Volltext Seite (XML)
en! : Engroü- lagt, vi» >enso all«! icken oder t hiesigen k. 16, > Dutzend) diejenigen , auf de» Rester»! - Alle rlockend S wirzu Geschälte, wöhnlichc 13. e indler> >en und benehen ssins und », Pro- Diensten. 7^ ileil- v ons, sowie ich dieses > ganz be Einkäufe den aus- Mgc » Größen e >r»n<t- LS lböfferg SS rräei-- : und seinem föne FatzonS, R»»IvI»vu 1 geschnitten, »1«, i billigen inaren- Vrv8ävn 1882. ,»,Itch k«»7UI,r i, »,r anxdiNin: «arlrnftnik I:>. «idoimlalenttvett« lil«ricliä>ir»m ? «ark SV «snk-, dun» die iv«i> » Mark 7» vlac Rumm. 10 P,gc. Aiiliaa« 370O0 Srempl. s>u> dl,RitckslOteelneejaudierVia- »ulntplc inaist sich die üikdauion »tchl »cedtudlich. «nnimcc» süc im» »elmic» an: kie Au„o»,«„>v„lcaux «et» » »««>««; — »«»«Is «»st«r — 4>au»« ck Vamp.:- Inv«li»«n»a»k: - «ab»» in Äiiliie: — st»». «t»b in Wnndrdurg! - A. «,»« ch »». in Halle! — Diel»«» in HamdueA. Tageblatt für Aotitik, tluterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht,Fremdenlifte. 27. .IttlU LilNSs. Vnieraie werden Marienin«»» >» dl» Nachm, » Ui» «n,en»mmen, Smlnia», dt»WliI°«»tHNllr, In Reniladt nur an Wochentagen: gr. n loslergalle Nr, d di« Nachm, »Unr. — Die einspaltige PeiMcile toi,et I » Pige. Siugesandt »0 Pfge. Line Barantie slir da» nächst- tägige Erscheinen der Inserat« wird nicht gegeben. »iu«wLrtige Annoncen - Auslräge donundekonniencheisonen tnieliren wir n»r gegen Piitnumera«»»- rsaillungdurch diricininlken oder cinjolllung ANii Llidell losle» Pig. Inserate iür die Montag«. Mtimmer oder nnch einem Festtage die Petilieile M Ps. Lall-LtabUsssmvilt stst « ^ stwi'ÜvNIl t-vino t'loxiintett unä Nttuon lestliLlo /„ .XbkaUnkik,' vr.n lll >j IliiüvQ uu«1 1»tz»e><»itü«irü 8? m WstlvHIvILlvSstVI», U«»vI»L«ttvI» vtv. V ltz diekiin.te» «!»rt<-i>r«->,urant. g, sisner», diaupern, einrelno >>e>il>nl»-l„ ,n>. ,n mgi nnlü-orm iinn-ld, jtz I», -r-tr»»"«« -Ist, »re»«!«,,. m I » Autnulimv von I'.itinnten /.li »(„kor Xoit mit I'on^icm. Nus MÄ IVninzelt eiiwolm, ILiniiuor. — 0>>onttio»8t!iM: DmustsA, ^ l öl' )1ittnu>;I> iincl I)oniior8tii!r. 8s»iool»>tuuävn: ki) I>i8 12 unä 2 1>i8 g 11»r. m >»»», F»te,>„nr/i ^ - IZr. 'L'rvilrli'I», ^,u8(!Niir/.t, ^LäS^^L-S^LrSr^L-S!i^L-SiS»i^L-lLbL--sr---lib!S! 4^»rl ILSpta«r, ß Iu»n«ll»«»>, IV r. 4 »w«i tl, N omptiohlt dein« «ustiiuiiK Uvr t-vsttv» IILustvr. -,^r-iL-rLr<-SLSi'- «r. 8S. WilleruNg vom 25, M5»: > 7SäMilI..Ieil geNern 5 Milt, gesallcn rlie>mo>ne»l g>, »,>> eannl,: Leniper. " 26., niedr, Tom», 2»," SN,, NoiNiie Teniv, n a W. Säe> Wind, »ienen, nllilleilernd, Auösiciitcii für don 20. März: M'rändcrlich, Trinorratur nalic dicselbi', mcif! trockrn. Sonntag, 26. Mürz. a> I Nichtcr drückte dies »och klarer so nur,: die Regierung bat gar keine verantwortlicher Rtdartenr snr Politisches Pr. E.ni, Biere., ->D.e-den o.