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Dresdner Nachrichten : 10.09.1896
- Erscheinungsdatum
- 1896-09-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189609102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18960910
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18960910
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-09
- Tag 1896-09-10
-
Monat
1896-09
-
Jahr
1896
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 10.09.1896
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Dresdner Nachrichten. Rr. H5I. Seite 2. >M> Donnerstag, >0. Sevtbr. i^Ut! Bank anziehend. L« Markt, für Eis«bahnaktien lagen auch deute heimische Werthe recht still. Bon fremden Bahnen waren Fran zosen und Elbelhal fest, während schweizerische und italienische ermatteten. Recht lebhaft war der Berkehr am Markt kür Berg» werkSaktien. Hütten- wie Sohlenwerche setzten meist höher «in. ainaen aber später aus gestrigen Schlußkur« zurück- Fremde Kenten still, aber lest. namentlich Argentinier bevorzugt, Mezikaner erholt. Heimische Anleihen etwas niedriger. PrivatdtSkont SV« Prozent. — Der Getreidemarkt nahm einen überaus ruhigen Verlauf. ES fanden nur einige Umsätze in Weizen und Roggen zu etwa- höheren Preisen statt. Hafer völlig geschästSlos- Spiritus auf Realisationen abgeschwacht. — Wetter : Schön. Westwind. »,»» i,»>l ». v. «»lud.» «iretu »U.7S. ruxonw u».«o. Trestuer Bank lSL.eo. KlaaiSdabn . Lomdardro »r«/. Laura»».»». Una.Aold —. Lonuale'kn . Länvaid. ,»>,». >s Udr S.van .' S>knn ica.,7. ruallo« «.«». Sv«N«r »«'/,. Lorwoirien 27 lö. Lüne» 20,4c. Turleuloal« Z00.00. OUimaiwau! S4I.00. Slaaledam, svi.oo. Lombarden ss.oo. Seil. « ° " 0. 4 s kullen ikälub' Weilen der Levidr. is.is. per November- Sedluar :«,7ü. >ulu». LviNlu» r-er Sevldr. sc.oo. per ttanuar-Avril oz.so. matt. Nudöl per Lrplbr. kb.rs. per zZcuiuarSlvrit 5S.7b. rutna. n « »I, ,d«m. ibrrduiien iküiiudu Wetten per November Ire. ver Mär- pro. Noaori: per Oktober so. per März os. per Ptai 0«. ro°d°u, Prodnlici, '."encbi.l Srneibcmartr rudta. bet unveränderte» Lreiien. — Weuc-. Veionbeclilh. der EMärung der heiligen Grabkavell« fort. Dir Kaiserin nahm mit sichtlichem Interesse' alle Sehenswürdigkeiten In Augenschein und schrieb sich auch in das ausliraende Fremdenbuch «ln. welche- alS letzten gramen eines Mitglieds des Königl. Friedrich rintrug. Wilhelm'- IV. ^ Der längste Beluö der den König war dem Diakon bause zugedacht, wo die hohe Frau säst eine Stunde weilte. Hier wurden ver Kaiserin die LorstandSdamen und »Herren des Vater» ländischen Frauenverein« und de- Evangelisch-kirchlichen tztls»- vereinS. sowie die ebenfalls anwesenden vier ältesten Superinten denten der Oberlausitz. Thusius, Meißner. Kuring und Wendt. vorgestellt. Ihre Majestät unterhielt sich huldvollst mit den Damen und Herren und richteie besonder- freundliche Worte an Ezcellenz Gräfin Fürstenstein. Mit dem DiakomrS Blindow ließ sich die hohe Frau in ein längeres Gespräch über die hiesige» kirchlichen Verhältnisse ein und meinte u. A.: Sie baden hier in Görlitz schöne alte Kirchen, brauchen aber gewiß »och sehr nötbig eine neue: auch sind Ihre großen Kirche» nicht heizbar und im OerlltchrS unk» Sächsisches. — 2e. Manual der König kam gestern Vormittag von Pillnitz in s Relibeuzschloß und »ahm die Vorträge der Herren Slaalöminister und DeparleinentSchess der König!. Hofstaaten ent gegen Auch Ihre M a > e 'l ä l die Königin veciveilte in den " Vegrützun g waren aus dem Vahnhofe erschienen v. Bosse. Bürgermeister Dr. Käudler und die Miltagsstundei! in der Stadt. Nachmittags begaoen sich beide Königlichen M.'geilelen „ach der Königl. Billa Strehlen, wo Nach- -. - üiiliags nlil - lllir Taiel iialtiand. "Nach der Taiel, und zivar ^^"^süv?"