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General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend : 20.05.1899
- Erscheinungsdatum
- 1899-05-20
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id512384843-189905200
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id512384843-18990520
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-512384843-18990520
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
General-Anzeiger für Chemnitz und Umgegend
-
Jahr
1899
-
Monat
1899-05
- Tag 1899-05-20
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Monat
1899-05
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Jahr
1899
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.a > Kleine Botschaft, ESchfischer Erzöhltr, Gerichts-Zeitung, Stichfisches Allerlei, Jllustrirtes ttuter- haltuugsblatt, Gei de» Posiaiistalicn und bei de» Ansgabesielle» monatlich 40 Pfennige, PvlMste: I.Nachirag Nr 2877. Telegrama, - ildnffe.- weueralnuzeiger, Sernlpiechsnilc Nr. IN«. Geneval Sonnabend, den 2V. Mat. Anzeiger für Chemnitz und Umgegend. (Sächsischer Lande»««»,elger). — Gegründet 1S7» al» „Anzeiger" «. Berlag «nd orotatio»»maschtnen«Drn« von Alexander Wied« in Eheninttz, Lheaterstratz« Nr. S» Anzeigenpreis: «gespalten» Torp,iSzeile(ea.9Sik^infaffenb) oder deren Raum 20Pfg, (PreiM Verzeichnisseü Zeile 23 Pfg.) — Bcöorzngtc Stelle (6 gespalten« Petit-Zeile circa ll Silben fassend) 40 Pfg. — Anzeige, kSnnen nnr bis Bvriiiittag lo llh« anaciioittinen werden, da Druck und Berbreitnng der große» Auslage längere Zeit erfordern. Geschäftliche 'Anzeiger- Inserat« finden für billigsten Preis zugleich Verbreitung durch di« täglich erscheinende Chemnitzc, Elselibahn-Zeitiing. Amtliche Anzeigen. Handels» eüister.EintraguUgen. Aus dem die hiesige Firma „Filiale der Sächsischen Bank z« Dresden" betresscnden Folium 999 wurde verlanibart, daß Herr Jnlins Hegemeister in Dresden Direktor, Herr Heinrich Wilhelm Ferdinand Srnneberg daselbst stellvertretender Direktor, Hertz Bruno Ebeewein und Herr Moritz Müller in Dresden, Herr Carl Werner in Leipzig, Herr Cnrt Bernhardt in Reichenbach und Herr Emil Kurzreuter in Meerane aber Prokuristen der Gesellschaft sind. Hierzu wird bemerkt, daß »ach 8 92 des GcsellschastSsiatnts vom 20. März 1803 zur Gültigkeit der Zeichnung der Firma die Unterschrift von zwei Personen erforderlich ist, welche Direktoren, stcllvertretcnle Direktoren oder Prokuristen der Gesellschaft sind. Ans dem die Aktiengesellschaft unter der Firma „Tcharscnstciner Baumwollspinnerei vormals Fiedler L- Lechla" in Chemnitz be treffende» Folinm 3123 wurde verlautbart, daß der GesellschastSvertrag durch Beschluß der Generalvcrsaimülnug der Aktionäre vom 19. April 1899 abgc- änd.'rt worden ist. Ans Folinm 1504 würbe die am 1. Mai 1899 errichtete Firma „Galllvitz S- SbreSntz" in Chemnitz eingetragen und verlautbart, das, die Kauflente Herr Ferdinand Emil Gollwitz und Herr Vtto Hermann TbreSnh in Chemnitz Inhaber sind. Ans den, die Firma „Rich. H. RSdiger" in Chemnitz betreffenden Folinm 1687 wurde Herr Panl Richard Johannes Rödiger in Chemnitz als Prokurist eingetragen. Zwangsversteigerungen. Das im Grundbiiche aus den Namen Karl Emil Weitzbach einge tragene, in Bernsvorf an der Jägcrstrasze gelegene Grundstück Nr. 47 c des Flurbuchs, Nr. 31l des Brandkatasters, Folinm 103 des Grundbuchs für Bernsdorf, bestehend ans Wohnhaus, Kohlenniedcrlagsgebände, Waschhaus, Garten und Hofranm, geschäht ans S7.SSU Mark, soll an hiesiger AmtSgerichtsstclle zwangsweise versteigert werden und es ist der 17. Juni >N00, Vormittags l» Uhr, als Anmeldetermi«, ferner der 4. Juli 1»l)l), Vormittags ^11 Uhr, als VersteigernngStermin, sowie der 17. Juli 1«VV, Vormittags 11 »ihr, als Termin znr Verkündung des BerthrilnngSPlans anbcraumt worden Das im Grnndbnche ans den Namen Jnlins Hermann Haupt ein getragene, in Mittelvach am östlichen Ende des Ortes gelegene Grundstück, Folinm >3 des Grundbuchs, Nr. 358 des Flurbuchs, Nr. 1b des Brand- katasterS für Mittelbach, bestehend ans Feld, Wiese und einem Geschosse Mauerwerk zu einem Wohnhanse, nach dem BesitzstandSverzeichnissc 7 da. 38 rr groß und mit 259,49 Stener-Einh. belegt, einschl. 4900 Mk. Brand schaden-Vergütung für die abgebrannte» Gebäude geschäht ans 17,400 Mk., soll an hiesiger AmtSgcrichtsstelle zwangsweise versteigert werden und es ist der 17. Jnni llliw, Vormittags ',10 Uhr, als Anmelde- termin, seruer »«»--4. Jnli 1SV», Vormittags 0-llh», als VersteigernngStermin, soivie der 17. Jnli 1SVS, Vormittags 11 Uhr» als Termin znr Verkündnng dcS VertheilnngSPlans au beraumt worden. Die Realbcrechtigleu werden anfgefordert. die ans den Grundstücke» lastenden Rückstände an wicderkehrcnden Leistungen, soivie Kostensorderiiligen spätestens >»> Anmeldeterminc auznniclden. Eine llcbcrsicht der ans den Grundstücken lastende» Ansprüche und ihres NangverhällnisseS kann nach dem Anmeldetcrmine in der GcrichtSschreiberei des künigl. AnitSgerichtS ein- grsehc» werden. Deutscher Reichstag. 85. Sitzung vom 18. Mai 1899, 11 Uhr. Am Tische des Bniidesraihes: Graf Posadowskl). Vor Eintritt i» die Tagesordnung fragt Abg. Singer (Soz.) an, ob dem Präsidenten die von Herrn v. Frcgc, dem erste» Vize präsidenten, au d e „Brcsl. Mvrgcnztg." gerichtete Drohung bekannt sei, unter gewissen Verhältnissen eine Näumu ig der Preßtribüne herbeiznsührc».*) Ich sra^e den Herrn Präsidenten, ob im Vorstand ein dahin zielender Antrag gestellt ist und od er eventuell beab sichtigt, die Preßtribüne räumen zu lassen. Präsident Graf Ballest» ein: Im Präsidium des Reichstages ist von all' diesen Dingen nichts bekannt. (Abg. Singer: hört! hält!) Ich selbst habe erst soeben vor einer Viertelstunde (hört! hört! links), als Herr Singer so sreundlich war, mir st ine Frage vorher initzutheilcn, davon Kenntniß erhalten Was speziell einen Beschluß des Vorstandes anbetrisft, die Preßtribüne zu räumen, so ist, so I nge ich das Präsidium sichre, »och nie über diesen Gegenstand verhandelt worden. Außerdem gehört die Nänmnng der Preßtribüne gar nicht zu den Attribute» des Vorstandes, sondern, falls sich das einmal als j,>vthwcndig erweisen sollte, zu der Disziplinargewalt, die der Präsident in diesem Saale ausübt. Damit glaube ich Her» Singer die Antwort, die ec habe» wollte, gegeben zu Hab»». (Bewegung.) Daraus lritt das Haus in die Tagesordnung ein. Die zweite Lesung des Entwurfes eines Jnvalidcn-Vcrsichernngsgesetzcs ivird bei Z öl, der von den örtlichen Rentenstellri» handelt, fort gesetzt. Abg, Hilbert (nat.-lib.) begründet einen von ihm gestellte» An trag, d.'n Absatz 2 des Z5I zu streichen, welcher der Landeszcutral- bchördc das Recht geben will, Nenicnstelle» zu errichten. Abg. Stavtl-agen (Soz.) spricht für de» Antrag Albrccht und Genossen (Soz.), der erstens die Errichtung von Nentcnstelle» obligatorisch machen und zweitens jede Mitwirkung der Landcs- zcntralbchördc ansschließeu will. Abg, V. Karvorff (Ne'chsp.) erklärt sich gegen die obligatorische Errichtung von RcntcnsteUc». Er würde cs sür ein Unglück halten, wenn mau den Berwaltnngsbeamlen, die jetzt mit den Versicherten zu thnii habe», dies Amt entzöge. Und dann müsse man solche neuen Behörden nicht durch das Reich, sondern durch die Landesgcsetzgeiniiig *) lieber die Ruhestörung in der Neichstagssitznng vom 9. d. M. durch eine» Fremde», der vvn der Tribüne Truckschriste» in len Saal warf, hntlc die „BrcSl. Marge.-zeitung" einen Bericht gebracht, der Herrn Or. v. Fregc zu folgender Zuschrift v.ranlaßlc: „An die Rcdaltion der „VreSlagcr Morgen- Zcitniin". Brest«», bemerke ich ergcb »st, daß die Darstellung des Artikels „Für Menschenrechte" vom 9. Mai d. I. (Nr. 2l9) ganz unwahre Be hauptungen, meine Person betreffend, enthält. Weit cntprni, besondere Be richtigung z» verlangen, möchte ich nnr, daß der Herr Vecsasscr, in dem ein bekannter Preß„jüngli»g" der Berichterstatter-Tribüne leicht zu erkennen sc!» dürste, eine cniste Verwarnung erhielte, daß er angesehene Zeilnngcn nicht mit solchen groben Zrrthümcr» bedient, cS würde sonst bald en e Rnuiunng der b ez. Pre ßtribüne nach einem aus liberaler Seite schon angelegten B orstaiidsbeschlnß erfolgen" schassen. Daß man den Nentenstellen gar noch andere Aufgaben zu- weisen wolle, sei durchaus nicht zu billigen. Er bitte, es bei den Kommissivnsbeschlüssen zu belassen. Staatssekretär Graf Posadolvsktz: Der Vorredner übersieht die von der Kommission beschlossenen Abände niigen, so, wie das Gesetz jetzt lautet, „können" die Rcntenstellen errichtet werden, d. h. sie werden da errichtet werten, Ivo gegen Ueberbürdung der Verwaltungsbehörden, wegen der Dichtigkeit der Bevölkerung u. s. w. die Behörde die Arbeit nicht mehr leisten kann. Alsdann werden die Nentenstellen eben eingerichtet werden müssen. Der Vorredner hat wohl immer noch zu sehr a» die erst geplante» obligatorischen Stellen gedacht: bei der jetzigen Konstruktion des Gesetzes solle aber nicht die Landeszcntralbchörde befinden, sondern die UnlerverwaltungS- behörde hat zu entscheiden, ob sie »och im Stande ist, die Arbeit zu leisten oder nicht, in welchem Falle eben die Nentenstellen errichtet werden müssen. Gegen den Evenlnalantrag Richter betr. die Landesgcsetzgebung spricht der Umstand, daß die ganze Sache Reichs sache ist uns deshalb nicht der Partikulargesetzgebung überlassen werden kan». Abg. Dr. Hitze (Zentr.) bedauert, daß man an dem Kom promiß nicht festhält. Weli» Jeder soviel reden wollte, wie Abg. Stadthagcn, und soviel Anträge cinbringen, wie die sozialdemokratische Partei, dann würde die Vorlage, die viele Vorzüge berge, bis znm Herbst nicht erledigt werden. Dadurch gingen de» Arbeitern Millionen verloren. Abg. Schniidt-Elbcrseld (frei. VvUsp.): Ich wollte den von mir und dem Abg. G^rstenberger (Zentr) gestellten Antrag, der Landesbchörde die Errichtung vvn Rentenstellen zu ül>erlasse»rs begründen, da ich aber höre, daß daS Zentrum ihm zustimmt, kann ich daraus verzichten. Abg. V. Loebrll (kons.) empfiehlt nochmals seinen Antrag. Abg. Molkenbnhr (Svz.) weist die Vorwürfe des Abg. Hitze zurück. Ob das Haus acht Tage länger sitze oder »ich', sei ihm gleichgiltig, cs handle sich für seine Partei dann», Vortheile sür die Versicherten zu erreichen, und sie kämpfe darum, bis der Punkt durch Abstimmung entschieden sei. Der Redner tritt dann für obligatorische Nentenstellen ein ind erklärt, daß seine Freunde auf für die Vcr sicherte» Mi stigeren Bestimmungen über das Wahlrecht bezüglich der RcnsrnstelleMrwaltnng'bestänken.' Bleibe dieses Wahlrechtes:) II». gerecht gestaltet, wie dies nach den Koiiimissionsbeschlüssen der Fall sei, so würden s ine Freunde in der dritten Lesung lieber auf die Nci.tcnsiclleii verzichten. Aig. Richter (sreis. Volksp.): lieber das Gesetz ,'m Ganzen und seine Einzelheiten könne» wir uns bei der dritten Lesung uutcihalten. Für ganz unangemessen halte ich es, wenn eine Partei Fassung des Hilbeck'schen Eveiitualanlrags („Zustimmung" anstatt „Anhörung") angenommen. Der Antrag Richter, die Errichtung der Nentenstellen von der Landcsgesetzgebnng abhängig zu mache», wird abgelehnt. Endlich ist bei Absatz 3 »och über einen Antrag v. Loebell abziistimme», wonach die Nentenstellen in der Regel nur für Bezirke mit besonders dichter oder vorwiegend industrieller Bevölkerung errichtet werden sollen. Die Abstimmung bleibt zweifelhaft; gegen den Antrag stimmten die ganze Linke, die Antisemiten und die Reichspartei. Die Auszählung ergiebt 93 für, 82 gegen den Antrag; das Haus ist also beschlußunfähig. Darauf verliest Abg. p. Frege eine Erklärung des Inhalts, daß er, obwohl vvn einem hochangesehenen liberalen Mitgliede de- Hauses die Anregung mehrfach gegeben worden ist, die Besprechung des Vorschlages (die Preßtribüne zu räume») nicht angeregt habe, da ihm wohlbekannt sei, daß der Vorstand, wie der Präsident aus geführt habe, dazu nicht kompetent sei. Seine Erklärung in dieser Angelegenheit halte er trotz aller tendenziösen Auslegung in jeder Beziehung ausrecht. Nunmehr beraumt Präsident Graf Ballcstrem die nächste Sitzung auf Dienstag, den 6. Juni, 2 Uhr. Tagesordnung: Rechnungsscichen, Nachtragselat und Fortsetzung der heutigen Beralhung. Schluß 3 Uhr. Politische Rundschau. Chemnitz, 19. Mai 1899. Deutsches Reich. — Der Kaiser hielt gestern Vormittag um 10 Uhr über die Garnisonen von Wiesbaden, Homburg unb Biebrich Parade ab. An derselben waren das Füsilier-Regiment v. GerSdorss (Hessisches) " Nr. 80, die Ui.terosfizierschute in Biebrich und die 2. Abtheitnng de» Nassauischen Feldartillcrie-Regiment; Nr. 27 betheiligt. Der Kaise, trug die Uniform des Regiments der Gardes du Corps mit dem blauen Bande des russischen St. Andreas-Ordens» die Kaiserin er schien in der Uniform des Kürassier Regiments Königin (Ponimersches) Nr. 2, in Begleitung des Prinzen Joachim und der Prinzessin Viel nia Louise. Auch die. an der Parade Theil nehmen den Genrrale haticu"ihre russischen Orden angelegt. Nach der Parade iinterhiett sich der Kaiser längere Zeit mit dem russische» Botschafter Grafen Osten-Sacke» niid dem russischen Militärattache Fürsten Engalitschew. — Nachdem das Kommando des 15. Armeekorps »n Straßbnrg durch den plötzlichen Tod des Generals von Falkeiistem erledigt worden ist, wird als dessen Nachfolger der gegenwärtige Kommandeur der anderen über Verlangsamung der Beralhung Vorhaltungen!des Gardekvrps G eneral von Bock und Polach genannt, der macht; denn cs kann sich doch nur darin» handeln, ob wir nach den lass Gcneralstabs-Chef dem 15. Korps längere Zeit angehört hat. Ferien noch ci» oder zwei Tage der dritte» Lesung widmen. Das — Der Bundesrath iiderwics in seiner gestrige» Sitzung Kompromiß, pvn de», hier gesprochen wird, ist gar nicht vorhanden; die Beschlüsse des Reichstags zu dem Entwurf eines Gesetzes, be treffend die Abänderung des Bankgesetzcs vom 14. März 1875, dem die ganze Rechte und das Zentrum hakten sich ja nicht jür daran gebunden. (Abg. Hitze: Nenlcnstcllen.) Nein, Herr Kollege, auch sür die Nentenstellen ex stkrt kein Kompromiß. — Der Redner bezieht sich sodann, wie schon Abg. Kardorsf, auf die vielen Einiväiide, welche auf der Eisenacher Konferenz gegen die Rentenstelleti e hoben worden seien. Der größte Theil dieser Eintrände sei auch durch die Beschlüsse der Kommission nicht in Wegsall gekommen. Die Renten» stellen würden lediglich zur größeren Legncmlichkeit der nnteren Verwaltungsbehörden dienen, und überdies würden sie auch vermehrle Gelege:hcit zu Politische», Mißbrauch, znm Hercintrage» politischer Momciiie i» die Versicherung geben. ES hantle sich wohl nur um eine Versorgung p.-nsionirter Offizie.e, die gewissermaßen die Bczirks- lviumandenre sür die VcrgchcriingS-Anslalte» sein sollen. Und »»» die Kosten! Der Jahresetat einer Nnitensteüe wird sicher sehr leicht 10,000 Mk. erreichen. Gegen meine» Antrag, eventuell die Sache der Laiidesgesetzgeputtg zu übe»lassen, machte der Staatssekretär geltend, cS handle sich um eine Rcichssache. Ja, dann dürfen Sic doch auch nicht de» Landcsz-ntraldehörden des Recht geben, die bezirksweise Errichtung von Nettlenstellen anznvrdiieii! St alssekrctär Gras Posadowsktz: Ich fürchte, daß die Ncdc des Abg. Richter cinen großen Einfluß ans die Abstimmung über diesen Punkt ausübt» kenn; die Reiitenstclle» sind aber ein so bedeutsamer Theil der Vorlaze, daß ich die Herr.» bilt.n muß, sich von den Ei,.we»du»gc i ni yl v:einsl»ssen zu lassc». Ob die Ein- richtnngcn von den LandeSbehördc» getroffen wcree» oder vom Reich, der Unterschied ist mir nicht so wichtig, daß ich deshalb der Kommissivnsscissnng meine Zustimmung versag n sollte. Abg. Noesirke-Tessan (wildlib.): Der Abg. 'Richter »icinte, i» seiner Partci seien nur zwei oder drei Herren für die Rentenstellen; das mag richtig sein; aber in der freisinnige» Presse steht die Sache anders, da steht Herr Richter mit seinem Widerspruch ganz allein. (Sehr richtig! links.) I» manchen Bedenken stimme ich ihm bei aber die lasse» sich beseitigen, sic trete» zurück vor der Möglichkeit, zu ciiiem einheitlichen Verfahren zu kvn men. Tie Regierung bietet uns hier die Hand, nm da; Volk und seine Vertreter a» cincr Aer- waktnng zu bclhciligen; ich meine, das ist ein zwingender Grund, sich sür die Rcntenstellen zu erklären. Abg. Möller (nat.-lib.) tritt »och für den Antrag Hilbeck ein, Absatz 2 zu streichen, evcnt. ihn so zu ändern, daß die Landcs- zentralbehörde die Errichtung oo» Ncnt nstcllc» anordncii kan» nicht schon nach bloßer Anhörung der AiistaltSvorslände und Ausschüsse, sondern erst nach deren Zustimmung. — Nach einigen Bcmer'niigcii der Abgeordneten Hitze (Zentr.) und v. Loebell (kons) endet die Debatte. Z» Ab atz 1 wurden znnächst die Anlrcgev. Lvebcll »») Albrccht („vbligatrrische Rcntcnstclien") abgclchnt; Absatz 1 wird u>,verändert i» der Fasinng der Kv»»»issio,> angenommen. Bei Absatz 2 wird der Antrag Gerstnibeuger-Schmi t in der Reichskanzler. — Tie Mitglieder dar Senate der Hansastädte Hamburg, Lübeck und Bremen hatten in Lübeck eine Znsammcnknnst und besichtigten die Arbeite» des Elbe-Trav e-Ka n als. — Der Ausschuß der de nt scheu Kolonial gesell« schast hat in seiner letzte» Sitzung ». A. folgende Beschlüsse gefaßt, welche der am 27. Mai in Berlin stattsindeilden Hauptversammlung unterbreitet werden sollen: Die Haiiptversani.nliing crsilcht die Verwaltung der Wohlsahrtslotten'e, aus ihren Mittel» einen Fonds zur Befördern»» der Mederlaffmig deutscher Ansiedler im südivcstasri anischen Schutzgebiete zu b lden und der Kotonial- gcsellschaft zu überweise», »m daraus deutsche» Staatsangehörigen, die sich !»> Schutzgebiete da» rnd als Landwirthe »iedcrlasscu wolle», durch Gewährung einmaliger Zuwendungen oder ziuSsreier, in ileinen Theilocträgen binnen be stimmter Frist rückzahlbarer Dariehnen eine möglichst gesicherte Zukunft zu bereiten. D m Reichskanzler ist da- Gesuch zu iiuierbreüen, dahin zu wirke»: daß die Verbindung des deutschen Kiautschau-GebieteS mit Peking durch die deutsche bezw. demsch-chiuesischc Bahn möglichst bald herbcigcsührt werde. Ferner sprach sich der Ausschuß mit allem Nachdruck sür den Antrag, betreffend die demich-onasrikaiiischc Bahn nach d.m Plane Dechelhäuser, an-: Tie Zeuiralbahn sei »in so dringlicher geworden, je mehr daS Projekt einer Nord-Südbah» sich seiner Verwirklichung nähere. Ausland. Oesterveich-Ungat'». Ans Wie» wi»d gemeldet: Das vom Snbkomitee ausgearbei eie »atioiialpoliti.che Programm der dentschen Oppositionsparteien ist am Mittwoch von der dculschen Klnbobmänner- kvnserenz beraihe» und mit geringen Acndcrnngcii vollständig ge nehmigt worden. Dann traten die einzelnen Klubs zusammen, um ihre Zustimmung z» dem Programm zu geb.n, weiches dann am Psingstsoniilag veröffentlicht werden wird. — I» Kronstadt (Si.benbiirgcn) wurde an, Donnerstag in der Stadtverordnetenversammlung ein Antrag, als Protokvllsprache statt der bisherigen deutschen die »ngarischc Sprache zu de- »ni.cn, mit überwältigender Mehrheit a bgclehnt. Das Gemeinde- Mitglied Lnrtz erklärte, seine Anhängcr würde» den Rumänen einen solchen Wunsch erfüllen, den Magyaren aber nicht. Frankreich. I» Paris haben sich die Briestiäger gestern Donnerstag geweigert, Dienst z» thn», weil die von der Deputirten- kamtticr genehmigte Vvrlcize, welche ihr Einkommen verbessern soll, vom Senat abgclchnt wurde. Die Post hat deshalb gestern früh nicht veklheilt werde» können. Die Zahl der streikenden Briefträger beträgt 3800. Die Ruhe ist nicht gestört. Bei seiner Ansprache an die Briefträger wurde Untcrstaatsstkretär Mongcot vielfach mit den Rasen »nlerbrvchen: „Entlassung geben! Wir wollen nnr den Ab- andcrllngsanlrag Grvnssier!" Der Abändernngsantrag Grvussier ver langte die Bewilligung von 2 Millionen für die Erhöhung der BricsirSgergehältcr. Der Antrag war von der Dcpntirtcnkammer ge nehmigt, vom Senat aber abgelehut worden. Wie ferner gemeldet wird, ist der Pariser Postverivallnng Personal aus anderen Zweigen EÄ -j ( <- »n 7."- ' .. . . _ ' , X. -
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