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Dresdner Nachrichten : 26.09.1922
- Erscheinungsdatum
- 1922-09-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-192209265
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-19220926
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-19220926
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1922
-
Monat
1922-09
- Tag 1922-09-26
-
Monat
1922-09
-
Jahr
1922
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 26.09.1922
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LH «re»d»«r »achrfttzte« «»»» 2 srr. »SS Dte««ra,. 2S. September 1»» «rnr » »er Zwischenzeit, die ihm noch verbleibt, eine vollendete Tatsache z« schaffen, aut die er sich berufen kann, um der Notneubtgkeit^er Räumung und der restlosen «tederver. einiü'ina deS RhetnlandeS mit Preuße» und dem Reich« zu entgehe»- Löte prachtvoll wäre e» vom französische» Standpunlte aus. welches Eutzücken würde jedes f», dt« Glvire empfängliche sranzdsts»« 0"-,durchfluten. wen» man der deutsche» Regierung rin« .Volksabstimmung der Rheinländer entgegenkalten könnte mit de« Erg«bni». daß die rheinlandische Bevölkerung »o« Preuße« und vom gleiche fortstreven und et» .neutrale»' Gemeinmesen. «tue« .Puiferitaat" »wische« Deutschland und Fraukre^ begrün, ke» wollte! Für deutsche «e^ciffe ist dteser G«.ba«ke ja geradezu verrückt, und eigentlich sollte er «»auch für jeden lialbweg» vernünftigen Franzosen sei», nachdem dte mbeiu» läuder wiederholt tn so feuriger Weise ihre unerschütter. liche Anhängltchlett an ihr Deutschtum, ihr getreue» Fest, halten au Preußen und am gleiche betont und jeden Ver» such zu einer bundesstaatlichen Selbständiakettsbewkgung für die Dauer der französischen Besetzung feierlich abgeschworen «laben. In dem von allen Parteien einschließlich der Sozial demokraten zuletzt aefahten Beiwluß ist sogar die Unlös lichkeit der Verbindung nicht bloß mit dem gleiche, sondern auch mit Preußen so stark betont worden, dab mau daran» die Folgerung ziehen muß, die bisherigen Bestrebungen zur Umwandlung des Rheinlands in einen von Preuken unab- hängigen deutschen Bundesstaat hätten rin für allemal, ntchi bloß sür die Zeit der französischen Besetzung, den Todes- stob erlitten. Die französischen Gewaltpolitiker sind aber grausam kalte Rechner und halte» sich an den ErfahrungS- satz, Satz Begeisterung keine Heringsware ist, di« sich aus lange Jahre einpökeln lägt. Sie hoffen daher auf die Wirksamkeit eines kraftvoll und zielbewnßt durchgeführten FranzösiernngSoerfahrenS, und wenn dann mtt allevtjet Brimborium daS rheinische Püppchen hübsch geknetet und ,»gerichtet ist, soll die „Volksabstimmung" daS Tipfelchen auf das t setzen. Solche Abstimmungen verstehen die Franzosen nach berühmten napolconischeu Mustern geschickt »u inszenieren. Napoleon III. war in diesem Beifahrer, nn besonderer Meister, der den behördlichen Machtapparcn ,ur Erzielung eine» ihm genehmen Abstimmungsergeb nisses mit einer selbst von der zaristischen Willkür nicht kbcrtrvffenen Skrupellosigkeit arbeiten lieb. Die heutigen Poincaristen sind in dem Punkte natürlich auch nicht faul, und so soll dann nach der Vorbereitung der Trennung durch sinanzielle und wirtschailliche Maßnahmen, sowie durch die Lnksernung aller preußischen Beamten der letzte Trumps durch eine .Volksabstimmung" auSgespielt werden, bei der nach dem Vorbilde non Eupen und Malmedy die deutsche Bevölkerung durch unerhörten Terror eingeschüchtert und von ihrem Bekenntnis zu Deutschland zwangsweise ad- zehaltcn würde. Hier muß die Neichsregierung Halt gebieten, und nach der ganzen Art, wie sie bisher der Rhcinbundfrage gcgen- libergesinnden hat, darf mit Sicherheit angenommen wer den. dah sie sich durch keine französischen Drohungen in de», festen Willen, die französischen Pläne zu durchkreuzen, oeirren lassen wird. Sie hat dabei als Rückendeckung die gesamte deutsche öffentliche Meinung, das ganze deutsche Volk ohne Unterschied der Partei hinter sich. Als Ermuti gung zu entschlossenem Widerstand kann ihr auch die Beob achtung dienen, wie sich die Entente setzt gegenüber der Türkei verhält. Zuerst, als man noch glaubte, die Türke, über die Achsel anseben zu können, war der Ton. in dem die Sntcntediplomatcn mit dem.kranken Mann" verkehrten, sehr überheblich und hochnäsig. Die jetzige Note an die Angora-Regierung aber ist überaus zahm und höflich ab- gefasit. Nun schnurrt die Entente wie ein Kätzchen und streicht Honigseim um den Bart deS Propheten, weil die Türken die Fäuste ballen, die Muskeln spannen und die Augen rollen. Wer sich aber verzagt, klein und schwach gibt, wird mit der Knute behande't und bekommt Fußtritte Das ist bei den Stegerstaaten des Weltkrieges so der Also...? Wir sind in der finanziellen und wirt- ichastlichen Erfüllung so weit gegangen, dah wir auf dem letzten Loche p,eisen. Nun heisst es wenigstens, die nativ- nale Einheit, die wir als höchstes und heiligstes Gut aus der Schmach herübergerettet haben, vor jeder Einbuße schützen. Will Frankreich auch dieses Palladium angrcisen. w muh und wird ihm ganz Deutschland tn geschlossener Front cm gewaltiges „Die Hände weg!" entgegen- iHleuöern. Eia uireingelöskes Versprechen -er Alliierten an Ausland. London, rs. Sept. Nach einer Unterredung mit dem Moskauer Sonderberichterstatter der .Daily Mail' wies der stellvertretcode Kommissar des «eußereu »arach an darauf hi», dah tu einem tu den russische» Archiven Lefind- E«. Ehrend des Krieges abgeschlossenen Gehrimvertrag die Machte Ruhlaud vollständige Souveränität ? ** 2 l und Meerengen ver. ^5^.5" habe«. Ruhland verlange keine derartige Souve ränität. wolle iedoch seine Interessen anerkannt sehen. ES «"rd« keine Lösung dieser Krag« ohne sein« Teilnahme dulden. sW. T B.j Berlin, 25- Sept. Wie der ..Predo' an- aut informier, ten Kreisen erfährt, hat die Sowjetregierung tn Downingstreet daS offizielle Ersuchen vorgebracht, zur Orientkonfercnz als vollberechtigtes Mitglied hin- zi,gezogen zu werden. Wie eS heisst, soll die französische Regierung diesen Schritt der Sowjctregierung unterstützen. Sabinetkssihung in London. fEtgner Drahibertcht der „DreSda. Nachrichte n'.) London. 28. Sept. Es hat hier heute eine bedeutungs voller Kabineitörat stattgefundcn, der über zwei Stunden dauerte. Im Namen des englischen Kabinetts hat Lloyd George Lord Curzo» für die Erfolge seiner Mission tn Paris gedankt. Man miht dem Umstande besondere Be deutung bet. daß der Trupyenführer In Aegypten Admiral Beatty und Lord Lee dem KabinettSrat beiwohnte». Lloyd George ist heute nachmittag wieder aufS Land zurück- gekehrt. Belageru«gszufl«nd Sber Svfla. Paris, 28. Sept. Nach einer Meldung der „Chicago Tribüne" aus Konstantlnopel wurde über Sofia der Be lagerungszustand verhängt infolge von Kämpfen, die sich am Freitag und Sonnabend In der Stadt abgespielt hatten, wobei 80 Personen getötet und 100 verletzt worden waren. Verschiedene Abgeordnete und Parteiführer befinden sich unter den Opfern- Der Führer der Ovrwsttiönspartei ist verhaftet worden. (W. T. B.) Belagerungszustand über ganz Griechenland London, rs. Sept. Nach einer Athener Meldnug der .Daily Mail' soll daS Kabinett beschlossen habe«, über ganz Griechenland den Belagerungszustand zu verhänge» und in Thrazien die vier letzte» AahreSklasse« nuterdleKahueuz» rufe». Paris. 25. Sept. In Athen wird der AuSbruch einer Ministerkrise als bevorstehend erachtet. General MetaxaS soll das neue Kabinett bilden. In politischen Kreisen glaubt man. bah der General folgendes Programm durchführen wolle: Wiederherstellung der Versöhnung im Orient: Fest stellung der Verantwortlichkeit an brr Niederlage Klein asienS: Neuwahlen: Politik der Annäherung an alle Staaten der Entente und rasche Organisation einer schlagkräftigen Armee in Thrazien. General MetaxaS war während des Kriege» einer der größte» Anhänger Deutsch lands und einer der heftigsten Gegner von BenizeloS. Rürksug der türkischen FtevaNerte aus der neutrale« Jone. L»»do«. 28. Sevt. Wie anS Konstantinovel berichtet Mlrd. soll sich die türkische Kavallerie, dt« in die neutrale Zone »et Tschanak eing-drung-n »ar. ohne Zwischen. «all wteLer «urückae-oge» habe«. tW. T. BI zentralvorstandstagllng der deutschen Bollspartel ln Breslau. Dr. Slrese«an« über die AelchspoliliK. «nswärtige Frage». — «rssi»u»g»»,N»lk und da» «tinnedsche Äbk»««««. — E«lspa»«»»g ml« Frankreich? Di« sachlichen Beratungen de» Zentralvorstandcs der Deutschen BoltSpartei t» Breslau wurde» «rvfsnet durch ein Lieserat de» Abgeordnete» Dr Stresemgnn über die Politik de» Reiche». Der Redner führt« etwa folge«, de» au»: ' Die schwierige Lage, tu der wir heut« außenpolitisch und wirtschaftlich stehen, ist durch die falsche Einschätzung der deutsche» LetftungSsähtakett seitens dvrseuigen herbei- grsührt worden, die da glaubten, durch «ine stark« Be- tonung b«S deutschen. ErsüllungSwilienS moralische Er oberungen machen zu können, ohne Denlschland dabei bt» zur größten Not zu schwächen. DaS, was wir heute sehen uud was sich vom wirtschaftliche« Zusammenbruch kaum mehr unterscheidet, hat seine» Anfang »it de« Zahlung der erste» Golbmilklarbe durch Deutschland ge nommen, und damit beginnt der aroße Sturz unserer Währung n«b da» Schwinde» de» Vertrauens de» Aus land«». «Sehr rtchttgt« Heute haben auch ble deutschen Staatsmänner ihren Irrtum von damals erkannt. DaS grobe wirtschaftliche Abkomme» wirb vielfach so gebeutet, al« habe sich ein namhaftes Mit- glteb der D. V. P. al» wirtschaftlicher Führer durch den Ab- «chluh eine» solchen Abkommen» auf den Boden der ErfüllungSvolittk gestellt. Diese Auffassung »st irrig. DaS Abkommen kann wirtschaftlich und politisch sehr große Folgen habe». Wa» dle wirtschaftliche Seite anlangt, so liegt natürlich keine Veranlassung vor. das Abkommen irgendwie mit Freuden zu begrüßen. Wich tiger indessen al» die wirtschaftlichen sind die politischen Folgen, die von dem Abkommen anSgehen. DaS Ab kommen ka»» «in Wendepunkt in »er Richtung wer- den. dab Frankreich mehr in die wirtschaftlichen Gedanken kreise hineingezogen und »ou seiner Politik drS Macht» standpunktes abgclenkt und dab nnS aus diese Meise viel leicht eine weitgehende Atempause geschassen wird, die uuö von de» SanktionSdrohunge» betreit. Denn jede weitere Sanktionspolitik Frankreich» ist mit diesem Abkommen unvereinbar. sSehr richtig!) Die Aufgabe der Retorsionen ist bereits ans das Abkommen zurückzuführen. Kritik ist auch daran geübt worden, daß durch bas Abkommen einem einzelnen eine große Finanzgewalt und ein Ricsengewtnn gegeben werde. Demgegenüber hat StinneS erklärt, daß schon bei dem Abschluß des Vertrages sür ihn sestgestanden habe, daß er als Person Winen Pfennig au dem Abkom men verdienen wolle, und dah er die an ihn stiebende Pro- visioncsumme au die wirklich Vedürstigeu in Deutschland verteilen werde. Es ist ein Irrtum, anzunehmen, baß ein weitgehender sozialistischer Einfluß unsere Politik gegen über dem Anslande erleichtere. Er erschwert unsere Lage. Die Welt drauhea steht im Zeichen der individuellen Wirt schaft und nicht im Zeichen des Sozialismus. Was die internationalen Answirkuugcn des Abkommens alllangt, so bedeutet dieses selbstverständlich nicht die Schaffung einer Grundlage für eine deutsch französische Kontinentalpolitik mtt einer Spitze gegen die Politik eines anderen Landes. Wir müssen in engster Fühlung mit England bleiben. daS die Verhand lungen gekannt und auch uns selbst auf eine Verständigung mtt Frankreich hingewtesen hat. iSehr richtig!» Wir müssen auch fernerhin den Blick nach Osten gerichtet halten. Lebhafte Zustimmung.» ES handelt sich nicht um das Ruß land von heute, sondern um das der Zukunft. Daß im übrigen England durch da- Abkommen keineswegs ver stimmt ist, hat das Ergebnis der Verhandlungen Haven- steinS in London bewiesen. Und nun zur inneren Politik! Wir waren aus i. in Wege unserer inneren den ruchlosen Mord an Natheuau unterbrochen worden. Wir sind durch die ruchlose Tat zu- nächst stark nach links getrieben worden. Wir standen damals vor einer grundlegenden Entscheidung in unserer inneren Politik. Die Frage war dabei für uns die: Sollten wir Seile an Seite stehen in der gcmeinschasl- iichen Opposition mit Len Deutschnationalen oder sollten wir Fühlung nach der anderen Seite suchen? In jenen Tagen ist der Gedanke der Arbeitsgemeinschaft der Mitte geboren worden. AuS dem Schutzgesetz sind durch unsere Mitwirkung untragbare Bestimmungen deS Ent wurfs beseitigt worden. Hätten wir eS anstatt dessen zu einer Auflösung deS Reichstage» kommen lassen sollen? Wir müssen uns allerdings jetzt gegen eine Anwendung de» SchutzaesetzeS «ende», die mit de« Geiste des Gesetzes nicyts mehr zu tun hat. Der Justizminister Radbruch hat im Änöschuß versichert, daß di« nationale Agitation in gesetzmäßigen Formen aus Grund des Gesetzes nicht /zehindert werden soll: aber hcnte sehen wir. dab die Regie- rnnge« der Länder in brr Anslegung des Gesetzes eine Willkür walte» lassen, gegen die wir «ns ans das entschiedenste wende». Die Sch ild an der bayrischen Frage liegt anfbcidenSeiten. Auf der Seite de» Reiches in dem Mangel an der notwendigen psychologischen Einstellung gegen Bayern: aus der anderen Sette muh man auck de, Auffassung enigegentreten, die zwischen dem bayrischen Ordnungsstaat und dem vom Bolschewismus bedrohten Norden einen scharfen Trennungsstrich ziehen will. lSchr richtig!) Sind dknn im Norden nicht Kräfte vorhanden, die sich für eine Wiederherstellung der Autorität und die Erhaltung der inneren Ordnung einsctzen? Bedeutet et nichts, wen« in dem kaiserlichen Dentschland ln der ReichS- zur Volksgemeinschaft und zur Befestigung ren Verhältnisse. Diese Entwicklung ist Lurch Hauptstadt»^!«« I«»IaI»»tzk»kratlsch« MetzrHrW Vorhand,« war. wahrend heut« i« Grotz-Berli, dle »»«Ar» licheu Partei«» die Mehrheit besitze«? F« B«li» sind keine «trntze« umgetaust und kein« Bilder e»tf«r»t «oir. de«. Auch in de« viel Verleumdete« BerU» »oh»t R« BGrgert««, da» sich in schwerster Zeit -»Behaupte» «mD. «md btel« Tatsache jcheiu» «i, doch »eh, M demels«, aus da» krliiklos. Schimpfen ,«« Verl!« »«d Prmtze«. »Pell- haste Zustimmung.)»- Alle» das, wa» ge»e« den Idolschr- wislrrteu Norden" ln Umlauf gesetzt wlrd. wird oo« de» französischen Agent«« tn Rußland u»d v»» den polntschcu Agenten t» Schlesien u,d t« Ostpreußen «tzd »«tz den Wilsen tn Hannover skr ihre Ntzttntto» »er- wertet. Bei all dielen Agitationen. a»ch de» ««narchi- sch««, mntz die Rücksicht aus die R,tch»et«hett a« eeüer Stelle liehe«. - lBtitrmischer Beifall.) Zur wirtschaftliche« Lag« sagte Stresemann u. a.: Vst schein« a» fast. «AS »d al» n»r«. Usch-u Dämme eingeritten wären, w«»n ma» stehtz «it»glH«r Rücksichtslosigkeit sich die Slnzelmteressc« gcgeruide« de» Ge- lamthelt «nd dem Stande durchznsetzeu versuche«, svebhaste Zustimmung.) Eigentlich müsse es sür jede» De«tW« moralisch ««möglich sei«, in Devise» «ns D»>arft«l»er«»s ,» spekulieren und dadnrch die Wtihr««« i« «tgene« La«»« schwer zu schädigen. iStürmtscher BrifaL) Wie falsch war es auck». dieseutge«. die während des Kriege» ihr iSald behalte» bade», jetzt dadurch zu deloh«««. dah «a» th»e» «o» W«ch« »« Woche eine höhere E«tschädla»«» zahlt! Egoismus deS Einzelne» dars sich nicht dnrchsetze». hafte Zustimmung.) Mir müsse« n»S «lt E»t! gegen die Nioellier««, der «rdelttzlalH»»«! wenden. ES ist gruudverkehrt «nd volkswirtschaftlich schäd lich. wen» der OnalitätSarVeiter uud der HilsSardeltar n«ch de» gleichen Grundsatz«« «utlohut »erd«». Auch der TodeSkamps der Press« sollte für uns ein warnende» Menetekel sein, v««« dis Stadt Berlin sich gezwungen sicht, die Schulen zu schließen wegen deS Mangel» an Mitteln sür die Heizung, so sollt» man lieber die zahlreichen BarS «nd Dtela» schließen, um HeiznngSmittel zu gewinnen. iStürmtscher Beifall.) Ob wir i» der Aubeupolitik wirklich in der nächsten Zeit eine Atempause habe« werden, labt sich »och nicht garantieren. Wir sehen im Inner» die Zeichen krähenden Verfalles und wir müsse« »ns davor dnrch größere LcistnngSfählgkeit und durch gröber« Or», Vnktivität retten. Wir können diesen Erfolg nicht «ar dnrch Gesetze erzielen, sondern müssen auch eine« Appell an die Gesinnung richten. Den Notwendigkeiten der unmittelbaren Gegenwart müssen wir größere -Beachtung schenken, und wir müssen nnS dabei leiten lassen von dem Gedanken der Volksgemeinschaft. Deshalb be kennen wir uns auch zu dem Grundsatz derArbeitS« gemeinschaft der Mitte, die nicht eine Kampfansage ist. sondern die Zusammenfassung der Kräfte. Der Rede folgte minutenlanger stürmischer Beifall, der sich immer wieder erneute. Nach Dr. Stresemann sprach der Vorsitzende der preußi schen LandtngSfraktion Abg. Dr. v- Lampe. Er führte «. a. auS: Wenn wir sagen, dah mir aus dem Boden der Ver- fassung stehen, so heißt das nicht, daß wir für Republik «nd Demokratie schwärmen, daß wir abschwvren. wa» wir srüber geglaubt haben. Wir wollen nicht in den Fehler verfallen, tn den daS alte Reich verfallen ist, al» eS so grobe Teile drS deutschen Volkes abseits drüngte. Wir habe« de« Optimismus, daß in weiten Schichten der deutsche«, anch der sozialistisch organisierten Arbeiterschaft der »aterlä«» bische Gedanke nicht verstummt ist. trotz allen», wa» wir erlebt haben. Daß der sozialistische Reichspräsident ««» daö Deutschlandlied wieder gab» baß aus «iuem sozialdemo kratischen Parteitag gefordert ist. daß auch die deutschen Arbeiter in erster Linie deutsch fühle» «übte», da» scheine» mir Zeichen zu sein, die eine» solchen OptimtLum» recht, serilge«. Die wirtschaftliche Kraft kann unS nur erhalten bleiben, wen« endlich wirtschaftliche Frieden zwischen uchmern und Arbeitern hergestellt wird, der Krieg Aller gegen Alle sein, wenn wir die , , Volk schleudern würden: hie bürgerlich, hi« sozialistisch. Eine Partei, die sich Partei deS Wiederaufbaues nennt, kann sich der verantwortlichen Mitarbeit nicht entziehen: wir müsse« Mitwirken, selbst wenn wir unS damit mit einer veraangetz. heit belasten, an der wir selbst unschuldig sind. Wir find eine Partei der Ueberleitung. Vir «olle« da» g«te Mte t» den neuen Staat hinsiberrette«. Nach Schluß der Aussprache wurde« mehrere Ent schließungen angenommen, darunter folgende über vberschleste«: „Der heute in BreSlau zusammeugetreten« Aeutral- Vorstand der Deutschen GolkSpartct begrüßt mit berzlicher Sympathie Oberschleslcn. dessen Kamps und Leide» unter fremder Besetzung wir alle mit schmerzvoller Bewunderung verfolgt haben. Wir begrüßen da» befreite Oberschleslea. das dnrch den Willen seiner Bevölkerung al» mtt Preußen nnd Deutschland für immer verbunden sich ausdrücklich er klärt hat. Nochmal» und immer wieder protestiere« wir »or aller Welt gegen di« Abtrennung OstoberschlestenS. geschehe« wider Recht, «ertrag uud Verspreche«, geschehe« wider de» ausdrückliche« Wille« seiner Bewohner, «iemal» «erden wir anerkennen, daß dieser Raub Ostoberschlesse«» zn Recht besteht. Da» ganze Oberschlesieu ist durch Fahrhu»derte lange deutsche Arbeit deutsch geworde». E» gehört »» ««» und wir grüßen ganz Oberschleslcn »it de» Gelödoi»: F« Not und Tod habt ihr uns Trene ««halte«. Tre»« «« Treue.' einmal der Unter. ES würde Parole ins Die Neuordnung der DeamlengrundgehSller. <DrahtmeldunauntrerB«rlInerLchrIltleitung.> Berit», 25. Sept. Nach Mitteilungen von unterrichteter Seite hat das Ncichsfinanzministeriuln die Spitzenorgantsa- tionen der Beamten- und Arbeiterschaft aus kommenden Donnerstag zu Verhandlungen über eine Neufest setzung der Grundgehälter und Kinderbeihilfen elngcladen, tue dadurch erforderlich geworden ist. das, die Teuerungszulagen die GrundgehaltSsähc bereits um ein Vielfaches übersteigen. Außerdem vertreten die Beamten die Ansicht, daß die Auswirkungen deS NeichSmieten- gesetzes und die Aohlenpreise eine Revision der geltenden Ortszuschläge als unumgänglich erscheinen lassen. Die Wünsche der Oraantsationen werden in diesen Tagen übermittelt. Der RcichSbund der höheren Beamten,» die Spitzenorganisation der höheren Beamtenschaft Deutsch lands. hat der RelchSregicrung ihre auf die Neuordnung bezüglichen Wünsche bereits unterbreitet. Der Reichsbund führt aus. daß bei dem gegenwärtigen Besold»,ugSverhält- nis die höhere» Beamten «i» erheblich geringeres LebenSelnkomme» sSnmme der Bezüge während der gesamten Dienstzeit) erreichen als die Angehörige« der übrigen Besoldungsgruppe«. Das Arbritszellgeseh im Reichrwirfschaflsrat. Berlin, 28. Sept. Der sozialpolitische Ausschuß deS ReichswtrtschastSratS beschäftigte sich heute mit dem Gesetz- entwurf über die Arbeitszeit der gewerblichen Arbeiter. Der 8 7 über die Arbeitszeit bei Beschäftigung an ver- schiedenen Arbeitsstellen oder bet Ausübung eines Neben erwerbes wurde mtt 22 gegen l Stimme in einer Fassung angenommen, nach der ständig beschäftigte Arbeiter und Be- triebsbeamte ständige Beschäftigungen bet anderen Arbeit gebern nur übernehmen dürfen, wenn die SlrVritSLeit zu sammen die zulässige Grenze nicht überschreitet. Dle Schutz, »eltlmmuoge» kü. Sinder, jusendlichr Arbeiter und Arbeit«. rinnen wurden nach dem Vorschlag deS ArdeltSauSschusseS angenommen, tn bezug auf die Lage der Arbeitszeit u«d die Pause» unter Erweiterung der Vorschläge der RegiernngS- vorlage. Die Strafbestimmungen des Gesetzes wurden mit dem Hinweis, daß die Geldstrafen der Markentwertnng an zupassen sind, gebilligt. In der G-samtabftimmung wurde der Entwnrs mit den voraenommenen Ae»deruu«e« «tu« stimmig gebilligt. Schließlich wurde ein Gesetzentwurf über die D e r l L n g e r u n g der VRltungSdauer von Demobtl- machungSverordnungr» mtt der Maßgabe an genommen, daß die Geltungsdauer btS -um S1. Mär- 1üM verlängert werden soll. jW. T. B.) Die Türkei und -er DSlkerbund. Gens, 25. Sept. In der heutigen Schlußsitzung b«S ö- Ausschusses der Versammlung sprach Motta (Schweiz) seine Befriedigung darüber auS, baß die Mächte die Auf nahme der Türkei tn den Völkerbund tnS Auge ge faßt haben. Er sehe hierin einen weiteren Schritt zur Be festigung deS Weltfriedens. Die Vermehrung der nichtständigen ANkgkle-gr de» Völkerbuadsrats. Gens, 38. Sept. Die BölkerbundSversammluna hat den Beschluß deS RaieS genehmigt, nach dem dt« Zahl dtr nichtständigen Mitglieder des BülkerbnuodratS von vier ans sechs erHöht werben soll. Gtr»tzcke« (Holland) setzte noch einmal dle Gründe auseinander, wes halb die Minderheit der Kommission gegen die Erhöhung war. nämlich vor allein, weil die Erhöhung da» Verhältnis " »wischen den ständigen und nichtständigen Mitgliedern umwerse. Der französische Delegiert« Barthel»» wies daraus hin, baß die Störung beS Gleichgewicht- «pr vorübergehend sei. und spielte dabei aus rt«e Stelle des KommtssiousberichteS an, wonach el«e später« Erhöh««« der e^hl^d^ ständig«« Mitglied« t»d Mm» S«W
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