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Wese» Blatt wird d«n Lesern von Dresden und Umgebung am Tag« vorher bereit, ai» Uvena-^vrgade -s «ghrend « dl« Boft-BeM« a» ln einer Srsamtau^ab« erhallen. SS. Jahrgang. AL 183. ve»««»-GWÜHr vlerteyährl. t«r Dre». den de« Ulrich ,»««. nm»YI.»0 M.. ^ >»»trtt« «nnahme- Nellen dt, » »» M. »et elmnalleer Zu- stelluna durch dl« Pas« 8 M. < »die Bestell,eld>. «ualand: Oeller- retch-Ungarn »1L Nr., Schwei, ».« 8rt».. I,allen 7.17 Lire. — Nachdruck nur mit deutlich«« Quellen angabe <.Dre»dn«r Nachr.">P«lilMa.-Un verlangte Echrtststacke «erd. ntchtaufdewahrt. Telegramm-Adresse: Nachrichten Dresden. Druck und Verlag von Liepsch 6c Reichardt in Dresden. Sauxtgeschäftsstelle: Marienstraste 38/^0. Sonntag, 4. Juli ISIS. Nachtanschluß: 20 Oll. Anzetgen-Preise Annahme »an AnNln- dlgungen dt» nachm. » Uhr, Sonntag» nur Martenftrab« 8« von tl bi» >/«> Uhr. Die einlpaltig« Zelle <elwa «SUbent SV Ps., dl« rwcilpallla« Zeile aus Terlseile 7V Pf., die zweijpalltge Äeklame- «ile 1.KV M. — An- lllndlgungen tn Num mern nach Sonn- und Feiertagen erhöh!« Anzeigen - Prelle. — Auswärtige Aufträge nur gegen Voraus- oezahlung. JcdesBelegdlattlvPf. -lnnaitm» v»rrln»!lckar SnraInI»U»n. — /ln-, Vnrlcauk und SoloiNungf von Wsetpapisron. Ltnlüaungi von Tina-, 6»«Inn»rtrLgnIssokoInsn und auagfoioaton Wsrtpspioron. krüttnungf lautondor stocknungon u. SoitvoicvorkoNr. /ln- und Vorkouf fromdor Loldaotton. Vi'e8c!ner ttanäel8bank ^^tzl6nx636ll80tiskt Osti-a-ällee 9. . 8ckIacktkokrin8 7. LinrisNung und /tnksut von Wookssln. Vsrvvsitung von Wsrtpspisrsn, sovvis /^utbswLÜrunU Assciilosssnsr Wsrtpslcsts. VsrmistunL von tsusr- und sinbruetisicliorsn Stsfiliscdsrn untsr VvrsctiluL dss dSistsrs und d/Iitvsrsctiluü dsr ösnk. Schwere Verluste der ßuglSnder und Lranzosen vor den Dardanellen. LürNsche krsolge bei Seddul-Bahr. — Die Stellung der bnglllnder in Aegypten. — Sin Seegefecht in der Sstsee.— brnfte Lage der Italiener in Tripolis. — Der Unterseetrieg. — Kriegsmüdigkeit in Rutzlaud? — Französischer Trost. Der amtliche deutsche Kriegsbericht. (Amtlich.) Grobes Hauptquartier» 3. Juli. Westlicher Kriegsschauplatz. Die Franzosen griffen iu der Nacht unsere Gtellunge« «ordwestlich vou Souchez an; der Angriff rvnrdc abge- rviesc». Bei Les EpargeS mißlang ein durch Handgranatcu- fener und Gtickbombeu vorbereiteter französischer Angriff. Die vorgestern anf dem Hilfen first eroberten Werke ginge» gestern wieder an den Feind verloren. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts vou Bedeutung. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Nördlich deS Dujestr dringe« unsere Truppen unter Berfolguugskämpfcu über die Linie Mari am - pol—Narajow —Miasto gegen den Zlota—Lipa-Ab- schnitt vor. Sie haben den Bng abwärts von Kamionka— Strumilowa bis unterhalb Krylow an vielen Stelle« er reicht und sind auch in nördlicher Richtung zwischen Bug «nd Weichsel in flottem Borschreitcn: die Niede rungen der Lnbanka und des Por sind, trokdem der Gegner an einzelnen Stellen noch hartnäckigen Wider stand z« leiste« versnchte. nunmehr in unserer Hand. Anch am Wyznica-Abschnitt, zwischen Krasnik und der Mündung faßten deutsche Truppen anf dem Nord- «fcr Fuß. Zwischen dem linke» Weichsel-Ufer und der Pilica ist die Lage im allgemeine« unverändert: ein russi scher Vorstoß südwestlich von Radom wurde abgewiescn. (W. T. B.) Oberste