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ri« Allerlei für die Frauenwelt. Zimmer ihrer junge» Schwägerin, die fbea/dor dem Spiegel stand und «hr Gesicht »»«men dichten, weitzen Schleier hüllte. »Wirst Du auch warm genug gehen?'^ fuhr di« lunge Frau besorgt fort. „ES ist weit bis zur Stadt und bitterkalt heute!" „Sei unbesorgt, Liebste!" gab das junge Mädchen «rück, „ich kann gar ni ^i« ich ungezogen! Außerdem bin ich ja . >unge .... frieren, >o warm nicht verwöhnt und kann ettvas schon l Aalt« vertragen. Ich freue mich riesig aus di« Fahrt bei diesem lustigen Schneegestöber! Da» wird prächtig werden! Flocken schneit'», so grob, weich und duftig!'^ Ans Fenster eilend, betrachtete sie freudig erregt den ele ganten Schlitten, der mit zwei Braunen be- spannt war, die ungeduldig stampsend die Nüstern blähten. Line Weile water flog dieser mit Hanna Werner und deren Bruder, dem Pfarrer des Dorfes Birkenhain, durch letz tere» der Stadt zu. Es dauerte nicht lange, so waren beid^ wie auch der Kutscher, ui dicht«, weiße Schneemäntel gehüllt. Doch da» konnte Hanna in ihrer Vergnügtheit nicht stören! Ihre groben Blauaugen strahl- ten vor Freude, und ihr rosig angehauchtes Gesicht schimmerte ungemein lieblich hinter dem weißen Schleier hervor. Sie schüttelte "ich lachend den Schnee von dem Muffe, so " r Bruder ein Heil davon ab- diese Fahrt am Heiligabend, vom herrlichsten Weihnachts- Wetter. nicht ein wahrer Genuß?!" rief sie srölikich. Doch der Bruder antwortete nicht. Ernst, mit unzufriedener Miene saß er neben ihr. Hanna sah ihn fragend an. „Sagt Dir daS Wetter nicht zu, Paul? Du bist ja so schweigsam!" „Was sollte ich auch reden?" gab er zurück. „Du hast mir die Freude an dem diesjährigen Wechnachtsfesre gründ- lich verdorben!' Hanna erschrak. Sie wüste, wo hinaus er wollte. Und er fuhr fort: Förster Busch war seit dem Tode seiner rau am Weihnachtsabend stets unser Gast. !un hast Du ihn vertrieben, — dadurch, daß Du seinen Antrag abgelehnt! Und doch wärest Du am sichersten bei ihm aufgehoben gewesen. Er ist ein Mann von bestem bekam, begünstigt a ein Aeußere . . . .. hübsches besitzt er auch. — Was willst Du denn mehr? — was beanspruchst Du sonst? — Du hast Dich seit dem Tode der Eltern als Erzieherin mit fremden, oft recht ver- zoaenen Kindern berumgeplagt! Hast die Absicht, es auch in Zukunft wieder zu tun! Warum willst Du nicht lieber die Erziehung seiner kleinen, folgsamen Kinderchen über nehmen? — ihnen die Mutter ersetzen, die sie so sehr entbehren? Noch einmal, Hanna, bitte ich Dich. Dir genau zu überlegen, was Du getan! Ich glaube im Sinne unserer seligen Eltern zu handeln, wenn ich Dir sage, Du tätest gut daran. Deinen Sinn zu ändern! bloch iit's nicht zu spät — und heule ist Heiligabend! Stell Dir ^erne und der Kleinen Freude vor, wenn Du —" Hier brach er ab und mit der Hanv nach einer Aichöhe deutend: „Sieh' da. zivei Nehe!" Hannas Blicke folgten der angegevenen Dich tung. „Wie reizend!" riet sie entzückt. „Allerliebste Tierchen!" Dann versank sie in illachdenken. Sie muhte dem Bruder ja recht geben. Förster Buich ivar ihr auch keineswegs gleichgültig. Während der drei Monate, die sie im Hause ihres Bruders weilte, hatte sie ihn hvchachten und schätzen gelernt! — Doch heiraten — nein, das ging za gar nicht! St« hatte ja einem anderen vaS Versprechen gegeben, seine Frau zu werden. Nur scheute sie sich, schon jetzt da von zu ihren Angehörigen zu spreche». Und die Bekanntschaft mit jenem anderen datierte in ihre Pensionszeit zurück. Er war damals ein flotter Student der Jura gewesen. Später hatte er sie einmal bei ihren Eltern besucht. Dann starben diese kurz hinterein ander, und sie ging als Erzieherin in ein feines Haus. Er, inzwischen Neserendar ge- worden, schickte ihr manches