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Dresdner Nachrichten : 06.03.1890
- Erscheinungsdatum
- 1890-03-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-189003068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18900306
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18900306
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1890
-
Monat
1890-03
- Tag 1890-03-06
-
Monat
1890-03
-
Jahr
1890
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 06.03.1890
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I'ulenU'orltvt, modo- M W lui'bijl, liottfor '.-itols, 2,l>o. -t!ori»ot8 2.00, «« W « von iikiiiu» tsriuil'iuiivn) 8 U.50. <«»»vou pi lttu» iu W UH »sir«rr. Nvrlln, I-«1i»Ll,rerpI»t« IS. kr«t. Vr. .IiiMi'8 Asormal-lrivotstoLv, ^ouliolton i» ^ttOtVtilil einzülehlt clic, eune«-8djou>i'tl> l1anpt>Xic->IerI:>g>> >7sLL Leliisius ÜLedk., SU >i«I»l«»«i*-Ki >»*«««» SU. Ml* ^nreoos' Französische Mlnistetkrisis, Minister Bonrgcolk. Zttsammensetziiiig deSflkeichstags. Hofnachrichten. Landtagsverhaiidlittige», Elementar-l ^>1» II»?» AjMsirr. schäden, Verein für Krankenpflege, Gerichlsverhandliinge». Tagesgeßhichte. Schwedisches Sängcrguarlcil. ! ^V»»4»PI II. TeraniworiNLer SledaNeur kür Politischtö v' Emil viere«, >» Dresden. Die französische Republik ist augenblicklich der Schauplatz einer Ministerkrisis, welche die Beziehungen der Republik zu Teulschland mehr beeinflussen zu fallen scheint, als frühere ähnliche Vorkomm nisse. Seit über Jahresfrist, eine für französische Zustände ganz ungewöhnliche lange Zeit, hat dort kein Ministcrwcchscl stattgcfun- den. Das wäre a» sich schon ein Grund zu Veränderungen in der Regierung. Das gemäßigte Ministerium Tirard, welches Präsi dent Carnvt berufen hatte, leitete die Wahlen, Tank der Energie und dem Geschick des Ministers des Innern, Herrn EonstanS, so, daß dem Boulangismus das Genick gebrochen wurde und eine große republikanische Mehrheit zustande kam. Die Ge mäßigten (in Frankreich Opportunisten geheißen) verfügten zwar nicht über die Mehrheit in der Kammer, aber sie waren doch so stark, daß cs nur weniger radikaler Abgeordneter bedurfte, um eine Mehrheit für die Negierung herzustellcn. Die Radikalen waren eben sehr geschwächt aus den Wahlen hervorgegangen und sie ver hielten sich in der Kammer ziemlich ruhig, da das Land der ewigen Miniflerstürzerci gründlich überdrüssig geworden war. Mittlerweile hat sich aber so viel Stoff zur Unzufriedenheit nngeianimelt, daß die Tage der Regierung gezählt erschienen. Tie Rückkehr des Herzogs vo» Orleans aus der Verbannung und das schwankende, widerspruchsvolle Verhalten der Negierung bei diesem Falle hat den Muth der Gegnerschaft, sowohl der Monarchisten, wie der Radi kalen, mächtig belebt. Die Wiederwahl der ungerecht aus der Kammer ausgestoßcncn Boulangisten bewies, wie weit verbreitet die Unzufriedenheit des Landes mit der Negierung ist, auf deren Betreiben die Kämmer sich zu jener Unklnghcit hatte bestimmen lassen. Endlich kam hinzu, daß die Negierung cinwilligte. die vom Kaiser von Deutschland nach Berlin rinbcnifenc Arbeitcrichiib- Konfcrcnz zu beschicken. Hierzu sehen die Franzoien ans