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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1925
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1925-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19250325017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1925032501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1925032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1925
-
Monat
1925-03
- Tag 1925-03-25
-
Monat
1925-03
-
Jahr
1925
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 25.03.1925
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lassen sich doch nicht umgebe», vor allem Sie soztalbem-kratische ..Versündigung am republikanischen SinhrltSgedanken" und der „Rückfall in di-e Klassenkanipfmethodc . Na also! Das st doch endlich einmal rin ehrliches demokratisches Bekennt. ,nS. dag eS an dem sonst so hochverehrten und gepriesenen sozialdemokratischen Bundesgenossen auch etwas Ernstliche» ,'uSzuieyen gib«. Warum aber kommt diese vorhandene Er. leiinittis niemals in der oraktischen Politik aus demokralikcher Leite zum Ausdruck? Warum tul die demokratische Partei inmer so, als ob sic zum Handinhandgehcn mit der Sozial- öcmvkrane zum angeblichen Schutze der Republik genötigt lei? Tiefe Frage ist besonders dringlich angesichts der Tat- oche. das, der demokratische PrasidcntlchaslSkarrdidar Dr. Hellpach in seinen Wahlreden in München, Frankfurt und !oln ausdrücklich anerkannt hat, das Schlagwort von der uiona ich istischen (Gefahr sei nicht ernst »u nehmen, weil die monarchislischen Kreise selbst eingeleben -arten, das; eine Wiederherstellung der Monarchie ausgeschlossen ei und dass man für unbegrenzt lange Zelt mit der republt anischen LtaaiSform rechnen müsse. ES könne sich für die T enwkralie nur um die Aöivehr r e ch t S r e p » b l i k a . tischer Tendenzen bandeln, und deshalb müsse die Losung luleu: ..Tie dcmokramche gegen die konjerraiive sstepublik!" Wie können aber die Temokraicn glauben für ihpe bürger liche Linkörepublik eyrliche Heiser in der Loztaldemo. b r a l i e zu liaben? Solange die Loziaidcmokraiie nicht völlig ."eroürgerlichk" iss, solange sse. wie daS demokratische Rund- tzchrciöcu oc schnni andeutet, „Rückfällen" in den Klassenkampf audge'ept bleibt, kann sie auch die bürgerliche Republik nur als eine IlebergangSfori» betrachten, von der ans sie am leichtesten d-n Weg zur sozialistischen Republik zu sind','» !> ,sl. Lcgischeriveise mühte diese Erwägung die demokraliscbe Partei dazu veranlassen, aus ihrer gegenwärtigen KonfusionS- pl liiik herauszustreben zu einer national, und rcalpolitilchen Politik der Sammlung aller bürgerlichen, ausbaufähigen iäläire unseres Volkes, Damit hat cö aber, wie das ictzigr lemokraiiiche KulisscnspicI zeigt, noch gute Wege. Da müssen die Wahl:Uckschlägc erst noch empfindlicher werden als biSlrer, Tie Haltung der Deutschen Bolkspartei erhellt auS zwei Kundgebungen. Die „Zeit". daS Organ Dr, Streie- niaiiiiS, wcnd-ci nch gegen die alldeutsche Forderung, dass der rHeichsaußc.,minister per den StaatSgerichiShof gestellt wer cn sc: e und erklärt, auch die Deiuschuationaien ieilien nach der Aoc-so ache, die ain Lonniag mit dem Reichskanzler stalt- a. inndrn babc, keineswegs die Auffassung de- Alldeutschen Verbandest dieser stehe also mit seinen extravaganten