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..Vre»i»ner -tachrlchkn- vlenslag. S. Dezember IM 7kr. »71 Setter rellem Gebiete gibt es keine Majorlsierunal Die holländtsche Schulgeschichte spricht nicht gegen. sondern f ii r eine de. kenntliismäfftge Gliederung des BolksschulivesenS. Wenn »inn aber die bedeutenden Mehrkosten, die daS holländische 'Vvlksschnlgesey von 102» vernrsncht. als ab schreckendes Beispiel hliisteüt, so läßt man unberiick- sichllgt, dnsi dieses Gesetz eine ganze Neide Schul- und ttnter- richtsreformen. Erhöhung der Lehrergehälter und anderes mehr anvrdnete. Erst ganz an letzter Stelle sieht die Erhöhung der Ausgaben infolge der Gleichstellung. <DaS VewelSmate- rlnl «n Zahlen ist für dies, Vebanptuug in der angefiihrten Schrift in reichlicheiy Mähe zu finden.» So muß man nnvor. eingenommen feltsteiien: Holland warnt die Gegner unsere» NeichSschulgrsetzentwnrfeä und ermuntert dessen Freund e. 15. Parteitag der russischen Kommunisten. Der Bericht des Zeniralkomikees. Moskau. 6. Dez. Auf dem dieser Tage erösfiieten Partei tage der russischen koinmiiiilstl'chen Partei trug Stalin den Bericht des Z e n t r a l k o m i t e e s vor Er begann »nt dein Hinweis ans die „wachsende Krise des Weltkapltalls- mus", die anS der Nen.instellnng des Weltmarktes und der Rohstoffquellen entstehe uud die Gefahr neuer Kriege in sich berge. Die gesamte Tätigkeit dcS Völkerbundes ans dem Gebiete der Abrüstung beweise, das, der Völkerbund ein Justin mein zur Bemäntelung neuer Rüstungen und Vorbereitungen von neuen Kriegen sei. ES genüge, an den gegeniränigcn „fried lichen Beziehungen" irgendwo in Albanien oder Litauen. China oder Nordamerika zu rütteln damit, wie 1914, das ganze „Friedensgebände" eiustürze. Stalin snlir fort: Wir lebe» am Vorabend eines neuen revolutivu ä r e u Ausstieges in den Kolonien und den Mutterländern. Trotz bisher mißlungener Versuche Englands, eine einheitliche Anti'owielsront zu bilden, hat England diese nicht ausgegebcu. Unsere Aufgabe besteht darin, den ,K rieg h i n a u s z n z ö g e r n und alle Maßnahmen zur r'lusrechterhaltiiug friedlicher Beziehungen zu treffen Unsere Politik in der Schulden- und Kredits rage beruht aus der Formel: „Gibst du. so biete ich!" Die Aufgaben auf dem Gebiete der Ans-enoolitik sind: Kamps gegen die Vorbereitung neuer imperialisti'cher Kriege. Ver stärkung der Wehrfähigkeit der Svivsetnniou. Politik des Friedens und der Ausrechterhaltung friedlicher Be ziehungen zu kapitalistischen Ländern. Ausbau des Außen handels aus Grund der Festigung seines Mouo"'kS. Annähe rung an die sogenannten nichtvollberechtiglen Staaten. Die Stimme der Opposition Nach Stalin sprachen mehrere Delegierte gegen die Opposition. Sodann erklärte der Oppositionelle Rakowiki. wiederholt von de» Gegnern unterbrochen, daß die Opposition die Sowjetunion vorbehaltlos unter Führung der zurzeit amtierenden Partei-Instanzen verteidigen werde. Er wandte sich gegen die Beurteilung der internatioualen Lage durch daS Zentralkomitee Dieses unterschätze die ans völlige I s o I > c r u n a der Sowsetnnion gerichteten Be mühungen der internationalen Bourgeoisie. Später brachte ,K a m e n e w die Bereitschaft der Opposition zum Ausdruck, alle .TraklionSorganisationcn aufzulöien: von seinen oppositionellen Anschauungen könne er sich jedoch nicht losiagen obwobl die Ov"osilionellc!i sich in einer Reibe von fragen im Irrtum