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Dresdner Nachrichten : 15.10.1906
- Erscheinungsdatum
- 1906-10-15
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-190610158
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19061015
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19061015
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1906
-
Monat
1906-10
- Tag 1906-10-15
-
Monat
1906-10
-
Jahr
1906
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 15.10.1906
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4 »Dre«dm«r Siachrichte»" 4 Moata«. 15. Oktober IVO« 'M» Nr. 284 ka«m-Eomp* Hcntnover, di« Taschentintenfäifern befaffeu. Außer dieser Wiener Fabrikanten. jedoch sind hier diese »nt der An es a , firmen »i^ kannt. da sie sich in Deutschland »eist durch Ofteossiste» ver treten lassen. Auch di« Firma ,F. Soenneckea". Bon» «. Rh., besaht sich mit dem Bertrich »euer Schreibwaren. ' Handschrtstrnbruetrtlnn« «tck», «ll, <30 -tu ». Di« «»stallend -roden Feder,üg« ,«e«it«n stark, Eknbil»»«»-- krast <Vt>n"ufi,> und U«t»enchw«ngl>chtrn in GefUdllstuhrnmcien sowi-l der Frödlickkeft alt der Trauer. Liart au«georSot «rsaetnen delondert auch die Züge St. 13 und 8. — Richte Luct« («o Pfo >. Lu -ist dt« versovlfizirrte Reugier, und da« ist um so bedenk tt-ver. ak« Lu nicht« sUr ?ich bebauen kannst. wie der ichars bervortrmend« Au» « SrwatL o« vflrnbar dereit« im Begriff ist, ftch ,u d«m Zuge »I «Xzuwachsen. Ich irre wobt nicht in der etnnabme. das, Du Dein« Obren an allen Düren UN» kein» «euglein an aten SchlvsieUochem batt und da« Erspäbt« und Er lauschte dann bnibwarm. natürlich unter dem bekannt« Siegel dir ver- ichivtegenbeit. Sinz und Kunz in Deiner Umgebung zuftülterst. St sollt« mich wundern, wenn Du mit »ieser nicht gerade löblichen Lbaraktrerigen- schaft nicht schon manche« Unheil angerichkei bäitrst. — Richte >nna s w Psg > Di« emgesandt« männliche Handschrift weift di« Züge 4L und nr aus. Der Schreiber ift offenbar rm fleißiger Mann, der vorn'llrit ftrebi »nd iveiß. was er will Sr ift aber auch ein Egoift, der seinen Vorteil in wabren »erftebi. «ndekümmeri darum, ob rin andere», und sei di««s»in bester Freund, materiell »„bei benachteiligt wird Wa» Dein, sreziell« trage beiugltch der Treue betrifft, so kann ich nur konffatirren, daß seine Zchnft keinen Anbali bietet, brr zum Mißtrauen berechtigie Dein« eigen« Schrift mach« «inen recht sympailnschen Eindruck. Du scheinft «in einfache«, natürlich,.« Menschenkinv ,u sein, da« sich so gibt, wie e« Ift und jedem 'iomödienspiel im Perkcdr mit anoercn adboi» ist. Von lemverament bist Lu mebr « al« lS, >m klebrigen ansgruchSlo« unv !3. Dein Rain« bedeutet. „Die Holde", „Liebliche", womit Du jedeusall« gern einverftanden dift. namenilich wenn Dein Spiegel Ja »nd Amen dazu sagt. — Nesse «Gustav <30 Psg.s. Du bist, wie die oeeworrene Zeile,isiibrung oermuien !W. ein Kons»sion«rai. der sich weder schriftlich noch »lündlich klar auszu- drttcken oersiebi »n» sich, wenn einmal .bedeppert", wle man zu sagen pflegt, au« drei Birken nicht b>rau«findet. Sonst aber bift Du okm« siveael ein brauet, biederer Mensch, der seinen Plaz au«süllt und redlich ine Pflicht lut. Wadrbcitsliebend und offenherzig bift Du vielleicht in wdereui Matze, als e» fich mir »er Klugbeii verträgt — Nicht« Elsa , >» Psg.) DeMe eckige, scharskantige Schrift berührt auch nicht gerade ivinoaidlsch. Man zieht unwillkürlich die Kinger zurück, weil mau fich zu 'lewen sündiel. EmerieiiS spricht au» der Schrift riiva« Kindische« inichi venvechseln mit kindlich», Undehollene«, andrerseits eine gehörige Dos!