Suche löschen...
Dresdner Nachrichten : 05.09.1874
- Erscheinungsdatum
- 1874-09-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187409053
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740905
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740905
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-09
- Tag 1874-09-05
-
Monat
1874-09
-
Jahr
1874
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.09.1874
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
vlutenlirote »«. Ob»». ne»e,»«>re>« vlerleliidr. Itch A't, Agr-, durch die Post ra Ngr. LInjrlne «lummer» > Nur. «ulla,e: 24600 Elpl. JUr dis Oilickuabr «lug«. laudier Mauulcripie macht sich die Redaciioi, nicht verbindlich. Inserate,, Ruuadme au» V>>,I«r tu Haluburu! Be'r U„. Wien. V-iviiu. Paset, BreSiau, Frauksun a. M. — Null. Nr»»« m -icliin, veipjiu, W,cu. Humduru, »mnlsurl a. U., Mun- cheu. — vnuda L 0«. in »ranlsurt a. M. — Ir. Vmui >u i!i,e,»»>». II»- /»«, l,»iitts. Itulitor lb No. in Part«. Inserate»« <r«»e w tt«Ob.^»l Tageblatt für Unterhaltnug and Grfchästsverkchr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Kiepsch k Ueichardt in Dresden. Derantwortl. Nedacteur: Julius Rerchardt in Dresden. lerne M»r»0> «alt»« L arlaen»»»»n I Udr, Sannt»» »«« Miltau» »r Udr. Sn «leu»»dt: «rate Ollster «aste d dt» liaaim.« Uhr Der Naui» rtner et» waltsic» Pettizeile lostet Id Psa. itinaeiandt dt« geil« ö Ngr. Eine Äarautie sur da» »achsllägiue Erschei Ne» der Inserate wird nicht gegeben. «l„r,»artig« Annoncen- Auslriige »an uu» ui'be- kannien girmen u. Per sonen internen wir nur gegen Pränumerando» Zadlung durch «riese marken oder Posikiujad- luirg. U Siidcn losten l><, Ngr. Jnieralr iür die Montag« Nummer »der »ach einen, .sesnag- die geile 2 Ngr. Nr. 248. Rcnurehnter Jahrgang. Mitredacteur: vr. LuiSI Für das Feuilleton: I-ackM»» Dresden» Sonnabend, S. September 1874- Politisches. Unsere Mubnie „Dresdner Zeitung" hat Malheur. Sic ist! noch so jung und hat schon schlechte Augen. Wo in aller Welt haben wir die „Vossische Zeitung" direct als waschecht national liberal bezeichnet? Wer kann mit Sicherheit Nationalliberalität beweisen? Wir kennen ein Dresdner Blatt, das mit viel Geschrei, und wenig Localkenntniß ganz nationalliberal gegründet wurde und in seinen Spalten druckte: nie hätte es etwas mit Herrn — vr. Handfest — wir nennen ihn so — zu thun gehabt und nie möge es etwas von diesem Herrn wissen. Jetzt ist der Herr Handfest Redacteur bei selbigem Blatte. Es hat eine „praktische Schwenkung" gemacht. Ja, ja — so etwas kommt >vor. Wem die „Vossische Zeitung" für ge wöhnlich dient, wissen wir nicht. Daß der Artikel über die Galgen frist, welche der selbstständigen militärisclzcn Existenz Sachsens im Deutschen Reiche angeblich nur noch „auf Zeit" gewährleistet sei — daß dieser Artikel vollkommen das ausspricht, was die National- liberalen in ihren Tageblättern, auf Parteitagen und im Reichstage von jeher predigen,f ist unleugbar. W v die Persidie gedruckt wird, ist gleichgültig. Die Nationalliberalcn werden schon wissen, warum der Artikel auf Umwegen in die „Bosfische Zeitung" gcrieth. Die Hoffnung, daß die sächsischen Rationalen so taktvoll sein würden, jenen beleidigenden Artikel sachlich zu deSavouiren, ist leider uncr füllt geblieben, »kein Sterbenswörtchen weiß die „Dresdner Ztg." der „Bossischen" zu entgegnen, auf den Satz: SachsensMilitärhoheit könne jede Stunde von Berlin aus wegdekretirt werden. Also: gui taovt, oonovvtit — wer schweigt, stimmt zu. In des deutschen Reiches Ainanzabtheilung spuken noch die Nachwirkungen der allgemeinen Geschäftsstockung. Die Zölle und gemeinschaftlichen Steuern des Reiches betrugen in dem ersten Semester 1874 (1. Januar bis 1. Juli) nach Abzug der Rückver gütungen und im Vergleich mit demselben Zeitraum 1873: 1874 1873 Eingangs, u. AusgangSM Thlr. 21,004.028 27.100,480 von Telegrammen unterbrochen wird, Herr Minister L. sei nach A,,! in der Nähe befanden, wurden an den Füßen von der umhcrfließen- Hr. Attachcc A. nach B. gereist, .(sein Vernehmen nach" (verflixtes Wort!) beabsichtige General (L. die Truppen in D. zu insviziren. Aaron Mayer dürste in Gmunden sein, Leutnant E. hat in F. eine Säbelassaire gehabt u s. w. Reimt man sich das Alles zusammen, so ist das Bild Europiens in der sauren Gurkenzcit fertig. 5,774,773 5,570,401 175,74« 7,410,700 >5,508 3.27«,270 101,508 1.510,424 17,410,002 2,202,101 4,030,0:! I Nübcnzuckersteuer - 7,205,151 Salzstener - 5,703,472 Tabaksteuer - 280,303 Branntweinsteuer - 8,074,058 Urberaangsabgaben v. Vranntwrln - 20,083 Brausteuer - 3,500,057 Ilebergangsabgaben vom Bier - 100,000 Wechselstcmpclstcuer , 1,388,700 Post- und Zeituugsverwaltung - 18,320,550 Telegraphen-Verwaltuiig - 2,100,041 Neiehs-Eisenbahn-Vcrwaliung - 4,773,402 Zus. Thlr. 72.758,880^75.641,140 Es stellt sich also eine Abnahme gegen das Vorjahr von fast 3 Millionen Thalcr heraus; die Eingangszölle allein haben über 6 Millionen Thaler weniger ergeben; Mindcrcinnah men sind auch bei der Wechselstempelstcuer, der Ncichscisenbahnver waltung u. s. w. zu constatircn; Mehreinnahmen weisen auf: die Rübenzuckerstcuer (beinahe 1 > (, Millionen Thaler), die Salz-, Ta bak, Branntwein und Braustcuer, die Post- und die Zeitungs- Verwaltung. Charakteristisch ist die Abnahme deS Wechselverkehrs und die Mindereinnahme der Reichsbahnen. Was die Maßregelung der kleinen Geistlichkeit in Preußen betrifft, so sind die Namen und Thaten derselben zu uninteressant um Tag für Tag in den politischen Notizen verhandelt zu werden. Aber eine Zusammenstellung der Vorgänge innerhalb von nur zehn Tagen allein in den Rheinprovinzen ergiebt ein interessantes Situationsbild. Der Rheinische Eorrespondcnt der Volkszeitung hat sich die Mühe gemacht, es zusammenzustellcn: Verhaltet und in das Gcfängniß geführt wurden der Rector Ropold von Dürscheven, der Pauor Still von Dümvclscld und der Kaplan Böver von Wicöbach. Der Redacteur des ultramon- tancn „Wells. Merkur", Hr. vr. Suing, hat eine viermonatliche Festungshaft in Wesel angetretcn. nach deren Verbüsnmg seiner noch ctne achtmonatliche Gelängnißstrafe harrt. Ausgcwiesen wurden innerhalb acht Zagen aus dem Kreise Brilon allein neun Geistliche. Ferner per Gensdarmcn der Pfarrer Hcrekcurath von Bochet, der Vikar Peters und Mönckcn auö Capellen und der Rector Esscr aus Erombach. Der Pater Burkart aus Frcibuig ln der Schweiz, der sich länger alö ein Ialir in dem Mlnoriteii- Eonventc i» Linz a. Rh. aushielt, erhielt eine Aufforderung der kgl. Regierung zu Coblcnz, innerhalb 48 Stunden deren Ver waltungsbezirk zu verlassen. Vcrurthellt wurde rer Geschäfts- lührer des Mainzer Katholikcu-Verclnö türMalmekl) wegen Ver breitung der Brochure: „Was will der Mainzer Katholikcn- Vercin?" zu einer Geldbuße von 50 Tblr. cv. 14 Tage Gciäng- Niß. Der bekannte Planer Wehn vonNicdcrbcrg und der Kaplan Kirsch von Vallcnda wrrrdcn von rem Krclögericht zu 'Neuwied wegen rückfälliger unbciugtcr Vornahme geistlicher Amtshand lungen zu je 100 Tblr. Geldbuße cveut. 