politischen Gründen, ans Neid und nationaler Eifersucht scheel. Indem daS Mmsstcrinm Tirard die Einladung Deutschlands nnnahm, machte cs sich bei den Franzosen gründlich unbeliebt und erscheint reit zum baldigen Falle. Sv ftand's Ende voriger Woche um das Ministerium Tirard. Seine Zerbröckelung nahm jedoch ihren Ausgangspunkt nicht in der Kammer, sondern unerwarteter Weise im Ministern»» selbst. Ter Minister des Innern, Constnns, der Wahlmachcr und die Seele der Regierung, brach einen Streit mit dem Ministerpräsidenten Tirard vom Zaune und nahm in barscher Weise seine Entlassung. Man glaubt, Eonstans trete freiwillig und rechtzeitig zurück, um nicht in den> von ihm geahnten baldigen Sturze des Ministeriums niitgerissen, später aber selbst zur Bildung eines neuen Ministeriums mit ihm. Eonstans, an der Spitze, berufen zu werden. Ob er sich »i dieser Berechnung täuscht, wird man bald ersehen. Zunächst wurde er rasch in seinem Amte als Minister des Innern ersetzt und zwar durch den radikale» Abg. Bourgeois. Derselbe stellte sich bereits der Kammer vor und setzte es durch eine gewandte Rede durch, daß die Kammer der neuen Regierung das Vertrauen er klärte. Dies thaten 21!) Republikaner: diejenigen 200 Abgeord neten, welche kein Vertrauen zu der Regierung zu besitzen erklärten, bestanden aus den Monarchisten und Vonlangisten. Bedenklich ist. daß sich 128 Republikaner der Abstimmung enthielten. Die allgemeine Auffassung geht nun dahin, daß diese Vcrtrancnscrklärung nur eine dein Ministerium Tirard gewährte Galgenfrist ist. Das Mr nistcrlum ist gründlich erschüttert und kaum lebensfähig. Seine Hauptkraft ist der neue Minister des Jmeem, Bourgeois, dieser aber ist Radikaler, die Mehrheit der ander«» Minister bilden Ge mäßigte. Man fragt nun: welcher Richlrmg innerhalb der Regie- uing die Kammer ihr Vertrauen ausgesprochen habe )' Bourgeois wird nicht lange der einzige Vertreter radikaler Grundsätze in der Regierung bleiben wollen: die Republik hat aber mit der Ver schiebung von rechts nach links früher »irr trübe Erfahrungen gemacht. Es scheint fast, als ob das alte Spiel des ewigen Mi- nisterstürzens wieder anflcben soll, obwohl sich das Land bei den Wahlen gerade hiegegcn mit großer Bestimmtheit ausgesprochen hat. Für Deutschland sind die ictzigen französischen Miuister- wtrren deshalb von besonderer Bedeutung, weil die Tbeilnuhmc Frankreichs an der Arbeiterschutzkonfere»? in Berlin dadurch wieder fraglich wird. Frankreich konnte sich der Einladung Deutsch lands gar nicht entziehen, nachdem es kurz vorher dir Beschickung der von der Schweiz nach Bern mit fast gleichlautendem Programm ausgeschriebenen Konferenz zugesagt halte. Aber es wurmt die Franzosen, daß es der Kaiser des verhaßten Deutschland ist, der diese glückverheißenden sozialen Ncfomen in die Hand genommen hat. Die Franzosen sind gewohnt, daß die .modernen Ideen" ihren Laus um die Welt vo» Paris aus nehme». Sie vergessen zwar dabei, daß diese Ideen bis jetzt meist nur negativer und zerstören der Art waren. Positive, »usbaucnde Gedanken hat uns Frank reich nur wenig gesandt Diese haben ihren Ursprung stets »i der germanischen Welt gehabt, sei cs im deutschen Mntkcrlandc, sei cS m England oder der Schweiz. Bis auf 5 sind jetzt sämmtlichc Wahlen znni deutschen Reichs tage bekannt und von diesen 5 weiß man im Voraus, wie sie ans- iallcn werden. AlSdann und wenn die 8 wegen Doppelwahlcn vorzunehincndc» ErgänzungSwablen so ausfallen, wie die ursprüng lichen, so ergiebt sich folgende Parteistärke: 187 Eentrnni, 70 Kon servative. 