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Dresdner Nachrichten : 23.07.1885
- Erscheinungsdatum
- 1885-07-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188507237
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18850723
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18850723
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1885
-
Monat
1885-07
- Tag 1885-07-23
-
Monat
1885-07
-
Jahr
1885
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 23.07.1885
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IN einem der laiidsiuannschaittichen Zelte eikanut und endendem Bestalle nein Volk dem Volke gc;eigt wurde «r. »«« — DerFesliubel ist vorüber! Es heißt Einkehr halten, nach-,«denken darüber, wie die so lebhaft sich entsaltende nationale Bemustern»« sich geäußert und welche Richtung sie genommen habe. Was wir prophezeiten ist in einem Maaße in Erfüllung gegangen, wie wohl Niemand erwartet hatte. Von der Tribüne wurde es nhou vielfach verkündet: Seit dem Turnfeste von l8«>! und seinem Eintreten für schleswig-Holstei» ist kein grobes Fest geleiert worden, das einen so ailsaepräat politische» Charakter trug, obgleich k«u»> ein Won Politik gesprochen worden ist. „Deutsch-Oesterreich!" lautete der Schlachtruf. Pom ersten Momente, dem warmherzigen Empfange »i Pirna an, bis zu der gewaltigen Demonstration in der Feslhalle am Abend des 19. Juli, sind überall die Deutsch Oeslerreicher in einer Weife ausgezeichnet und bejubelt worden, das, selbst dem Blindesten klar werden mutzte, hier bandelt es sich um eine tief gehende Erregung der Geister, ui» eine'WillenSäutzening des grotzen deniichen Voltes. und zwar eine solche, die sich des beslinunten Zieles wohl bewutzl ist. TieS zeigte sich zunächst darin, datz auf dem ganze» Feste keinem Manne anch nur annähernd >ene Znfliininung enrgegengetragen wurde, als dein österreichischen RruchSrathsabgeord ueteii Dr. Knvtz Man mutz gesehen haben, welche Begeisterung den ,;estplab beherrschte, als der einfache Mann am Abend des l!>. nnter nicht man mutz gehört haben, wie beim Banket der donnernde Nist der Menge den Bombenden zwang, die Tafelordnung zu durchbrechen, weil die Taufende deutscher Männer nicht erwarten konnten, den Helden des TageS aus der Rednertribüne erscheinen zu sehen ! Und was ist denn das 'Verdienst, da-SKnotz io schnell die>e Hobe Berehrnng bei uns verschafft hat, das den bisher wenig bekannten RechlSamvatl eines kleinen böhmischen Städtchens plötzlich in den Mittelpunkt de-S all gemeinen Interesses rückte: Nur der Umstand, datz er endlich die Linien der „Allen" im österreuhiiche» Parlament dnichbrochen und emen To» angeschlagen hat. an welchem die Deuinhen nn Beul» echt deutschen Klang erkennen, datz man von ihm erwartet, er werde die politische Zwietracht zwischen Deutschen beseitige» und »i Sester- reich eine rücksichtslos denk s ch e Politik betreiben. Die Billigung der „schärferen Tonart" durch das deutsche Volk konnte nicht klarer ausgesprochen werden als durch unser Fest Denn die Breiige» wollen nicht die kleinen Rücksichtnahme» und die diplomatisirendeu Feinheiten, sie wollen em durchsichtiges, männlich einfaches Pro gramm Mir dem Vertreter eines solchen jubelten sie zu. Der EnlrüslnngSsturm beim Festhankei am Montag war ein deutlicher Beweis dafür, datz das deutsche Volk «ei» Bündnis; mit Oesterreich am blntverivandtschastliche Beziehungen bann lelien will. Dieses Turnfest hat unser Volk wieder m wmer schönste» Blutbe gezeigt, heiter und ernst zugleich, m die Tiefe» des Heizens hinein gesittet, durch Schulung kräftig und gewandt, voll von reiner Vaterlands liebe, warmherzig und stürmisch in seinen chebeSäntzerungen. aber dabei männlich zurückhaltend und seiner jungen Grütze sich allzeit beivutzt. — Während der Turntesttage haben fortgesetzt Sionnge» en gerer und weiterer Vereine staitgefundc», Nachträglich >ei nur Einiges bemerkt, denn im Allgemeinen handelte cS sich selbstredend um rein interne Angelegenheiten. Fn der am Sonnabend abge haltenen A u s s ch u ß s i tz u n g der deut i ch en Tu r n e r > ch a s t, die Vormittags in Braun'S Hotel siailfand, kam u. Z'l. auch daS Schreiben des Herzogs Ernst von Coburg Gotha zum Vortrag, in welchem derselbe bedauert, dem Feste nicht beiwohnen zu können, «einen alten Turngenoffen aber ein herz liches „Gut Heil!" zürnst - Nach dem RecknungSberichl bleibt in der Kaffe der deutschen Turnerschast nach Abzug aller Ausgaben em Baarbeskand von I0,70NM. Eine beabsichtigte Beichlutzsaffung bezüglich der angestrebten Abkürzung der dreisähiigen Präsenzzeit für turnerisch gut ausgebildete Angehörige des deutichen Reichs- Heeres wird auSgesctz! Fm Weitere» fand ein Antrag Götz- pindenau einstimmige Annahme, der dahin gehl : „Fn denjenigen Kreisen, in denen der Gauzwang eingefülut ist, inüsien die Vereine, die sich zu dem Gaue melden, in dessen geographischen Grenzen ne liegen, in den Gau ausgenommen weiden. Bei Gninden zur Beanstandung der Aufnahme entscheidet der Kreisturnralh, b.z der Kreistu,„tag." Bedauert wurde noch, datz die „Teulsche Turn Zeitung" nur er» etwa vou einem Fünftel der deutschen Turnerschast geiiaiteu und gelesen wird. — Am Sonntag Abend hielt eine Anzahl der Turnlehrer Deulschlandü in der Earnsstratze im Saale derTnrniehreibildungs- anstalt unter Vorsitz oes Dir. Weber-München eure Sitzung ab. Die Betheiiigung war jedoch keine allgemeine. — Oberlehrer Schettler- 'Anerbach erläuterte hieraus in längerem Vorlrage den Anliag der! Mitglieder des Tnrnlebrerucreins aus Dresden über die Gründung- cmeS deutschen Durnlelnervereins unter den, Hinweis ans dw! 'Notlnvendigkeit einer engeren Znsanimci'.schlietzung. Nach längerer! "Hatte wurde von der Mehrheit der noch wenigen anwesenden — «k»« !»>«»»«». 8oi1» » — unS unter dein mächtigen Schutze deS deutschen Kaisers mehr und mehr vereint fühlten. Redner glaube den Gesinnungen des DankeS gegenüber den Amerikanern nicht besser Ausdruck gebe» z» können, als datz er ihnen ein „Gut Heil!" zuriese, mit dem Hmzusiiaen: „Hoch unser gnädigster Kaiser Wilhelm !" — Oieie ichivnngvollo An rede ries große begeisterte Zustimmung hervor und die Veriammlung erhob sich vv» ihren Sitzen, um di« Nativnalhhmne anzustiminen — DaS Konzert selbst wurde »ach einem antgewählte» Programm von der Ma»»Sf'eldt'!chen Kapelle mit grober Bravour nnsgesnlirt. Nach Lchlntz desselbcu begaben sich die amerikanischen Turner unter Mnsilhegleiinng nach dem Feslplatz. — Die Pnhlikallon der unchslelirnd verzeichneten Sieges pre > > e aus dem 0 allgemeine» denlsche» Turnfest. dessen oisiziellec! Schlntz geslein 'Abend rnvlgte, ward von dem Herrn Jutalar! Georg» in der Feslhalle vollzogen Jeder Sieger erhielt Kranz und Diplom. Die Ktänge der Elnlnhichen Kapelle wurden satt von i den Bestall-Snsten der »ach vielen Tausenden zählenden Menge ühectöv!. sobald die einzelnen Sieger ansgensten wurden. Fn heiz- lichen Wollen dankte Herr Georg» allen Denen, die zmn Gelingen des grotzen von, schönsten Weller begleitete» Festes ihr 7heil Vei- gelraae». Seiner mit vielem Beifall nusgenonnnenen Ansprache legte Herr Georg» den ulten Tnrncrsprnch; „frisch, sroiiu», fröh lich, frei" zu Grunde, Verzeichnis« der Sieger bei dem Wellturnen: 0onu«,t»8 «i«n Io» 18SS dem auch diesmal die Befürchtung Platz griff, datz das WachSlhu», des zarten Baumes untergraben sei. wirS ma» letzterem an der Terrassenniguer deS MaldschlößchcnS ei» Plätzchen an. Dort lm Por- Mid »uilaiiie. Aolmorl BeretiiSname. KreiS waudc »s st'! 