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Dresdner Nachrichten : 03.05.1882
- Erscheinungsdatum
- 1882-05-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188205031
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18820503
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18820503
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1882
-
Monat
1882-05
- Tag 1882-05-03
-
Monat
1882-05
-
Jahr
1882
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 03.05.1882
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»7 itzea. »Pen, »er, beter uuzer- 4 ,2 llllgen i von >K wldiS- 'äfk. lentes aufm., Adr. n die gesad- . nach Neu lingen .'er im alinstr. eickäst in den -igften aaren- Nll, U0. l«. vrosSsn 1882. «rM»t ,»,!«« KO» 7 Uhr t» »er chpeblil»,,: 8i»ri«Itt»», l». «h»m>«me»t»»r,l» »trrtclsilhkltib , «ar, so »mch dt, » Mark 7L NI»e. «umuu io vf^. «uftage 37000 »Mchl. gilr dikRtlckiiarrein^tlandler«»« iiulcrthte maiht sich dt« RedacÜ», nicht »«rdt»dttch. »Innonc«,, flle ui» nehmrn »»: rie Aiinoiickii.htuttanr ».H»»>««- p«»> » »««>«»! - «*»*»» Mott«! - raube » «««».! - A«»alt»«»dan», - ». Mit»«, fl, Elch, - «,». »,«, t» I7n,,debu>i: — I. «arek » «o. in Hali«; un«»tn Hamdur». Tageküttt für A-KM. Anterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenbericht. Frem-enliste. 27. IiMraie werden Martenftr-H- U b>» Nach», » Ul,r anaen-m»,«». Sonntag« b>« MIttagttlSUHr. I» Sieuliadl nur an Wochentagen: gr. «lostergoge Nr. S biiNachm.SUIlr. — Tie tmlpalligc Peiil^etle loftck IS Pigk. ttmgctandt so Pfge. Sine Narantte für dal nLchtl- liigtgc Erlchemen der Inserat« wird nicht gegeben. ituttwärlige Annoncen« Aufträge bonunbetanntcuPelsone» uueriren Wir nur gegen Pränumcraiiba» tjahluugdurch Brieimarleu oder iöosicinjalllung. Ach, Sftbcn Ionen IS PIg. Jnserute tue die Monwg«- Hnalmer oder non, einem Helling« »t« Pettijciic un P,. M. wts OMm I. ffiM 6i>ü dl 7 ^o1l«im«8-XIlvv — ^V»l8vnd»U88tr»88« 7. « titiisnto« Oukü «ior Kosickonn, Ilunwurimmoe, LilluräsiUo, » I-oi-oriiumor mit in- u. imMnäisvken Xoitungoii. 8pivIrimmor. v! 8odLttixor» stLudkrvior (lurtou. ^ konävr-vou» für Linlislmiseks unä fromäv. «r 123. V»pl88drl«-M»»i»u1i»«tur Hartinann L 8»»in, Ick 8vli1o888tr»88v 17, xo^euUber üsm lrxl. 8ekl«88 « stellt nach Vevnäeter Inventur vinvn grossen kosten « M »sttiokorvion weit unter Kostens'reisen rum ^.usverlcauf.^ 25 LnekboZen imä 25 Louverts, eu^tinetrori L'orma.t. n, mit ktonogrnmmsn (2 hsliedigv liuckstabou, verscllluiigens, A vorpselci in einem ologauton Oartvu, l Llaric. — lenser m . Sortiment bestellt Lus 312 verscbieäsnen Llonoxrammen. ts ^ilsärusserstrasse^. Lttr^OU 88IllN«,'WilLckruüerktlULse^ Wittfrunfl vom 2. Mai: Barometernocb OScarVösolt, Waklsnahe 1V lAbdS. KU.) 7K7 MiU.,settkestcrn4 Mill. qcstieaeu. Tlieimvmetroar. ii.Neaum.: Tcrnper.v'...»Ut. niedr. Temv. 6'/.^ " 26.. tiochüe 2ei"v. 13 "W. Nord-Wind. Neqen. AllSsichten für den 3. Mai: Ziemlich heiter, meist trocken, etwas wärmer. Mittwoch, 3. Mai. VIM ea-N. «erantworfttcher Rcdaclenr fllr ^üliltttilkÜ I'r. <!