Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 07.02.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188202079
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820207
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820207
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-02
- Tag 1882-02-07
-
Monat
1882-02
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 07.02.1882
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vr«»Svv 1882. »»»»ft» I«,iiq ftkl, 7 Mft , " IN Pia »« «»«dftlon: 2t»Iei,ft7°ßr l? »rn»Iii>i«v«»ftre» »t-NellKrtich , «»rk « »1,« di-Po« S««,»7»Ptze. «umm. I0VI-. »xfi.k« 37000 «rem„. p«r di««Nkiaol» -ina-Iaiid«erMa« ' «L'-qr«« ' . . te «Mit», nicht verimidilch. «„«»nc-n fiir un« neiftnen »nr Dt« 7lnii»nc-N'«urk,ur v.ch»«I»n< «tft'» >««>«»! — Ru»ots »st-j - Da»«« i »»«ll»«n»ant: — «. «ab«, I Weil»: — m«d. »t«ä in Magdeburg; — A. «»r« » So. '--<,0,; — «t-t»-r u> Hauiliurg l- li> Ü L. L»L EZ«88«r 8 HI»» I»vaI»I, vronel«», Air. », I. uncl II., vmiiüsklt «eia r«teI»I»»IllL«» j slesLnter ILeatsr-u. LLLSLen-^Lräsrode! d«. tür II«rr«i» iiud Idttuil ii. b lVeuo» »<^I>»< II «,»«I« HI»»«,nnI« r rL,,^»« It„»I,m«>. 3 Tagrvsatt für U-litill, Unterhaltung, Geschästsmrkehr. Lör/ciibkricht, Frembenliste. 27. Fakrsims- S»ftmft «r»«i> «ari »i« «ach,». » Udi an,,»»»»««. r-«ui°,» «>« m,u„«»»u,». >, »euiiadi n»7 an vochrnl»««»,' ß« Rias»,gal« Itr b dir»I»ch«.tt»«. — Di« «inivallige Pe»l»e,ie k»(Itl lii Mge. »ingelanbt »0 Oi>« Gin« »aranti« illr da« »«ch> «ilgt,« »rlchein«, drr Jnierat» wird »ich! »«»»trllge »naon««,.»ul««i»» »on Mldrlannicn 7,ki lauen >ul«nr«n »ir »nr gegen »ituumer«»»«- g«I>lun« durch tirieftnarlen »de« Ti>iirin«al,lung. ilchl Llld-n iditen Id Pi«. tzntzeaie iür dt. »oi» «tunm-r oder nach -m« " ' S OiMietten-«. liiile. lilbitli-Mrilc t)'i« ». Voller, Idn» ».«!- «, HI»«« Ll,,««It,-8lr»«»»v Itzr. 17, emptielilt dern ^votirtsn Uublilcum c-ius nvn« »art« »<»<», ^„,»,«»» von eektem FnanLL- sH-M-S^SbSSiLSN^-rLSi-SSii-S»!^!!--« ----- «-LLSS7----SS-WS van AL»«It«iijx«r«I«rodv-6v«eI»Ltt v»v krau Lsrtko StrvllL »I üilbrii»»-«, Hir. s, III. I a -gr«-, pkenlt ' l'.mwi- II,1,1 vor/.Ii,!,-Ii(hviil Rroiaa, 100 Milk 2 bliwlc. S^S^r^^.-^S^!L--r!-77SL--SL-SS-S!--SL-2iL-i!S«^ibl! smpveblt kür ksinars Lesellsohat'tsll 8veben kortjx IIVUV pridvlitvotl« kür hier und »uKvSrts. xoivordsos - «r. 38. , Wilteruich vom 6. gebruar: Barometer nach OSkar vbsolb, kiallst,. I.', (Abba. v II.j ! 7!i Mill., lcit qrllcni^MUl. «rslircirii. Tlicrmomcnog,. n. Ncaum.i Lcmpkr. !!>/, «W.. ! Iliedr. r«nv. I " »k.. Iiochiic Temv. 11^ " W. V«t> Limo. !>t«m,«risch. Sluösichlcn für den 7. Februar: Ponvieuend trüdc, Tliauwctter, > i^> flieiguni, in Niederichliiae». > TltNstllsi, /. ,>'5^1 Ulli. Verantwortlicher Rcdacieur sür Pllllfffkfltö vr. Emil siiereu tu Dreldcu Eine eigentliche Vertagung oder gar ein förmlicher Schluß des BundcSratliS ist nicht erfolgt, obwohl nach dem Schluffe des Reichs tages auch fast fämmtliche nicht-Pr»lßii'che BundeSratlismitglieder die -Heimreise aus Berlin angetretcn haben. Sie kehren kurzweilig zu den sich erforderlich machenden Plenarsitzungen nach Berlin Ullück. gm Mär; jedoch, spätestens im April dürsten sie ;u längerem Auf enthalte daselbst Quartier nehmen, um die bis dahin fertig gestellten Entwürfe eines