Lebenszeichen. Longe Briese und bunte Karten mit lustigen veiegen»en wars aewcien, wo >re rym aus eine Bitte versprochen, seine Frau zu wer den, sobald er rn der Lage sei, heiraten zu können. — Es begann Immer ärger zu schneien. Doch Hanna, ganz in Gedanken versunken, bemerke es kaum. Sie atmete aus, als man endlich in der Stadt war und der Schlitten vor einem ihr bekannten Caf6 hielt. Sic stiegen aus und traten ein, nachdem Hannas Bruder dem Kutscher ein Geldstück verabreicht hatte, damit er sich einen beißen Trunk kaufen konnte, und ihm die Weisung erteilt hatte, um vier Uhr wie- der mit dem Schlitten da zu sein. Nachdem auch sie beide sich gehörig erwärmt, ver- liehen sie das Easä wieder. „Um vier Mir erwarte ich Dich hier. Sei also pünktlich, Schwesterchen. Du weißt, ich hasse Un- Pünktlichkeit!" Er gab ihr die Hand. Dann trennten sie sich. Jedes ging leine eigenen Wege. Hanna hatte von ihrer Schwägerin so viele Aufträge erhallen, daß sie ein gutes Gedächtnis nötig hatte, wenn sie nichts ver gessen wollte. Endlich war alles besorgt. (Fortstbung folgt.) Nadelstiche. Daß nichts Vollkommnes sei in dieser Welt, Wird jede Freud« uns sofort vergällt: Wenn doch uns ehrt die Güte großer Meister, Gleich fühlt man Nadelstiche kleiner Geister! „Vergällt die hehre Freude?" — Nein, — , o nein. Denn solche „Stich e" find erbärmlich klein! Asta von Torncck. StlElte Weit Erschein» Vrgrürrdrt L8b« H täglich Mo. LiVÄ Sonnabend, den IO Dezember. LVVL Der Halbmond. Roman von M. d e la C ba p e ll e. <«, Forlsedung.) (Nachdruck verboten» Hagenow fühlte cs heiß in sich aufsleigen — wie, well» ihm die Flucht unmöglich gemacht wäre. Er suchte gewaltsam jeme Gedanken zu konzentrieren. Hatte nicht Mary vorhin beim Kommen die Entrcclür von innen abgeschlossen? — Ganz recht, er ennuerte sich dessen mit ziemlicher Deutlichkeit. Dann mutzte al>o der Schlüssel drinnen >m Zimmer zu linden sein. Einen halblauten Fluch zwischen den Zähnen knirscheno. schlich er in das Zimmer zurück. Aber vergeblich suchte er auf dein Tstch, dem Vertiko und Schreibtisch — der Schlüssel war nirgends zu finden. Sollte ihn Mary vielleicht zu sich gesteckt haben? — Hastig durchwühlte er die Taschen ihres Jacketts — sie waren leer, Aber sicher befand sich in ihrem Kleide eine Tasche — hier konnte der Vermißte zu finden sein. Ohne Beginnen schlich Hagenow zu dem Losa und begann an dem Kleide der Toten herumzutaslen. Er l-atte sich nicht geirrt: an der rechten Seite, etwas nach vorn gerückt, war eine etwa acht Zentimeter breite Tasche von demselben Stoff wie das Kleid auf dieses ausgesteppt, die allerdings nur zur Auibewahrun» eines Portemonnaies Raum bot und sich ungefähr zwanzig Zentimeter unterhalb des Rockbundes befand. Aber auch sie war leer. Fieberhaft suchend tastete Hagenow weiter, an der anderen Seite des Kleides, hoffend, hier eine zweite Tasche zu finden — doch vergeblich. Schwer atmend, richtete er sich aus seiner gebückten Stellung aus, als sein Blick von ungefähr aus das Gesicht der Toten siel. I» plötzlichem Schreck suhr er zurück, denn Miß Ellioltz Augen starrten ihm wie vorhin unverivanot entgegen! Wahrscheinlich war durch sein Unchertasten an ihrem Körper ihr Kops in leise Bewegung geraten und dadurch die verhüllende Decke von ihrem Gesicht heruntergeglitten. Hagenow war für gewöhnlich nicht der Mann der bleichen Furcht. Allein bei dem unerwarteten Anblick fühlte er es doch kalt durch seine Nerven rieseln. Fast wollte es ihn bedürften, als ob die starren Augen der Toten Leben gewönnen und ein triumphierender Blitz in ihnen aufzuckte. Freute fie sich am Ende gar seiner ver zweiflungsvollen Lage? Er schüttelte drohend die Faust. „Elende!" stieß er in grimmig hervor. Doch durch seine eigene Stimme wieder zuin Erkennen der Situation