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IZestellzettel verugrgedM: »««»brlM N» »«»» » bei U,N« »««all«« Zatraaun, durck unter« Bat« «»»«»dt «nd «««»», an Bonn- und Montagen nur einmal» »«t. «VW.. dm» auiwärtlaelkom. nittllonSre » Mt. bei. » Mt. «o Di. Bei «imnalia« Znsiellun« durck di« voft»Mt. talmeBestellaeld», imilud- land mit mttvrechcndem ZuiLlaae. St «»druck all« «rittet u. Oriainal- Mtueilunaen nur mit deutlicher v «e l len a n a a d «i.Dre»d. Nachr") «läili,. S!«btr!ta>iche Lonorar. auivrüch« bleiben unbcrucknchnan lmvnianate wanuikwt- werden »Mt auldewabrr. T»learamm.«drelle: N»chrlcht,« »rellde» Gegründet Is856 Lobeek L Lo. Loklisksrantou 8r. bloß ä. XSnixa v. 8rcbsou. Vrö!r!lls-Vsvso. Lin?.elvorlrauk: vr^Ieo, Iltmarlt 2. /snresgen-carsf. Unnabmk von «nkündiaunaot bis nachmittaaS a Ubr Sonn, und ftcievtaaS nur Mancnltraße A von N dis '/,i Ukir. Die livaliiaeGrund ,r.!c ica S Siibrni so Pig. An tlindiauiiokn aus dcr Privaneite Zeile L Lia . die rwaitiae Zeile aut Ter!' teile so Pi,., als E:n»eiandl Zeile so Pi» Ln Nummer« nach Sou», und klrierlaaeu , ixalttge Arund,eil: so Pi, . aus Vrivalieite so Pi, , rivaliioe Zeile aus Tertiette und als L'.naeiaudl soPi, ÄuswLrl'.ae Aui - tiäae nur ,eacn Lorausdemklun,. Beleadlütier tollen io Dtrnnig«. gernlprccher: Sir. U und 20SL Hauplaeschäsisstclle: Maricnstr.LL. ^»Lll- oäer ^«Ilei'-Itrlu lieii. Vlcteü« ,«7 r «rtt»»t«r Ll-rolu t «»«>«» U^tn» Iet»«»t«»» Vlael« ! l^Iodt mi»ui»m«ule,k»r uu<l ln I'upproll« deauem ru ln>a,„. rlilw IdO am. dlil «»»-Iiun« dl. S.S0 uock mit SV0 dletvr vr»<!do,»eu Veriunit n«r Nuodnabmr. -> . 3.Lwvr. kraevr Ltrsssv 32134. ß li>!«I,n»naveii« obuur dl. t.A. leelili. Kiimiiii«mii Ni> all« illi toi, v«ti lvldv. Ololitungon, Ousbsutol, Selilkuetze, T'ransportmäntel eio. etc. ir«1nll»i'<1t Iivupolt, 6uimninr»i«ukil!)i!k, VvIvzrlLor, 28V. tzivtelol »4: »SIiniLleliilieii tziti I»V««»?N!88V v, runiiebst Z. kra-cr 8tr. R M 4m llllrvm! ?aßot 1 Llurlt, nur ecstt mit Lclnitrmailrs „Hluttor ^rmrO'. . ^ Vernanä iisost au«zrritt8. , Mig DM" aucli in l. «Ion bo w«l la 8 tc 1 poime. vreräen. i itpotlivtrvn 8u«:ti8«ll8 erliiUtUeli. Nr. 249. 8»j„tl: Neueste Drahtberichte. Hoinachrichteii, Volkskunde. Radrennen, Gerichtsverhandlungen. I Schlesische Kaijcrtage, Wolsgang Kirchbach Briefkasten. Moutlig, 11). September 1W6. Neueste Drahtmel-imgen vom 9. Septbr. Schlesische Kaiscrtaae. BreSlau. Heute vormittag um 11 Uhr wohnten der Kaiser und die Kaiserin, fowic sämtliche Fürstlichkeiten und die fremden Offiziere einem feierlichen Gottesdienst auf dem Palaisplatz bei. Unter den stürmischen Zurufen der Menge fuhr der Kaiser darauf im Automobil nach dem ehemaligen Garnisonskirchhof, auf dessen Grund und Boden das von der Armee gewidmete Denkmal für den General v. Elausewitz ent hüllt wurde. Der kommandierende General v. Woyrsck hielt die Gedenkrede. Der Kaiser begrühte zahlreiche Anwesende und nahm sodann den Parademarsch der Ehrenkompagnie ab. Bon dem Herzog von Connaught, sowie von seiten des preußischen und sächsischen Generalstavs, des bäurischen und württem- beraischen Offizierkorps, des 3. Armeekorps und der Stadt BreSlau wurden Kränze an dem Denkmal niedergelegt. — Die Kaiserin und die Prinzessin Eitel Friedrich fuhren heute mittag vor der Universität vor, wo sic vom Kurator der