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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1927
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1927-09-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19270920012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1927092001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1927092001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-09
- Tag 1927-09-20
-
Monat
1927-09
-
Jahr
1927
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 20.09.1927
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Nr. 442 Seile S — ..Dresdner Nachrichten" — Dienstag, 20. September 1927 Nalurlchutz und Schule. Dir Naturschutzbewegung muß. wie jede Bestrebung, die nur die innere Kultur des Menschen zum Ziel« hat, auf das wirksamste aller Werbemittel, nämlich materielle» Gewinn in Aussicht zu stellen, verzichten. Sie mutz sich an das Gemüt richten, »ln, empfänglichsten und bildsamsten ist das Gemüt des Kindes. Darum erhofft dies« Bewegung besonders viel von der Unlerstüvnng durch die Schule, was auch daraus hervorgeht, daß mit dem Zweiten Deutschen Naturschuhta zu Anfang August in Kassel die Ausstellung «Naturschutz un Schule' verbunden war. Der Beitrag, den Sachsen dazu lieferte, wird gegenwärtig In einer SonderauSstellung des Heimatlichen SchulmuseumS, Sedanstrabe 19 igröfsuet Mittwochs und Sonnabends von 4 blö 6 Uhr), im erweiterten Umfange gezeigt. Die bereits gefährdete Natur gegen ihre Feinde zu schützen, dafür stehen der Schule nur wenige Mittel zur Verfügung. Ihr Hauptziel must sein, einer Zerstörung der Natur vorzubeuge». Das will sie. wie der größte Teil der Ausstellung beweist, erreichen, indem sie zunächst dem Kinde die Erscheinungen der Natur als Dinge mit Eigenleben und Eigenwert, sa gewissermahen als Gegenstücke zur Menschen persönlichkeit offenbart. Zu diesem Zwecke wird die Natur dem Kinde in den vielfältigsten Beziehungen vertraut ge macht: Getretdehalm und Aehre sehen wir als Kunstwerke vom technischen und ästhetischen Standpunkte auS. Di« in ihrem Bestaub bedrohte Wassernuß aus den Moritzburger Teichen zeigt »nS ihre bizarre und phantastische Form, woran wir uns auch in der Zukunft immer wieder ergötzen möchten. Das warme und weiche Nest der Schwanzmeise erzählt uns von der fürsorgliche» Liebe der Bogeleltern zu ihren Kindern. Alls zahlreichen Photographien sehen wir befiedertes Jungvolk in seiner ganzen Drolligkeit, die seltene Rohr- dommel in ihrem LebenSlause und Singvögel bei der rührend, unermüdlichen Betreuung ihres Pflegekindes, eines jungen Kuckucks. Wie abschreckend wirke» dagegen die Bilder von der ehemalige» Bogelstellerei in der Dresdner Heide! Wir finden Zeugnisse dafür, wie die Kinder Freunde der außer- menschlichen Lebcivelt werden, indem sie diese im Aquarium, in der künstlichen Grotte, im Schulteiche und im Schulgarten erforschen, indem sic hingebend pflegen, was ihnen hier an vertraut ist, oder indem sie Verfolgten eine Freistatt bieten. Wir bekommen Ausschluß darüber, wie planmäßige Wan- derungen das .Kind innerlich mit der heimatlichen Natur und der Landschaft verwachsen lasten, und Beispiele auS der Heimatstube einer einzelnen Schule überzeugen »nS, daß auch diefe Einrichtung zu dem gleichen Ziele sührt. Eine Schneckenhaus-. Sammlung und ein durch photo-chemischen Druck hergestelltes Herbarium weisen uns den Weg. den Sammeltrieb der Kinder