebenfalls Arbeiterfragen vor schwach besetztem Hanse. — Oberst Wandel wendet gegen die von beiden Rednern geäußerten Verlangen nach einer Pensionskasse ein. die Arbeiter würden sich dabei nicht besser stehen: einmal wegen der Beitragszahlung, dann, weit ihnen die Bezüge anS der Pensivnskasse gegebenen falls ja doch an der Invalidenrente gekürzt werden würden. Aus Wunsch öeS Alg. Bier lZentr.) sagt der bayerische Generalmajor v. Gebsattel zu, daß nur in seltensten ^ Fällen Arbeiterentlassungen in den bäuerischen Gewehr- N fabelten Vorkommen tollen. Die Resolution auf Errichtung einer Pensivnskasse wird angenommen, die auf Verbilligung des Artikels .Depotwesen" abgelelnit. — Bei den „Einmali gen Ausgaben" Init die Kommission 4":, Millionen Mark für Aiermehrnng der Reserven an Verpslegsmittel ge strickten. Aus Antrag des Abg. Gans Edler v. P ntlitz skvm'.l, dem auch Abg. Erzberger znsiimmt, da cs sich hier doch mir um eine scheinbare Ersparnis handle, wird diese Streichung wieder rückgängig gemacht. — Beim Titel „Ent schädigung an Gemeinden, in denen umsangreiche Militär betriebe bestehen", fragt Al>g. Do ne lFreis. Volksp.> an, wie es mit dem vertieißenen Reichsgesetz betreuend Besteue rung von ReichSbeiriebcn durch Gemeinden steht. — tlnter- staatssekretär Twele: Ueber diese Frage kann von dem Sckatzressort nicht allein entschieden werde'». Ueber den Zeitpunkt des Erscheinens dieses Gesetzes kann ich dagegen genaues noch nicht lagen. Die Finanzverwaltnna rechnet aber damit, das; sie im Laufe des kommende» Herbstes die 'Vorlage an die verbündeten Regierungen bringen werde. Äsen» die Verabschiedung durch den Bundes rat erfolgt ist, wir- die Vorlage sofort dem Reichstage zngehen. — Fm außerordentlichen Etatabschnitt „Festilngslmii" bemängelt Abg. T r i in b o r » lZentr.>, daß der Fiskus sich sträube, die Wcrtzilwachsstener und Umsatzsteuer an die Gemeinde» zn zahlen. Tie Verkehrsitener, Sie konrmvnalen Oktrois zahle der Fiskus, wie komme er dazu, die Entrichtung jener ande ren Stenern zu verweigern? Nötigenfalls müsse für das Recht der Gemeinden eine gesetzliche Unterlage «reschaffe» werden. UnierstaaiSiekretär Twele: Der Rcichssiskus stecht ans dem Standpunkte, das; zn einer solchen Besteue rung des Fiskus seitens der Gemeinden es erst eines Reichsgeietzcs bedürfen würde. Die Frage ist sehr wichtig, ste wird ihre Regelung in dem Gesetze finden, von dem ich vorhin ivrach. Der Militär-Etat ist erledigt. Morgen 2 Uhr beginnt die Beratung des Marine-Etats. Schluß «>' » Uhr. Ans den Reichstagskommissionen. Berlin. lPriv.-Tel.) Die Finanz- und Steuer- kom Mission des Reichstages lregann heute die Beratung der vom Reichsschotzcimt auf die Anregungen aus der Sub kommission ausgearbeiteten neuen Branntweinsteuer no r l a g e. Der Berichterstatter der Subkommission Dr. Weber bemerkte zu dem schriftlichen Berichte, dieser enthalte eine Zu sammenfassung von Mehrheitsansichten und sei kein einheitliches Elaborat. Es liege» über 500 Eingaben zu dem neuen Entwürfe vor. Tie alle wenden sich gegen 8 ein Teil, weil die Liebes gabe beibebalten werde, ein anderer, weil sie gekürzt werde, noch ein anderer, weil der Steuersatz von I-tO Mark zu hoch sei. Der Berireter der bäurischen Regierung erklärte, daß sein« Re gierung dem neuen Entwürfe nicht zustimmen könne. Die Er mäßigung der Spannung und die Betriebsauflagen seien nicht genügender Schutz iür die kleinen süddeutschen Brennereien. Bayern halte eine Regelung auf Grundlage des Monopols für richtig. Der Entwurf sei ein prächtiges Objekt, das man in Spi ritus setzen solle. Der Schatzsekretär findet in diesen Ausführun gen eine Betätigung dafür, daß