For- "erinigen allein. DaS pariciosfizieüe Organ, die „National- l, craie Eorrespondcnz", hebt div Verivahrung des Vorstandes der dculichnativilalc» ll>eichStagsiraktivn „gegen den plumpen und böswilligen Versuch der Linkspresse, in die Regierungs- a.m inichast, d-er sich die Dcutschnationalen lonal angcschlossen haben. Mißtrauen dineinzutragen", in Fettdruck hervor und weist aus die von allen Fraktionen betätigte, volle sachliche Würdigung der Ausführungen des RcichsautzenministerS hin nni'.'r Betonung des GesschtSvunkteS, „dass selbstverständlich über Einzelheiten in bezug aus daS Erreichen des alle» vor. si webenden Zieles PteinungSverichiedenheiten bestehen kön- ne,,Iac übrigen ist die Verlautbarung daraus zugcschnilten, die gegenwärtige Außenpolitik gegen den Verdaclit zu ver- reidigeu, daß sie im Rahmen einer Berzichtspoiitik liege. WaS hierüber noch zu lagen ist, wird nach der Wabl des ReichSvrcisidcntcn zu erörtern lein, Zunächst kann es siir den Reichoölock nnr ein einziges Ziel geben, die Sicherung des Sieges für Dr. Iarrcs. der jedem dcut chen Patrioten durch s in sympathisches Wesen und seine mannhasie Eigenart, durch seine reine Vaterlandsliebe und die Unbestechlichkeit seines Eharakters wahrhaft ans Herz gewachsen ist. Ein solcher HauS, erwalter für daS deutsche SlacttShauS wird auch die beste tztzcwähr für die zielbewußle Befolgung eines auS- Gegenstoß der Bersackungspotttller. wäriigen Kurses geben, der d>'ra»s gerichtet ist, die französische Machtgruppe von ihren utopistiichen VorlierrschaitSplän n ab- zubringcn und sie zur Einordnung in ein von England er- strcbtes, neues enropäiichcs Gleichgewicht zu veranlassen, Was Deutschland zur Erreichung dieses Zieles zu tun rermag, laßt sich im voraus nicht bestimmen. Das ist Sache einer geschickten Ttplomattc und Politik, die alle jeweiligen Umstände im deutschen Interesse auSnutzcn muß und dabei in erster Linie eines starken Rückhalts im deutschen Volke leibst bedarf. Von dieser Rücksicht muß und wird sich die petzt im Ne.chsvlock vcr einte nationale Bewegung stets leiten lassen. Die Geienerklilrunq Falks. ' «öl». 21. Mär». Die bereit» anaekllndtgte Gegenerklärung de» Führer» der Demokratischen Partei in Köln. Landtags- abgevrdneteu IustizratS Falk, wegen der Nennung seines Namens in Verbindung mit den Bestreitungen zur Bildung eine» NheiiiftaatcS wirb letzt durch da» W. T. B. vcr- breitet. Abgeordneter Falk erklärt darin die Behauptung „daß im Herbst >»23 maßgebende Führer de» rheinischen Zc». trumS, und der rheinischen Demokratie als den einzigen LüsungSiveg Verhandlungen mit dem Feinde vorgcschlage» hätten, bei denen die Z u g e h ö r t g k e i t de» !>i hetnla » d e» zum Reiche vreiSgegeben und ein selbständiger Staat außerhalb des Reiches vertragsmäßig zugestanden werden solle", für falsch, soweit die Demokratie in Betracht komme. Nach einer Aufforderung zu nähere» Angabe» fährt Ab- geordneter Falk in seiner Erklärung fort: Wie ihn, gesagt worden sei, äründcte» sich die gegen ihn gerichteten Angriffe au> seine Sicliuiigliahme bet den Tagungen zu Barmen und Hage» am 21. und LS. Oktober lüSll. Boi dieser Gelegenheit habe er den bekannten Vorschlag de» Professors Dr. Molden hauer. ein Direktorium zu gründen, und ebenso dl? sich daran anschließenden Darlegungen des Oberbürgermeisters Dr Adenauer