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02-Abendausgabe Dresdner Nachrichten : 11.12.1901
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1901-12-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19011211021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1901121102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1901121102
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1901
-
Monat
1901-12
- Tag 1901-12-11
-
Monat
1901-12
-
Jahr
1901
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Robert Süd ll. 8okw1S1, ^iiweliei'. S 5 Rr. ;!43. -l'itlltl' v^e»- Drahtdertzble? Rlviävretottv n r ler »lim»!,!. VvoreyIatL 16. '»>,«>» n». lielli-ii, IstMlie,,. iilii-siiiLe» «>«'. Iniü'er in »>»<I in rillen I'ivi^iuuvii. >Ii>kst« MN7. l-ViVoiikIK Nllt NININ Ze,vli>ion-ilcn' uUlM ^Ki-NIN Hoinachrichte». Landina. Gerichtsverlinndlungeii. Prozeß Fr>edei-Ai»dl, Leipziger Wollkämmerei, tliichter's Knirstsalvn Neueste Drahtmeldungen vom io Dezember Leipzig. Im Prozeß gegen die Leiter der Wall- kämmerei wird die Vernein»»,», iongeietzt. Der Angetlagte Hergersberg-Berlin dielt das Pachtrechtkonto von 540 MO Mark für verloren, aber »ach und nach für abschass ingsiöhig Tie Eraendeckung sei nur zum Wohl der Wollkämmerei erfolgt. Diele habe nicht nntergehen sollen, und er sei entschlossen gewesen, in der Generalversammlung die volle Wakrheit z» sagen. Ter Angeklagte Ofsermann bestätigt, einmal 140 000 Mark und dann 300 000 Mail zur Saniiring geoptcrk zu baden Bet der Zenaen- velnebmuna giebt der P>okurrst Job» 2I»llchl»ß über Buchungen Justiziath Tr. Langbein Hai den Pachtvertrag mil der Hanidurger Wollkämmerei entworien. vielt die Z'nie» zwar ziemlich doch, fand aber den Geaeirwertb in dem Kaufpreis sin der Schenkuna der Berwalrunq kE>aeiideck»»a> erblicke er nichts Ungehöriges. was er auch den Angeklagte» mittbeilie. Kammer,ienraib Havreau lAllgemeine Deiitiche Kieditanstalt, 'aqt. die Kreditanstalt habe den Aktienbesitz der Hamburger Wollkämmerei nbeknomme» Pon der Eigendeckiing babe er erinlirrn. vor der Generalnr-.iammlnna ba!>e sich ein Garantiekoniortium aedildri, von dem 3 4O000OMk über nommen und bis ank I20 0>V> Mk. begeben worden ieirn Die beionderen Perbältnisse gestalteten eine Emission neuer Aktien .Kammer,ienralb Stökr wußte auch von der Eiaendeckuna, babe ober trotzdem keine Bedenken getragen, in das Kontoitium ein- zutrekrn. München. Ern Student der Pharinacie Namens Wilhelm Wahl, der Sohn eines Oberlehrers in Württemberg, wurde hier todt im Bette ausaesiinden. neben chm log ein unabaeichoslener Revolver Die ärztliche Untersuchung ergab keinen Anhalt für Giftmord. Ter räthselhafte Todesfall erregt großes Aussehen. Madrid. Die Kommission der Kammer oenehmchte das Einnohmebudget. Ter Senat nahm das Budget des Aus wärtigen an. Cadix. Tie ausständigen Bäckergesellen begingen verschiedene Gewaltthätigkerten und verwundeten einen Arbeiter, der die Arbeit nicht niederlegen wollte. London. Ter Unterstaatssekrctär im Kolonialamt Bnslow führte in einer Rede in Creme aus, die Uebernahme der Kon zentrationslager von der militärischen Verwaltung ans bas Kolouialamt führte zu kleinen Mißbelligkeiten. Es solle kein Geld gesvort werden, um die Lager so gesund als möglich zu machen. Alle, die sich noch den günltiaer gelenenen Lagern an der Küste begeben wollen, werden vollständige Freiheit haben, das tu thun. Uebrigens sollen die großen Lager alaebrochrn und durch kleine ersetzt werden, in denen 2000 bis 3000 Flücht- linge Unterkommen finden Viele der in den Lagern Unterge- brachten sind dorthin gekommen ans Kitchener's Zusicherung, daß sie nicht aus der Hcimath fortgeschasst würden. London. Noch Blättermeldungen ans Peking vom 9. d. M sind der englische und der deutsche Gesandte dorthin zurück- aekehrt. — Tie „Times" melden aus Tokio vom 4. d. M., die Regierung beabsichtige, eine Kreditanstalt zu errichten mit einem Kapital von 10 Millionen Den und einer Garantie von 5 Prozent Dividende aus süns Jahre. Es wird erwogen, aus ländische Kapitalisten mii heran,»ziehen. London. Die Blätter meiden aus Pretoria, Dewet habe in der Nahe von .Heilbronn 2000 Mann zusaminengezogen Oberst Wilson und die Kitchenerschütze», die zwei Tage lang mit Dewet Fühlung hotten, waren beinahe einaeschlossen Oberst Rewington befreit«, nachdem er in einer Nacht 30 Meilen morschirt war. Wilson. Beide enaliiche Truvoentheile kehrten dann mit geringen Verlusten nach Heilbronn zurück. Christiania. Zu Ebren des Prin ze-n Heinrich fand gestern Nachmittag im Schloß eine Galatasel statt, zu der eingeloden waren Kontreodmiral v. Prittwitz u. Gassron. der > deutsche Generalkonsul v. Haber du Haur und Mitglieder der Regierung, insgesammt 120 Personen. Wäbrend der Taiel toastete der König ans Kaiser Wilhelm. Tie Musik spielte „Heit Dir im Sicaerkranz!" Prinz Heinrich toastete aus den König. ' Ncw-Aork. Ein Telegramm ans Malagna berichtet: Ter Minister des Aenßeren von Nicaragua und der amerikanische Gesandte Unterzeichneten einen Vertrag, wonach Nicaragua für, immer de» Vereinigten Starten einen sechs Meile» breiten j Landitrciseii für den Nicaragua-Kanal zur Vertilgung stellt. Tientsin. Ein ans Posten siebender Soldat tndtete zwei Kameraden Eine Kompagnie der Pendschab-Jnianlcrie mar- schirte uns. um den Irrsinnigen scslzunebweii. Mittlerweile batten aber schon deutsche Mannschaslen de» Inder erschossen und er- öffnete» nnnwebr das Heuer aui die anrückendeir Pcndschab-J». fariteristen Es kam zu einem förmlichen Gefecht, i» dem d r ei Deutiche getödtet. ein Offizier tödtlich verwundet, drei Inder gelödiet und niedrere verwundet wurde». Tie Deutschen düric» bis ani Weiteres die Kaierne nicht verlasse». — Tie amtliche denlschcMeldung über den Nniall tautet: In Tientsin erschoß angeblich in eincm als „Amok" bekannten R^screransall ein V!ann bes 4 indischen Pendschgb-Reaiineiiis zwei Mann seines eigenen Regiments Ter Angreifer brang in aas Proviantamt der denlichen Brigade ein wo er mehrere Schölle abgob. Kon- troleur Ebleri wurde tödtlich zwei Mann schwer einer leicht ver letzt. Ter Angreiier wurde von dem deutschen Wachposten nlederoeichoiscn. iAmok- oder Annicklansen bezeichnet ei"e unserer sog. Nerserkcrwulh ähnliche Ericheinuiia. die darin beliebt, daß Malaien, die durch irgendwelche Allekle in Raserei verletzt worden lind, bewnlinet durch die Straßen Kürzen und Alles, was sbnen in den Weg kommt, tödicii. bis sie selbst überwältigt werden. Tie Red s Qcrtttches und Sächsisches. Tresden, 10 Dezember —* Gestern Mittag gegen kalb 1 llkr emvüng Sk. Maicltät der König den von Straßburg hier eingetrolienen Kommandeur des 0 Infanterie-Regiments Nr. 10, Oberst Viril, der dem Allerhöchsten Kriegsherrn den Tank des Regiments abltaticte. im die drssrii Bataillonen anläßlich der 200iäbrige» Slirtiingsierer r-rlirke»en Fohnendänder. sowie den dem Regimenle verliehenen Puiademarich. -* Mst Einladungen zur heutigen Datei beim Könrgs- paare sind die Herren Generaladiniant General der Kavallerie v. Earlowitz und Generalleutnant Müller v. Bcrneck ausgezeichnet worden. -* Ihre Maiestät die Königin beiiichkc beute die Dbee- und Porzellan-Handlung ihres Hollieieranten H Zehrteid, Victoria- straßc 24. und bewirkte daielbst »ambaite Ernkäuic. —* Ihre Königs Hobeike» Prinz Georg und Prin zessin Mathilde bc'nchien gelter» das Galanterie- und Sviel- waarenkaus von B- A Müller. Prageritraße 32. und bewirkten Eliikänie. —" Sc. König!. Hoheit Prinz Friedrich A » g »kt wird in Vertretung Sr Maieiiät des Königs am Oormersiag den >2 Dezember, der Abends 8 llhr zu ehrendem Gedächtniß des l'O GebnitstageS des Königs Johann in der Albenkalle des Krtzstallvalastrs zu Leipzig z» veianlialieiidcn Heicr beiwohnen. —* Landtag. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kamm er stand der die Abänderung des Einkommensteuer- ge setz es und die Erhöhung der Gerichlskosien betreffende Theil- lcricht der zur Berathung des König!. Dekrets über die Wcilcr- sührung der Rcsorm der direkten Stenern cingeseylen außer ordentlichen Deputation zur Schlußberathung. An der Debatte betheiligtcnsichdieAbag. Behrens. Enke. Gräfe. Kellner und Horst, woraus der Gesetzentwurf nach den Vorschlägen der Tcvutatioil in namentlicher Abstimmung mit den Stimmen der anwesenden 77 Kammermitglieder angenommen wurde. Eine Petition des Vereins bevollmächtigter Verlscherunasbeamier im Königreich Sachsen, dahingehend, die Lebensversicherungsprämlen bis zum Jahresbetrage von 000 Mk. vom sieneroslichtigen Einkommen abzieheit zu dürfen, ließ das Haus einsiimmig aus sich beruhen und beschloß serner noch den Vorschlägen der Stenerdevutation. an die Regierung das Ersuchen zu richten, den Ständen noch in aeacnwärtiaer Taanna einen Geseyenlwiiri wegen 25proze>itiaer MiNwuch. 11. Tc'>cilliier 1U01. Erhöhung der landeSaeictzlich geordnete» GenchiskoNen uni Wirk, iing vom I März 1902 ab vorzulegen und die Erste Kammer zum BeitriN zu diesem Vcichlnß einzuladcii — * E>» Piazeß von gewaltigen Dimensionen, was die Hülle des Veweismnterials und die iKiöße des Zengenapvarats nndelanai. nabm beule Voimitlan vor der 3 Slia'lamwer des hie iaen Land gerilbts unter Bvliitz des Herr» Landaerichtsdireltois dcommholb ieinen Anlang. Als Grundstücks- und Hvvot Helen ichwiiidler »eben »nler 2Inklage: der 1839 in Vobecl in Sach en 2lttenbnig geborene, zuletzt in Naußlitz wvhnhast ae werenc Baugewerkc »nd .sniinnngshalinieoicr Friedrich Eniü ?frikdel und der ans Breslau gebürtige Kamman» Karl Hugo Will,klm Arndt, zuletzt in Dresden Elfterer ist teil Aua»,! v F, >n Hast. Letzterer gegen 50iM MI. Kaution lreigelasscn wenden. Tie Anllage läßt sich li»; dahin ziisamtnenrnssen. da« Fl'edel liieils allein, tl,ei!s unter Ve'hilie edei Mittbäterschait Arndt's vom Favre 1890 vis zum Füll NiOO jn :::: Fällen Per ionen uni Darlehen von znianunen üver :>5i>000 Vck ganz oder Iveilweüe dadiirch aeibädigl hat, daß er üvci seine Per nwge»s>age taliche Vo'>vieaeln»aen mawie, eine nuaenblickliche haare E"t>chäd,a»na ! .Tnmnnm") nnd die Einliagnng der Dateken als 2 Hyvoihek an> rin werthvvües Osrnndllück — gewöhnlich das Hans Südilraße 30 in Löbtau — versprach, aber die Hupotvcl dann ans eine leere Baustelle oder einen eril begonnenen Neubau eintrage» ließ. Arndt lall in 12 Fällen zu den Betrügereien Bellülie tzeleillkt baben, indem er ihm gehörige, ani den Ban Nellen lallende Hmwtheleii an die Dailekensgebe, obtrat. diere über die iragliebe (Knie der Hhpotkeke» nicht nilllläric oder letztere als gut brzeichneke. Friede! g>eb! über leine pcriönlichcn Verhäl! »ilie Folgendes an: Er habe seit 14 Jahren gebaut und rn der Zeit in Löbiau und Ilmqegend 70 100 Neubauten aulgelübrr Zn seinem eigene» Veiwögen von 3090 Mk habe die Frau 121»' bis Il»iO:0ik znaebracht Zu den Bauten babe Anlangs ein Geldgeber 5000,'i M gegeben. Tlvtz des rege» BaugcichLsts lg' er abei au» keinen grünen Zweig gekommen und in den letzten 2 Indien täglich oder wöckentUch mindestens 2 Ma! ausgevsändei worden : im Jahre IltOO allein 44 Mal crialglos Im Juni 49isO habe er den Ossenbariingseid geleistet. Lbwohl er iroch Anlane der 90er Jabre ein JahreSeinIommen von 30is00 Nil. gehabt un ,edes Jabr mehrere Bauten a isge'ndrt babe. babe er eine .egos rechte Bncbiütming nicht gehabt. Tmtzdeni ieirn >c>nc Olnoeiegen heilen iiels in Lrdniing gewesen, die Lenke seien in Massen zu ihm gekommen, Härten nicht rnel DesenS gemacht, sondern ibw sreiw'lltg ihre Kapitalien angeboteii unter der Begründiivg .Friedet. D» birt Gald wertb! Dir Val Löbtau viel zu verdcilltcw" Unter reichlichem Tbiänenerguß erzählt Fr., wie er 19i.V in die verzwriielrc Lage gekammen wi. Arndt habe er nur als einen .nablen lieben" Oseschaitsirrilnd kennen gelernt, der stets de» Machen Betrag der von de» Geschädigten geliehenen Kapitalien zur Hand gekabl babe Daß Arndt von der Eintragung de» Hvoo theken ani lerne Bauliellen gewußt babe. Kebe nach Fr.'s Ilcb-n zengung außer Zweifel ebenso babe A Anitrag gegeben, iauie Huvcnlieke» unierzttbrlnaen. Trotzdrni sagt Fr angenicheinlich > i» Gnnite» Arndl's ons. daß sogar «ein eigener Vertbeidige Rechtsanwalt Dr. Brrnbardt ihn zur Wahrheit ermahnen muß. Arndt ist nach eigener Angabe seit 21 Jabren in Dresden und betrieb zuletzt ein Agentur- und .Komm'tlionsneichäit in de, Schreibergasse Tic Bezeichnung „Grundstücks Lvekularri" wen, ci zurück. Mit Friede! habe er nur ein einziges Komvagniegeichäst gemacht. Tic Vermögenslage Fr.'s. die Verkamchung der Hbve- tbeke» babe er nicht gekannt. Einen weientlicben Gewinn babe er ans dem an Fr gegebenen Gelbe nicht erlangt, wenn ibm auch Fr. ab und ;» 500—vOO Ml. außer den üblichen Z>n>en gegeben bade. Ehe in die Verhandlung der einzelnen Bckrug'älle eingckreken wird, gieht der Sbcrarzt Dr Jlberg von der Anstalt Sonnenstein icur Gutachten »der den Geisteszustand Fr.'S dabin ob. daß dieier zwar erblich belasteter Neuiastbeniker. lercb! erregbar nnd nervös >oi. aber in der Zeit von 1800—1899 nicht im Znstand lrankbaiie, Geistesstöiung geweieir >e>. welche die ire:e Willcnsbcstimmung ausichiießt. Hervorzudeben ist, daß Jrredel's Vater geisleskran! wurde iiirb Selvmord verübte —* Leipzig, den 9. Dezember. Aus der heutigen Ver handlung des hiesigen Landgerichts gegen die Verwaltnngsmi' glicder der Leipziger Wollkämmerei rii Folgendes noa, Kunst nnd LAisienschaft. -s In Emil Richter'? Kunstialon ans der Prager straße giebt eine Soridernusstrlluna der Worpswrber Künstlcrkolonie — oder doch eines Tbeilrs de,leiben — den Don an. Wir leben in einer neiiiakeilsbuiigrigr» Zeit. Kanin baben sich die Wvivswrder einen Stil geschallen, der sich kräitig abhcbt von anderen Nainranichauungen. da hat man auch eigent lich ickwn wieder genug davon, und konstaiirt mit leiiem Miiz- brhageii das Gemkinlchaitirchr. ioiort be'onders i» die Auaen Splingendr. als eine »ene Art von Konventionalität. So war's der Gelegenheit unterer letzten großen Ausstellungen, »nd io iil's auch hier. Man tdut den .Künstlern Unrecht. Untere müden Nerven, die »ach immer neuen Reizen verlangen, lind schuld daran, und dos Uebrnmaß der gebotenen .Kunstgenüsse. Ader was Hilst s. es ist einmal io. Am wenigsten worvswrbiich. — was nun aber keinrswegs als ein heiabietzriidrs Beiwort niigeirhen weiden >oll. — lind linier den aiisgestelltrii Tingen eigentlich die Aibeilcn H. Vogeler s. Mit Ausnahme der „Juninacht". eines von echter, düsterer Poesie criülllkti, koloristi'ch reizvollen Nachibildrs. aui dem der Tod als Schnitter einen: in s Mondlichl hinaus fahrenden Schisser zusieht. schlägt er eigentlich ganz andere Töne an. als wir sie gewöhnt geworden wairn. Bilder wie der Ritter im Walde, der heimkehrrnde Ritter, oder die Verkündigung erinnern in ihrer, um es zu übertreiben nüchternen Art, kaum a» den Künstler der breit- und ichöniorbigen Galertebiider oder der eben genannten Juninacht, den man dock als Koloristen bezeichnen mußte. An die Stelle der weiche Faibrnmasien zu kräftiger Wirkung vereinigen de» Malerei ist eine knappere, keineswegs eelzloie. trockenere An schauung getreten. Mehr und mehr bildet sick> heraus eine Borlirbe für Zeitstlmmungen: mittelalterliche wie bei den vorgenannten drei Arbeiten, nnd biedermeierltche wie bet dem Mnimorgen. der bas altväterlich zugestutzir drollige Heim des Künstlers daritelli, und der Dame, die recht »nvrakiiich. wie dir meisten der Bilder. -Jeüdlingsobend" bezeichnet ist. Hier — im Tressen des Genies der Gioßväterzeit — liegt offenbar Vogelers bcwiiderc S.ärke. Bei dem Mittelalterlichen dokiimentiit sich wohl gleicvsalls viel Emvlindnng. wie die anmiithiae Heimkehr beweist »nd die Ver kündigung mit der seinen Landschaft, nebst der eigenartig vor- aerrogenen. Laute spielenden Figur im Vorvergr, »de. Aber Wcker als bet den anderen Sachen stört hi« eine tv^erliche Engbrüstigkeit der Natiligmcbcmnng. Die Gestalten haben vielfach z» große Kistste. wie vei bei Veilündigring. iinb dadurch erscheine» ihre Körper kümmerlich Das nirbt nun aowiß einen bellinnnie» Ebnrakter. aber Manier ist's »»n doch Bei dem „Abendschein", ^ ein Stück Rindvieh mit zwei Kindern, weiß man das mit einem Kranz aeichmücktr vbantastiiche tleine Mädchen nicht gleich aui ibre Herkunst unierziibringe». was der Wirkung des iarbig recht hübschen Bildes nicht förderlich ist I» den mit ausgestellten Zeichnungen erbebt sich Vogeler's Begabung vit zu Letztlingen von brmeikensweiiher Eiiibeitlrchkeit und Eigenart. Von Moder- lohn »nd Oveiveck sind mir Lnndichniten da. Eine ielbilsiäridlq i »nd poeii'ch nnaerchnntk icböne Mondnacht von dem Eisten, »nd eine große Gewiileriiimmilirg mii höchst merkwürdigem, echtem Himmel, niicb wrist keineswegs allzu lehr durch die bekannte Harben- brille, sondern gut »nd vorurtbeiisloS betrachtete ge>»»de Natur Das grdtcgenc herbitbild mit der einzelnen Brrke inmitten, bat auch ziiiii Vortbeil nicht mehr Veiwandtes mit ieinen Nachbarn, als sich ans der ähnlichen Natur von selbst rrgiebl. Eher schlägt das am Bach entinng wandernde Paar i» daS Genre der kpoiich gewvidenen Worvsweder Malereien, Nr. 40. der „Sominei' morgen", und 17. Frühling, alle von Modetzohn. geben leine kiliistlerischc Steigern»» nb zu den vorigen. Schöne einwaiidrreic 2Irbeileir sind ober wieder Fr. Ovrrbeck's nußrrordrnllich iein- tonigcs Feld von Buchweizen, das Einem mit vielem langweiligen Gemi'iie beinahe aiiS'öhiien könnte, und von demselben der krait volle Siümitzchc Tag: mir ein Stück Acker und ein Stück wolkiger Himmel drüber, aber eine vortreffliche, wahre und ernste Arbeit. T ic Mondnacht scheint gleichfalls viele Vorzüge zu haben: schade, daß sie dnrch das etwas zerrissene Motiv bcein rkächiigt werden. Ter Sommeiadend mit badenden Knaben und schönem blauen H mmel hält sich mit Ehren. Eine Reihe plasti scher Werke von Elaia Riile-Wesllwi. n. A die irrislich ähnliche Bildmßbüste H. Vogeler s, zeigen eine beachtenswerthe kilniileriichc Beggbiing. dir zur Zeit allerdings noch unter dem Bann liemd- ländbcher Einffüsse steht. Tie bunte Gesellichast anderer Meiner. Lrnbach. Utzde, Max Kaiilbach, von Tlesdnern Poetzich. Hart- mann-Maclean »nd Ledebur, die noch der Bc>plech»ng harrt, sei bet Gelegenheit nachgeholt. 