Unfallversicherungsgesetzes und des Tabaksmonopols vorzuberathen. Der Reichskanzler wünscht dringend, daß der Bun- ocsrath beide Materien so erledige, daß sie dann dem Reichstage in seiner Herbstscssion vorgelegt werden können. Eine zweitwichtige Nachricht aus Berlin betrifft die Goldwährung. Der frühere außer ordentliche Gesandte Englands bei der Türkei, Herr Goschen, war vorige Woche in doppeltem Aufträge nach Berlin gesendet worden: er sollte einmal die Stimmung Bismarcks bezüglich der eguptischen gragc sondircn nnd sodann die Anschauungen der deutschen Reichs- regicrung und der Volksvertretung über die grage: ob Doppel- oder Goldwährung? kennen lernen. Um uns zunächst an das Letztere zu halten, so conferirte .Herr Goschen mit mehreren hervorragenden Rcichstagsabgcordneten und folgte sodann einer Einladung des Fürsten Bismarck zum Diner. An demselben nahmen außerdem noch der Schatzsckretär Scholz und der Präsident der Rcichsbank, v. Dechend, theil. Nach dem Diner fand zwischen dem Reichskanzler, dem englischen Spczialgcsandten und den genannten hohen Finanz beamten des Reiches eine lange Eonserenz über die Münzsragc statt. Man erinnere sich, daß ini Reichstage, kurz vor dem Thorsckiluß. der Abg. Leuichncr. Direktor der kuvserschicferbaucuden Gesellschaft in Mannüfeld, die Frage an die Neichsrcgicrung richtete: ob sie ge neigt sei, mit oder ohne England sich den gemeinsamen Vorschlägen Frankreichs und Nordamerikas bezüglich Einführung der internatio nalen Doppelwährung anzuschlicßcn? Die RcichSregierung ließ damals vorsichtigerweise diese Anfrage unbeantwortet, Schatzsecretär Scholz deckte die Karten der deutschen Münzpolitik nicht aus. Wie sie sich in dieser coirkörono« ü qruck,ro geäußert, weiß zunächst mir ein sehr Miner Kreis Eingeweihter. Tic Blätter der Goldonlcls schmei cheln sich mit der Hoffnung, daß Deutschland sich nicht den Doppel- währungSländern Frankreich und Nordamerika zugesellen werde, so bald England nicht auch bcitritt. Das Letztere ist noch keineswegs ausgemacht -, aber selbst wenn England in einem kurzsichtigen Krämer- EgoiSmus sich von der internationalen Einführung der Doppel währung ausschlösse, so sprächen doch sehr beredte Gründe dafür, die große Maßregel einstweilen auch obnc die Bethciligung Eng lands durchzuführen. Gerade augenblicklich liefert der Zusammen sturz der Bontoux'schen Schwindclschöpsungen ein neues Belegstück kür die Schädlichkeit der Doppelwährung. Fenc Pariser Kata strophe hat das Zurückströmcn von Gold aus bcni Auslände zur sofortigen Folge. Da Deutschland nicht seine Geldcirkulationsmittel durch Abfluß großer Masten Goldes nack, Frankreich empfindlich stören lasten durste, so mußte sich die Rdicksbank zu einer Erhöhung des BankdiSeontoS entschließen. Alle anderen Zcttclbanken folgten wie immer trabantenmäßig dem Berliner Gestirn nach, die Folge ist eine allgemeine Vcrthcucrung des ErcditS von Handel und Wandel, eine Erschwerniß und Mehrbelastung der Produktionskosten über haupt. Wohl gemerkt! Nur die Länder der Goldwährung leiden unter dieser Vertheuerung des kaufmännischen Eredits. Dieses Eremvcl ist recht lehrreich, cs wird der Goldwährungspartci neue Anhänger kaum zusührcn. Noch eine andere Lehre schöpft man in Deutschland auS dem schmählichen Ende des Pariser Wagehalses. Fm preußischen