69 Freisinnige, 43 Nntionallibcrale, 30 Sozialdemokraten, 19 Reichsportei, 16 Polen, II Elsässer, 10 Volköpartei, 10 Welsen, 4 Antisemiten, 1 Wild. 1 Däne. Dic3 Kärtellparteien haben gegen den letzten Reichstag 82 von 213 Sitzen eingebüßt: davon die Konservative» 9. die Rclchspnrtci 20, die Nationalliberalcn 53. Gewonnen haben die Freisinnigen 3b. die Sozialdemokraten 25, die Volkspartei 9. die Polen 3, die Welfen b, da« Ccntrum 4. die Antisemiten 3. Außerdem verloren die fkanzölclndcn Elsässer 3. Eine teste Mehrheit ist also für keine Partei vorhanden. Die Regierung kann sich ans leine bestimmte Mehr heit stütze». In olle» nationalen Fragen zerfallt das herrliche "liramonlan - deusickircisinnia - sozialdemokratische Dreiblatt, in Fragen der Kirche und Schule splittert sich die Reich-Partei von den Konservativen ab. in witthschaittichen Fragen werden sich die wunderbarste» Parieizusammcnstellnngen ergeben. Durch das Eentrnin selbst geht ein tieicr Riß. Es wird oft gctheilt stimme», außer in kirchlichen Dingen. Kurz, cs wird im neuen Reichstag nur eine Mehrheit von Fall zu Fall geben; die Gegner von gestern werden die Verbündcwii von heule sein, um morgen sich wieder, wcnuichon in anderer Schlachtordnung gegenüber zu stehen. Große Enttäuschungen hat die Sozialdemokratie erlebt. In 59 Wahlkreisen ging sie in die Stichwahlen, sie hoffte zu ihren >irspr»nglichcin20 Sitzen mindestens 30 dazu zu erobern und hat es nn Ganzen nur auf 30 gcbraclu. 'Auch die Bergleute haben der Sozinldcmokiatic argen Verdruß bereitet. In den Kohlcngegcndcii ist kein einziger Sozialdemokrat gewählt worden. Mindestens in Essen. Bochum und Dorlinnnd dachten sie sicher durchzukonnnen. Statt dessen gingen sie ganz leer ans; in diesen 3 we'ttälnchen Kreisen wurden 2 EentiumSmänner und ein Nationultiberaler acwählt. in dem Saargebiete zwei Reichsvarteiler, darunter der verhaßte Frei herr v. Stumm. Tie sogen. .Bergnrvcitcrkandidatnren" waren icbon vor der Wahl zurückgezogen worden. Kein einziger Bergmann sitzt im Reichstage. Das halten nur ebenso für verfehlt, wie, daß die "Leestr-dte nicht durch Kausleuie und Schisfsrhcder, sondern durch Buchdrucker. 'Lpcnewirlhe und Zeitungsichrciber vertreten sind. Daß dir große Bergarbeiterbewcgung, an welcher die Sozial demokratie so lebhaften Antheil nahm, damit endele, daß die Na- tionalliberalen einen Kreis an die Ullramonlancn verloren, daß weder ein Sozialdemokrat noch ein Bergmann gewählt wurde, ist mindestens überraschend. Infolge der Einmischung der Sozial demokratie ist die Uneinigkeit der Bergleute größer als je zuvor, ein großer Theil derselben mißtraut den sozialdenwkralischcn Führern und diese fühlen sich durch die wachsende Mißstimmung cntmulhigt. Sache der Soziulresorm wird es sein, hier einzusctzen und durch wvhlthäiige Einrichtungen die deutschen Bergleute wieder zu treuen Neichsbürgcrn zu machen. Acruschrctli- und Fernsprech-Berichlt vom 5. März. Berlin. Ter Kaller hatte gestern eine l '/cstündigc Konte ren; mit dein Fürsten Bismarck. — Die Nachricht von der Ver lobung der Prinzessin Margarethe. Schwester deö Kaisers, mit dem russischen Tlnoillolger, wird offiziös nls »nissige Erfindung erklärt. — Der „Rar. Zlg." zufolge ist an der Nachricht, daß dem Reichs tage eine bedeutende Geldiordernng für militärische Zwecke zngehe» we'de, nicht mehr zu zweifeln. — Emin Pascha gehl nicht nach Kairo, sondern begleitet die Wißinann'iche Expedition in's Innere. — An! Grund des Gutachtens des StaatsratheS wird ein Entwurf, betreffend das Bergwcrtsweien. ansgcarbcitet, der dem Landtage zngeht. — Die Eollbmer Tuchfabrilanlen legten eine lialbe Mil lion Mk. bei der Reichsbunk weder, als Sicherstellung dafür, daß, wenn in einer Fabrik der nn der Hinterlegnngsünnine Betheiliaten eine Arbeitseinstellung eisvlgt, sowrk säinintüche Fabriken geschlossen werden, bis eine Einigung unter den-'Arbciler» stattgrsilnden hat - Die „Krenzztg." beantwortet die ihr durch den WcchlanSfatl gestellte Frage „Was soll letzt unsere 'Ausgabe lein?" dahin: Wir wollen den Rns der Sannnlnnjz ergeben lallen an alle christlich inonar- chrschen Elemente Sterin wird die „Kienzztg." von jetzt ab ihren cigenllichcn Berns erblicken. Wir jage» mit jenem Kriegslicd ans der aroßcn Zeit 187071 : „WnS aelchche» ist, ist vergesse» und vergessen, was uns schied". Die Losung heißt: „Alle Man» ans Deck": — das Trennende soll nicht verwischt, aber nach Möglich keit übersehen, das Einende vorangestcllt werden. Die Gemeinsam keit der Grniiblütze und der Anschauungen wird die Einigkeit besser -»erbingen, nls die ZwangSgenossenichait der Karlell-rschabtonc. Das soll keineswegs eine Fronde bedeuten. Nichts würde z. B. den Füllten Bismarck bindern, die Führung einer solchen Beweg ung zu übernehme». Er ist ja christlich nnd inonarchllcb. Dien. Das ungarische Justizministerium hat sich dahin aus gesprochen. daß dem Erinchcn des Bonner Gerichts um Anfheb- nnq dcS Knrcstels über die ungarischen Besitzungen des Fürsten Snlkowsky nachzukommen je>. Paris. Svullcr will sich morgen mll die Verlesung der mit der deutschen Re'chsregicmng in der Konferenz-Angelegenheit aus- getaillchlen Sckrrlllstückc beschränken, sich aber aus eine Erörterung der Frage, ob die Einladung anznnehmen war, oder nicht, nicht einlcstscn. Die Vonlangisten nnd ein Theil der Radikalen wollen die ganze auswärt'ge Politik Frankreichs zur Sprache bringen. Tirard soll bestimmt die Absicht geäußert haben, nach der Inter pellation ani Donnerstag znrückzntrelcii. Paris. In sonst gnl unterrichteten Kreisen verlautet, daß der Ministerpräsident Tirard nach Schluß der morgigen Kammer- sitznna einen längeren Urlaub antrete» und im Verlause desselben bei» Präsidenten Earnol seine Demission anzeigen werde. London. Ter „Times" wird über Wien gemeldet, der Rück tritt Bismarck's ans dcni össentlichcn Leben sei jetzt ausgemachte Sache. Der Kaiser habe endlich dem dringliche» Abschiedsgesuch des Fürsten »nchgcgcbcii. Fürst Bismarck lei jedoch bewogen worden, so lange im Amte zu bleiben, bis die Frage der lüiifligen Organisation der Kanzlerschaft endgiltig gelöst worden ist. An bic Stelle der Kanzlerschaft solle eine Anzahl unabhängiger Acmtcr treten. Berit». Ter „Nat.-M." meldet man an» Wie» : In der Berdand- li»m mit der Pforte errang Slambnimv den Erfolg, doh ->c gürtet wiiüer etncn divlamatilchc» Vertreter »ach Sofia lendet, verleibe soll als Bakus- «ommtffar bte Iiiteeeffe» der inotiamedantlchc» Nettgtonsfondü nniiniiehinkn »nd zugleich als divlomatlfcher Agent sungire». So ist der jtuflaud vor der illevolutiou in Lftrumelie» hergeslelit und die «ikgiening de» Prinzen Ferdi nand Ibatsiichlich anerkannt. In lnforinirte» «reiten verlautet. Setter reich ticlic diele» ?>eri,a»t»u»gkn fern und werde lein Berbaile» Buiaarten gegcnnber ntchi andern. Bulkowitlch. der vulgarttche Agent, leig t» nonltantinovcl leine Bkiniilmnge» fort, damit Sie Pforte bet den Mächten die förmliche Anerkennung des Prinzen Ferdinand vorlchtage. Sansibar. Nach einer Meldung des Reuter'lchen Bureau verbleibt Emi» Palcha noch enlige Lage liler, cnvarlet Belebte des »bedtve lind wird dann nach Bagamouo tnrückkedren. Stege» Ende des Monat» gedenkt Emtn Pascha nach Europa abjiilegcl». Sein lsclundbetisznlland ist »och hbwach. Wdhrend des «iisenlbiilte« biertelbft ivar Emin Gast des Sultans. Die Berli»er Börse verlies heute scbr schwach, mir Commanditantheiie cröffnctcn ans günstige Abschlüsse anfangs einige Prozent höher, waren später aber gleichfalls nachgcbcnd. Das Geschäft entwickelte sich recht lebhaft. Von Banken waren besonders Dresdner Bank stark angeboien. Deutsche Bahnen an fangs ruhig, österreichische etwas fester. Eisenwcrthc im An schluß an die Ziffern des Ausweises über den deutschen Ausfuhr handel matt, Kohlcnaktien anfangs etwas höher, später traten em pfindliche Rückgänge eiir, besonders in Banken und fremden Renten. Das Angebot war hier zeitweise stürmisch. Eisenbahnen schwach, besonders gingen böhmllche Bahnen raich zurück. Spekulative Jndnstriepapiere erfuhren erhebliche Coursctnbnßcn. Im Kassa- Verkehr Banken schwächer, Eisenbahnen wenig verändert, Bergwerke nngebolen und weichend. In Indnslrie-Pnviere» überwog gleich falls das Angebot. Ebemnitzer Bauacicllschast nolirten !0/> Proz. höher. Denische Fonds belebt und seil, österrcichnche Prioritäten ruhig. Privaldiskvnt 3Vs» Prozent. Nachbörse flau. — Wetter: bedeckt, küllcr, starke Schnccsällr, 'Nachmittags etwas gelinder. Westwind crraursur « a. M. tAbcndd.» Erkd» Ait.ie. SioaiSb. IW.iie. vom». 1»!»,87, Goltztrr —. >kg-»»er g.i Li. 4v>ok. Nn». cgo'dr. «7,7». Liscoolo VÄi.rn. DrkSd». Sk. U3.8». Laura irr,6». Darmslödicr tbs.öu. Matt. w > rn «AbcndS.» ikredil UM,7i. «laaiddab» 221,25. Lamvarurn IM.gg. Nordwes! rS2,5o. Martuotc» 58.5». Ung. Ncciui Gedrückt aus Berlin. iv a r I s. lSckliuft., oernir 88,25. Aulen» 105,70. Atattkoer 02,05. «laais- bab» 475,i'ü. Lombarde» 2i>5M. «o. Priorttäien —. svauicr 7.NEgvvtki 478,45, Leiomauc» 5 !7,5ü. ikdcomvie ib12.»ü. Träge. Paris. Produkten ISchlub.I Weizen der März 24.40, per Mal-ÜIugust 24.15. rubig. Svirttno der März 3«,55. ver Scvtdr.-Dccembcr 38,25, ruhig. Nüböl per März —, per Scvicmber-Dcccmbcr 71,25, scst. A m n » r d a m. Produkte» iSäitusti. Weizen per März tSü, ver Mai 255. itoiioeu per März 145. vcr Mai in:. London (Produkten-Bericht). Getreide ruhigst, unverändert, Welzen fest. — Wetter: Mild. Zeitliches und Sächsisches. — Tie Abreise Ihrer Majestät der Königin nach Nervi criolgt heute Abend 7 Uhr 10 Min. vo» der Haltestelle Str.hlen aus nnd erstreckt sich m unnnterbrvckcncc Fahrt über Leipzig, Frankfurt n. M., Basel bis Luzern. Tie Herren Obcrhokmellter ^ v. Watzdarf, Geh. Medizinal'.»!!, Di. Fiedler und die Hofdamen A Gräfin von Einsiedel »iw grell» v. Mülitz bilden das Gefolge- Ihrer Majestät. ^ — Der in großer Treue seines Amtes waltende Pfarrer" Zehlert in Ramsdon bei Lucka erhielt anläßlich seines 40jäh->rj rigcn Amtsjnbiläums das Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrrchtSordenZ verliehen. — Wie verlautet, ist Herr Pastor Klemm. Bercinsgetstlicher Z des Stadtvereins für innere Mission hier, zum zweiten evangelischen S Hofprediaer ernannt worocn. 5 — Landtag. Die zweite Ka m m e r nah,» gestern die Z Berichte der Nechenicha'tsdcpiitatio» entgegen. Die Dcoirkalions' hatte die Prutting des Rechenschaftsberichtes am die Jahre 1880^ nnd 1887 in der Weise vcrtbcilt, daß 'Abg. Opitz die Kapilcl 22 biss, 41 ('Allgemeine Stggtsbcdnrsnissc, Gesammtminislerinm, Justiz),* 'Abg. MalliicL die Kapilet 12 bis 72 (Inneres), 'Abg. Richter die ip Kapitel 72. bis 87 (Finanzen). 'Abg. Zeidler die Kapitel 86 bis 102L (Eullns und össeiillicher Unterricht-, 'Abg. Wendel die Kapitel 103^ dis 112 ('Auswärtiges) nnd 'Abg. Berger die allgemeine Ucbcrsicht^ der außerordentlichen Einnahme» und Ausgaben zur speziellen«! Durchsicht nnd Bciichterstatlung übc'lwiescn erhielten. In decL: Debatte gab 'Abg. Matches dem Wunsche 'Ausdruck, daß die iäcb-L, fische Pferdezucht bcimEinkaui von Renwntepicrden inehr wie seit-^ her Berncksicbtignng finde, und 'Abg. Opitz begründete in längerenk Ausführungen die Nothwciidigkeit einer Hupolhekenstatistik. AniF 'Antrag der Deputation beschloß hieraus die Kaminer cmstiimnig,^ der Kömgl. Ltautsreg'crnng tvegcn der Verwaltung der Staats-!? sinanzen n, der Fininzperiode 1880 67 Entlastung zu ertheilen.v 'Abg. Grahl erstattete Ineraus den Bericht der RecheillcliaftSdepitta-R tion über die Verwallniig nnd Bcrinehrnng der König!. Samm-cs lniigcn für Kunst und Wissenschasl in den Jahren 1880 nnd 1887. Die Kammer beschloß ohne Debatte nnd einstimmig, sich durch den Bericht für befriedigt zu erklären- — Die erste Kam:»er be schäftigte sich in ihrer gestrigen Sitzung ausschließlich mit der Vor nahme von Wahlen. Zu Mitgliedern des StnatSgerichtsboicS wur den gewählt: Rechtsanwalt I'.lltizrnth Oehmc-Lcipzig, Rechtsanl- wall Jnslizrath Dr. Stein l-Drcsden nnd AppellalionSgerichts- prüsident g. D. Noßkn, zn Stellvertretern Landgerichtsralh v. Man- gvldl-Zivickan nnd Rechtsanwalt Jnslizrath v. Schütz-Dresden. 'An Stelle des verstorbenen Bürgermeisters Lohr wurde Ritterguts besitzer Peltz-Rnniddors als Mitglied deS LandtagSausschullcs zur Berwaltuug der Staatsschulden nnd zli Lessen Stellvertreter Bürger- nicister Dentler-F-reivcrg gewählt. — Für die Petitions-Deputation der zwciien Kaminer erstattet Abg. Weigana schriftlichen Bericht über das Gesuch der Gewerbe- Vereine des Elzgebirgllcbcn Ganverbandes um Erweiterung der sächsischen LandcSbrandkassc zn einer staatlichen Gebände-Vcrsichc- rnngs-Anslalt gegen Elcuientars ch »den und über den Antrag des Abg. Starke aus Errichtnna einer Landesanstait zum Zwecke der Veriicbci iiiig der Grundstücke gegen Wasser s ch ade n. stie- giernng wie Deputation verhalten sich gegen diese beiden Vorschläge durchaus ablehnend, und zwar erklärte der König!. Kommissar: „Die Regierung hat sich bei fortgesetzter eingehender Erwägung immer mehr davon überzeugt, daß die Errichtung einer staatlichen Anstalt zur Versicherung der Grnndsiücke gegen Elcmenlarichäden unaus- iührbnr ist." Der Deputalioiisbcricht erbringt in ausführlicher Dar legung den Beweis kür die Uiiaiissührburkeit der Idee und gelangt endlich zn dem Schluß, daß der einzige Weg zur möglichsten Eiillckränliiiig von Verlusten bei Wasselllnchcn ver sein würde, daß das seitens der Regierung erlassene Gesetz von 1855 über die Berichtigung von Wasserläusc», soviel dies die Verhältnisse znlassen, zur Durchsührnng gebracht wird. Mil dieser Meinung befindet sich oie Deputation im Einvellläiidniß mit dem Landesknltnrrnth und der Handctsknmmcr zu Plauen. Mit dem Hiuwirken ans eine möglichst allgemeine Äerichttaniig der Wasscrläu-c unter Zichilsc- nahme der Gesetzgebung würde der Staat mir denselben Weg be schielten. de» man andererseits bei Einrichtung von Versicherungen für notliwendig erachtet hat, denn Hand in Hand mit der Rcichs- Unsall-Vcrsichernng geht beispielsweise die Maßregel zur Verhütung von Unfällen. 'Nach alledem bcuntiaal dir Deputation, Antrag und Petition auf sich beruhen zn lassen. - Unter den sächsischen und preußischen Wenden der Obcr- lansitz ist, wie man uns von dort schreibt, großer Jubel, daß die von ihnen auf's Wärmste unterstützten drei Knrtellkandidaten ihres Bezirkes, Hempel von Pulsnitz, Hossmann von Gcrsdors jund Gras Arnim-Mnskan als Sieger aus den Reichstags- Wahlen hervorgegangen sind. Bei dem treuen konservativen Sinne der Wenden haben sich die in Bautzen erscheinenden Scrbskc Robln». die einzige obcrlansitzisch wendische politische Zeitung, dadurch ei» besonderes Verdienst erworben, daß sie, von Auxing an konservativ redigirt. auch bei den jetzigen Wahlen für König und Vater land, für Koiler und Reich eintretend, die verderblichen Ziele des Frei sinns nnd der Sozialdemokratie vo» Nummer zu Rnmmerin ergreifen der Welse schilderte, zu regstem conservativen Wählen ermahnte, vor Täuschung etwaiger unehrlicher Wahimanöver warnte nnd zahlreiche wendische Flugblätter auch ans Ersuchen von preußischer Seile in dem wendischen Houerswcrda-Rothcnburgcr Kreis anSgchcn ließ. Vergeblich blieb das noch in letzter Stunde gegen Hempel iilleenirtc unehrliche Wablmanövcr: vergeblich betlieucrie in Honciswcrda der freisinnige Kandidat ans Berlin, daß, wenn man ihn statt des Gra fen Arnim wähle» würde, der Branntwein wieder billiger werden k'.'MW M l,! U.M, 0-'
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