Suche löschen...
01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030405016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903040501
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903040501
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 26-27 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-05
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 05.04.1903
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
verugzgeMr: Dnste« mid b«r nLÄttn Umgebu»,. da- «lall -n «ochfili,,«. di, nicht «ui«»»- oder «lenage tolgeiu m ««e> Telcaueaadm «»«»< MI «»r,e»^jUl>ed,iU. «-cd d ru ct aller «NM u. vrt,i»al. MUteUungei, nur mit deutlicher Oukll„iangadel,Pre;d.Nachr. ) .uliilstg,. Skachtrügliche Lgnorar. aiuvrü»« dlelden underuckuchliat! unverlangt« Mannlkrivle wirb« nicht ouidewaan. Teleqramm Nachrtchten «» Gezriilldtl 1856. OslEi Sji«» - 08t«rZ»a8vZ» in roioster 121 äw Los 08VLr klsvksr. Lee 211 Haupt» VeschLftsftell«: Martenstr. S8. Ureigen-tarlf. Lnnabm« von lkntllndlguaae» dir nachmittag« » Mir. Loim- und Sciertag« nur Marlciilttabe « von n dir '/,i Ubr Die I lvalllge Grund- ielle <ca. S Silbenl so Psg.. Ln- kündigunge» aus der Drivatlelte Lille ss Plg.: die rlvaltigeZeile air »Ein- aelandt" oder a»s TerilcUe so Psg. In Slumiuern nach Sann- und steter, tagen i- de», Livaltige Lrimdeeilen so. ao bcz. so und so Pia nach be sonderem Tarü. Auswärtige Aul. träae nur geae» Borausbeialiluna. Beleablljtiei werden mit ic>Plg. berechnet. verntprechanILlub: «rut l Nr. U und Nr. !i0S«. E 8pant- ff vi-esskii-jltst. H. HIÜlIl/I* krszer öti-. 32 j Lüntglled Stobslsotisr ttokllskorant. ! grösst« frödel- u. kisiellsoiiastssplolo. Preislisten frei, i Carl Tiedemann, Hoflieferant. Gcgr. L8SS. M V Weltausstellung Paris l»<X>: Goldene Medaille. ß De. bete Lufzbodenanstrieh Tiedemanns Bernstein-Oellack mit Farbe; schnell trocknend, nicht nachklebend. Narlenslrabe lv, Smalienftroße iS, Hkinrtchslrabk lLladl Görli.I und in säst allen anderen Trogen- und Farbenhandlunge» ß Oslsr-Qsseiienks - » »«rob-ra «Meer » « NU-clraMr Mr. ll, >n>rt. n. I. Mage. A DU" V»88vp«lieli1« I-«4vll-IIavvI«ek8 x Wvttvi'-Mntvl x V«m'«8lv»-^»rüxv "MG soviö Llls Voui'Ini.vis-^.i'lIIrvI in grosser H.U8VS.K1 smpkiestlt ^«8. Hvvlstl LUS Hi'vl, 8vI»I«888t» »88V As«. 28, M't. uuä I. Ltnxo. Br Alstisssl' Loubet und Combes. General Frhr. v. Dodenberg ff. Dresdner Spar-und Bauverein. Berufswahl, M «V. Gerichtsverhandlungen. Gemäldegalerie. Plakatausstellung. Bölsenwochcnbcricht. «o,intag, 5. April «SOI. Loubet und EombeS. Herr Loubet, der gegenwärtige Präsident der 3. französischen Republik, will in diesem Monat eine Reise nach Algier und Tunis unternehmen, um dort angesichts der durch die marokkanischen Wirren beunruhigten allgemeinen Lage persönlich nach dem Rechten zu sehen. Französische Präsidentenreisen waren früher nicht üblich und sind erst in neuerer Zeit in das republikanische Zeremoniell ausgenommen worden. Der alte Grövy mit dem historischen Regenschirm blieb grundsätzlich zu Hause und erst Präsident Carnot griss auf die monarchisch« Sitte der politischen Reisen zurück und zeigte sich dem Bolle. Während aber Sadi Carnot sich bei solchen Gelegenheiten anmerken sieb, daß ihm die Sache Mühe machte und er sich dieser Repräsentation nur unter dem Zwange der sie gebieten den höheren Rücksichten unterlvarf, blieb eS Felix Faure auf behalten, den rechten Schwung in die Präsidentenreisen hinein zu bringen. Faure reiste von Amtswegen gewissermaßen mit Leib und Seele. Er war ganz bei der Sache, strahlte förmlich bei den Empfängen aller Orten von Huld und Gnade und verstand es nicht ohne Geschick, eine Art von monarchischer Pose einzunehmen. Ueberhaupt war Felix Faure ein Mann der förmlichen Etikette, und daß gerade dieser Umstand der Mehrzahl der Franzosen besonders an ihm gefiel, ist ein Beleg dafür, wie sehr eigentlich die fron- zösische Bevölkerung, ohne eS zu wissen und zu wollen, noch in den monarchischen Ueberlieferungen steckt und wie sehr ihr das eigentliche republikanische Wesen abgeht, das in der Einfachheit des äußeren Auftretens auch der höchsten staatlichen Spitzen eine hauptsächliche Forderung erblickt. Auch Herr Loubet. das Muster eines wahrhaften, schlichten Republikaners, hat sich dem Reisezüge der Zeit anbequemt und unternimmt regelmäßige Fahrten innerhalb des Gebietes der Republik. Der Präsident verdient die Anerkennung, daß er sich leicht und sicher auch in diese Form seiner repräsentativen Obliegen heiten eingelebt hat. und man darf wohl sagen, daß er durch den Zug von Herzlichkeit, der seinem öffentlichen Austreten beigemischt ist, den durch und durch kalten und unnahbaren Felix Faure in dem politischen Erfolge solcher Reisen noch übertrifft. Es ist gar keine Frage, daß die Landfahrten des Herrn Loubet viel mit dazu beigetragcn haben, den republikanischen Gedanken in der fran zösischen Bevölkerung zu befestigen, was u. a. daraus erhellt, daß bei derartigen Anlässen immer häufiger der Ruf: „Es lebe die Republik!" gehört wird, während früher die Hochrufe fast aus schließlich Frankreich und dem Präsidenten selbst galten. Daß Präsident Loubet sich auch einmal in den afrikanischen Kolonien Frankreichs sehen lassen will, ist gerade unter den augen blicklichen Umständen mit Rücksicht auf die marokkanischen Unruhen ein kluger politischer Schachzug und findet den Beifall der öffentlichen Meinung. Herr Combes, der radikale Minister präsident, hat es indessen für angebracht gehalten, in den Wein der Begeisterung für den Loubetschen Reiseplan einen Tropfen Wermut zu schütten, indem er erklärte, er werde den Präsiden- len, entgegen der ursprünglichen Abmachung, nicht auf der Reise begleiten. Dieser Entschluß des Kabinetschefs wurde in einer amt- lichen Note damit begründet, daß die Ausführung des Vereins- gcsetzez gegen die Orden die Abwesenheit beider Regierungsspitzen von Paris nicht erwünscht erscheinen lasse. DaS ist aber offenbar nur eine fadenscheinige Bemäntelung der tieferen Ur sachen der Absage, die, wie man sagt, vornehmlich in der gegensätzlichen Stellungnahme des Präsidenten zu der Äirchcnpolitlk drS Herrn Combes liegen. Andeutungen dteleS In haltes sind nickt neu, sondern sickerten schon im ersten Stadium des von Herrn Combes begonnenen radikalen Kulturkampfes durch und haben sich seitdem ununterbrochen in der öffentlichen Er örterung behauptet. Herr Loubet. der auf seiner letzten Reise im Vorjahre ausdrücklich eine Politik der republikanischen Versöhnung