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auswärtigen Beziehungen eine Erklärung abzugeben gedenke. Balsour antwortete in verneinendem Sinne. — Wegen einer den britischen Unterthanen in Ploilo auf den Philippinen möglicher Weise drohenden Gefahr hat das in Hongkong statiomrtc Kriegsschiff „Pique" am Sonnabend Befehl erhalten, »ach de» Philippinen abzugehen. in vielen von der M.pernle betroffenen Ortschaften an BlehsutteL Im Kubangebiete kam es deshalb sogar zu ernsten Zusammenstöße» zwischen Bauern und Gutsbesitzern, da diese, obgleich im Besitz reich« Vorrathe an Viehfutler. den Bauer» um keinen Preis etwas abaebe» wollten. Es entstand ein blutiger Kampf, bet den, e» mehrere Todt« und eine Anzahl schwer Verwundeter gab. " « — BiSmarck und Jttles Favre. Der kürzlich erfolgte' Tod des Grafen d'Horisson hat die Erinnerung daran wach gerufen, daß dieser später noch vielfach genannte Mai», einst in Versailles den Verhandlungen zwischen Jules Favre und dem Fürsten Bismarck beiwohnte, die über die Kapitulation von Paris gepflogen wurden. Graf d'Herisson erzählt in seinem Tagebuch selbst die bekannte Zigarren-Episode in folgender Form: „Bismarck legte Jules Favre, der nicht rauchte, die Nützlichkeit der Zigarre bei Erörterungen dar. Dann wurde über die Bedingungen der Kapitulation gesprochen, und der französische Bevollmächtigte mußte zugeben, daß Pari» nur noch- für vier Tage verproviantirt sei. Hierbei tadelte Bismarck in heftiger Rede den Leichtsinn der französischen Staatsmänner, die eine Stadt von 2 Millionen Eiiiwohnern in dieser Weise gefährdeten. Herisson zog sein Zigarrenetui au» der Tasche und bot es Bismarck dar, der nun sofort in mildere Bahnen einlenkte." Es ist nicht ohne Interesse, bei dieser Gelegenheit an eine andere kleine Episode zu erinnern, die bisher noch nicht bekannt geworden ist. Als Jule» Favre in Begleitung deS Grafen d'Herisso», der übrigens ein vor treffliche» Deutsch sprach, beim Fürsten eingetroffen war, ließ der Kanzler den Herren Thce und Kognak serviren. Herr Favre lehnte zunächst den Kognak ab, goß sich jedoch auf die ermunternde Er innerung seines Gastfreunde», daß Kognak die Nerven beruhige» einen Löffel voll in den Thee. Während der Debatte, die natürlich Herrn Favre lebhaft erregte, ergriff er nun mechanisch immer von Neuem die Flasche und füllte sich die Taffe wieder an. Die Folge war, daß Herr Favre, als er schließlich ausstand, nicht nur ein stark gerötheteS Antlitz zeigte, sondern auch ein wenig stammelnd seine AbschiedSworte hervorbrachte. „Wenn ich auch unschuldig an dem Accident war," fügte der Fürst hinzu, „so traf mich doch aus den in Betreff der Errichtung eine» dauernden Jahrgang I, welche interessante Artikel über die Petroleumgesellschaften und über den Gesetzvorschlag de» italienischen Deputirten Luchini betreffs Unredlichkeiten im internationalen Handel enthalten, An gesehen werden. Ueber das Vermögen deS Material- und — Konkttrswesttt. l Stahlivaareiihäiidlers Gustav Adolf Meinhold in Chemnitz (Souueustraße 23) ist unter dem 17. d. M. Vormittags »/.O Uhr das Konkursverfahren eröffnet worden. Zum Konkursverwalter