nur das Monopol den süd deutschen Verhältnis»?» Rechnung tragen könne. Die Kon tingentsspannung stehe nickt unter Reservat, wohl aber das Kontingent Der Bundesrat werde aus loyalste Weise die Sache handhaben. Nicht jede Herabminderung der Spannung unter '20 Mark sei ein Verstoß gegen Treu und Glauben. Eine Span nung von 15 Mark, wie es ein Zenirumsantrag wolle, unter Reservat zu stellen, lehnen die verbündeten Regierungen ent schieden ab, denn dann werde in alle Ewigkeit eine Aenderung der Spannung ohne Zustimnnmg Süddeutschlands unmöglich. Etwas anderes sei es. bestehende Reservate zu erhalten oder neue einzuführen. Auch die württembergische Regierung erklärt, daß sie ihre Zustimmung zu dem Entwürfe nicht erteilen könne, sie schließt sich vor allem der Erklärung Bayerns an. der Mo nopolentwurf sei das beste. Der neu« Entwurf schädige Süd deutschland ganz bedeutend und entspreche nicht den Voraus setzungen, unter denen Württemberg in die Dranntweinsteuer- gemsinschast eingetieten sei. Was ist loyal? Jeder Pfennig unter 20 Mark ist dereits illoyal. Das Brennrecht sei lein Kt«l. (Prt».^Tek.) Die kaiserlich« S«cht^vohe». zollern" ist heute früh ö Uhr durch he» Kaiser Nil- helm^kanal nach dem Mittelmeer abgegangen. Der Kreuzer „Hawburg" folgt morgen. Hamburg. Wriv.-Tel.) D« B»gsterb««pse, „Eduard" war beordert worden, «in« Schute von h«m vor dem Schuppen 2ö liegenden «aaltscheu Dampfer »Vreen- land" abzubringen. Al» »r sich dem Fahrzeug« näherte, erfolgt« ein« furchtbar« Explosion «ms dem .Eduard", die den Kessel zerriß und La» Schiff völlig demo- lterte. Schifs»tetl« wurden bi» aus den Kat geschleudert. Der an Bord befindliche Ewervize Müller erlitt eine schwere Verletzung, der Maschinist John wurde stark ver. brannt, und der Führer vrllggner. der mit de» Genann ten in die Elbe geschleudert wurde, wird vermißt. Das Schiff ist vvllständig unter Wasser gesunken, so dnß bis tetzt noch nicht die Ursache der Explosion sestgestellt werden konnte. Brandenburg a. Havel. lPriv »Tel.) Die hiesige Strafkammer verurteilte den Amtsschreiber Otto Schulze wegen Totschlags seiner Eltern zu lö Jahren Gefängnis. Da Schulze bet Begehung der Tat noch nicht 18 Jahre alt war, konnte er nicht vor daS Schwurgericht gestellt werden. Der Angeklagte verzichtete aus daS Rechts mittel der Revision. Köln. sPriv.-TelF Srpräsidcnt Castro ist hier in Begleitung seiner Gattin eingetrosfen Seine Abreise er folgt morgen früh über Paris nach Bordeaux. Breslau. sPriv.-Tel.) Der Eisgang ist fast völlig vorüber, dagegen wird infolge der Schnceschinelze von sämtlichen Nebenslüssen der Oder Hochwasser gemeldet. Auch die Oder steigt wieder. Paris. Fm heutigen Ministerrat äußerte sich der Minister des Aeußeren, Pichon, über die auswärtige Lage. Marinemiirister Picard kündigte die Absicht an. die Efsektiv- siürke der entfernteren stationierten Schisssdioisionen im Budget für llliv zu verringern. London. Die „Pall Mall Gazette" will erfahren haben, das; in Loirdon eine Meldung eingrgangen sei, der zufolge es der englischen Südpolar-Expedi- iivn unter Leutnant Lhacllctvn gelungen wäre, den S ü d- p v l z -n e r r e ! ck> e n. Petersburg. (Priv.-TelF Nach Beendigung des gestrigen Ministerrates verabschiedete sich Stolypin von seinen Kollegen vor seiner Erholungsreise nach dem Kaukasus, die er heule antritt. Petersburg. sPriv.-TelF Ueber deu Gesund heitszustand Tolstois sind sehr ernste Nachrichten eiiigetrvsscn. Sein Freund Tscherikvw, dem bereits ein Ausweisungsbefehl ausgehändigt worden war, erhielt die Erlaubnis, für die Dauer der Krankheit Tolstois auf seinem Gute bei Iasnasa-Pvljana zu bleiben. Petersburg. sPriv.