befänden. Ans Zurufe daß die Oovosilion stets ihre Zusicherungen übertreten habe, bat .Kamenew den Parteitag, der Ovposiiion die Möglich keit zu geben durch Taten zu b e w eisen, das, sie die Partei nicht bintergeben werde. Rnkow führte anS: Die Partei wiederhole die bereits einmal der Opposition gestellte Wahl, ans die Propagierung der mit der Parteiri^knng unvereinbaren Anstauungen zu ver zichten oder ans der Partei anSintreten Wer in de» Reihen der Partei verbleiben wolle, müsse aus der Fraktion Trotzki austretcn. LzoinmnnNkikcbe An'cbluknraris. Gründung eines Roten FrontkämpserbinibeS in Oesterreich. Wien, k>. Dez. Gestern iand hier die Si nnig des Komitees zur Schaffung eines Roten Frontkämpierbnndes statt. ES wurde beschlossen, eine sechsgliedrige, g»S Kommunisten und R a d > k a l i o z t a l i n c n bestehende provisorische BundeSleitung zu wählen die sich mit den Behörden l!> über die Bildung des Noten FroiitkämpserbnndeS ins Ein vernehmen zu setzen hat. Die politischen Richtlinien sollen an die des Noten Frvntkäinpserbundes in Deutschland an- geglichen werden. In Graz fand der Landesparteitag der G r o st d e n ^ - scheu Volköpartei der Steiermark statt. In einer Resolution sprach sich der Parteitag gegen den Eintritt der Sozialdemokraten in die Negierung anS. Die oersuchle Neuiralisierung Oetterrelch» Doch Verlegung des Völkerbundes nach Wien? Wien. 5. Dez. Zu den Meldungen über die Verlegung des Völkerbundes nach W i e n wird dem „Neuen Wiener Tagblatt" von maszgebender Stelle mitgeteilt. baß diele Frage nniiuichr in ein akutes Stadium getreten sei. In VölkerbundSkreisen werde daraus hingeiviesen. daß Wien alle Vorbedingungen dafür besitze. ES werde der Ge- danke erwogen, im nächsten Jahre vorerst einige V ö l k e r b n n d S a u S s ch ii s s e in 'Wien tagen zu lassen, um dann später den ganzen Apparat nach Wien zu verlegen. <!> Vor und nach Locarno. Noch 590 sarblgc BesatzungSsoldalcn in der Pfalz. München, 6. Dezember. In Beantwortung einer Anfrage teilte die bäurische Slaalsregierung mit: Im Gegensatz zur Garnisonslärke der Pfalz vor dem Kriege in Höbe von Ilm» Man» betrug die sranzüsi s ch e G a r n i s o n st ärke in der Pfalz im Herbst 1925, vor Lvearno. 1k Kill M a n n. im Früh- jahr 1026, » a cl> Locarno, 17 ltttl M a n n. Diese Kopfzahl sank dann allmählich biS Nttttc dieses IalireS ans rund 15 099 Man» Bon der planmänigeu Geiamibesatzniigmindernng um lOOOll Pia»» tresfen ans die Psalz rund 8»i> M a n n. In der Pfalz gibt eS noch elwa 50V s a r b i g e B e s a tz u n g S s v > d a - ten ixIidvchinese». Algerier und vereinzelte Marokkaners, Die Zahl der Familiciiangehöriaen der BcsatzungSIruppen hat gegenüber früher kaum eine Acndcrnng erfahren. In privaten und gemeindlichen Gebäuden der Pfalz wäre,, am kö. September für die Besatzung 719 Wohnungen beschlag nahmt. Der fällige Bericht Parker Gilberts. Wie ans dem Büro des RevarationSagenten verlantet, ist damit zn rechne», das, der Jahresbericht Parker Gilberts in dieser Woche erscheint, und zwar wieder wie sonst in der englischen Ausgabe. Die Sonder- k o m m issare haben ihre Berichte ebenfalls im wesentlichen fertigaestellt. Der Bericht des .Kommissars über die ver pfänd e t c n E i n n a h in c n ist bereits erschienen. Die übrigen Berichte werden in den nächsten Lagen veröffentlicht werden. Die Orlslehli.nl'aqeri für die Eisenbahner. Berlin, 6, Dez. Enttpreckiend