« Eigensinn und — es ift nicht zu verschweigen — böser Wille. Du gedötft ,u den Verlrrierinnen Deine« Geschlecht«. mtt denen a>»szuko»lm«n nur eine,» Ausbund von Kevulv und Nachsicht gelingt. Ich vermute, baß man Dich in frühester Jugend ein wenig verzogen bat. mein liebe« ElScken. Nun machst Du Ansprüche an da« Leben, dir fich mit Deinen Verhältnissen nicht in Einklang bringen lassen und die Folge >K. »atz Du je unzusrievener, jc ungenießbarer wirst. — Nichte Veilchen <30 Vsg.s. Na ja. dies mal stimm!'«, Du bist wirklich t. Im allgemeinen steb« ich dem .Veilchen" bentglich der vescheibrndeit etwa« mißtrauisch grgenüber. Dein, Sch,ist weist jedoch in nicht ,u übersehender Deutlichkeit eine Anzahl andere Züge aus, die man in Gesellschaft der Bescheidenheit nieist findet. VerllicheS «nd ELchßscheS. - «».. der Verbarg hi« tiefhcuil t. bescheiden. 2. sonst, 3. duldsam, z. beiter, S. übennülig, ,i. mitteilsam, 7. verschwiegen, 9. billsberett, 9. vertrauensvoll, 10 einfach, '-I. natürlich, 12. liebenswürdig, 13. gefällig, 1t. denn»»«, I». vertraglich, IS. anspruchsvoll. l7. leicht aufbrausend, l«. empfindlich, lg. ernst, ro. mürrisch, 21. verschlossen, 22. klatschsüchtig, 23. egoiiiifch, 24. mißtrauisch^ 25. putz süchtig, 26. kokett, 27. verliebt, 28. ungefällig, 29. henschsüchtig, 30. streitsüchtig. 31. gutmütig. 32. schwermütig. 33. hochmütig. 34. mutig, 3b. uiiteri'ehmrnd, 36. zaghaft, 37. schüchtern, 38. eigensinnig, 39. rechlhaberlich, 40. stolz, 41. launenhaft, 42. strebsam. 43. blasiert, 44. eifersüchtig, 43. sanguinisch 4«. cholerisch, 47. phlegmatisch. 48. melancholisch. "'Heiratssrhnsuchtrn. Nesse Karl (l M.» führt fich mit der Erklärung «in. daß er durch Verheiratung seiner Freund« ein «in sanier Mann geworden lei, da er nicht sür Vereinsmeierei ichwärme. sondern iieber Umgang mit Natur und Kunst pflege, selbst Musik treibe und alljährlich größere Reisen mach«. Er dezeibnet fich als einen beschei denen, soliden Charakter. ift 32 Jahre alt. von Berns Beamter mil gutem Geball ja pensionSderechtigter Stellung und fahndet aus eine gesunde, »er träalicbe Nichte, die wirklich Sin» für Hau« und Wirtschaft dal. Wahre Herzensbildung »lebt er äußerer Schönheit vor, auch möchte seine Zukünf tige nichl über miltle Größe baden, da er selbst nur l,b? Meter mißt. Wenn sie mit Vermögen auszilwarle» in der Lage märe, dessen Erträge zur besseren LebenSfüdrung dienen könnten, I» würde ibn da» erlra angenehm berühren. — R t ch l « A ft a <30 Psg.l reflektiert aus einen LebenSgesährten im Alter von 3V di» 4S Jahren, der fich mebr für einen geordneten Hau«- halt als für Vergnügen außer dem Hau!« mtrreillert unv auch Witwer mit 1 bi» 2 Kindern sein könnte An letzteren würbe sie »in lo lieber Mutter stelle vertreten, als sie au« eigener Ecfabruim wisse, wa« eine Slicsinutter zu bedeuten Hab«. In erster Linie legt fi« Wert daraus, daß ihr Zukünfti ger da» Herz aus dem rechten Flecke bat unv einen liebenswürdigen Cha rakter besitzt. Äfta selbst Hai 28 Lenz« aus dem Kerbdolze, gehört zu den brünetten Vertreterinnen ihres GechlrchiS, ift von mittlerer Größe und will die Entscheidung, ob sie ftch als hübsch bezeichnen darf, meinen Neffen selbst überlaffen. WaS eine Hausfrau wissen und