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»KdeÄ dop besonderen Steuern kn alle Wege nicht die Rede kein — Nebligen« sei nocb erwähnt. dag gegen Schippet, «denko Händel auch noch Anklage au« 88 ttO > N könne. — Nebligen« sei noch erwähnt, da« auch gegen den genannten Händel auch m , ... (Sffenil Ausforderung zum Nngeborsam gegen Gesetze) und 360. Zifs. II. tgraber) Nniug R.-St.-G.-B.. erhoben war, daß jedoch insoweit Freilpreckung beider Angeklagten erfolgte. — Wieder ist eS Frnbllng geworden! Lerchenwirbel, Anises schlag eriönt. Mächtig zirdi cs das Menschenderz diirari« in Gotte« freie Natur, in de» frischgrönen Wald. Wie glücklich sind wir Diesdner daran, haben wir doch solch' einen Lege»Wender vor den Tvr'wn unlcier sich immer mehr entwickelnden Sind«! In unserer v aide linden die müde» Nerven Rüde, gewinnt der im TageS- läiin rastlos lchasseude Geist Frieden und Erholung. Von Jabr ;u Jahr wächst die Zahl der Verehrer unserer grünen Haide, die ,u jeder Jahreszeit ihre besonderen Neire bietet. Aber wohin die Schritte wende», wenn man deS Wegs nicht kundig, wie die chonsten Partien ausfindig machen, wen» man keinen erfahrenen F„I,,er zur Sette h'ti' Diese Sorge benimmt die soeben in 4. Auslage erschienene Saremva'sche Hridekarte. drrccbgc'ehen und mit einem Fiiiner auageslattct von Henimii» Heine sPreis l.50 Mk.s. Die'er treisiilbe Fnkrcr eirkhä» eine Menge wifserrSwerihkr inrd inten essanter gr'chrchllichrn Notizen und bealruel uns al« zuverlässiaer, treuer Naldacbcr aus 23 -vaidetoriren Alle« ist lo übersichtlich geordnet und klar bezeichnet, daß jeder Laie, insbesondere auch mriere hcraitwach'ende Jugend sich leicht an der Hand dieser Karte znrechtfinden kann. — Da? Sitzen aus Steinen und Thrirschwellrn wird >n der Friibi ilnSrerl von unserer liebe» Jugend sehr beliebt. DaS- 'elbr ist ater ärmer» gefährlich, besonder«, wenn die Kinder sich etwa vorher in, Sviei erlügt habe». Tie Eltern, deren Pslcge d«e Kleinen überleben sind, möge» daraus achten, sonst wird der Brunnen er» wieder zngcmncht. wenn da« Kind hincingefirllen. — Da man oft Mangrl an kleinen Gewicht e n hat. B. rrrnr "Al wiegen von Briefen oder von Gewürzeil bei Bereitung noi, Speise» :c , !v dürite die >olaeude Tabelle willkommen sein, mittels deren man sich verschiedene kleine Gewichte ans dent'chen NcichSiiiiiirre» zrisamnieiislellen kann. ES wiegen nämlich: ! Pfennig Kuvler 2 Gramm, 3 Zweivsennigslücke Kupier 10 Gramm. 2 Fiinst'scniligstncke Nickel 5 Gramm. 1 Zchnpsennigstück "N'ickel ! Ostarnm. 0 Zw »izigpfennigslncke Silber 1» Gramm, 0 Frrnfzig- pfeunigssücke Lilbc» 2 t Gramm. 0 Eisi-2?rarllliicke Silber 50 Gramm, 0 Zivci-Mailslücke Silber 100 Gramm, 0 Firns-Markstücke Silber 250 Gramm, l Füni-Markitück Geld 2 Gramm. 1 Zehn- Markstück Gold 4 G-amm, l Zwanzig Ararkslück Gold 8 Gramm. I Siibenhaler >8 Gramm. — Baden i>t rnr Erhaltung der Gelirndbcit unkcdiugl er'order- l i h. Nur sich diele Aniiekiiilichkeit im Hanse zu verlchassen. dürste e> von Futcicsse >ein, daraus hinrudenkeii. datz Gebrüder Cberslein. r'lltinark.'