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Bereite dem Heiland Ecorüht, di! heiliger Advent, Den jeder Christ willkommen nennt, Der uns gemahnt an jenen grasten Tag, An dem sein „Ave" einst der Engel sprach, Und an den größeren noch, an dem. Um zu erheben uns vom Falle, Geboren ward im rauhen Stalle Ein Kindlein einst in Bethlehem. Das liebe Kind, es will auf Erden Noch immer gern geboren werden: Zm Menschenherzcn, fromm und rein, Da kehrt es gern für immer ein. Doch willst du fest es darin halten, Darf deine Liebe nicht erkalten; Ein Krippchen muht du ihm bereiten, Drin gern es weilt für alle Zeiten. Hinein mußt du vor allen Dingen, Als schlichtes Stroh, die Demut bringen. Als Bettchen. Dank für Gottes Huld, Als Kissen, Sanftmut und Geduld, So wird das Krippchen wohl geNngen. Als Leinen nimmst du Neinigkeit Und Wahrheit und Gerechtigkeit, Als Decke festes Gottoertrauen. Um das Krippchen recht zu schmücken, Muht du die schönsten Blumen pflücken, Die an dem Fust des Kreuzes blühn, Gehorsam, Liebe, die verzeiht, Wohltun, Gebet, Enthaltsamkeit, Um alle muht du dich bemühn. Dann aber darfst du daraus bauen. Dah sicher auch das liebe Kind Zn deinem Krippchen gern verweilet Und mit den Händchen, sanft und lind, Des Herzens tiefste Wunde heilet. Drum wohl dem, welcher früh beginnt, Wär's »hm zuerst auch unbequem, Er hat ja alles, wer gewinnt Das sühe Kind von Bethlehem! jUioU NolpIaL Herr, lehre uns beten Auf den dritten Adventssonntag. Ein Blick u m uns und ein Blick i n uns wollten uns das Gebet wieder besser in seiner Selbstverständ lichkeit, in seiner Würde und in seinem Adel erkennen lassen. Tun wir heute abschließerrd noch einen Blick über uns. Schauen wir auf den größten Lehrmeister des Gebetes, aus unfern göttlichen Heiland. E r ist jedenfalls der zuverlässig st e Beur teil e r dessen, was Gottes und unserer unsterblichen Seele ist. Wenn wir i h m Nachfolgen, wandeln wir nicht in der Finsternis. Er ist unser Weg, unsere Wahr heit und unser Leben. Daß er selbst ein hervorragender Beter in seinem Erdenleben war, liegt von vornherein auf der Hand. War ja infolge der wunderbaren Vereinigung von Gottheit und Menschheit in seiner Person das Gebet bei ihm sozusagen der natürliche Dauerzustand seiner Seele. Seine Seele war fortwährend auf Gott ge richtet. Sie lebt ganz in Gott, mit Gott, sie hat ihn immer vor Augen, sie vernimmt stets seine Stimme, sie atmet gewissermaßen in ihm. Gewiß, des Heilandes Leben ist äußerst arbeitsreich und bewegt. Er ist beständig auf Reisen. Er lehrt vom frühen Morgen bis zum späten Abend, bald die Massen, bald den Vertrautenkreis, seine Jünger und Apostel. Er heilt die Kranken, tröstet die Be trübten, nimmt die Kinder liebevoll auf. Aber bei all die sen Berufsgeschüften blieb seiner Seele tiefster Soll die Brille nutzen, muß sie richtig sitzen. Willst Du dessen sicher sein, kaufe sie bei Noettig ein. Dresden-A. — Brillen-Roettig — Prager Straße 23