5 v»k> Fc-iim-wem ?uii«a>irt > .Ziiebruli deiich Wic-Sbade» , 4 geidiiicnid Tiz M-iuchen sWMlcw steiler Mcuichk» g .Zerdmand ^Na S!cichcni>e>o i, A ! Miüuierlurilvelelii -I ännn KraN >o:I!»k> Ot'erlioljer 3 tzudwic, LcNiiuS 8 Mar i-eaat eMoliir Tclmarr! : Osivald -Zalcer >2vc,aiao INai!c"c> I "»crnii iZZ,ä«er I« -»liNcaci Meiler >2 äcaei Peninnaer ,4Z -! äakob Allltil'S l4i >2 FiiliilS Keil 15 q odnard Nies« !8Z Io M.I^ Dc'mier I8l lob L'lmfimacher >7 > Ri-dard Paul >8 2 wem'» BcaunS is l2Sdimrd Zaiier > 20 o narl KullricS 21 I 'Vailt Köiilec 22 n AuMi NU'IN 23, S3i 24 25 28 2? öiieinms pondmi Mamilicun Miaichen 1'aaaii veil'u» Lnuiaacl veb.'üa Bc'lieülicim Mai«', ranf'ini a M Mie» Illm Veiocia Li äimer Arkaden L>>nei>",a Wien ifZettin beivcia äSar 7 pukiwi.i Ziliäier Zraiifiml a M ?eii>n1i Emiwerci» kiinwewin XI IX. Xii Xii XV XiV. Deniill' 'liirnpkrctn Ciialailb «iöeinncli Staaien s sZvIin Peterian >> Kart Siaiber 3 K Li'nderinann I An«» llNiimS rwiatiiira Dambura Siultaait Pkaadel'ura Dresden Newark Nenwclt Wen Tnrnoeceiu MämierlnriN'erein rnniaeineinde VeiNiiaer SnrM'ei.' N Miiiinertnrnvereo: Vewiiaer Tlirnverem r nrnverei» !»rn »i gechi'lnb I WienelTnrnvereiii ! nrnverei» Allüem Liiriiverein Männerinrnveretn i Wieners nrnverein S: rnaemenide VZUaem Siniiverein Tnuivecei» Turnakinenide Tncnverein ! Tnrnerbinid 4 inner x Xii IX. XiV Xi XiV IX. >x ix xx Xi xiv. mlnoe» xiv. Vi xv Ui». XIV. IX IX. VIII IV XI Mi' XIV l 4 IN »erfind I Turnverein ' Ae» ! und Änlcnmadi Tiirnver Pc'iwärlS Amerifa XV xv >->', co', «VN, 5-i" . 57>V„ 57-7, SW»/,. -WA. ISS» » iss'/. iss iss S4'/, I'G. iS4'/» S4>v>. ' L3Ü-. 52'/. ! 52'/. ' S2»/„ 52'X !SI"', >SI»/> l bl'-.. > bl',. s,M so",. so". so'/,. so 33 evra aut 34, i 2 Kars 34i! 3 Karet ZkiS Ma uiler öntcr .w äv'evd h v ninnav Abt p 7 Aeiiilwld Tchlilz f lü Paul Erdcz I ,o Keinr Kriemaii» t s Cliar, varimon» Verzeichiiitz der LeiknaerTimwerein ' Lumktiid 4»niverein i ! Lvseraue. Actnllci Tuniaenic'inde 4urnverein ! Zunicricdait !AIloem Tinuverc»! Dirin-erc'!» 113"/,. >44'".. 4-i-"',. /45" 4S" ei Fm lür zur näctnten denlsche» Angelegenheit weiter Turnlehrer eine engere Zn'ammeiüchlicbung und eine Kommission erwählt, weiche bis ' Tnrnlelirerversammlung in Strgßburg die hearheilen «oll. — kstesleri, langte auch die K a i s e ra n t w o r t aus daS vom Fei'tbaiikct an den Kaiser gesandte Telegramm der Lculschen Turner- ichast an. Tie Anlivorl ist ans Rmenheini dalirl Geb, Kabinets- ralh v. Wilmowskv telerzrapliirtc: „Se, Majestät habe sich über oen Grutz der dcuticben Turnerschast sehr gesecul und erwiedere ben- ietbcii mit dem B/nnich, datz die Turnkunst eine Pslegslälte für die 'W-clnkrast der Nation bleibe möge," — Tie ungarischen G ä si c halten am vorgestrigen Tage berciiS eine Eorrewondenz biuken lauen, welche sic an die Revaktionen deulichcr Zeitlingen übcr den nnliehsainen Zwischcnsall bei der Tafel vcricnben ivolllen. .'Siervei war demelbrn etwas sehr Unangenehmes passirt. Der Bnäi- kruckereibesitzer. bei dem sie zuerst den Druck bestclllen, wies einfach ben Anlirag zurück, weil er sich nicht dazu hergeben wollte, seine Firma nnler das Druckerzeugnis; zu setzen, erst bei einem zweiten gelang ihnen die Ausführung der Bestellung Um die Angelegen heit zu einem Abschlüsse zu bringen, trat vorgestern 'Abend der E e n r r a l a u s s ch n tz zu einer autzcrordentlichen Sitzung zusammen, welche gegen zwei Stunden wahrte. Wie wir bürten, sollte den Ungarn, die sich bis uim Abend von vem Feslplatz ferne hielten, durch eine mündliche Erklärung das Bedauern über de» Fall aus gesprochen werden, wenn dieselben aus das Bcstiinmleste versichern, das- ihre vtundgebung einem ent'cbicden deulichsteundschaslüchen <!) Geinbl cntlprungen sei. Ter Wortlaut dieser Erklärung lautet: „Der Eentralausschuh für das 6. deutsche Turnfest ist überzeugt, daß die als 'Vertreter mehrerer 'Vereine cr'chienencn ungarischen Gaste von auirtchlig sreundschastlicheii Gesinnungen geleitet, die Svmdung eines Kranzes für die deutsche Turnerschaft geplant uno ausgeführl haben Er steht daher nicht an zu erklären, daß: l. dieser Kranz dem Archiv der beulictien Turnerschast ernverlecbt wird; 2. daß der Eentralausichuß die durch Mitzverständniffe berbeigeführten unan genehmen Vorgänge, denen er fern sielst, bedauert." — Tie gestern aal: . , . . a stncdrich Pobl Neiiwcll ! 4»r»vcrei» 3 ffuiien MärtNn Wie» st WienerTuriwcrem Die nächstmeisten Punkte erhielten „„tj I Richard Güntlier Leiviia o^i! 7 wem» Weis - , k>aimvvei' > Kaut Teiß Pso: cl ei:,: Mamilieim Amilklda», Darmiiadt rveivink Berlin tF'wua Newark Sl granziako Sieger bei demPreie-sechten Lang-ädors-Darmstadi. in« .Hiehsiechten mit geraden Waffen Berlin, im Säbelfechten: Blecker Franks»« a, V,' — Auch das gestern ffkacbmillag abgeballene P re is r i n g e» , an dem 14 Paare theilnahmen, Hane Tausende von Zuschauern herbeigezoge», die die gewandten Griffe der markigen Kammer be ivundcrien und mit lauten Beifallsrufen hewndere Eeisinngen der selben auszeichneten. DaS interessante Schampicl beilies ohne jeden Unfall. Sieger waren die Herren: Moll Hage» ,. W. und Werkel- Göriist. — Heute, als dein Sclüiitzt»g dcü Tnrnsestes, werken die Tu r»s ährten nach dcr säaisischen Schweiz. Schmiede borg, nach der Brniche hei Zittau, Meißen und dem Rieiengebirae unternommen. Ans dem Feslplatz wird sich Nachmittags »och ein geselliger Vcrk.iw mit Eoncert und Tanz gestalten, während AbendS 8 Ubr XIV. VI. X. X !'vlii»id IX. 'Amenli! 14g'/, ms c4S' XIV >4^ ÄNlc".i'i 14» ka >49 rloigechten: Zahil- >n oer grotzen Gesangs-Aus- vonnlag seitens der vereinig ckmätzig erklärt; Feslhalle eine Wiederholung der Rührungen von Sonnabend und ! tcn Sängcnchatr Dresdens staltmidet — Die S a n i lä tStv a ch e ans dem Feslplatze hatte luS gestern Abend 7 Uhr 450 Fälle zu verzeichnen, m denen ihre Hitie m Anspruch genommen worden ist. sich nun die junge Eiche fortgesetzt gekrästigt und schon seit Jahren prangt sie ini reiche» Blätterschmuck. Ein mit dem deutsche» Reichs adle» geziertes und mit entsprechender Inschrift versehenes Dekora tionsstück, daS vor 20 Jahren die Front der Festhalte deS Säiiaer- festes tchmnckte, erregt seit gestern die Aufmerksamkeit der Besucher des Watdichlötzchen-RestanrantS. ES ruft, a» der erwähnten Eiche befestigt, die Eriiinecnng a» das erste deutsche SängerlnmdeS-Fcst und gleichzeitig die Bedeutung des kräftigen Baumes wach. — Ans Anlaß dcü Auösterhe»» der Familie deö Grasen Burn- hiinß in Schlesien wurde vor einigen Tagen im „Boten aus dem Riesengebirge" unter dem Titel „Eine ErbschastSgeschichte" milgelhcilt, daß in Zittau ein Verwandter des Grase» mit bürger lichem Namen lebe und Amvrüche aus die Erbschaft deö Grase» Burghauß erbebe Fetzt bringt nun dasselbe Blatt folgende „kleine ivalnbeilsaelrene Familiengeschichte", für deren Angabe der Schreiber amtliches VeweiSmaleiial beizul linnen sich erbietet. „FndenJahren der französischen Revolution wmde aus dcr Psalz unter vielen Andere» auch ein dort >cs;hatte« Graf Burghauß von seinen Gittern ve,Ilieben Ob dieser Gras derselben Familie angehörle, welche dcr kürzlich zu Bic lau vkislorhene Gral Burghauß repräientirle, ist nicht erwiesen und anch sch, zweifelhaft! Fest steht jedoch, daß melnere Graien desselben Namens exislirten, die nicht in verwandt schaftlicher Beziehung zu einander standen, noch jetzt leben Herren von Barghauß in verschiedenen Gegenden Deutjchlands Jene« pfälzische Gras Burghauß kam nach Deutschland, ließ sich in Zerbst nieder und wickte daselbst, sich des giäsllchen Titel» entkleidend, unter dem schlichten Name» „Burghauß" als Schullehrer. Diesen Stand und die sich teil st i» de» Tagen der Noth eriuugene» Vcr- hallnisse gewann er io lieb, da» er später daraus verzichtete und die Gelegenheit dazu voilihergeheu ließ, Ansprüche aus sein früheres Beiitzilnim in der Pfalz zu erheben. Er wirkte i» der gedacht.» Eigeutchatl zu Zerbst ins zu seinem Tode, wurde aber als Grat Buighaiis; aus dem Friedhose daselbst beerdigt. Nach den Fieiheils- kri gen kam nach Zillau in Lachsen ei» Rittmeister Gras Burgbautz, um den in dcr Mbe von Zitlan ans seinem Gut zu Eckersberg lebenden Nachkomme» jenes Schullehrers Graf Burghauß aus- zuiuchen, Icat die Familie jedoch nicht in ihrer Behausung an und bestellte sie deshalb aus den nächsten Tag, Vormittags 10 Uhr, i» den „Gasthos z»r goldenen Sonne" »ach Ziltnu, wo er logirte. um. wie er ausdrücklich betonte, „seine Verwandtschaft zu sehen, kennen zu lernen »nd Familien-Angelegenheiten zu besprechen," Der GulS- besiyer Burghautz zu Eckersberg und dessen Ehefrau leisteten der Aufforderung pünktlichsl Folge, fanden aber bei ihrer 'Ankunft in Ulla» leider den Grasen todt , — ein Herzschlag hatte während der Nacht sein stehen beendet, Tcn Namen Buiglianß hat erst dir letzt vccslvlhene Träger desselben zu Zillau in Burghauien umgeändert oder durch de» VolkSmund umändern lassen." — Während des heutigen, »m V Uhr beginnenden Concerles der bäuerischen Infanterie Kapelle im S ch i l l e r g a r ten ,z» Viasrivitz wird sich ein Turner, Herr Ortmann aus Zittau, in einem nach eigener Erfindung »»geserliglen Taucher- und Reltnngs- anz ig dem Publikum in der Eibe prüsenliren. Dieser Anzug weicht — nach der Vescureibung - in soseu, sehr vorlheilhaft von de», bekannten Schwimmanzug des Kapitän Bouton ab, als mail ihn sofort über die Kleider anlcgen kann, was nur etwa 3 Minuten Zeit beansprucht; ferner vermag sich mit demselben auch jeder Niäst- tchwliiiiner sicher im Waffe, zu bewegen und während deS Auscist- halles im Wasser auch Nahrung zu sich zu nehmen. Bewähr, sich dieser Schwiiniiianzug unseres standsinamies wirklich in all de» angegebenen Punklei,, so dürste die Erfindung in Zukunft noch zu großer Bedeutung gelangen. Auch unserem schönen Zoologischen Garten brachten die Festtage elsreulicherweise eine ungemein starke Freguenz. ES besuchten denselben in der Zeit vom Sonntag früh Vis Dienstag Abend allein I0,k40 Turner, insgelamint aber j4,000 Personen. — Mit vorgestern haben die sogenannten Hundotage be- i gönnen Ta cs jedoch die Natur bei »ns nun einmal liebt, sich ! aus einem Extrem ins andere zu stürzen, so haben wir seit Le», Beginn dieser am heißesten fein sollenden Zeit — kühle Witterung. Die HunbStage — die ihren 'Namen nach dem Ausgange des Hundssternes, d. h. des Sinus, des bekannten Sternes erster Grütze im Steriililve des großen Hundes, tragen dauern bis zum 22. 'August. — lieber die Einzelheiten des an der 18jährigen Jda Drechsek in Polschappel verübten Mordes ist noch Folgendes zu berichten: Die Ennvidete hatte früher mit dem Eisenstnincr Naumann em stiehesverliältnitz, das nicht ohne Folge» geblieben war. Der Vale, des »och lebenden Kindes, genannler Nnmnann, kam jedoch scincn AlnncnIalionSpslichlen nichl »ach und dicEmivl- dete hatte ihr Kind die ErziehnngSkosten allein zu trage». Diese» Umstand sühNe zum Bruche zwischen den beiden inngcn stenten, liinsomel». als sich Naumann in der letzten Zeit arbeitslos nmhenrieh, Spaier ging die Trechscl ein anderes Liebesverhältnis; em Mid die-.- scheust in Naumann, welche, Ende voriger Woche plötzlich wieder in Polschappel anstanchle, die Eifersucht cnlslannist Vorgestern 'Abend waren ans dem snrnsestplatze »och zwei; zu haben. Am »ergangenen Sonntag nun war die Ermordele mit schwere Verletzungen zu konsiatiren »ns zwar eine Ulster schcnkelsraktion und cm Schutz m's 'Auge Schictzhude), D:e he daucl'nSweNhen Personen wurden in die Tr, Sprengel'fche Klinik und in das KarvlahanS übcrgesnhrt, - Ein solenner T u r nerk o in m c, S, a» welchem sich weil über 400 Personen, in erster Linie die Jünger Jalntz- om, der blanen Donau, ferner 'Ainerikanrr, Rheinländec und Wes!>a!en helheistgieu, fand vorgeilenl in den ausgedehnten Räumen des Angernuiiin'ichcn Restaurants aus dcr Pillstitzerslratze statt, , , Einem immer lanker anstanchenden Gerüchte gemätz ist i ansgeinnden infolge der Differenzen, welche Inder zwochrn de» Anhängern der Uhrverftarb dent i ch ö st e rr eichi s ch e n Sache und den U n g a r beim z dem des Viordes Verdächtigen von oer Gendarmerie cisrtzOansgc ihren- jetzigen (tzeliehten nach Gorlotz gegangen und beiuciste ipäier' ui dessen GeseUichistt den Tanzsaal des Potschavpelcr GaslhoscS, >vo sie auch mil fframnann zllsammentras und oemselheu zu ver stehen gal', datz sic nichts mehr von ihm wissen wolle. Naumann beUii-zke sich darüber hei den nn Saale mit anwesenden Venvandten der Licchicl und verlies; daraus den Gasthos. 'Ans de», Nachhawe- wcge hat nun Naumann allem Anschein nach der Trechiel nntgc- laner! und ihr den Todcsswtz versetz!. Tie lödtlich Verletzte wmde, ! wie erwnhnl, von mehreren Leisten in, besinnungslosen Zustande und in ihre Wohnung getragen, wo sie Nachts G2 'Noch in dcrselbcn 'Nacht wurde» die'Recherchen nach Las erschienene offizielle Fcstzeilung erwähnt in ihrem Bericht über Frslbanket am Montag des Zn i'cheistalls mit keinem Wort. — 'Auch daS gestem von den amerikanischen Turnern ans dem Kgl Belvedere arrangirle Frühschoppen-Konzert, zu welchem lannnllichc Turn'estiheilnehmcr von den Herren Veranstaltern als willkommene Gäste geladen waren, erfreute sich eines zahlreichen Be ilchs, Ter Vorsitzende der amerikanöchc» Tnrnerschalt hieß im 'Namen seiner Landslenke die anwesenden Tunibrüder und Gäste herzlich willkommen und dankle ihnen stir ihr Erscheine», dabei be klagend, datz auch nickst ein Mitglied deS TnmsestanSschnsseS der 'renndliihen Einladung gefolgt »'« Hwlau' wrack, nnler hochgeschätzter Miitzürgei Herr Oberstleutnant v Bentheim, n!S einer der! gekommen tvolll all. 'len anwest'ndcn ivstote dem amerikanischen Tnrnklub und ^ rungcn a» ieinem Viiiiioenten nn Namen denelben den Dank ans. Durch die Worte: Turner, Freunde, Bruder' sei wohl der Sinn ansgedrückt, in welchem er zu ihnen wrechen wollte Er siehe ans dem Stand punkte der mwpisthoc'hc n Reden des Herrn Vorflandcs des Eentral- aussthn'ses 'stet, vvastath '.'lilerin-inn und des Herrn Oberbürger meister D> Slubet Er miste nicht, ob bei den verschiedenen Fest reden anch iihoi, ein Soldat zu ihnen gewrochen Iiabe, Er sei eiiH iolcher. der die letztrn Kriege milgemackst und m> Heeresdienst er graut ,ci Er lege gern davon Zcngmtz oh, datz gerade das Turnen iür das V/llitär >r>> i,t:>> wi. In emein oesniiden ztölpcr wohne meist anch eine gesunde Seele; man solle nicht glauben, datz man mit einer antvmatoch m Fertigkeit den Feind schlagen könne, innn brauche dazu richtige Männer, weiche , ater dem Hunten Herz,ans dem rechten Flecke hatten. Die Starke der Manneskraft., die Energie des Willens sei fiir den Soldaten unbedingt nöthig:! sie werden durch das Turnen erzogen, und diese hätte» uns im' Bunde mit der allgemeinen Wehrpflicht zu unseren Siegen »er hoffen. Deshalb begrüßte» wir es mit großer Freude, daß der Sinn der Brüderlichkeit und Zusammengehörigkeit der Deutsche» sich nicht nur über die deutschen Grenzen erstrecke, sondern sich über alle Welttheile mehr und mehr ausbreite. Es würde sich dies um so aewaltiser gestalten uich Hab« sich bereits so gestaltet, seitdem wir Tnnsteste zum AuSbruch gekommen, mehrfach Karte ge >vechselt worden, — „Steckerlbier", Beim gischen Garten hatten sich a» eine»! Tochc innige gemüthliche Turner auS Bauern grnppirt »nd betliilhieien mit vergnügten Sinnen die hübschen DreSdncrinne» an den Nachharliühen. Als sich eine Dame ein Glas Zuckerlner munden ließ, erregte bei den Bauern die ganz unbekannte Bieriorte lebhafte Neugierde, Dcr auffällige gcloe Schaum ließ vermnthcn, datz^eS hatznitzheS wäre, aber wozu wnrdc denn der Trank mit einem Stabe t>Lteckerl> um. gerührt ? Es konnte alio doch kein bahroches sein „Kellner!" ries Plötzlich Einer, „Sie, hrmgens nur a so ein S l e ck c r l b i e r!" Hurtig war das Glas „Steckerlhicr" zur Stelle, „Ja, was is denn dös iur sakrstchc-Z Gelöst k" sprach gänzlich enttäuscht einer der hier kundigen Männer nach dem ersten Sch'.nckc, und auch die Netnige., die davon gekostet, ichienen, wie man ans dem kunoien Mienempict schließen konnte, das süße Getränk gar nicht fchmackhast z» finde». nvinmen, auch das gerinne milge'nnden beim Morde benntzie blutige Ncessei im Schnilt !, das von der Mutter des Naumann, der Frau oniiabend Konzert im Zoolo- i des Kohlenhändlers Naumann in Döhlen, am Montage trüb als demselben acbörig rekognoszirt wurde. Bis jetzt ist jedoch Naumann noch nicht cnngsest gemacht und es ist Pflicht des PnhliknmS, alle die Hahhastwerdnng des Mörders cstiva fordernden Mittheckungen schleunigst der Gendarmerie anznzeigen, — lieber das Meißner Porzellan auf der gegenwärtige» Antwcrvcner Weltausstellung wird der „Franst. Ztg." von ihrem dmtigei, Berichterstatter geschlichen: „Bezüglich dcr von mir schon wiederholt erwähnten hochintereffnnten Ausstellung dcr Meißner Porzellanmanilsaktur möchte ich noch aus die an mehreren Prunk- gesätzcn zu sehende pntv m,r Mo-Verzieruna aufmerksam machen, da Achiilichcs a ich in der wundervoll der wuudcruoll dckorirtcn Gruppe von ckstietzeu kvnute, das süße Getränk aar nicht schmackha't zu finde». Gar kei Bier >s es, sondern Schleckerei, Lnnonatt! 5kcllncr, bringens uns ordentliches Bier!" — In der Nacht zum Montag ist ein hier znm Feil anwesender in den 40cr Jahren stehender stvinder Tnrner aus die M acaangen, hat sich dort seincr Kleider entledigt und ist dann in selbstmörderischer Absichl in die Elde gelprunge n In dem nassen Element aber zur Vernunft gekommen, schwamm derselbe wieder an's Land und entging dadurch dem Tode, Derselbe hat, vor einem halben Jahre seine Fra» verloren und soll Hitdem mit-! ! unter tiefsinnig sein Sen», Aussage nach will er nach Dresden üchnlichcs mich tu der Soors nicht zu finden ist," — Honte Donnerstag findet im 'Wiener Garten ein ununter brochenes D o p p c l k o »z er t statt, ausgeiührt von den Kapellen des Lieanitzer KöntgS-Grenadier-RegimentSNr. 7 und des hiesigen Kastei 'Wilhelm tstrenadicr-RegiineittS Nr. 10l unter Leitung ihrer Kgl. Musikdirektoren Herren Georg Goldschmidk »nd A. Treuster, »rienhrückc! Morgen. Freitag, werden -die beiden Militärkapellen, die hiesige Ehrlich',che und die kgl hämische vom ORIniant.-Reg. ! (Kapellmeister A. Pfister) sich in dem wundervollen Garten des ! Li» cke' schen Bades zu emen, großartigen Moustre-Konzcrt vereinen. - Pvl > zeiberi ch t. 'Ans der Omnibusstation am Turn- seslplatze ist vorgestern^ em Knabe von einen, Pterdc in de» Arm sein, um beim Fcstiilhet endlich die schmerzlichen Erinne gebifsen worden. Das Thier soll als wild bekannt sein. — In den erlitt?»«?» 'Verlust zu vergessen. Da er aber am Neustadt hat am Sonnabend ein 2 Jahre altes Mädchen in einem 'Abend seine Freunde »nd Landsleute verloren gehabt - nnbewachten Momente ans einem »nt Lauge gestillten Napfe es ihm io eimam gewesen, daß sein krankhafter Zustand a e t c u n k o n und dciartig sich verbrannt, daß an seinem Aus- r ihn hercingehroche» iei. ! kommen gezweiic it ivird. Das Kind ist in der Nacht zum Mittwoch — Von den 57 am Sonntage an der Verkauisslclle dcr Herren i», der Tlalvntffcnanstalt. wohin man es gebracht hatte, verstorben. Koetz n. Gnischwitz Milgenon,menen Pnnschgläscheii nt tvenigstens! — Bädersreg „ enz: Bad Elster 20. Fuli 3329 Fremde; eins zurückgebracht ivordeii. Ein mnger Tunier trat mit den 'Worten „Soeben leie ich in den „Dresdner Nachrichten", daß Innen 57 Glaier abhanden gekommen sind: ich gebe Ihnen eins zurück, da ich ivie gewiß noch viele 'Andere der Meinung gewesen bin, dag mit dein Pnnlchc anch das Glas in den Besitz des Kämers üheigeht," — Am 22. Jul« 1805, also gestern vor 20 Jahren nah!» be kanntlich das erste deutsche Sängerbundessest in Dresden seinen Tncbe das i Anscing. Bier Jahre vorher schon fanden sich, einer Einladung ' der Sänger 'Nürnbergs folgend, Tausende von deutschen Sangeo- brüdcrn in der althistorischcn Hauptstadt Frankens ein und dort legte man i» Verbindung mit der nachfolgenden Gründung von Gauverbänden den Grund zu dem großen Dresdner Sänger- fest. Aus dem hiesigen FE patriotische Hände eine aus au der Elbe pflanzten seinerzeit üddeutschland stammende Eiche, die uSängereiche", zum dauernden Andenken cm. Allein der junge Baum kam trotz der besten Pflege nicht fort: eine zweitc junge Eiche fand dasselbe Schicksal. Nochmals wurde Ersatz geschaut und nach- . „ - , ,, zrrcir Bad Kisten i. Tl>. 17. Juli 1313 Personen z Tevlitz und Schönau 18. Juli 10.007 Fremde ; Schandau 18. Full Gcsammliumme 9889; Kaclobad 18. Juli 18,031 Personen; Wiescnbad 109 Parteien, Peljoiicii; Fohannishad 17. Fuli 1472 Personell. Von dem kgl. prenß, Festnngskommando in Posen wurden am vergangenen Freitag früh 5 Uhr unch 28tägigcr Einspemmg 112 BrieilauhendesBrieitaubeiizüchtervcreinS „Eitbotc" in Chem nitz in Frecheit gesetzt. Mittags 12 Uhr 11 Min 8 Sek. erreichte die erste Taube ihren Schlag; bis 'Abends gegen 7 Uhr waren weitere 10 Tauben eingetwssen und bis Sonnabend Abend waren ! 10 Tauben, mit dem Stempel der Mililär-Briestaubenstativn in Posen, in die Listen des Vereins eingetragen. — Am Sonnabend traken 35 Tauben von der Briestaubenacsellschaft »u Erfurt in Chemnitz ein und wurden, nachdem ste mit Gcacnstempel ver sehen worden waren, am Sonntag früh 6 Uhr in Freiheit gesetzt. Binnen wenigen Minuten waren sämmtliche Tauben in der Richtung nach Erfurt de», Auge entschwunden. — Morgen beginnt
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