Heeres lei tnng. Der amtliche türkische Kriegsbericht- Das türkische Hauptquartier teilt mit: An der Darüanellenfront bei Ari-Burnu ereignete sich nn Laufe des 30. Juni und 1. Juli nichts von Belang. Drei große Schiffe des Feindes näherten sich diesem Gebiete und schifften beständig mit Hilfe von Schaluppen und Barkassen Verwundete ein. Obwohl diese Fahrzeuge keinerlei Abzeichen als Hospitalschiffe trugen, haben wir nicht auf sie gefeuert. Im Süden bei Seddul-Bahr sind die nach groben Vorbereitungen seit drei Tagen unternommenen feindlichen Angriffe dank dem tapferen Widerstande unserer Truppen vollständig zusammengebrochen. Der Feind wurde unter erneuten beträchtlichen Verlusten in seine Stellungen zurttckgeworfen. In der Nacht vom 30. Juni zum 1. Juli und am 1. Juli dauerten auf dem linken und rechten Flügel dieses Gebietes Grabcn- kämpfe ohne Bedeutung an. Am 1. Juli abends eröffneten unsere bis an die Meerenge vorgeschobenen Batterien ein überraschendes Feuer auf das feindliche Lager: sie erzielten einen großen Erfolg und brachten eine feindliche Batterie zum Schweigen. Außerdem zerstörte ein guter Treffer eine feindliche Haubitze und tötete eine große Anzahl von Sol daten und Tieren, die sich in der Umgebung Ser Haubitze befanden. Auf Len anderen Fronten ereignete sich nichts von Bedeutung. tW. T. B.j Schwere Berlufte Frankreichs «nd Englands vor den Dardanellen. Kl. Das „Neue Wiener Tagblatt" bringt aus Athen Meldungen von schweren Verlusten Frankreichs und Englands vor den Dardanellen. Die letzttägigen Kämpfe vor den Dardanellen waren die opferreichsten und furchtbarsten des ganzen Feldzuges und kosteten den ver geblich den Durchbruch erstrebenden verbündeten Truppen über 11 000 Tote und doppelt so viel Ver wundete. Der Kampf um die Dardanellen. „Daily Telegraph" veröffentlicht einen Brief von Nranville ForteScue aus Konstantinopel von An lang Juni. Der Verfasser sagt: Er müsse die enttäuschen, !>ie eine baldige Forcier »ng der Meerengen er warten. Die ganze Küste, von Fort Nagara bis in die Nähe von Kum-Kale, ist eine einzige große Festung. Seit dem 18. März wurde jede geeignete Stel lung tn eine Batterie verwandelt. Die Türken drillte» seit dem ersten Angriff mit einer Gewissenhaftigkeit, die nur von Kitcheners Armee übertroffen werde, (!) Jedes Fort entlang der Meerengen wird stündlich eine größere Bedrohung der Schiffe. Die Forts sin-, obwohl die Türkei keine Munition großen Kalibers Herstellen kann, reichlich mit Munition versorgt. Die Gewässer vor den Küsten sind dicht mit Minen besetzt. Die Mincnfischer können sich nicht wett den HellcSpont hinaufwagcn, weil sie sonst unter das Feuer der Maschinengewehre kämen. Die Minenfelder werben ferner durch verborgene Batterien geschützt und Liese sind so geschickt versteckt, daß eine Aufklärung durch Flugzeuge erfolglos ist. Anscheinend besteht auch eine Station für Lanbtorpcdos. Schließlich gibt cS neuerrichtete Batterien und Redouten auf dem asiatischen Ufer in günstigen Stellungen. Die Halbinsel Äallipvli änderte sich in den lebten Monaten wesentlich. Jede Schlucht ist ein Hindernis, jeder Abhang ein Fort. Im März wäre eine Landung möglich gewesen. Die Türken sind nume risch wie 2:1 überlegen. Die Alliierten operieren von der schwierigsten Basis. Die türkischen Soldaten sind ausgezeichnet und kennen das Gelände völlig, wäh rend es für die Verbündeten