und der Berubigung der Gemüter als sein Programm kundgab, soll von dem Ultraradikalismus Combes' in der Verfolgung seiner Ziele eine schwere Gefahr für die harmonische innere Weiter entwicklung Frankreichs befürchten und sich deshalb nur schwer und widerwillig zur Unterzeichnung der verschiedenen kirchen- polltücken Dekrete entschlossen haben. Insbesondere, so wird behauptet, sei der Präsident darüber aufgebracht, daß CombeS drei Bischöfe einfach von Staatswegen ohne jede vorhergehende Ver ständigung mit dem Vatikan emennen will. Der Präsident ist der Meinung, daß diese- Vorgehen im Widerspruch mit dem klaren Wortlaute deS Konkordate- stehe, und soll sich direkt geweigert haben, seine Unterschrift zu geben. Auffällig ist eS jedenfalls, daß die genannte Angelegenheit, die schon seit längerer Zeit schwebt, gar nicht vom Fleck kommen will. Bei der ganzen Eigenart, die Herr CombeS in seinem persönlichen Auftreten bekundet, — mit dem ausgeblasenen Frosche der Fabel vergleicht ihn einer seiner Kritiker — ist eS sehr wohl möglich, daß der Ministerpräsident an Herrn Loubet wegen der Nichtou-sertigung der bischöflichen ErnennungSdekrete sein Mütchen kühlen will und deshalb bet der Reise nach Algier nicht mitmacht. Auch sonst soll sich Präsident Loubet vielfach verletzt fühlen durch die Art. wie Hm TombeS seine Stellung ihm gegenüber auffaßt und betätigt. So war e» ein zweifelloser ressortmäßiger Uebergriff, alS Hm CombeS sich lüugft erlaubte, dem mit dein Radikalismus auf so vertrautem Fuß», stehenden Kriegsminister AndrS bei dessen Uebertritt zur Reserve ein amtliches Wohlverhaltungszeugnis auszusteüen. Die Befugnis dazu gehört allein dem Präsidenten der Republik, der nach der Verfassung der oberste Kriegsherr ist. Daß die politischen Kreise Frankreichs nicht gewillt sind, die augenscheinlichen Mißhelligkeiten zwilchen dem Ober- Haupte der Republik und dem gegenwärtigen Ministerpräsidenten ganz auf sich beruhen zu lassen, geht aus der Anfrage hervor, die der llerikal-republikaniiche Abgeordnete Rudelle in der Kammer über den Gegenstand eingebracht hat. Der Interpellant erklärte, in dem Zurückbleiben der Mitglieder des Kabinetts liege eine Be leidigung für Algerien. Die Antwort des Ministerpräsidenten hat keineswegs reinen Tisch in der Angelegenheit gemacht. Herr CombeS wiederholte nur. waS er bereits offiziös versichert hatte, daß er sich nicht in einem Augenblick von Paris zu entfernen wage, wo von der Opposition der Widerstand der Kongregationen gegen ihre Nullösung angekündigt werde. Allerdings fügte Herr Combes dann noch die Erklärung hinzu, daß alle Ge rüchte von angeblichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Ministem oder zwischen diesen und dem Präsidenten der Republik unbegründet seien. Ein solches Dementi überzeugt indessen nicht, wenn so erheblich« Gründe gegen seine Aufrichtigkeit sprechen: man weiß ja, daß in gewissen Lagen auf Knall und Fall dementiert wird, selbst im handgreiflichen Widerspruch mit den Tatsache«. Herr CombeS aber dürste gerade jetzt in der kritischen Lage, in der er sich infolge der scharfen Zuspitzung des kirchenpolitische» Kampfes befindet, am allerwenigsten irgend- welch« „Unstimmigkeiten" in der Negierung cinräumen, well ein derartiges