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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250325017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925032501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-25
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1925
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Mittwoch. 28. März 1928 — Dresdner Nachrichten — Der Kamps der klsaß Lothrinser in Paris. Eine Rede in deutscher Sprache. Paris, 24. Mär». Die Kammer setzte in ihrer heutige» Nachmittagssitzung die Besprechung der für Elsas, und Volb ringen vorgesehene» Berivattuiigsresorm svrt. Der katbo- lischt Abgeordnete Walther vom Departement Nicderrhci» vollendete seine Rede, die er vor etwa acht Tagen unterbrochen hatte. Er beschäftigte sich heute in der Hauptsache mit reli giösen fragen und schlug der Negierung hierüber eine Volksabstimmung vor. Ein Teil der Bevölkerung wolle so gar. das, alle Abgeordnete» und Senatoren demissionierten, damit die Wähler sich anss neue aussvrechcn konnten. Der Bischof von Strassbura stabe seine Pflicht erfüllt, als er dir religiöse Er»iehung ve:. jdigte. Das habe ihm Angriffe seitens des Mintsterpr,.»deuten eingetragen. Aber diese könnten die Verdienste des patriotischen Prälaten nicht ver ringern. Was den elsässischen Abgeordneten ihre Ausgabe er leichtere, sei, daf? sic d-as Gefühl hätten, in dieser Frage nicht nur für ihre engeren Landsleute, sondern für gan» Frank- reich »u sprechen. Der Abgeordnete Walther macht dem Ministerpräsidenten Herriot den Vorwurf, das, er das den Abgeordneten von Elsas, und Lothringen gegebene Ver sprechen. nichts am bestehenden Regime »n ändern, nicht ge halten habe. Die Sozialisten von Strahlung hätten erklärt, daf, die interkonfessionelle Schule der erste Schrjtt »nr Laien schule sei. Sei dar die Ansicht des Ministeroläsidcnt.'n? Nach dem Abgeordneten Walther ergriff der elsässischc sozialistische Abgeordnete Wcill das Wort, um für die von der Negierung vvrgeschlagencn Reformen einzntrcien Er er klärte, die Negierung habe das Recht, die interkonfes sionelle Schule im Elsas, einznfülneii. Die rechtest.siicn- den Abgeordneten könnten nicht für sich das Recht in An spruch nehmen, als die aii-inigen Vertreter Elsas, Lothringens zu gelten. Die vom Abgeordneten Walther vvrgeschlagene Demission sämtlicher Abgeordneten von Elsas, - Lothringen, sowie die vorgeschlagene Volksabstimmung lehne er ab. Nach dem Berichterstatter verlangte der kommnni ste Abg. Huber das Wort zu einer persönlichen Bemerkung. Er verlas eine Erklärung I» deutscher Sprache, die von den wenigsten in der Kammer verstanden wurde. Weder die Parlamentsjonrnaliste». noch die Stenographen »ahmen die Rede aus. Präsident Painlevö verkündete, das, die ttebersetzung morgen vormittag im .Journal" vcrüsscnt- likhl wird. Die weitere Beratung nmrde ans morgen vertagt. Cs ist während dieser Rede nach dem Havasbericht zu keinem s wischensall gekommen. tW. T. B.t Polen gegen jede Grenz-iskussion. Skrzynski vertraut auf Frankreich. Warschau. 