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01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1903
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1903-04-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-19030410018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-1903041001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-1903041001
- Sammlungen
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1903
-
Monat
1903-04
- Tag 1903-04-10
-
Monat
1903-04
-
Jahr
1903
- Titel
- 01-Frühausgabe Dresdner Nachrichten : 10.04.1903
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Dresdner» N «ichvtch te ir. -.'kl. NN». Seite 2. »M Frettaa, »<». Vvril der Vorlage ant 78 gegen 15 Snwmen angenommen. Da- ^sgen stimmien Sie SdjiLli'ieii, die demokaii-chen Liberale« und n cyr> Utcher Demokrat sodann wurde die ganze Aus- > anvsoorlage intt 81 gegen 14 Summen der Sozialisten a.".2 der remvkrari-^en Liberalen angenommen. ->aag T^e Slaalsoahagestll'cha'i legal« den Hor'chlag der -oa: chen Anregung, über die Wiederau t nahmederÄrbe-. l urch Sie Äusnano.gen in llnierhandlungen zu irrten, ad — .1 »einer Antwort in der Hammer aui d:e Ausführungen der Vor- ?-»er weist der J-umzmir-.'.ster nach, du», mehrere Länder >n i-ureca. m welchen der Eljenda-nurrneb iraaUrch ist. den Aus- and der Enenbahnardcrer alz PfltchwerltNtUtg be'trosta Ta - Se-wa-ung das uuzer'ie Mittel iei. besteh« kein Anlaß. Aus- undige in anderen Jndu-rriezwelgen ohne '.Holwendigkeu zu de- ra'eu Ter TanLcls.-.iiNi'ter erklärte das die Unter'uchuna über : rage der iri'.ndahnurlieuer wahrscheinlich vor Ende des Jahres eendel 'em werde. Amsterdam Nach ire.ger Schätzung berragi die Zahl d-r Aus-: andren und Ausge-'rerrtcn 25E90. Tre Si-en- . aanvtrektronen haben von der Arbe tervereinigung ein Äner- ica e:h:l:en, den Generalausstand bei den Eisenbahnen aut- ,re.i zu la--en, wenn alle Arbeiter ra ihre früher« Stellung -der emge'etzt wurden, T.e Tirekttouen sieben wegen der Ent- che.dung y'.erubrr «nur einander in relearaph.-cher Verbindung, "och '! bis letzt über eine solche Eni'Heidunz nichts bekanni. Ter .li'S'kand in den --ädri'chen Betrieben in. wie in den anderen du ,n, nur - n reilweuer. Ein Triiiel der itzasarbeiter feie« den Elekirij'.raiswerken^ wird gleichfalls ge-eiert T:c .rrenen zur il e'erung des Stromes werden unier Herannehung drc Bureaubramren bewirke Tie meinen Bauarbeiter befinden 7, äu-nandi, cbcii-d die Tiamant-chlei'er Ter in Rottil- ' am gl:::«: Arbeit-.: : ke.n Aassiändiger, er war trotz des Brr- -a" de- Arbc - d-e Bahnstrecke entlang gegangen Wie ..au::: u: d:: Dreekr-.oa der holländischen (nseabah»^8«>ell. aan en:-chlo-sen. wenigstens mr ^ Auaenbl'ck mi' der Leitung :-r Ei'enbahnarbeitervereimgunq nicht in Unterhandlung zu Amsterdam Fast alle Taamantschlettercien sind geschlossen. , :ea hiesigen itzas-abrcken vergehen Genietnrorm den Dienst. T : >8us'lammeninzunder ardr::r:i unier mrl-.tär.'chem Schutz, In .-.m Au-rn- werden die En wohn er au'gstordcri, mir dem Gas oar'aui :« 'ein In e:n:zen Druckereien -.st ebenfalls der Aus- -and erklärt worden, doch lieben die größeren Blätter davon nberuun. nur die kleinen Fachblatier erscheinen nicht. Der - 're::r der E-.-'e: dabner-Orsan.'at-.sn richte:« heu'e an die Di- Udn der S:aa:sd2an e n schreiben, wor.n die All-Hebung des .us'randes ana:Lo:en w-.rd, wenn die b sher entlassenen Ar- lener weder angenommen werden. Im Haag har 'ich die Dt- :-:k:icn aewe.aeri, den gleichen Vorschlag anzunehmen Eme .0-: Versammlung unier ste-.em Himmel, die im Haag »lalrstnden u:e wurde oc.izi-ich oerboien. T:e Erire Hammer ist für Diens- :ag e.nberu'en. London, iPrao,-Tel,>, Prä-idenr Loubet will den Besuch H..-u r Eduards noch in distem Frühjahre erw der», London iPrio-Tels Tie englischen Ge.heimoolizisten, die m . Eduard nach Liffabon b;zle:ttreo. entdecken ton, anqeb- am. Tonnia . un:er den Tirnern des Prinzen iili'onso einen :uch: g:en, gefährlichen Anarchii'ien. Ter Monn wurde >o- ..uch -e-iaenomuien. und we iere Verhaftungen 'olaten. Ein - ^rchrbui.s Verbrechen, das während der Galavorstellung in der Trcr -ur Äussührunz kommen 'ollie, >oll >o verbinden worden Tondon Wie verlautet, wird Ehamberlain im Herbst aus einige Lochen nach Amenka rri'en. H o ii ft a n r i n o o e l. Ter Zulran verlich dem deutschen Hroucr-n-en den Ehanedan-.-Aali-älsman-Trden und dem uEuch Tiiedr.ch Len Im.tigz.Erden, Ter Hronprrnz und Pr.n, Euch .Inedr.ch ''tnd nach herzlichster Verabschiedung vom Tu.:an um. ! Ehr m.-naas u::.: demselben Zeremoniell, wie es de: ihrer ftlrkun': ftarnand. von hier wieder abaereift. — Ter -au: des r-.:"'nche:! a-.on'uls Tckt-cherbina ist honnungslos. B elgrad ilEiv-Tcl.l Äie aus Uesküb gemeldet wird, . oorr q;:.:chtwe:'e. da» Taraiow verwundet tn Getan- mnuch": geraten uns nach Monaft-r gebracht worden 'ei. chlrwyork «Pk'.o-Te! > T;n der Gra'lchaft Jullivan a-a- --erft:r:e -:.n Lirbelirurm N Warmhäuser, wobei d-rftn-n ums de'aen kamen. ^rs»r»urr a. «-L-u».. LreLtt ri2,!0 Li-kome l-.0,70. r^resdrier Limk —. HraLttbr-s' !17.» L-m-aro<n —.LauraLlru« —. llnH-r Gold —, Lsrrrt.zr«'eu — c artS -i U^r nacklm. Italiener llN.LO. Lpanier 87,55. librrExle^n ?l.-» Turlrn Ti.7?«ntL:<e LL?.7Z. LuornanLant 596.—. ,Lkr::'.t2hn —hkvmLarorn —. VariS. crodr."-"7nare: L'e»»»?' Ltril ?4.5V per 2ert.-Te;br 72 8i). fest, -orrrr-ä v-r /rcü p, ver Z-rte-dr-LejeTTiLer L>.75, rr^lz. ver ^ril 50.75. rer 5ir-he.^L<7 le,Lv'.Ler 52.75. ruhtg Nr.lfteroa«ii r rvd»?:en . n-ri-tr. Leuen ver , oer ?lo2br —. <-^lS rlen.Lraz (re'chlo^en.) Nozgen ver ver LtrLr. —. s»r<cha'l2^2. Lertliches und Lächsisches. — 2c «koiiigl. Hoheit de: Kionvrinz Friedrich -August wird aus der Rückreise von Italien am 1l. d M. bei 2r Mäiesiul dem König, leinen Verwandten und Söhnen in Gaidone eintreften. — Ter.Tag" bringt Bilder „Tie sächsische ft e n i a 4 i a m l l i e in Gardone", aus denen man in velschie- .- -en "-iuvoen aui der Promenade einmal Se. Maieftät den erblickt ilchuk Prinzen Max ftoiiig Georg trägt einen bellen Lnckoanzug und Faeon- Tv natürlich es ist. daß Prinz Max als katholischer Priefter den bis an die Knöchel reichenden schwarzen Rock, dchnallen'chiihe und den besonders charakieciftischen schwarzen ! -eiürenwigen Hut trägt, die Mehrzahl der sächsischen Beschauer ' uiie» bm dieiem Anblick ein beklenimendes Äeiühl nicht los werden. Solche Tzenen tragen sicher nicht dazu bei, die erregte Stimmung ini iächsi'chen Volke zu besänftigen. — E»> hochgeacl,leier Rechtsanwalt beim Reichsgericht. Herr Geh. Iuiftizrat im Fels, ieieue vorgeslern unter lebendiger An teilnahme seiner Freunde und Kollegen leinen siebzigsten Geburtstag. — Karfreitag, der große Trauertag der ganzen Mensch der c.r Erinneruna an den Epserlod des Erlüiers geweiht . uer dem erhabensten Wunder der ganzen Offenbarungsgeichichte , in anaedrocheii. Er '>ihrt uns in erniler Fcierslillc in die m 'ftcn Gehcmnnine der göttlichen Geschichlsftihrung und läßt uns : iromwen Schauern cuien Blick ,n das dunkle Reich heiligen Walkens um. Alles Wissen ist von diesem Geschehnis, daS den Mann, der sich der Sohn Gottes nennen durfte, ai* .Kreuze einen aualvollcn Tod sierbcn läßt, elendes Stückwerk, — Gottes Äellg'-danken in der dufteren Stunde non Golgatha kann kenne Philosophie der Welt aus eine verständliche Formel bringen. Und das ist auch gar nicht nötig: über allem Wissen dieser Erde >!--hi heule wie damals, da das „Es ist vollbracht!" vom Kreuze her dciS Ende dcS Welierlöiers der staunenden Menschheit knndetc, der Glaube an die alles überwindende göttliche Liebe, die erft seit dem Erdengang der großen Nazareners in die Reihe d r Ideale der Mcn'chhcit ausgenommen worden ist. Dieser Glaube an eine bis >n den Tod getreue selbstlo'e Liebe ist der beste Ge winn aller Karfreitags-Betrachtung. Aber aus dem Liebesleben ,Ie'u dürfen wir einen Rückschluß machen ans die Liebe des ewigen Gottes zu der sündigen und leidenden Menschheit. Wo aber e'nd» Io>e Goikeslicbe ich^a nt kein Verdammen und Vernichten, da g! Vergebung von aachuld und Sünde, da ist Hilfe Mit Empor- iirebendeu. da ist Ewigkeit für nach Ewigkeit dürstende Seelen, iarnin lanchiet durch das Tunkcl der Passion schon ein leiser 'gchtitrahl des kommenden Ester»: der Kanreitag ist zugleich die .chmerzovlle Gebnrtsiinnde, da ans dem Tode ein Leben ersieht, aas unendlichen Werl hat, da die Ettenbaruug der Menschheits- « rlvinna, die in der Auferstehung ihre endgültige Besiegelung .wen sollic, ihren wierliche» Anfang nimm!. So ist denn, im >>-chlen, gläubigen Sinne begangen, der Karfreitag nicht nur ein roliertag, sondern mehr »ocft ein Gnadentag, der uns stets aufs neue a> ein lebendiges Verhältnis zu dem Erlöser treten lassen wil Wie aber mit dem Tode Ehrisii eine neue geistige Schöpfung nirai >nr die Welt, so wird mir dem Glauben, der das Ver meng «Grisli ergreisi, unser Volk sich erneuern. Wie mit dem Tode Ehrisii der gftallenen Menichheit eine neue Zukunft sich Kschlog, so ichtteßt sich mit dem Glauben, durch den das Kreuz m die Herzen geleitet wird, auch eine neue Zukunft aus für unser ganzes Volk, Es ist nicht ein bloßer Zufall, daß der Karfrntaa nach Frühlings Anfang fällt; der Karfreitag fordert unser Volk au'. Frühlings An'ang zu halten im Reiche der Gnade. Darum ist die« der beste KarftceitagS-WunIL: Es möge sich in ollen Schrch- len u»d Ständen unseres Volkes em rechte« Frühliagtleben rege«, damu es erftarv und gestärkt nach der Pastton emer selige», EnkNeier eniaeseozugehrn versaa. Im Vordergrund« der gestrige» nahezu 1 Stunden dauern» den Sivung der Stadtverordneten stand eine Rats- oorli^e dar die Einrichtung eines Saales kür di« Ge- jamnidungen des Rates im Gememdearund'tückd Gewandhaus i'lraüe 7 au Stelle des nicht mehr zureiäxaden Si-ungs aales im Ra:gauie. Ter große Rars-Sivunasiaa! im Rarhaul« sei gegen über der forrgesigten Lermehrang der Mugl ederzahl des Ral^ ^ kollegiums zu klein geworden und entspreche nicht mehr den zur Wahrung der Gesundheit an ihn zu ftellenden Aiftorderungen. Lä-arend er b.s 1»« tür 30 Ralsmilglieder genügenden Grund» und Lustraum bot, iei schon seit 1900. se>i der vorletzten Ausnahme neuer Ratsmirglreder der beenjst gewe'cn Mir der Aufnahme zweier weuerer Ratsmitglieder Anfang dieses Jahres ->.en die'e Verhältnisse noch störender bervorgetrelen. Unter -olchen Umständen erschien es unerwünscht, mit der Schäftung durchgrei'ender 2lbhllse etwa bis zum Beiuge des RathauSneu- oaues zu wanen Ter Rat erkannte vielmehr übereinstimmend die Notwendigkeit alsbaldiger Bereitstellung eines an de reu, größeren Sitzungssaales an. Als geeignetster Ersatz bot sich eine ^Weiterung des allen Saale- im ersten Stock des vormaligen GrundsnäA der v. Preußschen Manenft'-ftung. GewandhauS- -'rraße 7. Tis baulichen Herstellungen für die'en neuen Sitzung-- -aal mit Nebenräumcn und Ausstattung sollen rund 18600 Mk. betragen Ter Rat sriucht das Kollegium um Bewilligung dieser Mittel, Ter Verwallungsaus-chuß ist indessen zu einem ableh nenden Gutachten gekommen. St.-B, Dr, Groupner als Refe rent begründet das letztere folgendermaßen: Er könne nicht be> gre-'en, warum durch bas Lnnzuirelen nur zweier neuer Mitglieder dis Verhälmisse un Rals»--itzunas>aale auf einmal so viel schlechter geworden sein sollen. Es seien d>es die Herren Sladträte Hariwrg und Heinz« gewesen ILautc Hetterkesi.I Anderseils sei zuzu- geben, da? ein Uebclstand besiehe, der aber durch Vergrößerung des fetzigen Sitzungs-aalcs unter Hinzunahme eines Nebenzimmers be'eittgt werden könne Aus diesen Ausweg sei der Rat nicht ge kommen Er wolle einen neuen SitzunMaal und habe dielen eben im Grundstücke Gewandhausstraße 7 gesunden. Mit Hinsicht daraus, daß es sich nur um cm ^nlerlmisnkum handle, halte cs der VerwoltungSausschuß nicht iur richtig, 18600 Mk. zu de- wttliaen Er bitte deshalb um Ablehnung der Ratsoorlage. Sl.-V.-Vizeoorsteyer Tr. Häckel sorichl sich dahin aus daß cS im Hoden Grade erfreulich >ei. daß der Verwallungsaus-chuß dazu gekommen, e ne Vorlage abzulehnen, von der man dreist sagen könne, das Geld sei zum Fenster hinausgeworien. Bei kleinen Tangen solle qe-oarr und hier ohne zwingenden Grund eine große Summe hingegebcn werden. Er hoffe, daß das Ausschußgui- ackicn durchgehe und hätte wohl gewünscht, datz der Rai mit Rück sicht aus die pekuniäre Lage mii diesir Vorlage überhaupt nicht gekommen wäre Er hätte von ihrer Ablehnung überzeugt sein können, da es sich doch nur um einen Zeitraum von 8—10 Jahren handle. Bürgermeister Leuoold: Ter Rat werde sehr ungern aus der allen Ralsslube herausgehen und habe bereits deren Ver größerung erwogen. Vieles iei 'chon geschehen, die Verhältnisse errräaücher zu machen. Tie Vergrößerung des SaaleS betreffend, io könne mil Rücksicht aus die Holten nur minderweniges geschaffen werden, auch werde die Raissrube dadurch ihre abgerundcie Ge schlossenheit einbüßen. Daß der Rat gesündere Räume haben wolle, könne ihm niemand verdenken. Ter Umbau des Stadtver- ordneien-'aales habe m den letzien Jahren doch auch eine Summe von annähernd 15000 Akk. beansprucht. Daß der Rat nicht aus die Mitbenutzung deS ihm angebotenen Stadiverordnelensaales zugekommen >ei, liege nicht daran, daß er, wie eS vom Referenten aeiagt worden sei. es unter seiner Würde halte, in dem gleichen ckokale mil den Stadtverordneten zu tagen. Es heiße vielmehr in dem seinerzeit ge'uhnen Verhandlungsprotokolle, der Rat Halle es iur besser, ein eigenes Lokal zu haben. Auch könne es auf die Summe von 18 6«» Mk bei den m Aussicht stehenden großen Forderungen für Len Rachausneubau doch kaum ankommen, ^r -V -Vorsteher Tr. Stöckel erwidert dem Herrn Bürgermeister, daß innerhalb der letzten 10 Jahre keine 15 000 Mk. iur den Stadl- verordneiensaal ausgegeben worden ieien. Nur notwendige Reparaturen und Neuanschaffungen seien gemacht worden hüben wie drüben. Mit der Forderung eines neuen Saales seien die Stadtverordneten nie an den Rat herongetreten, weil sie gewußt baden, daß ihnen im neuen Rathauie ein solcher sicher ist. Auch ^t.-V.-Vizeoorsieber Dr. Hackel widerlegt die Ausführungen deS Herrn Bürgermeisters nach allen Seiten und nennt sie so schwach, daß er überzeugt iei, das Kollegium werde auf eine einstimmige Ablehnung der Ratsvorlage zukommen. 2k.-V. Ahlhelm bittet ebenfalls um Annahme des Ausschußgutachlens. Er halte deck Stadtverordneten»'«!!! für ebenso geeignet als würdig für die Ratssitzungen. Er hätte übrigens gewünscht, daß die unbesoldeten Sladträte. die aus dem Kollegium übergetreten sind, sich mehr hier aus'prächen. Bürgermeister Helschel: Wenn der Rat einen anderen Sitzungssaal haben wolle, so könne das Kollegium über- zeugt sein, daß er nicht ohne zwingende Gründe zu diesem Ent- -chlusse gekommen sei. Er würde wahrscheinlich auch die Ver hältnisse noch länger ertragen haben, wenn der Rachausneubau näher in Aussicht stände. Mit den gegenwärtigen Räumen könne der Rat aber nrcht mehr auskommen. Für die Nichtbenutzung des Stadtoerordnetensaales führe er u. a. auch die Kostspieligkeit der Beleuchtung an, die pro Stunde ungefähr 14 Mk. betrage. Es sei auch nicht weazuleugnen, daß die Sitzungen des Rates im Stadt- oerordnetensaale stets einen provisorischen Charakter tragen würden und man es dem Rate deshalb nicht verdenken könne, wenn er einen eigenen Sitzungssaal haben wolle. Ein lOjähriges Provi sorium würde die Berufs- und Arbeitsfreudigkeit des Rates sehr schädigen. Stodtrat Dr. B ogel wendet sich gegen St.-V. Ahlhelm und erklärt, daß die unbesoldeten Stadträte stets ibrer Pflicht nach- gekommen und ihre Restarts im Kollegium vertreten haben. Was derselbe sonst noch als Grund für die Notwendigkeit eines neuen Rats-Sitzungssaales vorbringt, deckt sich nur mit dem von den Vorrednern bereits Gesagten. Hierauf wird die Ratsoorlage gegen 3 Stimmen abgelehnt. Ter Vorsteher hofft, daß das Kollegium nicht jo bald wieder mit einer derartigen Vorlage beglückt wird. Schlutz der öffentlichen Sitzung 2^11 Uhr. Hieraus geheime Sitzung, — Ter liberale Verein in Leipzig hat den Reichsgerichtsmt Bötkke als Reichstagskandidaten ausgestellt. Mit Rücksicht auf diele Kandidatur haben, wie verlautet, die National- sozialen beschlossen, für diesmal von der Ausstellung eines be sonderen Kandidaten abzusehen und für den Kandidaten der Liberalen einzutreten. — Die „Köln. Ztg." wirft die Frage nach dem Beginn des ReichstagswohlrechtS auf und beantwortet sie wie folgt: In diesen Tagen ist häufig die Frage erörtert worden, ob die am 16, Juni 1878 geborenen Personen bei den nächsten Reichstags- wahlc» schon wahldciechtigt sind oder nicht. In dieser Beziehung tritt »ach dem seit den letzten allgemeinen ReichStagswahlen in Kraft getretenen Bürgerlichen Gesetzbuch eine Aenderung gegen über den trüberen Wahlen ein. Am 16. Juni 1828 waren die am >6. Iuul 1873 geboicnen Personen noch nicht wahlberechtigt. 'Nach den, damals noch geltende» sran;vsischeii Recht wurde bei der Berechnung des Lebensalters der Tag der Geburt nicht mit- gcrechnet, und da der 1 des Rcichslngswahlgeletzes jeden Deut schen, der das 25, Lebensjahr zurückgelegt bat, für wahlberechiigt erklärt, so war diele Vvrausictzimg für die am 16. Juni 1873 Ge borenen erst mit deni Ablauf des 16, Juni 1898 erreicht. Nun kommt aber 8 187 des Bürgerlichen Gesetzbuchs in Betracht, nach welchem, falls der Beginn eines Tages der für den Anlaug einer Frist maßgebende Zeitpunkt ist. dieser Tag bei der Berechnung der Frist mitgeiechiiet wird. Es wird dann noch ausdrücklich hinzugcsiigt, daß dies auch bei der Berechnung des Lebensalters von dem Tage der Geburt gilt. Im ersten Entwürfe des Bürger lichen Gesetzbuches war diele Frage im entgegengesetzten sinne geregelt. Tie zweite Kommission hielt es jedoch der Auffassung des Lebens tür mebr entsprechend, ein Lebensjahr schon mit dem Abläufe des dem Geburtslage vorhergehenden Tages für vollendet anzutehcn. Darnach ist es nicht zweifelhaft, daß die am 16, Juni 18,8 geborene» Personen bei den bevorstehenden Wahlen wahl berechtigt sind und i» die Wählerlisten auigenommen werden müssen, — Das Königliche Historische Museum wird vom zweiten Osterseiertage ab wieder dem Publikum geöffnet sein. Neu ausgestellt sind die aus dem Nachlaß des Königs Albert der Samm lung überwiesenen Gegenstände und zwar im Saal L ein zum silbernen Ehejubiläum 118, J-uni 18781 von den Militärvereincn gestifteter silberner Tafelaufsatz und eine bronzene Tafel mit Lnstdigunasinschrist, zum siebzigsten Geburtstage >23. April 1898s von der Universität Leipzig dem Könige gewidmet. In Saal Ü sind in einem Schauloch vereinigt: der Feldmarschallstab, der Jnterimsfeldmarschallstab, ein zweiter Feldmarschallstab, gttvidmet von den Offizieren der MaaSarmee, die Kette zum Militär- -Sr. Hemrichsordea. em Geschenk der Armee zu» flnhlgjtzno«, Militar-Ilevsi-Jubiläum >34 Oktober 18931 und em Pra-ffrrru- kolben, den der damalige Kronprinz beim Ernzug in Drmipe» an Sielle des Feldmarschallsteche« führte. Dee'e« EtLA. welch«, »utammen mit einem Pallasch lSaal L. «ult IV. Nr. 7AK vo» Saster Rudolph H l« Jabre 1610 an den Kurfürsten Ehnfrvu, II aesch^nkr wurde und höchsuoadrscheiiilich »me Ardett de« Wiener Goldschmiede« Nicolaus Groß ist, har dadurch, daß M iu der Hand de« ruhmaekrovltn Feldherrn ruhte, für Jachten eme er- hohle historische Bedeutung gewonnen In demselben Saal 8 ch auch brr goldene und emaillierte Lorbeerkcanz ausgestellt, den die Stadl Tre«d«n beim Einzug 1371 dem Kronpriaze» Alknl übe:- reichte. Im Kleiderzimmer D endlich hängt m einem Schrank stink« von der aus der Sattelkammer L in den Raum führeuden Türj daS Kostüm de« großbritannischen Hosenbandordens, freilich ohne den eigentlichen Orden, der statutengemäß zuruckgegeben werden mußte. Die Unterbringung dieser Gegenstände hat singe Verschiebungen in der früheren Ausstellung zur Folge gehabt: die Korazine, italienische Koller aus Eisenplättchen mit Sammetüber- zug, sind jetzt in Saal 6 zu sehen, die oerrlichea Mitren der Meißner Bischöfe aber in Schrank II des Kleiderzimmer- l. und die Stöcke zwischen Schrank III und IV und zwischen Schrank V und VI. Sine größere Anzahl von Feuerwaffen ist st, der Ge- wehrgalerie, die vom 1. Mai ab wieder geöffnet ist, «mfgestAlt — In dielen Tagen erfolgt die Zustellung der Staat«- elnkommenfteuktzuserrigungen. Infolge der allgemein dcttniederliegenden Welch,ists- und Erwerbsveihältnlffe wiw mit einer größeicn Anzahl Reklamationen gegen die Einschätzungen gerechnet werden müsten Da der größte Prozentsatz aller Reklo malionen wegen FnstveifäumniS zurückgewiesen wird, lo ist in irdcm Falle eine Reklamation binnen drei Bachen, vom Empsangc der Zlttertigung an gerechnet, bei der zuständigen BezirkSfteuer einnadme. nicht Stadtsteueramt. einzureichen. E« empfiehlt sich, eine sachliche, kurze Begründung. Tie Erhebung der Steuer er folgt am 30 Avril mit 15 Prozent und am 30 September tritt 10 Prozent Zuschlag. — Tniaexemplarr von der an den Bunde«rot ab,»lendenden Petition gegen die Aushebung de« 82 deS Jesulten- geletzcS sind von Inhabern hiesiger Geschäsle, welche die Peti tion zur Unterschritt öffentlich auslrgen wollen, in unterer Haupt Geschäftsstelle. Marienstraße 38. part., unentgeltlich in Empfang zu nehmen. Bis letzt liech die Petitum auch zur Unter- schnfl aus: Horel Royal, Anionstraye 33, E Großmcnm, Körmeritz- straße 25, Schilling u Körner. Große Brüdergaffe 16, Slädi. Bauhofs-Verwaltung, Bauhofftraße 2. Restaurateur Plstchke, Strehlenerskraße 38. Kaufmann Eurt Hennia. Ovpellstraße 35, Dr. med. Dominer, Wilsdrufferstraße 1, Hotel Carola-Hof, Reitbahnstraße 24, Brauerei Feldschlößchen, Chemnitzerstraße 6, Privakus Nnger, Klotzsche, Georgstrotze 2. Ferd. Dotzauer, Kemnitz bei Dresden. — Dem König!. Militär - Muffkdirfgenttn beim Krenadier- Rcgimein Nr. 101 Herrn Louis Schröder wurden zu seinem 25lährigen Militärdienstiiibiläuin. über welches wir bereits kur-, berichteten, noch eine weitere große Anzahl von Beweisen der Aus- inerksamkeit und Verehrung zu teil Tie eingelausenen Briest, Karte» »nd Depeschen zählte» nach Hunderten und zahlreiche Blumempenden und sonstige Ehrengaben, geschmackvoll gruppiert, verwandelten das Zimmer in einen Blumengarten. Auch der ehe malige Instrukteur des Jubilars, setzt Maior a. D„ Herr F. von Genlil de Lavallade, hatte sich seines einstigen Zöglings erinnen und ihm sein Bild in geschmackvollem Ratimen verehrt. Ebenso hatte Herr Ludwig Forwerk, dessen Kompositionen von Direktor Schröder bereits mehrfach bei Hofbällen gespielt wurden, eine prächtige Palme in ebenso prachtvollem Masolikauntersatz mit Reliefs berühmter Meister im Reiche der Musik überreicht, — Mit heule beginnt nach sächsischem Gesetze die Schonzeit für die sogenannten s o m m erl a i ch s i s ch e, welche bis zum 9 Juni dauert. Während dieser Zeit dürfen diest Fische weder gefangen, noch seilgehalten, »och verkauft, auch nicht zum Beikaust nach auswärts veriandt weiden. Zu den Sommerlaichsiichen ge hören: Stör. Zander isandert», Ravten tRaapstn). Reps (Schied), Blei (Bmch'e. Brasse), Maisisch (Alst). Finke. Aland, Barbe. Döbel. Schleie, Aeiche (Aich). Karausche, Rvthieder. Barsch, Rolb- auge tPlötze», Schmerl, Weißfisch und Zehrte, Bon den Süß wasserfischen dürfen von jetzt ab aus dem Markte nur Lachst. Bach forellen. Karoten. Heckte, Aalrauven und Aale angeboren und verkauft werden. — 'Auf dem W i l d b ret m a rkt e ist es zur Zeit ebenfalls stiller geworden, da auch in Oesterreich mit dem l, Avril die Schonzeit tür Edel- und Damwild, weiche bei uns bereits seit über Monatsfrist besteht, begonnen bat und sich so der Wildbretgenuß gegenwärtig aus ein Minimum erstreckt. — Die an der Ecke der Reitbahn- und Carolastraße bezir Trppoldiswaldacr Gasse crrichteien umfänglichen Schulbauten verleihen dem Stadtteile ein vorteilhaftes Gepräge. Sie sind im Aeußeren nahezu vollendet, und der innere Ausbau soll mit allen verfügbaren Kräften so gefördert werden, daß ihre Ucbergsbe am 1, Juli erfolgen kann. Zu dem gleich«: Zeitpunkte ist auch die vollständige Fertigstellung des neu angeleglen Straßenzuges. der das Terrain des ehemaligen Garderetter-Kasernements in seiner ganzen Länge durchzieht, geplani. Seit Anfang dieser Woche ist man mit der Niederlegung der von der Stadtgemeinde erworbenen, aus der Großen Plauetstchen Straße Nr. 15 gelegenen Gebäude beschäftigt, um eine Verbindung mit der neuen Straße herzustellen Dieiem Durchbruch fallen verschiedene recht altertümliche Bau- lichtesten, die bisher als Schmledewerftlätten und zu Wohnzwecken Verwendung fanden, zum Opfer. Daneben wird auch noch ein Teil der Gebäude des alten Vitzthnmschen Gymnasiums, so weit sie in die Straßenfluchtlinie hineinragen, abgebrochen werden. Die Frage einer Verbindung mit der letzigen Weinligstraße dürste daher in der nächsten Zelt im Vordergründe des Interesses sichen Behufs Dämpfung des Straßengeräu>ch«s wird der zunächst zur Befestigung gelangende Straßenteil mit Asphaltbelag verschcn. Die Front der verlängerten Weinligstraße bilden auf der linken Seite die Gebäude der 2. Bezirksschule und der 2. Realschule, während das gegenüberliegende Areal dem Vernehmen nach der Arwatbautätigkett erschlossen werden soll. Die letztgenannte schule ist zur Zeit im Hause Sedanstraße Nr. 19 untcrgebracht. Auf die Lauer des Neubaues der 9 Bezirksschule auf dem Georg platz werden die Räume der 2. Bezirksschule zunächst zur Aufnahme der Schüler der ersleren dienen. Auf dem Hinterlande des Vitz thum > che n Gymnasiums, mit der Front der Dippoldis- waldaer Gasse zugekehrt, ist das neue Gymnasiumsaebäude er richtet worden. Es besteht die Absicht, die alten Baulichkeiten während des Rathaus-Neubaues für städtische Verwaltungszwecke nutzbar zu machen. Sämtliche Lehranstalten zeichnen sich durch reiche Sandstein-Architektur und hochragende Giebel-Aufbauten aus. Eine besonders reiche Ausgestaltung haben die Eingänge der Schulen erfahren. In der Mitte des Komplexes befindet sich das allen drei Schulen gemeinsame TurnhaUcn-Geväude. — Tie Not in Nord-Schweden. Nach amtlicher Feststellung, sowie »ach Mitteilung des bekannten amerikanischen Journalisten Tr. L Klopsch, Herausgebers des „Newyork Christian Herold", der in Stockholm »ach einer Rundreise in den von Mißernte heimgesuchten Provinzen in 'Nord-Schweden wieder ein- getroffen ist. ist die Not dort oben noch groß und Unterstützungen behuss Anschaffung von Nahrungsmitteln und besonders AuSsaat zum hcrannahende» Frühjahr erforderlich. Für diejenige», die den Not- und Hungerleidenden in Nord-Schweden noch zu Hilfe kommen wollen, ist Gelegenheit geboten, ihre Beitrüge im Bureau des Königl. Schwedisch-Norwegischen Generalkonsulats Dresden, Schloßstraßc 24. vormittags zwischen 11 und 1 Uhr. abgeben zu können. — Ucber den amerikanischen Tabaktrust und seine Bedeutung für unsere vaterländische, besonders die Dresd ner Tabakindustrie geht uns von fachmännischer Seite folgendes zu: Sie brachten kürzlich emen Artikel, in dem u. a. g» sagt wurde, daß der Trust in den Vereinigten Staaten „sehr maß voll vorgehe und seine Macht noch nicht m mißbräuchlicher Weise auszunützen versucht habe." Gerade das Gegenteil ist der Fall: Tausende von Existenzen sind drüben dem rücksichtslosen Borachen deS Trustes und seiner unfairen Kampfesweise, dl« oft aenug schon gertchtlich festgenagelt wurde, zum Opfer gefallen und Tausende werden noch folgen. Der Trust ist im „Lande der Freiheit" nicht nur der Todfeind jedweden freien Wettbewerbs, sondern auch, tia er in den frequentiertesten Straßen der amerikanischen Städte viele Hunderte von Verkaufslädcn unterhält, der geschworene Widersacher der Händler, die sich leider zu spät gegen diesen alles verschlingen- den, unersättlichen Moloch zusammenschlossen. Und so rigoros wie in Amerika führte er sein Regiment in England auS; er suchte hier die Firmen, die seiner Politik kein Verständnis mtaegen- orinaen wollen, durch Preisunterbietungen an di« Dand zu drücken und den Händler m völlige Wchängigkett -u bringen. Utch
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