^ treibt mit den Hinanze» nur Wahlrwlilik. Dao „Lolkswirthschastoratl,! LolkswirthschastSvcrrath:" Mit diesem Geld zu den, ^t uercrlah m»si erst bei Bleichröder geborgt werden, kräftigen Ausdrucke machte Mrst Bismarck seinem Unwillen !r!ust,! Der Widerwille der Franzosen gegen die Wicdcrkein einer Ne- als er die Kunde von der Verwerfung des Tabaksmonopoies durch z gicrung Gambetta's bat einen neuen und den denkbar schärssicn seinen VolkSwirthschaftsrath erfuhr, sliach uns zugehendcir Privat-! Ausdruck erhalten. Es ba, dellc sich >ll» die Wahl des Budgct- mcldungen gebrauchte Fürst Bismarck außerdem von den Herren eine noch viel urwüchsigere Bezeichnung. Was aber nun - Den Reichstag trotzdem einbcrufen's Das selbst vom Bolkswirthschafts- rath verworfene Monopol ihm dennoch vorlege»- Oder die jetzigen Steuersätze für Tabak erhöhen- Oder ihn durch eine Fabrikat- slcuer bluten lassen- Die verschiedenartigsten Angaben hierüber tauchen aus; das Durcheinander der sich widersprechenden Meldungen läßt erkennen, daß Fürst Bismarck bcsiimmtc Entschlüsse noch gar nicht gefaßt hat. Das Beharren ans dem verhaßten Monopole zieht dem Reichkanzlcr Niederlage auf Niederlage zu. Soeben ging der schlesische ReichstagSwahlkicis Bunzlau-Lüben air aiisschusscv. Unter den . Mitgliedern, die derselbe zählen soll, sind nur 4 Gambetlislen. Es geht den sranzösiichcn Deputieren wie den europäischen Ansiedlern in den Urwäldern und Präricen 'Amerika — sobald es heißt: die Fndianer kommen, lassen sic alle Privat- strcitigkciten salnen, um den gemeinsamen Feind abzuwebre». 'Alle Gegensätze, welche sonst die Republikaner und Rormlistcn trennten, wurden vergessen, um nur de» Gainbcltistcir leinen Einfluß auf die Finanzen Frankreichs zu gewähren. Es handelt sich allerdings um die finanzielle Zukunft des Landes selbst. Alle bisherigen Budgets der Republik waren falsch, um nicht zu sagen, gefälscht. Sic be standen aus ganz willkürlichen .jisscrauislellungeii. Seit Fahren ar- die Fortschrittspartei verloren. Fn diesem Kreise, der bisher stets j beitet die Republik mit immer bedenklick,er anichwellenden Defizits, erzkonservativ gewählt hatte, ivar in Folge der Mandntniederlcgung: Nie kam die Wahrheit an den Tag. Tic traurige Finanzlage wurde d,s früheren Ministers l)r. Falk eine Neuwahl vorzunehmcn. Die Fortschrittspartei bearbeitete die Wähler namentlich mittelst Sck, ldcrung der Nachthcrlc des Tabaksmonopoles und siebe da! der Wahlkreis ließ den monopolfreundlichen Landwirlhschaslsminister Dr. Lucius fallen und hob einen fortschrittlichen Bauern ans d-nr Schild. Alle Wahlbeeinflussung durch Landräthe, Gendarmen. Dorfschulzen, Pastoren und Lehrer hals Nichts. Wenn Das an dem grünen -Holze Schlesiens geschieht! Sind solche Zeichen der Zeit nicht zu beachten? Warum klammert sich Fürst BiSmarck so' durch unausgesetzte Vermehrung der schwebenden Schuld verschleiert. Diese schwebende d. h. nicht der Tilgung unterworfene Schuld Frank reichs hat jetzt die noch nicht erlebte .Höhe von 3 Milliarde» erreicht. Es war das große Verdienst des jetzigen Finanzministcrü San, daß er das Land mit dieser gräuliche» Tbatsache offen bekannt machte. Sa»'s Enthüllungen wirkten wie ein Donnerschlag aus heiterem -Himmel. Alle Steuerermäßigungen, zu denen die Republik schritt, waren der reine Schwindel. Diese Erlässe wurden angeblich aus dem immer größeren Erträgnis? der indirekten Steuern bestritten. zäh an dem Monopole an? Wir wüßten uns nur einen Erklärungs-! Die Republik prunkte mit diesen Mel,rerträgen als untrüglichen Zei grund zurechtzulegen. Bismarck