z» befriedigen, ohne zur Verarmung der Natur beizutragen. Der Deutsch- und der Zeichenunter richt liefern uns Zeugniste für die sachliche und gemütvolle Erfassung des Tier- und PflanzenlebenS durch das Kind. Plakatartige Bilder, in der Schule aufgehängt, rufen zum Schutze bedrohter Naturgegenstände auf. Lichtbilder der Landesbildstelle helfen uns. die Kinder der Natur dann noch weit cntgegenzuführen, wenn diese selbst uns nicht erreichbar ist. Für den Unterricht bcrettgehaltene SammlungSgruppen und Lichtbilder des Museums verkünden, daß auch der Erd- boden erhaltenswerte Schönheiten und Zeugniste merk würdiger Ereignisse birgt. Für die Zusammenarbeit des Ver eins Heimatschutz mit der Schule zeugen n. a. viele Pflanzen bilder und eine Sammlung ausgestopster, schutzbedürftiger Vögel. Noch aus manchem anderen spricht das Bestreben der Schule, das Kind zur Schonung der Natur zu erziehen, in- dem die Liebe zur Natur in ihm geweckt wird. — Christlicher Elternverein der 3t Volksschule. Eine er weiterte außerordentliche Vvrstandssitzung befaßte sich auch mit dem Neichsschulgesetzentwurf. Einstimmig wurde bekundet, daß der neue Entwurf, abgesehen von einigen wünschenswerten Aenderuugen, der gesamten chtistlichen Elternschaft das seit acht Jahren versprochene Recht bringe, die Errichtung von Schulen ihres Bekenntnisses zu fordern und daher Gesetz werden müsse. Einstimmig wurde nach, stehende Entschließung angenommen: „Die in dem christlichen Elternverein der 3t. Volksschule zusammen- gcschloffene Elternschaft hat mit Befriedigung davon Kenntnis genommen, daß die Reichsregierung sich endlich dazu ent- fchlvsten hat, die in der Reichsversassung verankerte reschs,. gesetzliche Regelung der Schulgesetzgebung durch die HerMS» gäbe des Entwurfs eines Reichsschnlgesctzes durckzuführew Sie erwartet von den Regierungsparteien, daß diese bei der Beratung des Entwurfes die berechtigten Interessen und Wünsche von Millionen christlicher Schuleltern vertreten, da mit ihnen das in 8 146,2 der Neichsverfastung verbürgte Recht, die Errichtung von Schulen ihres Bekenntnisses mit Erfolg zu verlangen, gewährleistet wird. Von der gesamten bürgerlichen Presse wird erwartet, daß sie die Forderungen der über wiegenden Mehrheit der christlichen Erziehungsberechtigten in jeder Weise unterstützt.' — Kündigung von Bandarlehn durch bas ReichSarbeits- ministeriuin. Der Allgemeine Siedlcrverband e. V. Dresden schreibt uns: „Das Rcichsarbeitsministerium hat die Ministerien der Länder veranlaßt, die im Jahre 1923 zur Fertigstellung von Wohnungsbauten aus Mitteln der werte schafsenden Erwerbslofenfürsorge gewährten Bandarlehn für den 1. Oktober d. I. zu kündigen. Durch die Kündigung dieser Darlehn kommen die betreffenden Siedler und Grund stücksbesitzer in schwere Bedrängnis, da sie das Dar lehn nur zurückzahlen können, wenn sie eine neue Hnpothek auf ihr Grundstück ausnehmen Der Geldmarkt ist nun gegen, wärti« so angespannt, daß die Beschaffung von Hypotheken große Schwierigkeiten bereitet. Der Allgemeine Sächsische Siedlerverband hat deshalb das Arbeits- und Wohlfahrts ministerium ersucht, wenn die Zurückzahlung zum 1, Oktober aus Schwierigkeiten stößt, die Frist solange zu verlängern, bis die Beschaffung von Hypotheken sich ermöglichen läßt." —* Reichstagung des Dcutlchnationalen Lchrerbundes. Vom 6. bis 8. Oktober d. I. findet in Dresden lKUnstler- baus. Grunacr Straße» die siebente