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Dresdner Nachrichten : 17.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-17
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1886
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Dvrre r M cr cl- r rciilcrr > die Setnaen, di« Männer im Atter von 80 bi- 48 Iah»«». und dl« -atldwerker. Aeit geringer al- die Zahl der Handwerker war die der .Handarbeiter", noch geringer die der ländlichen Dienstboten. Die Führung der Kolonisten ist im Groben und Ganzen eine durchaus angeinesiene gewesen. Man begegnete durchgängig einem böslichen und bescheidenen Auftreten derselben. Anlangend die Be schäftigung der Kolonisten, so ist ein Mangel an Arbeit im ersten VercinSjahrc niemals rinnetretc». DaS erklärt sich daranS, daß rin Hauswesen von gegen 100 Köpfen an sich schon inanche Arbeit erfordert, daß nicht »linder der Betrieb einer linmerhi» nicht ganz u»bedeutenden Vieh- und Feldwirtbschaft viele Kruste in Anspruch nimmt, da» Schneider, Schuster und Stellmacher dauernd für die Anstalt b.schästiat werden tonnen, und daß »iiiter den Kolonisten sich Mancher bejmdet, welcher die ihm übertragene Arbeit, weil ihm dieselbe gänzlich fremd und ungewohnt ist, langsamer verrichtet, als ein in derselben geübter Arbeiter. Ter aus dem Gute am 8 Hekt aren erbaute gut gerochene Flachs ist bei eigener Verarbeitung am besten zu veiwerchen. ES besteht die Abllcht, in diesem Wsinter hierfür 12 Spinnräder in Bewegung sehen zu lassen und hosst inan, in Zukunft durch eigene Weberei den Bedarf der Anstalt an grober Leinwand decken zu können. Die Vermögenslage des Ver eins kann für de» ersten Anfang als eine recht günstige bezeichnet werden. Leider sind es gerade die kommunalen Körperschaften, bei denen das Vereinswerk bis fegt noch nicht dieienige allgemeine Unterstützung geniiiven hat, ans welche man mit Sicherheit rechnen ,u können glaubte. So haben von 27 Bezirksverbäiiben nur erst 9 fallende Beitrage wirklich gezahlt, 2 haben solche zngcsichrrt. Ebenso ist die Bethc>Iigu»g der städtischen und ländliche» Ge meinden zur Zeit noch eine äußerst geringe. Abgesehen von den Städten Dresden. Leipzig »ud Ehe,mich, von denen den Vereins- besircbiliigcn von vornherein volles Interesse entgegciigcbrachk werde» >si. haben sich bon Len l!2 Städten des Landes bis jctzc nur 44 mir einem Jahresbeitrag von 918 Mk.. von den 2118 länd lichen Gemeinden nur cs» mit 288 Mk. Jahresbeitrag dem Verein .-»geschlossen. Aber auch die Zahl der Privatpersonen, welche dem Verein als Mitglieder angehören, ist noch eine iiiibcsriedigende. Dieselbe betrug bei Konstitniriliig des Vereins 04 und ist bis zum Schlüsse des ersten VeiwastunaSjahrcs nur ans >>82 gestiegen, wänrcud anderwärts, ; B. »i Vrandenbnrg und Pommern, die Mitglieder der Arbeilcrkolonievereiiie nach Tausenden zahlen. — Man wird sich erinnern, dass die zuerst in Berlin gcarnnde- ien Pvslanstalien zu Amang ihrer Thätigleit seitens der Polizei behörden einer weitgehenden Konirole unterworfen wurden, welche »wer Entwickelung theilwene lehr hindernd entgegentrat. So wurde in dem Bureau der ..Hansa" enie Haussuchung vorgeiionnnen, die Postwagen und die Beamten der GcseUichast winden am der Strasse polizeilich rcoidirl. weil man sicb bebördlicherseiks nberzcnge» wollte, dast die Gesellfchasr nicht auch Briese über die Sladtgrenze Berlins hinaus befördere, iraS bekanntlich mit dem st>erchSgc>etze in Widec- -pruch gkslanden hätte. So erging es de» Privalpvstanslallcn in Berlin. Nun aber glaube man nicht, das; die hier in Dresden in'S Leben getretene P r i v a I