Universität Oberpräsidenten Grafen v. Zedlitz und dem Rektor Professor Kaufmann empfangen wurden. Die Kaiserin besichtigte längere Zeit eingehend den nach umfassender Reno vation eben sertiggesteklten Musiksaal. die Aula Leopoldina und chrach sich über die Erneucrungsarbcitcn sehr anerkennend aus. Der Kaiser ist nach Sibyllenort zum Frühstück beim König von Sachsen gefahren. Die Kaiserin und Prinzessin Eitet Friedrich verlieben nach etwa drciviertclstündigem Gesuche die Universi tät: auf der Hin- und Rückfahrt brachte ihnen die die Strahcn einsäumende Menge begeisterte Huldigungen dar. Sibvllenort. An dem heutige», vom König von Sachsen zu Ehren des Kaisers veranstalteten Frühstück nahmen teil Prinz Eitel Friedrich. Prinz Oskar, der Erbprinz von Sachsen-Meiningen. der Herzog von Connaught, Prinz zu Salm, der Oberprüsidcnt Graf Zedlitz und der kommandierende General v. Woyrisch Der Kaiier und die übrigen Gäste trafen in Auto mobilen ein. Der Kaiser trug sächsische, der König preußische Ülanenuniform. Gegen vier Uhr reiste der Kaiser nach Breslau zurück. BreSlau. Heute nachmittag 3 Uhr fand bei der Kaiserin im Schlosse Damenempfang statt. Es waren erschienen Fürstin Carolath - Benthen, Fürstin Henckel - DonnerSmarck, Prinzessin zur Ltppe-Biesterseld, Herzogin von Pies«, Herzogin von Ratibor, Prin zessin Elisabeik von Ratibor, Frau Prinzessin Heinrich XV. Neuß, Prinzessin Heinrich XXV. Reich. Iran Prinzessin Wanda von Schoenaich-Carolath, Iran Fürstin zu Solms-Barutd. Herzogin von Trachenberg. Frau Fürstin Anton von Radziwill. Sodann empfing die Kaiserin im Tyronlaal die Damen von Prooinzial- und städtischen Beamten und im groben Saale die Damen und Herren des Vaterländischen Frauenvcreins und deS Evangelisch- kirchlichen HilsSvereins. BreSlau. Der Kaiser fuhr, von Sibyllenort zurück- gekehrt, heute nachmittag um 4H4 Uhr in sächsischer Ulanen- Uniform vor der Universität vor. Der Rektor richtete eine Bcgrübungsansprache an den Kaiser. Ter Kaiser nahm ein gehend den Musiksaal in Augenschein und sprach seine Ueber- raschung auS über die Schönheit dieses im alten Glanz erneuten Saales. Nachdem er die Klangwirkung der neuen Orgel ge- prüft hatte, die seinen vollen Beifall fand, begab sich der Miser in die Aula Leopoldina. Gegen 4>^ Uhr verlieh der Kaiser, von dem inzwischen vor der Universität angcsammeltcn Publikum lebhaft begrübt, die Universität. BreSlau. Der Kaiser empfing um 6/2 Uhr das Schlesier-Komitee für das Linienschiff „Schlesien unter Füh rung deS Herzogs von Ratibor. Um 7 Uhr begab sich der Kaiser mit Gefolge zum kommandierenden General von Woyrsch, um dort an der Tafel teilzunehmen. BreSlau. Der Kaiser begab sich abends 9V, Uhr nach dem Bahnbose, wo er im Sondeiznge verblieb, um sich in der Nacht inS Manövergelände zu begeben. Zu den Festtagen in Baden. Badenweiler. Der Groß Herzog ist gestern abend mit der Großderzogin und der Kronprinzessin von Schweden hier einaetrofsen, um hier im Kreise seiner Familie seinen Geburtstag zu feiern. Bei seiner Ankunft wurden die Glocken geläutet und Salutschüsse abgefeucrt. Der Ort ist festlich geschmückt. Badenweiler. Schon am frühen Morgen trafen heute viel« Kriegervereine hier ein, um dem G r 0 ßh e r z 0 a , der die Feier seines 80. Geburtstages hier im Familienkreise begeht, ihre Huldigung darzubringen. Um 10 