können mutz, wenn fi« al« tüchtig gelten will, als da ist waschen, nähen, kochen usw., versichert fi«, perfekt gelernt ,u haben und wa» ihre materiellen Besitztümer anlangt, so kann sie mnächst mit einer guten Ausstattung, spater aber auch mit etwa« MooS auiwarten. — Nichte Martha <30 Psg.s will ihr Glück aus diesem von ihr als nicht mebr ungewöhnlich bezeichneken Wege auch emmal versuchen und teilt zu dieiem Behuf« mtt, daß sie ein einfaches und wirt schaftliches Mädchen von 36 Jahren ist. «ln« mittler« Statur besitzt, fich eine« angenehmen Aeußeren erfreut und auch etwas Vetmögen aufzuweisen bat. Ihren Zukünftigen stellt sie fich in der Person eine« Pcoseinonisten oder Landwirt» oor. doch macht fie aus jeden Fall guten und verträglichen Charakter zur unerlätzlichen Bedingung. — Nicht« Friederieke löO Vsg.s stellt fich al« Tochter eine« LanvwlriS mit der Erklärung vor, daß fie bei Lebzeiten tdre« Vater« nicht habe betraten wollen, nun aber, da lie vkötzlich allein dastebe, zu der Erkenntnis gekommen sei, wir töricht Ke gehandelt bade, fich nicht früher einen Lebensgefährten zu sichern. Jetzt nab« fie ihre 29 Lenz« aus dem Kerbholz und i» einem Jahre« stehe ihr »ie ominöse dritte Null in Aussicht. Sie glaubt besonveiS detoaen zu müssen, daß sie ein« defiere Schule genoffen bat, al« e« gewöhnlich m ländlichen Kreisen der Fall zu sein pflegt, meSbalb man fich auch nicht wundern wer»«, wenn fie am Landleben nicht den rechten Geschmack finde. Sie mache des halb aber durchaus kein« Ansprüche, di« ibr den Vorwurf zuzieben könnten, saß fi« zu doch dinau« wolle, nur «in ruhige«, sorgenfreie« Dasein, »a« fi» bei einer an «inen kleinen Beamten verheirateten Verwandten schätzen ge lernt habe, sei Vas, was fie ersehn«. Ihr Aeutzere« glaub! fie al« ourchau« angenehm und sympathisch bezeichnen zu können und gegen ihren Charakter habe bisher auch noch niemand etwa« einzuwenden gehabt WaS fi« ihrem Zukünftigen sonst noch zu bieten bal, deftebl in einer zum Teil schon vor handenen. zum Teil noch zu beschaffenden Ausstattung, die ganz dem Stande ibre« Galten in »s>« angepatzt werden kann, und in etwa iß 000 Mart Ver mögen. Ihr Zukünftiger möchte nicht unter 34 unv nicht über 40 Jahr« all. von Beruf Beamter oder Lehrer, jedoch nickt auf den, Lande, und bezüg lich fernes Aeutzeren so beichaffen sein, daß fie fich feiner nicht gerade zu chämen brauchte. Falls er Witwer wäre, so Kälte sie dagegen auch nichis einzuwenden, nur möchte er in diesem Falle nicht mebr als 1 bi« 2 Kinder haben, worau« man aber nicht schließen soll, daß «S ibr an der nötige» Liebe zu Kindern mangele oder daß fie fick vor der Arbeit scheue, die mit der Erziehung von Kindern verknüpft ist. Wenn ihr Zukünftiger Mnfiklieb- baber und selbst mufilalisch gebildet wäre, so würde ihr da» besonder« lieb ein. — Nesse Han« <40 Ps».z iS seine« Zeichen« Koch und seiner Er klärung «usolge als solcher schon wett in der Wett beiumgrkommen Er will nicht verschweigen, daß er in seinen jüngeren Jahren gerade kein Au« bund von Solidität gewesen, aber der Verstand habe fich bei ihm doch »och zur rechten Zeit eingestellt, so daß er angesangen habe zu Ivaren, um fich einmal selbständig machen zu können. Der Zeitpunkt sei jetzt gekommen und zwar deadfirdiige er, eine bestehende Gastwirtschaft zunächst pachtweise, päier käuflich zu übernehmen. Die Uebernahme soll Ansnng nächsten Iah re» »folgen und bis dabin glaubt Han» gerade noch Zeit zu haben, um sich »ach einer tüchtigen Frau Wiriin »mzuseben, ohne die rui derartige« Geschäft nach seiner au» Ersabrung geschöpften Neberzeugung überbau»! ein Unding lei. Da« »'«ine Person betrifft, so fiebl Han« setzt im 3S. Leben« iakre und gianbi sich mit Fn» und Rech! al« einen stattlichen, übermittel großen Mann von angenedmein Aeußeren und weUgewanoien Manieren kezrichnen zu können Seine Zukünftige, di« 23 bi« 30 Jahr« alt lein kann, muß natürlich für den in Frage kommenden Berus vasten und alle«, was dazu nötig ift. bereits gelernt baden, entweder als GaftwblSloLler oder in enispreckender Stellung. Angenehme« Aeutzere ift ebenso Beding uns wie guter und verträgliche, Charakter. Ihre Erziehung muß eine «urch- auS solide und vernünftige sein, Io daß er die Gewähr bat. an ihr «ine treu« tatkräftig« und fteediame Gesährlia zu haben, die nur, gleich ibm, daraus bedacht ift, da« Geschäft zu vousfieren und aus koftsvielige Ber- müaungen und dito Toiletten gern im Jnleresse des BocwärtSkommen« verzichtet Denn seiner Erfahrung nach gehen aerobe daran viele, ,u den besten Hoffnungen berechtige,ive Eciftenzen in seinem Gewerbe zugrunde, wenn die Frau vergnügungSsüchtsg ist und den Mann in den Strudel ihrer Lebensansprüchr mit bineinzieht. Wa« den Geldvuiikt betrifft, so aibt Han« ohne weitere« zu, saß er nicht an« Heiraten denken würde, wenn er nicht ielbft die nötigen Mittel besäße, ftch «inen eigenen Herd > gründen, immerhin wäre e« ibm natürlich angenehm, wenn sein« Zuküft tiae auch über ein vaar Gräten verfügte, di« sür alle Fälle al« Rückenbatt sestgelegi werden könnten. — Nesse Ernst <bo Psg.s «klärt tu«» und bttndla. gleichsam tm Deveschenfttl. daß er 43 Jahre alt. Witwer, Vater von zwei noch schulvflichltgen Kindern, von Berns besserer Vrofesflontft mit sicherem Einkommen, ein Mann von angenehmem Reutzeren un» verträg lichem Charakter ist. für ftch «ine zweite Frau und für setne Kinder «tn« zweit« Mutter brauch«, die im Alter zu ihm paßt, ein angenehme« Aeiitz"« und guten Charakter besitzt, zu wttischasien verliebt und «in traute« Heim allem auswärtigen Firlefanz voiziehl. Etwa« Geld erwünscht, Ausstattung nicht nöttg. '«W »ff», da . jhläraben, der beul, früh S Uhr wieder ange , durch die aau auMührte Usermauer elne von der bis herigen ablverchende iNichlun« «Halten. Di« völlige Beteiligung und damit di« Reubrbauung de» Gelände-, dessen -intorgruno jetzt noch Häuser von höchst pittoreskem Aussehen -»eren^ lann erst nach der Weiterführuna des Kanal» di» »ur .Alten Nudolmuhle" erfolge». Es besteht übrigen» die Aussicht, dah der Kanalbau aus dem Logen-Terrain und demjenigen de- Herzogin-Garten» in nächster Zeit Mieder ausgenommen wird, vorausgesetzt, datz die bisherige günstige Witterung auch weiter — Dresdner Musenwigwam Mit Montag be- schließt Fräulein Lucie Enaeiktz ihr Gastspiel, um ihrer Nach folgerin, der in Berlin bekannten Diva Gertrud Berry, Platz zu machen. Die Äünsiierin bringt ihr eigenes Repertoir mit. )n Herrn Zwahr hat Herr M>. Rosöe durch Zufall ein jugend- liches Pianistentalent entdeckt, daS wohl bald oou sich frechen machen wird. — Der Dresdner Bezirksverein gegen dff» Mißbrauch geistiger Getränke veranstaltet MittwoH. den l7. Oktober, einen öffentlichen DiskussianSabend im Saale des Alkoholfreie» Gesellschaft-Hause- Johann Georgen-Aüre 16. Herr Bnrgelschullrhrer Ulbricht, der im letzten Frühjahr an den Brriiner Kursen zum Studium des AlkohvliSmuS teilgenommeil hat, wird über »Erziehung und Alkohol" reden. — Der etwa SOO Mitglieder zählende Bezirks- und Bürgerverein Dresden-Friedrich stabt beging am Mittwoch im Krystallpalast sein Herbstfrst, da- sich eine- außer ordentlich zahlreichen Besuche- erfreuen durste. Die Teilnehmer waren nach Eintreten in den Hauptfaal genötigt, durch den „Spreewalb" per Boot zu fahren. Eine Spreewälder Musik kapelle empfing die Besucher mit Tusch, worauf sie sich eines direkten Wege» nach der Schleuse Wutfchbadnj bedienen mußten. Die Hintere Galerie war in ein Spreedorf umgewandelt, in dem die Spreewälder Jugend aus einem Tanzplan« nach lustigen landesüblichen Weisen das Tanzbein schwang. Die Stimmung war denn auch bald sehr gehoben. Die im kleinen Saal ausgestellte reichhaltig ausqestaltete Gabeniotterie, die auch diesmal mit vielen und kostbaren Geschenken von den Bewohnern des Stadt- teils bedacht worden war, fand regen Zuspruch. Der ansehn liche Reinertrag des alljährlichen Festes ist zur Christbescherung an arme, würdige Kinder der Friedrichstadt bestimmt. Stadt rat Baumann, der langjährige Vorsitzende des Vereins, nahm >m Lause des Abends Gelegenheit, allen, die am Zustande kommen des Festes Anteil hatten, den Dank im Namen des Vereins auszufprechen. — Der von der G e s e rIs Has t s ü r wirtschaftliche Ausbildung-Frankfurt a. M. in der hiesigen Tech nischen Hochjchule veranstaltete zwölstägige Bortrags kursus hat Sonnabend mittag sein Ende erreicht. Während in der ersten Woche über Buchhaltung, Bilanzwesen, Selbst- kostenweseii, Fabrikorganisation, Bankwesen und die wichtigsten sächsischen Industrien gelesen wurde, kamen in der zweiten Woche zur Behandlung: Handelspolitik, Verkehrspolitik, Industrie- Politik, Patentrecht und Aktiengesellschaftswesen. Die Teilnahme am Kursus ivar über Erwarten stark, so daß der größte Hör- saal der Hochschule kaum auSreichte. Am ganzen Kursus nahmen 193 Herren teil, darunter 18 Fabrikbesitzer, 5 Fabrikdirektoren und Betriebsleiter, 15 Kanfleute, 7 Oberinaenieure und Pro kuristen, 41 Ingenieure und Chemiker, 13 Staats- und Kom munalbeamte, 16 Hondelsschuldirektoren und Haudelslehrer. 62 Studenten der Technischen Hochschule und 12 Studenten ! anderer Hochschulen. Au den 193 Teilnehmern am ganzen Kursus treten noch 133 Herren, die nur an einzelnen Vortragszyklen teilnahmen, so daß im ganzen 326 Karten ausgegcben wurden. ! 'Der Besuch war vom ersten bis zum letzten Tage ein gleich mäßig starker. Der lalle) rierschntzverei« in Dresden hielt am Mitt woch im Saale des BcreiuSbauses seine erste Monatsversammluug nach der Sommerpause ab. Der Vorsitzende begrüßte die zahl- s reiche Versammlung und hielt hieraus den angrkündigten Vortrag ., „lieber die Stellung de- Menschen zur Tierwelt." Er erörterte! die Frage des Tierschutzes in der Vergangenbeit und schilderte, in welcher Weise dir religiöse Tierverebrung und der Glaube an die Serlenivanderung bei Aegyptern, Indern und andere» Völkern, auch Naturvölkern, die Stellung des Menschen zu den Tieren be einflußt habe, um nach einer ausführlichen geschichtlichen Betrach tung zu dem Schluffe zu kommen, daß die religiösen Vorstellungen ! und die aus ihnen entstandenen Gebräuche zu einem bewußte»! Schutze der Tiere nicht geführt haben. Im Anschlüsse an diese Ausführungen zeigte der Redner des weiteren, daß erst mit dem Anbruche der neuen Zeit der Tierschutz in dir rechten Bahnen gekommen sei. daß er m, Lause der letzten Zeilen bedeutende Er folge gezeitigt und erdebliche Fortschritte zu verzeichnen habe , Lewer sind nachhaltige Erfolge noch nicht erreicht, doch ist nicht zu leugnen, daß der Tierschutz mehr »iw mebr an Verbreitung gewinnt und eine allgemein richtige Auffassung des Grundsatzes! Platz greift, daß da- Tier nicht als Sacke zu betrachten ist. sou-! dein daS Denkvermögen der Tiere in gewisse» Grenze» ringeschätzt j und daS Wohl und Webe de- Tieres in gerechte Berücksichtigung" gezogen weiden muß. Recht und Pflicht des Tierschutzes erkennt neuerlich auch die Kirche an, wie die Schule ihm schon lange leb haftes Interesse entgegrubringt. An zweiter Stelle der Tages ordnung erstattete der Vorsitzende Bericht über den in Nürnberg abgeballenen VribaiidStag deutscher Tierlchntzvereine. Der >861 gegründete Verband umfaßt z. Z. 187 Einzrlvereine, er hält alle zwei Jahre eine Tagung ab. deren letzte H90t> in Leipzig statt- sand. Zur Verhandlung stand eine große Reihe wichtigster An träge: u. a. rin Antrag: .Transport lebender Tiere", .Die Betäubung der Schlachttiere" und .De» Vogelschutz" betreffend In eingehender Weise erörterte Redner die gefaßten Beschlüsse. Die Mitteilungen wurden mit Beifall ausgenommen. Der Bericht über die Verelnstätigkeit wurde wegen der vorgerückten Zell auf die nächste MonalSvettammlung vertagt, doch wurde aufs neue rühmend des Entgegenkommens gedacht, welches der alte Tter- schutzverein für seine Bestrebungen bei den städtischen Behörden gefunden hat. So ist in Dresden »euerdiiigs dir Anblingung von Träiikstätten sür Hunde an sämtlichen städtischen Brunnen beabsichtigt und teilwefte bereits zur Aussühruna gebracht worden, desgleichen eine von etnem Mitglirde vorae>chloaene Vorrichtung zum Aus- und Abladen kranker oder verletzter Grotzlirre an zu ständiger Stelle gntgrheißen und gestattet worden, daß diese Vor richtung mit dem bereits vorhandenen PferdetraiiSpoilwagen der städtftche» Feuerwehr in Verbindung gebracht wird. Auch mit dem TrcmSpvrlwagen. der regelmäßig zu den hier stattsindende» Pferderennen fährt, wird sie demnächst verbunden werden. — Amtsgericht. Wegen eines ganz geringfügigen Delikles. Bettelei in zwei Fällen, erhält der bereits mit ungefähr 2<i Jahren Zuchthaus vorbestrafte -Gährige Arbeiter Franz Louis Mrtleck eine Hastlstrase von 2 Wochen. Außerdem wird aus Ueberweisung an die Landcspolizeibehörde erkannt. — Eines chweren Hausfriedensbruchs machte sich der 36jährme 'vor- oestraste Arbeiter Johann Muchallrr aus Schlesien schuldig. Oer Anasklagte skandaliertc im September in einem Prv- Suktcnaeschäit aus der Sorbenstraße und verließ dasselbe crob wiederholter Aufforderung nicht. Der Gerichtshof erkennt aui 5 Wochen Gefängnis. — Die 20iährige, vorbestrafte Arbeiterin Marie Wolf vevsiichie sich im August d. Ä. des öfteren in LogiSchwindeleien. wobei sie ab und zu kleinere Diebstähle be- gincz. Sie wußte sich Unterkommen und Verpflegung »u ver- chaesen. indem sie angab, als Lageristin engagler: zu sein, auS gutem Hause »u stammen ukw. Wegen Betrugs und Dieb- stahls in mehreren Fällen erhält sie 6 Wochen Gefängnis: die irit dem 6. Sevtember wäyrende Untersuchung-Hast kommt mit i4 Tagen in Anrechnui«,. — Am 14. Juli d. I. fand in einer Ziegelei zu Mockritz eine große Schlägerei stalt. Der Ziegelei arbeiter Emil Äießner auS Oberichschien mißhandelte gclegent- ich des Handgemenaes seinen znkünstiaen Schwiegervater der art. daß dieser nach den Aussagen eines Gendarmen im wahrsten Sinne dcS Wortes nicht mehr aus den Augen sehen konnte. Außerdem vergriff sich der bereits wiederholt wegen Körper- rerceyung vorbestrafte Angeklagte noch an einem anderen Arbeiter. Das Gericht erkennt auf 3 Wochen Gefängnis. In > der Urteilsbqzründung heißt eS. daß der Angeklagte Mar mit ^der Faust, aber so furchtbar zugefchlooen -ab«, daß bei dem L4htosser»«tckft,ae>,«,bSude. Kos.'Fest»'und , Eck« Schul- u»d Wofferfirai» und am Selb»,, Mau«r.Friedrich M^D»»>ilh« G>undstück> dem de«» : Fabrikant Kart »uftav Ei»a«« und Kaufmann Karl l Jäger« Grundftücke t» Frrtdrpgädars: >- GedSude und gemerdttch« -»s- rau« »S.« »r>, mtt Zud.käL »»«g.sv «.; » »edäud« und, Lardm -.4 «»» mit Zubedör ««o M. - «onnabrnd, d aus den Namen Caoliniveit " tb.« s L«ff ^ Hastuna ring,trag«,» Grundstück debör 7V ovo W. - Sonnabeno, den US. Okt»tz«r. »«ugrn t nt Caminau, Gesestlclxckt «ft beschrankter <l Hektar 3«,S U,j in Sarntuaü. «id Zu- g»r unsere Hau-franrn. WaS speisen wir moraen? Für höher, Ansprüche: Reissupp«. Kalbskoteletten mtt Blumenkohl. Rehkeule mtt Salat. Schwedischen Apfelkuchen. — Für einfachere: Ri«dstrlfch mit Äräupchen und Kohlmbt. Die glückliche Geburt eine- elUNASN beehren sich anzuzeigen Kamen;, den 18. Oktober WOK BezirkSticrcnzt vr. 2IvtEllMNNN und Frau «vi'lrirch geb. llvmueuu». dvsomlvrvu Llvläuux. In der Nacht vom Donnerstag zu Freitag wurde meine iimigslgrliebtc Mutter, die Gtoßherzoglich Mccklen» burg-Schwermiiche Kammersängerin Srmi SpofkaveNmeifter LmeliL 8cI>M-L8W auf einer Reise in Wismar mir durch einen Herzschlag plötzlich entrissen. Dies zeigt schmerzersülll au Dresden (George Bähr-Straße 4). 14. Oktober 1906 Llarl» 86limltt. Der Tag der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. Der Mozartverein zu Dresden hat einen schweren Verlust erlitten. Sei» hochverehrtes Ehlenmilglied Koi'llLliL MM-KW ist in der Nacht zum 12. Oktober in Wismar in Folge eines Herzschlages plötzlich aus dem Leben geschieden. Sie batte gemeinsam mit ihrem unvergeßlichen Gatten, den sie nur 4 Jahre ülXi.cbte, unserem Verein ihre besten Kräfte gewidmet »nd durch meisteiliche Leistungen vielen Musikciusführniigen eine besondere Weihe verliehen DaS Andenken an dle uns teure Dahingcschiedene wird unanslöschlich sein. Ulle Vmtstii! ll» Wr»i1m»Ii>r. L. v. ffl oz vn. Sonnabend nachmittag -'/<4 Uhr entschlief sanft nach lange», mit großer Geduld ertragenen Leiden meine liebe Frau, unsere treuiv^ende Mutter. Tochter, Schwester. Schwägerin und Schwiegertochter klM LMmnn üMllllL vüoltror geb Sr», >4l»r»r«1t. Dies zeigen tielbelrubt an I»1« n tn«k!ndI1«deoei>. Dresden, Cottaer Str. 15. Groströbrsdorf» Pirna, Copitz und Hainichen. Dle Beisetzung findet Dienstag den 16. Oktober nachmittags '^3 Uhr von der Halle deS inneren Matthäus-Friedhofs auS statt. Heule nachmittag " «5 Uhr rutschst«! sanft und ruhig unsere gute Mutter, Schiviegelmutter, Groß- und Ur- grvgmtliter Sra« (Illiziiäno <üi»rl»ite,«.8kdll8t«r geb. ILroli« im nahe vollendeten 79. Lebensjahre. Um sstlles Beileid bittet Dresden. Seidnitzer Straße 19, den 13. Oktober 1906 lUnstnv im Namen der tlefbetrübten Hlnterlaffenm. - Die Beerdigung findet DIenStag den 16. Oktober c. nachm. 3 Uhr von der PareutationShalle de- TrinttatiS« Friedhofes ans statt.
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