v o st a n st a l i „Hansa" ans Rosen gebettet sei. Seitens der hiesigen königl. Poiizeidirettioil ist näm- i ch am 7 d. der Direktion der „Hansa" eine Beringung zugcileUt worden, das; fälnnitliche an den 'Außenseiten von Hänsern ange brachten Hansa Briefkasten als verkehrsslörcnd innerhalb 2t Stunden ;n enl'crneii icnen. Die Direktion der „Hansa" hat'Alles ansgcbotcn, nm dem Wunsche nach Kräften Zeige zu leisten; am9. d. winden indessen docb noch drei Briefkästen ,» nach obiger Verordnung vor schriftswidriger Weite vvrgkiunden und deingenniß die Direktion in eine Geldstrafe bon M) Mk. genommen. Am 11. d. erhielt nun die Direktion der „Haina" wiederum eine polizeiliche Verfügung, »gch weicher ihr amerlegt wurde, alle „von allsten sichtbaren" Brieftastei, bei Vermcidimg von einer Geldstrafe von 150 Mk. innerhalb 24 Stunde», alw bis 0 Uhr Abends Sonnlag den 12. Dez., zu enr- ternen. Wiederum trat die ..Haina" alle Anstalten, um sich deS! Auftrags zu entledigen. Tie Wobstahrtt-poltZci verbot indessen das ! 'Arbetten ainISoiiiilng bei Stt-.ve mid ansterdem Vernrlheiliiiig jedes^ arbeiieiidcii Schlossers. Im Hinblick hierauf gelang cs denn auch beim kgl. Polizeipräsidium eine Vcuängernng von 2l Stunden zu eewnk.m. 'Nach einer dritten polizeilichen Verordnung soll die das Wort „Post" ans ihrcr Ebettlnitzerstraße brennen; die Ursache ber falschen Meldung sucht man in der unvorsichtigen Behandlung eine« Feuermelders. — Wiederum ist in boshafter Welle durch Buben Hände da-be kannte gelbe Hau» am Äorg platz in vergangener Nacht de- sudelt wurden. Möchte r» nun bald gelingen, dem Thäter. bez. Thätern auf die Spur zu kommen. — Der Direktor der Kgl. TnrnIehrerbildungScinstaltc». Herr Wold. Bier, inspicrrt aearnwärtig den Turnunterricht an ven Rcalgynmasteu rc. de« 14. sächsischen TrirnkreiseS. — Die auf den Friedhöseu in Zriedrichstodt ausgestellten mit eisernen Teckeln versehenen steinernen sogen. Opserstvcke sind vorgestern mit Gewalt erbrochen und ihres Inhalt« beraubt worden. — Ter vollöwirihschaftliche Verein vom Mulden- und Boberthcrlgebicte zwischen Frerbera und Nossen hat jetzt in Anlass der die ganze dortige Gegend tief bewegenden und auch in diesem Blatte schon berührte» Frage, ob wirklich mit uäch sie», Neujahr die beiden alten siSkaliichc» Grube» Beihilfe" und .Ehnrprinz Friedrich August Eibstvlleir zu Großschirma" znni Er liegen kommen sollen, wodurch viele BrrgmannSfamilten brodloS und die betreffenden Döner schwer betrosten würden, beschlossen, mit einer Petition bei der Staaisregicruiig dahin vorstellig zu werde», das; wenigstens noch ein beschränkter Betrieb dieser Gruben möge nutrechr erhalten bleiben, damit die Bergleute und die ganze Gegend nicht mit einem Male in schwere Sorge geriethe». In der letzten Vcriainmlung Eingangs genannten Vereins legte der Herr AmlShauvtmann Dr. Fischer in längerer Auseinandersetzung dar, wie schwer es der Staatsrcgiernng geworden sei. an die geplante Betriebseinstelliing zu gehe», daß sie aber von dem großen, allge meinen volkSivirthichastlichen Gesichtspunkte aus, den sic entnehmen müsse, nicht anders handeln könne. Im klebrigen stelle er ganz aus dem Standpunkte der Petition und könne nur sein Cinveritändniß »nt den entwickelten' Anschauungen und dem Petitum selbst auS- sprechcn. — Polizeibericht. An der Stephanieustraße wurde vor gestern Abend ein Arbeiter von einem ohne dem vorgcschriebenen „Hee-Rni" und in rücksichtslosester Rohheit um die Ecke der Blase witzersteaße fahrenden Packet - TrcmSportwagcn überfahren. Ter Man» hat verschiedene erhebliche .Hantschürfungen. sowie