-Tel.) Aus Moskau wer den M aiie n v e r h a sni »gen gemeldet, darunter die von Ili Aerzten und Studenten, sowie des ehemaligen Tuma- mitgliedcs Dr. ttspenski. Diese Arretierungen bedeuten die Auslösung des Moskauer RcvolntionskomitceS, das im verflossenen September von Azew denunziert wurde. Hoboken. Der frühere Präsident Roosevelt hat sich heute mit seinem Sohne Kermit unter großen Kundgebungen der Menge an Bord des Dampfers „Hamburg" eingcschifft. Melbourne. Die Regierung des Common Wcalth, die dem Generalgouvernenr kürzlich die Ver sicherung gegeben hatte, das im Falle der <Gefahr all« Hilss- yuellen Australiens zur Verfügung Großbritanniens stehen würden, hat böichlvsien, England keilte „Drcad- n ongh t s" anzubieien, da sic vvrzieht, an ihrer einmal be stimmten Politik sesiziibalten, Australien zn verteidigen und dadurch das Mutterland zu unterstützen. sRachts etwa eingehende Depesche« stehe Seite 1.) Araaksur «» Ar. iLctluft.) Kredit 193.2L Diskonto 184,10. Dr«ch«er Bank 148 60 Staat-^ahn 142 50 Lombarden 1«» 50 Laurahütte —Ungar. Söid Portugiesen Dürkentoie — Schwacher Paris ttiachln, ?. Uhrl Rente 97 15 Italiener Reue Svanier 98 10 Türken ttmific. Ank ?3 25 TUrkeißloie 178.50 Lombarden Lttomanbank 710 Träge. Paris. Proou^enmarr». .'Venen ncr März 24 35. ver Mat-Ruaust 24.50. man ".<ibül ver März 62.— rer September-Dezember 61,50, ruhig. Spiritus per März 3^.25, per September»Tezembcr 8*25 ruhtg r Portugiesen 59,55. Etaar-dahn —. Der Pariser Postbeamten-Ausstand beendet. Paris. Die Post- und Telegraphenbeamten haben in einer gestern vormittag abgehaltenen, von 6000 Per sonen besuchten Bersainmliing mit ungefähr 5700 Stimmen be schlossen, di« Arbeit wieder aufzunehmen. Paris. Eine Abordnung der Postbeamten hat Elömeneean und Bart hon davon in Kenntnis gesetzt, daß die Aus-ständigen beschlossen haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Falls die zurzeit in den Bureaus be'chästigtcn Soldaten scsiort zurückgezogen würden, könne die Wiederaufnahme der Arbeit noch heute erfolgen. Elö- m-cncean erwiderte, er habe die Zurückziehung der Solda ten bereits ungeordnet, v-hn« auf das Ersuchen der Beamten zu warten. Paris. Tic Beamten deS Haupttelegraphen amtes nahmen die Arbeit um 2 Uhr nachmittags wieder auf. Die Lage i« Persien. TabriS. In der Nacht zwm Montag überfielen die Nationaliste n in Marglgn, westlich von TcLbriS, eine vorgeschobene Abteilung derTruppen desSchahs. Von !0 Man» sind 81 getötet. 0 gefangen genommen. London. „Reuters Bureau" meldet aus Abuschehr: Die Nationalisten unter Führung des Mullah haben am 22. ds. in aller Ruhe die Regierung in Abuschehr übernommen, die Behörden entlasten und eigene eingesetzt, die beabsichtigen, die Zollverwaltung am 2-t. ds. zu übernehmen. Weiter wird berichtet, daß auch in Schiras die Nationalisten die Regierung übernommen haben. Lnktkchifsabrt. München. lPriv.-Tel.) Graf Zeppelin mußte seine für beute geplante Fahrt nach München wegen des ungünstige» Wetters und wegen der starken Ncbcl- bildung im Gebirge aus unbestimmte Zeit verschieben. Außerdem wurde gestern der Kiel des Luftschiffes bei der Einfahrt in die Halle beschädigt, so daß der Ballon heute und morgen kaum anfsteiqen kann. Berlin. lPriv.-Tel.) Bei Ausrüstung des Parsc- v a l l n s t s ch i s s c s ist eine zerlegbare Ballonhalle, die tn Augsburg angcscrtigt worden ist, beim Lustschifserbataillon eingetrosfen. In nächster Zeit werden die ersten Probe fahrten mit dem ncucrbauten „Groß II" erfolgen. B e r l i n. lPriv.-Tel.) Der Ministerialdirektor im Kultusministerium D r. thcol. Schwa rzkopss erhielt den Charakter als Wirk!. Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz". Es wird daraus geschlossen. Laß er als Nachfolger des Kultusministers Holle nicht tn Frage kommt. Berlin. lPriv.-Tel.) Generalintendant Graf vvn Hülsen-Häse-lcr wird am Sonntag l>«i der Tra » erfe! cr sür Matko w s k v selbst die Gedächtnisrede halten. Berlin. lPriv.-Tel.) Sven He bin ist heute nach mittag nach Leipzig abgcreist, wo er am Abend sprechen wird. Bon Leipzig begibt er sich nach Wien und Pest. OertlicheS nnd LilchsischcS. — Gestern vormittag -^lO Uhr statteten Ihre Königl. Hoheiten K rvnprin , Georg und Prinz Friedrich E b r i st t a n in Begleitung ihres militärischen Gouver neurs. des Herrn Majors Barons ö'Byrn, nebst den der Prinzcnschnle allgehörenden Schülern der Frauenkirche einen Besuch ab. Herr Oberkoiisistorialrat Superintendent l>. Benz übernahm die Führung »nd gab einen UebcrbUck über die Entstehung der vormaligen und den Bau der gegenwärtigen Franentirchc an der Hand von Bildern und dem noch vorhandenen Grundriß. Alsdann wurde das Innere der Kirche besichtigt: ebenso die sogenannten Kata komben in Augenschein genommen »nd der Turm bestiegen. Rach dem Schiss der Kirche zurückgekvhrt, führte Herr Orga nist Hottinger in einer freien Improvisation, die in dein Choral: «Sei Lob und Ehr' dem höchsten Gut" ausklang, die berühmte Silbcrmainische Orgel den Herrschaften vor, die daraus hochvesriedigt das Gotteshaus verließen. — Am Sonntag nachmittag 2 Uhr wurde eine ans den -Herren Richard Hcibnichen, Nud. Kühn. Franz Siegert und Willy Löwensicin bestallende -lbvrdnung des Kunstgc- werbc Vereins Chemnitz von Herrn Kultus minister Tr. Beck hier empfangen. Di« Abordnung überreichte als Ausdruck herzlichsten Dankes für die nw-htz wollende Förderung der Interessen des Kunstgewerbavcr- cins eine Mappe, entlhaltend 2» von Mitgliedern des Ver eins zur Berfitgung gestellte Beiträge künstlerischer und knnstgmvcrblicher Art. Die Herren wurden zur Tafel ge laden. — Dem Professor Stiibner, welcher fast 40 Fahre lang am Königl. Realgymnasium in Döbeln gewirkt hat, und dem Pfarrer Segnitz in Zschaitz (vorher in Planitz bei Zwickau) wurde aus Anlaß ihres demnächstigen Uebcrtritts in den Ruhe stand das Ritterkreuz 1. Klasse vom AlbrechtsorLen verliehen. — Die Stelle des Oberbuchhalters bei der Staats- schuldcntassc ist infolge des Uebcrtritts ihres seitherigen Inhabers in den Ruhestand für die Zeit vom 1. Februar 1000 an dem bisherigen Staatsschulden-Hanptkafsterer Rech nungsrat Israel übertragen nnd zu besten Stellver treter der Ltaatsschuldenb»chl>altcr Schmidt bestellt worden. — Gestern weilte der Präsident des preußischen Abge ordnetenhauses Herr von Kröcher hier tn Dres-den. — Vorgestern ist hier Herr Hermann August Ferdinand Müller, fast 40 Jahre lang Redakteur und Verleger der „Sächsischen Dorfzeitung" in Dresden, im 86. Lebensjahre ge storben. — Am Montag abend ist in Meran Herr Sanitätßrat Dr. Fe lgner aus Potschappel verschieden. Seit 1804 praktizierte er in Potschappel. AlS Direktor und ärzt licher Leiter wirkte der Verewigte höchst segen-reich In den Bczirksanstaltcn zu Saalhauscn. — Vorgestern abend ist. wie bereit» kurz mttgetcilt wurde. in Leipzig Herr Poltzeihauptmann Alexander Zehl den Folgen eines Schlagon- falleS erlegen. Der Entschlafe-we wurde 1852 I« Dresden geboren. Als Hoirptmiann bet b-en IMern st, Stroß- burg nahm er seinen Abschied. Vorübergehend verwaltete er dann daS Amt eines Badediroktors tn Käsen. Seit 10. Män, 1887 war er Kommiandour der Leipziger Echutz- mail»sck>ast. DaS Institut dieser Beamtenschaft hat Polizei» hauptman» Zehl seinerzeit -t« ebner Stärke von et»a» Osltz-
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