. ihrer GeichättS Abthettliirg für Bade-Einrichlungen eine "Wellenbad-Schaukel zugctugi haben. Zu diesem "Apparat »iid nur 2 bi? 4 Eimer Wasser erlorderltch. um bei starkem Schau keln ca. 12 Sturzwellen per Miaute über den ganzen Körper her vor uibringen. und läßt sich diele Anirehnilichkcit rn keirwr Weite perlenncn. "Aber nicht allein dient der Apparat als Wellenbad, sondern auch als "Wanneu-Sitz- und Schwitzbad, nimmt bei alle» d'esen Vorrügen wenig Raum ein und ist der Preis der An schaffung ein mäßiger. — "Ans die von den Dresdner Stellmachergesellen in Nr 110 ds. Bl. veiMentlichtcn Mitthellungru über dle Streck ung Lohnverhältnissr en'gegrret uns die Dresdner Stellmacher- Jnnciiig Folgendes: Die Gesellen behaupte», die Löhne singen bei t2 Mk. iröockenlahn) a» und reichte» bi« zu 20 Mt. hinaus. ^ S E? ist jedoch nachgewiclrn. daß gute Arbeiter bei 10 Stunden Z r'lrbeitszeil 25 Mk. und vorüber Wochenlohu verdienen. Datz ^ junge, erst auSgelernte Stellmacher nicht sofort 18 Mk (Minlnral- N — lohn) verdienen könne», liegt wohl auf der Hand. Durch die jetzt >-2 A ^ critkm'iGeii Hil'Sme.schinen ist überhaupt der GeickäskSbelired ganz 1^2 bedenkend crieichtcrt und so liegt wohl der Grund für d>e anac- .^.führte Kränklichkeit und zeitige Sterblichkeit nicht in angestrengter — oder ungesunder "Arbeit, da gerade Stellmacherri große Räume er- >»« fordert. alz vielmehr in den allgemeiner, sozialen Schäden der ^ U2-SGegenwart. "AIS Beweis gilt die Tbakiache, datz einige hiesige L Swllmachekmeister bereits da« 70. Lebensjahr über''chrittcn habe», -^L Znnd in nächster Nabe drei Stcllnicrchermetstcr (Brüder) leben, *2 Ns:weiche schon bohe Achtziger sind. r-r — "Am Freitag "Abend ist bei Zadel der Bangeweckenschnler Heger nrrS Dresden. gebürtig aus Lekewitz. als Lerche aus .der Elbe gezogen worden. ^ ^ ^ — Zu der bereits kurz gemeldeten Boycottirung der «Meißner Varbierinnnng teilen« der "Arbeiter der Christian Tciiäeil'scheii Fabrik und der Krinstziegelei und Lfensabrik vornr. ^ ^ rurichcn in Cvll» bemerkt da« dortige „Tageblatt" Folgende?: 'S7 «o^Ter Barbier Elsner irr Cölln barbiert die in den genannten Fa- L ^l^drikcn beschäftigten Töv>er seit dem Jahre 1887 und bat mit dcn- S i llcn solinge im besten Emvcrnchimn geilarrden. bis in einer N«^"Dei'äw.m!ung der hiesigen Barbier-Innung der Beichintz gefaßt «« wurde, eine gleichmäßige Forderung kür da» Barl'icren in allen Fabriken enrzu'ükreri, d. h. in Ankuu'r für cirimaligcS wöchcnl- Diches Romen den Monat 30 P'cniiige und für zweimaliges ^wöchentliches Rasirrn den Monat OOPiennige zu verlangen, gewiß — eine nicht unbescheidene Forderung, wenn man bedenkt, datz andere 27 6Leute iur einmaliges "ött.'.rrn 10 Picnnigc bezahlen müssen und kUr ?>gern bezabltn. Von den Töviera weigerten sich Allianz? nitr Wenige, den kleinen Aufichlag ;n bezahlen und zwar ausschlietzlich mis dem Grunde, wer! die Erhebung des Breites »ür das Nasiren JiinnngSdeichlutz sei. brS der Tövter Bie>'oll ein Cncular in llm- !oos icpie. welches gegen 40 Töoicr der deiinnrrken Fabriken rinter- . beeten, und woraus sie sich durch ihre Namensunkertch'ick vrr-, G .!,"c:cn, sich überhaupt bei keinem Jnnungsmeisier mebr rrr.'rrea i ;u ras'en. (sUcickzertig wurde von den Velrcnenöen der Verinch gemacht, den Barbier Elsner unter Mehrgedot für einnraliges Ra-s snen zu bewegen, aus der Innung zu ireien. Herr Elsner hat es - rnchi gc'ban. obwohl er dadurch einen rocht uiiweientlichen 'Aus- j 'all in leinen Einnahmen erleidet. Tie Herren Töpfer aber lassen! >ak nunmehr einen Barbier ans Dresden kommen, — Wer wöchcnk- l ö Ni—50 B<k. verdient, kann sich daK ja leisten. Da? Bcsic! > öcr Sache aber ät. datz ein großer Tbcil Derjenigen, die Heim i «:!ei'er boricoUirt haben, die>cm noch Beträge von 5 bis 10 Mk. mr monatelanges Rasiren schulden! — Ne udert. Um sich unwillkommener Mitraucher von Cigarren