0. 4 Der Vorstand der Deutschen S t ä d t e a » ü kt e l > u n « tsaa, m Dresden bat zur Erlangung geeigneter Entwürfe sitz em mrbtges Plakat der Ausstellung unter den deiivckien Kunülern einen Del« l> e w e r b nusgcichricdcn. Au« de» Bet ingunaea für dielen Wclldeweik iß ui eninedmen, daß die Envnüne!>r, Omn. dvit, «e> Cmir. breit und w ausaeßidrt sein mutzen daß die Aenüelsältiaung unmillelbar nach ihnen er- solaen kann, wobei darau, Rucktzchi >» nelanen iü. daß die Vermeliältiaung der (rniwiine einschließlich der Kontureaiilalle nicht mehr als n Dianen er- sorderk. Die Antzchriil de« Dlakaieo soll lauten - „Deutsche Srädieausstell una >WN in D>eSdea vom I. Juni bis lende Ieoirmber" und deutlich les bar sein. Die lZnkivürre tznd. mit erneni.tzeniiworl verleben, unter Deini» una eines dasselbe Kennwon und die Adretze d-S vtzinstlers rnibaltenden. vcrichlotzenen Briesmwchlags dis zum I. Mär, iE im Lradimioeinn zu Dresden einzuliesern. Zur <tzewtzdr»na von drei Breven iß die Summe von It>c»g W. auSgeseßl worden, deren Vertkeiluna dem Dreitzrichkrlollegiuni überlassen bleiki D>e vrctzaekevnten sntwurse «eben m das Eijrentbum der AuvsiellunaSIellung über. Die Urbebei eingeiandier (.-iilwürie. aleichvicl ob dieielbeii vräniür! werden oder niwl. aewävren bei Au,ßelI»»aSIci!una da , Ncchi. den E»iw»n nach idrem tzrmetzen in der A»sßc!l>ina ausiutzetzei! Ein,eine kicmvlare des PreisaiiSsdreibenS tznd in dem tzieichäsisamlk de, Deutschen SiadleauSßelluna sDreSden. Allßlidici Aaibbeust ,» baben i Frau R o i a 2l I ba cl, - :>> e > t . die liebetisw>>rdige Olnive des „Teiikichrn Voltsttzeaiers" bitiet uns. um Frriiiümei scr»e, zu vermeiden, davon Keniitniß zn netznren. dc>9 üe — und nicht Fil. Clemens, der iiingll geschiedene ltzait dev tlsesidcnzlhealers — das erste Wiener Annebe» i» Halbes ..Jugend" gewesen ist. Die charmante Kniilllerin hak nämlich die Rolle hei der Wiener Eril anffttlmliia des Liedesdramas am „Dculschen Volkstheatcr" am 23. Januar d. I. trotzt. 7 Das 'Verlagsbaus von Hermann Seemann.Leipzrg ver- össciitlicht eine Reineü uer Lieder von Reinhold Becker, die sich dem desondercn Interesse der Sänger und Sängerinnen auidasWärinil, emvichlen lasse». Den pvelisch Zarten nnd dnftiaen tllciäiigcn „Näbc des Geliebten", „Wanderers Nachtlied". „Zan- bcrblick", „FrübliirgSwehen", dein reizenden „Winterlieb" sieben als wirkungsvolle Gegensätze die herrliche Stimmungen enthaltene Legende.,W alter von der Vogclwe > de" und das macht und krcisiovllc Stück „Der Trompeter von Viondille" a-'aeii- iiber, die eines bedcutenoen Erfolges immer sicher sein dürfen. Jedensalls wird cS sich reichlich lohnen, von den neuen Becker ickien Liedern Keimtmß zu nehmen, denn sie sind gleich sang wie dank bar und zeichnen sich ans das Vonberlhasteste non bei: meist monieriricn und acqnälten Stücken modernster Richtnna m, '
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