>»>> St Irren tu Tre te:, Ter groxc Streik der nordböhmischen Bergleute geht sichtlich zu Ende. Schon heute werden viele von den etwa 20M» Berg leuten, welche, freiwillig oder gezwungen, dieArbeit eingestellt hatten, wieder angefahren fein. Ueber kurz oder lang fördern die zahllosen «Gruben und Schächte in dein ausgedehnten zlohlendcckcn Nordböh- nicnS wiederum ihren »verihvoflen Inhalt zu Tage. Heue Arbeits einstellung ist nicht l'los wegen der ungewöhnlich grosse», an eng lische Verhältnisse gemahnenden Zahl der Streikenden vemerkeno- wertli : er wurde namentlich deshalb so bedrohlich, weil ein Mangel an diesem Heueru»gsmaterial eine Masse von ^nduitrien weit über die «Grenzen Böhmens hinaus aufs fühlbarste beeinflusst. l!s bedarf keines Aufzählens der Rückwirkungen dev Kohlciimangcis aus die «erachten der Eisenbahnen und ähnlicher Störungen. Etliche hoch wichtige Industriell, deren sscuerungSanlageil cigcnS und nur auf Braunkohlen eingerichtet sind, hätten bei längerem Mangel an Heiz material geradezu ihren Betrieb cinstellen müsse». Tausende von Arbeiter» in Böhmen und im Zollverein, sonst gar nicht bethciligt an den Streitigkeiten zwischen jenen Elrubenbesivclii und Bergleuten, standen vor der Gefahr deS Brotloswerdcus. Die Genugthinnig, vasj jener Streik sich nicht lange hinzog, wird allgemein sein. Man hat jebt genaueren Einblick in die Ursachen des Streikes. Ohne Zweifel batten die noldböhmischen Bergleute vielen Grund zur Be schwerde. Es sind dort schreiende Mißstände verbanden. Das Unapp- schaftswcscn liegt gar sehr im Argen. Es fehlt an staatlicherscits cingeselsten Berginspcktoren. zicinerlei obrigkeitliche, unpalteiischc »ontrole der Arbcits-, Sichcrbcits- und GesundheltSvorrichtliilgeii. Schnöde Ausnubuna jugendlicher Arbeitskräfte. Die Sonntags- nrbeit ist sehr lästig. Die Unfallversicherung ist höchst ungenügend, bei massenhaften Veruilglückungeil sind die „Brudcrladen" sofort zahlungsunfähig. Diese Unappschaftsknsü» müssen sogar aus-er der Altersversorgung noch Entschädigung bei Bernngllickiingen leiste», so daß man ihnen zu viel zumuthct. Wenn die Bergleute auf Be seitigung dieser Uebelständc dringen und zwar auf rasche, energische und vor Allem auf wirkliche Beseitigung, wenn sic sich nickt mit schönen Worten vertrösten lassen wollen, so wird dicü Jedermann erklärlich finden. Neben diesen vernünftigen Forderungen lausen andere, ungebührliche einher. Die Abschaffung der Accordarbcit ist auS technischen Gründen unmöglich, ebenso die Verdoppelung deS Arbcitslolmes; das Verbot der Entlassung eines Arbeiters ohne ge richtliche Untersuchung und UrtbeilSspruch ist ebenso unberechtigt wie daS Verlangen, daß die streikenden Arbeiter auch während deS Streikes vollen Arbeitslohn erhalten sollen, unausführbar und dreist ist. Ob die Arbeitslöhne nicht höhere sein könnten, kann man von der Ferne auS nicht bcurthcilcnjedenfalls sind die Löhne der Berg leute zumeist besser, als die der Arbeiter in anderen Industrien und bei der Landwirthschast. Die Beitrüge der Grubcnbesibcr zu den Bruderladen vertragen unbedingt eine Erhöluing. Auch die Be stellung von genügendem ärztlichen Personale scheint, trotz des Al>- lcugncnS der Grubenbesitzer, nicht zur Zufriedenheit bestellt zu sein. DaS gänzliche Verbot der SonntagSarbcit stößt in jener katholischen Gegend auf das Hinderniß der massenhaften Hciligensestc und Feier tage. Bei einigem guten Willen der Gnlbcnbcsitzcr und bei einer gerade gegen ste gerichteten Energie der Regierungsbehörden wird man aber die Mehrheit jener Beschwcrdcpunktc der Bergleute wohl bald beheben können. Dinge, wie die Revision des KiiappschastSkasscn- wcscns, das Zusammenlegen der vielen einzelnen Brudcrladen zu großen Icistungyfükigcn Centralkasscn, eine Organisation der Unfall versicherung und dcrgl. lasten sich jedoch selbstverständlich nicht binnen einer Woche durchsetzen. Hierzu gehören genaueste Erinitte- lungen. Unter mehreren Monaten läßt sich da Nichts schaffen. Die sozialdemokratische Agitation hat sich jener Uebelstände be mächtigt, um die Arbeitseinstellung großartig zu organisircn. Man hat vor Monaten sozialistische Vereine gegründet. Agitatoren von auswärts wurden hingeschickt, um die Bewegung einheitlich zu leiten. Größere Summen Geldes stoffen den Streikenden zu. Ihre Führer hatten mehr Gelder zur Verfügung, als der TagcSlolm sonst betrug. ES gelang ihnen, die Mehrzahl der Arbeiter, welche nicht streiken wollten, zum Feiern zu zwingen. Aufgchetzte Weiber halfen mit. Ferner spielte die Nationalitätenfrage ihre Rolle. Tie Ezechcn stellten sich an die Spitze der Bewegung, sie hatten alle Fäden in der Hand, ste zwangen die Deutschen zum Streik. ES ist der Umsicht wie der Energie der österreichischen Behörden, verbunden mit der Abneigung der meisten Bergleute gegen die Arbeitseinstellung, gelungen, taktvoll alle gröberen Exccffe und Blutvergießen zu ver meiden. Die Schließung aller Schnapökneipcn, die Festsetzung einer zeitigen Jeicrabendstunde, das Verbot des Sichzusainmcnrottens erwiesen sich als ebenso wirksame Mittel, wie das Aufgebot einer respektablen Truppenmacht. Das „Abschüssen" unruhiger, aus wärtiger Elemente (Ausweisung) wird ebenfalls die Ruhe herbci- sühren helfen, so daß cS nicht zur Verhängung des Belagerungs zustandes zu kommen braucht. Man darf also wob! hoffen, in den nächsten Tagen unsere sächsische Staatsbahn wie die Elbe wieder mit den gewohnten Massentransporten böhmischer Braunkohlen belastet zu sehen. LaffenIwir uns in Sachsen diesen Niescnstreik in Böhmen zur Warnung dienen! Tic Verhältnisse der sächsischen Bergleute lasten sich gewiß nicht in Parallele mit denen der Böhmen stellen. Bei uns ist die staatliche Ucbeuvachung dcö Bergbaues streng, die Vorkehrungen zum Schutze von Leben und Gesundheit d?L Arbeiter musterhaft, die SonntagSarbcit geregelt, die Löhne sind ausreichend, das .stnappschaftskasscnwesei« meist wohlgeordnet, die Nnsallversichening längst ringesüürt. Trotzdem und, man denke an die Verhandlungen unseres letzten Landtages, in Bezug auf die KnappschastSkasscn noch eine Anzahl Uebelstände zu beseitigen. Die Regierung ist mit den betreffenden Vorarbeiten beschäftigt. Mögen die daran betheiligte» königl. Beamten aus dem böhmischen Ltrcik die Anfeuenmg entnehmen, diese Arbeiten zum schnellen Abschluß zu führen! Dicke Mahnung ist vielleicht überflüssig, aber hier trifft cs zu: kupvrtlua non noc-oni — lleber- slüssiges ist nicht immer schädlich. Ter preußische Minister v. Pultkanier hat sich nach Friednchs- ruhc begeben und dort beim Fürsten Bismarck durcügesctzt, daß die bannövelische ÜreiSordming doch noch durchbcrathen werden soll. Das bedenket in Verbindung mit den anderen Gesetze», die der vreußische Landtag noch zu erledigen bat, ein Beisammensein des selben aus weitere 3 Wochen. Wie sich dieses gleichzeitige Tagen von Reichs- und preußischem Landtag i» >noxi ausnehmen wird, darauf sann man wirtlich gespannt sein. Bittere Bemerkungen wird dieses Zulammenkutschiren Denen, die von dem einen Wagen in den anderen mnstcigen müssen, genug entlocken. Der Reichstag selbst findet bei keinem Wiederzusainmcnlrilt am Mai wahrschein lich sännnlliches Arbcitsinaterial, das ihn beschäftigen soll, ßr und fertig vorlicgen. Das Tabaksmonopol und die Revision der Gewerbeordnung hat er bereits, das .'kranken- und das Unsall- verlichernngsgcsctz erhält im Bundcsrathe soeben die letzte Feile. In außerordentlich kurzer Zeit hat der Bundesratii eine ebenso schwierige als umfassende Arbeit erledigt. Sic schmeckt freilich Etwas nach der Gclctzessabrik, nach Danipshctze. So zeigt das UnfallversicherungLgesetz iin Wesentlichen nur die Grnndzüge dieser großen Reform. Man hebt aber bereits jetzt hervor, daß dieser Mangel an delaillirter Ausarbeitung nicht gerade schädlich sei. Erst dann soll die Zwangüvcrsichcrung in 'traft treten, wenn die einzelnen Gefahrenklassen scstgcstellt und die Bctriebsverbnndc organislrt sind. Da man nun nicht voraussehen kann, bis zu welchem Zeitpunkte dies möglich sein wird, so soll das Inkrafttreten de« Gesetzes über haupt der kaiserlichen Verordnung Vorbehalten bleiben. Vielleicht läßt der Bundcsrath auch noch die Reichsbeiträge zur Unfallver sicherung fallen. Was die Motive des Gesetzes für deren Ersprieß lichkeit 'nnsührcn, läßt sich zwar reckt wohl hören — wir kommen baldigst darauf zurück — aber da daS Ecntriim das Gesetz nur dann annclnncn will, wenn man die RcickSbeiträge daraus entfernt, so wird BiSmarck gewiß diese große Reform nicht an diesem Punkte scheitern lassen. Die russischen Nachrichten sind wieder ein kunterbuntes Misch masch von M'ldungcn vereitelter Attentate, erlogener Fudenbetze», vanslavistisckcr Kriegshetzereien und gouvernemcntaler Abwiege- lungcn. Wie lange daS eigentlich Vorhalten soll, darüber hat die Regierung wohl selbst keine klare Vorstellung. Daß der russische RcichSkörpcr diele Fieberstürwe bis jetzt ausgehalten hat, ist schon ein wahres Wunder. Nrnkste Telegramme der „Dresdner Nachr." vom 2. Mai. Berlin. Das Abgeordnetenhaus bereitete dem Verwcn- dungsgcsctz »ach längerer Debatte ein Begräbnis: zweiter Klasse, indem cs die KommisßonS-Vorberathung ablelntte. Abg. v Benda gab dabei NamcnS der Nationallibcralen die Erklärung ab, daß dieselben nach wie vor dad Tabaksmonopol und damit auch selbstverständlich daS VcnvcndringSgcsctz, das darauf abziele, abweiscn. Gegen daS Gesetz wracken noch Windthorst, Rickcrt und Engen Richter. Ersierer meinte, man sollte dock erst die Geneh migung deS Monopols seitens des Reichstages abwartcn, che man über die Verwendung des Ertrags desselben Beschluß fasse. Abg, v. Rauchlianpt. der Führer der Konservativen in Preußen, bekannte sich nIS Mouopolkreund. Berlin. Tie „N. A. Z." verlangt gegenüber den durch die Rcratlmng dek> VerwendungSgeietzes und der Kannlvorlage im Ab« gcordnetcnbause unvermeidlich gewordenen längeren Nebeiieinander- iagcn der Parlamente von Neuem energisch Einführung zweijäh riger Budgetpcrioden für daS Reich und citirt dabei mehrere Aus sprüche des Reichskanzlers, durch welche die s. Z. abgclcdiite bezüg liche Vorlage als nufgcschobcn, aber nickt aufgehoben erklärt wird. DaS Herrenhaus genehmigte heute die kirchcnpolitischc Vorlage iw Ganzen nach weiterer unerbcbiichcr Debatte bei Namensaufruf mit 57 gegen 32 Stimmen. Dux. Am 1. Mai wurde den Arbeiterführern die mittelst StatthaltereicrlasscS erfolgte ministerielle Entscheidung publicirt. Dieser Entscheidung zufolge ist die Umänderung der KnappschastS- kaffen. die Einsetzung der Bciginspektoren, die Erlassung eines Haftpstichtgesebcs, sowie das gesetzliche Verbot deß Ausschlusses von Arbeitern unter 16 Jahren nur ans gesetzlichem Wege zu erreichen. BctrcNs Abschaffung der Akkordarbeit, Kürzung der Arbeitszeit »nd Firirung der Löhne werden die Streikenden auf Grundlage dcö bürgerlichen Gesetzbuches auf das Uebercinkommen der beiden bc- theiligtcn Faktoren und bezüglich der Entschädigung für die Streik« dnuer und StrasloShaltung nöthigenfallS auf den Rechtsweg ver wiesen. Eine Vorlage wegen der Sonntagsarbeit befindet sich bereits in gesetzmäßiger Behandlung. Eine am 1. Mai stattgehabte Sitzung der Wertdiübrcr unter Vorsitz des RcgierungSratbS Mer- Heller nahm diese Enlschcidung entgegen und faßte den Beschluß, sämnillichc Rädelsführer und Aufwiegler sofort verhaften zu taffen. In Offrgg ist der Fcldmarschallleutnant König zur Inspektion der Truppen angckomincn. In mehreren Schächten wurde die Arbeit wieder ausgenommen. Beim Durchmarsch einer Trnppen- koionne stet auS den Arbcitcrbäuscrn deS Nclsoiischachtcs ein Schuß. Die Jnwolmer, 2 Männer und 3 Frauen, wurden verhaftet, ebenso der Rädelsführer Müller. Energische Maßregeln sind bevorstehend. In Tickausck nalnn ein Thcil der Streikenden die Arbeit wieder aus. Etwa 20 Arbeitern des JulinäschacbtcS, welche bereits die Minderung der Arbeitszeit von 13 aus 12 Stunden zu erbitten und zu verlangen, daß Sonntagsarbeit nur wenn ste ganz unvermeidlich sei, und nur gegen doppelten Lohn klattsinve. Pari s. Bei den bisherigen MaireSwableii verloren die Re publikaner gegen 300 Mairien. — Der Justizminisler brachte einen Gesetzentwurf, betreffend daü Verbot unstttlicher Publikationen, ein. Paris. In, Anschluß an die Mittheilungcn, die eine Ent setzung des gegenwärtigen VicekönigS von Egnptcn betreffen, eomsirt liier das Gerückt, daß ein Vertrauensmann Halim Paschas, eines Sohnes deS früheren Vieetönigü Mchcmet Ali's, nach Paris gekommen sei. uni die französische Regierung die allein noch dagegen sei, umzunimmen. Gleichwohl stände eine solche Maßregel in nächster Zuknntt nickt bevor, um lo mehr, als damit uotbwendigeeweisc eine türkische Intervention verknüpft sei. die bei den westlichen Großmächten noch starken Widerspruch findet. An eine Nchabilitirung Ismail Paschas sei nicht zu denken. Berliner Börse. Der 'Verlaus oce heutigen Börse entsprach im Ganzen dem der gestrigen, nur saß heute ein von der Baiffe- vartei ausgehendes stärkeres Angebot hervorlrat, was aber die Eomse nicht besonders stark beeinflußte. Dagegen war der Ver kehr wieder recht still und nur sehr wenige Ausnahmen sandcn 'statt. Ereditactien ve^eren 4 Mk„ Lombarden 1'/-'Mk., Fran- !zosen blieben unverändert. Von deutschen Bahnen erzielten die leichteret, Werth, wie Maricnburger, die 1 Proe. höher und sehr beliebt waren und Ostpreußischc Lüdbaim erhebliche Umsätze. Die übrigen blieben still und theiliveise matter. Banken ebenfalls still ^ und niedriger. Deutsche und fremde Fonds fest, erstcrc gut gefragt. ! Bergwerke und Industriell ohne Verkehr und meist unverändert, j giraiiklurl a.M., 2. Mni. Abend«. llrcdilA!!. Lladl'bai'» 'WO',. Lom« baidc» I'0«. 60cr iioolc —. Silberrciue —. Nabteiicnic — . ('»»Inier s Okilerr. OWIbrenle —. «"0, U»iii>r.GoN>renie —. >-ki Rissen —. nocr Russe» Il>/„ 0. Orievlanicibc . Ncucsie Ungnr. GeldanleiheTeiciiitmiciiie . Uu- j n<>nsche Pavftrrenie —. Tirconlo —. ge». üvit», 2. :Nni. Äbendb. Credit Nt«,00. Cinaftidubunni. »o svnibnidcn Ili,7o. Alwin Niisiria-Bnnl . NnswlconSd'or—. Gnliftce—. 'Papicrrcnlc - , Oeiirre. Goldeentc —. ftnsi. Goldrcntc —. «"/^ Ilng. Goldicnie —. Ungar. i>ied>r niil.On. Nnwnba»! —. Eibeiliaidab» —. Bankverein—. Rvrdive» r'on.Oa. Mnrlnole» Pari», N. Mai. «Schluss.> Rente b!,N7. Anleihe l>7..'>0. Iiaiienkl uo.^ü. Staatibalni 710,00. riombardcn 310,00. da. Telciftälen -ilgh.'iee 3dl,Oo. tvesicrr. Goldreifte —. Träge. ^ Lokales nnd Sächsisches. Trotz strömenden Regens wohnte Se. Maß der .K ö n i g der gestrigen Vorstellung des 1. Bataillons des Leib-Grenadier Regi mentes, welches von seinem Eomniandeur, Major v. ßziiendorff aus denr Rciterplntze vorgesübrt wurde, von Anfang las zu Ende bei. — Se. Majestät der König besichtigte vorige Woche die neuen Anlage» im Kgl. Großen Garten, welche in der Nähe der Krähcn- hüttc ihrer Vollendung cntgcgcngehen. Direktor Bouclict hat durch jene Anlagen keinen mannigfachen Verdiensten um Verschönerung des Großen GartenS ein neues beigesügt. Ter eine der beiden Teiche ist bereits angclassen. Es strömen in ihn täglich aus der Kaitzbach KlO Kubikmeter Wasser: der zweite Teich, welcher bald bctonirt sein wird, soll spätestens zu Pfingsten seinen Wasserspiegel zeigen. Im Winter wird sich auf beiden Teichen außer dein am Palais, reges Schlittschubleben entwickeln. — Forstiuipektor Julius Sckersig in Aligustusburg erhielt daS Ritterkreuz 2. Kl. des Verdienstordens. — Rechtsanwalt 1>r. Pilling hier erhielt in Anerkennung seiner Verdienste um Begründung der für Kinistzivecke bestimmten „Prvll-Heucr-Stistung" das Rilleitrenz 1. Kl. des Albrechtsordcns. ^ — Zinn Amtshaliptmann in Flöha ward der bisherige Or. Forkcr - Sckubauer in Zwickau ernannt. — Die aus 2ö Mitgliedern der Kreisstündc, der Städte und der Landgemeinden des Voigtlandcs bestehende Deputation wurde gestern Nachmittag '-4 ubr von Sr. Majestät dem Könige in feierlicher Au-d i e n; empfange». ES galt, dem Könige aus Anlaß der vor 400 Jahren erfolgten Einverleibung des Voigtlandes in daS damalige Kurfürstenthnm Sachsen eine Ergebenheits- und Huldigiingsadrcsse zu überreichen. Die Deputation, an ihrer Spitze die Rittergutsbesitzer Seiler-Neuenialz und v. Trützschler-Torfstadt und Oberbürgermeister Kuntzc-Planen fuhren vom British-Hotel nach dem Kgl. Residcnzschlosse. Se. Maß der König empsing die Deputation im Audienzkaale. Herr KreiSvorsitzender Seiler verlas die Ergcbenheilsadrcsse Deren Wortlaut bereits gestern von uns mitgctbeilt ist). Ter König sprach seine große Genilgtlmung über das Erscheinen der Deputation aus nnd versickerte, indem er die Adresse entgcgennahm, daS Poigtlcmd seiner Huld »nd Gnade. Sodann überreichte Herr Oberbürgermeister Kuntze das (bereits ausführlich geschilderte) kostbare Album mit 22 Ansichten von historisch-denkwürdigen und landschaftlich-schönen Partien des VoigtlandeS mit einer Ansprache, die ebensowenig wie die Seiler- scbe Begrüßung des Eindrucks au, den LandeShcrrn entbehrte. Der König nahm mit großem Interesse von dem Album, seiner Wid mung »nd seine», Inhalte Kenntniß. Hieran schloß sich eine Gala tafel. Zu Seiten deS Königs saßen die Herren «eilcr „nd Kuntze. Der König brachte den ersten Trinkspruch aus. Er wiederholte seine Freude über die Anwesenheit der Voigtländer in seiner Resi denz, gedachte in längerer freier Rede der großen Bedeutung des geschichtlichen Aktes, zu dessen Erinnerung dic Deputaton erschienen, ermähnte der landesväterlichen Fürsorge, mit der seine Vorfahren allezeit sich die Wohlfahrt deS getreuen Voigtlandes haben angelegen sein lasten, versicherte diesen Lanvestbeil aus's Neue der Fortdauer seiner Huld und Gnade nnd schloß mit einen, Hoch auf das allezeit getreue liebe Voigtland. Begeistert stimmte die Tafelrunde in diesen Königlichen Trinksprilch an. Tann brachte Herr KreiSvorsitzender Seiler einen mit Jubel ansgenoininenen Trinkspruch aus das Wohl deS geliebten Königs Albert ans -, ein Toast auf Ihre Maj. die Königin und das gesammte Kgl. HauS, auSgcbracht von Herrn Oberbürgermeister Kuntze, schloß die Reihe der Gesundheiten. In einem Nebenzimmer wurde dam, der Kaffee scvirt. In dem Eerclc, den Se. Mai. der König hielt und wobei er mit jedem einzelnen DeputationS-Mitgliede sprach, erkundigte er sich eingehend nach den Bedürfnissen der Industrie und des Acker baues deS Noigtiandcd. 'Namentlich wurden die Vertreter der Land gemeinden mit längeren Aniprachcn ausgezeichnet. — Zwei Obersten, beide v. Kirchbach, zeigten vorgestern, an einem Tage, Namens des Offiziers-Eorps ihrer Regimenter den Tod zweier Kameraden an: der Oberst des Iß, Husarenregimcntcs den Tod deS Rittmeisters Stengel und der Oberst des 133. Jn- fantclieregimcntcs den Tod des HauptmcmneS S ch m a l z. Letzterer starb in einer Heilanstalt von Pirna. — Ai, dem 6 orso haben sich auch Graf und Gräfin Lesscr betlieiligt, die, nach einem längeren Aufenthalt in Spanien, wieder nach Dresden zurückgekommen sind, wo sie den Frühling zubringcn wollen. Sie wohnen im Hotel de Taxe. Die Gräfin Leiser ist eine Stearinkicuzordcnsdame. — „E incs hat doch Ihr Corso - Berichterstatter z» erwähnen vergessen, schreibt man u»S: Die drei Kellnerin» c n, die hoch zu Roß durch die Kavaleric-Lssiziere und die Eguipagen der Aristo kratie sprengten. Es waren dies drei fesche Biermamsclls, welche ein hiesiger orientalischer Roßkam», für den Eorso beritten gemacht hatte. Es gehört Das zu den Taktlosigkeiten, welche der feinen Welt dic Tlicilnahme an solchen Vergnügungen zu verleiden geeignet sind." — Diese Rüge erscheint völlig berechtigt. Einigermaßen mag zur Entschuldigung dienen, daß jene berittnen Biermmwhen last nur ihren Stammgästen bekannt waren. — Ter LandesknIturrath des Kgr. wachsen wird in den Tagen deS 1ö. und 16. Mai zur Erledigung einer reichhaltigen Tagesordnung eine Plenarversammlung im hiesigen Kurlündcr- palaiS abl'altcn. - Der Rittergutsbesitzer zu Eotta bei Pirna, Ritter v. BradSku- Laboun aus Eotta, ei» geborener Oester reicher, hat zur Belohnung der Mannschaft, beziehungsweise des Soldaten, welcher sich bei der Zurückweisung deS Angriffes ni» die österreichische Fahne dci Pigoro- Korito in Süddalmatien ein hervcnragcnr'es Verdienst ermorden hat, den Betrag von 500 Mark gespendet. -- I», Giebelkclde der.G'uptiroiit des zu erhallenden Wet tiner Gum nativ,ns ko» nach neuerlichstem Racksbeschlusse auch eine Figurcngruppe als Schmuck angebracht uno deshalb eine Konkurrenz auSgefchriebcn werden. Zur Ausführung der Gruppe ist ein Aufwand von 4300 Mk. festgesetzt worden, »weitbcstc Entwurf soll mit öM Mk. prämiirt werden.
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