Bundestagung dcS Deutschnationalen Lehrerbundes statt. Der Deutschnationale Lehrerbund ist keine Berufsorganisation im gewerkschaftlichen Sinne, sondern umfaßt die Lehrer aller Schulgattungen des Reiches und der abgetretenen Gebiete, soweit sie sich zur Deutschnationalen Volkspartci bekennen. Tie Tagung wird folgenden Verlauf nehmen: Am 6. Oktober, nachmittags 4 Uhr. beginnt die geschäftliche Sitzung, der sich abends 8 Uhr im Italienischen Dörfchen ein BegrüßungSabend anschiießt. Am 7. Oktober von vormittags 9 Uhr ab beschäftigt sich die Tagung mit folgenden Themen: 1. Schule und Landwirtschaft: 2. Schule und Industrie: 3. Schule und Arbeiterschaft, Abends 8 Uhr desselben TagcS findet im Künstlerhaus eine öffentliche Kundgebung statt, in der die ReichStagsabgeordnetcn Lehrer Schulze und Studicnrat Dr. El len Heck zur Frage des RetchsschulgesetzeS sprechen werden. Am 8. Oktober, vor mittags 9 Uhr. wird sich alsdann die Versammlung mit «Schule und Grenzlandsdeutschtum" beschäftigen. Als Redner sind gewonnen worden: Dr. Kolbe, Wien, Dr. Baeran, Brünn, und Dr. Kleeberg, Berlin. — Längersahrt. Der Gesangverein der städtischen Beamten zu Dresden folgte am lü. d. M. mit Fahne einer Einladung des Gesangverein» «Ltederkranz" in Thalhetmt. E. zur Feier seines Wjährigen Bestehens und der Wethe seiner Fahne. Nach herzlicher Begrüßung am Bahnhof erfolgte unter schneidiger Marschmusik de» Ttetz- Bläserchor», das sich dem Verein angeschlossen hatte, der Ein. marsch tn die Stadt -um Erbgerichl. Dort fand unter starker Beteiligung ein von «chtem Sängergetst getragener Kammer» statt, tn dessen Verlaus vom Verein auch einige Share unter Leitung de» Lhormetster» Müller »um Bartrag gebracht wurden. Der Sonntag wurde durch großes Wecken «tugelettet. Die Wethe der Fahne durch den Ortopsarrer «rsolgte bet herrlichem Wetter. Ein farbenprächtiges Bild bot der Fahnen- watd der vielen Vereine von nah und fern. In dem sich anschließenden Frstzuge, an dem auch die Sportverein« teil- nahmcn, bemerkte man auch sinnreich zusammengestellte Fest, wagen. Nach den Ausführungen oun Massenchüren ans dem Festplatze erfolgte die Hetmtahrt mit dem gegenseitige» Wunsche auf baldiges Wiedersehen. — Der LrtSverein Dresden de» Deutschen Nattonalvereiu» der Freundinnen junger Mädchen veranstaltet Mittwoch 8 Uhr im Saal« seiner Heimat, Winckelmannstraße 4. am Tage seiner Gründung vor 50 Jahre» einen Festabend. Hospredtger Keß irr wird den Festvortrag halten und namhafte Künstler werden den Abend durch ihre Kunst verschönen. Die Feier findet zum Besten des Freistellenfonds statt, jedermann hat Zutritt. — Sächsischer Enthomologentag. Der 15. Sächsische Enthomologentag wird am l. und 3. Oktober in WtlSdruss abgehalten. In der am Sonntag nachmittag beginnenden Hauptversammlung hält Dr. H. Walther-Dresden einen Vor trag über .MelaniSmuS". Mit der Tagung sind Tauschbörse und verschiedene Besichtigungen verbunden. — Neue Angestclltenvcrsichcrungömarken. Mit Wirkung vom l. Oktober 1927 werden neue technisch verbesserte Marken der Angestelltenversicherung ansgegebe», die von den jetzigen sich im Aussehen völlig unterscheiden. Die Gültigkeitsdauer der alten Marken läuft mtt dem 89, September 1927 ab. Unbeschädigte Marken können, soweit für sie vor dem 1. Oktober keine Verwendungsmöglichkeit mehr besteht, bei der Post bis 30. September 1927 umgetauscht werden. — Pelzscha«. Der Retchsbund der Deutschen Kürschner <BBO.» veranstaltet Donnerstag den 32. d. M., nachmittags Hg Uhr und abends Aü Uhr im Tanzpalast «Libelle" tn der Ausstellung eine große Kvllektiv-Pelzschau «Der Pelz, die Mode der Frau", an der sich zahlreiche Kürschnersirinen be- teiligen Die Veranstaltung wird von künstlerischen Dar- bietungen umrahmt. Außerdem findet die Wahl einer Pelz- königtn aus dem Publikum statt. Die Schau soll -eigen, daß die deutsche Qualitätsarbeit der Kürschner vom Ausland nicht Übertrossen werden kann und daß solche Arbeit nur ein Hand- werk Hervorbringen kann, das eine vielhundertjährtge Tradition hat. Es soll die vielfältige Verarbeitung des Pelzes nach Name und Art erläutert und insbesondere die neuesten Modeschöpsungen gezeigt werden. — Kuriosum des Parlamentarismus. Nach den setzt be- stehenden Gesetzen wählt der DchulauSschuß sich seinen Vor sitzenden selbst, während früher in der Regel im Schulvorstand der Bürgermeister den Vorsitz führte. In dem Landorte P. im Erzgebirge Halle man den Bürgermeister zum Vorsitzenden gewählt. Die drei weltlichen Lehrkräfte im Schulausschuß fochten die Wahl an. Der Bürgermeister, verstimmt über die nach seiner Meinung zu Unrecht erfolgte Anfechtung, legte den Vorsitz nieder. Es mußte Neuwahl erfolgen. Die sozial demokratische Gruppe, die den Bürgermeister präsentiert hatte, beschloß, ebenfalls über die ihrer Ansicht zu Unrecht erfolgte Anfechtung verstimmt, sich der Wahl zu enthalten. Die bürger lichen Mitglieder beschlossen dasselbe aus anderen Gründen. Die Wahlhandlung fand statt. Nur eine einzige Person gab einen Stimmzettel ab mit dem Namen des auS der Kirche ausgetretenen Schulleiters. Da also nur eine einzige Person an der Wahl sich beteiligte, wurde so mit einer Stimme der Schulleiter einstimmig zum Vorsitzenden des Schul- ausschusses gewählt. Er nahm die Wahl an und übt beute noch sein Amt aus. — Festnahme eines Betrügers. Der wegen verschiedener Betrügereien ausgewiesene 23 Jahre alte Konditor und österreichische Staatsangehörige Herbert Mauerböck wurde kürzlich von der hiesigen Kriminalpolizei wegen verbotener Rückkehr festgenommen Gleichzeitig wurde auch festgestellt, daß er sich schon seit längerer Zeit tn Dresden und Umgebung aufgekmlten hatte und als angeblich taubstummer Post kartenhändler aufgetreten war. Hierbei batte er ge fälschte Answetspaptere vorgelegt, wonach er angeblich infolge eines Grubennnfalles Gehör und Sprache verloren haben wollte. In Wirklichkeit ist Mauerböck kerngesund. In seinem hiesigen Schlupfwinkel wurde verschiedenes Fälschungs material vorgesunden, mtt dem er die erforderlichen behörd- liche» Stempel nachgeahmt hatte, — Deutscher SIp«r<i»«»>Bu»d, «. B-, Zweigverei» DreSde». Die MonalSversammluna am 1k. Leptember diente hauptsächlich der Vorbereitung der vom L.—tü. Oktober stattfindenden Esperanto- Woche, die das Interesse sür di« Mitte Oktober zu eröffnenden Lehrgänge ivachruscn soll und mit einer F c st s i tz u n g tn dem Vortragssaale der 4. Ttädt. Berufsschule am >0. Oktober beschlossen werden wird. Im Rahmen dieser Feier wird ein Lichibildervartrag de» Schriftstellers Häsker über „Olympia und die griechische tSymnastik im Lichte der griechischen Bildhauerkunst' stattftndcu uni» einleitend die 40jqhrtge Entwicklung des Esperanto gewürdigt wer den. Vorträge in Fachkreisen sollen ebcusalls aofklärend und werbend wirken und stehen in mehreren bedeutenden Bereinigungen bevor, weitere werden aus Wunsch jederzeit kostenlos veranstaltet. Auskünfte über die Wcrbewoche und die Lehrgänge erteilt die Ge schäftsstelle de» Zwetgvereins. SönigSbrücker Straße »». Den Schluß de» Abend« bildete ein Esperantovortrag des Dr.-Ing. Fried mann über „Retleeindrücke in Südtirol und den Dolomiten", der lebhafte» Interene fand. Groß« Beirtedigun« weckte die Mitteilung, daß da« EhrenmiMlied des Dresdner ZweigvereinS Karp Walloo tn den „Ausschuß für fremdsprachliche uebertragung der Deutschen Einhetls-Kurzschrist" als Vertreter de» Esperanto berufen worden ist, um so mehr, als die Uebertragung der Reichskurzschrift sür Esperanto von Herren Walls» tu vorbildlicher Weis« bereit» erfolgt ist. — »in großes FenerlSschousgebo« rückt« am Montag in den Bor- Mittagsstunden nach dem ausgedehnten Lagerplatz der Deutich- Amerikanisißcn Petroleum - Gesellschaft tn der Hamburger Straße, was rasch zu allerlei Gerüchte» und Vermutungen Anlaß gab. Das Ausrücker, der Fcucrivchrmannschasten nach jener Stelle galt jedoch nur der Belehrung über ein aus Anordnung des FeuerpoltzeiamteS eingebaute» Schaumlöschverlahrcn. — Freibcrg. (Pfarrereinweisung.) Der neue Pfarrer an der hiesige» St. Nikolai-Kirche, Pfarrer Bitter lich, bisher in Schlettau tätig, wurde am Sonntag durch Superintendent Oberkirchenrat Dr. Lehmann tn sein neues Amt eingewiesen und sür dasselbe verpflichtet. — Freiberg. (Ratskeller-Verpachtung.) Da über das Vermögen des hiesigen Ratskellerpächters das Konkurs verfahren erössnet worden ist. soll der hiesige Ratskeller nun mehr sofort erneut verpachtet werden. In dieser Angelegen- heit nahm die letzte Stabtverordiietensitzung einstimmig einen deutschnationalen Antrag an. zu beschließen, einen Unter suchungsausschuß von süns Mitgliedern einzusetzcn mit der Ausgabe, die Vorgänge bei der Wahl des bisherigen RatS- kellerpächters nachzuprüfen. In der Begründung zu diesem Antrag« wird u. a. auSgefithrt: Nach kaum dretviertelsährtger Tätigkeit tst über das Vermögen dcS bisherigen Ratskeller pächters das Konkursverfahren erössnet worden. Schon setzt steht mit ziemlicher Sicherheit fest, daß zahlreiche Freiberger Geschäftsleute empfindliche Verluste erleiden werden. Die hinter der Deutschnationalen BolkSpartet stehenden wirtschaft lichen Kreise verlangen dringend Aufklärung darüber, wie eS möglich sei. daß ein ossenbar schon zur Zeit seiner Wahl finan- ztell sehr schwach dastehender Ma«n als Pächter des A*». teller« auSgewählt werden konnte Die Entwicklung der Ding« dal lßebhajt« Empörung und ttrsstes Mißtraue« hervorgeruseo. Zahllose Gerüchte gehen durch dte Stadt. Ts erscheint daher geboten, diese »ngelegenhett durch einen UutersuchungSauS. schuß zu klären uud dabei gleichzeitig Mittel zu erwägen, die dte Gasahr der Wiederholung eine» ähnlichen Mißgriffs aus- schließ»:» oder wenigstens mindern. — yreiberg. lErössnung de» Grube» sicher- h«ttsamteS.j In Gegenwart von Finanzmtnister Weber wurde hier das Sächsisch« ÄrubensicherheitSamt im Oberbera- amt zu Frelberg erössnet. Dieses SichrrheitSamt tst dem hlrsi. gen OSerbergamt als beratende Stelle angegliedert. E» setzt sich zusammen aus Vertretern der Bergbehörde sowie auS Ver. treten« der Arbeitgeber und Arbettnehmer der Stein- und der vraunkohlenwerke im Freistaat Sachsen. Bet dieser Er öffnung hielt Finanzmtnister Weber ,tue Ansprache, tn der »r u. a. auf die hohen Ausgaben dieses Amtes binwieS: Menschen- leben zu bewahren und zu retten uor schädigenden Gefahren. — tzlh«muitz. (Schwere Benztngasrxplolton.j Als eine 84 jährig« Friseursebesrau in ihrer in der Süd- oorstadt gelegenen Wohnung Kleidungsstücke mtt Benzin reinigte, müsse» sich Benztngase tm Raume entwickelt haben, dte vermutlich durch eine zum Erhitzen eines Plättetsenü ent- zündete Gasflamme explodierten. Es erfolgte eine gewaltige Detonation. Im Zimmer und tn den Nachbarivobnungc» wurden «ine große Anzahl Fensterscheiben und GlaStürsüllun. gen eingedrückt und eine Wand erheblich beschädigt. Die Möbel dc^s Zimmers gerieten in Brand und konnten erst von der herbcttgerufenen Feuerwehr gelöscht werden. Dte in dem Raume anwesenden Personen, die FriseurSehefrau, ihr 38 jähriger Mann und ihre 17 jährige Tochter erlitten so schwere Brandwunden, daß sie sogleich dem Krankenhaus zu- geführt werden mußten. — Chemnitz. lEisenbahnbetriebSunfall.) Die Nelchsbahnbelriebsdirektton Ehemiritz meldet: Vom Güter, zug 9743 entgleiste am Montag früh in der sechsten Stunde zwischen Llößnitz-Oberer Bahnhof und Zwönttz ein Langholz- «vagen mit einer Achse infolge Reißens eines Knppclbauines. Bet den fvühen Personenziigcn mußte umgesttegcn werden. Ein Gerätetzug aus Cbemnttz gleiste den Wagen wieder ein. Der Sachschaden ist gering. In der zehnten Stunde wurde der regelmhßige Betrieb wieder ausgenommen. — Fldhtz». (Ungültige ElternratSwahl.) Das Ministerium für Volksbildung hat die Neuwahl des hiesigen Elternratcs angeordnet, weil di« Zxtt zur Eiureichung der Wahlvorschltge bis Mitternach des letzten Tages der bekannt, gegebenen Einreichungsfrist zu laufen hat. während der SSahl- vorstand «vte tn früheren Jahren einstimintg Len Ablauf der Frist auf eine frühere Stunde festgesetzt und damit gegen die bestehenden Porschristen verstoßen hat. Das Ministerium hat diesen Borstaiß als wesentlich sür den Ausgang der Wohl an- gesehen und peShalb die Neuwahl angeordnct. — Plauen i. B. <T o d e S s a l l.) Nach schwerem Leiden Ist hier der Gerncrbekammersyndikus Dr. Engelmann tm 6«. Lebensjahre gestorben. Engelmann ist aus Grimma gebürtig und war früher eine Zeit lang Mitglied des Sächsischen Land- iagcS. Außerdem gehörte er bis zum Jahre 1911 dein Plaucner Stadtverordiirten-Kvllegium an. — Lommatzsch. (Vom Handwagen tödlich ab» gestürzt.) Pelm Festtreteu von Grummet stürzte die Frau des Schuhmachermeisters Treutler in Dörschnitz vom Handwagen. Wegen NnterletbSschmerzen wandte sie sich später an das Krankenhaus, wo eine Zerreißung der Milz und der Därme festgestellt wurde. .Kurz nach der Operation ist die Frau gestorben. — Leipzig. (Raubmorbversnch in der Dübener Heide.) Am Sonntag in der 6. Nachmittagsstunde ist zwischen Söllichau und Schmicdeberg ein jugendlicher Radfahrer von einem unbekannten älteren Mann überfallen worden. Der Unbekannte hatte es offenbar aus das Rad des jungen Manne» abgesehen, AIS dieser sich zur Wehr setzte, gab der Räuber mehrere Schüsse ans den Nadler ab, Automobilisten aus Letp. zig brachten den Verletzten zu einem Arzt nach Schmtedeberg. Der Täter war inzwischen geflüchtet und ist unerkannt ent kommen. — Goldbach bei Bischofswerda. (Schadenfeuer.) Ein großes Schadenfeuer, das zweifellos auf Brandstiftung zu- riickzufllhren ist, vernichtete am Sonntagabend kurz nach 9 Uhr das Mvl»«hguS und die Scheune der 73jährigcn Be sitzerin Arrguste Pctschel hier. Das Großvieh und einige- Mobiliar konnte gerettet