meist eine 'terra ineokinta ist. Eine weitere Schwierigkeit für die Verbündeten ist der Wassermangel, der wegen der langen Regenzeit noch nicht fühlbar wurde, sich aber im Juli und August bemerkbar machen wird, wenn der Kampf so lange dauert. Dazu kommen die großen Schwierigkeiten- der Seetransporte und der Landung. Der Verfasser findet es erstaunlich, etwas Be sonderes in dem Mißverhältnis zwischen den Verlusten des Feindes und dem Verbrauch der Munition seitens der Ver bündeten zu finden. Die Ursache ist, daß die Schiffsgc- schossc meist nur in zehn Stücke springen und daher ver hältnismäßig wenig Schaden anrichten, wenn sic nicht direkt in den Laufgräben explodieren. Dos Bombardement er weckt den Anschein der Vernichtung alles Lebens in der beschossenen Zone: aber wenn die Beschießung aufhört und die Soldaten angreifend vorgehcn, begegnen sie einem mörderischen Feuer aus dem soeben am dichtesten be schossenen Gelände. Dazu kommt die H-Bootgefahr. Die Mannschaft des U-Bootes, das „Triumph" und „Majestic" zerstörte, feiert jetzt ihren Sieg in Konstantinopel, was das Blut der internierten Engländer in Siedehitze bringt. Der Verfasser erklärt, er sei trotzdem nicht pessimistisch. Aber die Verbündeten müßten sich auf enorme Opfer gefaßt machen. Das Schicksal Konstantinopels werde von der Masse der verfügbaren Geschosse und des Pulvers ab- hängen. (W. T. B.j Nach einer römischen Meldung des „Avanti" erzählt dort ein von den Dardanellen zurückkehrcnder Fran zose, die französischen Soldaten seien gegen die Türken in der Meinung in den Kampf gezogen, schwächliche und wenig geschulte Truppen vorzufinden. Statt dessen hätten sie sich einer kriegs gewohnten Armee gegenüber gesehen, die von Offizieren und Unteroffizieren geleitet wird, mit welchen sich die Franzosen schon in den Argonncn und in der Champagne geschlagen hätten. Kriegsmüdigkeit in Rußland? Kk. Bukarester Blätter melden indirekt aus Peters burg, daß trotz aller offiziösen Ablcugnungen die Un- ruhcbewegung und die Friedensagitation gegen die Negierung sich in Rußland überraschend schnell ausbrette. In Kiew sollen bet den letzten Haussuchungen Pläne einer über das ganze Reich verbrei teten Organisativn aufgefunden worden sein. Zahlreiche Attentate gegen die führenden Personen Rußlands habe man dadurch verhindert. Ein immer stärkeres Verlangen nach einer Beendigung des Krieges, der das Volk schwer treffe, zeige sich auch tn den auffallend zahmen Leitartikeln der Petersburger Kriegshetzeblätter. Ei« russisches „Landesverteidignngskomitee"? I>. Der Seniorenkoyvent der Duma hat fast einstimmig beschlossen, sofort nach Zusammentritt der Duma einen An trag betreffs Schaffung eines Landesverteidigung s- komitees einzubringcn, das die ständige oberste Instanz für Landesverteidigung sein soll, der sämtliche Zentral behörden unterstellt wären. Das Komitee soll aus den sechs Ministern» einem Vertreter des Generalissimus und je neun Abgeordneten derDumaunddesReichs- rates bestehen. Da die Beschlüsse dieses Komitees mit ein facher Mehrheit gefaßt werden sollen, würde die Tatsache, daß sieben höchste Reichsbcamte im Komitee achtzehn Parla mentariern gegenüberstehen sollen, die völlige Entwindung der Regierungsgcwalt aus den Händen der Krone und der offiziellen Negierung bedeuten. Daß das Komitee nicht etwa nur eine beratende Instanz sein soll, erhellt aus 8 5 des vom Seniorenkonvent der Duma gebilligten Entwurfs, wonach bas Komitee das Recht haben soll, nicht nur durch seinen Vertreter direkten Vortragbeim Zaren zu halten, sondern auch zu seinen Sitzungen beliebige Per sonen heranzuziehen und einzelne Mitglieder oder sonstige bevollmächtigte Persönlichkeiten behufs Revision zum Haupt quartier, zu den einzelnen Stäben oder nach den inner russischen Militärbezirken zu entsenden. Ausdrücklich ist zu betvuen, daß die Einbringung dieses Gesetzentwurfs von Führern ausnahmslos aller Parteien von der äußersten Rechten bis zu den Sozialisten beschlossen worden ist, so daß der Krone nichts anderes übrig bleiben wird, als den Ent wurf zum Gesetz zu erheben. Französischer Trost. b. In einem Ueberblick auf die Mai-Juni-Offcn- sive der Franzosen schreibt General Berthaud, der Sachverständige Les „Petit Journal": Wir wissen heute, daß eine Armee nicht zerspalten werden kann, wie etwa eine Auster. Angenommen, wir treiben die Deutschen bis auf Viruu zurück. Was ist damit erreicht? So gut wie nichts! Hinter den von uns eroberten Linien werden sich neue Feldwcrke erheben, deren Eroberung neue schwere Opfer, neue unermeßliche Munitionsmcngen kosten wür den. Bis ins Leere stoßen, ist nicht gerade unmöglich, aber wenig wahrscheinlich. Deshalb möchte ich nicht über unsere Offensive ein Verdammungsurteil fällen, bloß das möchte ich erklären, man darf sich nicht einbilden, daß die deutsche Front über Nacht eingedrückt werden kann. Anderseits ist öuch unsere Front uner schütterlich. Jeder sollte sich jetzt mit dem Gedanken ver traut mache», daß der Krieg noch lange dauern wird. Wir besitzen noch genug Mensche», unsere Küsten liegen vf?en. England, Rußland und Italien werden dafür sorgen, daß die Erschöpfung der Mittelmächte langsam, aber sicher vor- wärtsschrcitct. — Aus Le Havre wird gemeldet, daß in den führenden Blättern mit wachsender Besorgnis die Frage gestellt wird, wie man in leitenden Kreisen über die Aussicht einer neuen Kraftanstrengung Deutschlands an der Westfront denkt. („Kricgsztg") Rückwärtsbcrvcgunge« des Gegners bei Dixmuide». Berliner Morgcnblättcr erfahren: Tie Wirkung einer mehrstündigen Beschießung aller feindlichen Stellungen bei Dixmuidcn solle sich in umfassenden Nückwärts- bcwcgungen des Gegners kundgctan haben. (WTB.j Ucbcr das Explosionsnnglttck in Marseille wird noch gemeldet, daß 9 0 Arbeiter und Arbeite rinnen, die letzteren in der Mehrzahl, bei der Explosion in der Marscillcr Nalctenfabrik getötet wurden. Die Leichcnteile wurden Hunderte von Metern weit im Um kreise umhergcschleudcrt. Die Ursache des Unglücks ist Un vorsichtigkeit. (b.j Zur Lage in Italien. Berliner Morgenblättcr berichten: Tic italienischen Blätter schreiben in spaltenlangcn Artikeln über die drohende N a h r u n g s n o t. — Die Verhandlungen des Viervcrbandes wegen Teilnahme Italiens an der Tar da n e l l e n - A k t i o n stockcn, angeblich weil Italien als Lohn den Besitz von ganz Albanien fordere. (W. T. B.j Die italienische Kriegsanleihe, deren Zeichnung begonnen hat, hat nach dem „Avanti" in folge schlechten Wetters in Mailand nicht den erwarteten Zulauf gefunden. Die Blätter drohen dem Publikum mit der Veröffentlichung schwarzer Listen saumseliger Zeichner. — Anläßlich des ersten Zeichnungstages auf die italienische Kriegsanleihe verzehnfachte die italie nische Presse ihre Ermahnungen, erklärte aber gleichzeitig, Satz