Fustiz- ministerium berätl, man sorglich, was der Staat als solcher thun könne, solchen Katastrophen vorzubeugen, wie sie unausbleiblich durch die Börsenspckulations- den sogenannten Differenz - Ge schäften herbeigesührt werden. DaS Differenz - Geschäft besteht bekanntlich darin, daß der eine Spekulant Werthcffektcn oder Waaren kauft, die er im Leben nicht baden will und daß der an dere Spekulant dergleichen Dinge verkauft, obgleich er sic niemals besaß oder besitzen wird. -V kaust für einen späteren Termin zu einem bestimmten Eourse z. B. 50 Stück Lombarden oder 100 Wispcl Roggen, die er weder in seinen Geldschrank lege» noch dem Müller weiter verkaufen will; N. verkauft sie, obgleich er sie weder besitzt, noch daran denkt, sie sich zu verschaffen. Am Zahlungstermine be zahlt man die Differenz zwischen dem wirklichen börscnmäßigen Werthe und der cingegangrnen Glückswette. I)r. Fricdbcrg soll nun einen Gesetzentwurf unter der Feder haben, welcher die Tisscrenz- gcschäste an der Börse beschränkt. Beschränkt dlos? Wir dächten, ihr Verbot wäre das einzig Richtige. Vor einiger Zeit micS mit einem gewissen -Holme der Abg. Schreischön-Richter darauf hin, daß der Staat mit gesetzgeberischen Maßregeln niemals die Disserenz- geschästc an der Börse treffen könne, — es sei denn, daß man sie ganz verbiete und zu dieser Radikalkur, hoffte der genannte Frei händler, würde der Staat wohl nicht die Courage finden. Wir fragen: warum denn nicht? Durch das absolute Verbot aller Diffe- rcnzgcschäfte verbunden mit einer scharfen Bestrafung der Zuwider handelnden büßt nur eine Hand voll Makler einigen Verdienst ein, der Staat und die Gesellschaft erzielen dadurch mit einem Schlage eine wesentliche Erleichterung ihrer Produktionsbedingungen und «ine mächtige Erhöhung dcS VolkSvermögcnS. Die enorme Be lastung der menschlichen Arbeit durch die Spesen dieser völlig über-, flüssigen Zwischenhändler fällt hinweg. Die auf daS bloße Speku- liren verwendeten Millionen werden Beschäftigung suchen und so lideren Verdienst finden in der Befruchtung der wirklichen Güter- Erzeugung und -Vermehrung. An dem Getreidebandel der Berliner töörse betheiligen sich gegenwärtig 200 verschiedene' Finnen, von denen 80 notorisch Nichts mit dein Korn selber z» thun haben und eS nur aus dem Papiere sehen; die anderen 120 beschäftigen sich zwar gelegentlich auch einmal ausnahmcweise mit Heranbringung, Kauf. Verkauf und Forlschassung dcr Waare; ihre Hauptbeschäftigung sind aber die Difscrenzgesckiäste in Korn, thcils sür eigene Rechnung, theilS sür auswärtige Aunraggcbcr. Unter jenen 120 aber giebt cs nur sehr Wenige, die gar keine Differenz-Geschäfte machen, vielmehr lediglich mit der Waare zu tbun haben. In Folge dieser ungesunden Verhältnisse werden an der Berliner Getreidebörse in jedem Fahre durchschnirtlich Difserenzgeschäsle von die Drina übersetzten, Tic Streifungen der Garnison von Foca konstatirten am 2. d. einen bedeutenden,Zuzug der Fn- surgenten gegen Bastaci. Tie Umrigen besetzten Lusjesno kampf los. Tie gegen Karaula, Humie, Basiaci und Brod am 3. d. vor geschobenen Truvven stießen aus stärkere Fnsurgentenliauscn, welche nach lustigem Feuer-Gefecht zurückgcdräiigt wurden. Am 4. d. Nachmittags griff dann abermals eine bedeutende Anzahl Insurgenten Snssesno, Humie und Brod an, wurden aber