Vereinbarungen zwischen der Reichsbahn und den Gewerkschaften beginnen am Donnerstag die Verhandlungen über die OrtSlohn- z »läge n. Ta auch die NeichSbalingesellschait aus dem Stand- vnnkt steht Hatz die Eisenbahner noch v o,r Weihnachten in den Besitz der Lohnzulage kommen sollen, werden die Be ratungen an Wochen- und Sonntagen dnrchgesüihrt. Man hont, bis znm 18. Dezember für alle Bezirke Vereinbarungen tresfen zu können. Die Reichsbahn will dann in der Woche vor dem Fest noch an alle Dienststellen die Zahlungs anweisung ergehen lassen. SkeUenwechfel in der Diplomatie. iDrahimcldung unsrer Berliner S ch r i l 11 « i t u n g.I Berlin. 6. Dezember. Der deutsche Gesandte im Haag, Lucius. vS tuet teu, hat einen längeren Urlaub ge nommen. AlS sein Nachfolger ist der im Auswärtigen Amt beschäiligle irühere Gesandte G ras v Z e ch - B n r k e r s r o d e ciusci sehen, Tie Nachricht, dast Graf Z e ch znm Nachsvlaer dcS deutschen Gesandlcn in Bukarest, v. MniinS, der seinen Abschied nehmen wird, ausersehen sei, bestätigt sich nicht, Für den znm dcuischcn Botschafter in 'Washington ernannten Herrn v, Prftt- witz ist der Vortragende LeaaiionSrat des AnSwärtiaen AmIcS Dr. Tmcnd znm tzlolschasisrat bei der deutschen Botschaft In R o m ernannt ivordcu. Sertllches und Sächsisches. Beratung der Defoldungevvrlage am Donnerstag. F» -er heutigen LandtagSsttzung »urh« Leschlvsse», di, erste Beruluna -er Besol-u«st»»»rl«i, «« nächst euD«»«erStaa norzunehmen. U« de» Fr«kit»»t» »»«her Gelegenheit zur Durcharbeitung der Vorlage..« gebt», solle die heutige Sitzung verkürzt werden und die Auslchltjjc am Mittwoch keine Sitzungen ahhalkeu. * Das Beamlenruhegehallsgesetz. Mit dem B ca m ten besold» n gsgesetz, dessen weseiitltchcn Inhalt wir Im Montag-Abendblatt oeröfseiitllchi haben, ist heute dem Landtag noch der Entwurf eines Ve. a in te n r u l, e g e l, a l t s g e s e tzes zunegangeu. Der Cntwins ist eine Folge des neuen BeamtenbesvldungSgeketzes. In seinem 8 l wird im dritten Absatz bestimmt: DaS Ruhegehalt beträgt bei vollendeter zehnjähriger Dienstzeit und steigt mit jedem weiter znrüctgelegien Dienstiahre bis znm vollendeten sünfnndzivan Kaste» Tiensljahre um '/««> und von da ab um '/,«> des nach Abi. l und 2 ermittelten Dicnstetiikoinmens bis zum Höchstsätze von "V,«> dieses Einkommens. Im 8 3 wird u. a. bestimmt, dast neben dem Wartcgeld, dem Ruhegehalt und dem MItwengclde die ln dem neuen Bcaintenbesoldiingsgeietz vorgesehene Kinderbeihilfe linier den dort genannten VoranSsetznngcn gewährt wird. Erhöhung der Bezüge der jetzigen Ruheständler usw. Wetter enthält 8 5 folgende Bestimmungen: Die Bezüge der beim Inkrafttreten dieses Gesetzes vor. hgndeiieii Staatsbeamten und Lehrer im einstweiligen und dauernden Ruhestände sowle der beim Inkrafttreten dies» Gesetzes vorhandenen Hinterlassencn von Staatsbeamten und Lehrern werden vom I. Oktober 1027 an in der Weise erhöht, das, dein für die Berechnung des ruhegehaltsfähigen Dienst- einkvmmenö bisher maßgebend gewesenen Grundgehalte bei einem Betrage bis >800 NM. 25 v. H,, von mehr als l 800 biS 3500 NM. 22 v. H., von mehr alS 3 500 bis 6 000 NM. 10 v H., von mehr alS 0 000 bis 11 llOO RM. 16 v. H„ von mehr als 1 l 000 bis 16 000 NM. 12 v. H. hinzutreten. Der sich hierbei als neues Grundgehalt ergebend« Betrag ist auf volle Reichsmark ansznrnnden. Soweit sich bei Unterstellung des niedrigere» Grcnzbctrages (1800, 3590. 6000. 11 OW NM > als bisheriges Grundgehalt ein höherer Be. trag ergibt, ist dieser als neues Grundgehalt der Berechnung des ruhegehaltsfähigen Diensteinkommens zugrunde zn legen. Zu dem »ach 8 5 erhöhten Grundgehalte wird der Woh. n n n g s g c l d z ii s ch ii f! mit dem vom 1. Oktober 1027 an geltenden Satze nach der bisherigen Abteilung hinzngcrcchnet. —* Zirm Vorsitzenden des Sächsischen Landesverbandes vom Evangelischen Bund ist an Stelle des verstorbenen Ober- kvnsislorialralö Superintendenten I). Dr. Költzsch in der Ab- gevrdnclenvcrsanimlnng am 5. Dezember Plärrer I a g s ch and Frcibcrg gewählt worden. Dieselbe Versammlung »ahm auch den Bericht des Schriitsührers und einen Kassenbericht ent gegen. Ans beiden ging hervor dast der Landesverband tüchtige Arbeit auf seinem Gebiete geleistet hat. Der Bericht insbeson dere zeigte auch eine Reihe von neuen Ausgaben und ArbctlS. gebiete». Soweit Aufgaben durch geldliche Leistungen gelüst werden müssen, wurden die ersvrderlichcn Mittel bewilligt. Zum Vorstand wurden einige Ergänzungswahlcn vorgenoi». men. Als Tagungsort.der nächstjährigen LandeSversammlnng wählte man Zwickau »n- traf einige Vorbereitungen für die Feier des vierzigjährigen Bestehens des LandeSvereinS im Jahre 1020 Anfang 1028 wird ein Lehrgang in Döbeln ge. Hollen. der sich mit der Bedeutung Karl Holls für die evange- lische Kirche beschäftigt, —* Vorzug nach Moritzburg. Zum Noft- und Krammarkt in Moritzburg-Eiicnbcrg verkehrt morgen Mittwoch ab Dresden-Neustadt 6.36 Uhr ein Vorzug mit Anschluß nach Moritzburg. NllWsM'Mirlie-Ikiii'Iisiil meine« Ouatzläls-Waren ru niecirixuten Preisen Damenwäsche — Taschentücher - DackemLntel tteinentiaus H „Die E'elsklivpen." Komödie von Hanö Alfred Kihn. Uraufführung in dcrKo in ö die. 5. Dezember 1027. Zwischen Harz und 'Weier gehl es, wenn man Herrn Hans Alfred K i h n glauben will, sehr ordinär zu wenigstens in dem iüdhannöverichen Tone am Ith, wo die „E s e l s k l > v p e n" cmporragen, io eine 'Art Vorgebirge der guten Hoftnung, an dem sie Tugend der weiblichen Dorfbewohner zn scheitern pilegi, Ter Haustnech» Peter Balzer vom 'Noten Ochsen sorgt dort ileißig Safür, daß die Bevölkerung nicht ausstirbt, aber er ist immer noch der anständigste Kerl in der ganzen Sippschaft, der bar zahlt, was er verzehrt, denn er bestreitet die Alimente sür seine acht BrautenS vom Trinkgeld daS er im Noten Ochsen kriegt. Die anderen sind viel schlimmere Burschen, der Gcmeindcvor- stand und der frühere Frachikntt'cher Jaunen der den Haupt gewinn in der Lotterie versäuft ein edles Paar, das sich um die 'Vaterschaft Niekchens streite!, die in Berlin einen Grciien geheiratet hat, aber mit ihrem Baby und einem Tanzkostüm als einzigen Schätzen ins Heimaidori zurückkehrt um mit allen Briefen ihrer Mutter ein bft-cheu Erpressung zu treiben und nebenher mit Peter in den Eielsklippcn zu balzen. Es geht >chr bewegt zu in dieiem irenndlichen Familienkreise, wo sie der Reihe »ach den Kasten im Verlikow erbrechen drin Jausten Geld und Schriftstücke auft'ewahn Alles aanz wie in einem schlechten «aber lehr schlechten« Vorstadtroman, nur dast die Verfasser solcher Schundichriiten noch nickst über eine io hemmungslos gemeine Sprache verfügen wie sie Herr Kihn virtuos handhabt, Dast er keine zartbesaitete Natur ist. hat er schon in „Mciieken" bewiesen, wo ähnlich gemütvolle Klein bürger mit einem uralten Papa Sckstndlnder treiben Aber in diesem aeiühlsrohen Schwank war noch ein gewisser derber sagen wir: niederländftcber Humor, und das Stück als solches war bühnengerecht und wirksam gebaut, Tie „EielSklippcu" sind aber ganz dilettantisch an der Wand lang gedichtet, ohne dramatisches Geiüge nur io ans ein paar Motiven zusammen- gebündelt. Der dritte Akt z, B besteht nur ans einer Unter- redinia. in der die Frau Gcmcnidevorstnnd ihren Mau» gründ lich darüber aiisbolt, wie es denn eigentlich bei der Ent- stchunaSaeickstck'te Niekchens znaeaanaen ist DaS wusste» wir alles aber sckwn vorher Bloft der Zuni» ranzigen Geftih's an die breite Bcttelftivve ist neu dabei Ueberhanvt ist es das Peinlichste an der aanien oeinftck'en Geickstckste dast stier und da mit anständiacn Geftistlen aelneli wird die aber in dic>er Mamelnckcnwiistsck'aft am Iist stöck'st nerloaen wirken. Bei nahe statte man den sozialen Notschrei ernst genommen den Niekchen mit istrer Schilderung wie sie in einer Animlerkneipe in Berlin auSgebeutet worden ist, anSstöstt, Aber in dieier verlotterten Dorsheimat ist sie nickst bester dran, und es wird ihr kein Tor zu einer schöneren Zukunft geöffnet, wenn sie am Schluß dem Peter Balzer zur Frau gegeben wird, den sie mit der Mistgabel gegen den Ansturm der vereinigten acht Bräute verteidigt Mit der Mistgabel ist diese ordinäre Komödie ge schrieben. die nickt nm deswillen io vcrwerilich erscheint, weil die Friickstbarteiisdäinonen darin ihr Spiel treiben, sonder» weil ein ganzer BcvölteriingSkreiS als Lninvenaesindcl hin- gestellt wird. Hoffentlich macht der Verfasser seine Sonimerreise nicht in die „kleine jämmerliche Stadt im Tiidwestftviel Braun- ichweigs" EscherS-hainen wo Wilhelm Naabe acboren ist und von der nördlich seine EielSklippen liegen, an denen sür dies mal seine volkskundlichen Bemühungen nni Bancrnhninor und VolkStomödie aelcheitert sind. Die Schauspieler kämpften wacker für eine verlorene Sache. Alfred H aase tat das mit vergnügtem Schmunzeln als Peter Balzer und nutzte die angenehme Lage, der ver hältnismäßig anständigste Charakter im Stück zn sein, mit träitigcm Behagen ans. Irma Zeißig setzte sich voll für die unglückselige Dirne rin und entfaltete ein rassiges Talent ftir die Darstellung solcher brüchiger Nature». Cs gelang ihr auch, die gutherzigen Leiten in der Verderbnis hervvr- zukehren. so nnglanbhaft daS alles auch gemacht ist. Ueber- haupt kann von iolacrickstiger Eharakierzeichnnng kaum bei einer der Gestalten die Rede sein, selbst nicht bei der Frau Gemetndevorstand, die erst so etwas wie der gute Geist im Stück z» sein scheint dann aber in hilfloser Duldung mit in den Sumvi versinkt Gertrud Svalke mackste das mit gütigem Lächeln und feiner Zurückhaltung. Otto Ottbert wandte keine stärkeren Kräfte an, um den Säufer und Schwadroneur ansznäcitaften. er ließ ihn ziemlich fallen, und man konnte ihm das nicht verdenken. Friedrich Earl- manr mar alS ganze Erscheinung für den Gcmeindcvarstanb nicht reckt am Ort. soweit überhaupt landschaftliche Färbung im Stück zn geben war. To stand unter den Mägden sehr Unglclchwcrtiges im Stil der Bolkskomödie nebeneinander. DaS Ganze war eben ein arger Mißgriff der „Komödie", die sich da wohl vom Erfolg deS „Meiseken" bas Urteil trüben ließ. DaS Urteil des Publikums traf schließlich, nur zu spät, das Nichtige, als sich allmählich, nach bereitwilligem Abwarten, eine ironische Heiicrkeft verbreitete, die sich nicht am Stück, sonder» über das Stück crliistigie. Am Schluß begrub man es in fchoniingSvvllcm Schwelgen, Dr. Felix Ztmmermann. Kunst und Wissenschaft. s* Mitteilungen der Sächsstchen Ttaatstbeater. Opern haus: In der moraiaen AiifsUhrnng deS „T a n n h ä u s e r" singt Ludwig Eybisch die Partie des Walter von der Vogel» weide. Tvnncrstgg. den n. Dezember (Anrechtsreihe /I» wird „M i g n v n" mit Angela Kolnlak in der Tttelpartle wieder in den Spiclplan ansgenommcn. Musikalische Leitung: Kurt Striegler. Spielleitung: Waldemar Stacgemann. Anfang 1-8 Uhr. Schauspielhaus: Shakespeares „H o ni l e 1". der in Gerharl HanptmannnS Bearbeitung und unter seiner Spiel leitung am Donnerstag, dem 8. Dezember, znm ersten Male, außer Anrecht, aiisaeiührt wird, ist in den Hauptrollen solgenderinaßen besetzt: König: Kleinoschegg, Hamlet: Stcin- böck, Königin: Grete Volckmar. Geist von Hamlets Vater: Kvttenkamp, Horatio: Paulien, PolonniS: Pontv. Laertcs: Hoffman» - Ravvth. Ophelia: Antonia Dietrich, Der alte Vorweg: Schröder, FortinüraS: Woester, Rosenkranz: Malten, Güldenster»: .Klictsch, Erster Schauspieler: Dccarli, Erster Totengräber: Mencr. Musik (nach alten englischen Motiveni von Karl Pcmbnnr: Bühnenbild: Entwurf Adolf Mahiikc, Einrichtung: Georg Brandt: Trachten: Leonhard Fante. Ansang 1-7 Mir. 's* Lpielplanändernng der KomSdle. Tie Direktion tclll nn» mit, daß „Tie EsclSttippen" vom Spiclplan abgesctzi sind und bereits von tienle, Dienstag abend, bis aus weiteres „LAapolrtda* I» Szene gclst. s* Albcrl-Thcaicr. Mittwoch, den 7. Dezember: „Ein Spiel von Tod und Liebe" von Romain Rolland mll Hcrminc Kbrncr. Tonnerslag, den 8, Dezember: „Der Kailsmann von Venedig." s* Argeritliia-lKastipiele ini Albert-Theater. Tie angettlndigten vier letzten Araeniina - tziastlpiclc beginnen dielen Freitag, V. De zember. mit dem Valley ..Liebeszauber" von de Falla. l.siiim e r it e „ M a l e !> stnschllegenb daran „Im Herzen von Sevilla" und das Große .Ballen.Dlver>i>>cmenl. Für daS ..LlcbcSzaubcr"- Vatlelt ist das Drchcstcr wclcnilich verstärkt. Acllcrc'Abendvorstcllungcn finden stall am Sonnabend, dem tzi. Dezember, und Sonntag, dem II. Dezember, Ic 1-8 Uhr lAblchicdSvorstcllnngi. Das Programm am Sonntagnachmiltaa wird »ngetllrzi gegeben. Karten bei NicS, Sccstraße 21, und Ttiealcrkage. DaS Argcnlina-Valleti hat nach den groben Berliner Erfolgen vom 1. bis 8. Dezember in Leipzig gastiert und kommt zu seinem letzten Dresdner Gastlpiclbcsuch von München. s* Ein WeIhnachlSoratorIlim. „Die Heilige Nach!" von FranzlSkuS Nagler kommt am nächsten Sonnabend dem 10. Dezember, abends 8 Uhr, li» GewcrbehanS, Dstra-Altee, im Rahmen der Hcimatschntz - Veranstaltungen unter Leitung des Komvontsten zur Ausführung, ck* Aammcrninsikabcnd. Die zweite Veranstaltung dcS Bärtlch-Ouartetts im sehr gut besuchten Künstlerhausc stund im Zeichen besten Gelingens, Es kamen a»Sschftcßltch slawische Komponisten zn Worte, an erster Stelle Tschatkowiky mit dem T-Dur-Streicht, ii artet t. Es zeigt noch wenig Eigenart, hält merklich Abstand vom O-narlettsttl Im landesüblichen Sinne »nd bringt auffallend schlichte Tongedanken, aber in so reizender Aufmachung und mit so feinen Steigerungen, daß man sich gern gefangen- nehmen läßt von der Frische, die über dem ganzen Werke liegt. Wunderschön ist das kanlable Andante mit schwärmerischen Soll, köstlich daS von Schuinannschcr Phantasie erfüllte