die Banken keine Ergebnisse veröffentlichen werden. (W. T. B.j Ernste Lage sür die Italiener in Tripolis. llk. Der italienische Zensor läßt im Mailänder „Corrierc della Sera" die Nachricht zu, daß die Ge samt läge in Tripolis sehr ernst geworden sei. Die weiteren Kämpfe in Galizien. Aus dem Großen Hauptquartier erhalten wir über die Weiterentwicklung der Kämpfe in Galizien folgende Darlegung: 1. Die Armee Mackensen hatte sich bis zum 27. Mai abends auf dem östlichen Sau-Ufer einen großen Brücken kopf geschaffen, der sich in einer Ausdehnung von etwa 70 Kilom. von Nacklo über Kalnikow—Zapatow—Radama bis zur Lubaczowka-Mündung erstreckte. Während der aus dem anderen Sau-Ufer verbliebene rechte Armecflttgcl sich kämpfend näher an die Nordsront der Festung Przemysl hcranschob, versuchten die Russen die Ärückeiikopfstellung von Norden her zu durchbrechen. In der Zeit vom 27. Mai bis 3. Juni führte der Feind alle nur irgendwie verfüg baren Reserven zu nächtlichen Angriffen gegen die deutschen Truppen vor. Obwohl er im Lause vou acht Tagen etwa fünfzehn, allerdings teilweise schon stark geschwächte Divi sionen in fortwährenden Nachtangriffen gegen die Linien von drei deutschen Divisionen zum Sturme ansetztc, hatte er kein Glück. ES gelang ihm an keiner einzigen Stelle, gegen die deutschen Linien anch nur den geringsten Erfolg zu erzielen. Dagegen waren seine blutigen Verluste außer ordentlich schwer, und die Truppe nach dem Mißlingen der ersten Angriffe nur noch schwer vorwärts zu bringen. Di« russischen Offiziere blieben infolgedessen hinter -er Fron, zurück und suchten durch Drohungen mit der Waffe die zögernd Vorgehendcn in den Kamps zu treiben. Eine Offensive bei Tage wagte man aus Furcht vor der deutschen Artillerie überhaupt nicht mehr. Stur nvch vom Nachtgcsccht versprach man sich Erfolg, weil bei dieser Kampfcoweise allein die zahlenmäßige Ueberlcgenhcit zum Ausdruck kom men konnte. Die undisziplinierten, nur wenige Wochen ausgcbildcten Ersatzmannfchastcn versagten aber bei den nächtlichen Kämpfen in dem waldigen Gelände. Die Zahl der Nebcrläufcr mehrte sich von Nacht zu Nacht. Dazu fehlte cs russischcrscits an Offizieren, um die schwierige Führung der Truppen im Nachtgcsccht zu ermöglichen. Ans solchen Gründen mußte der in der Nacht vom 2. zum 3. Juni geplante Generalangriff unterbleiben. So miß lang das Unternehmen. Ganze Divisionen mußten in den letzten Tagen zurückgenommcn werden, weil ihre Zuver lässigkeit stark erschüttert war. Tie Verluste waren so schwer gewesen, daß die Gefechtsstärke einzelner Divisionen nicht viel mehr als 3000 Bajonette betrug, statt einer nor-' malen Kriegsstärke von 16 000 Ma^rn. Am 12. Juni war. der Augenblick gekommen, in dem die deutsche Offensive,' nachdem inzwischen die Festung Przemysl gefallen war^ wcitcrgcführt wurde. Der Feind hatte sich vor der deutschen Armee und vor den beiden, an diese anschließenden österreichischen Armeen in starken Stellungen eingebaut, die durchbrochen werden mußten, bevor die Offensive der Verbündeten tn Richtung Lemberg vorwärts getragen werden konnte. Am 12. Jrmi schritte» unter dem Befehl des General-Obersten v. Macken sen der linke Flügel der deutschen Armee und der daran an-' schließende rechte Flügel der Armee des Erzherzogs Joses Ferdinand zum Angriff über Lubaczomka und San hinweg in Ricktuna auf Sicniawa und die Höhen östlich davon. De^