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Anwetter im Reich Die Verwüstungen tn Sachse« Leipzig. Am Svnnabendnachmittag ß Uhr ging über Leipzig ein molkenbrucharttges Gewitter «jeder. da- vo« einem heftigen Wirbelsturm begleitet war. 9« der ganze» Stadt wurden schwere Schäden angertchtet und mehrere Per lenen verletzt. Ganze Straßen standen unter Wasser und die Feuerwehr wurde dreißigmal alarmiert. Chemnifz. In Chemnitz brachte das Unwetter am Son«. abendnachmittag S Uhr einen plötzlichen Temperaturrückgang von t3 Grad. Äm Theaterplatz wurde das Baugerüst des HvtelneubaueS umgeriffen. Döbeln. Das Unwetter am Sonnabend stürzte zahlreiche Bäume und Telegraphenslämme um. Gin Lastauto wurde in die Mulde geworfen. Der Schützenfestplatz wurde größten- teils verwüstet. Gewitter über Berlin Berlin. S. Juli. Die lastende Schwüle wurde am Sonn- abendnachmittag um kt Uhr plötzlich durch einen heftigen Sturm unterbrochen, der über ganz Berlin hinwegfegte. biege» letzte ein. und große Wasseriiiengen ergossen sich in die Straßen. Die zeitweise geradezu wolkenbruchartigen Nieder schlage hatten Ueberschwemmunge» im Gefolge, die aber leinen größeren Schaden aurichteten. Der Sturm knickte zahl- reiche Baume und legte sie quer über die Straße. Straßen schilder fielen herunter. Ein Bauzaun stürzte in der Nähe des Alexanderplatzes um. begrub einen Arbeiter unter sich und verletzte ihn. In der Dresdner Straße wurde ebenfalls ein Baugerüst umgeworfen, eiu Passant wurde von den Holz- pfühieu verletzt. Auf dem Kurfürstendamm, tn der Nähe der UHIandstraßc, wurde eine mächtige Baumkrone abgebrochen. Hagelsttirm über dem Sichssel- Heiligenstadt, «. Juli. Ein schweres Unwetter ging gestern über dem EichSseld nieder. Mehrere Gewitter tobten fast eine Stunde über Heiligenstadt und Umgebung. Der wolkenbruchartige Regen verwandelte Straßen »nd Gräben tn reißende Ströme. Besonders stark wütete da- Un wetter über Nieder-Orlchel «nd den Nachbarorten. Eine Biertelstunde lang prasselte Hagel in Größe von Hühnereiern »ieder und zerstörte die gesamt« Srnd«. -Stzlkeu-ruksf sm Enunutz uu- Alusumi Mainz, «. Juli. Li« wolkenbruchartiger Regen mit Hagel wütet« am Gonna-endnachmittag tm Gebiet von Via in», t« Rheinaau, Tannn- und Maintal. Hagelkörner vernichteten die Obst-, Gemüse- sowie die Weinernte säst voll ständig. Der EtShagel lag t« Fußhohe in Wälder« and Weinberge». Groß« «efte wnrbe« vo« den Bäume» ab geschlagen. Die Felder sind völlig verwüstet. Auch die Dächer der Häuser haben schwer gelitten. Au» Svmltii drim«ft>»> - Seim rote Madrid, S. Juli. In der Nacht »um Sonntag wurde Südspauien von einem Erdbeben heimgesucht, das sich besonder» in Sevilla, Malaga, Granada und Cor doba bemerkbar machte. In verschiedenen Ortschaften wurde die Bevölkerung von einer Panik ergriffen. Die Bewohner verlieben tn wilder Flucht die Häuser, um sich in Sicherheit zu bringen. In Mittel- und Norbspauten wüteten, ebenfalls tn der Nacht zum Sonntag, schwere Unwetter, die große Schäden aurichteten und auch mehrere Todesopfer forderten, lieber die Provinzen Segooia, Guipuzcoa, BurgoS und Soria ging ein Gewitter nieder, wie es an Heftigkeit bisher kaum beobachtet worden ist. Die Getreide ernte wurde vollkommen zerstört. In Gnlpazeoa trat der Orta über die Ufer und überflutete die Gegend ln etner «uSdehnung von mehreren Kilometer. St« SlutobnS, in bem sechs Personen Plast genommen hatten, wnrbe von den Wafsermasfeu erreicht. Die In sasse«, di« sich durch schleunige Flacht retten wollten, ertranken. In der Provinz BurgoS wurden zwei Personen vom Blitzschlag getötet. In der Gegend von Bitoria wütete ein furchtbares Hagelunwetter, daö nicht nur die Ernte ver nichtete, sonbern auch mehrere Gebäude schwer beschädigte. Biele Bäume wurden durch den gleichzeitig herrschenden Sturm umgelegt. Ucber zwanzig Personen, die sich nicht rechtzeitig tu Sicherheit bringen konnten, wurden durch zu- sammenbrechende Gebäude und herabftürzende Ziegelsteine mehr oder weniger schwer verletzt. Zwei von ihnen find ihren Berletznngen erlegen. Auch in den nördlichen Provinze« vo« Portugal richteten schwere Gewitter unermeßlichen Schaden an und zer störten die Ernte vollkommen. Mehrere Personen wurden vom Blitzschlag getötet. Das Nheiiüan- feiert feine Freiheit Dir Wellung »rS LandbunSo« Kabine« ÄNN „Da» große Ziel* hesa-t rtikell ! sich di« Untar b« Uatzerschrisl , »Dent)che Ta-e-zeituna" t» eine« Prtttel mit der tnuerpomische» Lag«, mit de» Ringen »m Ftnanzpläne und Kabinett. Di« Darlegungen wende« ft» gegen die „Steuer- »sychose*. Re t» «otch-taa entstauben sei. wen» «an jetzt öer Regierung R« Möglichkeit gebe, ,« »eigen, wa» sie will «nb kann, so geschehe da- nur unter der Voraussetzung, daß die nächst,» Monate »« einer Ordnung -er öffentlichen Finan zen führen. Dan» »etgt daö Blatt die Alternative aus: „Setzt man da^e» de» andere» veg. Bubet man dem »,0t. net« au« »bnetgun, gegen dt» Strnrrgrsrtze dt« Lebenoader ab. dan, schlägt man »amt« alle» kapntt» wa« an großen «»«. würfe» und Pläne» vorgesehen »nd »n« Teil berett« t,z Werk gesetzt ist. Mag zu etner solche» Etnstelluna innere «b. Neigung oder auch nur kleinliche Rechthaberei führen, auf jede, Üall mutz eine katastrophale verschlechtern»« der St. samtsttnatto» ««»treten, ganz gleich, ob man da» gabt, nett parlamentarifch nach link» drängt oder ob man «» zwingt, z, außergewöhnlichen Mittel» zu greifen, »nd damit über kurz ->dn lang an da« Volk zu appelliere«. einzelne Unznlängltchkettea der Reglern^ lar z« leicht dt« eigentliche» Aasgab««, die lleichgpräfldente» t» wirtschaftlicher »nt »»lt. waren. Rach den zahllosen Mißgriffen der lrargescyaebnug sollte jetzt e n d. dtA tisch« Eifern gegen man »ämltch j «m seinerzeit »om l er Hinsicht gestellt >N letzten zehn Jahre indcrAgrargesctzg ltch etwas Durchgreifende« geschehen, um den wichtigste» verussstaud de» deutschen Volkes zu retten. I» Verbindung damit, und zwar tu unlösbarer Verbindung, steht da« VftbUsegese», oh», dessen restlos, Durchführung der gevßt« Teil de« landwtrtschastlich«, Veruseftande» verloren ist. Voraussetzung für dt« Durchführu», dieser beide» große» Gesetze bleibt aber immer dir Möglichkeit eine» «rbetten» auf lange Sicht bi« Stetigkeit dr» Regte. rungSkurseS. Landwirtschaftliche Nöte, die sich ein Iabrzeh», lang so tief etngefreflea haben, lasse» sich, um mit dem Mtn>»er Schiel« z« reden, nicht nach einem Jahrmarktsrezept löse», ged« Lösung wird jedoch »nterbunbe», wenn fl« von Parteien tn dt« Han» genommen wird, dt« innerlich einem wirksamen Agrar- ,»» Ostschutz ablehnend gegeniiberstehen. Macht man nun dem gegen, wärttgen Kabinett, das bisher den besten Willen bewiesen hat, da Landwirtschaft mit allen Kräften zu helfen, da» Leben »amdgltch. dann gleitet die StaatSfützrnug mit Natnrast. wendtgkett 1« dt« Hände »er Linke», »ud wa« da», au» den Gesetzen wird, darüber braucht man wohl sich nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Rein politisch gesehen, ist e« bei der parlamentarischen Knb wickln«« »trmltch gleichgültig, ob da» Kabinett sich parlamentarisch oder außerparlamentarisch durchsetzt. Der Unterschieb besteht wohl nur darin, daß tm erllereu Jolle die Regierung, fall« die Recht« sich nicht in letzter Minute zu einer positiven Einstellung aufrasft, unweigerlich unter den Druck der Linken kommt, der ihr ganze» künftig«» Du» beeinflusse» mutz, »nd «nter Um. ständen dem ReichSernäheuogSmintfter jede« wetter« gedet-llch« Arbeite» unmöglich macht. Ist dt« Regierung dagegen gezwungen, mit Artikel 48 z» rrgtere», bann folge» wahrscheinlich ln kürzeste» Frist Ne« wählen, die bet der Zerfahrenheit tm bürgerliche, Lager ebenfalls leicht z« einer sahrelangeo Vorherrschaft der Linken führen könne». Will da» Bürgertum Selbstmord betreibe», wir wir e» kürzlich anläßlich der sächsische» Vahle, schon auSgesührt habe», so kann e« nicht» Bessere» tn», al» de» Kabinett Brüning so viel« Steine wie nur möglich t» de» Weg za rolle». Die Defreiunssfeier in Kehl Kehl. 8. Juli. Die Stadt Kehl und das Hanauet Land feierten heute den Tag ihrer Befreiung von franzö sischer Besetzung. In geschloffenem Zuge marschierten die Festteilnchmer am Nachmittag zum ehemaligen Exerzierplatz hinaus, wo angesichts deS Straßburger Münsters die eindrucksvolle Feier stattsand. Die gesamte badische Staatsregierung war anwesend, ferner als Vertreter der Neichsregierung Reichsinnenminister Dr. Wirth, zahlreiche Vertreter der Reichsbehörden in Baden, die Oberbürger meister der badischen Großstädte, sämtliche Bürgermeister des Hanauer Landes und Direktoren der vier badischen Hvch- stbulen. Reichöinnenminister Dr. Wirth überbrachte dt« Grütze deS Reichspräsidenten und der Reichsregierung. Dr. Wirth iührte sodann auö: Der Weg zu diesem Tage war schwer und steinig. Wir denken heute an jene furchtbaren Oualen, die die Kämpfer dieser Politik erdulden mußten. Ich kann eö nicht unterlassen, auch derer zu gedenken, die heute nicht mehr find, von Friedrich Ebert, dem ersten Reichspräsidenten, au über Erzberger und Ratheuau hin zu dem Manne, der fünf Jahre lang im Außenamt diese Stunde vorbereitete: Dr. Gustav Stresemann. Wir haben unser Ziel erreicht, weil wir ein klares Ziel hatten. Wir werden dielen Weg weitergehen, weil wir unS klar sind, daß das deutsche Volk heute »och eiu Bolk miudereu Rechtes ist. Gerade mrS badischen Alemannen aber gibt das Schicksal eine Aufgabe. Sind wir nicht Brüder eines Stammes mit den Alemannen des Elsaß, mit den Alemannen der Schweiz, mit den Alemannen des Borarlberg? Daraus erwächst uns badische» Alemannen die geschichtliche Sendung. Wir werden das große Ziel verfolgen, die staatenverbindende Brücke in Europa zu werden. DaS Ziel ist uns als Lebensaufgabe gestellt. Wolle Gott bas deutsche Volk segnen und führen zur Freiheit «nd wieder zu neuem Sicht. SrimMtiilWMi! M> Strestmmm-Denkmal Mainz, S. Juli. Am Sonntagmtttag erfolgte hier tu Gegenwart von Vertretern der Reich»-, Länder- und Som- mnnalbehörden, sowie von Universitäten, Vereinen und vielen auswärtigen Gästen unter starker Beteiligung der Be völkerung die Grundsteinlegung für das Stresemann- d e n k m a l. Für die Familie Stresemann war nur der älteste Sohn des verstorbenen NeichsaußenministerS. Wolfgang Stresemann, erschienen, da Frau Stresemann krankheits halber nicht zugegen sein konnte. Nach der Versenkung der Urkunde mies RcichSminister a. D. Dr. Scholz darauf hin, daß Stresemann im Jahre 1923 den richtigen Entschluß gefaßt habe, vor dem allgemeinen Zusammenbruch den Nuhrkampf abzubrechen. In diesem Zusammenhang erwähnte er die Londoner Konferenz von 1925, Locarno «nb den Beginn der Revision der Londoner Abmachungen im Jahre s928. 1929 seien im Haag die endgültigen Abmachungen für die Rheinlandräumnng zustande gekommen. Stresemann habe als Staatsmann größten Formats die Ausgabe erkannt, seinem Staat die Souveränität wiederzugeben, deren er be dürfe zur Erfüllung seiner staatlichen und wirtschaftlichen Aufgaben. Mit den Worten: „Der Freiheit der rheinischen Lande, der Größe de» Batcrlandes, der Erinnerung an Gustav Stresemann" weihte Scholz den Grundstein. Sodann sprach der Mainzer Oberbürgermeister Dr. Külb. Er dankte für die Erfüllung des berechtigten Anspruches der Stadt Mainz aus das erste Stresemann-Ehrenmal. Das Mal möge die heutigen und kommenden Geschlechter mahnen, brüderlich zusammenzu- stchcn in unverbrüchlicher Liebe zum Vaterland. Für die hessische Regierung nahm Staatsrat Dr. Usinger das Wort. Der Tatkraft Stresemanns und seiner Friedcnsgesinnung banke Hessen, daß sein Land am Rhein jetzt keine fremden Herren mehr beherberge. Für die Reichsregierung sprach Freiherr Langwerth von Simmern. Nachdem noch der Landeskommiffar, der Oberbürgermeister von Wiesbaden, Vertreter der Neichstags- unö Lanöiagsfraktivnen der Deutschen BolkSpartei, der Universität Heidelberg sowie studentischer Verbände Strcse- mann gefeiert hatten, wurde die Gedenkstunde mit dem Deutschlandlied geschloffen. Basten «nt Rtmutz beim Mtnlantvesretiino« IreimigSstng abgrllürzt Ein Todesopfer, mehrere verletzte Köln, k. Juli. Der bei de« Kretballonmett-emerB «« Lindentor in der Nähe des Flughafen- KSln-Bntzwetlerbof außer Wettbewerb aufgestiegeue Freiball»» „Köln" mußte infolge einer ausfteigenden Gewitterbö kürz nach dem Start in Köln-Poll eine Notlandung vornehmen. Der Druck von oben war so stark, daß Gefahr bestand, baß der Ballon aus da- Dach eines Hauses abgetrieben «Lrd«. Obwohl zehn Sack Ballast abgeworfe« wnrbe«, konnte der Ballonführer Genßge« (Kölns de« Stnr, nicht «ehr verhindern. Geußgen ist kürzlich an« de« Internatio nalen Kretballonwettbewerb als Sieger heroorgegangea. Bei dem Stur, wnrden der Führer und di« beiden Mitfahrer Nabel (Krefelds und Schöster (Kölns leicht verletzt. Der vierte Mitfahrer, Justizrat Deusseu (Krefelds erlitt tnuere Verletzungen und einen Bruch der Schädelbasis. Sr ist im Laufe des BormittagS seinen Verletzungen erlegen. Zwei weitere Ballons, die au dem Wettbewerb teilnahmen. find bereits gelandet. Ueber de« verbleib der übrige» drei ist noch nichts bekannt. Der Teilnehmer bei dem BesreinngSflnge. Karl Rad» datz, ist nach einer Mitteilung der Flughasenleitnng Köln mit seinem Flugzeug bei WormS abgestürzt. Führer «nd Begleiter erlitten Verletzungen anscheinend leichterer Art. Sie wurden ins Wormser Krankenhaus etngeliefert. Wir wollen diese Möglichkeiten nicht nach der rein parteiliche» Seite hin vertiefe«. Worauf e» uu» alletu ankommt, ist, alle, die «1 angeht, »u fragen, ob ihnen mehr daran gelegen ist, au den große» Ziele« einer ftaatSbürgerltchen Sammlung gegen de» drohenden Vormarsch der Linke» z» arbeite« »der tm Pferch de» ParteiegotSmu« z» ersticken." In einem gewissen Gegensatz zu diesem Artikel steht eine offiziöse Verlautbarung des Landbunbes über seine Unter redung mit Brüning. Danach steht der RetchSlandbunü tu Brüning- Deckungsprogramm nicht den zur Durchführung der erforderlichen großen Reformmaßnahmen geeigneten Weg. Die Fortsetzung der Uebuug, fehlende Beträge durch Steuererhvhungen zu decke«, ermögliche die Beibehaltung Let bisherigen Zustandes ohne grundlegende Reform «nb ohm Entlastung der Wirtschaft. Daher lehne der Reichslandbund die geplante» Steuererhöhungeu als untragbar ab. Polnischer Seschwader-Spionavestug Königsberg, ft. Juni. Wie ans Goldap gemeldet wird, haben am Freitagnachmittag sechs polnische Flug zeuge ostpreußtsches Gebiet überflogen. Nt nahmen Kur» über Serteggen—Pabbeln—PabltndSzen—Gol- lubien und bogen über den Adlersfclber See wieder nach der polnischen Grenze ab. Trotz beträchtlicher Höhe konnten die Abzeichen der Flugzeuge mit dem Fernglas »«»weisel» Haft als polnische erkannt werben. Frankreich schützt -ie Verräter Anterre-ung Vrian- Soesch über -ie Vorfälle am Rhein vrnbtbarledl uunorva kort»« LorrooponAooto» Paris, k. Juli. Eine amtliche Mitteilung de- Luben- mlnistertnmS bestätigt, daß Brtaud dem deutsche« Bot schafter gegenüber die Vergeltungsmaßnahmen, die gegen die Separatisten tn einigen Städten de- besetzte« Gebiete» aus geübt worden sind, zur Sprache brachte und darauf htnwtes, daß solche Vergeltungsmaßnahmen durch die tm Haag »wischen den ehemaligen Verbündeten und der deutsche« Regierung getroffene Abmachungen hätten verhindert werden sollen. Weiter wird mttgetctlt, baß Vrianb den französischen Konsuln und Konsularagenten im Rheinland Auftrag gegeben habe, ihn sofort und aufs genaueste über die Vorfälle tm Rheinland zu unterrichten. Ueber die angekündigte, aber noch nirgend» bestätigte Zurückziehung der sogenannten Bahnschutztrupp« aus dem Saargcbiet äußert sich der sonst gut unterrichtete „Temps", es sei ein Irrtum, anzunehmeu, daß die RegierungSkommis- ston des Saargebietes am 19. Juli eine Entscheidung über die Zurückziehung dieser Truppen zu treffen habe. Erst müsse man wissen, ob die Regterungskommission überhaupt in dieser Frage nicht vor die Regierungskommission des Saargebtets, sondern vor de« Völkerbund gehöre. Rache an Separatisten in Trier Trier, 7. Juli. In der Nacht zum Sonntag wurden in verschiedenen Wohnungen von Separatisten die Fensterscheiben eingeschlagen und die Fensterläden mit Beilen zertrümmert. In die Hänser selbst sind die Täter nicht eingedrunaen. Die bekanntesten Sonderbündler haben die Stadt verlassen. Der berüchtigte Scparatistensithrer und „Polizeipräfidcnt von Trier", Gastwirt Hubert Marzel, ist nach Frankreich ge flüchtet. Er soll sich in Straßbnrg anfhalteu. Feuerkamps bet Mes-a-en Wiesbaden, 9. Juli. In bem Vorort Kloppenheim zogen zahlreiche Personen vor das Haus des Landwirts Kunz, der während des passiven Widerstandes in engen Be ziehungen zu den Franzosen gestanden haben soll, und be warfen «S mit Steinen. Kunz und seine Söhne erwiderten das Gtetnbombardement mit scharfe« Schüffra. «nch die Kenermehr und die Schntzpolizei wurde mit Schüssen empfangen. Als diese ebenfalls schossen, ergab sich Kunz. Durch dt« Schüsse wurden sechs Personen verletzt. Nur mit Mühe gelang e», Kunz und seine Söhne vor der Lynchjustiz zu schützen. Bei« der Durchsuchung des HanseS wnrden Ave größere Anzahl von Schußwaffen sowie Munition gefunden. Amerikanische Stimme für Räumung -er Saar Renyork, Jnli. In eine« „W », l d" - Leitartikel heißt eS: Die «ach der Rhcinlandränmung verbleibend« Saarsrage könne kaum ernstliche Schwierigkeiten be reiten, Tardle« wisse, daß die Bevölkerung gnt deutsch ist, «nd daß die Forderung eines Volksentscheides daher vor eine Phrase wäre. Eine baldige freundschaftliche Lösung dieses letzten territoriale« RcibungSpunkteS zwischen de« großen Kontinentalmächte» fei daher ebenso wünschenswert, wie möglich. StaWolm-Skagmak-Srirr ans hoher See Hamburg, ft. Juli. Am Sonnabendnachmittag versieh der Dampfer „Monte Olioia" zu einer Fjordreis« nach Norwegen den Hamburger Hafen. An Bord befinden" sich 899 Stahlhelmcr mit dem ersten Bunbesführer Franz Seldte an der Spitze. Die Stahlhelmer veranstalteten am Sonntag auf der Höhe des Skagerraks eine Gedächtnis feier für die tn der großen Seeschlacht des Weltkrieges ge fallenen Kameraden. Bei der Feier wurde ein Kranz des ersten BundessührerS mit schwarzweißroten Farben in da» Meer versenkt. Paratyphus in Darmfta-t so Personen durch einen Pudding vergiftet Darmftabt, -. Juli. Im Sltsabethsttft erkrankte« nach dem Genuß von Grießpndding etwa KL Personen, Patienten und Hausangestellte, am ParatyphuS. Bisher sind drei Todesfälle zu verzeichnen. Der weitaus größte Teil der Erkrankten besindet sich aus dem Wen? der Besserung Die Ursache der Infektion ist noch nicht reit " > geklärt. Alle BorsichtSMaßnahmen sind getroffen» um eine Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.