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Dresdner Nachrichten : 17.12.1886
- Erscheinungsdatum
- 1886-12-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188612174
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18861217
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18861217
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1886
-
Monat
1886-12
- Tag 1886-12-17
-
Monat
1886-12
-
Jahr
1886
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 17.12.1886
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man netzmm l saoe em rk'ioma Tageölatt für MiliK, Nilkn-Mm. KesMrvcrkeft. ZSchnkrichl, Ireiiikiilillc. i»m I'irnit^o^ivn »i ompsivt»» ü!!k, »4l«l und! «8k«« -Iillii» SokLüIivü, 4n» 8«« 40. kstrolsum-l-LMxön, Lsr2sn-Xron1oueliisr. Mine Ueöer-^ und ^ Weküllwaaren Llbnm, Fächer ^ jSlhmucksaöjen ^ Orößle Ausrvayr nr ulken Ureiskugcn. - N^rriirnnmnirv^nm rrimrmrrr ulius Wähler -83 Dresden k>- ' «, Wilsörufferstr. 26. ! k«8k^8kS»Är'«««A!«Ä««Ä SRoi lt» ILII««««r 4 ^Uf?U8tU88lrN88V 4 ^ (IS«««r «I« v«»zp»Kv) M 8 empüoblt ?.nr billigen nncl pralitioelien Uoioo k'aoi'ntei'- P ^ Ite>I„eIc«1Hi), aln Union», cior l.eielitixstic-it, Loliäiüit unä N jis LIvgaur. Orösoto TVuscviciil von 'l'aselivn-XocoLZairk-s vto> K «LllS- v. ksise-Kpotkskell, praklA eleMllt. SiNlerhaft. inil lNlssüljr. Mjol. ilylrlnytllekv, Vt68llev. lsidNk «in <xv«rjxvntlior. Nr. 351. Zl.Zahrg. Lvslagt: 43,00i^ erpl. «eraniwoOIlcher Redakteur für Politische- vr. Emil Biere» In Dresden, Luftreinigend hat die jüngste Kimdgebimg der russischen Ne gierung gewirkt. Tie Schwüle, als »lichte sich binnen Kurzem- sagen wir: etwa im Frühjahr, das Kricgsgcwitter entladen, bat einer weniger drückenden Atmosphäre Platz gemacht. Tie Böller sanken an wieder anszuathmen; man blickt mit gesesligtercm Ver trauen in die Zukunft. Zeit gewonnen, Alles gewannen — gilt vornehmlich auch in der Politik. Das; Niemand für längere Dauer des Friedens cinstehen kann, dafür sorgt leider Frankreich. Das bedarf keines besonderen Nachweises. Abc» der springende Punkt der Weltlage, das französisch-russische Bündnis;, scheint für die nächste Zeit zur Ruhe verwiesen, nachdem soeben die autoritativste Seite, der Zar, in unzweideutigen Worten seinem Reiche zugerufen: das große deutsche Nachbarreich als einen mit Rußland durch LebcnS- mtercssen verknüpften Freund des Friedens zu betrachten. Man soll diele Kundgebung des Zaren nicht überschätzen, in Nußland wechseln die Stimmungen im Handumdrehen und noch jäher als „n wankelmüthigen Frankreich. Aber Vieles läßt erkennen, das; d iese friedliche Kundgebung des Zaren das Ergebnis; ernster Erwägun gen ist. Ter Zar ist von dem Gefühle der Verantwortlichkeit des Ober haupts eines so großen Reichs für die Folgen seiner Handlungen denn doch anders durchdrungen, als die russischen Zeitungsschreiber, die lcich« ten Herzens aus ihrer Ncdaltionsstube heraus die Welt an allen Ecken nnzünden und Rußland in die verhängnißvollsten Abenteuer hinaus schicken wollen. Nicht um Deutschlands willen, nein, in richtiger Er kenntnis; der eigensten Bedürfnisse Rußlands verbietet der Zar den Pnnslavisten. noch ferner in dcutschscindlichen Artikeln mit dem Kriegs- sener zu spielen. Lief doch die russische Regierung selbst Gefahr, bei dem wüsten Hetzen jener Presse die Zügel aus der Hand zu verlieren! So ruft der Zar seinem aufgeregten Volke zu, das; er mit Deutschland in hinlänglicher Ucbereinknnst ist. um eine, auch iiir Rußland ehrenvolle Lösung der bulgarischen Wirren zu erzielen. Bei der bekannten Stellung Deutschlands z» Oesterwich kann diele Lösung nur eine die Lcbrnsintewssen Oesterreichs schonende sein. Ter Mingrelier erscheint anfgegeben und der neueste Kandidat für die Bulgarenkrone ist der Prinz Ferdinand von Coburg, der öster reichischen Linie ungehörig. Getrost kann man in der Versicherung des Zaren, daß er ein festes Vertrauen zu den freundlichen Gesinnungen seines deutschen Nachbars hege, etwas mehr erblicken, als eine Maßregel, um eine günstige Börsenstimmung zur Unterbringung neuer russischer An leihen oder auch den Versuch, die Militärvorlage als weniger dring lich darzitstcllen und ihre Genehmigung zu durchkreuzen. Tie Ver stärkung der Heeresmacht Deutschlands ist ejne von der jeweiligen friedlicheren oder drohenderen Gestaltung der Poltiik unabhängige Nothwendigkcit. Das Schwergewicht des europäischen Friedens liegt »i den gesicherten Machtverhältnissen Deutschlands. Darum ist die 'Verschleppung der Entscheidung über die Militärvorlage eine der Erhaltung des Friedens abträgliche Leistung Eugen Richters. Vier Tage streiket er sich nun mit der Heeresverwaltung, ob er oder der deutsche Generalstab über die Stärke der europäischen Heere besser unterrichtet ist. Morgen will der Reichstag in die Ferien geben. Wenn doch nur wenigstens der Hcercsansschuß zu einem Ende seiner Vvrbcrathungen gekommen wäre l Soviel wenigstens kann die Nation verlangen, da doch die Abstimmung des Reichstags selbst bis über Neujahr hinausgeschoben ist. Am Mittwoch unternahm der Sozialdemokrat Kahler einge standenermaßen den Versuch, durch einen Antrag über die Coali- tianssreihcit der Arbeiter, »ein Loch in das Sozialistengesetz zu reißen" oder, wie es Herr Ackermann ausdrückte, »eine Masse, die den Behörden durch das Sozialistengesetz gegeben ist. stumpf zu machen." ES ist bekannt, wie die Sozialdemokratie daran arbeitet» sich einer ganzen Menge von Vereinen, die an sich durchaus löb liche oder harmlose Zwecke verfolgen, zu bemächtigen. Dahin ge hören u. Ä. die Fachvereine, die freie» Krankenkassen. Mehrere Vereinigungen, die sich bisher die grMrbliche Ausbildung oder die Besserung der Lebenslage der Arbeiter zur Aufgabe gestellt hatten und darin Ersprießliches leisteten, sind durch das Eindringen der Sozialdemokratie in sie von ihrer Grundlage abgedrängt und in poli- tsiche Vereine übergeleitet worden. Die Behörden wurden durch diese Vorkommnisse zum Einschreiten gegen diesen Mißbrauch des Vereinsrechtes veranlaßt. Daß hierbei mitunter ein Mißgriff vor kommt, kann Niemand leugnen. ES ist eben unendlich schwierig, bestimmte, greifbare Unterscheidungen zwischen gewerblichen und politischen Vereinigungen zu treffen. Nun verlangte aber derAbg. Kavier, daß derartige Vereine dem Vereinsgesetz gar nicht unter- worien sein sollen. Das liefe darans hinanS, daß ein Verein dem Veremsgesetze entzogen würde, sobald er vorgiebt, ans bessere Ar beitsbedingungen hinznwirken. Dieser angebliche Zweck ist nur der Deckmantel, um dahinter das ganze Reich mit einem Netze sozial demokratischer Vereine zu übesivinnen. Selbstredend deklamier die Sozialdemokratie, wenn ihr die Behörde diese Umgehung des Vereins- gcsctzcs legt, über die Bedrohung der Coalitionskeiheit. Daran denkt kein Mensch I DaS Recht des Arbeiters, sich mit anderen zur " ' ^ ... -— -st xj„ „nge- sozicsi aus, Gewerk- und vereine als -brauchbare Manövrirselder" zu benutzen. In ihnen will sie die künftigen Kämpfer der Revolution erst ansammeln, dann ordnen und für ihre weiteren Pläne drillen. Auf em weit edleres ! IWitternnat-nuONiiite« für den 17. Terember. Südwind von mittlerer Stärke bei ! durchschnittlich mtttlerer Bewölk»»«, ohne wesentliche Niederschläge, »älter. Bemerkung: Oertliche Ncbkldlldimg. ktzorakter der Witterung wcchiclnd. Dresden. 1886. Freitag, 17. Deevr. hätten. Mittelst ungeschriebener schwarzer Listen seien Maurer driger, schwächte sich später in Folge von zunehmender Gcldknapp avgehalten worden, bei ihnen in Arbeit zu treten. Der Nachweis solcher ungeschriebener Listen ist freilich schwieriger als der ge schriebener. Wir haben kein Mitleid mit Leuteschinder» und Lohn- Iierabdrückern, aber gewerbsmäßige Anstictzer sollen sieh ebensowenig beschweren, wen» ihnen entgegengearbeitet wird. Was man den Arbeitgebern verbietet, soll auch nicht den Arbeiter» erlaubt sein heit weiter ab, ohne daß das Geichäst belebter wurde. Banken Walen durchweg nachgebend, ebenso Schweizer und russische Bahnen und fremde Renten. Bergwerke waren vorwiegend angcboteu, deutsche und österreichische Bahnen dagegen gut behauptet. Der Schluß war durchweg fester. Im Kasscwcrkehr waren Bahnen schwächer, ebenso Banken, Dresdner Bank 2 Prozent niedriger. Jedenfalls ist zu wünschen, daß die Evalitionöfreiheit nach allen Bergwerke ohne dringcnoes Angebot schwächer "Industrien theil Seiten hin unangetastet bleibe. Der Antrag Käufers ging an eine weise durch Realisationen »veiler gedruckt; Hartman» verloren Kommission; so wie er jetzt abgcsaßt ist. ist er unklar, was ihm von j 3 Prozent. Von österreichischen Prioritäten waren Silberpriori- vielen Rednern nachgewicsen wurde. Wir hoffen, daß das Ergebnis; täten behauptet, Goldprioritätcn schwächer. Privatdiskont 3V» bis die Errichtung von gewerblichen Einignngsämtern und bessere» 1 Prozent. Arbeitsnachweises sei. r» »rfur, M.. ie>. Tccbr. crred» M.rn. Staats»»»» 202.2s. r»m- Nachdem, sehr zur passenden Zeit, die Weltlage ein friedlicheres > borden m.iu. Galizier 137.23. «g-.,p«cr 73,20. «proc. Ungar. Gal»re««e B,73. Gesicht zeigt, darf die Geschäftswelt hoffen, daß ihr die Weihnnchts- Discouio 212,0». 8-,er müsse»McMcuimrgerBehauptet, zeit das ihr dringend zu wünschende rege Leben bringe. Sind doch! Wie», ro.Tceember. Kredit M,75. Staatsdalm 232.ro. Lombarden 103,3». Unzählige in ihreni ganze» Erwerbe ans einen flotten Umsatz Venn i N°rvwes«b. ren.nn. Marknoic» 01.73. u»g. Kredit 002.23. u»g. Gold —. Rubi». Weihnachtsgeschäft angewiesen. Das Publikum aber hat es selbst **"His. 1». Dcebr. sa>c»o. meine»2.87. «uieibeno.lo. Italiener ini.oa. in der Hand, sich wohlzuihnil oder zu schädigen, se nachdem es seine Lombarde» --.>.7... „°. Prioritäten «»»»>» e,^>>. WeihiiachtSeinkllnse so oder so bewirkt, hier oder dort vvriiimmt. j Ottomane» s.i;. Halte man sich doch vor Augen, daß Weihnachten ein christliches, i ein vorzugsweise deutsches Fest ist. Die Bethätigung christlicher « Liebe, das Ansstrahlen deutscher Weihnachtsfreude äußert sich im Schenken. Hierbei sollte jedes Sichielbst- und Andere-Täuschen ausgeschlossen sein! Nun sehe man aber einmal, wie oil und schnöde gegen diesen Grundsatz gehandelt wird! Gerade zn Weih nachten huldigen Tausende dem elenden Grundsätze: Billig und schlecht! Wenn ein Geschenk nur nach Was anssieht, wenn es den Eindruck von was Ordentlichem macht, derweilen sozusagen gleich von vornherein der Tod dri» sitzt, wird die Scbnndwoare gekantt. Diese niisclige Neigung des Deutschen, nach dem Billigen aber Gleißenden zu greisen, ist der Lebensboden lener 50-Pfennig- Geschäfte und der Ramschbazare. Sie lassen sich minderwcrtliige Waaren fabrikmäßig eigens Herstellen, sie werden sie reißend los. Das Publikum hupst immer wieder ans diesen Fabcikschund. Ter gesunde Menschenverstand sollte sagen, daß es mit derartigem Quark unbedingt seinen Haken haben muß. Ehegatten, die sich, Eltern, die ihre Kinder, Herrschaften, die ihre Dienstboten, Prinzi pale, die ihre Angestellten damit beschenken, sollten sich bis in die ticiste Seele hinein schämen, daß sic ihnen solches Zeug aus den We'hnachtstiich legen. Wie soll der solide Handwerker, der reelle Geschäftsmann bestehen, pwior dc,s Publikum tww.'r wieder diese Naiiiichbazarc bciwrzngt? ' Wie rönnen Arbeitgeber angemessene Löhne zahlen, wenn sie aus ihren solideren Waaren sitzen bleiben ? Gerade bei der Fabrikation solche» Scbosrls werden die erbärm lichsten Löhne gezahlt. Wie soll da der Arbeiter selbst wieder kauf kräftig werden? Seit Jahre» richtete der Berel» gegen Unwesen im Handel und Gewerbe zur Weihnachtszeit seine Mahnung: Ent ehrt. ihr Deutschen. Euch nicht selbst, indem Ihr in Ramschbaznrc». in denen alle Gegenstände einen Preis haben, schlechtes Zeug einkanft und als „passenvcs" Weihnachtsgeschenk gebt. Das paßt sich nicht für die Geber, den B.-ichentten paßt es auch nicht, nur Neue AulrMc —. Türkt» —. Schwach. London, 1«i. Tkkcnibrr, Bor»,, ll i»,r IN Min. SonsolS INN'/,. INTZcr Italiener lNÜ-/,. Lombarde» 8-'/,». Kon». Türke» l4>°/„. Iproc. smidirtc Llmerikanrr 132. äpror. Unaar. Goldrente 81. Oesterr. Goid- rcnte Nl. iprruh. IkonsolS >N5n,. lkgiiptrr 7L«„ Neue En>>ptcr Garant, knbpter 08'/,. Otiomanbank 1I>/>«. Suez-Aktien 83>/s. Spanier 07-/,. — Slimiunn»: Schwach. — Wetter: Schon. Sie»»t » , 10. Deccnibrr, Nach»,, l Udr. <SIetreIdemarkt>. Wetze« matt, lora 131-103, pr, Dckcmbcr.Iaiiuar 102,NN, »r. April-Mai 100.3». Niopgr« male, loro I2N—122. pr. Dcccnibrr-Iannar I21.NN, Pr. April-Mai 12».««. Siüb-il ruhia, pr. Dccrmbcr 13/2N, vr.April-Mai 132-0. Spiritus behauptet, loco 30,10, pr. Tccenibcr-Januar 30,2N, pr. April-Mai 38,2», pr. Jnni-Jnii 32,3». Petroleum loco ll.IN. Breslau, io. Tcceinbcr. Nachm. cGelreibemarkt». Spiritus »r. 100 Liter IN» iproc. »r. Leebr.-ILuiiar 33,7». vr. Avril-Mai 30,20. Roaaen »r. Decbr.- Ianuar —, pr. Nvri.'-Mai 133,30, pr. Mai-Juni 133,NN. Rübäl vr. Lcccmier- Jaiiuar 10,»«, pr. AprN-Mai 10,30. Zink umsatzlos. — Wetter: Schön. Amsterda »l, 10. Trccmbcr. Produkte» (Schlicht. Weizen »er Mat LS5. Rosigen per März —, pcr Mai 127. dein unsoliden Geschäfte kommt's zu Passe. Helfen aber diese ver nünftigen Vorstellungen? Diese Woche hielten in Dresden vor einem M Pfennig-Bazar drei herrschaftliche Equipagen mit Dienern, zwei davon hatten ein Wappen, die dritte ein bürgerliches Mono gramm aus dem Schlage. Tie ..gnädigen Frauen" kauften drin Wcilmachtspräsente ein; als sie sich im Laden trafen, schämten sic sich doch ein wenig vor einander. Die eine half sich rasch mit der Ausrede: wir wollen zu Weihnachten einen Ball geben — da brauchen wir zum Eotillon billigen Putz!! Noch ärger trieb es eine andere vornehme Dame. Sie bat elircnhastc Geschäftsinhaber und Handwerker um unbenutzte Futterale und CartonS mit den Etiquetten ihrer als solid bekanmen Firma, n»i — 50 Psennig-Namich- waaren hincinzulegcn. Die Geschäftsleute durchschauten zwar den Zauber, aber für solchen Versuch giebt's nur ein Nrtheil: Psui, schämt Euch was I Lokales und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin beehrten gestern die Dresdner K nnstgewerbchalle iPragerstraße w.'t längerem Besuch, L'LiiLL rcrn r «-uv in,- ni Erzielung besserer Arbeitsbedingungen zu vereinigen, ist ei» ange borenes, unverkümmerbareS Menschenrecht. Die Sozialdemokratie geht aber, eingestandenermaßen, daraus Ziel, alS die sozialen Gegensätze mittelst Gewalt, die Lohnstreirigkeitcn durch Streiks zu entscheiden. wieS der Abg. Ackermann hin. indem er Errichtung gewerblicher EinignngSitmter und geordneten ÄrbeitS- ichwciS verlangte. , , geordneten Arbeit» Nachweis verlangte. Möge er diesen Gedanken m einen Gcsetzent- wnrf Neiden I In der Debatte gedachte man auch der .schwanen Listen". Cs ist die- eine höchst imerauickliche Erscheinung der Löhn- kämpfe. ES wäre nie zu schwarzen Listen gegriffen worden. »och jeder Arbeiter sein richtiges Arbeitsbuch. Es wird daß Bauunternehmer nur lfm hätten, weil durch - > , ft hnen vervehmt worden seien und keine Arbri! aus Notbwehr zu diesem Hilfsmittel ge- sozialdemokrat>1che Hetzer Einzelne von beiter niehr bekommen Peuefte Telegramme der ..Dresdner Rachr." vom 16. Tecbr. Berlin. Die Militürkoininission des Reichstags lehnte heute mit 16 gegen 12 Stimmen 8 2 der Regierungsvorlage über die Formation der Armee, wozu AbändernnaSanträgc der Freisinnigen und des Ccntrums Vorlagen, ab. Hieraus wurde eine Pause gemacht, weil die Freisinnigen neue Anträge formuliren wollten, nm durch eine» Zusatz zu 8 1 die Lücke zu ergänzen, die durch Ablehnung des 8 2 entstanden, lieber das Ergcbniß der folgenden Abstimm ung werden zwei Versionen aus der Kommission berichtet. Stach der einen wurden mit 16 Men 12 Stimmen statt der geforderten 468,-IM Mann nur 450,000 Mann und zwar auf 3 Jahre bewilligt, nach Anderen wurden auf 3 Jahre nur 441,200 Mann bewilligt, die Regierung aber ermächtigt, diesen Bestand für 1887/88 noth- wcndiqensalls auf 450,000 Mann zu erhöhen. Ein vom Centruin bereits zu 8 2 gestellter Antrag, welcher die volle geforderte Erhöh ung für 1k Infanterie-Bataillone aber nur auf ein Jahr bewilligen wollte, fiel bei der Abstimmung anS. Die heutige Abstimmung ist noch nicht entscheidend. Die Mitglieder der Kvmmüsion be hielten sich ihr definitives Votum zur zweiten Lesung vor. Das definitive Ergcbniß wird wahrscheinlich sein: Annahme der vollen geforderten Erhöhung der Friedens Präsenzstärke, aber nur cmi 3, nicht aus 7 Jahre wie die Vorlage will. — Obgleich ans der ver öffentlichten Tagesordnung dcS BundcSrathes der Antrag ans Ver hängung des kleinen Belagerungszustandes über Jranknirt a. M. nicht steht, soll der Bundesrath heute doch darüber im Sinne des Antrags Beschluß gefaßt haben. — Gestern wurde in Allendors- Ktrchheim bei Kassel ein choleraverdtichtigrr Todesfall angemcldct. sind Präventwmaßregeln getroffen worden und eine ärztliche unbegründet. Die Chancen der Candidatnr geltm noch als zweifel haft. — Frau Marcclla Sembrich löst morgen ihr Gastspiel an der hiesigen Oper, Der Abbruch des Gastspiels wird mit einer gestrigen Demonstratio» in Verbindung gebracht. Wien. Die bulgarische Deputation unterhandelt wegen Ab schluß einer Anleihe von 2b Millionen Francs, wovon ein großer The» für die Ncubewaffnuna der Armee bestimmt ist. Die Unter handlungen versprechen Erfolg, da ein Banken Consortium geneigt lein soll, die Finanz,ining der Anleihe zu übernehmen. Der Empfang der Deputation beim Prinzen von Kobura war sehr ge heim veranstaltet. Derselbe fand auf dem Koburgcr Schlöffe Eben thal bei Dümkrutt statt, wohin die Delegirten sich vorgestern begaben. Berliner Börse. Der knappe Geldmarkt verstimmte. Die Spekulation versuchte sich der lausenden Engagements zu ent ledigen weil ein weiteres Steigen deS Zinssatzes befürchtet wurde. Die Mebrrahl der SpekulanonSpapiere war von Anfang an nie der ausgestellt habenden Finnen berücksichtigend und verschiedene namhafte Einkäufe machend. Die Führung der Majestäten batie Herr M, Darnaut übernommen, welcher vom 1. Januar an der geschäftliche Leiter der Halle sein wird. — Ihre Majestät die Königin wohnte gestern Mittag 1 Uhr der Kindcrbeschernng in der Krippe bei. Hierbei war auch die neue Vorsteherin dcS Franeiivercius, Exe. Frau Gräfin von Vitzthum, thätia. Vorher hatte in der 5. Kleinkiiidcr-Bcwahrunasanstalt ans der Blasewitzerstraßc eine Bescherung für 104 Kinder stattgcfnndcn. — Der praktische Arzt Tr. med. Reichelt zuLoschwltz erhielt das Ritterkreuz 1. Kl. vom Albrcchtsvrdcn. — Der Oberst Zcnker, Komimindenr des 2. Feld-Artillcrie- Negiments Skr. 28 ist in Gcnchmigniig seines Abschiedsgesuchs unter Verleihung des Charakters eines Generalmajors mit der ge setzlichen Pension und mit der Erlaubnis; zum Tragen der GeneralS- imisorm in den Disponibilitätsstand getreten. -- Ter Oberstabsarzt 2. Kl. und Regimcntsarzt des 103. In fanterie-Regiments Tr. Schlesier ist zum Oberstabsarzt 1. Klasse, ingleichen der Stabsarzt vom 106. Infanterieregiment Dr. Hirsch zum Oberstabsarzt 2. Klaffe und Regimcntsarzt des 1. Husaren- regimentS Nr. 18 befördert worden. — Postschaffner Ang. P ohle in Leipzig und Postpackineister Ang. Franze in Dresden cibicltcn das allgemeine Ehrenzeichen. — Bei Bemessung der Matriknlarvriträge sind die Nachlässe an den Ausgaben für die Reichsgciandtschäftcn, welche den eigenen Gesandtschaften haltenden Bundesstaaten zuaestandcn sind, zu berücksichtigen. Für Sachsen betragen diese Nachlässe 5281 Mk. 'Nach der dem Reichstage zngeganaenen Berechnung der Matrikularbeiträge, welche nach dem Rcichshaushaltserat 1887/88 zur Deckung der Gesammtausgabe erforderlich sind, würde Sachsen 8,666,781 Mk. zu zahlen haben, und zwar unter Abrechnung der erwähnten Nachlässe. Zu der aenannten Summe tritt indes; noch der Anthcil Sachsens in dem Defizit von 1885 86; dieser Antheil beträgt 1,057,7,15 Mk. Danach beziffert sich der baar zn zahlende Matrikularbcitrag Sachsens i'ür 1887/83 ani 9,721.576 Mk., das ist 1,993,678 Mk. mein als kür 1887 88. — Die Mehrkosten dessächsischcn MilitäretatS anS der neuen Milstärvorlage sind an fortdauernde» Ausgaben berccb net ans 2.398,777 Mk. und an einmaligen Ausgaben aus 2,550,273 Mk. An neuen Stellen für das sächsische Kontingent sind vorgesehen: 1 Jn- tcndlmturrath, 2 Sekretäre, 1 Assistent, 3 Bugadckommandcme, 1 Rrgimcntskommandcllr.ti Stabsoffiziere: einer der Fcldartillerie, 5 der Infanterie und Jäger: Hcuiptleute 1. Klaffe: 2 der Feld artillerie, 9 der Infanterie und Jäger; Hanptleute 2. Klasse: einer der Fcldartillerie, einer der Eiscnbahnkompngnie. einer des Train. 9 der Infanterie und Jäger. 1 Adjutant; Prcmierlcutnants: 3 der Feldartillcrie, je einer der Eiscnbahnkomvagnic und des Train, 16 der Infanterie und der Jäger: Sckondclentnaiits: 3 der Eiscnbahn- kompagnie. !« der Fcldartillerie, einer der Kavaleric,-42 der Infanterie. 1 Oberstabsarzt zweiter Klaffe, 4 Stabsärzte, 5 Assistenzärzte, 5 Zahlmeister, 4 Bnchscnmelstcr, ein Waffenschmied. Ein zeitweiliges Manqncment der sächsischen Armee ist vorgesehen von 72 Leutnants, 8 Assistenzärzten, 100 Unteroffizieren. — Unter entsprechender Feirrlichkcit leisteten gestern Vormittag die Rekruten des Le i b gre n ad i er-R cg i men ts Nr. 100 den Fahneneid. Nachmittags durchzogen die inngcn Mannschaften unter Führung die Straßen der Repdenz nnd wurden hierbei mit den ^ ° - c. den innerer Ausstattung ihrer hiesigen Kirche zn St. John veranstaltet haben. — Soeben ist der sehr ausführlich gehaltene erstjährige Besicht des Vereins für Arbeitcrko! onicn im Königreiche Sachsen über den Gang nnd Stand des VcrcinSwerkS erschienen, der mit 193,732 Mk. Einnabmcn, 171,765 Mk. Ausgaben nnd einem Be stände von 21966 Mk. abschließt. Dem Bericht entnehmen wir das NachOoOonh- - Die siabl der Ans setzt sind. Wegen schlechter Führung mußten entlassen werden 18. Auf eigenen Wunich wurden entlasten 69. Entlausen sind 6 DaS bei wertem stärkste Kontingent stellten die Angehörige» des Kömg- S Sachsen und zwar die Kreisbauptmannschaft Dresden 20, zig 18, Bautzen 3, Zwickau 84. Am meisten vertreten waren S2 LL
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