gebracht, lachte er kurz aus, indem er sich einige Male mit der Hand über die feuchte Stirn fuhr. War er denn wahnsinnig, dergleichen anzunehmen? — Die Tote war und blieb doch toi. sie hatte er nicht mehr zu sülchten, wohl aber eine Entdeckung durch andere. Tcsl)olb mußte er fort — sorl. Wie aber konnte er das, wenn es ihm nicht gelang, den Schlüssel zur Entreetür zu sinden? Nochmals begann er oas Zimmer zu durchsuchen, ja selbst Miß Elliots Kleider, die hinter der spanischen Wand an einer so genannten „Garderobe" hingen, visitierte er auss genaueste, ohne das erhoffte Resultat ^u erzielen. Hier al^o nichts — nichts. Aber vielleicht draußen im Korridor? Biel- f< eicht hing der Schlüssel oder ein zweiter irgendwo an einem hierzu bestimmten Nagel ind er brauchte ihn nur herunterzunehmcn, um sich die ersehnte Freiheit zu erschließen? Diesem Gedanken folgend, schlich Hagenow wieder hinaus. Ta indessen alle aus den und Diese,. ... ..... , ..., , ^ , Korridor mündende Düren geschlossen waren, herrschte in dem ziemlich schmalen Gange vollständige Dunkelheit. Sollte er es wagen, ein Streichholz zu entzünden? — Wie leicht konnte der Schein draußen aus der Treppe von jemandem, der herauf oder hinnntergina, bemerkt und für ihn zum Verräter werden, denn, wenn auch die Glas scheibe, welche die obere Halste der Tür einnahm, undurchsichtig und noch dazu von ,nnen von einer Gardine verhüllt war, so würde der Lichtschein doch hindurchdringen. Er muhte also im Dunkeln die Wände absuchen, ioas jedoch ebenso vergeblich blieb, wie alle seine vorherigen Bemühungen. ... . Plötzlich fuhr er zuiammen und hielt den Atem an — draußen kamen Schritte die Treppe heraus, die vor der Entreetür anzuhalten schienen. Wie, wenn ihn jemand überraschte? Vielleicht, daß die Zimmerwirtin Miß Elliots nach Hause zurückkehrtc und ihn hier fand? — Was dann tun? — Dem ersten Mord einen zweiten hinzufüaen. um sich zu retten? Eine Flucht ungeordneter, wilder Gedanken raste durch Hagenowü Hirn und wie eines Haltes bedürftig, lehnte er sich neben der Entreetür an die Wand. Aber die Schritte draußen entfernten sich — sie stiegen die Treppe zur dritten Etage hinM. Hagenow raffle sich empor und schleppte sich mühsam in Miß Elliots Zimmer zurM. wo er sich in der Nabe des Fensters auf einen Stuhl setzte. Den Kops tief auf die schwer atmende Brust gesenkt, in schlaffer, gebrochener Haltung saß er da. unab- l.WNislMliel' kkeliiHLdliil Kkdi'. 8elilM1, Llö'wvsrLaiik uvä HiuMisäsrlAZs ILÜNLK ^Ol»r»IIN8lL'«88e, imll« IImiutl'llM. VvilmLvItts - ^usstvUuiiK r Wir Is,ä<m rum Losuek äorsoldou erxobsust via uuä MlstkoIilM iu voirligHellvl' piolsivvl'tvr uuä kolilUMtoi' 8rlme- LiMrMr- Ildert- Vroille- Lsker- Iux«ei- Lutter- klmter- u. Kolonial- 8rlr- viseiiik. iw Iftöiss von Ll. O,4tt bis Ll. xsr klrwä. feinste Wiener Desserts. Liz-, Hiee-Fieuer, kliocolaüo-«. Älr-lVukkelu. LIs passenäen Ovschenkirrtiksl lVInk, «aen- >N«8S- LlI»80N- mtt Iio«»»k. L1tr«uei»/küN>in8, iw Karton ä Llarle unä L,VV ülark. Udrrkrilnrr, Vierrsnneltiett«-, I»Iai„l»t- un i I>'«88- LsvkrlLuolRvi». m lävvlLSLir. — Leinst« ero§86 LllMdl in SK«eoI»«ivn-OonMuren- ren«nu°..vrten I... von leicdM. VMrolm kvlsoko, kömel. llolliekerM. I-eMix, Lttuinkvliniix lUquvt L Vo., Litt 668. I-chrix. 0^6^03, äoxxolt. so urüiriirtkt, (oitvoissroieli) wio LUseli, so vrtlulmtt (vnveissroiek) wio ^loisok. Lelitv Oii«e«I»rie von k. L. Vrüttvr, k -K. G AlvsslMvr; Niquvt So.; «opok', 8t. ?utorsdur§ (sollt rnss. Xttrrnvrmoll-'I'koo), ^ » Llarko „H>vvlt»nnv ' vou N. SevIlK «L NM«, Vrvslou I'or'NAppvol»«,' 6470. ^ 8or«kttNIxvr «n«I proinplvr novl» * Svri>»prv«I»vi' 0470. Es gibt ei» ganA vorzügliches Mittel ge >rn Wt. ui> AmMmljt»: XleMrdem uaesr. I-sttclieuliiekerül . 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