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«. Techr-mrg. 4S2 Mo«tag. LS. August 1S2S Gegrün-el 18SS g«mlvr»ch«-«amocklmimm-r S»L^1 Nur str «achl^sprüch«! L0011 ich M. SV.-, vixr durch di-' 0.-. * 2k)UZ§^ÄöI)ÜHk Po^d«?ILgttch jw«ima1ig«M D«r>ank numatilch M. SV. DI» »Ipaüia« 32 mm dr-ite Jril« M. 12,—, aud«rdalb Sachsen» M. IS,—. sfainiUen- aiueiaen, A»,cia«n unter SteUen- und Wohnun-»mar«, 1I»awo« An- und Der-, liSus, 2S°/» Dachlab. DarzugspISH» laut Tar!?. Auswärtige Auftriige gegen. Dorauidezadlung. Einzelnummer M. 2,—, S»nntag»au»«ad, Ai. 3,—. - Schristlellung und KauplgeschSstrsteler »-rienNr-b- 3«,»0. '. Druck u. Verlag von vlrpsch ck Velch-rdl ln Nreodm. Poslscheck-Aonlo 1OSS Drerde«, ' ' ' Nachdruck nur mit deutlicher Quellenangabe <,Dr»»tn«r Nach».-) zulässig. — Unverlangt» Schriftstück« «erden nicht ausbewahrt. Scharfe MMastsmaßnahmen der Reichsregierung. Brschrilnkung der vuxusetnsuhr — Sicherstellung der Dolksernührrmg SefSugnlsstrafeu bei Ueberlrelung der Derbole. Die amiliche Mitteilung. veeN«, 27. August. Amtlich wird mitgeteilt: ' . Gestern vormittag fand unter dem Vorsitz des Reichs präsidenten ein Minister rat stakt, an dem alle Ncichs- «rlstfter Lezw. in ihrer Vertretung die Staatssekretäre tcil- «öchmen; auch ein Vertreter der preußischen Staatsrcgie- rm^S wohnte der Sitzung bei. Gegenstand der Beratung war die innere Lage des Reiches. amrllich die durch die Geldentwertung der letzten Wochen Jllrste Teuerung und die darauf für das Reich und Bevölkerung für den kommenden Winter drohenden . »ierigkaiteu. , Zur Einleitung der Besprechung berichtete derNeichs - k»r»^ler über die gestrige Chessbesprcchung, in der diese Gegenstände bereits behandelt worden waren und regte an, dssiß-bts -u der auf Montag den 28. August anberaumten Ver handlung der Reichsregierung mit den Ministerpräsidenten »»d Innenministern der Länder die hauptsächlich dazu beru fenen Reichsressorts fertige Vorschläge auSar- oetten möchten, mit denen der drohenden Krisis in der Ernährung und Wirtschaft unseres Volkes cntgegengewirkt werden könnte. Zn der sich anschließenden Aussprache gaben die Ver treter der Ressorts ein ^Sild der Lage, wie sie sich in ihrem Aufgabenkreis darstellt, und erörterten die Möglich keiten gesetzgeberischen oder verwaltungsmäßigen Vorgehens, »üfchem.Gebiete des allgemeinen Wirtschaftslebens iiuü vom ReichSkaVinett zwecks Verringerung des Bedarfs an Ein- fuhrdevifen bereits Beschränkungen in -er Einfuhr von Luxus- j gegenständen beschlossen' ferner werden Erhöhungen der Anssuhrabgabe «M«'Nächsten Tagen Vekanntgegeben. ES siUt» McrtzNahmrn k» Ptztbsreitung, «m di« reine Devisenspekulation durch eine periodisch erfolgende nachträgliche Kontrolle der getätigten Devisengeschäften zu unterbinden, ohne daß durch dies«^ Maßregel der notwendige Devisenhandel für die Bedürfnisse des Geschäftsverkehrs behindert werden soll. Ob auf dem Gebiete des Geldwesens und der Valutagcstaltung, ins besondere dem inneren Geldmarkt, noch weitere Maßregeln getroffen werden können, unterliegt noch der Prüfung, Der besonders wichtigen Sicherstellung -er Dolksernährung solle« folgende Maßnahmen dienen: Die angebahnte Rege ln«« der Kartofselversorgung für den Winter wird durch nachdrückliche Förderung des Vertragsabschlusses zwischen Erzeugern und Verbrauchern weiter verfolgt werden. Die Verwertung von Kartoffeln in den Brennereien wird auf Md »it Rücksicht anf die Viehhaltung gebotene Mindestmaß beschränkt. Durch geeignete Maßnahmen wird eine sach gemäße Verteilung des Zuckers im nächsten Wirtschaftsjahre her-eigeführt werden; die Verwendung von inländischem gutker zur Herstellung von Trinkbrannlwein wir- verboten» die Verwendung von inländischem Zucker zur Herstellung oo» Süßigkeiten weitgehend eingeschränkt. Zn Anssicht -«»ommeu ist ferner «ach Einvernehmen mit den Ländern ei« Verbot -er Herstellung starker Biere. Zt» der angeflchts der hohen Fleischpreisc besonders wichtige« Frage der Versorgung der AcvSlkcruug mit See- fistben soll aus eine genügende Versorgung der Hochsee fischerei mit deutscher Kohle hiugewirkt werden, die Belie ferung mit deutsch»! Kohle würde eö gleichzeitig ermöglichen, 0t» Verbot des Löschens in fremden Häfen an deutsche Fisch- Kämpfer und ein Ausfuhrverbot für Seefische zu erlassen. De« ärgernisgebende« und Mß-rriichen Lreibeu in -eu Schlemmergastställen H»» i» «auch«« Beranügungslokaleu mnß Einhalt geboten UÜtz»e«; es ist «nfgabe der Länder und Gemeinden, durch Wt«»er« und sonstige durchgreifende Maßregeln diesem wachsenden und beschämenden Nnsug entgegenzutreteu. I« der preußischen Staatsrcaicrnng ist bereits eine Verfügung vorbereitet dahin, daß bei Behandlung von. neuen Kon- zessionsgcsucheu für Schanklokale das Bedürfnis grund- sätzlichverneiut werden solle. Auf dem Gebiete der Fürsorge für die notleidende Be völkerung sind vor allem verstärkte z Hilfsmaßnahme« für Kriegsbeschädigte, Kriegshinter bliebene, Sozial- nnd Kleinrentner eingclcitet. Die T e u c r u n g s z u s ch ü s s c für bedürftige Kricgsverletzte und Kriegshinterbliebene sind mit Wirkung vom 1. August 1922 erhöht worden und erhöhen sich mit Wir kung vom 1. 9. 1922 um durchschnittlich weitere 6 6 2,3 Prozent. Die Hauptfürsorgcstellcn sind ferner ermächtigt, für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene Wintcrvor- rätc vorschußweise zn beschaffen. Auch die Mittel der sozialen Fürsorge für Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene sind verdoppelt. Die Verdoppelung der Mittel für Klein rentner steht bevor. Die Bezüge der Sozialrentner sind erst vor kurzem aufgebessert worden. Verhandlungen über wettere Hilfsmaßnahmen stehen vor dem Abschluß. Um eine bessere und sparsame Ernährung besonders bedürftiger Bolkskreise zu ermöglichen, soll der Ausbau und die Erweite rung der Volks-, Kinder- und Studentenspciscanstalten so weit wie irgendmöglich angcstrcbt werden. Auf dem Gebiete des Transportwesens sind von der Reichsbahnverivaltung alle Vorbereitungen getrosffen, um für den Winter eine» möglichst geregelten Abtransport der Kohlen, der Kartoffeln und des Getreides zu sichern; der Lokomotiobcstand ist gegen das Vorjahr etwas, der Bestand an Güterwagen erheblich vermehrt. Es bestand im Mintstcrrat Einstimmigkeit darüber, daß bis Uebertretung der bestehenden und der neu hinzakoinmcn- den im Interesse des Vvlksganzen erlassenen Derbole unter scharf« Strafen, lnsbesouvere ükler »esSngnlsstrafen, gestellt werden müßten. DaL Rcichskabinett ist entschlossen, in Erkenntnis de:: Gefahre»», denen bei einer weiteren Verschlechtcrnng der Wirtschaftlichen Lage weite Bevölkernugsschichtcn ausgesetzt sein würden, mit schnellen nnd nmfassenden vor- beugenden Maßnahmen cinzngrcifen. Tic in der Sitzung des Ministerrats vorbereiteten und hier skizzierten Absichten der Ncichsregieruug werden am Montag mit den Vertretern der Länder durchbcratcn, nach ihren Anregungen eventuell erweitert und nnmittelbar durchgeführt werden. Vorläufig keine Einberufung -es Reichstags Berlin. 26. Aug. Nach dem gestrigen Ministerrat beim Reichspräsidenten empfing der Reichskanzler, wie bereits gemelbot, Vertreter der beiden sozialistischen Parteien zu einer Vkngeren Unterredung, in deren Verlauf der Kanzler von den Maßnahmen der Reichsregterung zur Linderung der allgemeinen wirtschaftlichen Notlage Mitteilung machte Bei Besprechung der gegenwärtigen politischen und »virt schaftlichcn Situation brachten die Parteivertrcter den Wunsch der beiden sozialistischen Parteien nach Einbe rufung des Reichstags vor. In Negicrungskreisen ist man, »vie wir hören, der Auffassung, daß die allgemeine Lage eine sofortige Einberufung des Reichstags nicht cr- sorö erlich mache. Daß die Maßnahmen der Reichs regierung gegen die wirtschaftliche Not die Billigung des Reichstags finden würden, sei doch wohl, erklärt man weiter, kaum zu bcziveifeln. Hinsichtlich der Nepa- rationsverhandlungen, die ebenfalls den Zusammentritt des Parlaments erforderlich machen könnten, sei alles in der Schwebe, so daß vom Reichstag keine Entschlüsse gefaßt werden könnten. Erst wenn in der Neparations frage eine Entscheidung gefällt sei, könnte die Frage der Rcichstagocinberufirng in ein akutes Stadium treten und nochmals erwogen werden. Es ist anzunehmcn, daß sich der Kanzler den Parteivertretern gegenüber in Liefern Sinne geäußert hat. Entscheidung der RedaratlourkommWo« am Mittwoch. Die erfte offiziöse Sitzung. -kchöre« eines deutsche» Bevollmächtigten. — Hoffnung anf , Verständigung. Paris, 27. Ang. Die Reparationskommis, Ht«n verösfentkicht folgende Rote: ' Die Reparationskommisfiou war heute mittag oo» 11 bis 1 lyr versammelt. Die Kommission ist der Anficht, daß es ihr »icht möglich sei» werde, vor Mittwoch, den 89. Angnst, ot«e K» t s ch eid « ng über das oo« der dentsche» Regierung «m 12. Juli vorgelegte Moratorinmsverlange» z« fälle«. Oie hat der dentfche« Regierung zur Kenntnis gebracht, baß, «A«« diese von der Möglichkeit, gehört z« »»erde«, die ihr ««ich Artikel 28» des Friedensvertrags zustcht, Gebrauch ,« mache« wünsche, die ttommisfion geneigt ist, de« bevoll, nächtigte« Vertreter am Mittwoch z» höre«. Sie der „TempS" «itteilt. ist die deutsche Regie, r « » g »»« der Entscheidung der ReparationSkommisston so fort telegraphisch ln Kenntnis gesetzt worden. Ebenso ist der LrlegSlaftenkomMission in Paris Mitteilung ge, macht worden. Wie »er „TempS* weiter meldet, habe« i» der heutigen Sitzung der Reparatiouskommissio«, die offiziöse« Lharakter hatte, di- einzelnen Delegierte» ihre Ansicht «der das deutsche Moratorinmsverlange» anseinandergesetzt. Di« eine» erklärten, sie seien einem Moratorium günstig geben würde«. Zwei Ansichten seien bei alle« Mitgliedern der Reparationskommission zum Durchbruch gekommen, ei«, mal, daß die gegenwärtige Unsicherheit ohne schweren Folgen «i cht l ängcr dauern könne und daß die Entscheidung der Kommission möglichst früh, wenn möglich am Mittwoch erfolgen müsse. Außerdem, daß durch die Delegierten Ber- sühnitngsversnche gemacht werden müßte«, um eine einstimmige Entscheidung herbeizuführen. Nach der Agcncc Hanas deutet der heutige Beschluß der Neparationskommission, ihre endgültige Entscheidung um drei Lage zu vertagen, daraufhin, daß die vier Delegierten den Wunsch haben, sich einmütig über diesen Ent schluß zu verständigen. Die vier Delegierten hoffen in der Tat, sagt HavaS, daß die letzten Meinungsverschie denheiten, die sich noch bei einem oder zwei von ihnen zeigen sollten, alsdann beseitigt sein werden und baß, wenn schließlich am Mittwoch die Reparationskommission ihre Entscheidung trifft, diese Entscheidung einstimmig gefaßt werden wird. Wie der „Tcinps" meldet, finden an» Montag, Dienstag und Mittwoch »v eitere offiziöse Besprechungen der Neparationskommission statt, um zu einem Uebereinkom- mcn zu gelangen. Der heutigen Besprechung der gHparationskommission hat auch ein a in er iranischer Vertreter offiziös bei gewohnt. iW. T. B.) Am Sonnabend war die Neparationskommission von ö bis 7 Uhr versammelt. Sie hörte bie Darle.gungen ihrer aus Berlin znritckgekehrten Mitglieder Bradbury und KSlmWM . , z ^ 3. » « » . John Maynard Keynes über -ie Lage Deulschlänbs. Das Ende des Hamburger WcltwirtschastskongrcsseS. Hamburg, 26. Aug. In einem der größten Säle Hamburgs dem Convcntgarten, hat heilte Prvf. I. M. Kenn es vor einer Versammlung von über 2606 Personen den letzten Vor trag des WeltwirtschaftSkvngresses gehalten. Nach einführen den Worten durch Gcheimrat Enno und stürmisch lebhafter Begrüßung durch die Versammlung begann der englische Wirtschastspolitiker seine Rede in englischer Sprache, deren zuversichtlicher «»leist und zwingende Logik in dieser schwer auf uns lastenden bangen Notstimmnng, wie ein stär kendes aufrichtendes Elixier wirkte. Er sagte u. a.: „Als vor B/2 Jahren mein Buch erschien, vertrat ich mit meinen Ansichten nur eine scchr kleine einflußlose Minder heit. Heute hat das, was ich damals als allgemeines Resul tat aussprach, durchweg Widcrha ll gefunden. Ja, viele würden heute noch weitergehen, als ich es damals tat. Sogar Frankreich würde am Ende zufrieden sein, wenn cs hentc Bedingungen erzielen könnte, die ihm günstig wären, roie die Vorschläge, dcrctwegcn man mir noch vor kurzem jede Art von Motiven unterstellt hat. Aber wenn diese Ent Wicklung der Stimmung als politisches Snmtvm auch große Bedeutung hat, so hat sic keine entsprechende Ansivirknng ge habt. Selbst wenn die deutschen Sachverständigen noch so ge schickt versucht hätten, die Mark zn stabilisieren und den Rcichshaushalt ins Gleichgewicht zu bringen, wäre die sichere Folge nur gewesen, daß die Alliierten ibre Forderungen i m gleichen Maße erhöht und damit jede Anstrengung vernichtet hätte». Und dvch »vage ich heute zn prvphezeien, daß der Tag für die Kunst des Sachverständigen, für dir Kunst des Organisators und Fachmannes anbricht, wenn auch noch nicht dieses Jahr, so doch nächstes Jahr. Und dann ist cs durchaus möglich, daß die Besserung im Eil schritt kommt. Vorher droht die Gefahr, daß dch Alliier,-, tcn zu lange zaudern könnten und inzwischen die Zersetzung des ganzen Lebens in Deutschland zu weit fortschrcitct, als daß Deutschland »nieder in die Höhe kommen kann. I ch persönlich glauben ich tandiese Gefahr. Sin so großes festgewurzeltes Gebilde, wie die deutsche Nation, kann nicht plötzlich znsammcnbrechen. es sei denn in eigener Verblendung." Auch an die Gefahr, das» Frankreich einen nciren Krieg ausführt, glaubt Redner nicht. Der Glaube der Franzosen an die Reparationspolitik wäre völlig untergraben. Sie blufften nur weiter und wüßte»» ganz genau, daß ein rechtswidriges Vorgehen gewaltsamer Art Frankreich moralisch und gcfnhlsinäßig isolieren und seine eigenen Finanzen zerstören würde. „Ich wäre", so fuhr der Redner wörtlich fort, „nicht übcrtascht, wenn die momentane Lage durch ' .. Poincars --- -- damit gelost wiirde, daß er seinen Vertreter in -er Nepara tionskommission einfach überstimmen läßt. Er »nag scharfe Reden führen und eine Politik zwcckloser Quälereien be treiben, »vie die A u s t r e» b u n g a n s E l s a ß - L v t h r i n- gen, aber im großen .Maßstabe wird er nicht Vorgehen. Seine Reden sind nur ein Zurückweichen vor der Tat. Er muß laute Reden führen, um die öffentliche Meinung seines Landes zn befriedige»». . ^ . Es gibt > zivci Arten der Zahlungen, denen sich jüngsthin die rege Ausinerksamkeit der dciuschen Sachverständigen zuivandte, die aber beide zn Jrrtümern und Eilttäilschliiige», führen würden. Die erste dieser beidri, Arten »st die Zahlung der nächste'» Raten ans dem Erlös einer großen internationalen Anleihe, die andere durch Zahlung in Sachleistungen. Diese beide», Ideen haben »n der Vergangenheit ihren politischen Wert ge habt. ES ivar für Dcntschland vorteilhaft, erklären zir können: Ja, wir »vollen sofort zahlen, vorausgesetzt, daß wir eine Anleihe erhalten. Das ermöglichte cs Deutschland, das Nein, das cs auSsprcchc» mußte, elegant ei.nz il- httllen, und für Frankreich war es vvrtcilbaft, die Illu sion einer großen internationalen Anleihe durch die Illusion von der großen Rcpargtionszahlimg abzulösen. Es ergab sich für Deutschland die Möglichkeit einer Herabsetzung seiner Barzahlungen durch, sein Anerbieten, Sachlieferungcn z» leisten in einem Ausmaße, das in Wirklichkeit niemals in Frage kommen konnte. Eine internationale Anleihe lann nicht weniger als 4 Milliarden G vld >nark bringen, und dieses ist die geringste Ziffer, die in» allgemeinen ins Auge gefaßt wird. An die Möglichkeit einer Transaktion dieses Umfanges zu glaube», bedeutet eure gründliche Ve» kcnnung des intcruationalcn Finanzwesens. Die deutschen Guthaben im Ausland könne» lcineosalls über 2 Milliarden Goldmark hinansgchen und sind wahrscheinlich viel geringer. Wenn eine wirklich grundlegende Regelung zustande gekom men ist, »nag eine ausländische Goldanlcihc bis zn einer Mil liardc möglich sein, um die Mark zu stabilisiere». Es gibt n n r ci n c N r t i n t e r ii a tt 0 11 a l c r A11 l e th e, dienur großen Umfange von Bedeutung sein könnte, nämlich ^ eine deutsche Anleihe, anfgevlacht in de» Ländern seiner Gläubiger. Eine deutsche Anleihe, in Frankreich gezeichnet, würde ein fühlbares und praktisch »virksaincs Mittel sein, um die französischen Finanzen zn bessern. Jeder Bersnch, bestimmte Arten der Zahlungen vorzuschrcibc», in Form von Sohlen- liesernngcn und anderen Sachleistungen, oder durch das, was Poincars „produktive Pfänder" nennt, wird die Fähig keit Deutschlands zu weiteren Zahlungen mehr hcrabgemin- dcrt, als es den alliierten Ländern nützt. Es ist jedem klar, daß augenblicklich ein Moratorium unvermeidlich ist. ehr schwer aber zu sagen, »vie lange ein solches dauern muß, oder in welchem Maße Deutschland nach seiner Beendigung mit Zahlungen beginnen kann. In jedem Fall ist cs erfo, derlich, Deutschland Zeit zn lassen zur Erholung von de, Krise, die notivcndig der I n f l a t i o » S l 0 n j u >1 kck » r 'olgen mußte. ^ .. . Ein folgenschwerer Rückschlag " nach der trügerischen Hochkonjunktur scheint unvermeid lich, andrerseits aber dünkt mich das Problem de» Reichs- haushalts während des Moratoriums nicht beivichcis