Uhr fand Feslgottesdienst in der Kirche statt. Die Predigt hielt Prälat Helbing aus Karlsruhe über Psalm 126: „Der Herr hat Grcmes an uns getan". In der Kirche waren onweiend: der Grohherzoq und die Großherzogin, der Erbaroßherzog und die Erbgroßhcrzogin. die Kronprinzessin von Schweden, sowie die Hofstaaten. Nach der kirchlichen Feier nahm der Grobherzog den Vorbeimarsch der Krieaervereine entgegen. Mittags versammelten sich die Fürstlichkeiten zu gemeinsamer Tafel im grobherzoglichen Palais. Heute nachmittag wurden Abordnungen empfangen. Abends fand ein Fackelzua statt; daran schloß sich ein Ständchen, dar gebracht von sämtlichen hier anwesenden Musikkorps. Karlsruhe. Während des gestrigen Festmahles der Bürger schaft wurde an den Großherzoa folgendes Huldigungs- telegramm abgesandt: Die in der Festballe zur Feier des Ge- bim-tages Ew. Königlichen Hoheit versammelte» Frauen und Männer übermitteln ihrem geliebten Fürsten, dem Vater und weisen Führer seines Volkes, die bcikeste» Glückwünsche und das GclödnlS unwandelbarer Treue und Dankbarkeit. GoiteS Segen, Schutz und Schirm auf Ew. Königltchen Hoheit und dem grob- herzoglichen Hansel — Am Morgen des heutigen Festtages wurden die Glocken geläutet und 101 Salutschüsse abgegeben. Vom Turm deS RatbauseS ertönte Cboralmusik. In den Kirchen fanden vor mittags FestgotteSdienste statt. Vormittags sind die Teilnehmer der amerikanischen JubiläumSdeputation hier eingetroffen und von den Vertretern der Stadt begrüßt morde- Karlsruhe. Aus Anlaß der Feier des 80. Geburts tages des Großyerzogs fand heute nachmittag ein Festessen im Museum, gleichzeitig ein solches der Bürgerschaft im kleinen Saale der Fcsthalle statt. Am Nachmittag wurden eine Anzahl öffentlicher Festlichkeiten, so ein Feslschießen der Schützengciell- schaft und Festkonzerte veranstaltet. Am Abend schloß sich eine Fcstvorstcllung von Wagners „Meistersinger" im Hoslhcater an. Berlin. Ein Telegramm ans Windhuk meldet: Am 30. August d. I. wurden im Gefecht im Anbrevier verwunde!: Leutnant Martin Ellchner. geboren am 12./7. 77 z» Prettin, früher im Fußarlillerie-Regiment Nr. 1. leicht, Fleischschuß linker Ober arm : Reiter Inlius Stanko, geboren am 1./7. 82 zu Garbasse», früher im Fiißartillerie-Reaimcnt Nr. 2. schwer, Schuß linkes Ellenbogciigclknt. Ferner Reiter Wilhelm Wößner, geboren am 20./I2. 84 zu Mcnzingen, irübcr im 2»sn»terie-Reginie»t Nr. 111, am 29. August d. I. im Lazarett Warmbad a» Typhus und Lungeiituberkiilvse gestorben. Dobeln. (Priv.-Tcl.) Line heute abgchaltenc Sitzung des Vorstandes und Laudesausschilsscs der Freisinnigen Volks- partet stellte einstimmig den Stadtverordnete» Lehrer Beck- Dresden als Reichstags-Kandidaten aus. Beck nahm die Kan didatur an. Metz. Bei den Manövern des 16. Armeekorps explodierte im Gelände in der Protze eines Geschützes vom Feldartillerle- Regimritt vir. 33 eine Manöverkartusche. Mehrere Artilleristen und Pferde sind verletzt, darunter ein Mann schwer. Teplitz. Im Nachbarorte Turn fand heute die angckündigte Delegiertenkonferenz der Bergarbeiter statt. Es wurden 156 Stimmen gegen 41 für den allgemeinen Ansstand abgegeben. Die Belegschaften von Teplitz, Nmsig und Karbitz erklärten sich unbedingt sür Einfahren. -Lemberg. Hiesige Blätter melden, daß eine Feucrs- brunsl die .raälfte des Städtchens Kozowa im Bezirk Brzezany clnpeälchert hat. Das Aintsgrtrände und die Kirche blieben un- venehrt. Sechshundert Personen sind obdachlos. Petersburg. I» Sicdlce begannen gestern abend Revolutionäre auf verschiedenen Straßen aus militärische Schutz- wachen zu schießen. Alle Häuser, aus denen gefeuert wurde, werde» vvn Truppen beschossen. Belgrad. Der König empfing gestern in Knsazevac eine bulgarische Soiidergesaiidtschasl. Stach der Audienz fand ein Früh stück statt, bei dem der König auf das Wohl des Firmen von Bulgarien, dessen Familie n»d das Gedeibe» des bulgarischen Brudervolkes trank. Der Führer der bulgarischen Mission. General Boten), trank ans die Gelniidhelt des Königs und des Königliche» Hauses sowie aus das Gedeihen Serbiens und dessen Armee- OertlicheS nnv Sächsisches. — Im Befinden Ihrer Majestät der Königin-Witwe ist erfreulicherweise eine Besserung eingetreten, sodaß die hohe Frau das Bett wieder verlassen konnte. — Stach längerem Krankenlager verstarb vorgestern der lang jährige Kvnrcktor des Königlichen Gymnasiums in Wurzen Herr Professor Dr. Richte 1. — Der am Stanikrhorn verunglückte Viktor Julius Hase auS Dresden ist Kaufmann und der Bruder des Arztes Dr. med. Hase hier. — Der Rat bat beschlossen, die sür die Dauer deS Umbaues der A ilg il st u s b rü cke geplante I n l e ri in s b rü ck e, die »ach den bisherigen Plänen nur sür eingleisigen Straßenbahn- und Fußgängerverkehr eingerichtet werden sollte, in solcher Breite aus- zubaileii, daß die Straßenbahn zweigleisig darüber geführt und die Brücke auch für den Persviienfahrverkchr benutzt werden kann. Die dadnrch entstehende» Mehrkosten von IW 000 M. tollen entsprechend de» beteiligte» Interessen je zur Hälfte ans allgemeinen Biückenbaumitteln und aus Betriebsmitteln der Straßenbahn gedeckt werden. — Die Einordnung der Angestellten der städtischen Straßenbahn in die für die übrigen städti schen Beamten und Arbeiter geltenden Bestimmungen soll nunmehr für den 1. Januar 1907 i» Aussicht aeiiommen werden. — Die Vereinigten C I b e,'ch i ff a h r t s-G e se li sch asten, die Dcutich-Oesterreichiiche Dampfschifsahrt, die Oesterreichische Nordwest-Dampfschlssahrts-Gesellschast und die DampfschiffahrtsMkliciigeselljchaft „Elbe", geben folgendes be kannt: „Die fortschreitende Verichlechterung des Wasserstandes, namentiich aus dem Oberlause der Elbe, und die dadurch her- vorgerusenen Behinderungen des Verkehrs nötigen uns, hier- durch zur allgemeinen Kenntnis zu bringen, daß wir auf Grund des § 117 unserer Vcrsrachtungsbedingungcn unseren regel mäßigen Sch 1 s s a h r t s b e t r 1 c b sür geschlossen er- klären. Gis aus weiteres «können wir Transporte zur Ver frachtung nur nach Maßgabe des verfügbaren Raumes und nach ledesmaliger voraufgegangencr Verständigung mit uns über nehmen. ohne irgendwie Garantie für Einhaltung normaler Transportfristen leisten zu können." Die obengenannten Gesellschaften haben sich daraus beschränkt, diese sür den ganzen Handel bedeutungsvollen Maßnahmen durch eine private Gekanntmachung in einem Dresdner Blatte zu veröffentlichen, anstatt davon sämtlichen Blättern wenigstens Kenntnis zu geben. Wo bleibt da das vielgerühmte Interesse sür Handel und Gewerbe? — Die Tagung für Volkskunde und Volkskunst führte ihre Teilnehmer am Sonnabend abend im Belvedere zu einem Volkstümlichen Abend zusammen, der zu einer ganz erlesenen und eigenartigen volkskundlichen Darbietung wurde. Es ist nur zu bedauern, daß diese ganz prächtige Veranstaltung, um deren Zustandekommen sich namentlich Prof. Seyffertbe müht. nicht einem weiteren Publikum geboten werden konnte. Einiae einführende Worte sprach Generalmajor Freiherr von Friesen, indem er noch einmal das vom Prinzen 'Johann Georg cingegangene Telegramm verlas und be sonders daraus hinwics, daß es i» der Frühe des Manöver- iages, wett eher, als das von dem leitende» Aussch-usii obge- saudtc Huldigiingstelegramm auigcaebcn sei. also eine ganz ipontane Wohlwoltensüußerung des Prinzen darsielle; auch ei» Antwort-Telegramm des Königs aus eine an ihn ergangene Huldigung würde vcrle'en. Am Eingang des sehr umsangreichcn Programms standen V 0 l k s k i n d e rl i c d c r und K inder- spielweisen, zum Teil aus sehr alter Zeit, gesungen und gespielt von einem Mädchenchor der 9. Bürgerschule, unter der Leitung des Gesangslchrers dieser Schule, Bernhard Schneider, der mit offenbar unendlicher Lieb? solche alte Lieder ausgegraben, viele von ihnen arrangiert und sie mir den Kleinen aufs reizvollste einstudiert hat. Innig sangen die Kinder das alte geistliche Wiegenlied „Snsaninnc" und das erz- gcbirgische ,,Wienq°Lirdl": Poihcia! mci Modele: Schlos ball ei! Lcbbattcn Beifall fand auch das kleine Einzellied „Das buckelige Männlein" und das Spiclliedchen „Pappelmäulchen". Nicht geringeren Erfolg hatte ein mehrfach besetztes M ä n n er-Q u a r t et t, das köstlich frisch und ursprünglich den „Rußbuttenbu" und ein schnurriges Volkslied „Für 15 Pfennige" sang. Der Bernhard Sch neiders che Damenchor, gut geschulte junge Damen mit lebendigen, irischen Stimmen, gab gleichfalls prächtige alte Weisen, darunter das eigenartige, slavisch-ichwcrmütigc Lied „Die Waise", das liebe „Ach, wie ist's möglich dann" nach der alten Ländlerwcise, das Lied vom „Schwäffhälzl" und zum Schluß „Das zerbrochene Ringlein". Bewundernswert war auch hier die Vielseitigkeit des Taroebotcuen und die große Lebendigkeit, mit der oll diese alten Lieder gesungen wurden, die in die Jugend unserer Großstädte kaum noch aus dem Munde länd licher Dienstmädchen wie eine halbvcrstandcne alte Sprache hcreinklingen. Noch setzt lebendige Volkskunst boten jedoch die drei musikalischen Gesellen aus Schleife in der Lausitz, Matthäus B 0 hla , Matthäus W 0 busa und G e 0 rg Tickcrnik, die mit Geige. Klarinette und Diidelsack selt same Weisen spielten. Der alte Bohla sang unter großem Bei fall zum Teil in den höchsten Fisteltönen das. „Kartosscllied auf Franz Trake" und andere eigenartige Gesänge. Mehrfach ließ sich auch, besonders lebhaft beklatscht, Anton Günther aus Gottespab hören, der obererzgebirgische Volksdichter/ -Kvm> viiist lind -Sänger, diesmal begleitet von dem Harmonika- spieler Zjener aus Platten, dci. wohl alle sächsischen Erz- gebirgslouristcn vom Kcilberq her kennen. Günther sang an neuen Stücken ein. inniges Lied auf sein altes „Großmütterla" und einen vaterländischen Sang „Deutsch und srei". Von seinen herrlichen älteren Liedern wurde „De Üscnbank" stürmisch ver- langt und „De zwaa Finkn" lebhaft applaudiert. Bei dem dem offiziellen Programm solgendcn gemütlichen Beisammensein mutzte der unermüdliche und unausschöpsliche Günther noch lauge mittun, natürlich mit der Gitarre und Ziencrs Zieh harmonika. Das Ende klönt das Werk. Schöner und poetischer konnte die Versammlung sür Volkskunde und Volkskunst ihre Dresdner Tagung nicht beschließen, als mit einer Fahrt in die von Geschichte und Sage gleich »mwobene Sächs,ische Schwei z. Nach cu:cr vom Wetter begünstigten etwa vierstündigen Fahrt leg!c der „Kaiser Wilhelm II." in Rathen an. Keinem der etwa 270 ^eiln.'lniier war die Fahrt lang geworden, zumal die Stadt Dresden, die auch das Sonderschiss gestellt, hatte, ein opuleines Frühstück, das der Bewirtschaftung aus unseren schmucken Elbedcmpscrn alle Ehre machte, bot. Während der Fahrt konzertierten auf dem Vorderdeck Mitglieder des Allge meinen Musikervereins, während am Steuer sich der volks tümliche Sänger Anton Günther aus Gottesgab zur Gitarre und auf dem Promenadendeck die drei Oberlausttzer Bohla, Worbusa und Tschernik aus Schleife in wendischer Tracht zu Dudelsack, Tromocte und Klarinette hören ließen und allseitigen lebhaftesten Beifall ernteten. Später als gedacht langte die Gesellschast in frohester Stimmung aus der Bastei an. Wenn auch der Aufstieg durch die Neuraihener Felsen manchem recht sauer geworden sein mochte, so stellte sich doch aus, der Bastei, wo in der aroßen Veranda das Mittagsmahl eingenommen wurde, bald eine heitere, ungezwungene Stimmung ein. An erster Stelle brachte Herr Tr. H c I m 0 l d - Leipziä der gast freundlichen Stadt Dresden den Dank der an der Tagung be teiligten drei Vereine aus, wofür Herr Stadtbaurat Erl wein dankte mit dem Wunsche, daß die Volkskunst i» Sachsen auf dem so erfolgreich betretenen Wege fortschrciten möge. Winter dankte der Redner den Veranstaltern der Tagung, woran sich ein von einem Teilnehmer ausgebrachtes Hoch auf die Damen schloß. Herr Dr. Me iche gedachte der beiden Pfadfinder der Sächsischen Schweiz, des Maaisters Leberecht Götzingcr und des Pfarrers Nikolei. und führte die Gesellschast mit kurzen Erläuterungen in die volkstümlichen, von ihm arrangierten und von der Stadt Wehlen i» opferwilligster Meise ge botenen Darstellungen ein, die nach Rückkehr von der Bastei de» Glanz- und eigentlichen Kernpunkt des Ausfluges bildeten. Als charakteristisch sür das Volkstum und die Volkssitte» der Sächsischen Schweiz erstreckten sich die Darbietungen auf die Vorführung eines noch beuie in diesen Gegenden üblichen Schützenfestes und einer Schisscrsailnacht. die hier noch all jährlich mit einem großen Umzug und unter Mitiübrung von zum Teil hundert Jahre und nach älteren Schiffsmodellen qeseiert wird. Zunächst ries Herr Bürgermeister Schale im Namen der Stadtgcmcindc Wehlen den Erschienenen einen herzlichen WiUkoinmengruß zu und gab seiner Freude über die Bestrebungen der seitseicrndcn Vereine Ausdruck. Altertums kunde und Volkskunst dein Volke wieder zum Gemeingut zu machen. Ter Redner schloß seine sympathische Ansprache mit einem Hoch auf de» Könia. in das die aus dem Marktvlatzc versammelte, dichtgedrängte Menge jubelnd cinstimmlc. Herr Pros. Scyfsert danklc dem Bürgermeister und mit ihm allen, die an dem Gelingen des SiadtsesteS mitgewirkt, und brachte ein Hoch aui die Stadt Wehlen und ihre Gastfreund lichkeit aus.. Hieraus betrat der historische Festzug den mit grünen Maienbaumen umstandenen Marktplatz Zunächst bis ^ MUI G '"PW UW