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SV. Jahrgang. Ai IW. Mittwoch. I». Mal I»15. i ve»n,»,L«tühr «ieri»>ittzrl. t»r De«,, den tet il-Iich >»,«. in-IigerZuu<>sun,<»n Sinn. u. M»»«»,«n nur einmal: z.bvM., durch »«»»tr'ia» Nnnabme- Mtn »>, » « M. Sei «Inmall-er Zu g-Huna durch dl« Post » M. < ohne BelNllaeld). «uiland: Oester« reich,Ungarn L,di Nr., Schwei, ».» Art».. Jiniien 7, >7 Lire. — Nachdru« nur mit »«NtUch« QueNen- ««»ab, <^>re»dn«r Sache.» pMia.-Un- verlang«- Schrifiliück« »erd «ichtausdraahrt. Telegramm-Adresse: Rachrichte« Sammelnummer für sämtl. Telephonansä Nachtanschluh: LO V11. Gsg^ürrSeL 18LS Druck und Verlag von Liepsch L Reichardt in Dresden. ;-§önSani-3cliokvlade 4- Aekskoln-e Äitter-AekokolaSe ILkno. D«»»rd. Anzet,en-Pretse Umrahme von Lnkiin- dmu„g-n di» nachm. S Uhr. Tonniag» nur tiliorienstrast» »8 ,»» , I di, Uhr. Die einipaliige Zell« teirva »i Silben» !«> Pf., di« »«eilpalti,« Zeile auf Tertseiie 70 Pf., di« jweilpali. ReNameeelle l.LO M.. Aarnilke». Slachrichlen au» Der»« den di« einst»». Zeile ril Pf. — In «um- mern nach S»«n> und geirrtagen erhdhie Pi-«,irtze.-«uinL «igeSluftrL,« nurgega» «orauibezadlun». — 2ede»vu«,diäui0Pf. HauhtgeschSst-stelle: Martenstraße »8,40. Insgesamt MM Raffen in Salizien gefangen. M rasMe veschtitze »ad M MWaeazewehre erdeatrt. — Nie deutsche» «ad »fterreschisch-unaarischen Trudven am Sftuser der Sa». — Heftige KSmvie am adere» Jajeftr. — Nie Kriegsftimm«ng In Stalle». — Sie neue Kriegstagung der Aelchrtaaer. Lefterrrlchlsch-ungarischer Nriegrdericht. Wie«. Amtlich wirb vcrlautbart de» 18. Mai, mittags: Die verbündete« Truppe« habe« »ach Erbitterte« Sümpfe» a« mehrere« Stelle» de« San forciert ««d am Ost» »ferbeS Flusses Fuß gefaßt. Gegenangriffe der Nnffe» «urde« überall blutig abgemiesc». Der Feind »nrd« i« östlicher Richtung zprückgemorsen. Am obere» Dujestr fi«d heftige Kämpfe im Lauge. N» der Pr«thli»ie kein« besondere» Ereignisse. Vereinzelte Vorstöße der Ruffe« nördlich «olomea Wurden abgewiesen. Di« Gesamtsumme der in der erste« Hälfte Mai ein« Zebrachte« Gefangene« hat sich aus 174000 Mau« er« höht. Hier,» komme« 128 erd««1et« Geschütze »nd t08 Maschinengewehre. Der Stellvertreter des CH-sS des Generalstabes: <«. T. B.j v. Höser, Feldmarschall-Leutnaut. er Air Iren beten für de« dentschen Re,!" Voll tiefer Inbrunst und HerzenStpahrheit klingen diese Worte auS dem Munde eines hervorragenden Iren zu uns herüber, -er aus leicht begreiflichen Gründen unter dem Pseudonym Michael O'F laraghan in letzter Zeit in -er deutschen Presse mehrfach Aufsätze über die. irische Frage veröffentlicht und die Schmerzen. Hoffnungen und Wünsche seines von der englischen Faust geknechteten vokkeS'^n'er greifender'Äeise zum Ausdruck gebracht hat. Es ist gut und wohlangebracht, daß die deutsche öffentliche Meinung wieder einmal an Irland erinnert wird: hatte doch das Berfagen unserer Erwartung auf eine bewaffnete Erhebung -er Iren zur Abschirmung -es britischen Joches bet uns vielfach eine gewisse Kälte der Empfindung gegenüber Ir land erzeugt, welche die Bevölkerung der grünen Insel in ihrer überwältigenden Mehrheit keineswegs verdient. Insbesondere hatte es hierzulande einigermaßen peinlich berührt, daß Ende April eine irische Abordnung im Pariser Slyseepalafte empfangen wurde, deren Sprecher vor Poin- cavS, Biviani und Delcasss Freude darüber äußerte, baß e- den Söhnen Ertes vergönnt sei, gemeinsam mit denen LlbtonS und Frankreichs ihr Blut „für die heilige Sache der Freiheit" zu vergießen. Poincaro erwiderte darauf mit einem Schwall von Phrasen, worin er die angeblich ..alterprobte unbesiegbare Gemeinschaft Irlands und Frank reichs" betonte. In Deutschland vernahm man diese Kunde mit Be fremden und schwieg dazu, wohl in der Annahme, daß eine Aufklärung von zuständiger irischer Seite nicht ansblciben würbe. Diese ist denn nun auch erfolgt, und zwar durch den obengenannten Herrn O'Klaraghan, hinter dem sich ein bekannter irischer Hochschullehrer und Schriftsteller ver birgt. Sr erklärt, -aß der Pariser Empfang von der eng lischen Regierung mit einigen von ihr bestochenen irischen Kreaturen abgekartet worden sei, um den Eindruck zu ver wischen, den der Besuch Sir Roger Cascmcnts in Berlin im Zusammenhang mit seinen Enthüllungen über die eng lische Berbrecherpolitik, sowie die entschieden antienglische Stellungnahme der amerikanischen Iren hervorgerufen hatte. Wie hoch diese Sorte von Iren von Poincaro und Genoffen selbst eingeschätzt wird, gebt aus der bezeichnenden Tatsache hervor, -aß der Präsident der französischen Re publik eS nicht einmal für notwendig fand, ihnen zu Ehren seine werte Persönlichkeit aus dem Sessel zu erheben, son dern bei ihrem Empfange sitzen blieb und auch die An sprache des Führers in der gleichen hochachtungsvoll«:« Pose anhörte. Jeder Deutsche kann cs Herrn O'Flaraghan nachfühlen, wenn das Verhalten solcher entarteten Söhne seines Volkes ihm die Schamröte ins Gesicht treibf, und wenn er seiner Empörung über Politiker, die von Aussöhnung Irlands mit England zu sprechen wagen, in den schärfsten Worten Luft macht. Und wie er. so denkt jeder ehrliche irische Patriot, und wenn die Iren in der Heimat zprzcit noch schweigen, so geschieht das nur, weil die Engländer dort ein wahres Schreckensregiment eingerichtet haben, und weil daö Damoklesschwert der englischen Kriegsgerichte über jedem Iren hängt und hcrabsaust, sobald nur ein unvorsichtiges Wort fällt. Wenn wir in Deutschland die irische Stimmung richtig beurteilen wollen, müssen wir auf die Iren in Amerika hören, die der gewalttätige Arm Englands nicht erreichen kann und die in voller Freiheit in Wort und Schrift Unter der Führung des Patrioten Mac Laughlin den «ollkläng ihrer kraftvollen und aufrechten unverbrüch lichen Gegnerschaft gegen den erbarmungslosen Erbfeind zu U«S herübertünen lassen. Die grüne Insel beherrrscht für England den Zugang zum Weltmeer, und deshalb hat die englische StaatSkunst 4M jeher alle- daran gesetzt, um Irland »n einem blinden britischen Werkzeug zu machen und jede selbständige Regung des irischen Nationalgefühls mit allen Mitteln eines vor nichts zurückschreckenben Terrorismus zu unterdrücken. Wird Irland von England loSgerissen, so erhält Groß britannien den Stoß ins Herz, der es für immer der Mög lichkeit beraubt, die Freiheit der Meere zu vergewaltigen. Napoleon I. klagte auf St. Helena: „Wäre ich nach Irland gegangen, so wäre die Herrschaft Englands zu Ende!" und unser grober Geschichtsforscher Niebuhr bezeichnet«: den Ver lust Irlands für England als das Ende nicht nur seiner Größe, sondern seiner Existenz. Die britischen Machthaber wissen genau, wie eng die Beherrschung Irlands mit dem staatlichen Dasein Großbritanniens überhaupt verknüpft ist, aber sie geben sich auch darüber keiner Täuschung hin, daß sic noch heute trotz einer jahrhundertelangen Unterdrück- ungspolitik auf einem Vulkan tanzen. „Irland," so schreiht O'Flaraghan, „ist tatsächlich entvölkert, ausgehungert, wirt schaftlich zugrunde gerichtet, moralisch verwildert: zwischen ihm und Europa ist im Laufe der Zeit eine chinesische Mauer errichtet worden. Aber trotzdem, trotz planmäßigen Mordes, der durch Feuer und Schwert an Hundcrttausenden von irischen Männern und Frauen verübt wurde, trotz organisierter Aushungerung, trotz gewollter sittlicher Ver wilderung, trotz der unerhörtesten, mit allen Mitteln be triebenen Aussaugung konnte die irische Seele nicht zerstört werden. Sie Hai, sich gegen das mächtige bri tische Reich zu behaupten gewußt, und sie l,bt «och hellte. Ntzll morgens werin ein deutscher Sieg die g e - walttgeKraft England- brechen sollte, whrüe diese unsterbliche, unbezwingbare Seele des irischen Volkes sich wieder der Welt, der sie solange verschlossen war. offen baren." Vergessen wir also nicht, daß unsere deutschen Helden, wenn eS ihnen beschieden sein sollte, den Fuß auf irischen Boden zu setzen, von den Iren als Freunde, als Befreier, als Erretter aus vielhunbertjähriger Not begrüßt werden würden! Denken wir immer daran, daß die irischen Patrioten für den Sieg der deutschen Waffen beten! Die Krieg-ftturmruig i» Italien. b. Die römische „JLea Nazlonale", das Hauptorgan der konstitutionellen Kriegshetzer, richtet einen wütenden An griff gegen den ersten Generaladjutanten des Königs, G e - neral Brusatt, wegen seiper Propaganda wider das Ministerium und zugunsten Giolitkis. In intimen Kreisen wiederhole Brusati beständig, Giolitti habe bei seinem jüng sten Eingreifen keine Uebergriffe begangen, sondern nur seine Pflicht getan, denn die Abmachungen mit den Dreiver- bandsmächten seien nur von Gonnino ins Werk gesetzt und trügen vielleicht auch die Unterschrift Galandras, aber keineswegs diejenige des Königs. Und nur dieser schließe Verträge ab. Der General Brusati be haupte auch, daß diese Verpflichtungen verderblich für Ita lien seien, denn im Norden von Tirol und der Schweiz halte Deutschland starke Kräfte bereit, ungerechnet die öfter- reichischen Kräfte. Der General erkläre auch, der König sei vom besten Willen für das Vaterland beseelt, aber die jenigen. die heute: „Es lebe der König!" rufen, täten es. da mit er sich von Giolitti entferne. In ihrem Herzen feüvch seien die gegen die Dynastie, und er lBrusatij selbst würde es nicht wagen, heute den König durch die Straßen Roms zu führen. Dies seien die Ansichten deS Generals Brusati, die er rückhaltlos verbreite und als die Ansichten des Königs auSgebc. Der General habe auch wiederholt Zu sammenkünfte mit Bülow im Palace-Hotel gehndt. >'. Dem „Secolo" zufolge erklären jetzt die giolitti- nischen Abgeordneten begetstertihre Ueber- einstimmung mit den Gefühle.« der Nation. Der letzthin vom Mob überfallene und geprügelte frühere Kolonialminister Bertolini beteuert, er habe niemals zu Bülow irgendwelche Beziehungen Mterhalten. Zusammenstöße zwischen Friedensfreunden «nd Kriegshetzer«. b. Aus zahlreichen Orten Italiens werden Zusammen stöße zwischen Neutralisten und Interventionisten gemeldet, ivobei in Piacenza, Cremona, Como, Jvrea usw. die Neu tralisten die Oberhand gewannen. In Mailand wurde eine Volksversammlung der Ncutralisten durch ein Aufgebot von 2600 Soldaten, Infanterie, Kavallerie, Karabinieri, und Polizisten verhindert. Viele Demonstranten wur den verwundet und über 100 verhaftet. Gleichzeitig fand auf der anderen Stadtseite eine große Kundgebung der Interventionisten statt. Das Parlament soll entscheiden. Ick. Der Züricher „Tagcsanz." meldet aus Rom: Der Ministerrat beschloß, die Entscheidung dem am 20. Mai zusammentretenben Parlament vorzubchaltcn. Giolitti ist in Begleitung seines Schwiegersohnes, des Deputierten Chiaraviglio, von Rom nach Turin abgefahren, sb.) Französtsche Stimme« z» der italienische« Krise. Die ganze Presse begrüßt die Nachricht, daß der König von Italien die Demission Salandras nicht an genommen hat, alS Zeichen für eine baldige Inter- ventlon Italiens an der Seit« der Verbündeten. „Gaulois" schreibt, der König hätte, falls er die Politik Salandras nicht billigte. Giolitti berufen müssen. Nun kehre Salanbra mit größerem Prestige als vorher auf seinen Posten zurück. Man müsse hoffen, daß Giolitti nicht versuchen werde, durch seine Parlamentsmehrheit eine Acnderung der Politik berbeizuführen. König und Volk seien einig. Das Parla. ment könne doch gegen diese beiden Kräfte nichts ausrichten. Eine Auflösung der italienischen Kammer sei jetzt unmög lich. So bleibe nur noch die Möglichkeit eines Plebiszits, aber das Volk habe in den letzten Tagen bereits gezeigt, daß es den Krieg wolle. — Ter „Matin" erklärt: Die Ereignisse bewiesen, daß Giolitti nichts mehr ausrichten könne. Ita lien wolle die Intervention. — „Petit Parisien" führt aus, daß für Italien eine neue Acra anbrächc. Salandra trete sein neues Amt mit voller Zustimmung von ganz Ita lien an. tW. T. B.j Italien und die augenblickliche politisch-militärische Lage. Der Militärsrbristslellcr Kommandeur Bonamicv aus Florenz faßt die politische und militärische Lage im „Popolo Romano" vom 15. Mai dahin zusammen: Deutschland steht in West und Ost so gesichert da, daß cs noch über zehn Armeekorps für unvorhergesehene Er fordernisse verfügbar hat. Oesterreichs militärische Lage ist gebessert und wird sich ohne europäische Komplika tionen »och weiter bessern. Englands tatsächliche Macht verhältnisse ans dem westlichen Kriegsschauplätze sind nicht geklärt: eine kraftvolle Offensive steht kaum in naher Aus sicht. Frankreich sucht überall nach fremder Hilfe, ver traut weniger auf eigene Kraft. Rußland tann nach lleberzcngung fast aller Milttärkritiker eine allgemeine Offensive zurzeit nicht aufnchmcn. Auf dem Balkan herrscht ein Zustand der Wachsamkeit, wichtige Operationen stehen nicht bevor. Tie M c e r c n g e n f r n g e ist noch weit von der Lösung entfern t. Selbst wenn die Erobe rung der Meerengen cinträtc, würde sie den europäischen Zwist nur verwickelter gestalten und verlängern. Kurz, die militärische Lage entwickelt sich für die Zentral- Mächte gtzn st ig. aber mit nur geringem augenblicklichen tleberstwicht, das zur Erreichung großer Ziele nicht genügt, doch immerhin die letzte Lösung des Kvnslikts vvrüereitcn könnte. Für ein Eingreifen, eine heldenhafte Auf opferung Italiens ist die jetzige Lage nicht gerade vorteilhaft aus folgenden Gründen: Der Dreiverband vermag im Augenblick keinen tödlichen Stotz gegen Deutschland oder Oesterreich auszusührcn. Er könnte uns auf unserem Kricgsthcater keine rechtzeitige Hilfe bringen, so daß wir allein den übermächtigen Feind abwehren müßten. Oesterreich ist gegen Serbien und Montenegro durch günstige geographische Grenzen gedeckt, und auch ein Angriff Rumäniens würde schwerlich so blitz artig erfolgen können, daß dadurch Italiens Schicksal beein flußt werden würde. Die Balkanlage ist unsicher, solange die Frage Konstantinopels ungelöst ist. Ein schwerer Fehler märe es, wenn Italien in die Wolken griffe. Italien wird wahrscheinlich zu den militärischen Gcsauitoperativnen kaum wesentlich beitragen können. Die feindliche Offensive würde, um den angebliche» Verrat zu rächen, blitzartig gegen die Pvcbcnc und wer weiß wohin vorstoßen. Italien möge sich keinen Trugbildern hingebc». Auch ei» kurzer Ein fall in Obcritalien würde das Land verwüsten. Venedig, vielleicht auch die Lvmbardci, konnten im Besitz des Feindes bleiben. lW. T. B.j Die Beschiehnust vou Dnukirchen. Ii. lieber die Ergcbniss e d c r V eschietzung vou Dünkirchen wird über Holland mitgeteilt: Die rrsten wirksam gerichteten Granaten von 38 Zentimeter Kaliber fielen am Dienstag vormittag zwischen 7 und 8 Uhr in der Stadt nieder. Von zehn abgcfeiierten Granaten schlugen zwei in den M i l i t ü r b a h n h v f ein und richteten dort große Verwüstung an. Von lO Uhr bis 111Z Uhr folgten weitere elf Granaten. Das zweite von diesen Geschossen traf wieder den Militärbahnhof, wo ein gerade aus Calais eingelanfencr Munitüvnszug stand. Der ganze Zug wurde in die Luft gesprengt, nur noch die Trüm mer der Wagen liegen umher. Dann trat eine einstündigc Pause in der Beschießung ein. Um 12lZ Uhr setzte der Granatenhagel wieder ein und dauerte diesmal bis 2 Uhr. In diesem Zeiträume wurden zehn Granaten in die Stadt geworfen. Vier davon schlugen in eine Kaserne ein, die noch 100 Meter vom Militärbnhnhos entfernt ist. Dort waren etwa 1000 Soldaten beim Mittagessen. Die meisten davon sollen umgc kommen sein. Zwei andere Granaten erreichten das Militärhospttal, das voll ständig auscinandergerisseii wurde. Der Militärbahnhof ist ganz vernichtet, der städtische Bahnhof weist starke Be schädigungen auf. Nach der ersten Beschießung verließen 42l>00 Einwohner die Stadt. Später folgten noch 20 000. denen der Roden zu heiß wurde, und nur etwa 4000 bis -MIO Zivilpersonen wagten es, in der Stadt zu bleiben. Frankreichs mangelhafter Kredit. Anschließend an die Rede Nibotü im Senat bespricht der „Temps" die letzten finanziellen Maßnahmen Frankreichs und erklärt, infolge der Verlängerung des Krieges sei die Erschließung neuer Hilfsquellen nötig geworben. Frankreich kaufe viel im Auslände, besonders in den Vereinigten Staaten. Es habe leider Schwierig keiten gehabt, Zahlung für Käufe im Auslände zu leisten, da die französischen Anleihen in den Vereinigten Staaten eine flaue Aufnahme gesunden hätten und die Vereinigten Staaten nicht gewillt seien, Frankreich Kredit cinzurüumcn. Frankreich habe deshalb ein Abkommen mit England ge schloffen, wonach Frankreich 500 Millionen Gold nach England schicke und England dagegen Frankreich einen Kredit von l'/z Milliarden zur Bezahlung der fran zösischen Käufe in Nordamerika und England eröffne. Sv werbe diese Schmierigkeit gelöst werden, aber eine der- artige Operation dürfe nicht allzu oft er neuert werden. Es sei nnzulässig. sogar gefährlich, wenn man Ausgaben ohne genaue Buchführung häufe und sich bann an den Kinnnzminister wende und ihm sage: Schaffen Sie Rat! Die Regierung und die Kammern sollten aus der mutigen Warnung Ribots Nutzen ziehen. Man dürfe die Ausgaben nur mit dem festen Willen, zu sparen» bewilligen. lW. T.B.I - "