au> leichte und bequeme "Art zu erwehren, wenn irgend ««ar c.n Kitzchen woblichmeckender Tuftrollcn dem cigerrsien Gebrauche >.. chalrcn bleiben lall, stellt die Firma B. A. Müller, Prager- i e NC ein vrakoiches Cig >rrei>kislei»chlotz zum Verkam. Je i a Veö.ar, kann dieses emplchlcnswertke Schloß schnell von dem KiilM.i entsinn und an ein anderes angejchranbt werden. — Zur "Wa>i»i"g: Der der Ortskranicirkassc Zwickau an- gchörlge Maurer Arünzer aus dcm benachbarten Torfe "Auerbach '.,'gr kürzlich einige Wochen krank und begann dann m der Gene- 'ii.ig drei Tage früher mit der Arbeit, als der Arzt türr für er werbsfähig erklärt hatte. Bei der Erhebung des Krankengeldes "oerschrvsig M. dreien Unriland und ließ sich auch für dw Zeit, in der er bercilS wieder gearbeitet. 6 "Mk. Krankengeld anszahlen. Der Betrug kam icdockr an den Tag und brachte dem allzu speku lativen Marner durch Erkemrtnrtz des Schöffengerichtes eine Ge> M sängmßslrale von zehn Tagen ein. — Chemnitz. 27. April. Eine freiwillige 5täglge Hunger kur Hai vorige Woche ein hiesiger IWHriger Knabe durch,renmcht. Derselbe hat dem Hirtnmcher. bei dem er als Lcnisblosche deschät- trgt war, mehrere Mk. Geld gestohlen, und war seit der Zeit spur los vciichivundeu. Nach 5 Tagen entdeckte ihn der Goclle deS Geschäftes aut dem Wollboden. tief in der Wolle versteckt, des belr. HutmacherS. Ter Knabe behauptet, di? 5 Tage in diesem Weichen Versteck ohne Nahrung zugebracht zu haben. — In dem erirktöckigcn Gebäude der Bleicherei und Appretur- Anstalt von Petzoidt und Co. inPlauen i. V- ist am 18. aus unbekannter Ursache ein Waarendämpscr crplodirt. Von dem erler nen Bebüüer wurde der etwa 4—5 Cenlnei wiegende, se» verankerte Teckel abgehoben und derart gegen die Dachung des Gebäudes Scheune de« Gar teunahmnaSkresitzer« August Zachmoru. zu, sielen. Dem wrrktbätigen Eingreifen der freiwilligen Feuerwehr von Uanrtb ist e« hauptsächlich »u danke»» »atz der Ort von noch gröberem Brandunalück verschont blieb. — Eine »ür Donnnbend Abend kn Wurzen elnberufene öffentliche Metallarbeiter Versammlung, kn welcher der sozialdemo kratische Agitator. Maschinenbauer Junge au« Hamburg, sprechen wollte, wurde polizeilich verboten.' — Landgericht. Der 18 Jahre alte Fabrikarbeiter Adolph Paul Selfert stahl Irr der Zelt von Ende Februar blS 21. März d I. dem Handarbeiter Rosenkranz, welcher mit bei der Mutter Scrferl'S wodnte. nach und nach 13 M. baare» Geld aus einem verlchlossenen Kaiser und verwirkte daiür 3 Monate Gesängmtz. — Der Arbeite» und Butierbändles Franz Ludwig Dhürmer wurde wegen SckilichkeilSverbrrchc» zu 2 Jahren Zuchthaus und 5 Jahre» i^drenrechtsverlusl veruribcllt — Der am 17. Mal 1875 geborene «chlasseiikvrltira Eduard "Adolph Sattler auS Nautzlltz, verirtzte am 14. Februar d. I. der» Dreherlehrliirg Wagner zu Cosihntz zwei Messerstiche In die Brust und drn Oberarm. Der Verletzte war eine Woche laug arbeilSuirsäbia, und die Brbmivlung des -rhäierS. er habe sich im Zustand de, Nathwebr beiundcu. erwie» sich al« leere "Ausflucht. Sortier verwirkte 6Monate Grfängnitz. — Wege» Körperverletzung urrd Widerstands gegen die Staatsgewalt wurde der Angeklagte Otto Wohlgemulh zu 4 Monaten Gesäirgnltz ver- urlhcilt. Der mit i» U»tersiichuiig besindliche Bruder W.'