überall energifch zurückgcwicsen. Der Verlust ist 4 Totste, 14 Schwer- und 3 Leichtverwundete. Tic Verluste der Insurgenten sind sehr groß. Berliner Börse. Tie Börse verlief heute wieder in durch« Papiere stürzten ans schwacher Haltung: die Koursc der leitenden ^ . -rmiui von der in voriger Woche erklommenen Höhe um ein Betracht - Mill. Wwpeln Roggen abgrickstoiien, walmnd kaum 100, .00 Wwvel herab. Kreditaltien büßten 23, Franzosen 15, Lom- jährlich nach Berlin kommen. Das Verhältnis! der durchaus baroc lobcnswcrthcn, nützlichen und unentbehrlichen Arbeit des soliden Getreidcliandels mit effektiver Waare zu jenen völlig überflüssigen gen'.einsctiädlichcn und verwerflichen Tistercnzgci'chästcn mit dem Phantasie-Korn ist also nach mäßigen und ans guten Grundlagen beruhenden Schätzungen wie 1:20. Da nun die Tifferenzgesckäste, um rechte Gewinne abzuwerfen, auf möglichst häufige nnd möglichst große Echwanlungcn in den Preisen angewiesen sind, so führen diese Spekulanten absichtlich solche herbei. Ten Schaden hat einzig das Volk. Ihm verthcucrn diese Diffcrenzgescbäste das Brod in einem Umfange, von dem die Wenigsten eine Ahnung haben. Eigcnthümlich ist cs. daß bei dem Zusammenbruch des Bontour'schcn Kartenbames Niemand Etwas verloren haben will. Jedermann, wer aut das Glücksschiss Vontour getreten, schämt sich nachträglich, cs cinzngcslclicn. Niemand will zu dem Schaden nun noch den Spott davontrage». Es ist aber Thatsachc, daß der französische Thronprütendent, Graf Chambord, 7 Millionen Francs unv ein sehr hochstehendes Mitglied des Habsliurgischen ErzliauicS ebenfalls einige Millionen cingebüßt hat. Eine ganze Zahl altadcliger Familien Frankreichs ist verarmt; Dutzende von leichtgläubigen Legitimisten sind an den Bettelstab gebracht. Klöster und religiöse Orden, die ihm enorme Summen anvertraut, beklagen ihren Verlust; auch die Erträgnisse des Petcrspsennigs und der Sammlungen sür Erlxmiulg einer kostbaren Botwkircke auf dem Montmartre zu Paris sind futich. Die katholische Kirche, ihre geistlichen Vertreter und weltlichen Steiter besaßen ein blindes Vertrauen zu BoiOsur, der, seitdem er unter der Patlicnschast dcS Graten von Ebambord, vom Iudeiitlmme zur alleinseligmachenden Kirche übcrgetrcteii, einen glühenden Renegatcnciscr entwickelte und damitscibstdieseinenNascnderFefuitenirresührte. Er brachte dcnHandcl mildem „wunderlbätigen" Wasiervon Lomdcs in Flor und beschenkte damit zu Weibnacliten »eine bigotten Freunde. Bontonp glühte nament lich sür die Prosclntcnmachcrci, wobei er selbst vor Gelbopfern nicht zurückschreckte. Ein jüdischer Bankdircctor erhielt von ihm für seinen llebcrtritt zum Katbolicismus die nette Summe von 24,«DO Gulden nebst einer sehr einträglichen Stellung. Solche Leistungen schlugen alle nüchternen Bedenken gegen seine tollkühnen ocn l i re.. Diskonto - Gesellschaft 5' R Deutsche Bank 2'/r Proe. ein. Von deutschen Bahnen waren nur Obcrichlesische zu 2b- Proc. niedrigerem Eourse belebt. Lcsterrcichische Bahnen durchweg wesentlich niedriger. Banken still ; Easiadeviscn behauptet. Montanwcrtlie gedrückt, 'wenigstens die spekulativen. Laura und Dartmunder je 1 > Proc. niedriger. Industrien vielfach weichend. Deutsche Fonds gut behauptet, fremde matt. Ungarische Goldrente 1 Proe. schlechter. Oesterr. Prioritäten matter. Ara»kft>»< 0. M-, a. Acl!N!?.r. Abciw'. Urcdi! M.u ... Sioal-I'.Uni 2>i0,. Soul, bardcn II0,c,c>. Pool« — . LMicnkin« as. Papikrrcnlc —. slulizlcr Lcslcrr. GiUdrcülc —. Unv>n.s!oldinu« ——. 7',c-.' Rnscn —. Rügen—, 2. Lrienlanlcilic -—. Neiirlie Ungar. lÄo!da»IciI,r —. 3. Lricntanlrilic . Nn» garlfN.c Papicrrcnlc —. Mallen. rille II. geil.nar. eilicnd-. s'reail Lsk.no. Llaairl'ahnHSä.M. Lombarden rrs.oo. Angla.SInIIria-BanI . Rapvlcvnc-d'or—. e-.aluicr—. Padicrrcnle —. Leilrrr, swidrenle —. Ung. s'oldrknlc —. Ung. Galdrcnle —. Ungar. Crcdu Ldll.oo. Unlanban! —. SlbctlialballN—. Banlvrrcin—. Rardwesl r'al-.no. Marlnolcndii.v-, Pari«,«. Aclruar. «Schlug.) Rcnlc N!,S7. einlell>c lu-.oä. Ilaliencr 8».sä. Slaalsbalm 8ä2,.v>. Lombarden 280,00. da. Prirrilälcn 273,(0. SgWlcr 323,00. Ocflerr. Äoldrenle —. Jrkl, Lokales und Sächsisches. — Die außerordentliche großbritannische Gesandtschaft wurde gestepzi Nachmittag von Sr. Maß dem Könige in Partikular« A udicn; empfangen. Earl of Fisc stellte die Mitglieder derselben Tr. Majestät persönlich vor. Später empfing Ihre Mäjcslät die Königin die britischen Gcntlcmcn. — König Albert ist der vierte sächsische Monarch, welcher mit dem englischen Hosenbandorden bekleidet wird. Dieselbe Aus zeichnung widerfuhr dem Kurfürsten Johann Georg I I. und Johann Georg IQ 1668 und 1693 und dem König Friedrich August 1842. Jene beiden erlauchten Atmen des jetzt regierenden Königs ließen zu Eine» dieses in damaliger Zeit noch mit weit größerem Pompe und Glanze geleierten Ereignisses Denkmünzen und Medaillen schlagen. Bei den Ordensverleihungen an jene Kurfürsten rückte die noch von auswärts verstärkte Garnison aus nnd bildete bei der Ausfahrt der englischen Gesandtschaft Svalicr. Der Hosenbandorden ist von dem englischen König Eduard III. gestiftet worden, der von 1327 an 50 Jahre lan^ rubmrcich regierte. Es giebt zwei Lesarten über die Stiftung des Ordens; die folgende ist die wahrscheinlichere. Königs Eduard tanzte auf einem Hosballe mit der schönen Gräfin von Salisbury; diese hatte ihr linkes blauscidcncs Strumpfband nicht sorgfältig befestigt, während des Tanzes lockerte es sich und rutschte an der Wade herunter. Der galante .König bückte sich, um cs seiner Tänzerin auszulicbcn und bei dieser Gelegenheit hob er Gcldspekulationon wuclitig zu Boden und als der Gründungsproivekt auch einen Zipfel des Kleides der Gräfin auf ; als die Hofcdel- der Ilnionsbank unwidersprochen mitthcilte, daß der Papst dieser „katholischen Bank" seinen Segen erthcilte, strömten ihr die Millionen über Millionen zu. Jetzt dcnki man hierüber natürlich ganz anders. Man wird jetzt srob sein, nur die Depositen zurück zu erhalten. Die französische Justiz scheint aber endlich Ernst mit dem Schwindler zu machen. Die disiinguirte Behandlung Bontoux und seines Spießgesellen Feder in dem Gefängniß paßte wenig zu der vielgcrüßmten revublikaniichen „Gleichheit"; man bat die beiden Burschen in gewöhnlichen Verbrectzerzellen untergebracht. Auch Y wird man wobl die Vcrwaltungsrälbe der Bank zum Schadenersätze hcranziehen, die Millionen Privatvermögen besitzen. Ob der Staat Oesterreich ganz ist heute noch nicht ganz sicher. Der Finonzministcr Icute darüber ihre Scherze machten nnd die Gräfin schmollte, rief der König aus: „Ich werde dieses Strumpfband zu solchen