Zugeständnis mit dem Bekenntnis seiner Schwäche und der Unfähigkeit, die Lage dauernd zu beherrschen, gleich bedeutend wäre. Uebrigens spricht ja auch Herr Combes nur von dem Verhältnis zwischen dem Präsidenten und der Ge samtheit der Minister, ohne sich über seine persönlich« Stellung zu Herrn Loubet, die doch gerade den springenden Punkt bildet, auszulassen. Eindrucksvoller als Herrn Combes' Worte ist jeden falls die Tatsache, daß Präsident Loubet auf Herrn Combes' Betreiben sich einsam und allein „ohne ministerielle Bekleidungs stücke" auf die Fahrt nach Algier begeben muß: daraus kann man auf alles andere eher als aus das Vorhandensein einer unge trübten Harmonie zwischen dem Präsidenten und dem Minister präsidenten schließen. Die jetzige offen zu Tage tretende Verstimmung zwischen Loubet und Combes hat kaum etwas Ueberraschendes, wenn man sich erinnert, daß Präsident Loubet bereits nach dem Rücktritt Waldeck-Rousseaus sein Bestreben darauf richtete, ein Kabinett von mehr gemäßigter Färbung zu stände zu bringen, um mit dessen Hilfe eine rein bürgerliche, von der Abhängig keit nach der sozialistischen Seite hin freie Politik zu betreiben. Präsident Loubet ist aber auch von der Erkenntnis durchdrungen, daß zu einer Führung der Geschäfte in einem die Gemüter ver söhnenden und beruhigenden Sinne mit in erster Linie eine ziel- bewußte Festigkeit der staatlichen Gewalten gegenüber der sozia listischen Agitation gehört, die durch fortwährende frivole Aus stände den Gewerbeflciß des Landes auf das Schwerste beein trächtigt und die Stellung der französischen Industrie auf dem Weltmärkte in ernste Gefahr bringt. Es hat also von vornherein ein starker, innerer Gegensatz zwischen Loubet und Combes be standen. der nunmehr auch äußerlich in die Erscheinung getreten ist. Präsident Loubet hat in Herrn Combes mit seiner radikal- sozialistischen Gefolgschaft von Anfang an nichts weiter als einen unliebsamen Notbehelf gesehen und würde es gewiß als eine Er- lösung empfinden, wenn eS ihm früher oder später gelänge, die Ministerpräsidcntschaft in gemäßigt-republikanische Hände zu legen und seinen Wunsch nach einer nicht in sozialistischem Vor- spann befindlichen Regierung erfüllt zu sehen. Auf der anderen Seite muß allerdings damit gerechnet werden, daß Herr Combes und seine Leute, zumal während der Abwesenheit des Präsidenten, nichts unversucht lasten, um gegen Herrn Loubet zu intrigieren, damit er nach seiner Rückkehr eine Lage vorfindet, die ihn zur Nachgiebigkeit geneigt macht. Präsident Loubet scheint indessen von ziemlich hartem Holze zu sein, und seine radikalen Gegner dürften sich wohl täuschen, wenn sie glauben, ihn so mürbe machen zu können, daß er entweder das Opfer seiner besseren staatsmännischen Einsicht bringt und sich bedingungslos dem Radikalismus und Sozialismus in die Arme wirft, oder aber nach dem Vorgänge Casimier-Periers die Flucht ins Privat leben ergreift. Herr Loubet ist ein pflichttreuer echter Revubli- kaner oornms il kaut und wird sich ganz sicher nicht von der Bildfläche hinweg ärgern lasten, sondern allen Anfeindungen zum Trotz bis zum ordnungsmäßigen Ablaufe seiner Präsident, schast im Februar 1906 ans seinem Posten ausharren. Neueste Drahtmeldungen vom 4. April. (NachtS eingehende Deveschev befinde« sich Seite 4 > Berlin. sPriv.-Tel.) Die 7. Kunstausstellung der Berliner Sezession wurde beute mittag feierlich eröffnet. Die Eröffnungsrede hielt Professor Max Liebermann, welcher schloß: „Hoffentlich nabt die Zeit, wo auch in der Kunst seder nach seiner Fasson wird selig werden können. Dann werden wir voll freudigen Stolzes die Streitaxt begraben, und das Reich dcs Friedens wird unter den Künstlern einziehen." Danach erkläric Oberbürgermeister Schusterus die Ausstellung für eröffnet und brachte das Hoch auf den Kaiser aus. Die Ausstellung ist numerisch kleiner als ihre Vorgänger; sie ist von 102 Malern und 9 Bildhauern beschickt. Der Katalog verzeichnet 20t> Gemälde und 14 Skulpturen, zu denen in den letzten Tagen aber noch etwa ein Dutzend hinzugekommen ist. Es sind gegen 100 Arbeiten weniger als früher. Die russische Sammlung trifft erst Mitte April ein. Berlin. sPriv.-Tel.) Der „Staatsanzeiger" veröffentlicht den vorläufigen Entwurf des Gesetzes über Familienfidei kommisse, dessen Grundzüge neulich der Minister im Herren hause mitteilte. — Ter soeben zur Ausgabe gelangende Plan der 209. Preußischen Klassenlotterie enthalt wesentliche Äenderungen gegen den bisherigen Plan. Die Lotterie wird künftig in fünf, statt in vier Klassen gespielt. Die Gesamtzahl der Lose ist aus 224 000, die Gesamtzahl der Gewinne auf 100 000 bemessen. Der aus der Erhöhung des Spielkapitals sich ergebende höhere Gewinnanteil des Staates soll dazu verwendet werden, für die Hauptklasse eine Prämie von 300000 Mark auszusetzen. Die Äenderungen sind im wesentlichen deshalb getroffen worden, um das Spielen in der Sächsischen Lotterie cinzuschränken. — Der Plan der Stadt Berlin, zur Durchführung der weitaus greifenden Bauprojekte eine Anleihe von 228000 000 Mark aufzunehmen, ist von der Regierung in einigen Punkten bean- stgmdct worden. Berlin. sPriv.-Tel.) Auf Beschwerde des Goethe-Bundes bei dem Oberpräsidenten von Brandenburg bezüglich der verbotenen Aufführung von Paul Hevies „Maria von Magdala" ist den Vorständen des Goethe-Bundes seitens des Oberprasidenten ein Bescheid zugekommen, im wesentlichen dahinlautend: Wenn, wie es den Anschein bat, dasWerk nunmehr einem Zubörerkreis zugefühn werden soll, dessen sämtliche Glieder nur aus Grund einer persön lichen. auf ihren Namen lautenden Einladung des Vorstandes dcs Goetyebundes zur Vorstellung zugelassen werden und welche in keinerlei Form irgendwelches Entgelt für die Einladung oder die Vorstellung entrichten, so kann polizeilicherseits hiergegen nichts eingewendet werden. Wird für die Zulassung zur Vorstellung oder für die Gewährung bevorzugter Plätze eme Gegenleistung, beispielsweise nach dem ursprünglichen Plane in der Weise ge- nommen, daß Eintrittsgeld erhoben wird, so Würde die Einladung selbstverständlich nicht mehr als eine unentgeltliche er- scheinen können. Kiel. sPriv.