wurde Herr Rechtsanwalt Schwenke hier ernannt. Forderungen aus diesem Konkurswesen sind bi» zum 15. Juni an hiesiger Amts gerichtsstelle Abth. L anzumelden. Zur Prüfung dieser Forderungen und zur Beschlußfassung über die Wahl eines anderen Verwalters, i ? " , — ^ den 23. Juni Vormittags"'/, 12 Uhr Termin vor de», hiesigen königl. Morgen, zum owie über di« Bestellung eines Gläubigerausschusses u. s. w. ist auf Amtsgerichte anberaumt worden. — Militär Konzert im Schlotzgaeten cten Nachm Tie prachtvolle" Fernsicht, die 10 Uhr Militär-Konzert abgchallen. man daselbst hat, wird jedenfalls . ^ kündigten musikalischen Genüssen ein zahlreiches Publikum veranlassen, >em Schloßgarten einen Besuch abzustatten. Selbstverständlich hat Herr Oehme, der als ein recht regsamer Wirth bekannt ist, auch ür Befriedigung der leiblichen Genüsse durch Küche und Keller bestens gesorgt. — Im Bariöt6 Wintergarten finden auch morgen am Himmelfahrtsfeste zwei Vorstellungen statt: Nachmittag 4 Uhr zu kleine» und Abends 8 Uhr zu gewöhnlichen Preisen. Zu dem an sich schon reichhaltige» Programm gesellt sich noch Herma»» Hempel, ein sächsischer Komiker von unwiderstehlicher Wirksamkeit. -cd. Der ehemalige Gastyof „Zum blaue«» Engel", n welchem sich gegenwärtig nach schon früher auSgeführtem völligem Um- und Ausbau der Räumlichkeiten deS Erdgeschosses zu Läden unter Anderem auch das jetzt zum Ausverkauf gestellte Geschäft des Herrn Wilhelm Dresel befindet, wurde im Jahre 1797 erbaut. Er ist also jetzt 100 Jahre alt und galt längere Zeit neben dem „Römischen Kaiser" für eins der feinsten Hotels unserer Stadt, bis «nd am 20. Mai Mittag» 1 Uhr verabschiedet wird. Umschatt im Lande. — Dresden. Ein durchgehender Droschkengaul riß am Montag Nachmittag in der Vorstadt Striesen einen Handwagen mit Gemüse in rasendem Laufe um, auf welchem auch das 13jährige Mädchen der Eigenihümerin Platz genommen hatte. Das Kind wurde der maßen zu Boden geschleudert, daß eine Lungenblutung eintrat, die »ach kurzem Kampfe den Tod herbeisührte. Der Kutscher der Droschke war, als das Pferd durchging, eben abgestiegen, um zu füttern und konnte trotz aller Anstrengungen das rasend gewordene Thier nicht mehr erreichen, ehe daS Unglück geschah. — Löbtau. Der Arbeiter Feustel, der am Freitag seine Frau in's Wasser gestoßen und sich dann selbst ertränkt hat, ist auch der Mörder seines Kindes. Er hat, wie jetzt feststeht, am 7. Mai seine» sechs Jahre alten Knaben in der Elbe ertränkt. Feustel war ein Trunkenbold und arbeitsscheues Subjekt. — Rosse»«. Herr Rathsassessor Or.jur. Eberle in Leipzig ist hier mit großer Mehrheit zum Bürgermeister gewählt worden. — Flöha. Aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des königl. sächs. Militärvereins zu Flöha und Umgegend verlieh Kaiser Wilhelm der Fahne dieses Vereins eine Schleife in den Rcichsfarbcn und M»d einen dazu gehörigen Fahnennagcl. — Die vermißte Butler- Händlerin verchel. Hübner aus Oedera» ist >am Sonntag früh beim Reinigen des Mühlgrabens in Allenhain bei Flöha ertränkt auf gefunden worden. — Rochlitz. Auf dem bekannten AussichtSthurin des Rochlitzer Berges hat sich am Sonntag ein Unglück ereignet. Ein die herrliche Aussicht genießender Sergeant aus Dresden stürzte von der Platt form des ThurmeS. Er wurde in dem Porphyrbruch, welcher an den Thurm grenzt, schwerverletzt aufgefunde». -- Zschopau. Der hiesige königlich sächsische Militärverei» beging am Montag sein 65. Stiftuiigsfest. Bei dieser Gelegenheit stierte der Herr Rentner Bruno Ehrlich sein fünfzigjähriges Mit- glicksjubiläum. Vielfache Ehrnngeu wurden dem noch sehr rüstigen Jubilar zu Theil. — Waldhetm. Auch hier soll nunmehr nach dem Vorbild anderer Städte am 23. d. M. ein Evangelisches Vcreinshaus, ver bunden mit Hospiz und Gastwirthschast, eröffnet werden. — Zwickau. Der Steinkohlenzehnte, den unsere Stadt von den Kvhlenwerken bezieht, war für das Jahr 1897 mit 168,266 M. veranschlagt. Er stellt sich aber jetzt um 25,150 M. höher dar. Bon diesem Mehr sollen 11,000 M. zu einer außerplanmäßigen Abzahlung aus die Stadtanleihen und 10,000 M. (außer der bereits vorgesehene» Rücklage von 5000 M.) für das Stammvcrinögen zu dem Fonds zurückgelegt werden, der gebildet werden soll für die Strafkammer-Berhandlttttgeit — Chemnitz. Unterschlagung. Der 1871 in Kämmerswalde geborene vor bestrafte Fleischergeselle Robert Oswald Schei »Pflug wurde mit dem Lehr ling von seinem Meister, dem FlcisLermeister St. in Penig, znm Gutsbesitzer Pf. nach Langenleuba-Niederhain geschickt, um eine Kuh gegen Baarzahlung abzuholen, für welchen Zweck Scheiiipflug 150 Mk. mitbekam. Dieser hatte sich aber die Kuh ohne Bezahlung aushändige» lasse» und sich auf dem Heim wege mit dem Gelbe aus dem Staube gemacht. Sein Meister erwischte ihn noch rechtzeitig auf dem Bahnhöfe, als er abdampsen wollte und wurden noch 149 Mk. 80 Ps. bei ihm vorgesunden. Der Gerichtshof verurtheilte ihn zu. 4 Monaten Gefängniß und 2 Jahren Ehrenrechtsverlust. Untreuer Polizeidiener. Der 1871 in Niederneuschönberg i. Geb. geborene Karl Albin Ziegert war als Gemeinde- und Ort-Polizei-' diener in Borstendors angestellt und hatte als solcher auch das Einlass!re»i der Steuern und Gemeindeanlageu zu besorgen. Gegen Mitte Dezember 1897 stellte eS sich heraus, daß Ziegert 199(1— 1209 Mk. unterschlagen halte. Unter Anrechnung von 2 Monaten Untersuchungshaft wurde der Angeklagte onaten GefSngniß und 3 Jahren Ehrmrechtsverlust er dieser seiner Bestimmung entzogen und vom Vater des gegen wärtige» Besitzers zu einem Geschäftshaus umgewandelt wurde. Seine Errichtung wurde damals als ein Zeichen des zunehmenden Verkehrs und Wohlstandes unserer Stadt betrachtet. Bekanntlich ist der „Blaue Engel" von einem Berliner Konsortium angekauft worden und wird bald von der Bildfläche verschwinden, uni einem den Anforderungen- der Neuzeit entsprechenden, voraussichtlich dem Markte und dessen Umgebung und damit unserer Stadt überhaupt zur Zierde gereichenden Prachtbau Platz zu mache». —r. Brandvericht. Ein größeres Schadenfeuer entstand gestern Nachmiitag in der 3. Stunde in einem Grundstück der Hein richstraße im Nachbarorte Gablenz. Durch das Neichslelephon er suchte man die Berussfeuerwehr, nachbarlich Hilfe zu leisten. Bei Ankunft der abgeschickten Berussfeucrwehr-Abtheilung hatte das Feuer, welches in einer Dachkammer ausgebrochen war, das Dachwerk, sowie die hölzernen Scheidewände und die in den Dachkammern ausbe wahrten Gegenstände ergriffen. Mit der Schlauchleitung von der Gasspritze hatte die Berufsfeuerwehr alsbald das Feuer eingeengt und gelöscht, so daß, als die freiwillige Ortsfeuerwehr eintraf, nur noch die Brandstelle zu beräumen war. —* Bergiftttttgsversuch. Eine in der Schillervorstadt wohnhafte 22 Jahre alte Verkäuferin trank Montag Abend vor dem Schlafengehen in der Absicht, sich das Leben zu nehmen, eine Flüssig keit von aufgelösten Streichholzkuppen. Von der Logiswirthin wurde gestern früh die Lebensmüde in ihrer Schlaskammer vor Schmerzen laut wimmernd im Bette angetroffe». Auf Anordnung eines herbei- gerusenen Arztes wurde das Mädchen nach dem Krankenhaufe über- gesührt. Verschmähte Liebe soll die Ursache zur That sein. —* Ei«» Ha,«dwagen<narde«- wurde in der Person einer wiederholt wegen Diebstahls bestraften Handarbeiters aus Kleinmilkau sestgenommen. Derselbe hatte in letzterer Zeit hier vom Bahnhofe weg einen und in Hartmannsdorf zwei Handwagen gestohlen und anderweit verkauft. —* I«» Hast genommen wurde ein Kesselschmied, welcher von der Staatsanwaltschaft zu Essen wegen Körperverletzung steck- zu 1 Jahr 3 verurthcilt. Drahtnachrichten nnd letzte Meldungen. Chemnitz, den 18. Mai 1898. Madrid. Der Marineminister hat dem Admiral Oti» Befehl ertheilt, nächsten Montag die großen Kriegsschiffe „Pelayo", „Carlos V." und «Alfons III." bereit zu halten, um von Cadix aus den TranSportdampsern, welche 10,000 Mann Verstärkung nach Manila bringen sollen, das Geleit zu gebe». Da Admiral Dcwey diesen Schissen entgegenzusahren gedenkt, um sie in Grund zu bohren. Zeit, wenn der Steinkohlenabbau einmal beendet sein wird. Aus Thüringen. —gsr. WelheirfclS, 14. Mai. In der Arbeiterkascrne des Rittergutes Storkau ist der Typhus ausgebrochen. Mehrere Arbeiterinnen find in das Krankenhaus gebracht worden. —gsr. Weitzenfels, 17. Mai. Auf Grube „Siegfried" bei Trebnitz verunglückte der Arbeiter Gohlisch aus Teuchern, indem er von herabstürzenden Erbmassen verschüttet wurde. Seine Arbcits- genossen konnten nichts zu seiner Rettung thun, da sie durch die aachstürzende Erde selbst gefährdet wurden. —ö. Weimar, 14. Mai. Die weimarische Negierung hat beschlossen, das Einkommen der katholischen Geistlichen des Groß herzogthums vom 1. Januar k. I. an zu erhöhen und dem Landtage bei dessen nächstem Zusammentritt eine Vorlage zu machen. —v. Arnstadt, 15. Mai. Tie Familie K. in Molsdorf er krankte »ach dem Genuß des Mittagsmahles ganz Plötzlich. Es zeigten sich Vergiftungssymptome, die dadurch Herborgerufen waren, daß die Frau bei der Zubereitung des Essens statt Gewürze Rattengift ver wendet hatte. Sämintliche Mitglieder der Familie sind jedoch außer Gefahr. —n. Sonderöhanse««, 17. Mai. Die der katholischen Gemeinde zugestandene Mitbenutzung der protestantische» St. Crnciskirche ist brieflich verfolgt worden war, sowie ein nicht mehr unbescholtener Schuhmacher von hier wegen Verbrechens gegen die Sittlichkeit. offiziösen „Coreo" zufolge ebenfalls abdankcn und der Königin- Regentin rathen, ein liberales Kabinet mit Gamazo, oder ein kon servatives mit Silvela zu bilden. Letzterem würde er eine be dingungslose parlamentarische Unterstützung angedeihcn lassen. Vou der militärischen Lage ist wenig bie Rede. Chambcrlain's Rede wird hier unausgesetzt kommentirt. Washington. Die Meldung, daß die aus Ferrol au- gekommene spanische SchiffSdivisio» mit der Escadre Cerveras sich vereinigt habe, rief hier große Bestürzung hervor. Es wurde daher Befehl ertheilt, daß die »Geschwader Sampson's und Schleh's sich sofort wieder zu vereinigen haben, um der spanischen Flotte das Einlaufen in den Hafen von Havanna unmöglich zu machen. Kleine Chronik. — Eine Königstochter nnter Z«oa,«g-por»»nndschaft. Das Wiener Amtsblatt veröffentlicht die auf Ansuchen des kaiserlichen Oberstlandmarschallamtes verfügte Verhängung der Curatel über die Prinzessin Luise vou Sachse» Coburg. Die Prinzessin ist bekanntlich eine Tochter des Königs der Belgier. — Kriecherei t Kurz vor den Märztagcn des Jahres 1843, in welcher Zeit der Servilismus an den Duodez-Fürstenhöfen Deutsch lands ganz üppig gedieh, schrieb das Amtsblatt für das Fürstenthum Reuß-Lobeiistein-Ebersdorf: „Serenissimus hat die hohe Gnade zn haben geruht, die Wchrmänner zu Hirschberg,, sechs an der Zahl, die zu dem in Tonna ausgebrochcuen Feuer geeilt «varen, öffentlich vor der Front Allerhöchst gnädigst zu belohnen und dem ältesten derselben zum Zeichen Allerhöchstihrer Zufriedenheit nnd Anerkenn ung Höchsteigenhändig die Hand zu reichen." Diese „Allerhöchstselbst gnädigste Belohnung und Höchsteigenhändigste Handreichung" parodirte nun .der lustige Hoffman» von Fallersleben in einem sehr komischen Liede! welches mit den Worten schloß: „O Nation der Nationen, Wo man noch weiß zu belohne» O war ich doch auch so Einer, Ein Greiz-Schleiz-Lobensteiucr." Litterarischeö. Im Anschluß a» die in ihren Spalten gebrachte Artikelserie von Johannes Proelß, welche in anschaulicher Weise schilderte: „Wie das erst« Deutsche Parlament entstand", bringt die „Gartenlaube" aus Anlaß des Jubiläums der Eröffnung deS Franksnttcr Parlaments eine neue höchst interessante Abhandlung von dem Verfasser, die sich eingehend mit den noch lebenden Mitgliedern de« damaligen Parlaments beschäftigt und der die wohlgetroffeneu Bilder derselbe» sowie das einer Sitzung der National versammlung in der Frankfurter Paulskirche beigegeben sind. Gustav Klitscher ladet uns in demselben Hefte zu einer „Wanderung durch da« Berliner ReichSpostninseum" ei», aus dessen Inhalt »ns Vieles der Stift S. Thiels in Bildern vorführt, lir. I. Herm. BaaS behandelt das Thema „Schmerzlose Operationen bei erhaltenem Bewußtsein" und M. Hagenau ist, mit der kulturgeschichtliche» Plauderei „Die Feuerprobe" zu eine». Bilde , K. Weigands vertrete». Ein Aufsatz Max E. FlösselS in New-Aork gicbt^ über das „Deutsche BereinSwesen In Ncw-Iork" allerlei Ausschlüsse und wird, zu beiden Seile» deS Große» Wassers gern gelesen werde». Auch K vo» Rengartcn hat sich wieder mit einem Beitrag eingestellt, den der rüstige Wanderer von seiner Fußrcise um den Erdkreis eingesandt hat. Der über aus leseuswerthe Reisebericht, den auch Bilder schmücken, glebt eine Be schreibung deS Klosters des Chanbo-Lama am Gänscsee in Sibirien «nd ein« charakteristische Schilderung vo» einem in demselben gefeierten Feste, dem so genannten „Tsannn", Ein ebensallS illustrtrter Artikel Alfred FreiboserH führt uns in die Zeit deS Dreißigjährigen Krieges aus den Hohentwiel ggtz beschreibt dessen langjährige heldenmüthige Vcrtheidigung durch Ko„M Wiederhold. Als bemerkenSwerthc Arbeiten nennen wir ferner u?ch dis gqtz der Feder Rudolf KleinpanlS über daS Thema , Naturspiele" und eins solch» über „Die Wiederbelebung der Kunsthandweberei in Nordschleswig'', Fff« den unterhaltenden Theil haben die beliebte» Erzählerinnen W> tzsimlmr», und Marie v. Ebner - Eschenbach gesorgt, dieis mit ihre» ergreijendt» Familiengeschichte „Die arme Klein« , jen» mit dem spannenden Roma» „Antons Erben". Und auch der Bilde,ichmuck de» Heftes, dem 9 herrlich» Kiivstbeilagen beiges««» sind, ist wieder al» ein echt künstlerischer hervor» vou der städtischen irirchenbehörde wieder aufgehoben worden, da sich der katholische Pfarrvikar vr. Fritsch dem Protestantismus in schroffster Weise gegenüberstellte. Lokales. — Die Wahl de- neue«» Polizeidirektors bildet den einzigen Gegenstand der Tagesordnung für die am nächsten Freitag Abends 8 (nicht 6) Uhr iin Sitzungssaals der Stadtverordneten stattfindende gemeinschaftliche Sitzung beider städtischen Kollegien, worauf wir im Hinblick auf die Wichtigkeit dieser Wahl nochmals besonders ausmerksain machen. — Das 25jährige Jubiläum treuer Thätigkeit an unseren städtischen Volksschulen konnte am vergangenen Montag Herr B. Zill, Lehrer an der 111. Bczirlsschule für Mädchen, feiern. Aus diesem Anlasse »vurde dem Jubilar durch Herrn Direktor Hn » gcr tu Gegenwart des Lehrerkollegiums der Schule nnter herzliche» Wünschen snr sein ferneres Wohlergehen ein Aiierkennungs- und Glückwunschschreiben der Schulbehörde überreicht. — Der hiesig«,, Haudclö- und Gewervekammcr sind vou dem Verlag und der Redaktion des „Allgemeinen Deutschen Exportblaiies" in Leipzig mehrere Druckschriften, als Prospekt, An- Vermischtes. — Httttget-suolh i,» Ru',la««V. Die Folgen der Mißernte des letzten Jahres fangen jetzt an, sich in mehreren Provinzen sehr schmerzlich fühlbar zu machen. Die russischen Bauern sind an Elend gewöhnt, und eS ist richtig, daß der gegenwärtige Getreidemangcl nicht ganz so schlimm ist wie der im Jahre 1892, aber immerhin ist die Lage sehr ernst und verlangt energische Hilfe. Vielfach sind die Vvrralhskammern völlig leer, die Leute wissen nicht einmal, woher Saatkorn nehmen. Von alle» Seiten streckt man die bittenden Hände ans, »nd der Appell an die werkthätige Nächstenliebe ist erfreulicher Weise nichi vergeblich. Seitens des „Rothen KreuzeS" wurden in die nvthleidende» Gonvernements 300,000 Mark gesandt, und die Sammlungen werden fortgesetzt. Künstler- und Philanthropenkreise arrangircn noch zum Schlüsse der Saison Wohlthätigkeits-Borstellnngrii, um mit dem Ertrage helfend einzuspringeu. Besyichcrs MUgklt «S