Suche löschen...
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 11.08.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189808117
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18980811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18980811
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1898
-
Monat
1898-08
- Tag 1898-08-11
-
Monat
1898-08
-
Jahr
1898
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
WM-?'» ----- de« Tot» des Fürsten Bismarck noch um Mitternacht an S. M. den Kaiser telegraphirt. Die gemeinsame Anzeige des Hin- scheidrnS seitens der beiden Sohne des Fürsten ist dem Kaiser a»> andern Morgen i» Bergen zugegangc». Die Mittheilnng, daß Se. Majestät nach Friedrichsruh zu kommen und dort 20 Minuten Ans enthalt zu nehmen beabsichtige, sowie der Wunsch, dem selbstverständlich entsprochen wurde, daß die Einsegnung der Leiche bis Nachmittags nach Anknnst des kaiserliche» Besuches verschoben werden möge, traf ln der Nacht vom 1. zum 2. August gegen 1 Uhr ei». Mit der Rücksichtnahme, welche den allerhöchsten Her»» auszeichnet, hat der Kaiser -S unterlassen, die Familienmitglieder zu der Tranerseicr in Berlin einzuladen, da er in den erste» schweren Tagen der Trauer «ine solche Einladung an die Familie nicht ergehen lassen zn solle» glaubte. Es ist bei der Anwesenheit des Kaisers und des Gefolges in Friedrichsruh nicht davon gesprochen worden, aber der Kaiser hat bei der Verabschiedung zn dem Grasen Rantzau in gnädiger Weise geäußert: „Nun werden wir aber noch unsere Trauerfeier in Berlin haben." —Der Architekt, welcher den Vau der Grnftkapelle, in der die Leiche des Fürsten Bismarck bcigcsctzt werden soll, übernommen hat, ist am Sonntag in Fricdrichsrnh gewesen und hat versprochen, den Bau möglichst zn beeilen. Selbstverständlich hat er aber eine» cnd- giltige» Termin für die Vollendung desselben vorläufig »och nicht in Aussicht stelle» können." — Am Montag Abend fand bei dem Oberpräsidentcn in Posen eine Besprechung statt, an der auch die Minister Or. von Miqnel, Dr. Bosse, von der Recke, sowie Ministerialdirektor Or. Küglcr theil- «ahmen. An Stelle des Kriegsministers von Gvßler ist General Von Hecringe» aus dem Kricgsministcrium cingetroffe», der heute früh verschiedene militärische Gebäude besichtigte. Die Rückreise der Herren nach Berlin erfolgte gestern Nachmittag. Der Gesundheits zustand l)r. von Miquels ist gut. — Die „Hamburger Nachrichten" schreiben, in Friedrichsrnh lügen außer den schon publizirten »och Tausende von Beileids telegrammen vor, die zu veröffentlichen unmöglich wäre. Bei den vielen aus den österreichische» Kronländern und Provinzen — so weit die deutsche Zunge klingt — stammenden Depeschen falle Wvhlthueud der besonders herzliche und warme Ton auf. — Der „Köln. Ztg." wird aus Petersburg gemeldet: Zum kaiserlichen Erlaß an den Reichskanzler schreibt die »Nowoje Wremja", Kaiser Wilhelms Gelübde, zu erhalten und mit dem Schwerte zu vcrtheidigen, was Fürst Bismarck geschaffen, habe die Bedeutung eines ganzen politischen Programms, dos auch die Stellung zu Oesterreich und Rußland betreffe. Der neue Kurs er scheine att Faktor des europäische» Friedens in der Form einer politischen Kombinatio», „an die Bismarck in den ersten Jahren seiner politischen Thätigkeit ernstlich gedacht und die nach unserer tiefen Üeberzeuguug nicht so unmöglich zu verwirkliche» ist", wie allgemein angenommen werde. Die „Köln. Ztg." bemerkt dazu, das Blatt sviele ans ei» russisch-deutsch-französisches Bündniß an. Es falle auf, daß der Ton der „Nowoje Wremja" in letzter Zeit sich merklich vcrändert habe. Ihre Leitartikel fingen'an,»deutschfreundlich zu werden. — Anfangs Oktober wird, Berliner Blättern zusolge, im Reichs« justizamt eine Sachverständigenkvnserenz zusammeutreten, um zu de», den einzelnen Herren vertraulich mitgetheilten Entwurf einer Revision des Urheberrechts Stellung zu nehmen. Zu den Sachverständigen gehören Schriftsteller, Musiker und sonstige Künstler, Verleger und Juristen, die sich auf dem in Frage stehenden Gebiete in hervor ragender Weise bethätigt haben, wie n. A. Professor Dambach (Berlin) und Professor Birkmeyer (München). Ausland. Oesterveich-Uttgarir. Nicht minder erschütternd als auf die deutschen Städtebewohner wirkte die Trauerknnde vom Ableben des deutschen Altreichskanzlers auf d,e Bewohner der entlegensten deutlichen Alpeuthälcr. Wie ein Blitzstrahl traf auch die Nachricht in Lienz in Tirol ein und die Trauer rang sofort nach einem beredten Ausdruck. Man wollte die Tranerlunde auf die höchste» Bergspitzen tragen und von oben weithin verkünden, daß man den Schmerz wegen des un ersetzlichen Verlustes mit den Reich-deutschen theilc, und der Vorsatz ward sofort zur That. Es galt, eine Trauerfahne ans dem in den Lienzer Dolomiten gelegenen 2740 m hohen Spitzkosel zu hissen. Noch in der Nacht wurde die 9 na lange und 2 n> 40 am breite schwarze Fahne angefertigt; nm I Uhr früh brach «ine Schaar be herzter Männer unter der Führung des Ignaz Linder und Kurt Banmgärtl auf, »in nach einem siebcnstündigcn, ungeheuer mühsamen und beschwerlichen Marsche die Fahne als Zeichen der innigste» Trauer der deutschen Tiroler auf hoher Bergesspitze im Sturme flattern zu lassen. Die Kunde von der schwarzen Fahne auf dem Spitzkosel verbreitete sich rasch, und Alt und Jung blickte stumm und trauernd zu diesem Wahrzeichen hinauf. Italien. Der „Osservatorc Romano" veröffentticht «ine vom 5. d. M. datirte Encyklika des Papstes, welche an den Episkopat und das italienische Volk gerichtet ist und die Unterdrückung der katholischen Vereine und Blätter, die jüngst von der italienischen Regierung beschlossen wurde, zum Gegenstand hat. Der Papst verbreitet sich über die Entstehung und Nolhwendigkeit jener Vereine, deren Ziele in religiöser, »wrcilischer, sozialer und ökonomischer Hinsicht er klarlegt. Er erklärt, derartige Maßregeln verletzten die Grundregeln von Gerechtigkeit und Gesetz (und be leidigten den Papst, der jene friedliebenden Vereine gesegnet habe. Sie verschärften ferner den für Italien so nachtheiligen religiösen Zwist und beraubten es einer im Kampf gegen Sozialismus und Anarchismus so hervorragend staatserhaltend wirkenden Kraft. Aber die Katholiken würde», obwohl grundsätzlich gegen Verschwörung und Ausruhr, weder durch Drohungen noch durch Gewalt 'zu einer Acndcrung ihrer Haltung gebracht werden. Sie würden sich dem augenblicklichen Stand der Dinge fügen, ihn jedoch nicht unterstützen» solange ders lbe auf Demüthigung des Papstthums Hinziele. Der Papst erhebt gegen jene Maßregeln Einspruch, welche er für will kürliche erklärt, und welche die Lage des Papstthums immer peinlicher und unerträglicher gestaltete», da ihm dadurch auch die Mittel für seine Thätigkeit in »eligiöser und sozialer Hinsicht genommen würde,» Der Papst macht die Katholiken Italiens und des Auslandes auf den Stand der Dinge aufmerksam und ermahnt die Italiener, i» den Grenzen der Gesetzlichkeit und rem Episkopat und dem Klerus treu zu bleiben. Montenegro. Zu Ehre» der Ankunft des Fürsten Ferdinand vo» Bulgarien wurde gestern in der Mntter-Gottes- Kathedralc in Cettinje ein feierliches Tedeum gehalten, dem alle Fürstlichkeiten und die Spitzen der Behörden beiwohnte». Bei dem Gciladiiicr am Abend brachie Fürst Nikolaus von Montenegro einen Trinksprnch aus. Er sagte, er empfinde doppelte Freude bei dem lange erwarteten Besuche des lieben Brnderfürslen »ach dessen Be suche in Rußland. Montenegro und Bulgarien seien durch gemein same Interessen verbunden und mögen Zusammenwirken in Einigkeit. Darauf trank er auf die Gesundheit des Fürsten Ferdinand. Fürst Ferdinand antwortete: Der Wunsch und die Pflicht führten ihn zu dem heroische» Volke, dem Bulgarien durch nationale und historische Bande, sowie durch gemeinsame Religion verbunden sei. Zur Er füllung der gemeinsamen Pflichten sei eine enge Freundschaft nöthig. Fürst Ferdinand trank zum Schluffe auf die Gesundheit des Fürsten Nikolaus, des Borlämpfers der Freiheit und des Fortschrittswerkes ans der Balkanhalbinsel. Jähheit seines starken ÄcrmPramenis über ein echt menschliches Wohl wolle»; und diese Züge' haben, die Menschen oft mehr, als seine Größe, an ihn gekettet. Zahlreiche anziehende Züge sprechen von dem schlichten warmen natürlichen Gemnthslebe», das in dem „Manne vo» Blut und Eiseir" -wohnte: wie er über die »inthwi'llige Aushebung eines Vogelnestes 'In Empörung gerieth; wie er in Versailles die gebildeten Herren, welche die alten Bilder schone» und die deutschen Verwundete» ihnen zu Liebe schlecht nnterbringen wollten, lehrte, was das Leben eines deutschen Kriegers werth sei: Wie er beim Lebewohl von Amt und Hauptstadt das Bedürfnis; empfand, noch einmal von seinem geliebten kaiserlichen Herrn stillen Abschied zu nehmen: wie er, der so unvergleichlich Großes erreicht hat, sich mit ergreifender Bescheidenheit in der selbstgewählten Grad schrist als einen treuen deutschen Diener bezeichnet. Es darf als charakteristisch gelten, daß Gladstone schon seit Jahre» sich in Hc,worden Castle fast hermetisch abschloß, Bismarck in Friedrichsruh bis in die jüngste Zeit hinein die zureisenden Verehrer oft unter schweren Schmerzen gastlich empfing. Jener Hai über der Menschheit die Menschen vergessen; dieser hat selten von der „Menschheit" auch nur gesprochen, aber den Menschen, die da leben und Licht und Lust brauchen, hat er gedient, für sie und mit ihnen gefühlt. Durch Gladstone's abstrakten MenscbheitskultnS konnte es dahin komme», daß die Engländer ihn, den Stockengländer, schließlich nicht mehr als nationalen Staatsmann ansahen, und ihm darum Lord Beaconsfield, in dessen Ader» »ach Gladstone's Wort kein Tropfen «nglischen BlnteS floß, vorzogen. Er verlor den Halt in seinem rigenen Lande und hat doch — eine Schaar eifriger Bewunderer abgerechnet — nirgends anders dafür Halt gewonnen. Bismarck hingegen, der sich nie als einen Humanitätspolitiker aufgespielt hat, hat nicht allein das größte nationale Werk des 19. Jahrhunderts vollbracht, sondern zugleich in dem deutschen Reiche der Menschheit «ine starke Friedensbürgschast, der gejammtcn Kultur einen mächtig wirkenden Faktor und Sporn, ein neues Zentrum voller Zeugungs kraft gegeben. Ueber das Werk der beiden Großen endgittig zu urcheile», ist heute der Zeitpunkt noch nicht gekommen. Wie die Dinge heute liege», iveiß selbst der Nomade in der Wüste zn sagen, was Bismarck geleistet hat, während es auch der ungeheuren Mehrzahl der Ge bildeten schwer genug falle» dürfte, Gladstone's positive Leistung zu präzisire». Aber das Schwergewicht der Bedeutung des Engländers liegt in seinen Anregungen; und wenn sie vielleicht erst nach Jahr zehnten Früchte trage», so müssen liefe billig dem Sämann ange- rechnct werden. Eines jedoch darf wohl schon jetzt mit Sicherheit gesagt werde,» So hoch Gladstone moralisch steht, in geistiger Hinsicht muß er nach dem treffenden Worte des bereits genannten dänischen Literarhistorikers und Psychologen Georg Brandes als „eine uninteressante, »„originelle Natur" bezeichnet werden. Wer seine Lieden, seine Schriften liest, empfindet nicht das elektrische Fluidum eines originellen Geistes, während Bismarck eine durch und durch originelle Persönlichkeit war. Nun haben wohl auch unvriginclle Persönlichkeiten Bedeutendes geleistet — es sei nur an Pompejus erinnert, dessen Mangel an Originalität Mommsen so geistreich »ach- gewiesc» hat —; die wahrhaft welthistorischen Leistungen aber vleibcn de» durchaus originellen Naturen Vorbehalten, den Cäsar und Columbus, den Cromwcll, Friedrich der Große und Bismarck. Umschau im Laude. — Leipzig. Die Beamten der Ortskrankenkassen und Berufs- gettossenschastc» Sachsens hielten am Montag in der „Wartburg" hicrselbst eine Versammlung ab. Nach einen, von Herrn Schmidt- Leipzig erstattete» Bericht über den im August 1896 in Köln abge- haltencn Verbandsiag der Octskrankenkaffenbemnten Deutschlands be schäftigte mau sich meist mit der Aussprache über Fragen, welche die wi'rthschaftli'chc Stellung der Beamten betrafen. Bei dem diesjährigen, in Berlin stattfindcnden Vcrbandslage soll sodann darauf hingewirkt werde», daß künftig nicht aller zwei, sondern nur noch aller 3 Jahre Vervandslage abgehalten werde». Als Dclegirte zum Berliner Ver bandstage wurden die Herren Schmidt-Leipzig, Fink-Dresden, Sn st» Chemnitz und Steglich-Bautzen gewählt. Schließlich erkannte man an, daß eine Aendernng der Verbandsstatuten zur Nothwendigleit ge worden sei, nn- betraute hiermit die Herren Schmidt-Leipzig und S ust - C h e m nitz. — Zittau. Der Schornsteinfeger-Geselle Krause, der in voriger Woche das Unglück hatte, de» Lehrling Neubert auf dem Hofe seines Meisters infolge von Unvorsichtigkeit zu erschießen, ist vorläufig aus der Hast entlassen worden, du alle Zeugenaussagen zu seinen Gunsten ansgesallc» sind. — Kletuschöuau. Hier hatte sich in euiem unbewachten Au>,cu blick das 3 Jahre alte Söhnchen des Tagarbeitcrs Schieber de,» Lreppenflursenster im 2. Stock genähert, dasselbe geöffnet u„d beim Hinaussehen das Uebergewicht bekomme», so daß es in den Hof ans steinigen Bode» fiel. Der Tod des Kindes trat infolge der erhaltenen Verletzungen nach einigen Stunden ein. — Bauye». Der Gendarmerie ist es gelungen, den Namen des Verbrechers fcstznstellc», der in Neukirch (Lausitz) die 13jährige Tochter des Wirthschaftsbcsitzers Thomas mißbrauchte und schwer verletzte. Bereits beim Miiilär ist er wegen Fahnenflucht mit H/z Jahr Festung bestraft worden. Bis kurz vor der That stand er in Kirschau in Arbeit. Bor Ausübung des Verbrechens hat er mehrere aus dem Felde beschäftigt- Leute angcsprochcn. Auf de,» Felde, wo die scheußliche That begangen worben ist, wurde das Messer gesunde», mit welchem der Unhold das Mädchen verletzte. Die Polizei legle das Messer Förster's früheren, Dienstherr» vor, welcher es gleich seine» Familienangehörigen und dem Gesinde als dasjenige Förster's erkannte. Es wäre zu wünschen, daß der Ver brecher nun recht bald ausfindig gemacht wird. Das Befinden des verletzten Mädchens, das bereits von verschiedenen Blättern todt gesagt wird, ist ein zur Besserung führendes. — Sebuitz. nachdem am Sonnabciid dnrch das Hainspacher Bezirksgericht behufs Agnvszirnng der ausgcfundcnc» Leiche die Kleider derselbe» bei dem Nixdorfer Gemeindeamt zur Ansicht aus gestellt worden waren, scheint Licht i„ die dunkle Angelegenheit kommen zn wollen. Vorgestern wurde ein Baueriigulsbesitzerssohn i» Nixdvrf verhaftet, bei dessen Vater das Mädchcn vor de». Ver schwinden hat in Dienst treten wolle». Durch die Frau, bei der cs bis dahin thätig gewesen ist, konnte die Identität dieses Mädchens mit der Leiche sestgcstellt werde», da die Frau die ausgestellten Kleider der Leiche als dem Mädchen gehörig erkannte. Man freut sich allgemein über den Erfolg der dehördlicheu Maßnahmen und alhmet crlci l,tcrt auf. — Königsteiu. Am Sonnabend wurde von Ernlcarbcitern in Langeuhciinersdvrs unmiitelbar hinter der Kirche ein Soldat in vollständigem Wachlai,zug und mit scharfgeladenem Gewehr erschaffen ousgesunden. Derselbe war mit einem Posten identisch welcher a» vergangenen Donnerstag v°. Pnlv-rha..-°i. !.r Fchung K?^ verschwunden war. Der B-dauernSwerthe scheint die That a» Freitag Abend zur AuSsührung gebracht zu habe»,' denn „m dich Zelt ist vvn vielen Bewohnern ein dem Militärgewehr eigener Knall gehört worden. Der Unglückliche heiß» Gelluer, gehört der 5. Kompagnie des 177. Regiments an und ist ans Schlesien gebürtig. Schwermuth scheint de» junge»» Mann in den Tod getrieben zu habe». —8. «oSwig. Am vorigen Sonnabend Mittag entgleisten auf hiesigem Bahnhofe 2 Güterwagen. Eine Verkehrsstörung fand nicht statt. — Sonnabend hält der Turnverein seine Monalsver- sanimliing im hiesigen Gasihvfe ab. — Sonntag und Montag findet im Restaurant zur „Börse" Jugend- und Gesellschaft-Vogel schießen statt. Wurzen. In der Nacht zum Montag ist hier aus dem Polizeigesäugniß der daselbst iuhastirtc Steinmetzgehilfe Josef Grimm, geboren am 8. Januar 1867 zu Lengfeld in Hesse», gewaltsam auS- geblvchen und flüchtig geworden. Grimm hat den in der Zelle be findlichen festen Kachelofen abgetragen und dann einen eisernen Gitter stab ausgewuchtct. — Meerane. In der Nacht vom Sonntag zum Montag gerieth in der Nähe des benachbarten Dorfes Merlach ei» Fleischer- geselle ans Gößnitz mi! einem Soh» des Gutsbesitzers Dietzmaun ans Merlach in Wortwechsel, welcher damit endete, daß Elfterer im Verlaufe des Ltreites ein Messer hervorzog und dem Dietzmaun einige Stiche beibrachte, wodurch derselbe schwer verletzt wurde. Im Gehös.e seines Vaters wurde D. bewußtlos aufgefunde». Der Messer held hat sich gestern Nachmitiag, nachdem er noch ein Rind mitgeschlachtet, durch Erhänge» entleibt. — Mylau. Der 59 Jahre alte Fabrikweber Ernst Hermann Wolf am Rotzschanerweg hier wurde bei Verrichtung einer häus liche» Arbeit von einer Ohnmacht befallen und fiel hierbei so unglücklich ans den Hinterkopf, daß derselbe zerschmettert wurde und sofort der Tod eintrat. — In der Franz Neubert'schcn mechanischen Weberei hier haben die 67 Weber dieser Fabrik die Arbeit »ieder- gelegt, weil der Inhaber jener Fabrik eine eigene Betriebskranken- kaffe gründen wollte, womit die Arbeiter nicht einverstanden waren Tie Arbeiter wollte» bei der Ortskrankenkasse, der sie jetzt aiigehören, verbleibe», da dieselbe »ach ihrer Ansicht mehr leiste als die zu begründende Betricbskrankenkasse leisten könne, ferner bei der Orts- krankenkaffe der Neiecvefvnds erfüllt und von derselben bereits be schlossen worden sei, vom 1. Januar 1869 ab die Familien»,>ter- stützung einzuführe». Schon vergangene Woche hatte» 57 Weber dieser Fabrik dem Inhaber derselben ihren Wille» kund gegeben, bei der Ortslraukeukasse zu verbleibe», jedoch Herr Neubert b.harrte bei seiner Absicht. — 8. Triebes. Am Munlag früh brannte es in der Erker- stnbe des Gasthofcs zum „Thüringer Hof", die von einer Arbeiter familie bewohnt wird. Zum Glück leistete» herbeigeeiltc Nachbarn thalkrüftigc Hilfe und gelang ihnen die Unterdrückung des Brandes. Der Brand soll durch Kinder infolge Spiele»- mit Streichhölzern entstanden sei». — Die vvn ihrem Eherne»»:« am 26. Juli dnrch Schläge mit einer Holzaxt schwer verletzte Frau Schulz mußte durch Begleitung in einem Gefährt nach dem Krankenhaus in Zeulenroda verbracht werden und es ist fraglich, ob die Arme de»» Leben er- halten bleibt. — Die billigste Pacht für eine Gastwirthschaft hat jedenfalls der Gastwirth in Zickra bei Auma, welcher den Betrieb der Gemeindeschänke pachtweise in sei» kleines eigenes WchtzphmH'- überilommcn hat und dafür eine jährliche Pachtsunüne'VMr 50 Pfgi,-- an die Gemeindekaffe zu bezahle» hat. rrolared. — Bei vcr hiesige»« köuigl. Amtöhnuptmattttfchaft werden wegen Reinigung der Geschäftsräume nächsten Freitag und Sonnabciid nur besonders dringliche Angelegenheiten erledigt, worauf wir Interessenten nochmals aufmerksam machen. — Der hiesigen Hanvelö- «nd Gewerbekammer sind di Hefte 211 und 212 des Bandes 1-V1. und I-Vll. der amcri- kanischen Oonsrrlar kvxorta (April und Mai 1898) zugegangen. Dieselben liegen während der nächsten 8 Tage in de» üblichen Ge- schäftSstnnden auf dem Bureau der Kammer (Theaterstraße 60, 1) für Interessenten zur Einsicht aus. — Treue in der Arbeit. Ten langjährig in dcr Werk- z-ngmaschineilsabrik „Union" (vorm. D. G. Dichl) hier beschäftigten Herren Schloffcrmeister Carl Friedrich Beyer und Werken Gustav Albin Höselbarth, Beide hier wohnhaft, (ist ß,n» Ministerium dcs Innern das Ehrenzeichen für Tr.?««'i„ der Arbeit verliehe» und »ebst Verleihungsnrkunde gestern KDie„stag a» Rathsstelle durch Herrn Bürgermeister Gerber m.:Msge„wart des Herrn Fabrikejrcktvrs Emil Diehl ausgehändigt Wö'ÄWn. — Die Bertheilnng derjenige»» Spende, Mche der „Verein Deutscher Ingenieure" auläßlich seiner jüngst in Chemnitz abgehaltenen Haupiversammlug gestiftet hatte, fand am Montag Nachmittag 3 Uhr >>» Nathhause durch das städtische Armen amt statt. Es kam die Summe von 1000 Mk. in Beträgen von je 10 Mk. an 100 bedürftige Familien bez. einzelne Personen zur Auszahlung, welchen damit eine grvße Freude bereitet werden konnte. Ein solches Beispiel hochherzigen Grmeinstnnes verdient gewiß zahl reich« Nachahmung. — KoukurStvese«. Ueber das Vermögen der offenen Handels gesellschaft in Firma „F. A. Stöckel'- Wwe." in Chemnitz (Kasernensiraße 24) ist unter den» 9. d. M. Vormittags r/,10 Uhr dar KonknrSversahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Herr Kaufmann Hösel hier (Annabergerstraße 4iH ernannt. For derungen aus diesem Konkurswesen sind bis zu,» 34. September an hiesiger AmtsgerichtSstelle anziimelden. Zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, sowie über die Bestellung eines Gläubigerausschusse» u. s. w. ist auf de» 5. September Vormittag» 10 Uhr und zur Prüfung der angemeldetcn Forderungen auf de» 6. Oktober Vormittags 11 Uhr Termin vor dem hiesigen königl. Amtsgerichte Ablh. U. anberaumt. —o. Der Bau ei„»S neuen Gasometers erfolgt gegen- ivärtig i» dcr a» der Zwickauerstraße gelegenen ältesten unserer beiden städtischen Gasanstalten. Zwei Gasometer sind iu dersebe,^. wie bekannt, bereits vorhanden. Die rapide Erweiterung der Stadt, welche namentlich ans dem Kaßberg-Areal während dcr letzten Jahre stattsa»,), hat auch den Bedarf an Gas bedeutend erhöh'. Zwischen diesem nencn Gasometer und dem Etablissement der Firma Moritz Smk. Esche wird die i» die Gölhestraße einmündende neue Walk» grabenstraße angelegt werden. —o. Stratzenvautcii. Die Rcichenhainerstraßc ist von' der Abzweigung der nach de,» Ane-Adorfer Bahnhöfe führende» Gutersrachtstraße an bekanntlich derartig angelegt, daß sich in der Mitte ein von Nllerbcinmcn enigefaßler breiter Weg für Fußgänger- hwzuht, während sich rechts »nd links desselben dem Fährverkehr dienende Straßen besindc». Bisher wa die Ncichinhai, e straffe i» : r,
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)