24. Mär». Der Ansseinninister Skrzynski erörterte heute früh im Auswärtige» Ansschus, die intcrnaiio- nale Lage mit besonderer Berücksichtigung der Ltllierhettö- und Garantiefragc Polen könne unter keinen Bedingungen eine Diskussion über die Revision seiner LandcSgrenzen »«- lassen. In Paris habe er sich überzeugt, das, die Stellung der französischen Regierung deutlich und klar sei. Dabei habe ihn, Ehamberlain versichert, das, die englische Negierung keinerlei ReviüvnSpläne auskommen lassen werde. Tie lon- scrvative englische Regierung misse, das; jede Tiölnssion über die Grenze einen Krieg hcransbcschworen muh. Ter Stand Punkt Polens in dieser Frage sei. das, Palen aus dem Bode» der Verträge stehe und niemals »„lassen könne, das, auch nur die Möglichkeit einer Diskussion über seine Grenzen inS Auge gesasit werde. Polen könne und wolle nicht zweifeln n» der „Helligkeit seiner Rechte" und an der bcdinanugsloscn Loyali tät des mit ihm verbündeten Frankreich. jW. T. B.s Massendeserlionen einbernsener OMerschlesier. Kattowift, 24. März. Hier wurden in dielen Tagen zum ersten Male die wehrpflichtigen Oberschlesicr znm polnischen Heeresdienst cinbernscn. Der Be völkerung hat sich eine grohe Erregung bemächtigt, die sich in Kundgebungen änsirrt. Viele der Gestellung psiichtigen sind über die Grenze' n a ch D e u t s ch l a n d geflüchtet, um sich von hier auS ins Ausland zn begebe» und sich vor dem pol nischen Militärdienst in Sillnirheit zn bringen. In der Nähe von Bcnthen sprangen ans einem aus ttaitowitz toi» lenden Zngc 39 Rekruten, Uberraunten die Grenzposten und sliich- tctcn querfeldein aus dcutscinis Gebiet. Polnischer Massenstreik das Ziel Schcldemann bleibt wegen Krankheit scrn. Magdeburg, 24. März. Iw weiteren Verlaus des zweiten Rothardt-Prozesses verlas der Vorsitzende eine durch ein ärzt lichcs Attest bestätigte schriftliche Mitteilung des Oberbürgermeisters Scheibe mann, daß sein schlechter Gesundheitszustand ihm sein Erscheinen in Magdeburg vorerst nnmögiich mache. Der Zeuge, Mechaniker Eckart, der als Dreher zu den revolutionären Obleuten gehörte, sagte ans: Aktive» Anteil an der Streikbewegung hatten weder die Unabhängigen, »och die S. P. D. Tic Führung lag in de» Hände» der revvlniio- närcn Vertrauensmänner und der revolutionären Obleute. An der Sitzung des Streikkomitees im Warlesaal des Bahn hofs Zoo hat von seiten der Mclirhcitssvzialistcn nur Lchctdc- mann teilgenoinme». Au der Sitzung i» der Treptow- küchc ist bestimmt Ebert dabei gewesen. In dieser Sitzung ist auch das bekannte Flugblatt an die Arbeiterschaft Berlins beschlossen worden. Wir trauten den Parteiführern nicht und den rechts sozialistischen Führern schon gar nicht. Die Herren von der Mehrheitssozialdeniokratic haben ans die Beschlüsse des Ausschusses auch niemals eine entscheidende Wirkung ausübcn können. In der Nachmittagssisznng gibt Gencralstaatsanwalt Storp die Erklärung ab, das ärzt liche Zeugnis lasse die Frage zweifelhaft erscheinen, ob der Zeuge Schcidemann in absehbarer Zeit, d. h. im Lause dieses Verfahrens, noch wEd vernommen werden könne». Wenn diese Frage verneint wird, so würde sich die Vertagung der Verl-an-dlu»gen ergeben. Das Gericht beschlicht die Ab sendung eines Funkspruchs nach Kassel, in dem u», eilbricf- liche llebcrsendung des von der Ltaatsaiinutttjchaft beantragten kreiöärztlichen Zeugnisses ersnchi wird. Tann wird als Zeuge vernommen der frühere Abgeord nete Maltzahn. Er gehörte zum engeren Ausschuss der Revrlutivnsoblcutc und zur Streikleitung. Er sagt a»S: Wir revolutionären Obleute haben den Jannarstreik vorbereitet und organisiert. Wir beabsichtigten in erster Linie damit einen politischen Massenstreik. Unsere Streiksordernngcn bedeuteten gleichzeitig den Sturz der bestehenden Macht, die StaatSiimwalzung. Die erbitterte Stimmung war besonders gesteigert durch den Friedens schluss i n B r e st - L i t o w s k. Der Fanstschlag deS Generals Hosfmann aus den Tisch in Brest-Litowsk hat unserer Sache mehr Anhänger zngcsührt, als es zehn Ausrufe vermocht hätte». An, ersten Tage möge» sich etwa 200 000 bis 27,0 000 Arbeiter am Streik beteiligt haben. Ten Höhepunkt bildete der zweite Tag, der 29. Januar, mit etwa MONN» bis 7,00 000 Streikenden. Wir Arbeitervertrctcr hatten auch i» der Streikleitung die absolute Stiminenmelirhcil. Schcidemann hat an mehrere» Sitzungen der Streikleitung tcilgcnommcn. Ich sehe th» heute noch humpeln. Wenn Kriminalbeamte wissen wollten, was los war, dann brancsstcn sic blos, Schcidemann anznsehen, dann wussten sic alles. l!> Am 90. Januar nachmittags ivurdc in der Sitzung der Streikleitung in der Treptower Küche das bekannte Flugblatt beschlossen. — Vors.: Wissen Sic ecna», das, in der Sitzung über das noch nicht gedruckt vorliegende Flugblatt beraten wurde in Gegenwart von Ebert und Scheidemniin? — Zcngc: Ja. — Störs.: Wie ver hielten sich die S.-P.-D.-Verlretcr weiter? — Zeuge: Nach dem Scheitern ihrer Versuche einer Bcrhandlnng mit der Negierung waren sic sehr niedergeschlagen. Tarauf wird die Verhandlung ans Mittwoch 0l4 Uhr vvrmittags vertagt. Vor dem Mekkrilt -es belgischen Ober- Kommissars. Paris, 24. März. Ter belgische Oberkvmniissar in Koblenz, R o l i n - I a c g ii e m n n s. wird in Kürze z u r ü ck I r c t c n. Es ist noch nicht bestimmt, wer sei» Nachfolger sein wird, doch verlautet, das, er von Kreisen des belgischen diplomatischen Korps genommen wird. Tie erste belgische Infanterie-Division wurde, wie die Blätter aus Koblenz melde»«, am Montag unter dem Kom mando des Generalmajors Telsossc nach dem Ruhr- gebiet transportiert, um das dort befindliche belaischc Truppenkontingent abzulöscn. Generalmajor Telsossc wird sich mit seinem Gencralstab in Duisburg nicderlasscn. Verhandlungen zur Aufhetzung der deulschen Lnflfahrlbefchrünkimgcn. Berlin, 24. März. Wie wir von unterrichteter Seite er fahren, begeben sich in diesen Tagen Vertreter der beteiligten Reichsrcssorts nach Paris zu Besprechungen mit der Vot- schaftcrkonscreiiz über die Frage der dem deutschen Lustsahr- zcugbau durch das Londoner Ultimatum auserlegtc» Bau- bcschränkwngen. tW. T. B.l , Nr. 142 Sette S Das Zerslörungswerk bet Krupp« Essen, 21. März. Bes einem Essen, das die Friedrich Krupp Aktiengesellschaft ausländischen Journalisten gab, führte Ge heimer »tat Baur vom Direktorium in einer Rede u. a. auS: Gegenüber den Pariser Behauptungen, das, Krupp noch keine der Forderungen aus Zerstörung grosser Maschinen aus- gesührt habe, und dem Artikel der „Daily Mail", wotiach ein Sachverständiger ans die Frage, was denn in der Richtung der Zerstörung der Anlagen zur Herstellung von Kanonen ge schehe» sei, geantwortet habe: Praktisch nichts!, möchte ich doch einige Tatsache» eiitgcgcnstcllen, insbesondere über die Zer störung grosser Maschinen für die Herstellung grosser Geschütze. Bei Kriegsende am >. November 1918 bestand der Maschinen park der Essener Werke anS 2V 890 Maschinen. Am 1. Januar 1925 waren ans Anordnung der Iitteralliiericn Militär- kontrollkommission 9179 Maschinen ^--rstört. Für unsere Um sicllung haben wir natürlich neue Maschinell beschatten müssen. Aber ich erkläre ausdrücklich, das, wir n i ch I e i n e M a s ch i n e für die Anfertigung von Kriegögcrät beschosst haben. Tic Interalliierte Militärkvnlrollkaniinttsiu» hat seit UM die Beseitigung der Mgschincn überwacl t. und zwar sehr scharf. Gegenüber der grosiei: Zahl von über 9009 bereits zerstörten Maschinen ssandcli cs sich jetzt nur um die geringsi'gigc Zahl von 94 grossen Maschinen, deren Zersiüruna die Kommission noch wünscht. Auster den 9179 Maschinen sind noch 979 An lagen, die bisher der Herstellung und Montage von Kriegs- acrät gedient hatten, zerstört worden. Ferner sind 17Moniagc- scl,ächte und Riiiaansrichlercischächte zerstört und unbrauchbar gewacht worden und über 800 000 Svezialiverkzeuge für KriegswateriaisabrtGlion und ans den Schiestvlätzen und der Fcucrwcrkcrcl des Werkes Wälle mit über >00 000 Kubikmeter Erbmassen und über 22 000 Kubikmeter Mauerwerk niedcr- gcrissci, worden. Das nach solchen Zerstörungen auf unseren Werken eine geheime Krieasinaterialsa''rikation unmöglich ist, wird Ihnen klar geworden sein. lW. T. V.i Die VortzereUungcn für Cvoli-gcs AbrüUuttgs- tivkiferenz. Washington. 21. Marz. Präsident Eoolidgc hat an Staate-- sekretär Kellogg die Anregung gerichtet, nunmehr brnimmte endgültige vorbereitende Schritte zn unternehmen, um die Grundlagen für die neue Konserenz zur Be'v-echnnn der Teerüstnngen scstznlegen. Wie verlautet, wird Kellogg, be vor er in endgültige Bcsvrechnnaen mit den answärligcn Negierungen eintritt, die Angelegenheii erst mit den amerila uttchen Nkarincsachverstäildigen beraten. Wc § Das beste Bild -es allen Frih ausgesun-en. So allgemein bekannt die Züge und die Erscheinung Fried richs des Grossen im Volke sind, so wenig zuverlässige zeit- enüssische Darstellungen non seiner äustcren Erscheinung He tzen wir doch. Unsere Vorstellung von dem grossen König ist lange nach seinem Tode durch die bekannte Statue Gottfried Schadows, noch mehr aber durch die Illustrationen Adolf Menzels bestimmt worden. Der König lnttte eine nusserordciit- lichc Abneigung dagegen, einem Künstler zu sitzen, und er hat dies nur in den Ingendbildnisscn getan, wo er von seinem Vater und von den höfischen Anforderungen dazu genötigt wurde. Selbst Chodowiecki. der ein so begeisterter Verehrer Friedrichs des Einzigen war. hat niemals die Erlaubnis er halten, ihn zu porträtieren, sondern er musste für seine Dar stellungen die fluchtigen Augenblicke zusammenstchlen, in denen er ihn aus der Parade oder beim Reiten durch die Straften beobachten konnte. Nur zweimal hat der Alte Fritz Künstlern gestattet, ihn darzusiellc». und ihnen dafür einige Sitzungen gewährt. Diese lnttden Anserivähltcn waren der Bildhauer Cavaccppi, der Rciscgciivssc Winckclmanns, der in seinem Todesjahr 1708 diese Gunst erhielt, und dann der Maler I o h. G e o r g Z i c s e n i s, der bedeutendste Porirätist, den cs damals neben und vor Anton Grass ln Teittschland gab. ZiescniS, dessen künstlerischer Wert erst seit der Iahr- hundcrlauSstcllung vor zwanzig Jahren mehr und mehr er kannt worden ist, erhielt die Erlaubnis zu der Porträtsitzung auf Bitten der Schwester Friedrichs, der Herzogin Philippinc Charlotte von Braunschwetg, als der König 1770 tust ihr i» Salzdahlum zu Besuch war. Tie von ihm geschaffene Dar stellung des Alten Fritz existiert in sieben Fassungen, von denen aber nur zwei bischer als wirklich erstmalige und eigen händige Ausführungen in Betracht kommen. Nun ist c i ii e n c u c u n d l> e s v n d c r ö g u t e F a s s n n g des Bildes aufgctaucht, die in der Galerie Schutte zu Berlin zu sollen war. Der Alte Fritz ist hier stehend in Drci- viertclfignr gegeben, mit F-cldherriigcbärde, die rechte Hand mit dem Marschallstab nach rückwärts streckend, das Gesicht dem Betrachter vollständig zugekehrt. Da dieses vorzüglich er- haltcnc Galabtldniö ans englische», Besitz stammt, mar die Autorschaft zunächst vollkommen ungcivis,. Nach der Malweise aber kann es sich nur um eine Schöpfung von ZieseniS handeln, denn das Friedrich-Bildnis zeigt alle die Stilcle.iiicitte, die die bekannten Spätwcrfe des Meisters aufwciscii: dieselbe Anord nung im Raum und die kraftvolle, blühende Malerei. Das Gesicht strahlt eine solche Lebendigkeit und Naturmahrhctt aus, das, «ö unbedingt auf die nach dem Leben gemachten Studien deS Malers znrückgehen must. Ausfallend ist frestlich, wie bei allen Porträts von Ziesenis, die jugendliche Erscheinung des Königs, der damals bereits ein durch die Last seines Amtes ge beugter Sechziger war. In den, Rcpräscittationsbild ivurdc eben damals das Menschlich Allzumcnschlichc unterdrückt und durch eine gewisse angenehme Glätte ersetzt. DaS neue Werk ist aber auch in dieser Beziehung das Dstrhrhaftigste unter allen bekannten Fassungen. „Hier steht zwar auch nicht der Friedrich von 1770 vor uns." sagt P. F. Schmidt, „aber doch wenigstens ein Heerführer etwa aus dem Beginn des Siebenjährigen Krieges: mit einer Gesichtsfarbe, die dem Modell wohl kaum zukam, die aber seine Unerschrockenheit und Unbeugsamkeil bester charakterisiert als die Tonigkeit jener Brustbilder. Taft cs sich um ein S-pätbild handelt, ganz sicher ans Grund 'einer Studien von 1770 gemalt, beweist die farbige Kühnheit, die es z. B. mit dem Porträt der Sophie Caroline Marie v. Bay reuth und mit den unterschiedlichen Braunschiveiger Fürstlich keiten gemein hat. DaS Bildnis bedeutet für uns nicht nur eine sehr willkommene Bereicherung des SpsitiverkcS von Ziesenis, sondern auch ein neues und um der Seltenheit willen ein sehr gewichtiges Denkmal des Alten Fritz. Vielleicht ist es austcr der trefflichen Büste CavaecppiS das einzige Porträt, das zu seinen Lebzeiten entstand und etwas von seinem Geist und seinem Acusterc» nach unmittelbarer Anschauung ül-cr- mittelt." Kunst UN- Wissenschaft. st Dresdner Thcater-Lpielplan für hente. Opernhaus: „Tosea" s.'48l. Schauspielhaus: „Götz von Berlichingcn" >7». Neustädtcr Schauspielhaus: „Entzauberung", „Die Unschuldige" s!st8l. Residenz-Theater: „Gräfin Mariza" Neues Theater: Geschlossen. st Reranstaltttngen. Heute Uhr, kleiner Kausmannschast» laal: Liter,«risch er Verein, Vortrag Dr. Fls-ber: Uhr, GewerbchauS: VolkS-Stnsonic-Konzert: Palmengarten: Klavierabend Paucr: kleiner KausmannschastSsaal: Vortragsabend Sanderson: Georg-Mninnasium: Volkslieder und -td'nze: » ttbr, Kiinstlerliaus: Musikveretn Dresden-Ost. st Bildungs-Anstalt Hellrran. Der zahlreiche Besuch der letzten „L o in in c r n a ch I S I r a ii m "»Ausführung veranlagt die Leitung der Bildungs-Anstalt, den ..LomnicriiachlSlraum" vorläufig jeden Lonnaücnd um 7 Uhr und ieden Lonnlag um b Uhr anszusühren, nnd zwar als Volksaufführuiigcii zu den crinägiftcn Preisen von I bis » Mk.. Ferner gibt die Leitung bekannt, dag als nächste Nen- aussührung die Lüdsecsplclc von Vonst und zwei Hans-Lachs-Optelc in Vorbereitung lind. st Bruno Dccarlt gibt Freitag. 27. März. 9 Uhr im Künstlerhaus einen Vortragsabend: „Von Lchlmps und Scherz". Karten im Residenz-Kaufhaus, bei Springer L Co., Drompelerstrahe d, uns an der Abenskaffe. st Frau Professor Ndelina de Paschalis-Souvcstre Ist in Dresden nach kurzer Kranlhcil im 81. Lebensjahre gestorben. Sie hat als Olcsanaöichrcrin lange gewirkt: Liclci v. Schuch ist eine ihrer Schüle rinnen gewesen. st Opcrn-Anfsührungcn im Knrthcatcr Bad Elster. Ten Kurgästen in Bad Elster werde» in der kommenden Sommer saison zum ersten Male regelmässig auch Opernaunülirungeii geboten werden. Unter der Leitung des Jntendclntc» Eurt Strickrodt wird das Städtische Theater in Plauen, dessen Bühne in diesem Sommer einem umfasse» den llmbau unterzogen wird, seinen gesamten künstlerischen Betrieb einschliesslich deS Orchesters nach Bad Elster verlegen. In dem mit einem Rundhorizoitt neu auSgcstattcten Kur theater wird die Spielzeit Ende Mai ausgenommen: eS wer den abwechselnd Opern, Operetten, Schau- und Lustspiele zur Ailfstihriillg gelangen. Ferner wird die vorbildlich ein gerichtete W a I d b ü h n c, die zu diesem Zwecke mit einer ausgedchnien Beleuchtungsanlage versehen wurde, in der heissen Jahreszeit auch zu Abendvolstcllunge» mit hcran- gezogen werden. Hier sind Ausführungen von ,-Liegsried" iWagncrt, „Die verkaufte Braut" lSmctanas, „Zigeuner- baron" lStraussi, „Wilhelm Tel!" lSchillcri, „Iphigenie ans TauriS" iGoethei, „Tic versunkene Glocke" lHanptniannl, .S-omlnernachtstraum" lShakcspcarcl n. a. geplant. — Das städtische Orchester übernimmt gleichzeitig ab 1. Mai die K» r inusi k. Vom 1 5. A p r i l bis I. Mai wird aushilfsweise eine andere Knrkapcllc in Bad Elster täglich konzertieren. st* Musik in Plauen i. B. Walther Böhmes zweites Oratorium „Die Jünger" kommt am 28. März in Planen tJohannIskirchei durch den L-'hrelgciaiigncrein linier Leitung von Julius Gatter zur llranssühriing. Sei» erstes derartiges Werk, „Heilige Stadt", wurde bereits an 30 Orten aufgcsühri oder angenommen. st* Intendant Medcnwald in M.-Gladbach. An Stelle des anSgcschiedcncii Intendanten I. H. Brauch wird der langiährige Letter des reussische» Theaters in Gera. Paul M c d e » w a l d , als Intendant des StadllheaterS M.-Gl»d- bach für den Nest der Spielzeit wirken. Medcnwald hat aus drücklich erklärt, dass er nur provisorisch bis znm Schluss dieser Snielzcit die Leitung des M.-Gladbachcr Staütthcate'.s übernimmt. st ttt-aussllhriing der Düsseldorfer Oper Ernst Bi e b i g gehört zu den wenigen jungen Komponisten, die nicht aus berechnendem Verstände, sondern ans warm schlagendem Herzen heraus schaffen. Dass er 'ein Ganzer und Eigener ist. liest schon sein Erstlingswerk „Nacht der Seelen" turaitt geführt 1922 in Aachen» erkennen. Auswärts gerichtete Eni Wicklung zeigt seine zweite Oper, „D i c M v r a", die im
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