ö bat sich inzwischen durch Erhängen entleibt. ES handelte sich um einen Vorgang am 1. Februar d. I.. wobei der Arracklagte eine» allen Main, onrch einen Stich an der Hand verletzte und sich gegen über dem Gemeiirdevoriiand rabiat benahm. Wetterbericht vor! «>>»?. j Wrllt 7.V>>0 Iclchl dcllrr ärc r»o Irian dr?r,N ear a iria» r>ri>r>?t er«, iva?» . . . diiliirrauda Mrmrl. . Mmwur,,.. ei>rrl>o»rg I «'rrNn . . MÜNchkll. l ve« lkSnItzl. eaLI. mrrrorol -Nitrit»» I» ghrmi'IN vom 27 «prll H.7 >i !»rv w». daUivrd. »Mw rnilst an x -! Iciaii rilrgr» !«. v r t. 7 Sdrnmttz. 4- .4 Wien . . 4-12 Pro» . . . 8 4>rirr»dra 4- v Vrrmaimsl. lrNII . . 4- 5 Nbrrbreii. »wrj Wink, i Wrttrr lrichi drorrlt V7!»v Irian vrkiott 5U X Irl,IN i'Ir^rn wüc-co Irian wolkig II Mlrrv Irichtiiriirr l4-I'' »N U lrichl ImNbr»." 4-Vi »iv^nnr ftorsiwoUig l4- 7 SN» 'piorgrii Sr? 2',. Nvril lagerte rtn ttrler Wirdcl iwer büttrurark i»r» ,»a »der SaaNrn ieuanr Wrlllttit, oie vier »II Härterer rrudmig SI»Iaii a'Ii. rs intrvrii lri>o,1i I>lc 'itirSrrichlägr, wriaie rcNwcNIg Nelc». »ur ledr „rrn,!,. am Na,!>mill»n vrrNct üvcr wcilliaic» Äcvlcnnircilci, VIe WNtrriiiig bk'räiiSw trage» : vier tir aiuti ine Trmvrralur wlever etwas jiirückiegange». im Mine! gegen 4 r»rav. Dresden, am 27. rivril. Baramerer naiti LSkar BStoN iWallilratre rttr. It». NaitimNlagS t Udr: 7äU MMinieler. .» grilicar». Aasinliirg: BrründerUarc« Weller. Urerniainelragravii »aa> »".rarwigr. Tra,verarge döaiirr lo orr. Wärme, »irdrlgftk :r rarad Wirme. Bedeckt, -cordiveftwind. Waffersian» »er IS'.de t» Drekden am 27. »prll: grm. mN«r i»»I. dem nächsten Rund« an jener Stelle ein« 80-40 Kilo welch« d,e aanae nahm er »u seinem Entsetzen wadr,. Schiene au«aehoben sei and datz grotze Steine von 80—40 IMo Gewicht zwilchen den Schienen lagen. Er gab sosor» da« Alarm« signal und gerade noch rechtzeitig, denn wenige Minuten darauf brauste der Perlonenzug heran. Man beschuid gt die Anarchisten diese« Atleniate«. e« fft aber auch möglich, daß dasselbe da» Werk einer Räuberbande gewesen ist. welche in Erfahrung gebracht hatte, datz grotze Geldsummen mit dem Zuge befördert werden. E« sollte wahrscheinlich eine Entgleisung herbeigklttvrl und mitten in deni Tumulte der Postwagen beraubt weide«. Die Untersuchung ist aut d« ganze» Linie eliiaelellet. Dieselbe richtet sich gegen mehrere Personen, welche »ran dort zur kritischen Zeit gelehen daben soll- — "Nack der,N. Fr. Presse" ist cs uiutchtia. datz die Schienen hrrar,-gehoben waren, richtig jedoch, datz mehrere grotze Steine zwilchen den Schienen lagen. Die Meldung, daß sich auch eine Summe von 1'/» Millionen für die urigarischr Staatskasse im Zuge besirnd, ist noch nicht begütigt. Jeder Poslzug sührt Geld bei sich. lieber die Excesie ln Wogliadt schreibt man nachträglich: Dl« hätte es nicht zn solch' bedauerlichen Plünderungen und Zeisiö» runacn kommen können, wenn man den anfängliche» Evessen nicht so ra»h. „nd thatloS gcacnübergcstandcn wäre. Das Gro« der Erccdente» bildeten Anfangs halbwüchsige Bursche» von 17 bis 20 Jahren, rrrcknlche Arbeiter an« twn »mlicgcridcn Dörfern, welche i» den Waastädtcr Fabriken beschäftigt sind. Allgemein wird ver sichert, dich durch ein energisches Einschreiten von 20 bis 30 "Bürgern Wagsladkö der ganze Ercetz hätte hmtai,gehalten werden können. 