3 Monatcn Gcsängnlß vcrurthellt. Elfterer wurde auch noch wegen Wldcrstaubsleistuiig bei seiner Verblutung am 3. August mit 0 Momi'cn Geiängiilp bestraft. Wegen Bcthclllgung an dieser Widcrstandölclsluiig wurde» ferner mehrere Personen, meistens Frauenzimmer, vcr- urthcilt und zwar ci»e zu «Vionatcn, zwei zu sc «Wochen, zwei zu je 4 Wochen Geiängniss und eine zu 3 Tblr. Geldbuße. Die Fraiiziskancr-Paireö auf dem Avollinarisbergc wurden „gesperrt." In Kempen wurden bei dem Präsidenten und Schriftführer deS Mainzer Kathoiikcn-Vcrcino Haussuchungen abgcbaltc». Dasselbe geschah I» Münster bei dem Geschäftsführer desselben Vereins. Der Generalvicar vr. de Loreuzl I» Trier hat eine Vorladung vor das Polizclgcrlcht erbaltcn, well er vor cliva einem Monat den Bischof Lconrod von Eichstädt Hel sich beherbergt hatte, ohne die vorgcschriebcnc 'Anzeige aus dem Polizciamte zu machen. An Durchführung der Maigesctzc fehlt es also in der That in Preußen nicht. Wünschenswert!, wäre nur, daß die Regierung für die abgestraften geistlichen Jntriguanten, Ersatz fände. Aber da sitzt der Haken. Der Fall in F'ians (s. gestr. 'Nummer) beweist die enorme Schwierigkeit, einen verständigen Geistlichen gegen die fanatisirte Bevölkerung kräftig zu sclnftcn Im übrigen Europicn ist cs plöi.lick, stille geworden. Die spanische Anerkennung scheint die Mächte gewaltig echaufsirt zu haben; nun sie vollzogen ist, trat eine Art Lethargie ein, die nur LocalcS und Sächsisches. — Se. M. der König Albert begab sich gestern früh 7 Uhr 20 Min. mittelst Extrazugs nach Großenhain. In seiner Beglei tung befanden sich: Se. Exc. der Kriegsministers v. Fabrice, der Gcncraltcutn. Krug v. Nidda, der Oberst v. Dzicmbowsky, Major v. Minckwitz und Pionnierhauptmann Richter. — I. M. die Köni gin Carola beabsichtigt, sich ebenfalls heute Morgen dahin zu begeben. Zur Erinnerung an die vom König Anton und dem Mit- rcgentcn Friedrich August, Herzog zu Sachsen, am 4. September 1831 dem sächsischen Volke verliehene Verfassung wurden gestern die GaSpyramiden auf die Candelaber der Hauptplätze aufgcschraubt, um Abends die Plätze festlich zu beleuchten. — Für den 14. sächsischen Reichstagswahlkreis Borna, Regis, Rochlitz, Groitzsch, ist eine Neuwahl nothwendig geworden, da der Amtshauptmann von Könneritz zum Kreishauptmann in Zwickau ernannt worden ist. — Die Neue freie Presse in Wien feierte ganz im Stillen am 1. September den zehnjährigen Jahrestag ihres Bestehens. Die erste Nummer wurde am 1. September >864 gedruckt. Schneller ist wohl nie ein Blatt zu einer großen Bedeutung gekommen, wie die N. fr. Pr. — Ein Jagdverständiger warnt in den „B. N." dringend, jetzt noch keine Hasen zu schießen; von denSonntagsjägern verspricht er sich zwar wenig Gehör, da diese eben nur der Pulver-Verwüstung und Thiervertilgung huldigen, aber nichts auf ruhigen, verständigen 'Rath geben. Die beachtenSwerthen Gründe des Rathgebers, warum er noch vier Wochen um Schonung bittet, find folgende : 1) die meisten bei der Suche geschossenen sind Setzhasen, welche den Hund viel besser aushaltcn als der Rammler; 2) durch das Schießen der Hasen während der Hühnerjagd verdirbt man sich jeden hasenreinen Hund und erzieht Köter, welch« später jedem nachprellen; 3) riele Setzhasen haben noch innr und würden in 8—14 Tagen gesetzt haben, so daß die Junghasen in vier WsHen schon sich selbst ernäh ren könnten; 4) ist das Tragen eines Lampe bei der Hühnerjagd io lästig, daß es die Freude (?) eines glücklichen Schusses auf einen in der Furche gedrückten Dveiläufer weit überwicgt. — Die Pferdebahn nach Strehlensollnun doch noch von dem stadträthlichen Concesfiouär Herrn v. Ettlinger erbaut werden. Es hieß schon lange so und es steht dahin, ob Herr v. Ettlinger die Strecke baut oder die Concession — verkauft. Es s o l l die Bahn binnen Jahresfrist fertig sein. Wie uns Beamte der jetzigen Pferde bahn versichern, will diese den Betrieb nach Strehlen nicht über nehmen. Hoffentlich einigt man sich. Vom Georgsplatz ginge die Linie über die Park- und Thiergartenstraße und von dort baut die Gemeinde Strehlen sine 40 Ellen breite neue Straße längst der Kaitzbach bis Strehlen, zu deren Anlegung die Adjaccntcn sich durch Arcalverckauf hoffentlich entgegenkommend zeigen werden. Der Köirig soll großmüthig ein größeres Areal in der Nähe des Zoologi schen Gartens schenkungsmeise zur Verfügung gestellt haben. Nur die Staatsbahndireclion behält sich noch Entscheid vor, wo und wie die Pferdebahn die Staatsbahn zu traversiren habe. — Binnen wenigen Tagen haben mehrfache kleine Unfälle bei der Pferdebahn statt gehabt, indem Pferde stürzten u. dergl. Dar- Publikum I.inn der Strenge der Direktion gegen fahrlässiqeKutscher dadurch nachhelfen, daß man 1) die Gespräche mit dem Kutscher (wie auf den Schiffen mit dem Steuermann) vermeidet — wodurch die Leute nur zcrstrertt werden — und 2) indem man, mitNamenü- nennung, die Dircction über jede Fahrlässigkeit sofort per Postkarte oder persönlich benachrichtigt. — Die durch die Vogelwiese über das gewöhnliche Maß ange strengten Beamten der Pferdebahn sind mit einer Gratifikation von 3 extra Tagesgehalten bedacht worden. Die Herren Pferde erhiel ten die Gratisication in der Festwoche selbst: die doppelten Nationen Hafer. — Der bedeutende Uhrendiebstahl, welchen wir gestern melde-, ten, giebr wieder Zeugniß von der Frechheit der Diebe. Der Be-j stohlene hatte doppelte Sicherheitsschlösser vor der Thkire, leider war unberücksichtigt geblieben, daß dicHofthüre schwache Füllungen hatte, die der Dieb mit einem Schnitzer durchschnitten hat. Der hart be troffene Herr Stübel, ein strebsamer, tüchtiger Uhrmacher, setzt 50 Thlr. Belohnung auf die Entdeckung des DiebeS; möge cs ihm gelingen, sein schwer zu vermissendes Eigenthum wieder zu erlan gen, denn daß den Dieb beim Lesen dieser Zeilen das Gewissen rühren sollte und er seineir Raub freiwillig wieder heransgebe, ist wohl kaum anzunchmen. — Am Donnerstag Abend verunglückte in der Ostra-Mer ein großer mit vielen Centncm Militairzwicback beladener Wagen durch Axcnbruch. Die Ladung des Wagens fiel auf die Straße und machte dieselbe auf einige Stunden unfahrbar. — Die am gestrigen Morgen von hier zu den Manövern aus- gcrückte Artillerie Abthcilung hatte ihr erstes Quartier in und bei Naundorf vor Freibcrg. Äm 16. September erfolgt der' Wiedcr- cinmarsch im gcsammtcn Regiment (Nr. 28) über Wilsdruff nach hier. — Die bekannte Höfcr'sch« Villa in Strehlen bei Dresden ist gestern Vormittag für 53,000 Thlr. von der „Dresdner Bank" im Cubhastations-Termin erstanden worden. Taxirt war Villa auf 67,000 Thaler. Beim Transport über die Marienbrücke zersprang gestern den Säure verletzt, ingleichen auch ein Zughund, welcher sich alsbald darauf vor Schmerz auf dem Pflaster herumzuwälzcn begann. — Wie man uns mittheilt, ist an Se. Maj. den König von Sachsen die Einladung ergangen, den großen Manövern bei Brandeis (8. Sept.) beizuwohnen. Der König wird die Einladung annehmen und als Gast des Kaisers Franz Josef nach Böhmen gehn. Wohl selten hat das erzherzoglich toskanische Schloß Brandeis (an derElbe - so glänzenden Besuch in seinen Mauern beherbergt, wie zu diesen Manövern. Als man vorgestern Abend in der wegen des Schleußen baties aufgerissenen Frohngasse einen Uebcrgang Herstellen wollte und deshalb Pfähle einschlng, wurde eine GaSröhre zufällig ge troffen und beschädigt, so daß das Gas herausströmtc und die Um gegend vcrstänkertc. Ein Wirth aus dortiger Gegend wollte nun die Stelle des Defeets ausfindig, oder auch sich cincnScherz machen, kurz, er brachte ein angezündetes Streichhölzchen in die Nähe des DefcctS und bewirkte dadurch, daß das in Massen ausströmende Gas sich entzündete und nur mit Mühe durch darauf geworfene nasse Erde der Flamine und dem Weiterausströmcn des Gases Ein hakt gcthan werden konnte. — Seit einigen Tagen hat sich das Dienstmädchen einer in Neustadt wohnenden Herrschaft unter Umständen entfernt, die daraus hindeuten, daß sie sich das Leben zu nehmen beabsichtigt. Aus einen, von ihr zurückgelasienen Zettel geht hervor, daß sie, die mehrere Jahre lang treu und redlich ihrer Herrschaft gedient hat, neuerdings zu deren Nachtheil Unredlichkeiten begangen hat, zu welchen sic von ihren» Liebhaber verleitet ivordcn sein will. Gegen dci» Letzteren sollen deshalb bereits Schritte gcthan ivordcn sein, welche die Wahr heit der Bcschiüdigung ergeben haben. — Am Mittwoch Abend stürzte 17. ksnein Restaurant an der Herzogin Garten der mittelste gro^ Kronleuchter mittelst groß«,» Krach herunter; glücklicherweise ohne Jemand ernstlich zu 'beschä digen. Ein Soldat wurde leicht am Arme gestreift. - . eröffne). vr. Schciutuß im Gewcrtedausiaaie eine höchst peben^.oerthe Ausstellung seiner Köter-, Scbmctter- Vormittag ein Ballon mit Schwefelsäure und ergoß feinen gcfichr-, lichen Inhalt auf da« Pflaster. Zwei Pferde, welch« sich gerade' lmgs-, <t eurer-. Eier-Sammlungen. ES ist diese Ausstellung uni-,inehc zu begrüßen, als die »leisten der Gegenstände sonn >n ^rchraicke» ivrgtältlg verwabrt werden, hier aber oste» zn-r schau liegen. Alle Weltthetle haben dazu geliefert, und während riiilge der Naturalien durch ihre Größe und ihre Pracht aufsallen, erregen andere wegen ihrer fastmikroskopisck'cn Kleinheit Jntciesie. — Da der 2. September tScdantag, bon der kaitcrl. Pose. Verwaltung als Festtag betrachtet wurcc, batte man an den Brief kästen die Einschnitte zum Einlegen der Briete, sowie die Blätt chen. welche die Abholungszeit angcben, mit Holzplältcpen ver nagelt, da die Abholung trir diese» Tag eingestellt war. — Die ,'ocialdemokratische Demonstration gegen die Sedan- teier fand am Mittwoch Abend unter masscnhastcm Andrang de»' Arbeiter, ihrer Frauen und Töchter, in, Saale der Eentralballc statt. Vocalborträgc wechselte» mit Jnstiumciitalverträge» ab. die unvermeidliche Marseillaise fehlte natürlich nicht und eben so »yrnig die dcelamatorischen Vorträge, von denen besonders der Aue, „An die Totten", von Prutz, sehr ansprach. Die Festrede hielt der Reichötagönbgeolducke Vahltcich. Wir wollen uns über dieselbe einer nähere» Kritik enthalten, müssen aber gestehen, daß uns die Aeußerung eines nationallibcralcn Blatteö aus der Zeit, wo der Rcick'öte»g versammelt war. bei 'Anhörung der Rede Pank tcich's nicht so ganz ungerechtfertigt war. ES schrieb nämlich: An Quantität haben die Sociallsten im Reichstage gewonnen. Qualität scheint aber nicht viel Besonderes hincingckommcn zn sich». Wenn man bedenkt, daß Herr Vablkctch anertanntermaße» zu den hervorragende» Führern der Lvctaldimokratcn gthörk und iedciifKIS nicht zu dcujeuigeu Agitatorc» ü In Eckstein, liiert re. gehört, welche mit drei auswendig gelernte» Reden das ganze deutsch« Reick, bereisen, so begreift ma» schwer, wie Vahltcich solch eine aus allbekannte» Phrasen bestehende Salbaderei loolanen konnte. Bemerken wollen wir übrigens, daß der Ton, welcher in der zahlreichen Versammln»!» benschte, ein durchaus ruhüzer und anständiger war und keinerlei 'Ausschreitung verkam. Mehrere Mitglieder der bcwaffiickcn Ma l t, welche sich an dem auf dem Fclllwt anschließenden Ball bcthciliaen wollten, sollen von dem auisichthabenten Polizeilnipector aus dem Saale gewiesen ivordcn sein, da das Fest eine politische Versammlung wäre. Bestätigung ist wohl abzuwartcn. — Aus der Provinz erhalten wir eine Anzahl Berichte über die Sedanteicr am 2. September, die sieb gleichen wie ein Ei dem andern. Wir beben aus dciiiclbc» hervor, daß in Meißen das Fest eine Thcilnabmc fand, wie sie großartiger nicko gedacht wer de» kann Tausende bon Menschen >edcn Standes und Alters batte» sich, durchdrungen bon inöctiidcr Begeisterung, am dem Festplatzc cmgcsnnden, welcher hauptsächlich tnrä, Gcißler'l »cucs, am Babnbof gelegenes Ekablisscincnt repräsentirt wird. Erbeben der Gesang, treffliche Festrede und Musik gaben dem Feste die Wethe. Als abcudlichesDunkel herauszicdcu wollte, wart cSver scheucht durch eine ebenso machtvolle wie originelle 2 cleucbtung der Fcslränme: lange Reihen bunter Lampions gapiiiricn die Terrarien der Geihlcr'schcii Restauration, kniiillerisch ausgcttthrtc Bildnisse mehr oder weniger berühmter Periönllchkclte» dienten zahlreichen und wohlgelungeuen Tranoparcmö, dasgczücktc Schwert l» der Hand schaute (Herma»!,» von der Zinne dcö Schlößciwn« „Zum eiserne» Kreuz" und verschiedene größere, dem Zweck des Tages gewttmcte Tableau,' fesselten aller Anwesenden Augen bis zum endlichen Ausdrucks vom Festplatzc, der mit dröhnende»» lttoitersckKlssen und Rakclcu den abzichcntcn Gäste» seinen Ab, schiets-rnß Mvinkte. Auch das „Eibschlößcben" und der „Bahn- Hot" trogen durch glänzende und geschmackvolle Illumination rer Würde des Tages Rechnung. Ein EommcrS in den Sälen der „Sonne" schloß die rrocbciide Feier. — I» Mügeln: Reveiile, FestactiiS in dcu Schulen, Fcstzua, gebildet auö der freiwilligen Tliroericncrwcvr, tUeamtcten, Stadtgcmcindera'h. Militärvcrci», Combattaiiten und rurncn, vom Stand der Frickciiöciclle aus tu b»c Kirche, woselbst ein Gcttcodleiist abgchaltc» wurde. Con- cert, sowie geselliges Zusammensein aut dem RathbauSsaale be schloß die Feier.- Aus VvigtSdon berichtet inaiu Auch wir habe» einen Btlchoi Kctteler ebensogut wir die alte Rbelulkadt Mainz. Nack«em vorgestern unser Herr Pastor gebeten wnrdr, .. zu» Sedaltteier mit allen Glocken läuten zu lasten, haben wir bis die gestern Arrnd Rigobens auf Erfüllung dieses Wunsches gcwar- jket. "r G Aes um so mehr zu bedauern, als doch die kaibolisch- sächst' nc Ow'istlicl'lkit zur Verh rrlick ung dieser Aeicrlick'teil in eine, > . , Weise vcigctragr» Kit. Die hiesige» Mitglieder. Kt" .. es 1 i n-Vereins z« Grosthartmannsdors, sowie die freiwillige «WAb» 00b der Gesangverein Patten Abends 7 Ulw kinAN
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite