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WWmiMMl - Nr. 98. - 1899. Tiese verbreitetste unparteiische Zeitung erscheint Wochentags Abends (mit Taün» de-Z nächsten TageS) und lostet out den slinj wöchentlichen B ciblättern: Meine Botschaft, Sächsischer Erzähler, Gerichts-Zeitung, Sächsisches Aüerlei, Jllusirirtes Unter- haltnugsblatt, tei den Postanstalten n»d bei den Ausgabestellen monatlich 40 Pfennig». Postliste: I.NachtragNr.2877. telegramm -- »dr«Is«: «t»»-lanzei,-r, Fernlprechstelte »I>. »SS. Sonnabend, den 29. April. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. lSSchsischer Lande».Anzeiger). - Gegründet 18VS als „Anzeiger" «. »erlag «nd RotattonSmaschinen.Drna von Alexander Wiede tu «hemnitz, Lheaterstratze Nr. 8. »«zeige«,preis: «gespalten» S»p„r,«ll»(ca.S Silbenfassend) oder deren Raum 20Pf» (Prell» Verzeichnisse ir Zelle LSPfg.) — Bevorzugte Stelle («gespalten» Petit-Zeile circa ll Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeige« können nur bis Vormittag t0 Uh» angenommen werden, da Druck and Verbreitung der groben Auslage längere Zelt erfordern. Geschäftliche Anzeiger-Inserat» finden für billigste» Pret» zugleich Verbreitung d«rch did täglich erscheinende Lhemnitze, Eisenbahn-Zeitung. Deutscher Reichstag. 73. Sitzung vom 27- Apicil 1899, 1 Uhr. Am Tische des BundeSratheS: Graf PofadowSky, vr. Koch. Auf der Tagesordnung steht die zweite Berathung des Gesetz entwurf-, betressend die AbSuverung des Baukgesrtzes vom 14. März 1875. Nach der Vorlage sollt« das Bankgrundkapital von bisher 120 Millionen auf 150 Millionen, also um 30 Millionen erhöht werden. Die Kommission hat Erhöhung um 60 Millionen beschlossen» und zwar sollen dieselben zur Hälfte bis Ende 1900, der Rest bis Ende 190b begebe» werden. Ein Antrag v. Levetzow will die gesammten 60 Millionen bis Ende >900 begeben wisten. Ein Antrag Arendt läuft darauf hinaus, daß die neue» 60 Millionen Mark Aktie» nicht dem Publikum zur Uebernahme an- geboten, sondern sammt und sonder- vom gleiche übernommen Werde» sollen. Abg. Arendt (Reichsp.) empfiehlt seinen Antrag, betonend, daß es eigentlch das Richtigste wäre, die Reichsbank überhaupt zu ver- fiaatlicheni Werde sein Antrag abgelehnt, so bitte er um Annahme des Autra.ges v. Levetzow. Der Redner appellirt namentlich an das Zeiurum und dessen sonstige Stellung in wirthschaftlichen Fragen, mit der sich die Zustimmung zu dem vorliegenden Anträge durchaus decken würde. Abg. V. Ttandy (kons.) führt au», die konservative Partei 'Halle grundsätzlich an der Idee der Verstaatlichung der Reichsbank « fest, aber sie habe sich auf nur wenige Abänderungsanträge be schränkt, aus die sie allerdings großes Gewicht lege, so besonder» auf den Antrag zum Artikel 2, daß die Gesammtdividende der Anteils eigner 6 Prozent nicht übersteigen dürfe. — Redner verbreitet sich sodann eingehend darüber, daß eine reine Staatsbank sicherlich am meisten im Interesse der Allgemeinheit liegen würde. Charakteristisch sei es, wie sich die Sozialdemokraten trotz ihres Antikapitalismu» diesmal auf die Gegenseite geschlagen hätten, eingestandenermaßen blvs ans Haß gegen die Agrarier. Abg. Cahe„sl»,(Zentr.) bittet da» Hau», den Antrag v. Levetzow abzulehnen, da in Bezug auf die Vermehrung des Grundkapitals die Kommission schon weit genug über die Vorlage hinaus gegangen sei. Ebenso lehnten seine Freunde den Antrag Arendt ab, sie übernähme» die volle Verantwortung für die Koinmissionsbeschlüsse. Reichsbankpräsident Koch empfiehlt gleichfalls Ablehnung beider vorliegenden Anträge. Es sei ja richtig, daß bei bloßer Uebernahme der neuen Autheilscheine das Risiko des Reiches nicht so groß sein würde, wie bei völliger Verstaatlichung der Rcichsbank, aber es ent stehe immerhin die Gefahr, daß fiskalische Gesichtspunkte bei Fragen der inneren Bankverwaltung, bei Diskonterhöhungen rc., in's Spiel kommen könnten. Daß jemals ein, unberechtigter Einfluß des Ausschusses in Diskoutfragen stattgefunden, sei nicht wahrzunehmen gewesen. Der Ausschuß werde nur angehört. Ebenso liege kein Grund vor, noch über die von der Regierung gemachten Zugeständ nisse in Bezug auf das Grundkapital hinauszngehen und die Ver mehrung desselben noch über das in der Kommission beschlossene Maß hinaus zu beschleunige». Abg. Ga,np (Reichsp.) führt ans, seine Freunde müßten zu- gebe», daß sie in der Kommission viel erreicht hätten, er nehme nicht Ausland, dies rückhaltlos anzuerkcnnen. Sie hätten erreicht die Er höhung des Grundkapitals um 60 statt 30 Millionen, die erhebliche Erhöhung des steuerfreien Noleukvntingents, Aendernngen der Vor lage zu Gunsten der Diskontopolitik der Privatbanken, und viertens eine höhere Vethcilignng des Reiches an den Ueberschüssen der Reichs« bank. Hiernach würde er es für politisch unklug halten, sich an dem in der Kommission beschlossenen Kompromiß nicht zu bctheiligen und dadurch Alles aufs Spiel zu setzen. Er bitte daher alle seine Freunde und die Konservativen, ihre weitcrgchenden Wünsche zurück« znstellcn und sich auf die Beschlüsse der Kvmniission zu beschränken. Abg. Büsing (nat.-lib.): Nach sehr langen und sehr mühevolle» Verhandlungen sind wir in der Kommission zu einer Einigung ge- laugt Meine Freunde werden einstimmig diesem Kompromiß zu- stimmc» und alle Anträge ablchncn, welche davon abweichen. Akg. Fischvcck (freist Volksp.) giebt Namens der freisinnigen Volk-Partei eine gleiche Erklärung ab, ebenso Abg. Siemens Namens der freisinnigen Bereinigung. Abg. Arendt (Reichsp.) bestreitet, daß i» der Kommission ernst hafte Zugeständnisse seitens der Regierung gemacht worden seien. Es gelle das auch in Bezug auf die Erhöhung des Grundkapitals »in 60 statt 30 Millionen, denn die zweiten 30 Millionen sollten ja erst nach 5 Jahren zur Ausgabe gelangen. Und ein solches Hinaus- schiebcn könne ihn nicht befriedigen. Welche Befriedigung könne es denn z. B. gewähren, wenn eine Feuerspritze, die nöthig sei, erst nach 5 Jahre» beschafft werde. (Gelächter.) Redner sucht dann bei anhaltender großer Unruhe des Hauses nochmals seinen Antrag z» empfehlen. Hiennit schließt die Debatte. Der Antrag Arendt wird fast einmnlhig abgelehnt unter stürmischer Heiterkeit des Hauses, da die Abgg. Arendt, v. Standh, v. Wangenheim und Roesicke für den An trag stimmen. Der Antrag v. Levetzow wird sodann ebenfalls ab- gclchnt gegen Konservative, Resormparteilcr und vereinzelte Reichs- Parteilcr. B i Art. 2 befürwortet Abg. Schöulank (Soz.) den von seiner Partei gestellten An- - trag, den Dividendenbezng der Antheilscheiuinhaber auf 5 Prozent im Maximum zu begrenzen. Abg. Graf Knttitz (kons.) beantragt, das Dividendcnmaximum aus 6 Prozent sestzusetzcn. Für den Antrag der Sozialdemokraten erheben sich, unter stürmischer Heiterkeit des Hauses, außer den Sozialdemokraten selbst noch die Deutschkonservativen und Nesormparteiler. — Mit derselben Minderheit fiel auch der Antrag der Konservativen. Auf Antrag Fischbeck (freist Volk-p.) erhält sodann, unter Zustimmung des Bankpräsidentcn, 8 31. Satz 3 de» Bankgesetze» eine redaktionell etwas veränderte Fassung. Art. 5 handelt vom Privatdiskonisatz. Nach 8 1 soll die Reich», bank nicht mehr unter dem offiziellen Diskontsatz diskontiren dürfen, sobald derselbe 4 Prozent „erreicht oder überschreitet". Nach 8 2 sollen die Privatzettelbanken sich nuf dasselbe Verbot verpflichten, widrigenfalls ihnen das Notenausgaberecht soll gekündigt werden. — Ei» Antrag Hei,«« (Zentr.) beantragt Streichung der Wort« „erreicht oder". Da» betreffende Verbot soll also nur gelten, wenn der offizielle Diskont den Satz von 4 Prozent „überschreitet*. — Ein Antrag v. Levetzow (kons.) will der Reichsbank überhaupt verbieten, unter ihrem offiziellen Banksatz zu diskontiren. Die Privatzettelbanken sollen nicht um mehr als V, Prozent (nach den Beschlüssen der Kommifsio» Prozent) unter den Reichsbankdiskont hinabgehen dürfen. — Nachdem Abg. Heim seinen Antrag empfohlen, bittet auch der bayrische Bevollmächtigte v. Stengel um dessen Annahme. Abg. Graf Kanitz (kons.) tritt für den Antrag ein. Präsident Koch bittet um Ablehnung des Antrages, und erklärt sich außerdem noch gegen den zweiten Theil des Antrages Heim, der durch eine Aenderung in 8 43 des Bankgesetze» den Bundesrath grundsätzlich in seine« Befugniß, den Privatbanken da» NvtenauS« gaberecht zu kündigen, beschränken will. Abg. Haus),«»an«, (südd. Volksp.) tritt warm sü, den Antrag Heim in seinen beiden Theilen ein. Abg. V. Frege (kons.) empfiehlt den Antrag Levetzow. Abg. Gamp (Reichsp.) widec spricht diesem Anträge, sowie dem zweiten Theile des Antrages Heim. Der erste Theil dieses letzteren Antrages sei annehmbar, da er die Befugniß, unter der) offiziellen Rate zu diskontiren, sowohl für die Neichsbank, wie für die Privat banken erweitert. Abg. Lncke (B. d, Laudw.) ist für die Anträge Heim und v. Levetzow. Staatssekretär Gras PosadowSk«) bekämpft lebhaft den Antrag v. Levetzow. Bei Uebernahme der preußischen Pauke» auf dgs Reich habe man in dem Fortbestehen der Privaizettelbanken nur einen Nvthbehelf gesehen. Wolle man jetzt der Neichsbank, zu deren Gunsten s. Z. Preußen auf seine Notenbank verzichtet habe, allein das Recht nehmen, unter der offiziellen Rate zu diskontiren, den anderen Zett.'lbankcn dagegen dieses Recht lasten, so sei das eine un gerechte Entwickelung, die den Absichten bei Errichtung der Neichs- bank durchaus widerspreche. Im klebrigen stimme er materiell dem Abg. Gamp bei. Präsident Koch bekämpft nochmals den Antrag v. Leretzow und denjenigen Heims. Nach weiterer Debatte werden unter Ablehnung aller Ab änderungsanträge die Kompromißvorschläge der Kommission ange nommen. Auch der Nest des Gesetzes wird in der Konimissions- fassung angenommen. ^ Das Haus vertagt sich hieraus. — Freitag 1 Uhr: Bankgcsetz, dritte Lesung; Anträge Rintelen und lox Salisch. Schluß der Sitzung 5'/, Uhr. Allsland. Oesterreich-Ungar,»« Der Wiener Superintendent Schack hat aus Anlaß der erniedrigenden Angriffe de» Pfarrers Deckert gegen den Protestantismus durch die Konserenzreden in der Weinhauser Kirche bei der Slatthalterei amtliche Beschwerde wegen Beleidigung einer staatlich anerkannten Kirche erhoben. Belgien. Im Borinage betrug di« Zahl der Ausständigen estern 15,236, also 2064 mehr als vorgestern. Von der Zunahme nd hauptsächlich die Gruben von Dour und Elouges betroffen, wo 1478 Mann die Arbeit niedergelegt haben. Im Bassin Du Centre hat die Lag« sich gebessert. 800 Mann haben dort die Arbeit wieder ausgenommen. Im Becken von Lüttich, namentlich in den Gruben von Seraing, ist die Zahl der Arbeitenden um 900 gestiegen. In den Kohlengruben des Plateaus von Herve nimmt der Ausfiand eine beunruhigende Ausdehnung a». Schweiz. Die Gerichtsbehörde in Zara in Dalmatien hatte an die Gerichtsbehörde in Grus da» Ersuchen gerichtet, Lucchenk Erklärungen eines in Zara in Haft befindlichen anarchistische» Bergmannes Namens Bracia mitzutheilen. Bracia sagt« aus, er habe zusammen mit Luccheni gearbeitet und habe ihn mehrfach Drohungen gegen gekrönte Häupter ausstoßen hören. In Folge dieses Ansuchens wurde Luccheni gestern von dem Untersuchungs richter Lechet vernommen. Luccheni erklärte, er habe niemals in einem Bergwerke gearbeitet. Dagegen blieb er bei seiner frühere» Behauptung, zwei andere Anarchisten, die er nicht kenne» hätten sich an« Tage des Attentat» auf dem Genfer Bahnhöfe mit Revolvern bewaffnet befunden, um der Kaiserin Elisabeth aufzulauern. — Ei« anderer Punkt hat jetzt feine Aufklärung gefunden. Man sprach lange Zeit von einen« unbekannten Greise, der Luccheni am Tage des Verbrechens folgte. Es ist dies ein ehrenhafter Handelsman« gewesen, der zufällig aus dein Quai Mont Blanc neben dem Mörder stand. Er hatte später sich nicht melden »vollen, um Aussehen und Verhöre zU vermeiden. Amerika. Bo» den Phlippinen meldet eine Drahtnachricht des Generals Otis, die am 27. d. M. in Washington angelangt ist: „Die Division Mac Arthur'» hat den südlich des Flusses liegenden Theil von Calumpit eingenommen. Die Operationen waren wegen der Dschungeln, der Hitze und der starken Berschanzungen mit Schwierigkeiten verbunden. Die Verluste Mac Arthurs stelle» sich auf 3 Tobte und 11 Verwundete. Politische Nimdschart. Chemnitz, 28. April 1899. Deutsches Reich. — Die amtliche Genugthunng für Coghlans Brandrede ist jetzt von nvrdamerikanischer Seite erfolgt. Präsident Mc. Kinley empfing den deutschen Botschafter vr. v. Hollcben. Der Präsident sprach Herrn v. Holleben seine Mißbilligung des Benehmen» Coghlans ans und ersuchte den Botschafter, dem Deutschen Kaiser und der kaiserlichen Negierung die Versicherung seiner freundschaftlichen Gesinnungen zu übermitteln. Auch Cvghla» selbst hat nnnmchr seinen Standpunkt geändert, worüber das amerikanische Marine departement folgende Erilärung veröffentlicht: „Küpitän Cvghlan hat dem Departement geantwortet, daß die Blätter seine Worte nicht mit voller Genauigkeit wiedergegeben hätten; er habe weder eine Un- ehrbietigkeit gegen die deutsche Flagge noch eine Mißachtung derselbe» beabsichtigt. Er bedauere cs aufs Tiefste, daß seine^Aeußcrangen eine derartige Auslegung erfahren haben. Kapitän Coghlan wird einen Verweis erhalten »nd die Angelegenheit in gebührender Weise erledigt werden." — Die „Köln. Ztg." schreibt zur Erklärung des Washingtoner Marineamtcs, mit dieser Erklärung sei der Zwischenfall für Deutsch land in bester Weise erledigt. Es müsse anerkannt werden, daß sowohl die amerikanische Negierung wie der Kapitän Alles gethan habe, um den Zwischenfall vergesse» zu machen. Für Deutschland bleibe aber unvergessen, daß abermals die deutschfeindliche englische Presse, an der Spitze die „Times", es gewesen sei, die erneut versuchte, diesen Vorfall ausznbeuteu, um Deutschland mit Amerika zu verhetzen. — I» Berlin ist gestern eine amtliche Meldung ans Apia von« 18. d. M. cingelrosf.», die folgende Mitthcilungen macht: Nach dem Eintreffen der letzten Post hat das amerikanische Kriegsschiff „'Philadelphia* den Hafen von Apia verlassen und sich nach dem amerikanischc» Vcrtragshafcn Hagv Hago begeben. Die englische» Kriegsschiffe setzte» allein die Beschießung samoanischer Stranddörfer c.n der Nordküstc von Upotu fort. An Land fanden kleine Gefechte statt. Am 17. d. M. kam cs drei Meilen von Apia zu c.neni Zusammenstöße, der mit dem Rückzüge der Tanu-Leute endigte. Tobte und Verwundete gab cS etwa 7o. Kein Europäer ist verletzt. Eine in Reserve liegende englische Abthcilung nahm am Kampfe nicht Theil. Umschatt im Laude. — Grimma. Der Gefahr, voin Eisenbahnziige überfahre» zu werden, entging in der Nacht zu», Dienstag der Thierarzt Priemer in Grimma nur mit knapper Noth. Er war zu Pferde außerhalb gewesen und kam im Galopp die Nothe-Vorwerkstraße hereingespreiigt. Offenbar hatte Priemer die Herrschaft über das Pferd verloren, denn dieses setzte über die geschlossene Uebcrgangsschranke hinweg und kam in dem Geleise z»m Sturz, den Reiter unter sich begrabend. Der dienstthuende Schlagzieher lief, nachdem er sich vergebens bemüht hatte, den Verunglückten aus dem Geleise zu schaffe», dem Nachtzug entgegen, um Len Zugführer znm Halten des Zuges zu veranlassen. Es gelang denn auch, den Zug etwa 15 Meter von der Unglücks stelle entfernt znm Stillstand zu bringen. Mit Hilfe der Bahn beamte» wurde Priemer in bewußtlosem Zustande aufgehoben und mit dem Zuge nach Grimma befördert. Dem Vernehmen ««ach hat Priemer außer anderen Verletzungen das Schlüsselbein gebrochen. Das Pferd ist mit leichteren Verletzungen davon gekommen. — Döbel««. Der hiesige Polizeiinspektor St. ist mit einer Nestaurateursehefrou unter Mitnahme einer Geldsumme von über 20000 M. dluchgegangen. — Zschopau. Um die Betriebssicherheit der hiesige» Gas anstalt nicht in Frage zu stelle», haben die städtischen Kollegien be schlossen, einen neue» Gasbehälter mit 1000 Kubikmeter Rauminhalt zu baue». — Hohenstein. In der Nacht zum Mittwoch brannten in Hohcnstein-Ernslthal acht Häuser (zum Theil Wohngebäude) nieder. Zuerst brannten aus noch nicht ermittelter Ursache zwei an der Lnngwitzerstraße gelegene bewohnte Häuser, oon denen aus sich das Feuer den sechs benachbarte» Gebäuden mittheilte. B.i den Rettnngs- arbeiten brach ein Fenerwehrmcmn durch das Dach eines Schuppens und stürzte auf den Boden, ohne jedoch ernstliche Verletzungen davon- zntragen. — Glaucha»«. Eine sehr nachdrückliche eheliche Auseinander setzung, die das Einschreiten der Polizei nöthig machte, gab es neulich Nachts in der zwölften Stunde in einem Hause der Oberstadt, wo eine Ehefrau ihren Mann derartig schlug und zu Boden tvarf, daß er blutete und laut um Hilfe rief. Damit die Mutter zu ihrer „Arbeit" besser sehen konnte, hielt der 16jährige Sohn die Lampe. Durch das laute Schreien wurde eine Menschenansammlung vernr- sacht, so daß die Polizei zum Einschreiten veranlaßt wurde. lj. Olberuha»». An Stelle des freiwillig hier abgehendcn Gcmeindevorstandes Gessing wurde in der an, 18. d. M. abgehaltenen Gemeiuderathssitzuug Nathsassessvr vr. Schanz aus Oclsnitz gewählt. Um diese Stelle halten sich insgesammt 30 Bewerber gemeldet. — Falkeustei»«. Ein Landbriesträger hat am Mittwoch Vor mittag in der Oberlauterbacher Waldung drei große Kreuzottern ge- tödtet. — In Rodewisch ist die Maul- und Klauensenche in zwei Gehöften zum Erlöschen gekommen. Lokales. — Eine Zählung der Fabrikarbeiter findet in Gemäßheit einer Anordnung des Ministeriums wie alljährlich am 1. Mai d. I. nach einem hierfür vorgeschricbenen Formulare statt. — Die Maut- und Klauenseuche auf dem Schlacht-