80 Mönn und datz diele äiirrcr, nrik Stöcken bewassnet, ansänalich die rasiesizcschichtt. Deutsches Ncich. Der Eiiipfang der Kaiierir, in Tarmrk id! war sehr herzlich. Tie criaurhle Frau weille z»i» ersicn Male dort. Bei ihrer Einfahrt be»and sich auch auf den Straße» ein zahlreiches reines Tcniicii-Pnblckiim. Die Parade bot ei» schönes. miliicirrscheS Schauspiel, weiuger durch die Zahl der Truppen, als durch die Haltung und Exaktheit der Mannichaslen, wie duich d e ante Erscheinung ocr Pw de. Die Kaiier», saß zur Linken der Königin von England »i einem offenen "Wagen, beide erlauchte Damen t« tlc'en> Schwarz. Nach Beendigung der Paiade riu der Kurier, welcher die Uniform des 4. Garde-Dragoner-Regiments tnrg. rwiichen dem Grotzherzog und dem Erbgrotzherzog an der prtzc der Fadiien-Koinpagirie in die Stadl, begrüßt von einem wahre» JirbclslUii» des masseiihasten Publikums. Die sozialdentvlratüche „Volkstribüne" des Abgeordneten Schippel. welche bekanntlich am eiiergiichsken für die allgemeine Feier deS 1. Mal cingelreten ist, wiegelt nunmehr anch ab. Sie ichreibt an ihrer Stütze: Zum Arbeiter>ciertag. Vielleicht sieht mancher unserer Leser dam I. Mal nicht mehr mit der sreudigcn Erwartririg entgegen, die sich gimriigS nn den Arbeileliesttag lniiprle. Eine gnälende iliisicherhcit, ein Gesübl des Uirhesriedigtscinö Hai nch niairches beniächtigt, der die "Arbeiterklasse bereits wie einen lrluliivhireirden, trastbcwrißtcn Sieger in den neuen Monat cm- lrcten iah. Keine Zeit hat unsere Partei jemals mit io großer Perairtwvrtlichkcil belastet, und keine Zeit hat doch andeicrse>lS jemals weniger übersichlilche Verhältnisse geboten nnd so sehr die Beranlwortnng erübwert. So ninßte» die Me-nurrgen weit anS- emgitdcrgehen n»d ganz besonders die des ängstlichen und zöge,n- den Alter? nnd die der drängenden Fugend. W e die „Not. Ztg." hört. Iial der dem BnndrSraih vorliegende Gesetzentwurf zur Abänderung der Gewerbe-Ordnung eine» weil größeren Umtcnig. als die beiden früheren vom Reichstag an- genvmiiiciirrr Entwürfe über die Kinder-, Frauen- nnv Sonntags arbei! Ncil deren Jnlicill soll er sich in viele» Punkte!» in Ucbrr- cin'ttmmrmg befinden: einigen Einschränkungen zu Gunsten der Gewcrbctreibeirdeii sollen nun viel weiter gehende Vestiiniirnngen zu Gunsten der Arbeiter gegenüterstehcn, namentlich auch bezüg lich der Arbeiterinnen, hinncv.lich deren ein Maxiiiialarbci1?lag für iiail ganze Bande >» die Flucht hätien schlagen können. Eni "äiachmu- tagS schwoll der Hause immer mehr an, und die Wagsladter könne» von Glück sagen, datz das Militär noch rechtzeitig genug anarrückt kam. denn die wütbende Horde hatte beschlossen, in der Nacht ganz Wagsiadt in Brand zu stecken. Ter Plünderung bei dem Kauf mann Ciöler. dein inelrrcre hundert Eenliier Mehl geraubt wurden, ging eine Veratirrdnng voraus, daß ein Streik leichter ertragen weiden könne, wen» inan mit NahrrinaSmiilel» versorgt sei. Franlreickr. Prinz Nnvoieoirs Brief erregt die Entrüstung einiger Blätter: dle meisten begnügen sich jedoch damit, ihn üuö- zulnclren. Die Dinge in Dahoineh nehmen für die Franzosen einen recht unangenehmen Verlan». Die letzten Meldungen können die Tbat- sache nicht mehr verschleiern, datz die Slreillräsle der Franzose» an der Sklapeilknste der Kiicgsiiicicdt deü NegerreicheS bei Weitem nicht gewachsen sind, »nd daß ihnen bei einem nenlichen Anssall eine Niederlage bereitet wurde, die sie zu einem sluchtcirtigen Rück zug aus ihr Palli'.rdeniort an der Küste zwang- "Angeblich sollen ihre Verluste dabei drei Todtc und 50 Verwundete betragen haben: a» >» . j„ Vcrliälliiiß diese Ziffern zur Wirklichkeit stehen, bleibt offene Frage. Auch wenn die Berichte nicht? vertuschen sollten, ließe sich di? Bedeutung der Schlappe an dem Umstande ermessen, datz die gcsammt? französische Besatzung vo» Porto