ani rechten Unterschenkel ein ziemlich tiefe« Loch davon getragen. Der Name de« Kutschers ist ermittelt. — In der Waldschlößchen-Bier- brauerei ist vorgestern Abend ein den Tag zuvor erst in Arbeit ge tretener und mit den örtlichen Einrichtungen nicht genügend ver trant geweiener 21 Jahre alter Brauer durch einen Aufzug 2 Stock lies in den Keller hinabgestürzt und hak sofvrl den Tod ge funden. — Fu einer Bäckerei und Konditorei in Antonstadt lst vor- vcrivichenc Nacht ein '22 Jahre alter, zu Hausarbeiten angeitellter Mensch au« geringfügiger Veranlassung aus einen Kondilorgehilten mit einem M csser eingedrunge n. Nur dadurch, daß der selbe mit 'einem Arm sich schützte, entging er dem gegen den Körper geführten Stoß insoweit, als nur der An» getroffen wurde. Die Wunde ist I Ein. tief, doch soll sic nicht lebensgefährlich sein. — Unter Strauchwerk versteckt wurden aut Niederwnrich- nitzer Flur bei Stollbcrg 120 Stück in die Erde vergrabene Dy- namitpatronen ausgemndeu. — In N ochlitz hat sich der Rekrut Beger gen. Damme deS 2. UlancnrcgimcntS in seinem Quartier durch Erhängen entleiht.— Motive sind unbekannt. itzortsetzuug de« lokale» Tttrilc« Seite v. TaZeSgeschichte. DeutfktieS Reich Ans den Sitzungen der M > litärko m- mis' io ». Sachs. Militärbevollmächligter v. Schlichen : Die von R'lchler beuiängelke Errichtung eines besonderen 2. sächsischen Jäger- BataillonS wird durch das bekannte 1 Proz. der Bevölkerung und durch die bestehende sächsische Organisation : k Jäger-Bataillon pro „Division" begründet, wobei nach den Ausführungen deS sächsischen Bevollmächtigten durch Nickert darauf hingewicien wird, daß man bon vornherein bei Ausstellung des PlanS von der sakrosankten Formel: „1 Proz. der Bevölkerung" nusgegangen sei. Es wird ferner an dem Beispiel der übrige» Kontingente, namentlich des de« itlalion-käuse» an Li!'!.'." gehalten werden., das Wart „Post" ans ihrer <ftrma n»dj preußischen, iiachzuwruen gesucht, daß kein Grund vorliege, Pro den An'schrmen ihrer Bri iknürn zu entfernen, da dasselbe zu Ver- j Divisimi ein Jager-Bataillon zu formtreu, auch werde bei For Wechselungen Veranlajsting geven tonne. Dcni ist eiitgegcnzllhatten, ' »noobl in Beftia die Bezcichmmg „Deutsche Privalpvst" und hier die „Erpr-.-s; Packelpost" bie-her noch keine Anfechtung er- ^ den: > auch 8 fahren haben '."in G'.iind diest-r Verordnuligen ist es der Direktion S der ,.Han-a" bisher naht möglich gewesen, dem Publikum die Ver- - zeichnisse ihrer Postbrieslästcn zu übergebe». — Wrc uns von der . Tneklion der. Hansa" mugethcitt tvird. hat sie gegen die polizeili' S» ! chen Verordiiungeil bei der .'tti!. .ttieishanvtiiiannicyaft stlettirs ein- > «- s gelegt und man wird gclviß all'eirig der Entichcidniig derselbe» mit? 2 j Theünahnie entgcgelisehen. Im Inieresse des jungen Unternehmens! G j ist cs zu wünschen, daß diese rechr bald erfolgt, da die Verfngnngcn > ' der Kgl. Pottzcidireknon bis dalnu doch >edenfal!s in Kraft bleiben. ! l Was die durch die Briefkästen der „Hansa" nach der polizeilichen! ! Verfügung verursachte VeftehrSstörniig anlangt, so ist nicht erficht-! ^ -'-ch ivon,m eine solche hier loniintirr wird, ivähreud dieselbe durch ,» B - !r'k.i''k» anderer Inst nute iKvl:!ei:wcrkr. Branercietr', ioioie durch . . Fortfall des Iäger-Batailloiiö bei Bcrlheilung dcs RekrnlenkontingcntS auf die bestehenden KadreS das sächsische Bataillon erst „etwa aus die Höhe de« preußischen kommen". Andererseits hebt Abg. v. Maltzahn hervor, daß, wen» I Proz. in Preußen als Minimum betrachtet werde, um das nnbedingl erforderliche zu erhalten, man daher in Sachsen nicht cindcrs habe verfahren können: niidererielts sei es verfasst,ngSmäßig seslgestellt, daß sächsische Rekruten nicht in andere Armcetvrps eingestellt werden drirlen, so daß bei Fortfall deS Jäger- Bataillons ein llebcrschuß von Rekruten bleiben würde, wenn man nicht die sächsischen Bataillone stärker lornurcn wolle, als d>e preußi schen. In der am Mittwoch iortgcsetztcn Spezialverhandlmig er klärte der hami'chc Bevollmächtigte, daß die finanziellen Angaben für Bahern noch nicht milgethcilt werden könne», daß er aber in der Lage fei, in Bezug auf die Durchführung der Maßregel anzn- gehcn, das; sich das jährliche Rekrliten-Kr'ntigiient von IW aus 200 per Balaillv» erhöben würde. Für Württemberg soll die Erhöhung rcbanninen aller Art und whlt.'üiich viele Reichspostbriefkäslen selbst ! von 180 aus 180 Mann stattsinden. Abg. Richter führt ans, daß noch riickir empfunden worden »t. , i ein Bcdüriniß für Erliöhnng der KadreSzahl in Sachsen nicht nach- — Znni lOZ'sährigen GebnrkSiagc Carl Maria v. Webers gewiesen sei, und bespricht den Unterschied zwischen der Forderung am 14 d M. irii'.d der Julius S k t o - S ä n g e r b n » d an dem ftn tznene Oleginienter, welche eine Vermehrung der Kriegswrmationcii e .'omrkcater und Mniennr stehenden Denkmale Webers nach i bedeute, wahrend die nicht regimenlirten Ist Bataillone nnr FliedenS- rck iß der Vorstellung ,m Kgl. Hoftheatcr eine Serenade hrrngcn. j'ormalionen zur Vorbereitung der Ansstellnng bereits jetzt vorgc- ^oaier sinder in Meuihoids Sälen ein FcslkommerS statt. Die! scheuer KriegSfvrmationen seien; bei ihnen könne also viel leichter ganger geben vom Meiuholdscyc!: Elobl siement ans ohne Fahnen j eine stUickbilvung bei friedlicheren Zuständen eintreten. Ferner bc- nnd ohne Fackel!! nach dem Deiitiimle und werden erst dort Wachs-! merkt Richter: Es lei eine Ueberprodultion an Musikern vorhanden n-ickcln angezünder. diirch die große Zahl der Leute, welche bei den RegimentSnmsiken — Am d,c Gestaltung deS Ge ld ina e kt e s. den GeichäftsZ ausgcbilder würden. In den großen Städten sei förmlich ein i'-n-.g des Handels und die Kleditverhättilnse tvird es nachhaltig 'Mnsikerproletariar vorhanden. Redner- erwähnte die große Konkiir- London lelegravinrt wird. Tie englische § renz, welche die Militärkapellen de» E>vilm»sikern,mächeii. Er er- S o ii t a,ls Pro;, erholst. "" ' " aoiienplätzen von einer :. Nlau wird i klärte sich für eine verfassungsmäßige zweijährige Dienstzeit für die c „Versteifung" > Infanlerie. Ter Kriegsnrinisler betonte, daß eine Vermehrung dcr e i wirken, was ww-hei- an 'Bank hat den B ankd > - bald auch von den deulschen des Geldinarktes lesen. sächsischen 2lrmee ganz besonders nothwrndig sei. Den provsto - - T ie beiden vbcrländii ch eu Eise n b ahnlinien ! rischen Ebarakter eines TheileS der geforderten neuen Bataillone . nbergLDanna Hirschderg und Götlengnin Lobenslein, welche. erkannte er nochmals an: man habe die stkegimentsstäbc sparen H-r 'ächs. Staat banl, sind :m Landmg tlieuß. j. Linie nach langer! wollen. Debatte mit einer Mehrheit von 2 Summen genehmigt worden, j machim — Ani Grund gesetzlicher Vorschrift ist während der letzten 14 Dane des Mvnals Dezember eine genaue voiisigiiatio» der im Stadtbezirke vorhandenen Pferde, einschließlich der Fohlen, und ' er Rinder, ohne Unterschied des Atters, vorzunchmen. Ansgc- - Motten von der Konsignation vh'iöen Pistrde- und Nindvich- mstande. welch" dem Reich, dem kgl. säcbs. SraatsstsknS oder zu -en landesherrlichen Gestüten aehören und das in Schlachlhvfcii -der >n offcrttlichen Schlachthänscin anfgeflellte Schlachtvieh. Die Betbeuigten haben daher den nur dieicr Konsignation hcanflragten Raltisbeomrei, die erforderlichen Auskünfte zu ertheilen. —^Die Einlage des I o h a n n is > r i c d b o f es (in Talkc- "ntzer Flurt fand vom 'Anfang an in de» Kreisen der zugehörigen G.chengemciiidcii nur gctheilt- Zustinnmiilg Und ibleich min eine Reche von Jahren vergangen ist. ist die Zahl der Begräbnisse ans bemittelten Ständen immer noch eine geringe. Man drängt sich von Seilen der Paroclnaneu nach Stellen auf dem TrinitatiS- midbcsie und zu gewissen Terminen sind die freigcwordencn Grad uellen vergriffen. Nachdem »nn die Hede des IohannisiriedhofcS oadurch weieittlich gemildert worden ist, daß der Fricdhofsansschuß »nt einem Answandc von 21,000 Mt. die Planirung der Wege und dir gärtnerischen Anlagen nn vorigen Jahre hat Herstellen lassen, leibt noch zu wünschen übrig, daß man in Balde zur Her- m-llimg der nionnmenlalen Bauten (ParenlalivnS- und Lcichen- balls :c.) schreiten möchte, ivciche schon vor 0 Jahren bcahsichligt waren, und wozu schon damals detaillirte Pläne prämiirt worden >md Da das FiiedhcsiSarear wieder über ein Kapital von mehr als 2M,nno Pik. z„ verfügen hat, auch demselben alljährlich. Zn- ichüsse aus der Friedhoisverwaltuna znfl'eßcn, so wirrde dem Be ginne der Beirrten lein sinanziellcs Bedenken im Wege siche». Es wurde aber mich die ganze großartige FriedhosSanlage ein der Großstadt würdiges 'Ansehen erhalten. — Ter Exportvercin ftir daö Königreich Sachsen beschloß -n seiner gestern Nachmittag im Saale der Dresdner Kansmannschatt obgebaltenen außerordentlichen Gencralvcisanmrlnng nach längerer Debatte einstimmig, die 88 14 und 15 der Statuten dahin abrn- iindcrn, daß zur Dheilnabme an einer Generalversammlung die Mftgliedtzkarte lcgitimirt und sich der Karteninhaber im Falle seiner Behinderung durch solche Personen, welche seinem GeschästSvcr- vande angehvreir >also Prokuristen, Buchhalter rc.) vertreten lasten kann, ferner, daß die Generalversammlung zu allen in 8 15 ge nannten Pnnkien (mit 'Ausnahme der Auflösung deS Vereins) ohne Rücksicht auf die Anzahl der anwesenden Mitglieder beschlußfähig ist. - - Blinder FeuerIärm vcranlaßte gestern Mittag die städtische Feuerwehr und auch die aus dem benachbarten Plauen anszuivcken. Angeblich sollte cs in der Blindenanstalt nnf der In Bezug auf das Transportwesen im Falle einer Mobil nng muffe er erklären, daß die Heeresverwaltung mit der Trnpvcnausrüstilng immer noch etwas früher fertig sei, so daß eine Stockung des Trnppenvertehrs ans Mangel an ausgerüsteten Truppen nicht Vorkommen könne. Bezüglich der RegimcntSmusiker müsse er dem 'Abg. Richter widersprechen. Jedes Regiment müsse sei» MilsikkorpS haben, diese tragen besonders auch bei Manövern rc. zur Erleichterung des Dienstes der Mannschaften bei. Tic Spiel lenke werden sämmtlich mit der Waffe auSgeksildet, so daß sie, wenn solche überzählig seien, sofort in die Kompagnie eingestellt werden könnten. Die zweijährige Dienstzeit verwirft der Minister: auch meint er, daß durch zeitweilige Beurlaubungen und dadurch ent stehende Verminderungen das Ziel, eine zweijährige Dienstzeit hcr- bciznsührcn, nicht erreicht werden könne. 'Abg. Hobrccht stellt in Bezug aus die Dispositionsurlaubcr die Frage, ob bei denselben keine größere Schonung angcwendct werden könne, da für dieselben, die zum zweiten Mal aus ihrem Civilverhältniß gerissen würden, der Truck schwer empfindlich sei. Ob es unvermeidlich sei, tür die neuzubiidendcn KadreS ans die Wiedereinziehung vonDiSvositions- Urlaubern emzuaehcn, könne er nicht bcnrtherlcn. Entbehrlich scheine ihm diese Maßregel in allen den Fällen, in welchen die be absichtigte Erhöhung der Fricdcnspräsenz «ins die schon bestehenden Bataillone vcrtlicrlt scsi Der Kriegsminister findet die angeregte Frage der Beachtung wertst. Darüber ließe sich verhandeln, und die Regierung wäre nicht abgeneigt, in diewm Punkte nachnigcben und von der geforderten Einziehung der TiSpositioiisnrlaiivcr zur Verstärkung schon bestehender Bataillone abzuschen. Im klebrigen glaube er, daß Niemanden ein Unrecht durch diese Einziehungen geschehe. 'Nach dem „Franks. Journ." steht die Verhängung des kleine» Belagerungszustandes für Frankfurt in Aussicht. Der Antrag liege bereits dem Bundesrathe vor und stehe auf der Tagesordnung der nächsten Plenarsitzung desselben. Die Reichstagskommifsion zur Bearbeitung dcs vom Abg. Dr. RcichenSspcrger gestellten Antrag« aus Abänderung dcsReichsstrcis- aesetzbuchcs bezüglich der Tuellfrage hat den Antragsteller zu ihrem Vorsitzenden und Frhr. v. Mirbach zu dessen Stellvertreter gewählt. Äon sächsischen Abgeordneten gehört K l e m m - Dresden-N. der Deputation an. Tie geringen Einnahmen aus der Börsensteucr. welche der Jinanzminister v. Scholz aus „Defraudationen" der Kaufleute zu- rücklühren will, bezcichnete der Reichslagsabacordnete Dr. Siemens, Direktor der dcutichen Bank, vor seinen Wählern in Koburg als etwa», was jeder Sachverständige habe vorausichen können und was er varauSaesant habe. Der Besitz der Nation an beweglichen Werthen betragt nach ungefährer Schätzung 15 Milliarden Mark. Wenn jedes Stück dieser Werthe dreimal jährttch verkauft werde, so Bon der bulgarischen Deputation weih da- „Deutsche Tagebl. zu berichten, daß dieselbe zwischen Wien und Berlin noch euien Aufenthalt nehmen werde. Ein anderes Blatt bezeichnet al- dielen Ort Dresden. Dagegen schreibt die „Köln. Ztg.": Wie wir schon vor mehrere» Tagen mitaetheilt. werden die drei Herren in Berlin vom Staatssekretär Grafen Herbert BiSmarck durchaus al- Privatlrute und nicht als Abordnung empfangen werden. ES soll sogar, wie man in diplomatischen Kreisen annimmt, nicht einmal ein gemeinschgstlicher Empfang stattsinden. vielmehr Jeder etnzeln seine» Besuch machen. Der 'Rhein >v»r am Mittwoch noch im Steigen begriffen. Der Neckar war bei Wimpfen >m Fallen. Bei dem großen Brande in dem Dorfe Dissan bei Lübeck — 2t Wohnhäuser und eine große Anzahl Scheunen mit sämmtlichcn Erntevvrräthc» wurden ein Rank der Flammen — hatte man sich m de» meisten Hänsern, ländlichen Gewohnheiten folgend, schon zur Ruhe begeben, und so war für die meisten Bewohner die Ueber- raschung ein schreckliche« Erwachen im Bett. An eine Rettung der Häuser war nicht zu denken und so blieb nur noch die Sprengung der Stallthüren übrig, um die Viehbestände zu retten. Hunderte von Rindern wurden in« Feuerschein gewaltsam in die Nacht hinauSge- jagt, indessen die Spritzen schrittweise vor dem Feuer von Dach zu Dach zurückwelchcnd ei» Hans und eine Scheune nach der anderen mit de» noch nngcdrvschenen Erntevocrälhen und allem übrigen Inhalt den Flammen überlassen mußten. Erst als um 2 Uhr 'Nachtö ein dichter stiegen in da« Flaiinnrnmcer hincinpraisclte und darunter auch der Sturm an Stärke verlor, begannen die hohen Feuergarben langsam in sich zusammenzusiilkcn. Man vermuthet Brandstiftung. Der Ohrenarzt Dr. Mantels in Hamburg wurde wegen Sitt- lichkeitSvcrbrechenS zu 2 Jahren Zuchthaus verurtheilt. Aut den Grenzbanden im stiiesengebirge ist in vergangener Woche ein schreckliches Verbrechen verübt worden. Man fand des Morgens in der höchsten Baude die beiden Hausbewohner mit zer trümmerten Schädeln und hercuisauellendem Gehirn in ihren Betten. Der 84 Jahre alte Hausbesitzer Stefan Mitzinaer und seine ebenfalls hochbctagte Ehciran waren zur Nachtzeit üocrscillen und mit der Axt erschlagen worden. Man nimmt als Motiv zu der scheußlichen That'Rache oder räuberisches Gelüst an. Mitzinger war ein wohlhabender Mann, Besitzer von zwei Häusern und einein Baarvermögen von lO,000—20,000 Gulden. Er hatte sein Geld stets nur gegen Wucherzinsen (10 bis 15 Prozent) ausgelichen und sich dadurch sehr verhaßt gemacht. ES ist noch nicht erwiesen, ob eine oder mehrere Personen die Schandtliat begangen haben. Mitten in der Stube lagen verkohlte Papiere, welche dem Schreib tisch entnommen waren und deren Ueberbleibsel auf Schuldscheine und Wechsel schließen ließen. Oesterreich. Erzherzog Karl Ludwig' hat an die bei der Suche nach feinem Sekretär stkegiernngsrath von Eatharin (der sich bekanntlich vor Kurzem im Schneeberggebiet bei einem Schnee- sluri» verirrt Hatlift betheiligt gewesenen Arbeiter eme Suinme von mehr als 1000 Gulden verlheilcn lassen. 'AuS glaubwürdiger Quelle wird dem „Lloyd" aus Wien ge meldet. die bulgarische Deputation habe noch die besondere Million gehabt, sich über die Chance» der Kandidatur deü Prinzen Ferdinand von Koburg für den bulgarischen Thron zu insormircn. Jn Wiciicc maßgehcnden Kreisen ließ man trotz aller Reserve deutlich erkennen, daß die Kandidaliir einer sympathischen Ausnahme sicher sein könne. Die Freunde deS Prinzen sind der 'Ansicht, daß er die Annahme nicht verweigern werde. Er ist ein geistvoller, thatkräsliger. enorm reicher junger Mann. Die Statthallcrci in Wien erhielt kürzlich ein Gesuch des Staatsbeamten Karl Vojaeek. worin dieser, ein Deutscher von Ge burt, um Namensänderung bittet mit der Mvtivirung, daß er ob seines Namens allgemein für einen Slave» gehnllcn werde. Dieses Gesuch wurde im Sinne deS Petenten entschieden unv diesem ge staltet. in Hinkunft den Familiennamen seiner Mutter Lang zu führen. In Milazzv bei Triest ist infolge eines furchtbaren Sturmes dcrsSeiteiislügel des Rosario-Klosters mit dem anstoßenden Häuschen eingestürzt. Nenn Personen wurden unter dem Schutte begraben, sechs derselben blieben todt. Aus der Straße zwischen Görz und Cormons wurde der vom Bichineirkt hcinikehrende Bauer Peter Fontanim überfallen und be raubt. Die Mörder betäubten ihn und legten ihn aus das Enen- bahngeleise. Ter heranbrausende Zug trennte den Kopf vom Leibe. Von den Mördern hat man bisher keine Spur. Ungarn. 'Ans einem amtlichen Bericht über die nunmehr erloschene Ehvleraepidcmic in Pest erhellt, daß daselbst 900 Pcr- svneg ertrankt und davon 499 gestorben sind. Am härtesten wurden die Stadttbeile hcimgesucht, welche noch kein gutes Trinkivaycr haben, während Oien mit seinem vorzüglichen Trinkwasser beinahe verschont blieb. Frankrciüi. MaganchdicErhebimgrincS Neulings in der hohen Politik aus den Ministerstuhl dcs Auswärtigen den Widerspruch und SpoltderParteien noch svskarkheraussorbcril.so wird das in dcrKammer für die Behandlung der auswärtigen 'Angelegenheiten als solcher schwerlich von merkbarem Einfluß sein. Herr Flourens ist nicht der erste „Unbekannte", der eine Hauptrolle ans der großen Staats bühne Frankreichs übernimmt; waS war z. B Bvulaiiger, als man ihn zum KricgSmimstcr machte? Ein ans Tunis zurückgekehrtcr General, von dem sonst Niemand etwas wußte, und der heute zum nationalen 'Augenstern geworden ist. Dazu kommt, daß die Radikalen im Grunde eine Auslösung der Kammer sürchte». und ihre Lage jedenfalls nicht dadurch verbessern würden, wenn sic den Gegnern auch aus oem ciiipsiiidlichcn Gebiet der auswärtigen Politik Angriffspunkte gewähren wüten, die mit Leichtigkeit populär zu niachcn wären. In dieser Hinsicht liegt bereits eine sehr be stimmte Erllämng von Seiten des Führers der Radikalen vor. lieber die auswärtigen Verhältnisse sagt Cleinenccau wörtlich: „Wie gefährlich wäre eine Kammerailslosting, wenn man an die Lage FegiikieichS gegenüber dem Anstande denkt I Haben die jenseits der Grenze gehaltenen Reden sich nicht in Ihr Gedächtniß gegraben ? Hören Sic nicht den Wasjciilärm an allen Grenzen ? Hören Sie nicht, daß man uns bedroht? Legt man sich etwa Zwang aus, uni nicht von uns und gegen uns zu sprechen, während wir uns mit so viel Selbstbezwiiignng hüten, diese hochernsten Fragen ans die Rednertribüne zu kragen? Warum es verhehlen? Unter »ns besteht Einmütbigkeit darüber, die Fragen der auswärtigen Politik nur mir größter Zurückhaltung zu besprechen, damit wir »nserem Minister des 'Auswärtigen, dem die höchsten Interessen des Vaterlandes anvertraut sind, keinerlei Verlegenheit bereiten. In dieser Hinsichi giebt es in Frankreich nur cmc Auffassung ohne Partciuntcrichicd." Mit dieser patriotischen Ergebung in den Willen des nuSwärttgen Ministers hat es nun freilich die sehr natürliche Bewandtniß, daß cS für die französische Kammer in der That, ab gesehen etwa von der sattsam behandelten egyptischen Frage, zur Zeit nicht den geringsten faßbaren Anhalt für eme Erörterung aus wärtiger Tinge giebt. Leon Sa» verlangte bei der Berathung der Vorlage wegen pro visorischer Bewilligung der beiden Zwölttcl dcs Einnahmebuogets im Senat nähere Milthcilungen über die fiskalischen Reformen, die in der Erklärung des neuen Kabmets angekündigt seien. Finanznumstcr Dauphin crwicdcrte, die Reformen, welche die Regrerunaeinzubrinaen gedenke, würden ohne Zweifel die Zustimmung der Majorität der Kammer finden. Ministerpräsident Goblet sagte, die Regierung suche eine Majorität und werde sich bemühen, die Grundlagen zu finden, aus welchen sic sich mit einer Majorität verständigen könne. Paris. Der Grat von Paris hat von Schottland aus einen Bericht an seine Getreuen gerichtet, den die „Times" veröffentlicht und die monarchistischen ftanzötzschen Blätter Nachdrucken. Es heißt darin u. A., daß die Republik nichts damit gewonnen hat, die Prinzen zu verbannen; gerade dadurch hat sich für dieselben eine stärkere Partei gebildet als sonst. Der Gras von Paris beschwört die Konservativen, sich weder entmuthiat zu zeigen, noch sich der Trauer hinzugcbcn. aber doch Frankreich ohne Unterlaß vaS Bild der Krankheit vorzuhalten, an welcher sein StaatSorganiSmus leidet. Weiter heißt es dann: Frankreich muß sehen, was es ohne uns ist und mit uns werden könnte. — Die Verhandlungen im deutschen Reichstage werden von der französischen Presse in hämischer Weise kntisirt. Der „Figaro" meint, die Erhöhung des MllitärctatS in Deutschland soll weniger nach außen imponiren, dazu ist sie zu ge ring, aber sic soll die stark gefährdete deutsche Einheit zusamineillci- men, damit das Reich so lange vorhält, als sein Begründer lebt, denn in Deutschland sind zu viele gekrönte Häupter, als daß sic alle das preußische Joch für die Dauer ertragen würden. Mit ge wisser Schadenfreude konstatirt der „Malm", daß die Reden der „teutonischen Krieger" überall im NuSiandc Mißfallen erregen und z. B. die Sympathien der österreichisch-ungarischen und italienischen Offiziere Frankreich zugewcmdt haben, indem dieselben sich weigern
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