bekämpst. Er habe vielmehr erklärt, daß er zu einer LoSlüsung de» besetzten Gebiets seine Zustimmung i» keiner Form geben könne. Wenn solche Aenberungen unter dem Drucke der Bajonette oiifgczwungcn würden, so müsse man sie trage». ES könne dahingestellt bleiben, ob später vielleicht einmal der jetzt nicht voiznsehendc Fall cintreten könne, daß die Vriräaung von Verhandlnngcn „patriotische Pflicht" würde. Diesen Fall al» gegeben anzuerkennen, habe er ab- gelehnt. ES wird abzuwartcii sein, inwieweit die oben daraestclltc Angelegenheit, deren an sich durchaus nicht wünschenSwerie Erörterung dnrch die schamlosen Angriffe gegen Dr. Iarrcs zur gebieterischen Notwendigkeit geworden ist, weiter geklärt wird. Sehr beachtenswert ist jedenfalls heute bereits daS Zeugnis von demokratischer Seite für die völlige Richtigkeit der Darstellungen über die Haltung des Zentriiivoslihrcrs Dr. Adenauer, der wahrsten Sinne eine Vcrsackungspolittk befürwortet hat. Immerhin führt auch nach der vorstehenden Erklärung Iustizrat FalkS bereits mit den Worten von der möglichen späteren „patriotischen Pflicht" zu Verhandlungen, die in gewisse»» Gegensatz zu dem ailfängliche» gänzlichen Ab- streite-' einer svlchen Pvlitik stellen, eine verfängliche Brücke zur Attffassung Dr. Adenauers. Angesicht» dieser Darstellung ist cs allerdings nicht ohne Reiz, aus der nachstehenden Meldung z» erfahren, daß nun im Gegensatz zu der Dar- stellung des Abgeordneten Falk auch Dr. Adenauer gegen die AhtrennimgSvvrschkä'e aufgclrelen sein will. Man bekommt dadurch eine Vorstellung von der DurchschlaaSkrast der vvn demokratischer und Zcniruin.sette angeführten Argumente. Weitere Einzelheiten. «Drahtmeldung unsrer Berliner < ch r t s t k» lt»» z.i Berlin, 21. Mürz. Zu dein unliebsamen Streit, der sich jetzt um die Frage der Versartungspolittk erhoben hat, werde» vvn unterrichteter Seite noch folgende Angaben qcmacht: Nachdem die Schleier der Vertraulichkeit gesalltn sind, die bi-her znm Heil der Betreffenden über manche Entwicklung» Phasen de» Rnhrkampfro gebreitet waren, macht man sich keine» VerlrauensbrucheS schulbtg. ivenn man die Dinge auch in ihren weiteren Einzelheiten tlarlegt. Die Oeffentltchkeit ist bereits ans die Versack ungSpollttk aufmerksam ge macht worben, die Im Oktober lvLÜ in einer Sitzung in Barmen die Herren Dr. Adenauer vvin Zentrum und Iustizrat Falk von den Demokraten verfochten baden. Mit welcher Bestürzung damals die al» Gäste anwcsendcn Ver irrter der westfälischen ZenirumSpartct diele Stellungnahme Ihrer rheinischen Parteifreunde vrrnvmmcnn haben ist den Vingeweibie» bekannt. Daß der maßgebende Maust de» 'beinischeu Zeittrums, der Bankier Hagen, in dieselbe Kerbe hieb, indem er in ausführlichen Darlegungen die nnbebingie Natwendlgkelt der sofortigen Schaffung einer eigenen rheinischen Währung hervorhob. ist hier gleichfalls gnzuführen Auch die rheinische Sozialdemokratie hat sich in jenen Tagen zur VersackvungSpolltik bekannt. Al» einer der ersten bat ibr Partelnvrsitzender und mehrfacher Kandidat für den Wahlkreis Koblenz—Trier, der Gewerk'chaft-sekretssr Pleeard aus Koblenz, gesprochen, der ganz klipp nnd klar die Fords- r»ng nach einem sofortigen entscheidenden Schritt in der Frage der AnSrnsnng der rheinischen Republik ^rbob. Auch der ReichStagSabgeordnctc Me er seid, der am Nachmittag ztt-- samnicnfasseiid den Standpunkt der rheinischen Sozialdemo kratie darlrgte. fand nicht eine einzige Silbe der Zurück- weil»»», gegen diese ungeheuerliche Forderung. Herr Pieearb ist nmk» heute ln der rheinischen Sozialdemokratie an führen» der Stelle tätig. In dieser Zeit — eS war im Oktober tNLN — Ist e» aber init in erster Linie IarreS gewesen der sich solcher Flau- machcrei und Angstmachcrei, um nicht schärfere Ausdrücke zn gebrauchen, entschieden entgegengestellt hat. Und wen,, er und mit «hm die Verirrter der Volksp--rtci »nd der Desttsch- natwnale» nickst gewesen wären, märe damals wahrscheinlich beschlossen worben, mit Tirard wegen der Gründung einer rheinischen Republik zn verhandeln. Kymmunislenübersall auf Dismarckbimöler. Berlin, 24. Mörz. Am Montag abend wurden im Osten Berlins Angehörige des üeutseynalioualen BiSlnarckbuudcö, dcc sich von ihrer Geschäftsstelle W a h l s l u g b l ä t t e r bc- orgl hatten, von Mitgliedern deS kommunistischen Jung. urmS überfallen und ihrer Wahlslugblältcr beraubt. ES entwickelte sich schließlich daraus eine Schlägerei, in deren ' erlauf die Kommunisten mit Messern nnd Schlagringen ans Gewundene Erklärungen Dr. Adenauers. Köln. Lt März. Nach der an anderer Stelle vcrzclchiietrn Rede von Mcrrr in der geschlossene» Versammlung crgriss Oberbürgermeister Dr. Adenauer daS Wort zu einer Aul- wort auf die Hamburger Rede Dr. IarrcS'. Nack, einigen einleitenden Worten betonte er, daß in den Verhandlungen in Barmen kein stenographischer Bericht und auch kein Pro tokoll ausgenommen worden sei. Er verwies darum aus eine 'Broschüre des Kölner Vertreters der „Frankfurter Zeitung", Dr. Kamper: „Die Nheinlandkrisr Ende tidLN". die im grvsten und ganzen ein richtiges Bild der Verhandlungen gebe, Dr ZarreS habe damals als Vorsitzender seine Theorie, er wolle nicht sagen, der V e r s a ck u n g S p v l i t i k. aber einer g e - waltsa men LoSlüsung <!> entwickelt. Darauf habe Dr, M oldenhauer vorgeschlcmen. sich von der Neichörcc-l'-rung Vollmachten zu erbitten und das coc,-,- j - in die Hand zu nehmen. Außerdem habe Mnldenhcmer die Bildung eines Direktoriums für das besetzte Gebiet. nnmitTlbarc Verhandlungen der Wirtschaft mit Frankreich nnd eigene Steuer- und Währungsrcchte gefordert, — Er. lldevaucr, habe sich gegen diese Politik verwahrt, da hierdnrch Bis besetzte Gebiet vom Reich nnd von Preußen getrennt nnd eine französische Kolonie geworden wäre. Weder der Abge ordnete Hais nach Dr. Falk haben Var'chlege znm AnSlchei, den deS Nhcinlandcs „auS dein Neichsverband" gemacht. Adenauer letzte Hinz», er werde nur unter äußerstem Zwang ans diese Angelegenheit zurückkommrn. Er hoffe aber, daß '-ie ReichSregicrung später einmal die ganzen Vorgänge der Geschichte übergeben werl-e. Dann werde man erfahren, daß Ae Vertreter der rheinischen Parteien das - ^ rg'-ina l-r, schworen haben, von der eingeschlagencn Politik obzugehen. Wäre sie durchaefübrt worden, bann würde man beute daS sB'einland nicht wehr im Reichsnerband siiEcn Dem Nach, folger Strescmannv, Marx, müsse man dankbar dafür sein, Dr. Marx im Wahllramps. Die Gefahr des autonomen Nhcinlandstaate». Köln 2t. März, Vor geladenen Gästen deS Rhkin«andeS und 'Westfalens sprach heilte abend der ehemalige Reich»- sanzler Marr über die Wahl des neuen Reichspräsidenten. 'Bemerkenswert ist dabei, daß er bei dem Dank an diejenigen, die ihn in den für die Rbeinlande entscheidenden Jahren seiner Kainieri'chast unterstützt hätten, auch insbesondere der Verdienste deS Oberbürgermeisters Adenauer ge^as-st-. Er beionte dann weiter seinen Glauben an die Ver wirklich»»» der vvn ihm stets rrstrcb'cn „Volksgemeinschaft", die schon die konfessionelle nnd politische Zerrissenheit des Volkes zur gebieterischen Pflicht mache. ES sei unsere große Aufgabe, dem demokratischen Staate, den uns die Weimarer Verfassung gegeben, wahrhaften deutschen Inhalt »ns dent schen Geist zu geben. DeS weiteren trat er für die Farben Schwär,-rot-gold rin. die keine Verleugnung de» Reiches und der Flagge von l»7I sein, die aber einen Ausdruck der Hoffnung ans Deutschlands Zukunft und Grobdeutschland bedeuten solle" In der anschließenden öffentlichen Versammlung betonte Tr. Morr in wei'-'re-' An ster--,',,,politischen Proa-amm seine Entschlossenheit, den als Reichst' cin gcsthlagcnen Weg. in besondere re» öcr Verständigung, ircei-ter zu verfolgen. Besonderes Interesse verdienen im Bi'aminenGrng mit den Bestrebungen Dr. Adenauers im Jahre die eindringlichen Worte Dr. Marx' über die Ge fahr der Nblnfisternna öen'üss'r Ge'-wrzcesse. die zu Beginn seiner Kanzlerschaft sehr groß gewesen sei. Viele dnrchanc- ngtionaldenkendc Kreise, so führte Dr. Marx aus. akanbtcn In scner schweren Beit die Rbeinlande beim Reiche nur da durch erhalten zu können, daß man „einen antenomrn Rbei«- kandsstaa« im Bereiche de» Deutschen Reiches" bildete. Schon vom ersten Auftreten di-ses Gedankens ansangs Dezember istlll an habe ich ikm a»fS entschiedenste bekämpst nnd habe in diesem Kampfe niemals nachgelassen. Die ersten Wochen meiner Reichskanzlerschaft waren fast ganz auSgcfüllt mit Verhandlungen, die die Abwendung der naben ungeheuren Gefahr cin'r Loslösung bezweckten, Dr. Marx schloß mir einem angesichts seiner parteimäßigen Sonderkandtdatur sehr e Biömarckbündlcr eindrangen. Einem Ucbersallkommaiido daß er den letzten Nest dieser Politik de» srttheren Kabinett» eigenartig anmutcndcn eindringlichen Appell zur Einigkeit d r Polizei gelang eS, die Kämpfenden anScinandcrziibringc».! sieben Kommunisten wurden scstgcnommen. Es hat aus ^ liriden Leiten mehrere Verletzte gegeben. Zu einem weiteren Zwischenfall mit Kommunisten kam s dann cn Ser Schönhauser Straße, wo et» kommunistischer! Temonstraiionözug mehrere Personen von der Vordcrplatt» rm eure» Straßenbahnwagens bcruntcrholcn wollte. Tic lerbeigcrnscnc Polizei mußte hier mit dem Gummiknüppel die Kommunisten eindringen, um diese zu zerstreuen. rvahlslimmenosrkauf. Berlin. 21. Mär§. Wegen WcihlstimmcnverkaufS wurde c>aS Vorstandsmitglied des sozialdemokratischen Frauen. Vereins, Frau Menzhausen. vom Halleschen Schössen- irricln zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Kandelspolitischer Aus chutz beim Auswäriigen Amt. Die notmeubige Vereinheitlichung der Handelspolitik. Berlin. 21, März. Tie Notwendigkeit, mit mehreren Ataa.en gleichmäßig HatOelSoeriragsvcvhandlnngen führen u müssen. Hai eS zweckmäßig erscheinen lassen, eine besondere interministerielle Stelle für die Bearbeitung der Handelsverträge zu schaffen. ES ist daher aus den Staatssekretären des Auswärtigen AmtcS. des Reichosiuanz- miuisteriumS. des ReichawirtschastministeriumS nnd de» RcichSministcrinmS für Ernährung nnd Landwirtschaft ei« 'tä'näiger imudelöpolitischer Ausschuß beim Auswärtigen Amt gebildet worden. Dieser Ausschuß ist mit den Kompetenzen auSgestattet. die erforderlich sind, um ein schnelles und rcibungeloicS Zusammenarbeiten der beteiligten Ministerien und der HandelsvcrtragSdelegationen zn gewährleisten. Er bat besondere Vollmachce» kür die Vorbereitung der Wirt» s ßak-Svcrhgndlungcn, für die Instruiernng der deutschen saneLlsoeriragodelcgaUonen und für die Entscheidung von Mc i u n a g S v e rs ch i e d c u h c t t c n zwischen den betcilig- ?n Fachmiuistkrien erhalte» und ist insbesondere beauftrag^ l-ce Eiuucitlichlcit der Bcrhandlnngöführnng bei den verschte, denen gleichzeitig verhandelnden Delegationen sicher zn stellen. Die S.aatc jekrecäre können durch die zuständigen Abteilungs- direkloron vertreten werden, Tie Mitglieder gelten als be sondere Beausirogte ihrer Minister. Der Ausschuß erledigt seine Arbeiten nach ciner^von der LteichSrcgiernng genehmig- bescittgte. > deS gesamten deutschen Volkes. len Geschäftsordnung, bereits ausgenommen. Der Ausschuß iW. T. B,l hat seine ^S!5Scksik. zch Ikuvei1> EhamberlainüberdendeutschenGarantievorschlag Auszenpvlttische Debatte im Unterhaus. bereit ist. freiwillig daS zu garantieren, waS eS bisher nur »ntcr dem Zwang deS Versailler Vertrag» angenommen ha», nämlich den Statu» qua tm Westen. Deutschland mag nicht willens nnd »ickit fähig sein, denselben Verzicht aus alle seine Hoffnungen und Ansprüche auSzubchncu u«i> daraus zu verzichten daß eines TagcS aus dem Wege sreuud. lichcn Einverständnisses nnd gegenteiliger Vereinbarung elur andere Abgrenznng seiner Ost grenze erfolge» des Protokolls erklärte und die Rückkehr zu der in Verruf möge, aus die cü mit Bezug aus den Westen Verzicht leistet, gekommenen und gefährlichen Pvlitik begrenzter Bündnisse! I» Erwideniug aus die Ausführungen HcndcrsonS er- Tie deutschen Anregungen in englischer Darstellung. London, 21. Mürz. Im llutcrhausc crössnete der Ari-ctier- parteilcr Artnr Heudcrson die Tebatce über auswärtige An gelegenheiten. um als einer der Urheber des Genfer Proto kolls dieses zu verteidigen. Die britische Regierung habe einen sehr ernsten Schritt getan, als sic lick gegen die Politik und Vereinbarungen ermutigte. Henderivn widersprach cn!- ^ schieden der Auffassung, daß die im Protokoll nledcrgeicgten Grundsätze tot und erledigt seien, »nd verteidigte weiterhin daS Protokoll, indem er daran erinnerte, daß die Vertreter von 17 Nationen beschlossen hätten, eS ibren Negierungen und Völkern anzuempfehlen. ES habe das Schiedsgericht ent halten, dem sich kein internationaler Streitfall hätte ent ziehen können. Ohne Schiedsspruch könne es keine Sicher heit gebe». Kein Schiedsspruch sei aber möglich obne Ab rüstung. Er hoffe, Deutschland werde bet der nächsten Versamm lung des Völkerbundes bestimmt als Mitglied ausgenommen werden. Aukenmintsler Lhamberlatn wie» zunächst auf da» SlcherhcltSbcbürfniS Frankreichs hin und erklärte, die deutsche Regierung habe einen ausrichtigen und klaren Versuch nnicruommen, auch in dieser Frage zu einem besseren Stand der Dinge z» gelangen, und cü sei zu hoffen, daß England diese Bemühungen zu einem fruchtbaren Ergebnis dadurch sichren könne, daß e» in eine ernste Be- spreckmng der deutschen Vorschläge cingetrcten sei. Die Grundlinien der deutschen Anreg»»« lassen sich etwa folgendermaßen verdeutlichen: Deutschland ist interessiert am Abschluß «ine» Sonder, paktcS, der die Grnudlaae für eine friedlich« Berstäudlguug mit Frankreich bilden soll. Zu diesem Zwecke ist Deutschland bereit, mit den Mächte», die an der Rbcingrenze interessiert sind, einen GcgcnscitigkcitSpakt abzuschlleßen. Aehnlickic SchicdSgcrichtSvcrträge können mit den übrigen Staaten ab» cschlcsscn werden, die gemeinsame Grenzen mit Deutschland aben, sofern diese Staaten einen solchen Vertrag wünschen. , crncr würde cin Vertrag, der ausdrücklich den gegen wärtigen territorialen Bestand am Rhein garantiert. Deutsch land annehmbar erscheinen. Ich denke, das Ha»S wird mit der Negierung darin über» einstimmen. Laß eS ein Zeichen des Fortschritts bedeutet, wenn eine solche Anregung von deutscher Seite an uns ge» richtet wird. sBeisallZ Diese Anregungen zielen, wenn ich lehr recht versiehe, auf de» Gedanken ab, daß Deutschland klärte Ehambcrlain, der Gedanke der Regierung Macdvnald sei der gewesen, daß S o » d e r a b m a ch u n g e n und regio nale Vertrüge durch cin umfassendes und »niocrsalcs Gebäude der internationalen Achtung zu ersetzen. Ti« fremden Regierungen aber hätten nickst beabsichtigt, lokale Bii»dnisse und regionale Verträge aufzngchcn, sondern iw Gegenteil das PreivkuU vor- »nd nachher durch entsprechende Bündnisse und Abmachungen zu ergänzen. Auf eine Zwischenfrage Liopd Georges antwortete Cham- bcrlain, Tcutschland sei bereit, alle Wünsche »ach Acndcrung seiner W c st grenzen auszngcbc». WaS de» Vorschlag schieds gerichtlicher Verhandlungen über die Ostgrcnze anbctrtsst. s» schlägt es nicht« vor, daß seine Ostgrenze das Thema solche« SchledSgcrtckstSoeriräge sein soll. S« ist bereit zu der Er klärung. das, eS den Gedanken ansgibt, die östliche Grenz« durch lriegcrischc Maßnahmen zu andern. Aber Deutschland Ist nicht bereit, z« erklären, daß es jede Hoffnung anfgebc« wird, jemals die östliche Grenz? durck, frcnndschastlichc Ver handlungen. ans diplomatischem Wege oder dnrch Vermittln«, des Völkerbundes in gewissen Punkten zn ändern. Ehambcrlain ging sodann auf HendersonS Argument ein, daß man d,;» Einwendungen gegen das Protokoll durch Abändcrnngcn begegnen könne, nnd erklärte, daß sehr weui, vo» dem Protokoll übrig bleiben würde, wenn man die »ob diese,: ciidcrsov wendige» Aendcrungen daran vornehme »nd wenn Aendernngc» »och die Vorbehalte kämen, die für die britische Regierung gemacht habe» würde und die vo« feite» der andere» Negierungen gemacht würden. Ehambcrlain schloß, wenn eS uns nicht gelingt, aus bei Atmosphäre von Argwobn oder Furcht heran zuto.nuien. se wird Europa schließlich einem nen n Krieg preisgegelen wer den Großbritannien hat infolge des Zandern» nnd der Un beständigkeit seiner Politik etwas von seinem Einfluß ver loren. aber die deutschen Vorschläge bieten dem britische» Reich eine neue Ehancc, denn dieses weiß, daß eS durch semt Dominions von Europa getrennt und doch durch dies« Insclii an Europa gekettet ist, wodurch es etivaü tun kann, was keint andere Nation der Welt tun kann. Wenn das britische Relck lagt, es solle kein Krieg sein, ln werde eS leinen Krieg geben
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