Novo 450 Man» nark war. der Verlust bei dic cm einen Tressen allein also mehr als lO Pwz. betragen hätte. Mit Scharmützeln und sonstigen Mitteln deS Kleinkrieges ist den gut v>ga»isir!cri Kriegern von Drhi'ineh kein Respcl! cininslötzcn; es bedarf eines nachhaltigen, entscheidenden Schlages, und um diesen zn lühreir, einer Truvven macht, die nicht mehr an-S Farbigen allein bestehe» kann, sondern europäische Schulung besitzen m»b Damit wäre die Nothwcndig- kcii einer Geld- und MenscheiraunvandeS gegeben, wie er bei Be ginn der Operationen noch nicht obzuscheu war. Kunst und Wissenschaft. -s- König!. Hofover. Der „König wik> er Willen". Herkules soll einmal Wolle gewickelt und Simson Getreide ge mahlen haben — die airailllhigen Beschäitigringen standen diesen Giganten ungesähr gerade io zu Gesicht, wie Emonnel Chabner die Cc'Mvosiiic'n eines sein komischen. In zarten nnd letchkcn Linirrr gezogene» LustspielinictS. Nicht vatz ilnn das Talent abginge. ein große- Werk mit Erfolg in Munk zu setzen, rvoht aber, daß er sich mit der ihm eigenen massigen Wucht und Kraft an einem Wichten lind graziöse» Stoffe versucht, die das Spinngewebe des selben lörnllich erarücken, darin liegt der Vorwur», der Cbabricr zu machen ist. Mn de» maisive» Ctsenklammcrn einer despotischen orchestralen Machtvollkommenheit rrmivanirt er die feme Komik, de» leichten Humor und was er hiermit nicht lahm legt, das ver düstert nnd verdunkelt er dncch eine Modulatio»S>ucht. die wohl enr Drama charaklerrsiren, einer komischen, flotten nnd leichten Handlung aber »nr wenig riencii tan». In ähnlichem Maß- stabe stört die Vielstüiriiiigkeck seiner Musik, die "Absicht. Alle? polhpho» zu gestalten und so viel Motive als möglich zusanuiici,, oder nebeneinander zu verwenden. Er verzeichnet damit die Klar- beit des Bildes. Ein paradoxer Kovt hat einmal die Architektur gcfivrcne Musik genannt — bei Chrbrier könnte man umgekehrt ösi'r sagen, daß seine Musik aufgcweichtc Architektur sei.... eine geistreiche, not Meisterschaft erfundene "Architektur, aber doch aus- gewcichl durch den zersetzende» Geist eines harten Asreteu, der» der siuslcrc Blick der peisim »stucken Weltocrachtung besser steht. ^ als die übernrüthige Laune, die teichle und lacheride Grazie der Erwechiene enigeführt werden wll. Arbeitsordnungen zur speziellen Lpicloper. Chabrier versteht nicht zn lachen und so kam, er cS Feiistclliliig der letr. Verhältnisse m jeder ctn.etncn llntcrirediüung^ Andere» anch nicht lehren. Trotz Alledem ist der „König wider ^ . _ ^ hire sie iiatäritche Antorii-rt za stärken, n. A. soll es zul.stiig s?m. die in'S Orchester geletzt", läßt sich brillant aus Ckabrier anwenden. L 'hnzahlli-igen cm die Eltern c bZtlNrhren. Auch ein vorsichtiges Dle Farbenmischung seines Orchesters ist die feinste und raffinir n . «g>uc — Am Freitag Vormittag fiel da- vierjährige Kind de« Stein» brucharbelter« H. in Sauper-dors bei Knchbcrg ln den ober halb der Walkmühle raich fließenden Mühlgraben, wurde etwa 200 Schritte vom Wasser mit foitgcnonrmen und blieb Ivdonn am Rechen der oberen Walkmüdle hängen. Die Frau eine« Schlosser« hatte den Muth. da« Krnd zu retten. Die angestellteo Wieder» bclcbungSvrriuchr waren mit Erfolg gekrönt M großen Jrerrd« der bekümmerten Ellern. . - Am Nachmittage des 25. d. ist m der Scheune de« Haus besitzer« Johann Bähr in Rocke 1 ein Feuer entstanden, welchem außer dem bereichneten Gebäude auch noch das Wobnhciu« de« genannten Besitzer«, sowie da- Au-zug» - Wohngebäude und die Caidrargeu in die Halis'ndnslne wird angebahnk, desgleichen strengere Besiimmungcn gegen die Verleitungen zn Streiks und zum Korst,altbrnch und gegen letzteren tclbsl. wenn auch ohne zu krimineller Bestratang iiberrugchen. Es ist zu wünschen, daß der Entwurf nebst Molivc» möglichst bald der Oesteiitstckkci! übergeben werde, damit die Vetheiligien sick schon vor dem Zusammentritt des Reichstages darüber äußern können. Ter Ab«ch!uß des Reich-Haushaltes kür lKMtz) zeigt eine wesentliche Besserung der Reichssinanzen ans. Obwohl die elgen- lichen Steuern um 2 Millionen gegen den Voranschlag zurnck geblieben sind, rchlietzl der Haushalt mit eiirern kleinen Ueberschusse ab. Er stellt sich somit urn 20 Millionen günstiger, als der von 8880. der mit einen, Defizit in dieser Hohe abschtoß. Tie gelammte Gamiwn von München soll am 1. Mai in den Kaierucir koirsiunirl werden. — Den Arbeitern m den bayrischen Staats - Betrieben ist es verboten, den 1. Mai als Feiertag zu betrachte». Das kommt von den Sozialisten. Der Streik der Maurer und Zimmerer rm vorigen Sommer hat in Berlin aus die Inan griffnahme neuer Bauten für diese« Jahr überaus abschreckend gewirkt. Wie erinnerlich, hat der damalige Sticik für 25.0t)o Maurer und Zimmerer eiricn LohnauSfall von 4 Millionen Mk. herder- geiührt und rnr Ganzen dem Baugewerbe und den verwandle» Gewerben einen Schaden von 12 Millionen Mk bereitet. Die Bariiirbcitcr wollten damals an Stelle zehnstündiger "Arbeitszeit niit 50 Pfennigen Strinbeirlohn oder 55 Big., welche die Arbeit geber aiibolen, eine neunstündige Arbeitszeit mit 00 Pia. Stunden- lohn dnrch'ctzen. Ties ist nicht erreicht worden. Zu sein d»ma- ligrn Schaden kommt nun noch für die Bauarbeiter r» diesem Jahre ein großer Arbestsmangel. Während sonst i» dieser Jahres zeit die größre Nachfrage nach Bannrdciicrn bestand, ist jetzt ein großer Thcil derselbe» noch ohne Beschäftigung. DaS Angebot bei Arbeitskräfte übersteigt bei wertem die Nachfrage. Von Streik- lust ist daher keine Spur zu merken. Aber was nützt die Reue? Die Daulrrsliaen sind zurückaeschrrckt, weil sich angesichts der auch sür vieles J„hr wieder angckürrdrgt gewesenen neuen Forderungen gar nicht übersehen ließ, mit welchen Kosten und tn welcher Zeit ein Vau fertig gestellt werden tonnte. Ter vorjährige Streik der Bauarbeiter ist von sozialistischen Führern bcrvmgerusen. welche sich durch dle tatsche sozialistische Theorie leiten ließen, al« ob es bloß der Einigkeit der Arbeiter bedürfe, um durch einen Streik dle Löhne beliebig tn die Höhe treck»«» und die Arbeit-zeit be liebig kürzen zu können. Oesterreich. Heber da» Attentat aus den Wien-Bester Per» sonenzug wird noch gemeldet: D«e Zug lübrtr außer zahlreichen Reffenden auch eine enorme Geldsumme mit sich. Kaum gelangte der Zug zur Station Schönfeld-Lnsie«. da vernahm man plötzlich rinrn schrillen Al»rmvsiff. der die Rcisenden weckte, und der Zug bllrd auf offenem Felde sieden. L« entstand eine oußrrordrntffche Verwirrung. Die Re,sende» sprangen enlsetzt au- den Eoupee». um die Urwchr de« Anhalten» »u erfahren. Do gewahrten sie da« dir Gefahr avtsirende Sianallicht de« Babnwvchter«. Dersrlde hatte seiner Pflicht gemäß die Strecke wiederholt begangen und geieben. daß 2 oder 8 Weiber über den Bahnkörper gingen. Später bemerkt« er. daß an jener Stelle di« Schrauben gelockert waren. teste, die effrkt- und wirfirngsvollstc, die man hören kann and wenn sie anch direkt aus Hector Verlioz birsirt, so ist und bleibt sic nicdtSdeswwerriger groß und bcivunderunnsmnrdlg. Gegen diese bohe Kunst und Meisterschnft tritt die Behandlung der Sing- slinnnen leider bedeutend ziirrick. Sie sind schwerfällig erfunden, leiden an Undeutlichkeit des deklamatorischen Stiles und entbehren sehr okt dcr Klangickvnheit. Von einer wirklichen nnd ausgeprägten Eigenart des Kvniponiste» kann man dazu nur bediirguirgswcffc »prechrn. Chabrier hat sich aus der klassischen und neuen «schule, aus der großen Oper und der» Musikdrania, aus Nich. Wagner und Hcktor Berlior, aus Amdr. ThonraS und Bizet rc. eine Art Volapük geschaffen, das er gcw rndt und stickend redet, mit dem er sich ober der giotzen Menge gegenüber nur schwer verständigen kann. Man läßt sich durch dieie Rednergemandtbeit fesseln, sobald aber daS 'etzle Wort verklungen ist. merkt man, daß er innerlich nicht be rührt hat. Die Kunst ist über dle Nalur gestellt. Das Textbuch ähnelt der Musik, gehört aber zu den besseren. Es bietet einen bNdichcn Stoff von nicht gewöhnlichem Reize, von vornehmem Humor und cnnsliichc» Pointe». Daß die Verte des lieber sicher? (Ä. Franierye) hie und da einige zahme KlapvbornS enthalten, wie: „Wahrlich ich seh' Dich — Mein Engel vo» Venedig", oder: .Bon »reiner Nichte — Hoff' ich Berichte'.... ist nicht gerade schön, stört aber den Gang der Handlung weiter nicht. In Sachen deS Erfolges ist das bereits gestern Gesagte nur zu wiederholen. Dem Werke wurde eine ehrenvolle Aufirabme, ei» sich zur Begeisterung stei gernden Erfolg. — Für die Portresfllchkeit der Aufführung erscheint das wärmste Lab gerade gut genug und schon die Vollerrouug ber Wiedergabe lohnen reichlich die Bckarniffchart des Werkes. Herr Gcner»lmrisikk>irektvr Ho'rnth Schuch bat die Oper mit einer Sorg falt und Gewisicirhaltigkell stndirt, die in erster Linie Grund der wa>i»en "Attsiiahine, der ehrende» Anerkennung wurden. Die Fcrnlicit des Verständnisses, die Genialität, mit denen Schuch das Werk leitet und dieser» Leben und Odem einflötzt. zählen zu dcm Vollendetsten, was ein Dirigent zu tristen vermag. Von brillantem Eindruck ist ferner die von Herm Regisseur Ucberhnrst bewirkte geschmackvolle Jnscenicung und da« flotte und lebendige Ballet- arrangement des .Herrn "BullelmeisterS Köller. Ganz hervorragend ist die Besetzung der Solopartie«». Frau Schuch ist tn der Minka- Partie vollständig ausgeaangen und singt und spielt sie mit eine» Elan und einer Verve, die unmittelbar mit- und dinrelßen. Eine gleich rühmende Anerkennung verdient Frl. Friedman» für die sorasaltige und fein abgetönte Wiedergabe der hecklen. schwere» und wenig dankbaren Alexino-Parlie. In jeder Hinsicht vollen» dct gkedt Herr Schrtdemontel den König. Dir prächtige Charakter figur. dle er lchafst. dir Vollkommenheit der grsanälichen Ausfüh rung stellen die Figur obenan allen Anderen. Uevrrrascht hat Herr Nedrffchka al« Morchel« Fritellk. Der feine Humor, di« ganz ausgezeichnete und charaltrrffttsch kesselnd« Darstellung des armen vlrlacänstigtrn Höfling? ist ihm zu seinen besten und effektvollsten Leistungen zu zählen. Wo- au« dem Grälen von Rangs« und dem Palattnu» LaSki zu machen ist, geichieht von Serken der Herren E<l und Decarli redlich und auch alle übrigen Nebenfiguren sind in würdiger Weise besetzt. Der Hauptsaktor de» Ganzen, die or chestrale Illuskratlon führt dir Körffgl. Kapelle mit der denkbar höchsten Meisterschaft au«. E« ist bewundurmoSwürdig. wie diel«