Ehren bringen, daß ein Jeder darnach geizen wird, cs «u tragen. Lcmnzc i-c-ik gm mul v ueiwo!" «Ein Schelm ist Derjenige, der sich da bei : d. h. bei diesem gräflichen Strnmpsbanve etwas Schlimmes denkt.l Der verliebte König befestigte das gräfliche Strumpsban«. , . - > - - Dunaicwski hatte dem Bontour'schen Tochterinstitute, der Ländcrhank, eine größere Aniah! Millionen österreichischer Staatsgelder anvertraut. In dem ReichSrathsauöschuffc in ein scharfes Kreuzverhör genommen, erklärte der Finanzministcr. daß sür dieses österreichische Stacftseigenthuiii „möglichste" Sicherheit vorbanden sei. Also keine vollständige, aber doch nach menschlicher Voraussicht eine genügende. Es fragt sich nämlich, ob jene Summe, welche die Länderbank als Gegcnpsand sür die österreichischen Stnatsgcldcr der Regierung übergab, auch wirklich der Ländcrbank gehörten, oder blos Depots dritter Perloncn waren. Ein^ recht nette Beschccrung! als sein linkes Hoicnband und hing einen Orden daran. Andere Geschichtsschreiber, denen diese Darstellung nicht so gain paffend er scheint, erzähle», daß König Eduard 1349 vor der Schlacht von Erccn, in welcher die Franzosen auf'S Haupt geschlagen wurden, ein blaues Hosen- oder Strumpfband (piirtar aus englisch) auf ! eine Lanzcmpitzc aufspicßte und dieses cigentbümliche Banner als imgcrupi^. imgl^ -tnndartc m.sgepslanzt habe. Da die Engländer unter diesem wunderlicher Feldzeichen eine der denkwürdigsten Schlachten ge wonnen, so datire der Ruhm des Hosenbandordens von daher. Der englische Name desselben ist: Ordre eck tlw iruvter, der fran zösische: Ordre de In .pin-etiere. Dieser Orden ist bisher an 8 Kaiser und 28 meist englische Könige verlieben worden. Von Aus- NcntslkTrlrgranlMt dcr„Trcsdncr Nachr." vom 6. Februar. Berlin. Der Kaiser besuchte gestern Nachmittag die Bot schafter Rußlands, Englands und Oesterreichs und konserirte spater niit Gras Hcchseld. — Der Kaiser eröfsnctc Nachmittags 1'/« Uhr mit der Kaiserin, den kronprimlichcn Herrschaften, Prinzen Wilhelm, Karl, Friedrich Karl, Prinz und Prinzessin Elnistian und Anderen die Stadtbahn durch eine Rundfahrt mittels! Erlrazugs. Arbeits- Minister Manbach überreichte dem Kaiser eine Festschrift und nahm an der Folnd im Salonwagen Theiß Berlin. Abgeordnetenhaus. Richter Hagen will noch mehr Steuererlaß. Er interpellirt die Regierung, wie hoch der Ucbersdmß dcS am I.Avril al laufenden Etatsjahres veranschlagt wird. Weiler hat er beantragt, die Erwartung anszusprec! cn, daß die Eisenbahnbchörden ländern erhalten ihn nur Personen fürstlicher 'Abstammung, von Engländern, anher den Mitgliedern der Regentenfamilic, nur Per sonen der höchsten Gcbiirtsaristokralie. — Gestern Mittag 1 Ubr besuchten sämmtlichc Mitglieder der außerardentlichcn englischen Gesandtschaft in Begleitung des Herrn Oberkammcrherrn von Gersdorf nnd des Ceremonicn- meisters von Miltitz daS Grüne Gewöloe. Herr Hosratl^ 1>r. Gracffc führte die engliictien Lords und ans seine vorherige Frage^ ob er sich bei der Erklärung der englischen oder der französischen Sprache bedienen sollte, ward die letztere gewählt. Der Rcichtlmm der sächsischen Schatzkammer erregte Ucbcrraschung. — Der Finanz -'Assessor bei der Königl. Staatseisenbahn Otto Donath bat den Titel nnd Rang eines Finnnzraths erhalten. — Selten sind die Tribünen des Landtags sowie daS Treppenhaus io dicht besetzt gewesen, wie gestern. Die verschieden artigsten Interessen bewirkten diese Ilebersüllung. Auf der Bolks- tribüue der ersten Kammer batten sich zahlreiche Bewohner der jenigen Landevthcile cingcsnnden, sür welche Eiscnbalmvauten be willigt werden sollten. Namentlich hatte Königübrück nnd Um gegend wohl an 80 Bewohner gesendet. Am Sonnabend war den önigobrückcrn die Freude gründlich verdorben worden, weil die bei Zuwcnbung von Referaten an die Zeitungen nicht die Partei-1 erste Kammer die Bcratlmng über die Bahn Klotzscha - litönigsbrück Achtung derselben berücksichtigen und daß die gedachten Behörden - bis aus Montag vertagte. Die bereits vorbereitete Illumination ihren Beamten nicht daS Pctitionsrccht verkümmere. - Für die! mußte daher avtclcgravlurt werden und unterblieb. Am Montag kirchcnpolitischc Vorlage ist wenig Hoffnung, da das Eentrum > aber war, als nun endlich die ersehnte Schicnenvcrbindung von dein einstimmig ablehnend gegen die Vorlage ist. Man wird vcr- letzten gesetzgeberischen Faktor bewilligt war, die Freude bei den suchen die Vorlage zu amcndiren und abwartcn, welche Gestalt auf der Tribüne crichicnenen zahlreichen Königobrückcrn um so sic schließlich eibalten wird. — An der Invalidensäule spielten; größer. Vcrmuthlich bat am Montag Abend Königsbrück gestern Abend 2 Knaben aus den Rasenplätzen und verhöhnten den n» Lichtcrglanze geschimmert. Ganz andere Gründe führten dort postirtcn Soldaten, nach dem sic schließlich mit Steinen warfen, zur Füllung der Tribüne der zweiten Kammer. Die diesige sic zu schießen. Plötzlich erfolgte ein? Sozialdemokratie hatte sich augenscheinlich eine große parlamen- Knaben, sowie ein zufällig hinzutreten- torische Sciisationsvcrbanblung erwartet, da vom Abg. Bebel eine vos )er Posten drohte auf )etonation und die beiden . ... der dritter stürzten zu Boden. Der letzte war sofort todt, die ande ren beiden schwer verletzt. Ob der Soldat wirklich die Absicht ge habt, zu schießen, oder ob sich daS Gewehr bei der Drohung ent laden, wird erst die Untersucimng ergebe». Wien, lieber die vom „Tageblatt" gemeldete Nachricht wc- en eines angeblichen Attentats aus den Fürsten von Montenegro st an hiesiger offizieller Stelle nichts bekannt. Offiziell wird aus rerajevo vom 5. d. gemeldet: Die Nachrichten betreffs einer Be drohung JoraS bestätigen sich. Am l.d. begannen die Iniurgenten ab linke Drinaufcr norgwestlich von Foca zu räumen, vereinigten cd aber in^ dei Gegend von Tricntiste und Bastaci, wo sie Interpellation an die Regierung auf der Tagesordnung stand. Nun war gerade Montag und die Interpellation kam just zur Mittags stunde zur Besprechung, wo Diele freie Zeit batten. Infolge dessen war die Tribüne nnd des Treppenhaus im Landhauic mit dichten Schaarcn von Sozialdemokraten besetzt; der Durchgang bätte bis weilen völlig gestockt, wenn nickt zahlreiche Polizciorgane die freie Bewegung gehalten hätten. Um die sensationelle Verhandlung kamen nun freilich die Sozialdemokraten und wir hörten von vielen derselben sehr herbe Worte der Enttäuschung. (Näheres s. Land tag); aber da beide Kammern gleichzeitig schloffen und beide Tri bünen sich a tempo leerten, so hatten die Abgeordneten die erößte
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite