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Dresdner Nachrichten : 13.10.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-10-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188110130
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18811013
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18811013
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-10
- Tag 1881-10-13
-
Monat
1881-10
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 13.10.1881
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vrosäo» 1881. a^MÜ«! MarsiNsiraß, ». »domi,wkNt»»rrt« »«-rieljiihrlias i Marl dO Ptak., dmch dir Pos, rvtarl t!> Pssik I»umm. '1 Ps,^ dufl»,, 37000 Srempl. tzür dtrSiltckaati kingisandierM»» nnscrtslc nmilS sich dir Redactt«» nicht nervindltch. «nnonck» sttr u»S »kl,me» «»: Die A»„u,„i»>Vureaux v.-a.Ii»> ll»i» ä> V«,I«r« — Masse: r»u«e » — Z«aa»»e„»«uki - «. Mulle, tu Mrliß: — Mall. »letz ,» Maadcbmg! — I. Var« » vo. in Haue; — S>«i»«,i»H»»l0mg Tagekkalt für Mkilik, illnterhaltung, Geschäftsverkehr. Sör/enbenchl, Fremdenliste. liiuüvr-IHLrüvrvbvn-AIu^LLill VVi>8ckrutkci-8lr. » M» .. >Vil8ltruüt,i'8tl'. bir. 43 " -OO»« Xr. 43 !c-ngisiolilt «in rvielrlmltieos UllAve j kür Kimbon u»ck ölüstvliuu Hl8 /um -VIwp von 16 .>»>,10». UosGlluiigou »soll blan» rvvrckcm j» vigcnun Ftvlivl'8 s> promi't »rlostigt. IT« kirrt ITLKiNi; ^u«, ^ »i»> <>«;,»iiii«ll>i,nx-8i«^»»«x«. < »IV I ^ .Vu88oi->-lck«n>tlivh icrivh ll880l-tirlc-8 t.miiirlsgc-r, cum InIIjMtvn 16. ^aliiMNS. Snleraie tt-erd,» A.riinln.t« I» »,a Nach»,. » Ul,r a»ae»»,»>«,n, So»-,»,,» di» Milta«!»»»>,r. I» »tcuüadl »»> a» 2Sochk»Ia»kn: är. »lil',l,>aa'ic N>: bi: Nach,». 8»i,r. — T,e . ittis'.aiigc-pnil^cilc tosict IS Ps,ic. ri,»gelan>>l 20 Psgk, Sink ü!.uan,!e tu, da» nach»- tügtgc tirschcmen der Inserate wird »icht gcged,». Ituiwärtiüe Anuancen» Ausiraae raiiniibcla»»»» ,.-,, satte» >»!en,c» »i, nur leien Vtiuumera»»«- A.llluu-durch Nettittiailc» ater Posicilizalilu»«. Acht Lüde» lasse» l»Psg. 2nse>a,c sür d,: «lanlagi. Hummer oder «ach es»c», gliuage die Petjljcsse es Ps. r^rssr!<--s» w kill N30>it8-^U 8 verkauf /u bvlilliink I>illig8tvu Urvidpn, ISttitinttNtt ^ «Utti», hii->,I<>888ll-i»zi«: 4?, L,'lr<»ii>»'i'«Iv», kxl. Hit->llo88. Hi8 /.um bt!8tc!II. I'lriiivll U«,I bloltcm in all, II (t>imlstäti'u /II A Ilüvlron, Ucstnlcl« ick«rii, ckückvhnu otv. Uuielwnt, »>»88 unck >1 Imut in gi-i>88tvr .Vussabl. lilcstcloi-ztostc! i» ic.-ii,vr IVoIIo Ä l)v8to Ovinvi- bubi-ilcakv. in luwlilcstiivr ^Vimrc-, ä bllr. nur I iü. , „ ^ iu 8w8»o>' .Viwrvlllih ^ ^ -.. . - tioniirrn ^christ .??lu unsrrr Brüdrr in drr l>ascinc^ »n Lüldateu der Berliner Re>,i,i,enter zu. Pnri s. Es verluutel, Grevi, I>c- ruie nior!,en vder tll'eruioriseu (^»ml'ettu m siä, und qedc il,m alle Bollmachteii mw oas Prossramm ;ur Bildung ciues neuen Cabinctü. rlcipzi g. »ochverratlisprdrclj. Taue i den und das, die Reise eine dlruppenvrganisativn denveetle, ,vie solche (London) gad ni Most's freund ni sein und in der „,neil>eit" vorgeschlagen. Er erklärt, der anarchistischen Partei Origen Herbst eine Reise nach Deutschland unternommen ni baden, aiuugelwreu, wie sie Proudlwn ins Hellen gerufen und Balunin leugnet aber, dag die Reisekosten aus Parteigeldern bestritten wor- i weiter entwulelte. Mebkow (Berlins gab die Berbreitung der revolu Witterung vom 12 Okloder. ülarottieter nach Oskar S'chsoN>,WalUiras,e 1ö tAdd:.. a N.s » 7Ü8MIU . seit geller» I'.Nttsl. »esasle». Tdennottlelrogr. ». »ica»,».: Temp. >U"Ä>., »iedr Tcmv. s>i><t,sicTci»v >2» W. reell 2r,t»d. VedciN. „lege». Rr. 28«. Aussichten für den 1'». Oktober: Wenig Aendcrung. Toinicrstag, lÜLetober- verantwortticher Aedaetcur s»r Pvlttsschk« Ur. Emil 2> icrel, i» Dresden Schutz der nationalen Arbeit gegen die internationale Speku" lation! — das ist daü Feldgcschrei, mit dem die Bertreter gesünderer volksivirtlischastlichcr Zustände an die Watzlnrne treten. Dem deute scheu Volke Frieden und den Ertrag seiner redlichen Arbeit zu er halten, bezeichnet«: auf dem neulichen Parteitage der Bunservativeu Sachsens, Ur. ssrcge, als daü Hauptstück konservativer Politik. Zu lange baden jene Elemente, die nicht arbeiten, dem deutschen Michel die Butter vom Brodc zu nehmen verstanden. Sie thaten dies unter der Herrschaft des trügerischen Satzes der liberalen Rational- Oekonomie, das, die Hauptsache das billige Produciren sei. Blewis, ist die Verbilligung der Produktionskosten eine Hauptbcdiugung für flotten Absatz der Waaren, aber die höchste volkswirthschastliche Weisheit ist sie keineswegs. Sie wird im Gcgentheil zum Hluche, sobald sic aus Bosten der persönlichen Brüste der arbeitenden Blassen erfolgt. Wenn in dem Streben, die Waaren so billig als möglich herzustellen, schließlich die Löhne immer mehr hcrabgedrttctt werden, die Ausbeuter aber Reichthümcr verdiene», so soll man uns nicht kommen und sagen: Das ist daS eherne liöcsetz der Rationalökonomie. Daü beißt den Sozialdemokraten geradezu Wasser auf die Mühle liefern und wir haben denn auch bis zum Ilebcrdrussc die Herren Lassallc und Marx dieses eherne Lolmgcsetz als ein Sakrament den Arbeitern verkündigen hören, freilich erfolgte diese sozialdemokratische Predigt nur in der Absicht, aus der Brust der Arbeiter jeden Glau ben an die Möglichkeit einer friedlichen Besserung ihrer Lage hernus- zureißen; denn wenn der Arbeiter glaubt, das, ihm jeder Weg ver schlossen sei, sich den furchtbaren Wirkungen eines unentrinnbaren Naturgesetzes zu entziehen, so wendet er sich jenen Ilmstnrzapostcln zu, die ihm verkünden: nur ein gewaltsames Zerschlagen der jetzigen sozialen Lrdnungcn könne jenes eherne Gesetz beseitigen. Diese Lehre ist aber mehr schlau berechnet, als innerlich wahr, denn es giebt eine VoltSwirtbschast mit einer edleren Auffassung von der Arbeit, als jene brutale, die den sittlichen Werth deS Menschen vergißt und nur seine Arbeitskraft in den Dienst des Großkapitalismus spannt. Die christlich - konservative Anschauung, die jetzt immer mehr zur Geltung gelangt, saßt die Arbeit als sittliche Timt, den Arbeiter nicht als Lohnsklavcn, sondern als Menschen mit unsterblicher Seele auf, als Hnmilicnobcrhaupt, der angemessen verdienen muß, um red lich für Weib und Bind sorgen zu können. Wenn dabei die inter nationale Spekulation und der Großkapitalien»»!! nicht mehr soviel verdienen, wenn die Börscnbarone sich nicht länger mehr so schnell bereichern, so findet daS die christlich konservative Volkswirthschast völlig in der Srdnung. «Der Mensch, nicht das Bapital soll Herr sein! Jede andere Auffassung ist unsittlich, unbarmherzig, unchrist lich. Tie Liberalen und Fortschrittler mögen daher mit noch soviel blendenden Worten von bedrohten „Freiheiten" um sich werfen — an dem eine n Punkte zerschellen alle: Wollt Fhr, daß auch ferner hin die nationale Arbeit der internationalen Spekulation preis- gegeben sei? Wollt Fhr in der Erhaltung und Weiterbildung der Schutzzölle, in der Errichtung korporativer Verbände im Hand werk, in der Fürsorge für die erwerbsunfähig werdenden Arbeiter die Büttel und Wege schassen, daß wieder geordneter Wohlstand und stetiger Verdienst in unser Vaterland wiederkehrc? Hier Hilst kein Wenn und Aber, hier giebt'S nur ein klares Fa vder Nein. Die Sozialdemokratie wuchs heran unter der Herrschaft der grau samen Volkswirthschast des Liberalismus: sie wird, sobald die er barmenden Lehren der konservativ-christlichen Volkswirthschast Gesetzes- gestalt annelnnen, haltlos in sich selbst znsammcnbreche». Schon der Umstand, daß viele Sozialdemokraten bereits jetzt sich von den Frrleliren ihrer Führer abgewendct haben, eröffnet eine beruhigende Perspektive. Auch das Fiasko, das der Weltkongreß der Sozialdemokraten in Chur soeben erlebte, ist höchst charakteristisch. Die internationale Umsturzpartci beschloß, vorläufig Nichts zu beschließen. Der Antrag auf Bildung einer „europäischen Revvlutionsarmec" fiel unter den Tisch, der Antrag auf Erlaß eines gemeinsamen Manifcstcs an die Arbeiter aller Länder flog in den Papierlorb, man nahm einzig einige volltönende Resolutionen an. Es wäre leichtfertig, nunmehr sich keiner Gefahren seitens der europäischen Umsturzpnrtei zu ge wärtigen. Vergessen wir nicht, daß die Aristokratie der Sozialisten in Elmr nicht anwesend war! Most sitzt in einem Londoner Ge fängnis?. Hnsselmann agitirt in Amerika, Bebel und Liebknecht be treiben in Deutschland ihre Wahlen, die russischen Nihilisten ducken sich jetzt vorsichtig, die Pariser Bommunarden sind munter bei der Arbeit, Frankreich zu revolutioniren. Auch gehen neben den öffent lichen Kongrcßverhandlungcn gewöhnlich geheime Beschlüsse einher, welche die eigentlichen Ergebnisse der sozialdemokratischen Beratlmngen in fick fassen und auf die Alles nnkommt. Aber trotzdem ist cs von hoher Bedeutung, daß der Weltkongreß der Sozialisten in Chur- offen eingestellt: eine internationale Verbindung, um die alte gesell schaftliche Ordnung umzustürzcn, ist unmöglichwir scheitern an dieser Aufgabe und rühren sie lieber gar nicht an die Dinge sind stärker als unser bösester Wille, wir Zcrtrümmerer vermögen uns nicht zu verständigen und geben den Versuch dazu zunächst aus. Ein solches Bekcnntniß ihrer Schwäche haben die Sozialdemokraten lange nicht abgelegt. Umsomehr ist cü Pflicht der staatserhaltenden Elemente, diese Gunst der Verhältnisse zu ernstlichen sozialen Re formen zu benutzen. Eine so aufrichtige, ungehcucheltc und übereinstimmende Todten- klage ist selten einem Manne zu Theil geworden, wie dem so jäh aus dem Leben geschiedenen österreichischen Reichskanzler v. Hai,merle. Kein Sterblicher möchte sich einen ehrenvolleren Nachruf wünschen. Fast in den gleichen Ausdrücken spricht die Presse in Wien. Pest, Paris, London, Petersburg, Rom, Bukarest und wo sonst immer von dem österreichischen Staatsmanne. Hamnerle ist in das so früh geöffnete Grab gestiegen, ohne, wie cS scheint, einen Rivalen, Neider, ohne Feinde zu hinterlassen. Fst dies schon im bürgerlichen Leben selten, so gleicht eS bei einem Diplomaten geradezu einem Wunder. Einmüthig rülnnt alle Welt seine stille, ruhige, ernste, einzig den Fntercssen seines Landes dienende mw verdienstvolle Tbätigkeit: es gab bedeutendere Minister als ihn. aber selten einen, der von dem Ernste seiner Ausgaben io durchdrungen war als Hamnerle. Bein blendendes Talent, kein Ersinner neuer Projekte, aber ein mit allen Zweigen deS auswärtigen Dienstes vertrauter, emsiger, durchaus zuverlässiger Beamter, ohne jedwede Ueberliebung, voller -Pableue des Herzens und- olme allen persönlichen Ehrgeiz. Das will Viel sagen und bei einem Diplomaten Alles! Wenn man sieb vorstellt, wie dereinst der Nachruf bei manchem der Staats männer, die jetzt die Welt mit dem Glanze oocr dem Schrecken ihres Namens füllen, laute» wird, dann muß man sagen: dieser Hamnerle, von Herzkrämpfen jäh bingcrasst und so einmüthig von aller Welt betrauert, starb als ein glücklicher, bcneidenswcrlhcr Mann! lieber die Person seines Ersatzmannes tauchen viele Ver- mutlmngen nns-, sie begegnen sich zumeist darin, daß Andrnssn, der sein Vvigänger war, auch sein Nachfolger wird. Seit vielen »Fahren hat die demokratische Partei in den Ver einigten Staaten einen Erfolg zu verzeichnen: ihr Mitglied Banard wurde zum Präsidenten des Senates erwählt. Dieser an sich höchst wichtige Posten bat unter den gegenwärtigen Verhältnissen doppelte Bedeutung. Stürbe der jetzige Präsident Arthur, so träte der Senatspräsidcnt Inn die Spitze der Vereinigten Staaten. Der Senator Banard wurde nur mit einer Stimme Mehrheit erwählt. DaS ging so zu: Zwei der übel berufensten, republikanischen Sena toren, Conkling und Prntt, hatten vor Monaten in Folge eines Zer würfnisses mit dem inzwischen verstorbenen Präsidenten Garsield ihre Aemter nicdcrgelcgt, in der Hoffnung, wieder gewählt zu werden und durch diese Demonstration den Präsidenten in seiner ehren haften Reformarbeit cinzuscküchtern. Statt dessen sielen sie aber durchihre Nachfolger dürfen aber erst nach der erfolgten Constituirung des Senates, d. b. nach der Präsidentenwahl, eintreten. Hätten sie vorher eintreten dürfen, so wäre nicht ein Demokrat, sondern ein Republikaner gewühlt worden, denn ihre 2 Stimmen verändern daü Zünglein in der Waage. Tic Persönlichkeit deS neuen Senatspräsidenten Banard's steht seit langen Fahren in dem Vordergründe des politischen Lebens der Vereinigten Staaten. Er ist seiner AmtSdaucr nach eines der ältesten und angesehensten Mitglieder des Oberhauses und war stets einer der Weisesten seiner Partei. Als ein Mann von strengster Rechtlichkeit, mit reinstem Charakter und von hervorragendem Wissen, besonders auf dem Gebiete deS konstitutionellen Rechtes, bat er sich die Achtung aller Parteien erworben. Die seinige batte ihn wiederholt für das Amt des Präsidenten in Aussicht genommen: mit seinen ausgezeichneten persönlichen Eigenschaften und seiner oft bewiesenen Charakterfestig keit würde seine Administration dem Lande gewiß zum Vorthcil gereicht haben. RenksteTelcnramme ver..Trrsi>ncrNltk1ir."vom 12. Oktbr Berlin. Ter Minister des Fnnern von Pntlkamer ist an Stelle des schon früher ausgeschiedencn Graten zu Stollbcrg zum Vicepräsidcnten des StaatsministeriumS ernannt worden, von Puttkamer ist der Aneicnnität nach das vierte Mitglied im Mini sterin»!. Bemerkt wird, daß Finanzminister Bitter übergangen worden ist. Fm preußischen Staataminislerinm war bisher der Finanzminister nach dem Ministerpräsidenten die wichtigste und einflußreichste Persönlichkeit. Die (strotze von Differenzen zwischen Bismarck und Bitter wegen des Bnpilalrentenstener Entwurfs tauchen fortgesetzt aus. - Der Landwirthschafts Minister veröffentlicht im „ReiebS - Anzeiger" einen vorläufigen Erntc- bericht. Derselbe lautet nicbt sein günstig -, eine Mitkelernte ist im Dnrchtctmitt nicbt erreicht. Der stiegen in der Erntezeit bat viel verdorben. — Ein Pariser Telegramm der „Nat. Ztg." meldet die Ankunst Gambetta's in Paris. Er ist wirklich in Deutschland ge wesen, soll aber nirgends eine politische Persönlichkeit gesprochen baden. Der Name Mefsalie, unter dem er mebrsach anstrat, ist der Name seiner Mutter. Daß übrigens Gambelta auf seiner Reiie in Dresden seinen Neffen besucht habe, ist sicher irrthüm licb, da er keinen Neffen bat. Wobl aber kann er einen „ibm näher stehenden" Bnaben besucht haben. - Einer Wiener Meldung zufolge fände die Entrevuc zwischen dem Baiser von Oesterreich und dem Zaren am 18. Octobcr in Bralau statt. - Die „Prov.- Corresp." sagt: Die Enthüllung de« alten Demokraten (v. Unruhl sei vor Allein eine Enthüllung der landeSverrätlierischen Gesinnung seiner Freunde von der Fortschrittspartei. Die „Nat.-Ztg." be merkt dazu: „Die Leiter der osficiösen Presse scheinen den Verstand verloren zu haben." BarlSrnhe. Tie Gencralnmode nahm den Antrag der Bircbenbebörde an, man möge sich dabin bemühen, daß durch die ReichSrcgiernng ein gemeinsamer Buß und Bettag für das ganze deutsche Volk olme Unterschied der Bonfessionen eingcsübrt werde. Berliner Börse. Geschäftsstille und weichende Conrie. Die Gründe für die unfreundliche Haltung liegen nabe: ans London wird ein Geldabstnß von Psd. Sterling «angeblich nach Egnpten) gemeldet, eine weitere Diseouterböbnng zunächst der Bant von England, dann auch der Deutschen Reicbsbank wird erwartet, ans Paris lagen matte Notirnngen vor, Wien meldete henke rnbig, Glasgow meldet niediger. Rolieisen- preise — das reicht allerdings für eine Baisse aus: Trotz dem ergab sich die feste Grundtendenz aus der am Schluß liervvr- tretenden Befestigung. Wenig Geichäst. Deutsche und österreichische ^ Bahnen erfuhren nicht uiwrbebliche Conrsverluste; L bcrscblesische l'/s, Bcrgischc I Proc., Fmnzosen V Lombarden 8 Bk. niedriger.: Oesterr. Prioritäten nicht ganz behauptet. Banken matter. Sachs. Bnnkwcrtbe durchweg niedriger, mit Ausnahme von Säcbs. Bant-! gcsellschaften, die 1 '/„ Proe. höber notiren. Bergwerke still, weichcnb,! ebenso Fndnstrien. Laura l' Dortmunder 2 Proc. schlechter.: Sächs. Gußstahl notiren niedriger. Fonds gedrückt. c^e. Lokales »nl» Sächsisches. , - Mas. der Bönig ist gestern Morgen im besten Wohl sein von den steirischen Alpen hier eingetroffen und in der Villa in Strehlen nbgesliegcn. Fm Lause des Vormittags nahm der Bönig daielbst eine Anzahl Vorträge und Meldungen entgegen. Von Hieslan in Steiermark aus batte Se. Maj. ver Bönig der Wittwe des österreichischen Ministers v. Hamnerle telegraphisch sein Beileid ausgcdrückt. — Ein alter ehemaliger Handwerksmeister schreibt uns: Die konservative und RcichSpartci hat Herrn Ober b ürgc r in eiste r Ur. Stilbel als Reichstagskandidat proklamirt und soeben sein > Programm veröffentlicht (s. Seite 13). Leider ist der Eigensinn der! „Wähler von verschiedenen Ordnungüparteien oder vielmehr einiger Führer derselben schuld, daß abermals drei Bandidatcn einander gegenüber gestellt worden sind, und die Wähler, welche um jeden Preis ver hindern möchten, daß wieder ein Sozialdemokrat mit den meisten Stimmen aus der Wahlurne hcrvorgehe, befinden sich in einer pein lichen Lage, wem sie ihre Stimme geben sollen Allerdings ^muß der im lrästigsten Mannesnlter stehende erste Bürger der Stadt Dresden den Vorzug verdienen, nicht nur vor dem hochbejahrten, wenn auch persönlich hochachtbaren Bandidatcn der Fortschrittspartei» sondern auch vor dem außerhalb Dresdens im Anne stehenden und in den hochgehenden Wogen deS Parteilampses mannhaft fest stehenden Bandidatcn der Reform und christlich-sozialen Parteien, da der schlichte Bürger, der Handwerker die Gewißheit haben kann, daß Herr Oberbürgermeister k)>-. Stütze! aus dem Boden der vom Herrn Reichskanzler inangurirten Wirtbschaslsreform im Sinne des praktischen Christcnlhuins stetst. Was diese Reform bedeutet und erzielt, ist namentlich auch durch Herrn Hofpredigcr Stöcker aus Berlin hier in Dresden klargcstellt worden, und hat sich der selbe feierlich zur Verfolgung dieser Ziele bekannt und damit seine Unterstützung auch der Ziele des Herrn Reichskanzlers zugcsagt. Herr Oberbürgermeister Ui. Stübel erklärt sich im Princip gegen das Tabnksmonopol, und dies« ist sehr dnnkenswertb, denn die Ein führung desselben paßt nicht in den Rahmen jener geplanten Wirth- schastsresorm, worin auch die Fürsorge für die wirthscbastlich Schwachen, der Schutz der redlichen Arbeit vor der erdrückenden Ucbermachk des sessellosen Großkapitals und die Wiederherstellung der gelösten Bande gewerblicher Disziplin, Sitte und Ordnung liegt. Veit Einführung des Tabaksmonopols würden namhafte Entschädigungen an die derzeit Berechtigten der Tabaksbranche ver knüpft sei». Tie Gerechtigkeit verbictet cs aber, solche Entschädi gungen zu gewähren, denn bei Einführung der Gewcrbcfreiheit sind sämmtlichc Mcistcircchte der Handwerker, die oft mit Aufwendung der letzten Nüttel erworben werden mußten, olme jegliche Entschä digung ebenfalls aufgehoben worden. Diejenigen Millionen aber» welche durch das Tabnksmonopol — selbst olme Gewährung von Entschädigungen — für die Staatsbcdürfnissc erzielt werden könnten, lassen sich in weit höherem Maße und ohne Vernichtung einer blühenden Privatindustric erzielen durch eine angemessene Besteue rung der Börsengeschäfte, sowie durch Einführung einer Coupons und einer wahrhaft progressiven Einkommen- uüd Erbschaftssteuer, wenn nur der Widerstand der sogenannten Manchestcrlcute und Derjenigen, welche daS christliche Gebot in dem Grundsätze: „Wem viel gegeben ist, von dem wird viel gefordert werden", nicht achten oder nicht verstehen wollen, durch neue Rcichstagsmclnheiten ge brochen werden kann. Hci-r Oberbürgermeister Ist,-. Stübel giebt die Zusicherung, in obigem Sinne eine solche Rcichstagsmehrbeit bilden Helsen zu wollen, und werden ihm somit zuversichtlich nicht bloü die meisten Stimmen der OrdnnngSparteicn, sondern auch vieler irregeleiteter Sozialdemokraten zufallcn. — Wie schon erwähnt, waren am !1. Oktober im hiesigen Hotel „Zum Bronprinzen" die Edlen von der Planitz zu einem Fa- milicntage versammelt, voran der Senior der Familie, der B. S. Oberstlieutenant und Militärbevollinäclstigtc, ferner der Herr Ulancn- Rittmeister nebst Gattinnen, sowie der durch Liebenswürdigkeit und Leutscliakeit hochverehrte Herr Generallieutennnt an der zweite der anmuthlgen Gattin des B. S. Majors (fi-ühercn Adjutanten S. B. H. des Prinzen Georgs. War schon bei Gelegenheit des vorjähri gen Geichlcchtstages dieser Familie Einiges ans ihrer Vergangenheit erwähnt und insbesondere des berühmten geheimen RatbcS Barl V. in diesem Blatte gedacht worden «derselbe «oll sich mit auf dem be kannten Matarl'schen Bilde befinden«, so möge heute über dessen ruhmreiche Tbätigkeit noch Folgendes ergänzt werden. Fm Fahre 1524 winde derselbe an Georg den Bärtigen in der Thomas Mün- zer'icben Angelegenheit entsendet; 1ö28 war er in FriedcnSunter- handlungen bei Bönig Ferdinand zu Prag; 1öA« übergab er auf dem Reichstage zu Augsburg als Abgesandter die Augsbnrgische Confessioi«: lötzl wurde er von dem Bursürsten auf den Convent tag nach Finnksurt geschickt und im Fahre l'-M legte er die Strei tigkeiten zwischen Bursürst Fobann Friedrich und Herzog Georg bei. Aber schon Fahrhunderte vorher haben sich die Planitze theils als Statthalter und Bischöfe von Meißen, tlicils in anderen hervor ragenden Stellungen ausgezeichnet : ja bereits im Fahre 968 war ein Fobann von der Planitz unter Denen, welche beim Turnier zu Merseburg „zwischen den Säulen gehalten", wie uns die Turnier- büchcr berichten. Große Einsachlieit haben diese alle Familie von jeber ausgezeichnet, und könnteffnh mancher nengcadelte Böricnbaron an ibr ein Muster nehmen. Derartige Familienvcrbände geben den einzelnen Familienangehörigen einen gewissen sinnpatbischen Halt und bilden einen woblllmenden Gegensatz zu unserer materiellen Zeit, c das echte deutsche Familicnlebenr mehr und mehr verdrängt. — Der Rechenschafts-Bericht kür die Finanzpcriode 1878 und 187!« ergicbt an Staats Einkünften einen Ertrag von l 1^,8^7,897 Mk., d. i. beim Einnahme Budget ein Ausfall von 9,888,322 Mk., welcher in der Hauptsache aus die Forste, die Boll werke. das Steinkohlemöcrk, auf Zölle und Verbrauchssteuern, Urkundcnsteinpel und Erbschaftssteuer, aus Einkommensteuer und in überwiegender Weite ans die Staatseisenbalincn sich vcrtbcilt. Der Staatvanswand beläuft sich hingegen auf 125,248,400 Mk., was beim ordentlichen Budget einen Fehlbetrag von 6,360,502 Mk. ergiebl. DaS gesanimte Netto Vermögen des Staates an Bnsscn- beständen, Außenständen und Naturalvorrätben bat sich gegen die vorangcgnngene Finanzperiode um eirea 5 Millionen vermindert. Das zum mobilen Staatsvermögen gehörige Fnventar und Mobiliar stieg um mehr als 2 Millionen aus 9«>.5liO,96nMk. Das immobile Staatsvermögen stieg um 280„ Millionen auf 775,189,795 Mk. Hingegen betrug in Sachsen Ende 187!» die Lumme der Stanls- und Finanzbauptkassenschulden 677,«>«6.635 Mk. Zu Reichszwcckcn verausgabte Sachsen mit dem Matrilularbeitrag in den Fahren 1878 und 1879 in Summe 9,165,574 Mk. Für Elbestromlorrcktion und Regulirung der Elbufer innerhalb Dresden verwendete Sachsen 1878—7!« die Summe von 615,991 Mk. — Tic auf Staatskosten nusgesiilnten Felfe nsprcn kl ungen »» Elbstrombett oberhalb der Stadt Belgern sind nun mehr'beendet und ohne Unfall verlausen. Die neben Brasilien» Blammcrn und anderen 'Apparaten dazu verwendete Hauptvorrich- lung bestand in einer sogenannten Taucherglocke «Tauchcrschacht». welche in die Tiefe hinabgelaffen, mit Hilfe hineingcprcßter Luft das Wasser in ganz analoger Weise verdrängt, wie man dies bei einem umgcstülpten Glase beobachten kann, so daß die Arbeiter, wenn auch nicbt trockenen Fußes, doch im Ganzen »»belästigt durch das Wasser, die Felsen zu sprengen und die Stücke nach oben zu fördern vermochten, zumal die Glocke zum Durchlässen von Licht mit Fenstern versehen war. Die Stromfahrbahn bat hierdurch unter Hinzutritt der Buhnen eine wesentliche Verbesserung erfahren, indeß zugleich auch mit dem Erfolge, daß die Slrömung gegen früher weit stärker geworden ist. Die Bgl. Breishauptmannschast Dresden hat das Flugblatt a Altstadt-Dresden von August Bebel" verboten
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