üverclns am gegen - >7 Uhr reiste Se. Mmeslat der König von der Haltestelle ^""" Strehlen ans mitteilt SonderzugeS nach Bautzen ab, um den am 1>. 11, und 12 d. M. zwischen Bautzen und Görlitz slallsindenden Kastermaiiövern beizuwobne». Le. Maiestät ist aus der Reise nach Bautzen begleitet von Ihren Ezrellenzen dem Generaladlutanten rvenerai der Kavallerie v. Ear.owip und dem Oberstallmeistec Generalleutnalll v Ehreiistelii. dem Hvsmarichall v. Earlowitz- Harliiich. sen FlugeladiiilaiUen ?Nasvren Frhr. v. d. BuSsche- 7/tieilbont. v. Lar: ch und v. Ehrenil,al und dem Stabsarzt Tr. Friedrich. Zur Kreishauvlnianii 'leid!-chen Behörde». Hieraus nahm der König die Meldungen dcS Gariiisonalleiken Oberst! D. v. Eraushaar entgegen, begrüßte daraus das ec chienene Reielbeoinzierkori'S und begab »ch im offenen 2öagen durch die prächtig geschmückten Straßen der Stadt nach dein »tandrhame. Eierans iand ein Fackelzug »nd Serenade der 2stirger ei.a'l stau. Abends st Uhr sand im Sländchauie, wokeihst 2e '.st.aiestäl der Köiiig Wolmniig nahm Mir Kielsbaiivlinann Geh 'stall, v. Bosse de, O l'erlausil.'.er Provinziaiiiände. bestehend aus den Herren Vandesailcsten v. .Feochlvitz. Lanvesbesialllen und SlislSverwcjec Grasen und Edlen Herrn zur Vivbe-Biesterseld-Weißenfeld. dem K. und K. Feidinauchallleuliianr Frhrn. v. Ziegler unv Klipphausen, dem Bürgermeister Tr. Kandier, svwic den Rittergutsbesitzern Hempel ans Ohorn und Steiger aus Klein-Bautzen, Einladungen erhalten hatten. Winter gewiß recht kali, da wünsche ich Ihnen recht bald eine schöne neue warme Kirche. Nachdem Ihre Maiestät sich noch zwei Liedervorträge von den im Hofe ausgestellten Kindern angehört und von einem Mädchen einen Blumenstrauß entgegenaenommen hatte, verließ die Kaiserin die Anstalt und begab sich ln das Haus der katholischen bannherzigen Schwestern. Der Stadtpsarrer Ulbanneck empfing den hoben Besuch am Portale, richtete eine Ansprache an die Kaiserin und getestete sie »n'S Haus, wo der Kaplan, der ReligionSlehrer und die Schwestern vorgestellt wurden. Sodann besichtigte Ihre Maiestät verschiedene Räume der Anstalt, von einem Mädchen wurde der Kaiserin ein Blumenstrauß überreicht. Auch »ahm die Hobe Frau die ausgelealen Schülerarbeiten m Augenschein und ließ sich, bevor sie die Anstalt verließ, den im Hofe aulgeslelllen Jungsrauen-Bund vorstellen. Der letzte Punkt der Rundreise war das BlockbauS-Piateau. Die Kaiserin hielt nach einer Umsahrt aus dem Plateau vor dem Prinz Karl-Denkmal und hörte, im Wagen sitzend, mehrere Liedervorträge des Görlitzer Von hier begab sich Ihre Maiestät nach dem Sländehause zurück, überall von der zahlreichen Menschen menge begeistert begrüßt. Einen schönen Zug der Kaiserin wollen wir nicht unerwähnt lassen. Bei der Rückfahrt wollten Kinder aus dem Volke Blumen reichen, sie ließ langsam fahren und nahm dieselben dankend in Empfang, auch wurden die viamen der Kinder notirt. — L. Vom Manöver. 8. Sevtbr. Die„Ost"-Abtheilung (Graf Waldersee), deren Ausgabe es ist. die Einschiießunasarmee von BreSlau gegen ein zum Entsätze dieser Stadt anrückendes .West"- Heer zu schützen ivergl. Bericht von gestern), beabsichtigt dies Ziel zu erreichen, indem sie den in Sachsen zuerst schlagsertig auf- tretenden Gegner iWest-Armee-Abtheilung Prinz Georg) zurück- drängt. um sich dann aus die sich in der Mark bildende zweite gegnerische Armee zu werfen, welche bis dahin nur durch kleinere Avtheiiiliigen beobachtet wird. Dre.Ost'-Leitung hat ein Armee korps (5) und die Kavallerie-Division .Ost" am 7. in der Gegend von Görlitz ausgeschisst, das 5. Armeekorps mit der 9. Division ' 10. bis " " ' ' - - > Souper statt, zu welchem bis Detta. »iit der 10. bis Tehia. mit der Korpsartillerie bis ssc, sowie eine Dcpulalion Melaune vorrückcn lasse». Das 0. Armeekorps seinerseits besetzte am Morgen des 8. mit seinen Spitzen (5. Jäger und 4. Husaren und einer Artillerie-Abtheilung) die Ueberaänge des Löbauer WasserS zwischen Lautitz und Löban und sollte mit seinen Vor truppen die Linie Spittei-Peschen erreichen. Die Artillerie der 1l. Division stand bei Rechen nordwestlich Löban. Seitens der „West" Armee-Abthcilriiig iPrinz Georg) war am 7. nur die Kaballerie-Division iWcst) bis Bautzen vorgedrirngeir und hatte 4. Spitzen EskadronS nach der Linie Löbau-Wnlschen-Gnttau zu vorgeschickk. Am 8 Morgens halte die Kavallerie-Division ..West" Reirdez-voirs bei Jenkwitz östlich Banken und brach von da ans mit der Absicht nach dem Löbauer Wasser, — Linie Hochkirch- — ^e. Maiestät der König in Begleitung des Jlliaeladjn- lanien Mager v. Lattich und Iihre Maiestät die K ö n i g i n in Begleitung der Gräsia von Einsiedcl besuchten gestern Nachmittag die Ausnellnna des Sächsischen Kunstvereins lBrühi'iche Terrasse). ... — ^ — Ihre Mai. die Königin Carola beehrte gestern ! Gröditz — aus. die Uebergängc bei Lautitz so zeitig zu erreichen Mittag das Lehrmittel Institut von A. Müllcr-Fröbelhaus — Moritzstraße 16. 1. — mit einem längeren Besuche und bewirkte daielbsl Elnkau'e. — Alliähttich veranstaltet Ihre Maiestät die Königin bei ihrem Benlche des Jagdschlosses Reheielü für die Kinder der dortigen Schule ein Kinderiest Dasselbe wurde in diesem Jahre in be- wnders steudiger Weste gefeiert, weil Ihre Maiestät Heuer bekanntlich zum 2ä. Male in Reheield weilt. Unter Gelang manchirten die Kinder in den Tchloßhvs ein und nahmen daselbst , Ausstellung. Aus Einladung Ihrer Maiestät nahmen die Kleinen dann leuchtenden Auges an reichbesetzien Dasein Platz, um sich an Kance und Kuchen gullich zu lhun. Nachher rvurden Spiele uiitec- ^ nommcii mit 'chöiien ! ieuliellgsler „ durch Ansprachen ans. Auch die in Rehefeld weilenden Mitglieder Kavallerie-Division K der Hofgesellschaft wohnten dem fröhlichen Feste bei. Dankbaren Löbauer Wassers vor, fanden Herzens und mit begeisterten Hochristen aus die hohe Kindersreundin durch Infanlette i5. Jäger) verließen die Kinder den Schloßhos, nicht ohne daß man ihnen jauch stir daheim noch Süßigkeiten eingepackt und milgegeben hatte. — Die Amlshauvtleiile v. Wilucki zu Gcotzeuhain und daß der im Anmarsch genieldcte Feind nicht von ihnen Besitz er greifen könne. Tie diesem wichtigen Geländeubschnitte viel näher stehende, mit Eisenbahn am 7. bis in die Gegend von Reichenbecg westlich Görlitz vorgeichobene Avantgarde des 6. Korps — wie bereits erwähnt 4. Hmaren und5. Jäger und 1 Artillerieabtheiluna — hatten aber am 6. nach kurzem Manch die Position Lautitz-Glossen, durch welche die festen Uebergängc in diesen Dörfern, wie auch der von Klcin-Radmcritz beherrscht wurde, erreicht und mit zuge- wiesener Artillerie besetzt. Tie Au'kiärungsvalrouilleil kamen gegen 10 Uhr mit einander in Fühlung. Tie Weftkavallerir- Division rückte bei Svittel. gedeckt durch einen Höhenzug iPeichen- berg), vonZ>em Le. Maiestät der Kaiser längere Zeit die Bemeg- n z. B. Dopvchlageil. Sackhüpfen :c. Tie Sieger wurden ! ungen der Division beobachtete, eng aus. Eine am südlichen Fuge önen Geschenken bedacht Ihre Maiestat bewegte sich in! des Strombergs hiniührende. rechtwinklich auf Lautitz-Glossen zster Weste unter de» Kindern und zeichnete viele derselben westenve Bodensenkung benutzend, gingen die Spitzen der ^ , . - - , vitzen Kirchner bis an die westlichen Uferhöhe» des L einzig, um sich über den Stand der Sächsisch- Industrie- und Gewelbe-Ausstellung periönlich zu v. Era 11Shaar zu Löban v- Heügendor's zu Dresden erhielten von dem deiin.hen Kastcr den Kronenorden 6. Klasse. — Dem Bncaettchnl-Dherlehier Bruno Robert Thomas ! Zittau ward das AidrechtSkreuz verliehen. — Se. Ezcelienz Herr Staalsminister Metz sch weilte vorgestern in ' Thüringischen iiiiterrichlen. Zn diesem Zwecke fand in den Räumen der König!. Kreishaiivtinamstchast eine Sitzung statt, welcher der Herr Minister, der in 'einer Begleitung desindliche Ahtheilnngsdirekior im Ministerium des Innern Geheimrath Vooel, der Regierungs- kommissar iür die Vlnsstellung. Herr KrelShauvtmann v. Ehren- steni. Herr Sderhnraecmeisler Dr. Georgi. die Mitglieder des ge- 'chäfrsilihrenden Ans'chn'ies der Ausstellung, der Direktor Herr Rechtsanwalt Dr Knitner und Herr Architekt Johlige beiwohnten. In diewr Litznng liei; sich der Niinisler über alle Fragen der Aus stellung Vortrag halten und vekunbelc dabei hohes Interesse an dem Unternehmen, insbeivndcre sicherte ec ihm die weitestgehende Förderung und Unterstützung der Königl. Regierung Wülstch? für dcis Gelingen des großen Werkes er zum brachle. An die Sitzung fchloß sich ein Rundgang über den Aus- stellnngsvlatz an. wobei ser Herr Minister seine hohe Befriedigung über die sorstchreilende Entwickelung der umfangreichen Bauten aus'pcach Am Nachmittage folgten die obengenannten Herren einer Einladung des Herrn KccishauptmaniiS v. Ehccilstein zur Dnfel. Auch das Kaufhaus besuchte der Herr Minister. - Lim Montag begab sich unter Führung des Herrn Amts- haiivtmanu Dr. Kunze eine aus mehreren technischen Beamten der Königl. Stamsregieriing zusammengesetzte Kommission nach dem von einem Wvlkenhrnche kürzlich verwüsteten Schmilka. Zunächst wurden die Räilimlngsarbciten besichtigt, besonders aber galt cs. mit dem Gcmcinderath und den bclr. Grundstücksbesitzern wegen Geradclegens und Erweiterung des Torfbachbettes. wegen Baues der Dorfstraße und Abbruch» des vettchütteten Hauses Nr. 6 weitere Bestimmungen zu treffen. Die Grundstücksbesitzer sind fäiiimtlich gewillt, das dazu erforderliche Terrain herzugcben. ES ivcrden noch Wochen vergehen, che in diesem Elborte die Spuren der Verheerung beseitigt sind. — Die Kaiscriage in Görlitz. (Eigener Bericht.) Görlitz, 8. Sept. Ein wunderbares schönes Herbstwetter herrschte während des ganzen zweiten KaisertageS. Schon am frühen Morgen bemchte in der alten Scchsstadt reges Leben. Von allen Seiten kamen Trupps von Soldaten anmarichirt. die sich nach den Regi ments Sammelplätzen begaben und dann in geichlossenen Kolonnen unter fröhlicher Marichmusik die schöne Neitzejladt verließen. Tie Soldaten wandten sich in der Richtung nach Lachsen. Bald nach halb 8 Uhr begab sich Se. Majestät der Kaiser mittelst Sonderzugs in das Manöverkerrmn. Aus dem Wege zum Bahnhose wurde der Kaiser überall aus das Lebhafteste begrüßt. Gegen 10 Uhr ertönte Heller Glockenklang in den frischen Herbstmorgen hinein, als Zeichen, daß Ihre Majestät die Kaiserin ihre Rundreise durch die Stadt angetreten habe. Der erste Bestich galt der ehrwürdigen PeterS- kirche. demselben Gotteshanse, welchem auch unser Kaiser bei seiner letzten Anwesenheit im Jahre 1893 einen Besuch abstattcte. Am Portal wurde die hohe Frau von dem Pastor prim. Schönwälder begrüß! und unter einem O rgcl-Präludinm in das Innere der Kirche geleitet Hier hörte sich Ihre Maiestät den vollendeten Vortrag inner Motette an und verließ sodann, nachdem die Kaiserin noch einige Reliauien in Augenschein genommen hatte, das Gottes haus. Auf der Fahrt nach dem heiligen Grabe — einer Nachbild ung der Grabkapelle in Jerusalem — hielt die hohe Frau kurze Zeit an der RathbauStrevpe. von dessen architektonischer Schönheit r. berlehrrr Tr. Jecht die nölhigen Erläuterungen gab. Im heiligen Grabe übernahm die Führung der hohen Frau zuerst der KustoS. Rendant Ansorge, und ArchidiakouS Kirchhofer letzte dieselbe mit die gegenüberliegenden Hänge aber 15. Jägers stark besetzt, die einer dre Deckung verlassende Kavallerie großen Abbruch thim mußte. Auch die beiden vorgezogenen reitenden Batterien (12. Feld - Attillerie- Regimenls). welche gegen ll Uhr ihr Feuer ans die gegnerische lowie der Obergendacmette-Jnspektvr! Siellung erössneten, veiniocylen die lest eingenisleten Jäger ' . . Maiestät! und die Artillerie der Ost-Avantgarde nicht zu vertreiben. j So blieb denn der Wesl-Kavalleriedivision nicht» übrig, wie das in , etwa eine Stunde dauernde, hauptsächlich in einem Arlilleriekampse ! gipfelnde Gefecht abzubrechen und unter dem Schutze des am Fuße des Stromverg» zurückgelassenen Leibgardeliuiaren-Regiments und unter Venutzling der bereits de» Anmarsch links begünstigenden Ge ländehalde langsam zurückzuweichen. Tieiec Ructzug erfolgte in bester Ordnung und ohne vom Gegner gedrängt zu werden bis zu der etwa eine Meile westlich gelegenen, eine lehr gitte Stellung bietenden Linie Hochkirch-Belgern. Tie Absicht der,, Ost"-Leltung, bereits am 8. die geschichtlich berühmten Spree-Uebergange zwischen Kli; und Bantzen zu besetzen, um aus Bautzen drücken und die westliche Nück;ugvlinie bedrohen z» können, wird vermntblich ebenso rcsnltatloS verlaufen lein, wie der Versuch der Äest- Kavallerie am Löbauer Wasser, weil die nach der Spree vor- prcllende Ost-Kavallerie muthmaßlich im Spreethale aus die Jn- »unteriespitzcn der 32. Division gestoßen sein dürste, die bereits am 8. gegen Mittag den Fluß erreichen konnte. Eine kühn nach zu. deren 'Bautzen vordttngendeOst-Hilsarenpatrouille wurde aus den Straße» Ausdruck ! der Lladt durch die Schüsse einiger Pioniere der Korps-Telc- araphenahlheilung, die mit der Legung eines Feldtclegraphenkabels durch die Stadt beschäftigt waren »nd beim Hineinsprengen der gegnerischen Husaren resolut zu ihren Gewehren griffen, zurück getrieben. Bautzen blieb am 8. unbesetzt, nur zu später Abend stunde wurde noch die Einguartiernng von 4 Kavallerie-Regimen tern a»gesagt. — Tie Stadt ist im Begriffe, sich zum seitlichen Em pfange Sr. Mas. des Königs, der morgen (9.) Abends eintrifft, zu rüsten. Vorbereitungen zur Ausschmückung drr Stadl und zu einer Beleuchtung dericlben werden überall getroffen. Vom Bahn- Hose bis zum Landhame. wo Se. Majestät während seines drei tägigen Aufenthalts Wohnung zu nehmen gedenkt, werden die Innungen, Vereine und Schulen Hohe bilden. Ehrenpforten und Flaggenmasten werden an den Hauptpunkten errichtet. Das Wetter war am ganzen Tage sehr günstig: Sonnenschein, ohne drückende Hitze. Von irgend welchen Unfällen hat man Gottlob bisher nichts gehört, trotzdem die Truppen, besonders der Wcst-Abthcil- ung, recht anstrengende Märsche zurückzulcgen hatten. — Wer gestern die Geschäftsräume der Bankfirma Ed. R 0 ck > ch Nachfolger ans der Schlvßstcaße betrat, konnte sich In eine zweite internationale Blumenausstellung verletzt glauben c so zahl reich waren die Blumenspendc». die den Inhabern dieser Firma, den Herren Peter Spreckels u. Viktor Hahn aus Anlaß ihres bOjäkrigen Geschäftsjubiläums zu Theil wurden. Man sab da wahrhaft kostbare Blumenarrangements, wirkliche Meister stücke der Knnstgärtnerei Dresdens, gespendet von den Kollegen. Freunden und Kunden des Rocksch'schcn Geschäfts und ihrer In haber. Man ersah aus diesen Blumengrüßen und manchem anderen wertbvollen Geschenke, sowie aus den mündlichen und schriftlichen Glückwünsche», welchen großen Vertrauens und aufrichtiger Ver ehrung sich die genannte Firma allseitig erfreut. Ihre Inhaber hatten Tags zuvor ihrem Tanke für die gesegnete Entwickelung des Geschäfts aus kleinen Anfängen zur ictzigen Blüthe durch eine ganze Reihe von Stiftungen einen beredten und herzerfreuenden Ausdruck gegeben, indem sie nachstehende Spenden zur Vertheilung gebracht hatten: 10,000 Mk. dem Rathe der Stabt Dresden zur freien Versügung des Herrn Oberbürgermeisters, 5000 Mk. der Dresdner Kaufmanmchaft. 5000 Mk. dem Albertvcreine, 2000 Mk. dem Verein Dresdner Presse, 2000 Mk. der Ktnderheilanstalt. 1500 Mk. dem Verein sur innere Mission, 1000 Mk. dem Gnstav« Adolf-Vereine. 1000 Mk. dem Kassendienerverein. 500 Mk. dem Kinderhort. Diese zahlreichen und erheblichen Spenden, die nach verschiedenen Seiten hin gemeinnützige und milde Zwecke berück sichtigen, werden in den betheiligten Kreisen freudige Ncberraschuna Hervorrufen. Seitens des Herm Oberbürgermeisters Beutler ist bereits nach ringeholtem Einverständnisse der Schenkgeber an» illkS au« den Zinsen feste Renten, an gewisse verschämte Arm; gewährt werden. AL« hat sich nämlich gestellt, älteren Frauen statt wegen Ueberfüllu gewisse v ilS dringe bürsniß heraus» ht in eine Lsn» ^ al« dringende« Bedl und Mädchen, dl« noch »ich _ ^ ung ausgenommen werde» können, die aber auch nicht gern der Armenvsiege zur Last fallen möchte«. Jabce-renten etwa in Höhe von 1vl>—ISO diese Weise ivird man , Löhe von HO—180 Mk. zu gewähren ache Thräne getrocknet werden. — Der Stadl» biläum'" ^ rath batte an die JubiläuinSsirma für die gedachte Stiftung schrift liche Danksagung erlassen, außerdem in einem besonderen Schreiben seine Glückwünsche zum ÜOiähttgen Gttchäst-iubiläum ausgesprochen. Zu großer Freude gereichten de» Herren Spreckel» u. Hab» di« mündlich Überbrachten Glückwünsche der Direktoren der Sächsischen Bank durch Herrn Komnierzienrath Hruschkel, der Direktoren und Ver treter einer großen Anzahl von Bank- und Kreditinstituten Dresden«, sowie vieler anderer Berufsaenossen und Vertreter der Jlnanzwelt. Nicht minder erichicnen gluckwünschend die Direktoren und Ver. treter der industriellen Unternehmungen, denen die Firma Rocksch Nachfolger finanziell nahe steht, als die Aktiengeiellschaft Kar; (Treibriemen'. Kurz (Photographische Papiere), Aibumlnvapiere. Kulmbacher Brauerei MöiichShof, Erzarbtrgische Dynamitsabrik, Vereinigte Radeberger Glashütten. Preßhefensabrik von Bramsch. die Mittelrhetnische BrauereigkskNschaft. die Aktiengesellschaft sur Kunstdruck in Teplitz und für Militärausrüstungen in Berlin. Das Geschäftspersonal. dem die Prinzipale werthvolle Andenken eingebändigt hatten, überreichte noch vor Beginn der Contorzeit den Inhabern der Firnia eine von Herrn MinisterialsekretächKriebcl kalligraphirte Votivtafel. Die Zahl der einlausenden Tele- gramme erhielt die Depelchenbvten stundenlang in Trab. — Am Abende vereinigte ein Abendessen im „Europäischen Hof" die Kollegen. Freunde und Kunden des GeschästS. wozu Herr Hotelier Sendig mannigfache Ueberraschungen vorbereitet hatte. — Im kleinen Saale deü „Trianon" fand vorgestern Abend eine Versammlung der B u rea u - A ng esteil ten statt, in der rum größeren Theile sozialdemokratische Elemente vertreten waren. Der Verband Deutscher Bmeaubeamten war mit ungefähr 80 Per sonen vertreten. Rasch erfolgte die Bureauwahl, gegen die die Mitglieder Busse, sowie Fuchs vom Verband Deutscher Bureau beamten entschieden Protest einlegten. Der Referent Herr Bauer- Berlin. früher beim Rechtsanwalt Fritz Friedemonn, jetzt bei dessen Kompagnon Rechtsanwalt Dr. Lvwenstein 1 angeslellt. be gann in etwa einstündiaer Rede sein Programm zu entwickeln. Als nächstdem der Vorsitzende Punkt 2 der Tagesordnung aus Gründung eines Zweigvercins für Dresden vornehme» wollte, beantragte Fuchs vom Verbände Deutscher Vureaudeamien zu nächst die Zulässigkeit von Debatte über Punkt 1 der Tages ordnung. Der Vorsitzende gab sich alle Mühe, der Debatte auf Punkt l aus dem Wege zu gehe», indessen wurde Fuchs' Antrag aus Zulässigkeit von Debatte mit gröberer Majorität ange nommen. Bei der nunmebr erössneten Debatte verwnhrte sich Fuchs gegen den Angriff Bauer s. daß der Verband Deutscher Blireaudeamten keinen Anspruch und Einfluß mach-n könnte, daß dieser Verein nur eine Versicherung aus Gegen'eiligkeit lei und daß er viel zu reaktionäre und zünstlerische Bestrebungen hätte u. s. w. Fuchs betonte den Zweck des Verbandes Deutscher Bureaiibeamteii. verlas die Petition an de» BundcSrath, ferner an die deutsche Rechtsanwaltschaft, sowie der bezüglichen Verhand lungen auf dem deutschen Anwaltstage und hob hervor, daß jetzt eine iveitere Petition an den Reichstag unterwegs sei. besprach die von ihnen eingerichtete Bildungsstätte in Geietzcskunde und Stenographie und brachte schließlich den Alltrag ein, daß das Vorgehen des Verbandes Deutscher Bnreanbeamten ans Einführ ung der von ihnen aiigestreblcn PrusuiigSordnung gebilligt, da» Vorgehen der Bureauangestellten mit ihren Forderungen dagegen abzulehnen sei. Diesen Antrag brachte der Vorsitzende zivar zur Verlesung, jedoch nicht zur Abstimmung. Nach weiterem Verlaus der Debatte, die sich bis gegen 12 Uhr ausdehnte, und von denen insbesondere auch die Mitglieder Busse und Müller vom Verband Deutscher Bnreanbeamlen in warmer Weise für letzteren sprachen, brachten schließlich die Sozialdemokraten ihren eigenen Antrag aus Gründung des ZweigvereinS zur Verlesung, welcher gegen die 30 Stimmen des Verbanves Deutscher Bureaubeaniken angenommen wurde, und was den sofortigen Schluß der Ver sammlung bildete, noch bevor weitere Proteste eingelegt werden konnte». Eine Werbung von Mitgliedern konnte man außer von einigen Sozialdemokraten durchaus nicht ersehen. — Wie wir hören, soll die Realschule zu Dresden- Fr i e d r i ch st a d t (Freimaurer-Institut) in einen anderen Stadl- iheil Dresdens verlegt werden. Aus einem noch gesuchten geeig neten Platze soll der Bau der Anstalt, praktisch und der Neuzeit entsprechend, für mehr Pensionäre eingerichtet werden, als zur Zeit in dem säst vollbesetzten Jntemate untergebracht werden könne». Das 13.060 Quadratmeter große Areal in der Friedrichstadt, aus dem jetzt die Anstalt sich befindet, soll alsdann verkauft werden. — Wie schon mitgetheilt. wird die Staatsbahnverwallung an läßlich der hiesigen Handwerks- und Kunstgewerbe-Ansilelluilg Donnerstag den 17. ds. Mls. nochmals einen Sonderzng zu ermäßigten Fahrpreisen von Leipzig über Döbeln nach Dresden und zurück in Verkehr bringen. Dieser Sonderzna verläßt Leipzig 5 Uhr 25 Min. früh und tript 9 Uhr 26 Min. aus hiesigem Leipziger Bahnhofe ei». Die Rückfahrt erfolgt vom genannten Bahnhof aus Abends 10 Uhr 40 Min. Auf der Hin- und Rück fahrt hält der Sonderzug an alle» Unterwegsstationen bis ein schließlich Miltitz. — Unter Vorsitz des Herm Obermeisters Gustav Maller und in An wesenheit säinmllicher BorstanbsmUntieder, sowie sehr zahlreich erschienener Innungsmeiiter wurde von der Dresdner F I c 11 ch e r i 1, n u » a am Dienstag KachmiUag von 0—8 Uhr im Bvrjemaale Des Schlacht- und Viehhoses eine a u b e r 0 r d « n t l i ch e I n » u n g S v e r s n >11 m l u » g abgehoben, um einen Nachsolger sur den vor wenig Wochen verstorbenen Pächter des zum Etablissement gehörigen Gasthauses, Herrn Otto Starke, zu wählen. Nachdem der Vorsitzende die aniehniiche Versammlung herzlich begrüß! hatte, das Andenken des in bester Manneskrnst Heimgegangenen in üblicher Weise geehrt und die anwesenden Meister einstimmig genehmig! hatten, den bestehenden Pachtvertrag zn cedircn, erfolgte die Wahl des neue» Pächters. Als Bewerber um diesen Pacht hatten sich von hiesigen und auswärtigen schon seitherigen .Hoteliers und Nestaurateure» nicht we niger als 2» geiunoeil, von denen jedoch nur 4 zur engeren Wahl vorge schlagen worden waren. Nach tangerem uno lebhaft geführtem Meinungs austausch wurde der frühere Restaurateur und jetzige Fleischermeister Zichip- pang mit Itl Stimmen gewählt. Aus ces Genannten 3 Konkurrente»ent fielen nur 8, 12 und 20 Stimme». rageSgeschichtc. Deutsches Reich. Tie russischen Majestäten begaben sich, wie aus Kiel gemeldet wird, am DienStag in Begleitung des Prinzen und der Prinzessin Heinrich, sowie des Prinzen Waldemar an Bord der Aacht „Polarstern", wo die Vcrabschieonng von den allerhöchsten Gästen stallsand. Nachdem Ihre Königl. Hoheiten nebst Gefolge den „Polarstern" wieder verlassen und an Bold der „Hohenzollern" gegangen waren nm die Abfahrt des russischen Kniierpaares zu beobachten, lichtete der „Polarstern" die Anker und setzte sich nm 7 Uhr 5 Minuten in Bewegung. In diefem Augenblicke gaben alle im Hafen liegenden Kriegsschiffe den Salut. Kaiser Nikolaus und Kaiserin Alexandra befanden sich aus der Kommandobrücke. Als der Donner der Geschütze verhallt war, spielte die Kapelle des „Polarstern" die preußische Nationalhymne. Beim Passirc» der „Hohenzollern" gab die russische Kaiseryncht Salutschüsse. Auf allen im Hafen liegenden Schiffen hatten die Mannschaften ans Deck Parade-Aufstellung genommen und be grüßten den vorüberfahrendcn „Polarstern" niit dreimaligem Hurrah- ruf, während die Kapellen aus den Flaggschiffen der vier Divisionen die russische Nationalhymne spielten. In der Festung Jriedrichsort hatte die Besatzung auf den Wällen Ausstellung genommen i die Strandbatterie salutirte. Wiederholt.) Der Größt,erzog von Baden hat die goldene Kette znm Groß» kreuz des Ordens vom Zäkringcr Löwen verliehen: Dem sächsische« Gesandten Frhrn. v. Fabrice, dem preußischen Gesandten v. Eisen« dccher, dem Gesandten von Schweden und Norwegen von Lager- Heim und dem kommandirendcn General des 14. Armeckolps General der Kavallerie und Generaladjutanten v. Äülow. Außer dem wurden noch zahlreiche andere Auszeichnungen verliehen. Der Großherzvg von Baden ertheilte gestern einer großen An zahl von Abordnungen Audienz. Der Empfang währte bis 2 Uhr: um 5'« Uhr empfing der Großherzog auch den Staatssekretär de« Auswärtigen Amtes Freiherrn v. Marschall. Um 6 Uhr fand Hoftafel statt, zu der etwa 170 Einladungen ergangen waren. DaS Festbankett zu Ehren des GroßhcrzoaS von Baden, welche« die Stadt Karlsruhe im großen Festhallensaale veranstaltet hatte, nahm einen äußerst glänzenden Verlauf. Anwesend waren die Spitzen der Behörden und zahlreiche Ehrengäste, während ein Damenflor die Galerien besetzte. Die Festrede auf den Großherzog und der Trinkspruch auf Se. Majestät den Kaiser wurden mit lauter Begeisterung aufaenommen. Die weiteren Toaste galten dem groß« herzoglichen Hause und dem Vaterlande.
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