plant eine wirthschastlicbe Einigung ^ chen des wachsenden Wohlstandes. Der Humbug bestand nun darin, zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Dieser steht in erster > daß man in das Budget absichtlich falsche, nämlich zu niedrige Linie die Verschicdenartigkeit der Besteuerung des Tabaks in beide» ^ Summen cinstcllte und nachher es als Heldenthaten der Republik Ländern entgegen — in Oesterreich das Monopol, in Deutschland l pries, wenn die wirklichen Mclirerträgc die Voranschläge übcr- die freie Industrie. Nun wäre cs an sich schon der Untersuchung i schritten. Dieses Snstein verleitete die Kammer zu einem crstaun- werth, ob diese Verschiedenartigkcit derTabaksbesteucrung nicht auch sichen Leichtsinn in dem Bewiüigen reichlicher^ aber oft unnvtliiger großen ge.neinsa.nen deutsch-österreichischen Zollv-rbande! Uu^bem ^,ch^on^ewm H^vmd^l^ aufrecht erhalten bleiben konnte, gleichwie es ja m dem sonst. verständig: Sparsamkeit, Ehrlichkeit. Solidität. Soweit seine Ver einheitlichen deutschen Zollvereine auch verschiedenartige Steuer-! dienstc. Sie liegen voll und ganz auf finanziellem Gebiete. Leide, gemeinfchasten für Bier und Branntwein giebt. Wäre dies aber beim! beeinträchtigt dieielben sein volkswstthscl,östlicher Standpunkt. San barden st N!k. nach, weil die Verlheilung einer IXKIcr Dividende fraglich geworden ist. 'Von österreichischen Bahnen snnvcn sonst nur Galizier, von deutschen Ostprcußische Beachtung. Banken fest, aber selbst die bekannte» Wertste brachte» es nicht zu nenncns- wertstem Verkehr. Fonds stellten sich etwas bester, Runen an ziehend. Bergwerke lustlos. Fndustrien Isteilweis Höher gewagt. ssranNurt a. M., Mii". ?ll'r.l!>-5. Lrebn - . Lt'iul^-ual'N 2«;')'.. ^vm« i'urdcti I!>-',. f.Ocr 2vl"e —. «'ldeneiue . Papieirenkc - ^>uUzür 25-:!'-,. !>'tr-rr. «Noldrcnli: —. 1".. ttnfltn.lvolt'ieuic — . 77er Nnncu —. -ocr Nusicu —. 2. Üricm,lulrilie - . Neucjie 1!ii»iar. (Yolduuleilie —. :i. Trieiltaulcil-e . Nu- gaistki'r 1>tN)lcrrc>lle —. ^i'-e^nro . . ,>eü. Parts. 2.,. Mür,. >^l!>llrsi.i l'iel.lc <72.05». 2inleit)c Italiener Ltnasß-l'al'u i.c>ml'ardcn u do. Prucrilätett 275,vr>. Ägypter Oejicrr. (V^'»drcntc r'ck auprel. deutschen Tabaksstcuergcsetzgebung wilthschaftlich erlöst werden und eine Wolilthat erhalten? Die Einführung des Tabaksmonopoles suchte man bisher auch dadurch zu empfehlen, daß man behauptete, Bismarck stenöthige vieles Geld zur Durchsetzung seiner sozialen Reformen und diese Mittel solle ihm eben das Monopol liefern. Das Frrthüiniiche und Trngliche dieser Ealcnlation wurde schon wiederholt dargetlian. Bedarf aber das Reich zu löblichen Zwecken ergiebigere Geldquellen, nun, wozu ist der Schnaps, der Zucker und namentlich die Börse da? Immer setzte bisher das, sonst wahrlich nicht inauisnule, Berliner Preßlnircan ein hartnäckiges Schweigen der Frage ent gegen: Warum beunruhigt Fhr immer wieder die Tahaksindustrie und schlagt einen großen .Haken um die procentnale Besteuerung der Börsengeschäfte herum? Das Reich, dem das Gckdmonopol viel naturgemäßer zukommt als das Tabaksmonopoi, könnte gar nicht wirksamer an der Besserung der sozialen und wirthschaftlichcn Ver hältnisse arbeiten, als wenn man durch Errichtung zahlreicher, leicht zugänglicher Kreditkaffen das Geld wie einen befruchtenden Regen Nklicstc Trlkstranime der „Dresdner Nlllhr." vom März, über das ganze Land sich ergießen ließe. 'Was die Reichsbauk, dieH Berlin. Der ..Reichs-Anzeiger" veröffentlicht folgenden Er setzt Wesentuch m indischen Händen ist. für den Kredit bedeutet, das j laß des Kaisers an den Kanzler vom 24. März: Wiederum hat ist ja bekannt genug. Der konservative „Rcichsbolc" sagt es der ^ die Gnade Gottes mich am 22. März ein Fabr meines Lebens Reichsbank auf den Kops zu, daß sie nur nach dem Gesichtspunkte i vollenden lassen , wiederum hat sich an meinem Gebnrlv- des Gewinnes deshalb den Minister San nickst stürzen, vielmehr ilm u> leinem Finanzprogramm unterstütze». Deshalb wählte sie in den Finanz ausschuß fast lauter Anhänger der Regierung und^nnr 4 Gam- hettistcn, die sich nickst vor Zorn lasse» können, daß San die lüdcr- liche Finanzwirthschaft Gambetta's schonungslos ausgcdeckt lmt. Gamhetia's Blatt, die „Rep. Franc." schäumt wülstend auf: Fntrignmsten und Fnnatiler hätten miteinander lonspirirl . das republikanische Frankreich von 1^2 werde diesem skandalösen Trei ben nickst mehr lange ruhig zuseben. Man habe gegen alle Tra dition die Mitglieder der skärlsten (Kruppe der Kämmerniajorität aus .Haß, Kleid, Ohnmacht, Ranküne und Aergcr von der Budget- kommission ser,'gebasten, aber man werde sich den Kopf an einer Maner zerschellen; man könne daS Kapikol erklettern, der tarpcjische Felsen werde aber nickst feisten. Gamhetta wird sich jedenfalls nunmehr ein anderes Kamps- tcrrain aussuchcn müsten, wenn er nickst, durch die Niederlagen der letzte» Zeit belehrt, vorzieht, sich endlich derjenigen Zurückhaltung l zu befleißigen, die ihm seine Organe, allen voran die „Rep. Fran- '.aise", zuschrciben, während sie seltsamer Weise zugleich die heftig sten Angriffe gegen die bestehende Regierung richten. cr„.,:«^s löge die freudigste Theilnalime fül mich lnitdgegehen. handelt und ,hr Kapital anZchließlich mir großen, ^Ucn Theilcn des Landes und allen Schichten der Bevölkerung, Geschäftsleuten zugänglich macht. Ter Dividcnden-Standpunkt l <' > der Gemeinden, Korporationen. Vereinen, Fcstversainiiilungei,, voii ^ einzelnen Personen sind mir die wärmsten Segenswünsche dnrge ! bracht worden. Fn Adressen, Telegramme», musikalische,i und Hehuna der Broduktionssälmsteit >„w den, entwreckiende v°etischen Ergüssci, und Festgcscbenken eigener Art. die ästmnen- .evung oer Hromlilionwat igrcil und dim ciikstircaiciide, ,ve»dcn icglicher Art, welche »»i von nah und fern, leihst vom sollte aber bei einer wirklichen Rcichshank ebenso wie bei den Eisenbahnen vor den großen Staats- und Volksinteresicn zurück- treten. Jördcning der Arbeit — darauf sollte schließlich die ganze volks- wirthschaftlichc Negierungsweisbeit hinanSlaufcn. Sonst kommen wir z,t den Zuständen iin alten Rom: der Rcicksthum haust sich zusehends in den Händen einer Minderzahl von Privatleuten zu solcher Höbe, daß damit weder der Staat noch die Fürsten, noch Auslände in großer Zahl zugegangcn sind, hat die 'An hänglichkeit ihren Ausdruck zu linden gcsticht. Diese reiche Fülle von liebevolle» Ansinerksainkcitcn. womit ich über schüttet worden bin, bat mich hoch beglückt. Fndem ich zugleich zu meiner Freude beobachtete, wie mein Geburtstag in unk lii'i unk si'it'i litli Iit'NiiiilK'ii unk - wlcher .»oue, oav vamrr weoer oer >Llaal noch die Lünten, noch Kirche und Schule, der Alt und ^urnz feierlich detiarrqen und aller- der Geburtsadel, noch die Arbeit des Bürgcrthumcs und dcS ^ orts durch festliche Veranstaltungen verherrlicht wurde und Bauernstandes concurrircn kann, sondern sie sämmtlich zu ab hängigen Plebejern und hungrigen Prolctaricrmassen hcrahsinkc» Darum noch einmal: Laßt die produktive Arbeit und ihre Kreise in Ruhe, denkt vielmehr an die Beseitigung der ungesunden Aus häufung des Kapitals! Obwohl der Budget-Ausschuß des preußischen Abgeordneten hauses von einem Steuererlaß Nichts wissen wollte, bat doch das jv^ten sei». Der Reichskanzler will partout eine Entscheidung Plenum denselben genehmigt. Dieser Szenenwechsel ist das Werk, über das TabakSmonopol haben. Der bezügliche Entwurf wird des CentrumS. Seine Mitglieder stimmten im Ausschuß einstimmig unter Bcrücksichtitzuiig der Verhandlungen des Volkomirthichasts- dagcgen, die Partei im Hause aber einstimmig dafür. Zwischen dann sofort zur Durchsicht beiden Ereignissen liegt die Rückkehr Windthorst'S »ach Berlin. Aus fühlt sich mein Herz doppelt gehoben in dem Gedanken, daß die ganze Nation diesen Tag mit mir gefeiert und aus inner stem Hcrzensdrangc zu einem allgemeinen, wahrbaft nationalen Festtage gestaltet bat. Berlin. Fürst Bismarck ist Nachmittags 3V, Uhr nach Fricdrichsnih abgercist. Berlin. Tie Frühjalnsseision des Reichstags ist nicht aus- gegeben. Die Berusiing wird aber vor Anfang Mai kaum zu cr- höhercn Gründen, die mit den kirchenpolitttchcn Verhandlungen in Nom Zusammenhängen, entschied Windthorst: man solle sich wegen dcS geringfügigen Steuererlasses von 6'/- Mill., welcher der Regie rung so sehr am Herzen lag, nicht mit dieser verfeinden. So schwenkte die ganze Kolonne dcs Ecntrums ins Rcgierungslager ein. Der Abg. v. Meyer ries vergebens aus: cS seien zwar alle recht lichen Voraussetzungen zu einem Steuererlaß vorhanden, leider fehlten nur dle thatsächlichen — Preußen habe dazu kein Geld; die ganze Steuerreform habe einen recht dilettantischen Charakter. Eugen an den Bundcsratb. Auch dir Grundzügc eines Unfallvcrsichcrnngs- gesctzes und der Entwurf über die Regelung des Krankenkaffen- wesens werken dem Reichstage znm Frühjahr vorgelegt. Der Volkswirthschastsrath nahm bei der Berathung des Unfallvcrsichc- rungsgejctzco den Rcichszuschn^ mit 43 gegen 13 St. an. — Der Großherzog von Mecklcnburg-Lchwerin reist morgen über Dresden nach Wien. Berliner Börse. Daü Gerücht von einer bevorstehenden Zusammenkunft der Kaiser von Rußland und Oesterreich beeinflußte die heutige Börse günstig. Dazu mar Geld recht flüssig. Dennoch fehlte eS an Kauflust und die EomSentwickelung war in Folge dessen auch nur eine müßige. Der Schluß blieb fest, aber still. Kreditactien gewannen 3, Franzosen l Mark, dagegen gaben Lom- LokaltS nnd Sächsisches. Der K. iäclff. Gencralkireltor und Geh.Rath v. Tichirschkr, und der K. iäclff. Finanzrath Donath habe» sich nach Berlin be geben, wo sie im British Holet ahgeslicgen sind. — Orden. Ter sächmche Staalsangebörige Pros. l)r. phil. Peterinan», Direktor der landw>rtlffcbasllichen Vennchssiarion zu Ebeniblolir in Belgien, erhielt das Ritterkreuz des Holländischen Ordens der eichenen Krone; die Fnhaber der Firma: A. Nau mann sche Lickstdruckerei in Leipzig, Alfred Naumann nnd Eugen Oswald Schröder, erhielten Feder die baycr'sche König Ludwigs- Medaille. — Das Rundschreiben des Unterrichtüministers Dr. v. Ger« ber betreffs der Ucberbürdung der Schüler der G n in n a- sicn wendet sich zunächst an die Rektoren selbst, denn alle Verfügungen des Ministeriums könnten nur dann ans Erfolg rech nen, wenn sich die Rektoren ihre Vollziehung angelegen sein ließen. Die Rektoren allein können die Zweckmäßigkeit der gegebenen Tbe- mata kontroliren, nur sie vermögen durch Ermahnungen namentlich der jüngeren Lehrer Verirrungen vorzubengen und die Einhaltung richtiger gnmnasial-padagogiscycr Grundsätze zu sichern. TerZMi- nistcr giebt sich darüber keiner Täuschung hin, daß jetzt ein Theil der Gebildeten den Gymnasien die frühere Gunst zu entziehen droht; da er aber überzeugt ist, daß die Erhaltung unserer im Wesentlichen auf das Studium der beiden klassischen Sprachen gestützten G»m- nasien von der größten Bedeutung für unser deutsches Kulturleben überhaupt ist, so giebt er Winke, wie den Gefahren zu begegnen sei, die ans der neuen Entwicklung unseres Gmnnasialwesens entstan den sind. Allerdings kämpsen die Gnmnasien auch mit Schwierig keiten , für die sie keine Schuld trifft. Dahin gehört die große liebenülluiig der Schulen, die Unmöglichkeit, daß sich der Lehrer eingehend lifft dem einzelnen Schüler beschäftige und seiner Fnvi- vidnalilüt Rechnung trage; ferner die Einrichtung von Parallel klassen, ans deren Eifcnucht ein ungesundes Treiben und Ucber- baste» hervorgebt; dann der bäuffge Wechsel des LchrerpersonalS, die Besetzung vieler Schiilstrlleii mit jungen Männern olme päda gogische Uebung, von jugendlichem Eifer, aber obne Erfahrung: das rniche Avanecment der Klassenlehrer u. s. iv. Aber für einige Uebelskändc sind die Gnmnasien selbst verantwortlich zu machen: Die schon durch de» Unterricht selbst übermüdeten Schüler sollen nicht durch das Uebermaß von Memorir- und schriftlichen Haus arbeiten erdrückt, ilmen nicht die aothwendige Frische,genommen werde». Besonders schädlich aber bat sich die moderne Entwicklung des Sprachstudiums aus der Universität erwiesen. Dasselbe ist in eine Spennl-Fachtechnif zerfallen nnd viele Gnmnastallehrcr suchen neuerdings förmliche Plniologen aus den Gnmnasien °u erziehen, statt den Schülern durch das Dlndinm der altcnSprachcn eine^all- gcmcine geistige Ausbildung zu gewähren. Die dogmatische Snn- lar überwiegt, die neueren Gramniatikcn wimmeln von inntaktischcn Snhlilitäten ohne allen praktischen Werth. Die Scripta sind nicht mehr ualürliche Ueberietzungen, sondnn mache» den EindruclZünst- licher Sainmiungen snntaktncher Mausefallen, sie erregen im Schüler nicht mehr das lrohe Gefühl des Könnens, sondern die ängstliche Empfindung gequälter Arbeit. Das Ertemporale wird häufig auch in seinem Wertbc überschäick. Fnsolge dessen ist bei der sludnendcn Fugend die frühere Freudigkeit wie sic der Eintritt in die antike Welt mit sich brachte, verdrängt wordrn. Hier sollen nun die Rek toren eingreisen, ans den jetzt gangbaren lateinischen und, griechi schen Grammatiken Alles aiwuierzen, was das trendige Studium der antiten Sprachen beeinträchtigt. Auch bei dem mathematischen Unterricht ist eine bedenkliche Steigerung der 'Ansprüche zu rügen, die an die Schule gestellt sind. Der Unterricht gn der Matbcmatik greift aut den Gnmnasien otl demjenigen ans der Universität vor, so daß für diese kaum etwas ErbeblichG übrig bleibt »nv eine kränkliche nnd unfruchtbare Frühreife der Schüler erzeugt wird. Das selbe gilt vom Unterricht in der Geschichte, wobei durch Voiweg- nahme der historischen Kritik, wie sie erst die Univeriltätsjahlc bie ten sollen, der bette Theil der sittlichen Wirkung des Geschichts unterrichts, die Pflege des Gefühls, der Ehrsurchl und Pietät ge fährdet wird. - Dns zweite Rundschreiben des Unten ichtsministcis I>r. von Gerber ist an die Directoren der Reals cb n l e n 1. und 2. Ord nung erlassen. Der Minister erwähnt, dag zwar scheinbar vieie Klagen der Landjtändc sich nur gegen die Gnmnasien rictttetcn, aber sich in Wahrheit auch aus die Realschulen bezogen. Gerade aus letzteren führe die Ueberbürdung der Schüler mit allerhand Lern stoffen um so bedrohlichere Gefahren körperlicher nnd geistiger Art herbei, weil aus den Realschulen die Mannichsaltigkeit der Lernstoffe noch weit größer ist als ans den Gnmnnsie». Den Direcloren wird daher eingcschärst, die Lehrer in ihrer täglichen Wirksamkeit zu beobachten, die Mctbodc», pädagogischen Neigungen und Richtungen der einzelnen Lehrer überwachen, ne namcnuich auch betreffs der häuslichen Arbeiten zu warne», zu hemmen und zu verständigen. Die speziellsten Weisungen des Ministeriums tönnten diese per'ön- lichen Einwirkung, ii der Directoren aus die Lehrer nicht ersetzen. (Diese besonders eindringlichen Mahnungen des Ministers scheinen einen ganz vorzugsweise wunden Punkt ans den Realschulen und bei deren Lehrern zu treffen.» Die betreffenden Klassenlehrer sollten sich also gegenseitig verständigen. Eine besondere Ausmerksamkeit ist auf die Art der Aufgaben zu richten; die Mciiiorirausgal'c», die Wahl der Themata der Aufsätze, iiiatheincitischen Arbeiten und Scripta sind zu überwache». Auch die Realschulen beschäftigen die Schüler mit wissenschaftlichen Problemen, die ausschließlich den Hochschulen vorhchalten sein müsse». Das ministcriellc Rund schreiben an die Rcalschul Ditceloren schließt mit einci scharfen aber- inaltgen 'Vermahnung. — Fn der gestrigen Abcndsitzung der IV. Strafkammer wurde der herrschastlichc Diener Otto Albert Zeilcr, der in Verbindung mit einen flüchtig gewordenen Fndividuen Namens Hcrmsdorf und unter Milwisse» des milangeklagten Müliergesellm Hauplmann den Einbruchvdiebslahl bei der Wittwc des Gel,. Fnstizrathes Höppncr. Wienerstraßc 11 ausgcsührt batte, z» 10 Fahren Zuchthaus rc.. Hanptmann zu 3 Fahren 1 Monat Zuchthaus veriirtbeilt. Der Werth der zum größten Theil wiedererlangte» Tichesbeutc beziffert sich auf über 80,000 Mark.