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Dresdner Nachrichten : 05.04.1881
- Erscheinungsdatum
- 1881-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-188104051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18810405
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18810405
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1881
-
Monat
1881-04
- Tag 1881-04-05
-
Monat
1881-04
-
Jahr
1881
- Titel
- Dresdner Nachrichten : 05.04.1881
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vrosÄoo 1881. »,V,nn»m«ntKrct» »l«ri«llt»rN» I» «,rk « Vf»«., durch dt« P»ft ir«»rnrv»ak <tn„ln« «umm. 1» vtze. «iufi.gc 3V000 Pur dlrRü<kpndk rlugrlandirr Ma- »utzliplc macht sich oic Nedactto» nicht vcibmdltch. Luicraten Annalimc auiwüria: »>,al«nft«t» V««I«r in Ham- lurq. VrrNn. 'Wiev.vkWzig.Stalel. »>r«d>au. gianyinla M. — «u». «och« in BclU». vripNa. LSieii, z-umvurv. grankstirt aM. Miin- chc».- rau»«»««.Insiranltmt n M. - r>iir«,»tx d. „Anvalidrn. ronk".- U.».a,lMtIt«>,IttiIIler ch lu. i„ Pari«. Tagevkatt für Politik, tliiterhaltung, Gefchästsverkehr. Sörsenbericht, Frrm-enlistk. 26. ösdrßrwx. Ameraie «erden MalienÜrabr > > di» Nachm » >u,r anaeaammen. Sonntaa» bis Mma»» tikUIir. 2u Neustadl nur ari rsllvcheutageu: ar. »iosteraaiie Nr.Ldis Nachm. »Uhr. — Der Raum einer cini»alti,en PeliljeUe kauet iüPise. Ein,csaudl die Ljciie US Psgc. Line charanüe für bat nächst- tägige Lrichernen der Jnseralk wird nicht gcgevcn. Auswärtige Annoncen- Ausrrägc von uns unbelaniitknsjirmcii uni Perior.en ittscriren M>r »ur acgrN !t»rtnumera»»o<^>rhiu»g durch Brieimarlr» oder PaUcinrahiunr,. Acht Süden kosten >ü Pt»c. v,n s crate siir die MonlugS > Nummer oder nacheincm^cüiagcdic PkUt- teil« 20 Psgc. 1 fti« l>I«»ANi-dilD»«t«« 17. cts-u-vi« ckvin Iiti»ik>. 8olilu.'>«. -zngeksngene unck fertig« Ltlotcereien a„1 Eanvcnü oto.. leinen« ü! veoken v»ck vsokenstolt«, sorvi« Icünülto, isol«:»i8froli,I,rlo. nl.vl- ^ z-<ü drllto Vorreivlinungen uui ttsueleinsn /.» lttwkvn, kjvrviottvu, !« llaiutlüelioiu «te. für Unmtarlwi«. m kuckolk IN088V, vrslsäsu, « «t-I xi»« «litt,»,, für ullv tiiosjp-ou »int aiiü-zürtiLSi« /oiiuiw-v» unck IRoli- /viluciirifsi'il Ai ^ L Ori^iimipit!!««!, I,oi ^Viockovtruluntz-o» Italmtt. stülaio«:», liojcklinaiwcRIiPc:, Ottortonailimtnno «tu. yratis. iSSEiL-ÄS^-ii-Sb! .^!<--S--^r<s-srS!rs:L ^ vis külliKl SvsLpotllske ? ill um EivOt^vIltlx»!' V s bringt Uirou anvilcannt vor/Ugliolrou unck labt zubolnnuolv- « lu.uvn rvclddeu l^iLMpttln !LI» L js in emi'lüllltiiiüv kAiiiiioiu,,«;. jj) Rr. A». Witterung vom 4. Avril: Borvmelkr noch Vikar B dlold, Wavsirafe I«. «Aich;. a II.) 7iii LtliU.. ieiigesiilN I >N«i„. venieaen Thermomeioar. n. Reauin.: i°W., nicdr. Len-v. l " ii.. hoch«« remv. :l" 22- 'Nord ün Wind. Leichi t-rwöiki. rüuöslchtcn sür teil 5. April: Sicirwieiiend beiter, meist trocken, A.icblircst. Ticustüts, Apiit. kcrantiroiliichcr Redaclcur sür Pl>lit>skt>kA l»r. trmii Bicreh in DrcSdsn Ariin der sonst Alles übers ätnie brecliende dentsche Neichstoü drei »olle Iilimiiieil an einen Oseiienstond ivenvcl, so darf n»in schon ont! diesem änsierlichen Umstünde sowvbi nuf die Zchwieriü feil als ans die Bedeutsamkeit des Beratlinnuostüsses rückschliesien. s'inr eine beschränkte Ainalii von Abueordneten eruriss dabei dao Wort; selten sprach ein Aebner weniger als zwei Stnnden binter- cinander. Es ivurde eben -keinem, der den (steuenstand tiefer er sasten ivolltc, möglich in lnr-erer .seilspanne seine Eiedanteil über den (stcscbentivlirf der Arbeiter Unsallversichernng zlisammenui- drängen. Nach dieser ersten Lesung gebt der Entwurf an einen Ausschuss i dieser »ntcrstebt ilm einer langen und gewissenbafteil Prüfung-, dann tommt er u>r zweiten und zur dritten Lesung. Wir» nun diese gründliche Arbeit, wird so viel Liebe und Flciss auch von Erfolg gekrönt sein? Leider siebt beute die Partie so, das! dir Ablelmung des (stescbentwurfs weit wabrscheinlicher ist, als das Zustandcbringen eines irgendwie lebcnssäbigcn Weckes durch die Mitwirkung so vieler ausgezeichneter -träne, fälliger und arbeiter- freundlicher Männer. Auf die fördernde Mitarbeit der.vreibändier, Mancheslerleute, Fortschrittler und sonstiger Vertreter des -tapita- libnmü war von vornbcrein nicht gerechnet; auch wußte inan, daß die Lvzialdemokratie aus Scheelsucht und -konkurrenzneid sich der «chastung positiver Ntaßregeln, die den Arbeitern zu Gute kommen sollen, widerlichen würde; ibrc großsprecherischen Pbrasen über die Winzigkeit des angebabntcn Fortschrittes tonnen nicht über die ivabre Natur der sozialdemokratischen Abneigung gegen das bobe und edle Unterfangen täuschen. Aber wenn zu befürchten ftcbt, daß der redliche Wille aufrichtiger Freunde des bumancn (stesestgebungs Gedankens doch zum Schluß nicht vcrbindern kann, daß der Ent wurf in dieselbe küble Gruft sinkt, in welcher die Brau- und die Webrstencr schon jebt schlummem, woran liegt denn Tas? Daran, daß sich Fürst Bismarck nicht entschließen kann, zweierlei aus seinem an sich so trefflichen Entwürfe auszuscheiven, was die Vertreter aller Parteien absolut nicht zugestcbeii: den Ncichs- resp. StaatS- beitrag zu der Entschädigung bei Arbeiterunfällcn und die Errich tung einer ReichsveckicherungSanstalt (Bank). Vom strengkonser- rativen Staatsanwalt v. Marschall angefangen, über den freikon seroativcn Fabrikanten Slumm, den klerikalen Professor v. --erkling und den nationalliberalen Großindustriellen ^ecliellräriser Innweg bis zu dem sezessionislischen -tapitalisten Bamberger und dem fort schrittlichcn llkockäinpfer de's Freibandels, Nicbter, verwarfen alle Aedncr jene beiden ganz überflüssiger Weile in den Entwurf bin- cingewebten Fulbaten. Ta erliebt sich der Vater des Gesetzes, Fürst Bismarck. Man erwartet, daß er jene beiden allseitig ver' urtbeilten Parlieen seines Wertes fallen läßt, kiüeit gefeblt! Gerade diele sind ilnn die allerwichligsten; olme diese ist ibm der Enlnmrs unannelnnbnr, niag er scheitern. TiefeTifferenz iü böchsl betlagenswerlb. Von Parleilendrnzen, die so oft das Schassen guter Gesetze durchkreuzen, ist ja keine Rede, wo alle Parteien gleicher Meinung sind. Wenn Richter dem Ent würfe als Verbrecken anrecbnet, daß er sich weder ans das Banband wert noch die Landwirtbscbafl beziehen soll, ja, so iü Niemand über das heuchlerische Motiv dieses Einwnrses im Unklaren. Ter Ge setzgebcr muß das zunächst Erreichbare anslreben; belastet er seinen Wagen zu stark, so bricbt dieser zusammen und aus dielen -tracb ist Richtcr's Vorwurf berechnet, daß das Gesetz hinter den Erwartnn gen zurückbleibe. Anders aber stebt es, wenn einmütbig die wohl wollendsten Männer zwei Grundfehler an einem Unternehmen fin den, die seine Lebensfähigkeit verhindern müssen. Aus den Ein wand, daß der Entwurf sozialistisch lei, isi lein Weckt, zu legen. Ml Recht sagte Bismarck: es ist ein Stück praktischen Ehriüe» tim,ns, daS verwirklicht werde» soll. Auch die Armenpflege ist ein Stück Sozialismus, ja >toinmunismus. Tie Unfallversicherung soll die Arbeiter nicht mit Redensacken füttern, sondern ihnen im Be darsssalle wirkliche Hilfe gewähren. Und dieser christliche Stand Punkt Bismarck's erbebt sich himmelhoch über die Anschauungsweise des Orientalen Bamberger, der von einem „süßen Pöbel" spricht, den, das Reich ein Almosen Inmverfen wolle. Es liegt ja aus der Hand, daß die Neuordnung einer so wichtigen sozialen Maßregel, wie die Versicherung der Arbeiter gegen Unfälle, einige -lülmbeit im Vorgehen und das Versuclwn noch unerprobter Mittel be darf. Aber das Reich aufzurufen, um mit seinen Mitteln schablonen Imst cinzugrcifcn, statt wie es sehr nabe liegt, die Armcnverbände; den, BundeSratbe die Führung des ungeheueren Rcichsversicherungs geschäftes zu übertragen, statt die Privntanstalten bei ihrer viel besseren Wirksamkeit unter Rcickskontrole zu stellen, das heißt die Sache unausführbar machen. Jede Individualisirung hört dann aus; den zkohlcnbcrgmann mit seinen« lebensgefährlichen Betriebe beim Unfall über einen -lamm zu scheeren mit dein Arbeiter in einer Tuchfabrik, keine Gcfahrentlnssen zu machen, alle Entschei dungen nach Berlin zu verlegen u. s. «v. u. s. w., das verschlechtert die Lage der Arbeiter. Auf hundert TetailS des weitschichtigen Beratliungsstosfes können «vir an dieser Stelle nicht eingebcn. Nur f»»iel ist unbestritten, daß auf dem von Bismarck beantragten Wege der Ecntralisation und Uniformirnng der Versicherung die Entschä di-ung verunglückter Arbeiter, die sehr leicht in ein paar Tagen zu ermöglichen ist, äußerst umständlich, schwerfällig und ungenügend ausfallen muß. Es ereignen sich — eine erschreckend hohe Ziffer; in dem Großbetriebe der Industrie jährlich in Deutschland M,0M Unfälle, von den leichtesten bis zu den ernstesten. Dabei sind die Unfälle bei»« Bauhandwcrk und der Landwicklischast nicht mit ein gerechnet. Liegt darin nicht eine dringende Mahnung, eine bessere Entschädigung zu ermöglichen? Fangen wir doch mit dem Anfänge an und verwirren wir ein rühmliches Unternehmen nicht durch un- laiieckicven 'L-eckamingsgeiclienres zu erneuen, iviro wm ein mi riöser Ursprung gegeben und ausgesprengt: es toi,wie damit der letzte Wille des todten Zaren zur Ausführung. Was llml > das Parlament des Stadtbauplmannes von Petersburg? Es sp nötliige Schwierigkeiten, wie sie der Reichszuschuß und die Reichs- Versicherungsanstalt darstellt! Uebermorgen wird der deutsche Reichstag Ferien machen. Vorher erledigt er noch den ztünigsmord Antrag Windtliorst's, das Truntsuchtgesetz und das Gesetz über die Aichung von Schankgefäßen. Das Ausland dürste, das vermag man jetzt schon zu übersehen, aus den Antrag Wiudtliorssts nicht eingehen. Nicht, daß cs das Treiben der -tönigvmörder billigte oder schützen wollte, aber Frankreich, England »ad die Schwei; wenden ein: Das, was Bismarck null, ist schon Rechtens. Tie nothwendigen und zulässigen Maßregeln gegen politische Mörder sind schon gesichert; was aber Anstoß erregt, ist die gegebenenfalles vom Auslande zu über,iclmwilde Verpslichluiig, i» vertraasmäßig fcstzustellender Wecke uonugebeu. Dagegen sträubt sieb der lluabhängigkeitssmn der fremden Staaten. Fürst Bismarck dürste sieb dabcr mebr als einen -torb bole», wenn er die Errichtung einer Weltpoliwi beantragt. Er bat dies voraus- gesehen und »in den eigenen Mißerfolg nickst zu grell hcrvorlrcten zu lassen, machte er den Reichstag mobil. Damit deckte er sich z» gleich gegen Rußland, das ihm noch ganz andere Dinge ansann, die er nunmehr ablehnen taiui, indem er den Rüsten sagt: Seist, zu etwas Mehrere», konnte ich den Reichstag nicht dringe». Wenn Bismarck trotzdem mit Eifer gegen daS Treiben der Nihilisten im Auslande vargeht, sa leitet ilm, außer dem sehr natürlichen Abscheu gegen das Tbnn dieser Gottvergessenen, der Wunsch, den neuen Zar an das alte Bündnis; mit dem deutschen Reiche sür lange Zeit fest zuschiniedcn, zwischen Frantreich und Rußland aber eine so liefe .stiufl zu grabe», über welche hinüber sich beide Staaten niemals die Hände zur Allianz reichen könne». Das Beste zum Schutze seines -tnisers muß Rußland freilich selbst leisten. Aber da sangt man es wundersam au. Fu der ganzen sonstigen Welt ist die Polizei die letzte Slaatseinrictstung, die mau mit koilstitutioueUeu Forme,« «ungiebl. Fi« Rußland sangt imigekebrt mau deii-toilstitutioilaliü»ius gerade bei derPoiizei an. Dem Stabtliauptmaiiii stellt man einen Rath von gewählten Bürgern zur Seite, diesich de»-topf zerbrechen sollen, wie die Person des Zaren vor Attentaten zu schützen sei. Eines schönen Tages schneit nämiich ein kaiserlicher Ukaü von« Hiinmel, der die -'-ausbesitzcr und Fabrcs- parlcien von Petersburg zur äüaist eines Beiratbes für den Stadl- bauptmann sPolizeidirektor» ausrust. Wablvorbereitung ist keine möglich-. Nachm. nifckMhrdeffclbenTages schon eckchicncn diePolizistcii, um die Stimmzettel eiiizusaminelu; die Walsteu stellen eutiveder bei einer unendlichen Zersplitterung ganz so aus, wie es der Zufall mit sieb bringt, oder es ivurde,« die Eaudidaten des Sladtbauptmanues ge- wälstt. So bilde» de»,« auch Generäle, Staatsrätbe und Hans besitze«: fast ausschließiich das Parlament des Stadtbauptmannes. Dabei ist es bezeichnend sür russische Verbältnisse, daß auch die Frauen, soweit sie ein Hans besitzen oder einer Wirlbsebasr vor steben. das tlckatstrechk ausüben durften. Um den Werth dieses kaiserlichen VerfassungSgescheistes zu erhöben, wird il„» ei» mvsie nur nun sperrt die Hauptstadt »ach Außen ab, stellt Eavaleriepiauets rings um die Stadl aris, errichtet aus den pandstraßei« polizeiliche Scblaghäume und führt eine strenge Fremdenlontrole aus den Bahnhöfen ein. Letzteres mag in der Prdnung sein, oh aber dieses ganze System ausreieht, die Person des Zare-i zu schützen, Vars man billig be cweisei». Wir erkennen in der, wenn auch unter so seltsamen Um ständen erfolgte» Berufung des Sladtparlamentes das Bekenntnis! der russischen Regierung, da,, der Zarismus mit asten seinen Macht mitteln die Sickierbeit des Reiches und die eigene Sicherheit nicht mehr zu Mützen vermag, daß man des Bolkcs und seiner Mil wirtung bedarf, um die ick,recklickifte,> tstesabren beteiligen zu tcmneii. Wen» auch das Sladlpcnlamenr nur zur Mitwirtung bei polizei lichen Geschick len berufen ist und das Gebassige voll Potis',,»aß regeln aus fick, laden soll, io ist jenes Bekenntnis! der Unsäbigteil des bisherigenSwiews doch eni hoffnungsvoller erster-leim bessererZu- slände. Die gebildeten und reisen Elemente Rußlands, bisher aus geschlossen von der Mi.wirtmig an den Staalsgescbnslei«, lang weilten sich in dieser Untbäligleil, sie halten kein Futemw an der Ernten; des Staates und leinen Einrichtungen : sie verfielen dein Nihilismus, der ihnen wenigstens eine politische Tl'ätigleil bot, wenn auch »ach der entsetzlichsten Seite bin. -tünsligbin kau» Das besser' werden, es ist ein winziger und kurioser Aickaug, aber dock,, ein Anfang gemarbt und da der neue Zar vor Allem Wahrheit i verlangt, werde» hoffentlich auch die Stimmen an sein LIW dringen, die überbau«» eine Berufung der politisch reisen Elemente zur j Mitarbeit au den Slaaisaeschäslen des Rrissenreiches fordern. Lime: diese Mitwirkung bliebt Rußland zusammen; denn nur die Dünn ! j beit der Bevöltenuig, die »roßen Entfernungen und der geringe -tnltnrzrrstand haben dreien Zusaminenbnich bis beute ausgeschoben! und verlangsamt. Renette Teicstrnmnie rer „Dresdner Rachr." v t. April. Berlin. Reichstag. Fortsetzung der Bcrathtmg über daS Vlrkciler-Un,a!lpersichcr»»tgs - Gesetz. Geck. Ober Reg.-Rath Lohmann suchte vor schwach besetzten Bunlen tie Notbweukiakciti der ck-nicht,mg einer Rcichs-Velsichcruiigö-Anstalt an der Hand »»uassriitzcn Materials »achzuweiie». Stumm beantragte Ver webung krs Entwuris an eine WgUerrige Kommission. Gneist wies den gegen die Vorlage erhobenen Vorwun teö Staats. ! sozialismuü zurück. Analoge Eiiuickstlmgei« erkslkrtcn. Die Aul »ahme ter lanrwirthsck'rckklichcv Arbeiter «nutzte uittcr'olciben, tzg die Ziitilstric ankere Verhältnisse Hude als die Lankwirtbschait. Den Arbeitgeber für alle Unlüste ker Arbeiter haltbar zu machen, «vikeripreche bcu« Recht. Man könne dlc Plivatoersicherungö- geiellschaste» »Ickst zwingen, Icke Versicherung anznnchmcii; klc lockten Gcsestschastr» nehmen mir die keinen Versicherungen an^ Aber gerate tie Annahme der »«steine» Versicherungen liege im Interesse tcr Arbeiter, i Fürst Bismarck tritt ei» mit plcicirt «Ich balb karaul »cben seinen Sohn in tie Abgcertuetciueihc»., Bebel: Die Lozialkeniolratei« seien bereit, kein Reichskanzler tieöinak eine Unterstützung angcde'hen zu laste», tie ihm gar nickst unangenebi» sein werte. Die „clogneiiten Slrehcr", von! tcncn Bismarck am Sonnahenh sagte, ratz sie tie Arbeiter irre! zu leiten suchten, seien Dank tes Sozialistengesetzes gar nickst zi»»' Worte gekommen. In Dresten habe erst >«„, Sonnahcut eine Ver-! sainmiung nicht stattsinten türkcn, «oeilesbieß. 2'ebel komme. Die aittiscmitische Bewegung werte von ke» Behörden,vom Minister tes Inner», vom sticichskgnzler unterstützt, ten» ohne 'Zustim mung der obersten Instanz vermöge» die unteren Instanzen In Preußen nichts. Gegen ten vorlicgenken Gesetzentwurf mackste» sich leitcr bedeutende Bedenken geltend. Die »io-! derne StaatSidee siebe den» Ehristcittbum schroff entgegen. (Hobo.). Die sächs. Regierung ningebe das Hastpstickstgesetz da durch, daß sie schwere Bestimmungen ausstellt, die gar nickst Iimc- gcvalten werden könne»: kommt ein Unfall vor, so Herme sic stck, darauf, daß die von ihr erlassenen genauen Verordnungen bei Einhaltung derselbe,, Unfälle überhaupt auöschlictzcii. Er w.ck Volle Entschädigung der Arbcckcr und wendcl sich culichieceu gegen eine Bcikragspstickst der Arbeiter; tie Arbcttgebcr sollen die Volte Prämie tragen. Bismarck solle alte Mackste zu gemeinsame» Schutzmaßregel» sür die »Arbeiter veranlassen; dainit bekämpfe «na» ten Sozialismus und Nihilismus sicherer als mit dem ».»»trage Wlntlhorst. Das Gesetz müsse au, alle Arbeiter, auch die der Land- und ForstwirlhsSatt, tc« Sclsty fahrt und des Kleingewerbes ansgekehut «verteil, sonst sei co unannehmbar. Er «ritt entschieden sür eine Rcichspcrsichcrui'.gc anstatt ein. Ein solches Gesetz, wie er es tonstrnirc, löse die i.anzc Frage, Der Entwurf wird an ciuc Kommission verwiesen. Uv. Windthorst de. lüi.dcl ton Antrag, Matzrcgc!» gegen Fürstcnmc'ld betreffen«. Der Antrag «volle nur ciuc Direclioc ckir die zu schaffcntcn Verein barungen geben. Mort unk Morthcrsuch sink Verbrechen, d e uutcr keiiic» Umstände» gcreckstscrtlgt werten können. Mort u. Mort« er such am Staatsoberhanpl ist antzcrtci» ein schweres Verbl ichen c.u der fflcchtbordnnng. Der Antrag svll utrgents tas Ackffrecht antasle»; nur Mörder und deren Moltgesrllcn sollen davon aus geschlossen lei». Er hoffe, daß man dahin gelangen werte, je den politischen Mord, möge er verübt werten an wem Immer, als Verbrechen zu bcstraicn. Der Getaute, nirgends Seoul; zu erhalten, wird vo» Verbrechen abhaltcn. Retncr erinnert an tic Attentate im eigenen Vakcrlante n»v weist am den Mort tes russ. Kaisers bin. Schutz und Sühne csthciictstc» Maßregeln. Tttc RcichSregiernng ivurde auch ohne 'Anregung vorgegaiigcu sein; durch daS Voll»» tcS ffietchstago «vürde aber ihre 'Autorität un gemein verstärkt. Der Antrag werte, «venu angenommen, ein schönes Zeichen von dem im deutschen Volke ruhcmen Rechts- bewußtscli« geben. «Bravo l) l>r. Häncl l Fortschritt): Seine Partei habe dem AntragAnianaS nickst shmpaihisch gcgenübcrgcstanbcn »nt sich erst angeschlosscn, als tic Mehrheit sich tackir c« klärt halte. Der Antrag vor Mißdeutigketten zu bewahre», seien sic bcigctretcn; sie mußtcn ihn uiiterzcichiicn, weil gerate ihre Dppositicii in diesem Falle de» Sin» tcS Antrags verdunkelt hätte. In den mellten Staaten ezistirttn bereits tie im Anträge niedergelegtc» Grundsätze; nur England, Schwei!, Italien und Amerika hätte» dieselbe» noch nicht acccpt rk. Ereignisse, wie taö Petersburger, seien uützer o>t salich ausgcnützt «vvrtencl der Antrag lasse Ncs nickst bcttilchtcn. Fürst Radzlivüt erklärt die Zustimmung der Polen zu dem Antrag und legt Verwahrung gegen die infolge tcS Attentates gegen die Pole» auch i» offiziöse» Blättern erhobenen Anschuldigungen ein. Die Debatte wird geschlossen. Kahser erklärt, daß. da er nicht mehr zum Worte gekommen, die Sozialkemottcttcn sich der Abstimmung enthalte», da ihre Abstimmung Mißdeutungen Her vorrufe» «vürde. Der Antrag Winklhvrlt wird gegen die Fort schrittler angenommen. Virchow erhebt sich nickst. Ein '.'«n>ahl radikaler Fortschrittler und Volkoparteilcr l darunter Soiinemaim, Evsoldr w., haben sich vorher ans dem Saale cniicrnr. Berit «i. Der..Bvrien-Eonricr" «neidet: Tie Einillbrung politischer anSIändlschcl' Blätter ist In fftlißland verv.sten. Paris. «Kämmers. Der Kriegöinlnistcr bestätigt ein cll- stnntigcö tunesisches Gcicckst; der französische Verlust ist l Totte «nid «'< Verwundete. Nach einer Blätler»icldnng Uhelschrittcii die Franzosen tic tunesische Gre»-e und dcs tztc» Glstamartao». London Ein gestcrn Abend aus tcr Insel Ehiod ttalt- gennitenes E'rdbebci« l'at last die ganze Statt zerstört, chemo viele benachbarte Brlschallci«. Die Zabl der Gctöttcten und Verivnntctcn ist sehr groß. Die Bevölkerung lagert aut freiem Felde. Auch In Svra und Smyrna wurde» Errcrschüttcrnngcii gcsvlttt, dieselben richteten aber leinen Schaden an. Ein türkffches und ein tranzöstschcd Stationsschiff sind mit Lebensmitteln abge- gangen. Lord Bcaeonssteld hatte eine sehr unruhige Nallst und bekam erst heute trüh etwas Sct lummer. Es wurde tcr dritte 'Arzt hcrzngczogen. Berlincr Börse. Die Lanffc crrang abermals gute Er- iolge bei regen« Verkehr. Gcrüci tc von der Eiiiiühnmg der Ercbitactie» an der Pariser Börse und der günstige Ausweis der östelrclchnchcn Stagtsbal'«« wirklen günstig SchtM! blic«' sehr lest. Ercdtt -1, Franzoicn <>' v, Lo»,barte» ''.'.stark bester. Eisenbahne» behauptet, aber verhättnißmäßig ruhig. Galizier höher. Für Prioritäten starker Bedarf. Fonds leb bait «nid lest. Bedeutender Verkehr in Ungarischer Gold- und Papicrrcitte. Rumänische, Destcrr. Pavierrente und IGülcr Loole st« steigenden Eeniien. Von Banken ivarcu bevorzugt Disconti'gclcllichalk <-i- I'e Proe.s, Deutsche Bank lg- I Proc.s, Dresdner 'Kauf, Prcnß. Bodeneredit, Bergwerke vcrnachtäisiat. 'öintcre Iiidmlricn zum Thcil höher, so Lanchhammer lg I." Proe.s. Frisier ,ch g Proc.s. Ztmmcrma»» lg- 2 Proc.s, Sachs, sstcklstateii lg IG Proe.i, Soivrig zg- I - > Proc.s re. Lokale- «nd Sächsisches. — Be! Sr. '.'.staiestät dem König >a»d gestern ei» Gala- Diner statt, zu welchem »eben anderen hochgestellten Sraatö- beamlen und Offizieren auch der Kommandant der Festung Königslcin, Gcncralienttiimt v. Leonhardi, eine Einladung er halte» batte. — Der kgt. Generaiadjntant, GeiierallcritnanklkvcE arl 0 witz ist nach ktcberreichnng des clgenhändlgcii Eondoienz- resp. tssiück- wunschschrrlbcns »nscrcs Königs an Kaiser Alerantcr III. Von Rnfflaiid ivicdcr zmückgekchrt. Die Rückreise vo» Petersburg halte Ere. v. Earlewitz über BtoSkau und Warschau genommen. - Dlc zum Tdeil mit in Folge der neuen Fruhvenhildun. gen in den höheren und »lederen mllliäriichc» Chargen verge- nommcncn Beförderungen und Verletzungen sinken sich >1« ganz erschövtender Welle in dem gestern Abend erschie nenen „Dresdner Journal" verzeichnet. — Gegenüber «nchrtachen Aeußerungcn in der Presse, als ob zwischen tc» Regierungen Preußens und Sachsen» über die Ver hängung teö Belageruiigözustanbcö über Leipzig eine McinungSverschickentstit bestehe, erklärt daS „Dr. I.". daß zwischen Heiken Regierungen Irgend ein Meinungsaustausch, lei es ein schriftlicher oder mündlicher, über diese Angelegenheit GS zum Tage der Verhandlung im Reichstage überhaupt nicht Natt- gcstmden hat. DaS klingt veinahe so, als sc! seitdem ein MeinungS« anStaufch vorgenommen worden. Die sächsische Staatsschuld berinintert sich durch die jüngste» Anöloosnngcn um mehr als 2,<vio,«>s>E Mark. Von den ebem. sächs.-bayr. t'isenbahnactlcn, die 185.', in stproe. Staats papiere verwandelt wurden, kamen zur Auslosung 48,E(Xt M., am l. Oetober zahlbar; auS früheren Vcrioofungen sind iioch abzilsordern «it.AX» Bk. '.'ui Stcucrkreditkasienscheinen 8proc. Staatsschuld von l8:;o wurden 611.050 M.. ebentallö am I. October zahlbar, ausgeloost; rückständig auS trüberen Ver lorst«,,gen sind noch 48.750 M. Von der 4vrocenttgen Staats schuld von l"47 ksinmcn am l. Octobcr '.um.ooo M. zur Heim- Zahlung; 75,000 M. sind noch nickst abgelordert. Endlich wurde von den ehemaligen lächsisch-schlesischen Elsenbahnactlen. welche
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