werden, während das Federvieh, die Ernte von acht Ächeffel Feld und die landwirtschaftlichen Ge- räte ein Raub der Flammen wurden. Man vermutet, daß die Brandstiftung, ans den gleichen unbekannten Täter zurück, zuführen ist, der die zahlreichen Brandstiftungen im benach barten Frankenthvl verübt hat. Die Dienenmühler SiiasienrSuber vor Gericht. AuS Brüx wlird uns berichtet: Vor einem Stxasienat des Brüxer KreiKgerichtcs hatten sich drei gefährliche Kasscneinbrecher, und znmr der Bergmann Anton Glöckner aus Dux. der in Tschoschl bei Komotau wohnhafte Bergarbeiter Emit Watzke und der tn Osseg be heimatete Bergarbeiter Anton Po real zu verantworten. Die Anklage lautete auf Verbrechen des Diebstahls, der öffentlichen Gewalttätigkeit und der Nebertretnng des Maffen- vatentes. Die drei Einbrecher waren, wie die Anklage aus- sührt, tu der Nactzl zum 34. April d. I. tn der Ortschaft Bienenmühle lMechenberg-Bienenmühle) in Sachsen tn dte G e m ei nd e k a n z l e i eingebrochen, hatten aus der Kasse einen Betrag von 4909,76 Mk. tn Papiergeld »nd 28,76 Mk. in Kleingeld entwendet. Dte Spur, welche die sächsische Sicherheitsbehörde gleich am Morgen des 34. April verfolgte, führte über die Grenze gegen die Ortschaft Flrvh. Gegen 7 Uhr früh traf ein Gendarm des GcndarmeriepostenS Flevh auf der Waldstraße Fleuß—Langewiese die drei Ver brecher. Da ihm dte Leute verdächtig vorkamen, insbesondere Glöckner, der tm Bestzbe einer Brechstange war. forderte der Gendarm die Männer, zur Ausweisleistung auf und hieß sie später mtt ihm zur Feststellung ihrer Personalien zum Posten nach Fleyh zu gehen. Währen- Watzke und Porcal der Auf forderung Folge letswten und gegen Fleuß vorangingen, setzte sich Glöckner zur Wehr. Der Gendarm überwältigt« Glöckner und nahm ihm eine Revetterpistole ab. Watzke und Porcal, die voraußgeganaen waren, hatten inzwischen sich im Walde versteckt, und al» der Gendarm mtt Glöckner aus der Straße erschien, erööffneten sie gegen den Gendarmen auS Pistolen ein heftiges Feuer und gaben etwa 15 Schüsse ab. Diesen Moment bcvutztc Glöckner, um die Flucht zu er- greisen. Der Gendarm der glücklicherweise unverletzt ge blieben war, schoß Glöchncr mit dein Gewehre nach »nd ver wundete ihn schwer. Pprcal und Watzke entkamen damals, wurden aber einige Zeit später verhaftet. Von dem ge stohlenen Gelbe wurdest nur einige hnndert Mark wieder- erlangt. Watzke allein ist außerdem »och beschuldigt, am 8. Juni 1927 tn Olbe. rnhau (Sachse») dein Äuditeur Gustav Lorenz i« Mark gestohlen zu haben. Bei der Der- Handlung waren alle drei Verbrecher geständig, nur Watzke bestritt den Diebstahl tn Olbernhau «md behauptete, z» dieser Ztzit tn Holland gewesen z« sein. Alle drei Verbrecher wurden alS schuldig erkannt, und Watzke zu zwei Jahren, Porcal zu eineinhalb Jahr und Ghvckner zu einem Jahre schwere» Kerker verurteilt. Am ciiloroäont die Qualität»-Talinpaste von mekr als S ß/illllonen ß^ensdien allein in Veutscbland als beste» Tsiin- und ^undpklegerniltel im Oebrauck. Vs- sondere Vorrüge: 1. madit die Saline blendend aveib. 2. entkernl käülick gefärbten Tsiinbelsg, 3. beseitigt unangenebmsn ^lundgerudi. Oberreugea Sie sldi ruerst durcb Kaut einer lube ru 60 psg. — grobe lube l. Uk. — Lblorodont-^abnbürsten t.25 ßlark, kür Kinder 70 psg: Lbiorodont- Uuildivasser sslssdie 1.2S ^srk. ßäsn verlang:«; nur Lklorodont.
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