-Telff Das Kriegsgericht verurteilte den Kapitän zur See Jakobsen, Kommandant des Artillcric-Ver- suchsschisss „Freia" zu 3 Tagen Stubenarrest, weil er durch Fahr läffigkeit einen Zusammenstoß mit dem Artillerie-Schulschiff „Brummer" herbeigeführt habe, wodurch letzteres erheblich beschä digt wurde. Der Vertreter der Anklage selbst hatte Freisprechung be antragt. Jakobsen legte sofort Berufung ein. Altona. Die am Winkler-Platz 1 wohnhafte Kontrollierte Anna Schmidt wurde in vergangener Nacht in ihrem Zimmer mit durchschnittener Kehle aufgefunden. Der Täter, ein vierundzwanzigfähriger Hausknecht namens Oswald Mailau aus Bonn, ist ergriffen worden. Bremen. Die Nachricht von der Verzögerung der Ankunft des Schulschiffes „Moßherzogin Elisabeth" hat einigen Zeitungen zum Ausdrucke ernster Besorgnisse Veranlassung ge geben. Demgegenüber kann nach zuverlässiger Erkundigung mit- geteilt werden, daß zur Zeit nicht der geringste Grund zu irgend welchen Befürchtungen vorliegt. Voraussichtlich dürste das Schulschiff im Atlantischen Ozean Stürmen begegnet sein, was den erprobten Führer desselben in Würdigung seiner großen Verantwortung veranlaßt haben wird, beizudrehen. — Der neu erbaute Schnellpostdampfer dcs Norddeutschen Lloyd „Kaiser Wilhelm II." ist heute 11 Uhr vormittag auf der Weser angekommen und ankert bei Hoherweg-Leuchtturm. Der Dampfer wird nachmittags vor Eintreten der Flut nach Bremer haven weitergchen. Köln. Der „Köln. Ztg." zufolge unterliegt es keinem Zweifel, daß das für die Sprengung der Eisenbahnbrücke bei Mustapha-Pascha benützte Dynamit von Bulgarien aus au die aufständischen Banden gelangte, sowie, daß für Bulgarien die Schweiz als Bezugsquelle gedient habe. Jedenfalls ist die Ver teilung des Dynamits zur selbigen Zeit vorgenommen worden, als die Gewehrdiebstäble in den bulgarischen Zeughäusern statt- fanden. Die zunächst beteiligten Großmächte dürften es sich nun mehr angelegen sein lassen, daß hierin ein entschiedener Wandel geschaffen werde. In Konstantinopel erklärte übrigens der bul garische Vertreter, alle einflußreichen Personen in Bulgarien seien einig in dem Wunsche, den Frieden zu erhalten. München. sPriv.-Tel.) Ein Briesbeutel, der am 1. April von dem Postamt Neuenhäuserstraße ausgefertigt und für die Annahmeabteilung des Postamtes Baverstraße bestimmt war, ist verschwunden. In dem Beutel befand sich u. a. ein Ein schreibebrief mit 90000 Mark Inhalt. Prag. sPriv.-Tel.) Aus dem ganzen Böhmerwalde und dem Ricsenacbirge werden andauernd heftige Schneefälle bei starkem Frost gemeldet. Die Entwicklung der Saaten- und Obst kulturen ist vollständig zum Stillstand gekommen. Paris. In Mustapha - Pascha wurde versucht, ein der Regierung gehöriges Pctroleumlager zu zerstöre». Madrid. sPriv.-Tel.) Eine Wiederholung der Studcn- tenunruhen wird heute befürchtet. Gestern wurden 30 Per- sonen verwundet, darunter 10 Polizisten, einer tödlich. In Salamanca fanden ebenfalls neue Krawalle statt. Ein Polizei- Leutnant wurde schwer verletzt. Aehnliche Kundgebungen er folgten auf allen anderen Universitäten. Die Regierung beschloß, die Osterferien schon heute beginnen zu lassen. Die Studenten in Barcelona verlangen fortdauernd die Absetzung des Gouverneurs. London. sPriv.-Tel.) Einige Blätter behaupten, die britische Regierung stehe auf dem Punkte, zusammen mit Deutschland wegen eines Bahnprojektes durch Kleinasien nach Bagdad zu opc- rieren. Kopenhagen. sPriv.-Tel.) Während der gestrigen Soiröe beim Kronprinzen wurde neben anderen Spitzen der Kopen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite